Pay-as-You-Go versus Capital-Funded Pension Systems: The Issuses
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- Bärbel Bösch
- vor 8 Jahren
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1 Pay-as-You-Go versus Capital-Funded Pension Systems: The Issuses Horst Siebert 1. Pensionssysteme und deren Finanzlage 2. Vergleich zwischen Kapitaldeckungs- und Umlageverfahren 3. Übergang zu einem Kapitaldeckungsverfahren 4. Praktische Aspekte einer Umstellung 5. Kritikpunkte 1. Pensionssysteme und deren Finanzlage Alterung: Steigende Dependenzraten und die Auswirkungen davon Vergleich der Finanzlage über diskontierte Brutto und Nettoverbindlichkeiten Generational Accounts Resultate Bruttoverbindlichkeiten: von 309 (USA) bis 742 (Italien) Prozent des BIP Nettoverbindlichkeiten übersteigen die Schulden des öffentlichen Sektors in den meisten Ländern Beiträge in Deutschland müssten von 18 auf 28% der Löhne steigen Gegenwärtige Politiken bevorzugen jetzt lebende auf Kosten zukünftiger Generationen Gegenwärtige Pensionssysteme sind auf Dauer nicht finanzierbar 1
2 Mögliche Gegensteuerungen Anpassungen des gegenwärtigen Pensionssystems Pensionsantrittsalter erhöhen Niedrigere (an demographische Entwicklung angepasste) Ersatzraten Früherer Arbeitsantritt Umstellung vom Umlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren Singapur, Kolumbien(!), Argentinien(!), Chile planen Umstellung auf Kapitaldeckung oder haben diese bereits In den USA und der Schweiz war private Vorsorge immer schon ein wichtiges Element der Pensionssicherung Stärkung der kapitalgedeckten Elemente in der Pensionsversicherung (z.b. Dreisäulenmodell) 2. Vergleich zwischen Umlage und Kapitaldeckungsverfahren Wichtige Kriterien Effizienz: Jenes System, das gegebene Pensionen mit den niedrigsten Beiträgen finanziert, ist effizient. Äquivalenz zwischen Gegenwartswerten von Einzahlungen und Erträgen Minimierung der Verzerrungen am Arbeitsmarkt (Pensionsbeiträge wirken wie Steuern auf Arbeit) Kapitalakkumulation Pensionssystem soll Einkommen im Alter garantieren und keinen verteilungspolitischen Zielen unterworfen sein 2
3 Umlageverfahren Rates of Return 1+p(U)=(1+n)*(1+g) p(u)~n+g Kapitaldeckungsverfahren: 1+p(K)=1+r p(k)=r Kapitaldeckungsverfahren ist effizienter wenn gilt: r>n+g Empirische Untersuchungen für Westdeutschland ( ) haben ergeben, r = 4,7% und n+g = 2,4%. Reales Wachstum der Pensionen im selben Zeitraum: 1,9% Risiken im Kapitaldeckungsverfahren Risiko hoher Inflation Portfoliorisiken Wechselkursrisiken Gegen diese Risiken kann versichert, bzw sie können durch vorsichtiges Anlegen umgangen werden Zerstörung des Kapitalstocks aufgrund von Kriegen, etc Hier muss die Politik ein stabiles rechtliches Umfeld garantieren, um dieses Risiko zu minimieren. 3
4 Äquivalenz von Einzahlungen und Pensionszahlungen Im Kapitaldeckungsverfahren ist dies per Konstruktion der Fall, der Gegenwartswert der Einzahlungen entspricht dem der Pensionszahlungen Im Umlageverfahren ist dies nur dann der Fall, wenn n+g=r gilt Falls n+g < r gilt, müssten die Beiträge jedes Jahr erhöht werden, um diese Äquivalenz herzustellen Makroökonomische Effizienznachteile des Umlageverfahrens Individuelle Sparentscheidung: 4
5 Auswirkungen auf den Finanzmarkt Effizienzverluste am Arbeitsmarkt 5
6 3. Übergang zu einem Kapitaldeckungsverfahren Umstieg kostet zusätzlich, da eine Generation zwei mal zahlen müsste Umstieg muss somit über Steuern finanziert werden, welche zusätzlich wieder Verzerrungen am Arbeitsmarkt hervorrufen würden. Umstieg könnte über staatliches Defizit und dann langfristig über Steuern finanziert werden. (Es muss nicht eine Generation alleine die gesamten Kosten übernehmen) Das neue Kapitaldeckungsverfahren könnte nur auf junge Leute angewandt werden, die neu in die Pensionsversicherung eintreten. (Diese Alternative schiebt allerdings den Umstieg nur noch weiter in die Zukunft) Wann ist der Umstieg sinnvoll? Der Gegenwartswert des Gesamtgewinns minus dem Gegenwartswert der Gesamtkosten einer Umstellung muss positiv sein, damit sich diese Umstellung lohnt. Formal: T *[( r n g) /( δ n g) / δ ] > 0 0 r Wobei T staatliche Anleihen zum Finanzieren der alten Forderungen Und δ die Zeitpräferenzrate sind. Es muss also gelten: r > δ > n+g > 0 δ > n+g ist notwendig für Konvergenz im Ramsey Modell (no ponzi game) r > n+g ist notwendig für Effizienzvorteil bei Kapitaldeckung r > δ Der Zinssatz muss die Zeitpräferenzrate übersteigen, im Ramsey Modell tut er das, während die Wirtschaft zum langfristigen GGW konvergiert. Im steady state gilt jedoch r= δ. (Falls allerdings Kapitalertrag besteuert ist, gilt dann r-t= δ und somit wiederum r> δ) 6
7 Ab dem Zeitpunkt t~ überwiegen die Vorteile aus der Umstellung. Dieser Zeitpunkt wurde vom Sachverständigenrat auf Jahre ab der Umstellung geschätzt (Unter der Annahme, dass der rate of return im Kapitaldeckungsverfahren um 2% höher ist als im Umlageverfahren) Pensionsforderungen aus dem alten System Annahmen: Pensionswachstum pro Jahr: 2% 45 Beitragsjahre 15 Pensionsjahre (hoch angenommen) 7
8 Beitragsraten im neuen System im Vergleich zum Alten Annahmen: 60% Ersatzrate 3 Arbeiter pro Pensionisten Gesamteffekt bei Schuldenrückzahlung innerhalb von 45 Jahren 8
9 Gesamteffekt bei Schuldenrückzahlung Über längere Zeiträume Weitere Aspekte Aufgrund steigender Steuereinnahmen (durch höheres Wachstum und mehr Beschäftigung), könnte der Umstieg besser finanziert werden. Solche general equilibrium Überlegungen sind in der partiellen Analyse bisher nicht berücksichtigt. Da der Umstieg (in der Grafik von einer Generation) bezahlt werden muss (ohne Kompensierung durch erwartete zukünftige Pensionszahlungen, das heißt, R=0), sinkt der Konsum weiter (bis C ) und es wird wiederum mehr gespart. 9
10 4. Praktische Aspekte einer Umstellung Aufgrund sinkender Ersatzraten wird die Bereitschaft zur Selbstvorsorge steigen Somit sollten laut Siebert langfristig ausgerichtete Politiken verfolgt werden, die diese ohnehin schon vorhandenen Tendenzen verstärken Pensionskonten sollten laut Siebert eingeführt werden um Unsicherheiten zu minimieren Wettbewerb zwischen privaten und staatlichen Anbietern soll garantiert, adverse Selektion per Gesetz ausgeschlossen sein Gesetzliche minimale Einzahlung, um Moral Hazard zu verhindern Mindestpension für Menschen, die während des Erwerbslebens zu wenig verdienten um einzuzahlen Entkoppelung von Umverteilungspolitiken, jeder zahlt für sich Insgesamt eine Stärkung kapitalgedeckter Elemente in der Pensionsversicherung Kritikpunkte Zinssatz sinkt langfristig, wenn n sinkt und die Löhne steigen. Dies ist hier nicht explizit berücksichtigt. Hoher Kapitalstock als Folge eines Kapitaldeckungsverfahren kann in Olg-Modellen zu dynamischer Ineffizienz führen. Hier ist dies ausgeschlossen. Ricardian Äquivalenz wird hier nicht angenommen Manche praktischen Aspekte schwer durchführbar 10
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