Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
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- Kurt Salzmann
- vor 8 Jahren
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1 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung Manfred Zentner jugendkultur.at
2 Gesellschaftlicher Wandel Verschwinden der allein heilsversprechenden Lehren: Kommunismus, Kapitalismus, Religionen, etc haben an Bedeutung verloren Nachlassen der Fortschrittsgläubigkeit: nicht alles was technisch umsetzbar ist, sollte auch getan werden, Risikogesellschaft: eine Reihe nicht beeinflussbarer Gefahren bedrohen alle Menschen - Klimakatastrophe Neugewichtung von Arbeit und Freizeit: Identitätsfindung
3 Globalisierung alltägliches Leben und Handeln in Netzwerken Ortlosigkeit von Gemeinschaft, Arbeit und Kapital Wahrnehmung des transkulturellen Anderen im eigenen Leben ökonomische Konzentration unabhängig von Staaten transnationale Kultur- und Medienindustrie (CNN, MTV)
4 Das Individuum wird zentraler Bezugspunkt Die einzelnen Individuen stellen sich in den im Mittelpunkt, freigesetzt aus den traditionellen Gruppen. Parteien, Vereine, Religionsgemeinschaften verlieren an Bedeutung und Einfluss. Die einzelnen gewinnen neue Freiheiten, aber traditionelle Sicherheiten gehen verloren. Neue Gemeinschaftsformen entstehen, die aber nicht durch strikte Bindungen, sondern durch gemeinsame Interessen, charakterisiert sind: Tribalisierung der Gesellschaft. Ästhetisierung des Lebens und Inszenierung von Zugehörigkeit.
5 Institutionenskepsis Bindungsängste: Wer einmal dabei ist muss dabei bleiben. Angst vor dem Verlust von freien Entscheidungsmöglichkeiten in den Institutionen. Selbstverwirklichung und Individualität scheinen in den Institutionen nicht möglich und durch sie beschränkt. Und: Allgemein verlieren viele Menschen ihr Vertrauen in Institutionen / Parteien.
6 Bildung Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung. (Dieter Hildebrandt) Bildung steht bei Jugendlichen hoch im Kurs, aber nicht in Form eines traditionellen humanistischen Bildungsideals. Bildung ist heute ziel- und auf den Nutzen gerichtet und sie kommt nicht aus Büchern, sondern vielfach vom Bildschirm. Bildungsdilemma: Ohne gute Ausbildung hat man keine Chance auf einen Job, mit ihr aber keine Garantie! Bildungskarrieren werden in immer jüngeren Jahren geplant und der Preis dafür: hoher subjektiv empfundener Konkurrenzdruck und Stress.
7 Körperkult und Gesundheit Der Körper = Symbol für Individualität und Leistungsfähigkeit Der Körper ist der Aufmerksamkeitsgenerator unserer Zeit: Er steht für Vitalität und Leistungsfähigkeit in Beruf und Freizeit. Der Körper als Garant von Individualität: Er macht den Massenmenschen zu etwas Besonderem und Einzigartigem. Der Körper ist ein wichtiges Kommunikationsmittel in einer Zeit, in der symbolische und Bildkommunikation die größte Bedeutung zukommt. 45 Prozent der Unter-30-Jährigen treiben dreimal die Woche Sport. Grosses Wissen über und Interesse an Gesundheitsthemen hohe Ausgabenbereitschaft
8 Szenen als Resultat der Individualisierung Etablierte Formen der Gemeinschaftsbildung verlieren an Attraktivität! Das Individuum steht im Zentrum! Lebensstilistik als Gruppenbildungsprozess Foto: faz.net Jugendlichkeitskult der Gesellschaft: Keiner will erwachsen werden. Foto: carolineclarkdesign.com Foto: greune.com
9 Der individualisierte Mensch bevorzugt schwache Bindungen Institutionen, Vereine, Parteien, Religionsgemeinschaften etc. verlieren an Einfluss Individualistische Identität mit dem Eingehen starker Bindungen oft unvereinbar Schwache Bindungen: Herausbildung von sogenannten posttraditionellen Formen der Vergemeinschaftung Szenen sind thematisch fokussierte Netzwerke von Personen, die bestimmte materielle und/oder mentale Formen der kollektiven Stilisierung teilen und Gemeinsamkeiten an typischen Orten und zu typischen Zeiten interaktiv stilisieren und weiterentwickeln Vergemeinschaftung als ästhetisches Prinzip? Ronald Hitzler, Thomas Bucher, Arne Niederbacher: Leben in Szenen. Formen jugendlicher Vergemeinschaftung heute. VS Verlag für Sozialwissenschaften (Wiesbaden) , aktualisierte Auflage.
10 Drei Säulen einer Szene Situationen, Orte, Zeit, Medien, Events,.. HipHop, Snowboard, Techno, House, Rock, Skateboard, Streetball, Alternative, Skinheads, Punk, Fitness, Gothic, Hard Core, Veganer, Fussballfans, Expression Musik, Kleidung, Sport, Aussehen, Frisur, Gestik SYMBOLE Einstellung Haltung, Verhalten, gemeinsame Philosophie, Werte Sozio-ökonomischer Hintergrund Beziehung Gruppe Bindung, Individuum vs. Masse,
11 Szenelandschaft Österreich Frage: Zu welchen der folgenden Szenen gehörst du. Basis: Jährige Trendsetter/Early Adopter Computerszene Ökos/Alternative Fußball Fitness HipHop Metal/Rocker Snowboard House Techno Beachvolleyball Mountainbike Skateboard Punks Streetball Inline-Skater Krocha Skinheads Gothics/Grufties Trekkies Emos ,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 Quelle: tfactory Trendagentur (2009): TIMESCOUT Welle 11. und 10, 11-29, n=800
12 Szenelandschaft geschlechtsspezifisch Computerszene Ökos/Alternative Fußball Fitness HipHop Metal/Rocker Snowboard House Techno Beachvolleyball Mountainbike Skateboard Punks Streetball Inline-Skater Krocha Skinheads Gothics/Grufties Trekkies Emos 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 Weiblich Männlich Quelle: tfactory Trendagentur (2009): TIMESCOUT Welle 11. und 10, 11-29, n=800
13 Online - Communities
14 Online Communities in Österreich: Frauen aktiver als Männer Frage: Welche der folgenden Communities nutzt du? (Mehrfachantworten möglich) studivz facebook myspace netlog Xing schülervz Lokalisten gar keine 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0 Weiblich Männlich tfactory: TIMESCOUT Österreich, 11. Welle, N=1000, 11- bis 39-Jährige, Angaben in Prozent
15 Online Communities in Österreich nach Alter Frage: Welche der folgenden Communities nutzt du? (Mehrfachantworten möglich) studivz facebook myspace netlog Xing schülervz Lokalisten gar keine 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80, Jahre Jahre Jahre tfactory: TIMESCOUT Österreich, 11. Welle, N=1000, 11- bis 39-Jährige, Angaben in Prozent
16 Es geht um Sozialkontakte Frage: Warum bist Du in dieser Community. Du findest unten einige Gründe, gib bitte alle an, die für dich wichtig sind mit Freunden in Kontakt bleiben zum Zeitvertreib neue Leute kennenlernen Fotos austauschen Meinungen austauschen geschäftliche Kontakte zu knüpfen um Partner/in zu finden um mich vorzustellen Musik austauschen Filme austauschen 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0 tfactory: TIMESCOUT Österreich, 11. Welle, N=1000, 11- bis 39-Jährige, Angaben in Prozent
17 Online-Communities als Partnerbörse?
18 Freundeslisten, Kontakte, Anhänger
19 Sind das echte Freunde? Frage: Und wie viele davon hast Du schon persönlich getroffen? (Offene Frage) Jahre Jahre Jahre Männlich Weiblich 0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 in der Friendslist schon einmal getroffen tfactory: TIMESCOUT Österreich, 11. Welle, N=1000, 11- bis 39-Jährige, Mittelwerte (Basis: Communitynutzung, Freunde Österreich)
20 Gefahren der online-communities
21 Früher war alles anders.
22 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
23 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
24 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
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26 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
27 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
28 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
29 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung
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33 Jugendkulturen Ergebnis oder Motor innovativer Entwicklung jugendkultur.at Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung Alserbachstraße 18/7.OG 1090 Wien
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