Arbeitsmarktprogramm 2015

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1 Arbeitsmarktprogramm 2015

2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 1 2 Einführung 3 3 Situations- und Lagebeschreibung Der Ausgangsraum Jobcenter Hameln-Pyrmont: Leistungsdaten 2013 / Im Vergleich: Quoten und Spannweiten Gesamtwirtschaftliche und regionale Rahmenbedingungen 10 4 Die Kundenstruktur das Arbeitskräfteangebot Die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Bedarfsgemeinschaften Profillagen Die nichterwerbsfähigen Leistungsberechtigten Die Zielgruppen 18 5 Die regionale Arbeitskräftenachfrage 22 6 Der regionale Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt Der regionale Arbeitsstellenmarkt Der regionale Ausbildungsmarkt Mehr Bewegung als im Vorjahr Der regionale Ausbildungsstellenmarkt 24 7 Die Grundsicherung für Arbeitsuchende Die gesetzlichen Ziele Die geschäftspolitischen Ziele Die Umsetzungsstrategie Fachkräftepotenzial erhöhen und Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Arbeitsmarkt integrieren Langjährige Bestandskunden aktivieren und an den Arbeitsmarkt heranführen Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern Beschäftigungschancen für Alleinerziehende erschließen Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen Sozialflankierende Leistungen passgenau einsetzen 30 9 Die Bildungszielplanung Zielgruppenspezifische Aktivitäten Für Jugendliche und junge Erwachsene Für Langzeit-Leistungsbezieher Für Ältere Für Kunden mit Migrationshintergrund Für Alleinerziehende und Berufsrückkehrerinnen Förderung von Kindern und Jugendlichen Team Arbeit Selbstständige Reha-SB-Kunden Der Eingliederungstitel Die Schwerpunkte im Eingliederungstitel Unterjährige Steuerung sichert den Erfolg Mitarbeiterqualifizierung Schlussbemerkung Anlagen Arbeitgeber-Strategiekonzept Diagramme zur Analyse von Kunden mit Migrationshintergrund 68

3 1 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, dieses Arbeitsmarktprogramm (AMP) ist ein Planungsdokument für das Jobcenter Hameln-Pyrmont für das Planungsjahr Es enthält Analysen, Erkenntnisse und Handlungsfelder zur Integration von Menschen in Erwerbstätigkeit und zum Abbau von Hilfebedürftigkeit im Landkreis Hameln-Pyrmont formuliert. Basis des Handelns ist das Zweite Sozialgesetzbuch (SGB II), das den rechtlichen Rahmen definiert. Das Arbeitsmarktprogramm 2015 ist Grundlage für eine temporäre lokale und regionale Planung für alle operativen Bereiche und Akteure im Jobcenter Hameln-Pyrmont. Arbeitslose erwerbsfähige Menschen wieder in Arbeit und diese mit ihren Familien aus der Hilfebedürftigkeit zu bringen, ist unser wesentliches Ziel. Für die Öffentlichkeit trägt das von unseren Trägern und von unserem Beirat im Jobcenter Hameln-Pyrmont verabschiedete Arbeitsmarktprogramm zur Transparenz über die arbeitsmarkt-, sozial- und geschäftspolitischen Aufgaben, Ziele, Maßnahmen, Wirkungen und Ergebnisse unserer Einrichtung bei. Den Arbeitsmarkt im Jahr 2015 prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der BA als robust, aber risikobehaftet. Beträchtliche Unsicherheiten wie die europäische Schuldenkrise und die Lage im Nahen Osten und der Ukraine sind nicht kalkulierbar, ebenso die Beschäftigungswirkungen des Mindestlohnes. Die Führungskräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten das APM unter Berücksichtigung der Konjunktur und Arbeitsmarktprognosen, rechtlichen Vorgaben sowie den Rahmenbedingungen unseres regionalen Arbeitsmarktes. Daneben bilden die aktuellen Planungsprozesse der Agentur für Arbeit Hameln und des Landkreises Hameln- Pyrmont als Träger und natürlich die betreffenden Menschen Grundlage für das jährliche APM. In unserem Haus ist das APM Orientierung und Leitfaden. Menschen stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Unsere ganze Aufmerksamkeit richtet sich an unsere Kundinnen und Kunden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihnen Wertschätzung entgegen, bieten vielfältige Unterstützung. Ich danke allen Akteuren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern recht herzlich für die Mitwirkung und wünsche Ihnen vor allem Gesundheit, viel Glück und Erfolg im Jahr Gerhard Durchstecher Jobcenter Hameln-Pyrmont Geschäftsführer Hameln, im Oktober 2014 Seite 1

4 Hinweis: Gender, Gleichstellung, Inklusion, Integration, Vielfalt (Diversität) Im Sinne des Bundesgleichstellungsgesetzes trägt das Jobcenter Hameln-Pyrmont zum geschlechtergerechten Verständnis bei. Für die Kundinnen und Kunden bringt das die Beauftragte für Chancengleichheit im Arbeitsmarkt sowie für die Belegschaft die Wahl der Gleichstellungsbeauftragten zum Ausdruck. Und im Sinne sozialer Inklusion, nicht separierender Praxis kommt der Diversität (Vielfalt) die notwendige Wertschätzung zu. Bei Formulierungen wird das generische Maskulinum im Jobcenter Hameln-Pyrmont weitgehend vermieden, in Fällen einfacher Lesbarkeit hier und da verwendet. Seite 2

5 2 Einführung Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Der Landkreis Hameln-Pyrmont und die Agentur für Arbeit Hameln sind Träger der seit dem bestehenden gemeinsamen Einrichtung (ge) Jobcenter Hameln-Pyrmont. Das Jobcenter Hameln-Pyrmont ist für die Umsetzung des Gesetzes zur Grundsicherung für Arbeitssuchende im Landkreis Hameln-Pyrmont verantwortlich. Rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gemeinsamen Einrichtung stellen sich dieser Aufgabe und kümmern sich um die Anliegen von etwa leistungsberechtigten Menschen, die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch - Zweites Buch - (SGB II) im Landkreis Hameln-Pyrmont erhalten. Die Grundsicherung ermöglicht die Absicherung des Existenzminimums, also die Sicherung des zum Leben Notwendigen. Diese Absicherung ist für Menschen gedacht, die zu wenig oder keine eigenen Mittel zur Bestreitung des Lebensunterhalts zur Verfügung haben. Neben dem Arbeitslosengeld II (also Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts) beinhaltet die Grundsicherung nach dem SGB II ebenso Leistungen zur Eingliederung in Arbeit. Die Leistungen der Grundsicherung sind insbesondere darauf auszurichten, dass durch eine Erwerbstätigkeit Hilfebedürftigkeit vermieden oder verringert, die Erwerbsfähigkeit erhalten, verbessert oder wieder hergestellt sowie geschlechts-, aber auch behindertenspezifischen Nachteilen entgegengewirkt wird. Familiäre Belange wie z. B. Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen hat der Gesetzgeber im SGB II ebenso betont wie die prinzipielle Gleichstellung von Mann und Frau. Damit haben die beiden Ziele der diskriminierungsfreien gesellschaftlichen Teilhabe und des Wiedereintritts in das Erwerbsleben für Arbeitssuchende in der Grundsicherung gleichermaßen hohen Stellenwert. So fordert der Gesetzgeber: Eine erwerbsfähige leistungsberechtigte Person muss aktiv an allen Maßnahmen zu ihrer Eingliederung in Arbeit mitwirken. Diese Forderung kommt den Geförderten, aber auch den Förderern, unserem Staat und somit allen Steuerzahlern gleichermaßen entgegen. Der Hauptleitsatz im Jobcenter Hameln-Pyrmont lautet entsprechend dem SGB II Auftrag: - Fördern und Fordern sind die handlungsleitenden Grundprinzipien. Die Stärkung der Integration in Erwerbstätigkeit und Aus- und Weiterbildung und damit die Verringerung von Hilfebedürftigkeit sowie die Vermeidung bzw. Beseitigung von Langzeitbezug sind beständige generelle Ziele im Rahmen des SGB II. Unter diesen Prämissen konkretisiert das Jobcenter Hameln-Pyrmont die aktuellen Ziele, wie sie in seinem jeweils jährlich neuen Arbeitsmarktprogramm - angepasst an die aktuellen Entwicklungen und Analysen durch die Bundesagentur für Arbeit und durch den Landkreis Hameln-Pyrmont, durch Wirtschaft, Wissenschaft und Politik - zum Ausdruck kommen. Seite 3

6 3 Situations- und Lagebeschreibung 3.1 Der Ausgangsraum Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Der Landkreis Hameln-Pyrmont gehört mit einer Größe von fast 800 km 2 und einer Einwohnerzahl von rund Menschen zu den dichter besiedelten Kreisen in Niedersachsen. Kerngebiet - südlich des Landkreises Schaumburg, nördlich des Landkreises Holzminden gelegen - ist das mittlere Weserbergland zwischen den Städten Hannover, Hildesheim und Bielefeld. Mit der Kreisstadt Hameln ist der Landkreis eine gewachsene Kulturlandschaft: Weserrenaissance, Sagen und Märchen, Sole- und Thermalquellen bieten in der Naturlandschaft des Wesertales, umgeben von leichten Mittelgebirgshöhen, bieten Vielfalt für Flora, Fauna und Mensch. Acht Städte und Gemeinden bilden seit der Verwaltungs- und Gebietsreform der 70er Jahre den heutigen Landkreis Hameln-Pyrmont als Gebietskörperschaft: die Handels- und Verwaltungsstadt Hameln, das Staatsbad Bad Pyrmont, die Städte Hessisch Oldendorf und Bad Münder, die Flecken Aerzen, Coppenbrügge, Salzhemmendorf und die Gemeinde Emmerthal. Der Wirtschaftsraum Hameln-Pyrmont ist gekennzeichnet durch mittelständische Industrie, Handel, Bildung und Dienstleistung, Handwerk, Tourismus, Gesundheit und Erholung. Über Menschen im Kreisgebiet haben Beschäftigung, davon etwa die Hälfte in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr, ein knappes Drittel im produzierenden Gewerbe und etwa ein Fünftel durch Dienstleistungen. Die Bausparkasse BHW (Hameln) hat ihren Hauptsitz im Landkreis, heute zur Postbank gehörend. Forschungsinstitute wie das Solarinstitut in Ohr/Emmerthal oder die Klinik für Fortpflanzungsmedizin in Bad Münder, aber auch das Institut für Düngemittel und Saatgut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zählen dazu. In Maschinenbau, in Elektrotechnik und auch in der Pharmazie agieren verschiedene Industriebetriebe und Branchen weltweit. Einige Beispiele hierzu: Die REINTJES GmbH im Bereich der großen Antriebstechnik und Schiffsgetriebe, die Aerzener Maschinenfabrik für Gebläse, Verdichter, Drehkolbenverdichter, Gaszähler, die Lenze-Gruppe mit skalierbaren Antrieben, Steuerungen, Frequenzumrichtern, die Dr. Paul Lohmann GmbH KG als weltweiter Marktführer in der Herstellung von Spezialsalzen und die hameln group gmbh als eine Holding, die Geschäftsaktivitäten einzelner Unternehmen im Gesundheitsmarkt und angrenzenden Märkten strategisch gestaltet, vernetzt und steuert. Entsprechend hat das berufliche Bildungsangebot im Weserbergland hohen Stellenwert. Die Hochschule Weserbergland bietet z. B. praxisintegrierende duale Bachelorstudiengänge in Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und Gesundheitsmanagement an. Berufsschulen haben integrierende Angebote bis hin zur Hochschulreife. Für Medizinstudenten z. B. kooperieren Hochschulen in Hannover mit den medizinischen Einrichtungen im Landkreis. Und auf dem Feld der Weiterbildung zu Industriemeistern hat die Technische Akademie Hameln einen Namen erworben. Seite 4

7 3.2 Jobcenter Hameln-Pyrmont: Leistungsdaten 2013 / Juli 2013 Juli 2014 Bedarfsgemeinschaften BG Personen in BG Erwerbsfähige Leistungsempfänger Nicht erwerbsfähig Gesamtwerte Ende 2013 Okt.2014 Ende 2014 geschätzt Abgänge aus dem Leistungsbezug Zugänge aus dem Leistungsbezug Integrationen in den 1. Arbeitsmarkt Davon junge Erwachsene unter Aktivierende Leistungen 2 (EGT) 6,2 Mio. 6,3 Mio. 6,4 Mio. Passive Leistungen 3 31,0 Mio. 26,2 Mio. 31,5 Mio. Leistungen für Unterkunft 28,0 Mio. 23,4 Mio. 28,3 Mio. Anzahl Maßnahmeplätze Personal- und Verwaltungskosten 11,7 Mio. 12,2 Mio. Anzahl Mitarbeiter / innen Im Vergleich: Quoten und Spannweiten Die in den folgenden Unterkapiteln (3.3 bis ) gezeigten Grafiken und Definitionen erleichtern die aktuelle Einschätzung der Situation im Bereich des Jobcenter Hameln-Pyrmont (grüner Pfeil = aktueller Wert) im Vergleich zum Bundesdurchschnittswert (blauer Pfeil). Die jeweilige Bedeutung der einzelnen Symbole und Farben kann der nebenstehenden Legende entnommen werden. Die Daten entstammen dem Arbeitsmarktmonitor der Bundesagentur für Arbeit. Standardmäßig werden Werte des Jahres 2013 angezeigt. Für einige Indikatoren liegen für 2013 allerdings noch keine Werte vor Jobcenter Controlling: Berichtsjahr während der Redaktion noch nicht abgeschlossen, daher für Ende 2014 geschätzte Zahlen, Stand 10/2014 z. B. Qualifizierungsmaßnahmen, Beschäftigungsmaßnahmen, Einstellungszuschüsse Arbeitslosengeld II, Leistungen für Unterkunft, Sozialgeld, sonstige Leistungen Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktmonitor, Strukturindikatoren-Kreise, Grafiken (Stand 10/2014) Seite 5

8 3.3.1 Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2013 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Die Grafik Bevölkerungsentwicklung zeigt den Zusammenhang von Geburten, Sterbefällen sowie Wanderungen als statistisches Ergebnis in Raum- und Zeitabschnitten. Angegeben wird die Prozentuale Veränderung der Bevölkerung gegenüber dem Basisjahr 2000 (Bestand am ). Die Bevölkerung umfasst alle Einwohner an ihrem Hauptwohnsitz. Stand: Anteil der Bevölkerung unter 25 Jahren Definiert wird der Anteil der Bevölkerung unter 25 Jahren im Verhältnis zur Bevölkerung insgesamt. 6 Der Anteil junger Menschen ist im Landkreis geringfügig niedriger als im Bundesdurchschnitt Anteil der Bevölkerung ab 50 Jahren Hohe Anteile der 50- bis 64-Jährigen weisen in eine ähnliche Richtung wie der Anteil älterer Beschäftigter. Sie geben Hinweise auf mögliche anstehende Entlastungen des Arbeitsmarktes aber auch auf eine Gefahr der Überalterung eines Strukturgebietes. Überdurchschnittliche Werte bei diesem Indikator sind insbesondere mit Blick auf die Attraktivität als Wirtschaftsstandort kritisch zu beurteilen Ausländeranteil in der Bevölkerung Für die Berechnung des Indikators wird die Gesamtzahl der Einwohner ohne deutschen Pass durch die Gesamtbevölkerung (jeweils zum ) dividiert und mit 100 multipliziert. 5 6 Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktmonitor, Strukturindikatoren-Kreise, Grafiken (Stand 10/2014) ebd. Seite 6

9 3.3.5 Entwicklung der Beschäftigung seit 2000 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Die Rate wird für die Teilgruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis unter 65 Jahren nach dem Wohnortprinzip berechnet. Sie stellt somit die Entwicklung der Beschäftigung der Wohnbevölkerung dar, nicht die der (ungefähren) Zahl der Arbeitsplätze in einer Region. Ausgangs- und Endzeitpunkt = jeweils ; (Stand ) Beschäftigungsquote (aller 15- bis 64-Jährigen) Hier wird die Entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigter über einen Zeitraum von zwölf Jahren ( ) im Durchschnitt und in Spannweiten regional, landesweit und bundesweit sichtbar. Definition: Zähler = Differenz von Endbestand und Anfangsbestand der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis unter 65 Jahren (nach dem Wohnortprinzip), Nenner = Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis unter 65 Jahren am Anfang des Betrachtungszeitraums (nach dem Wohnortprinzip). Die Rate wird für die Teilgruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis unter 65 Jahren nach dem Wohnortprinzip berechnet. Sie stellt somit die Entwicklung der Beschäftigung der Wohnbevölkerung dar, nicht die der (ungefähren) Zahl der Arbeitsplätze Beschäftigungsquote der Älteren (50-64 Jahre) Hier wird der Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter von 50 bis unter 65 an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe deutlich. Der Indikator gibt einen Hinweis auf den Grad der Beschäftigung Älterer und kann somit spezifische Potenziale und Bedarfe der Beschäftigungsförderung in dieser Altersgruppe aufzeigen. Von einer hohen Beschäftigungsquote Älterer können einerseits positive Auswirkungen im Hinblick auf die soziale Integration ausgehen, andererseits ist sie eine wichtige Voraussetzung, um die Folgen des demografischen Wandels auf die sozialen Sicherungssysteme beherrschbar zu machen. Auf die Neigung Älterer, am Erwerbsleben teilzunehmen und auf die Bereitschaft von Betrieben, ältere Beschäftigte länger zu halten oder neu einzustellen, kann mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten Einfluss genommen werden. Auf individueller Ebene sind die Anreize von hoher Bedeutung, die mit einem vorzeitigen Ausscheiden 7 Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktmonitor, Strukturindikatoren-Kreise, Grafiken (Stand 10/2014) Seite 7

10 aus dem Erwerbsleben einerseits und mit einer längeren Erwerbsarbeit andererseits verbunden sind. 8 Im Bereich des Jobcenters Hameln-Pyrmont stieg die Beschäftigungsquote der Älteren von 46,9 % auf 49,9 % um 3 % im Bundesdurchschnitt von 47,2 % auf 49,7 % um 2,5 %. Damit liegt der Wert im Bezirk des Jobcenters Hameln-Pyrmont im oberen Mittelfeld der Spannweiten in Bund und Land Teilzeitquote Die Teilzeitquote beschreibt den Anteil sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung am personellen Gesamtvolumen sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Teilzeit ist jede Beschäftigung, die weniger Stunden umfasst als eine Vollzeitbeschäftigung. Einerseits gilt Teilzeitbeschäftigung als flexible Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wird daher gefördert. Anderseits kann es zu Nachteilen aufgrund der verminderten Einkommen und der geringeren Einbindung in die sozialen Sicherungssysteme führen. Im Zeitverlauf lässt sich bei beiden Geschlechtern eindeutig ein Trend hin zur Teilzeitarbeit feststellen. Teilzeitarbeit wird aber von Frauen dominiert - dies ist zu einem großen Umfang durch traditionelle Rollenkonzepte zu erklären. Bei Teilzeitbeschäftigung handelt es sich nicht ausschließlich um selbst gewählte Arbeitszeit, wie beispielsweise Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Der Wunsch nach mehr Arbeit ist bei Teilzeitbeschäftigten mit beinahe einem Viertel stark ausgeprägt und darauf zurückzuführen, dass keine Vollzeitbeschäftigung gefunden wurde. [ ] Anteil älterer Beschäftigter (50-64 Jahre) Der regionale Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Alter von 50 bis unter 65 ist im Landesvergleich mit allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 15 bis 65 hoch. Im Bundesvergleich liegt der Wert lediglich mit knapp 3 Prozentpunkten über dessen Durchschnitt. Hohe Anteile älterer Beschäftigter können auf hohe Abgänge in Folgejahren hinweisen. Mögliche Folgen sind ein entsprechender Ersatzbedarf und Fachkräftemangel seitens der Unternehmen. Mögliche Instrumente sind hier rechtzeitige Qualifizierung und Ausbildung um damit eine beständige Integration zu erzielen. 8 9 Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktmonitor, Statistische Grundlagen, Glossar, Definitionen. Deren im Folgenden zitierte Definitionen und Erläuterungen können -- Themen und Quellen bedingt -- diverse zeitliche Bezüge aufweisen. Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktmonitor, Strukturindikatoren-Kreise, Grafik (Stand 10/2014) Seite 8

11 Beschäftigungsquote der Frauen Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Diese Quote stellt den Anteil weiblicher sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an der Gesamtzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter nach dem Wohnortprinzip dar. Bei der Bewertung der Kennzahl sind geschlechtsspezifisch unterschiedliche Beschäftigungsstrukturen zu berücksichtigen, darunter die deutlich höheren Anteile von Teilzeitbeschäftigung bei Frauen sowie Berufs- und Branchenpräferenzen. Neben diesen Faktoren können Möglichkeiten der Kinderbetreuung Einfluss auf eine hohe bzw. niedrige Quote haben Unterbeschäftigungsquote Berücksichtigung finden in dieser Quote neben registrierter Arbeitslosigkeit auch Personen, die aufgrund der Teilnahme an Maßnahmen nicht arbeitslos sind oder nahe am Arbeitslosenstatus sind. Als Beispiele können genannt werden: Trainingsmaßnahmen, Qualifizierungsmaßnahmen, zweiter Arbeitsmarkt. Hinsichtlich des Niveaus wird ein möglichst umfassendes Bild des Defizits an regulärer Beschäftigung in einer Volkswirtschaft gegeben. In Bezug auf intertemporale Vergleiche lässt sich sagen: realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt können anhand dieser Quote gut erkannt werden, weil der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik zwar die Arbeitslosigkeit, nicht aber die Unterbeschäftigung verändert. Auch für interregionale Vergleiche bietet diese Quote gute Voraussetzungen: realwirtschaftlich bedingte Unterschiede zwischen den Regionen werden gut erkannt, weil der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik in der Unterbeschäftigung berücksichtigt wird Unterbeschäftigungsquote der unter 25-Jährigen Dieser Indikator ist von besonderer gesellschaftspolitischer Bedeutung, weil der Blickwinkel auf einen jüngeren Personenkreis gerichtet und deren Betroffenheit von Unterbeschäftigung widergespiegelt wird. Jüngere stellen für den Arbeitsmarkt ein wichtiges Potenzial dar, das ggf. aufgrund unterschiedlichster struktureller Problemlagen nicht ausgeschöpft werden kann Arbeitslosenquote Arbeitslosenquoten zeigen die relative Unterauslastung des Arbeitskräfteangebots an, indem sie die (registrierten) Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen (EP = Erwerbstätige + Ar- Seite 9

12 beitslose) in Beziehung setzen. 10 Hier wird der Jahresdurchschnittswert nicht tagesaktuell, sondern zeitlich parallel zu den übrigen Grafiken abgebildet. Beeinflusst wird die Quote der Arbeitslosen unter anderem durch konjunkturelle Schwankungen sowie durch strukturelle Besonderheiten. Neben der Arbeitslosigkeit nach gesetzlicher Definition sollte die Unterbeschäftigung in die Bewertung einbezogen werden SGB-II-Quote (aller unter 65-Jährigen) Der Indikator spiegelt das relative Ausmaß der auf Grundsicherungsleistungen angewiesenen Personen in einer Region wider. Die Personen in Bedarfsgemeinschaften (in der Öffentlichkeit oft als Hartz-IV-Empfänger bezeichnet) sind nach erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) und nach nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (nef) zu unterscheiden. Die elb erhalten Arbeitslosengeld II und die nef Sozialgeld. Eine Bedarfsgemeinschaft ist ein rechtliches Konstrukt, welches alle Personen mit einschließt, die dem Grunde nach leistungsberechtigt sind SGB-II-Quote Kinder unter 15 Jahren Dieser Wert differenziert den Wert zu Ziffer und weist die unter 15-jährigen hilfebedürftigen Kinder aus, die innerhalb einer Bedarfsgemeinschaft Leistungen nach dem SGB II beziehen. Der Jahresdurchschnittsbestand an unter 15-jährigen Hilfebedürftigen nach dem SGB II wird durch die Bevölkerung unter 15 Jahren (Durchschnitt der Bestände am des Vorjahres und am des aktuellen Jahres) dividiert. 3.4 Gesamtwirtschaftliche und regionale Rahmenbedingungen Ausblick auf Konjunktur und Einschätzungen 2015 Auch wenn der überregionale Arbeitsmarkt für die Mehrheit der Erwerbsfähigen im SGB II Leistungsbezug im Landkreis Hameln-Pyrmont eine nachrangige Bedeutung hat, haben gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Konjunktur und Erwartungen in Bund und Ländern großen direkten und indirekten Einfluss auf die Regionen und damit auch auf das Weserbergland. Wechselseitig beeinflussen strukturelle regionale Faktoren wie z. B. demografische die Entwicklung und die Strategien im jeweiligen Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt. Die gesamtwirtschaftliche Lage und den Ausblick auf das Jahr 2015 weisen Unsicherheiten auf. Die künftige Entwicklung im Nahen Osten, in der Ukraine und der Handelskonflikt mit Russland sowie das Ebola-Virus bergen Risikofaktoren. Zusätzlich schätzen Wirtschafts- und Forschungsinstitutionen den Effekt des Mindestlohnes und die sogenannte Rente mit 63 divergent ab Bundesagentur für Arbeit. Statistik ebd. Seite 10

13 Speziell für den Kundenkreis der Jobcenter ergab eine Analyse des Institutes für Arbeitsmarkt und Berufsforschung aus April 2014, dass der Mindestlohn wenig Aufstockern, also Erwerbstätigen, deren geringer Verdienst eine Aufstockung mit Arbeitslosengeld II erfordert, hilft, die Bedürftigkeit zu überwinden: bis von ihnen hätten nach Einführung des Mindestlohnes keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld II. 12 Im 2. Quartal 2014 lag das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent niedriger als im 1. Quartal. Seither haben sich die Indikatoren für die weitere Entwicklung eher verschlechtert. Das betrifft sowohl die Einschätzung der Unternehmen über ihre Geschäftslage als auch die Industrieproduktion. Für das 3. Quartal 2014 ist bestenfalls von einem geringen Wachstum auszugehen, und auch darüber hinaus beurteilen die Betriebe und Experten die Konjunkturentwicklung als ungünstig. 13 Eine Wachstumsabschwächung (BIP) im Vergleich zu den Vorjahren werde trotz fragilen weltwirtschaftlichen Umfeldes für 2015 aber nicht erwartet, so auch die Einschätzung des IAB. Selbst in Zeiten konjunktureller Flaute zeige sich der Arbeitsmarkt robust. Der Konjunkturaufschwung in Deutschland sei zuletzt durch äußere Einflüsse unterbrochen worden. Eine Erholung scheint langsam wieder in Gang zu kommen. Erwartet würden 2014 und 2015 Zunahmen des realen Bruttoinlandsprodukts um 1,5 Prozent bzw. 1,4 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stagniere. Für 2015 werden vom IAB 2,88 Mio. Arbeitslose im Jahresdurchschnitt prognostiziert. Abgeschwächt fortgesetzt werde der Aufwärtstrend bei der Erwerbstätigkeit. Hier wird ein Zuwachs von Personen in 2015 erwartet. Ebenso werde es abermals ein großes Plus bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen geben. 14 Beim Erwerbspersonenpotenzial dominiere die Zuwanderung: Den potenzialerhöhenden Effekten aus Wanderung und Erwerbsbeteiligung steht erneut ein negativer demografischer Effekt gegenüber. Die Demografie würde isoliert betrachtet das Erwerbspersonenpotenzial im Jahr 2014 um fast Personen und 2015 um mehr als vermindern. Zusammen genommen folgt aus demografischer Entwicklung, Erwerbsbeteiligung und Migration eine Zunahme des Erwerbspersonenpotenzials um fast Erwerbspersonen in diesem und um nicht ganz im folgenden Jahr. Damit erreicht nach unserer Prognose das Erwerbspersonenpotenzial Deutschlands im Jahr 2015 ein noch nie da gewesenes Niveau von 45,87 Mio. Personen. 15 Regionalspezifisch stellt die Agentur für Arbeit Hameln in ihrem Geschäftsplan 2015 fest: Die längerfristige Entwicklung im Weserbergland ist gekennzeichnet von massiven Arbeitsplatzverlusten in alten Industriezweigen, einem nur sehr zögerlichen Entstehen von,neuen Industrien und einer Überalterung der Wohnbevölkerung (vergleiche Geschäftsplan 2014). Diese strukturellen Probleme sind nicht behoben und wirken weiterhin negativ auch auf die kurzfristigere Beschäftigungsentwicklung. Am lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland um 1,2% über VJM und in Niedersachsen-Bremen um 1,3%. Im Agenturbezirk Hameln hat es keinen Anstieg gegeben (Quelle: Statistik Visualisierung Marktchancen). Am Stichtag waren in der AA Hameln svpfl. Beschäftigte verzeichnet (nach Revision), 0,7% mehr IAB-Kurzbericht 7/2014 Bundesagentur für Arbeit Arbeitsmarktbericht Oktober 2014 IAB-Prognose 2014/2015 in IAB-Kurzbericht 18/2014 ebd. Seite 11

14 als im VJM. Der Anstieg in der RD betrug 1,3 %, in Deutschland 1,2 %. Hier hat der milde Winter eine entscheidende Rolle gespielt. Die Beschäftigung hat sich in Hameln deutlich ungünstiger entwickelt Arbeitsmarktentwicklung gesamt und regional Auf dem Arbeitsmarkt ist weiter eine solide Nachfrage zu beobachten: Der trendmäßige Aufbau der Beschäftigung hält an und der Indikator für die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern, der BA-X, ist aufwärts gerichtet. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung können allerdings vom Beschäftigungszuwachs nur wenig profitieren. Der Stellenindex der BA (BA-X) bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräfte-nachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. In den Index fließen die der BA gemeldeten Arbeitsstellen, die Stellen für Freiberufler und Selbständige sowie die gemeldeten Stellen aus der privaten Arbeitsvermittlung ein. Der BA-X ist im Oktober gegenüber September um vier Punkte auf 175 Punkte gestiegen. Der Aufwärtstrend der vergangenen Monate setzt sich damit fort. Im Vorjahresvergleich zum Oktober 2013 fällt der BA-X mit plus 14 Punkten ebenfalls höher aus. Und auch in der längerfristigen Betrachtung bewegt sich die Arbeitskräftenachfrage trotz der aktuell großen wirtschaftlichen Unsicherheiten auf einem hohen Niveau. Dies liegt unter anderem daran, dass der Bedarf der Unternehmen an neuen Mitarbeitern nicht nur von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmt wird, sondern auch von der in den letzten Jahren auf neue Höchstwerte gestiegenen Beschäftigtenzahl. In Folge dessen nimmt der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf zu. Zudem gelingt es Betrieben nicht immer, geeignete Fachkräfte zu finden und Stellen zeitnah zu besetzen. Grundsätzlich ist in den letzten Jahren ein Wandel in der Struktur der Arbeitsnachfrage zu verzeichnen. Betriebe sind bei der Suche nach Arbeitskräften stärker auf Flexibilität ausgerichtet, was sich auf das Niveau der offenen Stellen auswirken dürfte. Diese Veränderungen spiegeln sich im BA-X wider. Bei der Betrachtung nach Branchen zeigt sich im Vorjahresvergleich weit überwiegend ein Nachfrageplus: In mehr als 80 Prozent der Wirtschaftsabteilungen fällt der Kräftebedarf höher aus als im September Auch in der Zeitarbeit liegt die Nachfrage im Vorjahresvergleich im Plus. Gut ein Drittel der gemeldeten Stellen kommen aus diesem Bereich Geschäftsplan 2015 der Agentur für Arbeit Hameln BA Stellenindex Okt Seite 12

15 Darüber hinaus werden auch im Groß- und Einzelhandel, in der Bauinstallation, im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Gastronomie, in der Unternehmensverwaltung und -führung sowie im Bereich Lager und Logistik zahlreiche Mitarbeitende gesucht. 18 Mit Blick zurückhat sich der BA-X mit seinen 175 Punkten gegenüber dem Vorjahr stetig nach oben bewegt. Die konjunkturelle Situation ist zum aktuellen Zeitpunkt zwar eingetrübt, tendenziell prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung die Lage am Arbeitsmarkt jedoch als stabil. Die Auswirkungen der internationalen Konflikte und die Schwäche einiger Euroländer seien wirtschaftlich auch in Deutschland zu spüren. Entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Stimmungslage liegt das IAB-Arbeitsmarktbarometer aber leicht im positiven Bereich: Der deutsche Arbeitsmarkt steht nicht vor einem Abschwung, so IAB-Experte Enzo Weber. 19 Der BA-X ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf konkreten Stellengesuchen der Unternehmen. Er signalisiert die Einstellungsbereitschaft in Deutschland und bildet die Entwicklung der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. In den saisonbereinigten Index fließen die bei der BA gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen (inkl. Stellen der Kooperationspartner), sowie die gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbstständige und aus der privaten Arbeitsvermittlung ein. Die Agentur für Arbeit Hameln als eine der Trägerin unserer Einrichtung beurteilt den Arbeitsmarkt als durch eine relativ verhaltene Nachfrage gekennzeichnet. Zusätzlicher Bedarf in nennenswertem Umfang ist in 2014 in den Unternehmen nicht entstanden. Im Gegenteil wurde die Zusammenarbeit mit Personaldienslleistern runtergefahren. Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Stellen ist im Jahresfortschreibungswert August 8,9 % über Vorjahr, auch weil die bewerberorientierte Akquise verstärkt wurde. Zuwächse wurden insbesondere realisiert in den Bereichen verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Öffentl. Verwaltung /Sozialversicherung, Sonstige wirtschaftl. Dienstleistungen, Gastgewerbe, Handel /KFZ und Bau. 20 Für 2015 wird eine Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem Niveau 2014 erwartet, Impulse für mehr Beschäftigung seien bisher nicht erkennbar. Im Gegenteil zeichne es sich ab, dass zwei größere Hamelner Unternehmen in nicht unerheblichem Umfang Personal freisetzen würden. Die entsprechenden Mitarbeiter würden zum großen Teil erst in 2015 das Kundenpotenzial erhöhen. Die Auswirkungen der Sondereffekte 2014 werden auch 2015 spürbar sein, weil die betroffenen Kunden relativ schwer zu vermitteln sind (Qualifikation, Alter, Einkommen). Das wird auch die Ergebnisse, insbesondere bei den Dauern belasten. Vor diesem Hintergrund werden im Jahresdurchschnitt 2015 über beide Rechtskreise Arbeitslose erwartet, etwa 0,9 % mehr als im Vorjahr. In der Folge ist von einem leicht steigenden Kundenpotenzial im strategischen Geschäftsfeld I+Va auszugehen Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktbericht Okt. 2014, Presseinformation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom Geschäftsplan 2015 der Agentur für Arbeit Hameln ebd. Seite 13

16 3.4.3 Strukturelle Fragestellungen und Erfolgsfaktoren Geringqualifizierte, Ältere, Langzeitarbeitslose und regionale Unterschiede Mit unter drei Millionen Arbeitslosen und vielen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wie seit Beginn der 2000er Jahre nicht mehr ist die Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich insgesamt gesehen erfreulich. Es bleiben jedoch Menschen, für die eine Integration in den Arbeitsmarkt auch weiterhin nicht einfach ist, und es bleiben Regionen, die vom Aufschwung am Arbeitsmarkt nur wenig profitieren. Erfolgreich operiert das Projekt Allianz 50plus für ältere Arbeitslose im Landkreis Hameln-Pyrmont. Die geplanten Sonderprogramme für Langzeitarbeitslose seitens der Bundesregierung werden 2015 umzusetzen und ein homogener Übergang zur Ablösung des bis geltenden Beschäftigungspaktes für 2016 vorzubereiten sein Fachkräftebedarf Fachkräftemangel Die Arbeitskräftenachfrage ist seit dem Jahreswechsel 2013/14 erkennbar gestiegen. Insgesamt bewegt sie sich auf einem hohen Niveau. Aktuell zeigt sich kein flächendeckender Fachkräftemangel in Deutschland, insgesamt werden jedoch eher qualifizierten Kräfte nachgefragt. Im Metall- und Maschinenbau sowie dem Elektrobereich, in einzelnen IT-Feldern und bei Gesundheits- und Pflegeberufen sind Mangelsituationen insbesondere bei hoch qualifizierten Experten festzustellen. In den nächsten zehn bis zwanzig Jahren könnte die demografische Entwicklung die Lage verschärfen, hier ist mit Qualifizierung und Ausbildung gegenzusteuern Ausbildungsmärkte Die Situation am Ausbildungsmarkt in Deutschland entwickelte sich 2013/2014 wieder etwas günstiger als im Vorjahr. So blieb die Bewerberzahl im Vergleich mit den vergangenen Jahren stabil, während die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen etwas höher ausfiel als letztes Jahr. Nach wie vor gibt es aber mehr gemeldete Bewerber als Ausbildungsstellen. 22 Das Jobcenter mit seinem Team U25 unterstützt sowohl Jugendliche als auch Betriebe, um zu einem erfolgreichen Ausgleich am Ausbildungsmarkt und der Sicherung des Fachkräftebedarfs beizutragen. Hier ist dem anhaltenden Trend zu Abitur und Studium und der Fokussierung auf Modeberufe entgegen, zu wirken. Ebenso ist eine höhere Akzeptanz zu einer zweijährigen Berufsausbildung seitens der Jugendlichen zu erreichen Alleinerziehende Mit aktuell fast Alleinerziehenden arbeitet das Jobcenter Hameln-Pyrmont durch dessen Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt daran, das Potenzial dieser Kundinnen und Kunden weiter zu qualifizieren und in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren und damit deren Hilfebedürftigkeit zu verringern oder zu beenden. Das Augenmerk richtet sich hierbei an alle Alleinerziehenden, damit bereits in der Elternzeit oder Zeiten des Betreuungsgeldbezuges die Planungen für einen erfolgreichen Wiedereinstieg ansetzen. 22 Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktbericht Okt. 2014, BA Stellenindex Seite 14

17 Arbeitgeber Um neue und mehr Marktchancen bei Arbeitgebern zu erschließen und die Integration von Arbeitssuchenden zu realisieren, kooperiert der Arbeitgeber-Service (AG-S) mit dem Jobcenter Hameln-Pyrmont. Darüber hinaus setzt das Jobcenter bewerberorientierte Vermittler (BOV) ein, siehe auch das Arbeitgeber-Strategiekonzept in der Anlage. 4 Die Kundenstruktur das Arbeitskräfteangebot 4.1 Die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Bedarfsgemeinschaften Das Jobcenter Hameln-Pyrmont ist mit Stand September 2014 für Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt Personen zuständig. Ein Vergleich mit den Werten aus August 2013 zeigt mit Bedarfsgemeinschaften (BG) und insgesamt Personen eine geringere Anzahl. Dies ist ein Rückgang um 1,72 % bzw. 0,97 % 23. (Definition: Als erwerbsfähige Leistungsberechtigte - elb - gelten gem. 7 SGB II Personen, die das 15. Lebensjahr vollendet und die Altersgrenze (65 bis 67 Lebensjahre, nach 7a des SGB II) noch nicht erreicht haben, erwerbsfähig sind, hilfebedürftig sind und ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland haben. Als erwerbsfähig gilt gem. 8 SGB II, wer nicht durch Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein.) Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Diagramm 1: Entwicklung der BG Statistik der BA, Zeitreihe zu Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und Leistungsempfänger nach SGB II, September Statistik der BA, Kreisreporte bis Mai 2014 Seite 15

18 Jan 05 Mai 05 Sep 05 Jan 06 Mai 06 Sep 06 Jan 07 Mai 07 Sep 07 Jan 08 Mai 08 Sep 08 Jan 09 Mai 09 Sep 09 Jan 10 Mai 10 Sep 10 Jan 11 Mai 11 Sep 11 Jan 12 Mai 12 Sep 12 Jan 13 Mai 13 Sep 13 Jan 14 Mai 14 Sep 14 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Der Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) im September 2014 im Jobcenter Hameln-Pyrmont belief sich auf Personen Entwicklung der elb Diagramm 2: Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 25 Die Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zeigt im Krisenjahr 2009 keine signifikante Steigerung. Erst im ersten Quartal 2010 zeigt sich eine, sicher stark durch die einjährige Zahlung des Arbeitslosengeldes I beeinflusste, Erhöhung der Kundenzahl. Ab Mai 2010 macht sich, belebt durch die Konjunkturerholung und nur durch den Winter 2010/2011 unterbrochen, eine höhere Integrationsrate bemerkbar. Als Folge der Wintermonate stieg die Anzahl der elb in 2013 und 2014 temporär wieder leicht an. Dieser Anstieg kehrte sich mit Beginn der neuen Ausbildungsjahre wieder um. 26 Diagramm 3: elb nach Altersgruppen und Kundenstatus Die Bereiche der Altersgruppen und zeigen eine vergleichbare Statusverteilung. Der Status arbeitslos (alo) weist dort einen Schwerpunkt auf. Im Bereich U25 liegt der Sta- 25 Statistik der BA, Zeitreihe zu Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und Leistungsempfänger nach SGB II, September vgl. Statistik der BA; Arbeitsmarkt in Zahlen, Eckwerte für Jobcenter; August 2014 Seite 16

19 tusschwerpunkt mit 68,5 % bei den nicht aktivierten Kunden (nakd). In der Gruppe der über 60jährigen sehen wir eine weitestgehend gleichmäßige Verteilung. Eine deutliche Reduzierung konnte hier im Status nakd von 86 % (2010) über 65,1 % (2011), 48,6 % (2012) und 34,7 % (2013) auf jetzt 19,9 % erreicht werden Profillagen Mit Einführung des 4-Phasen-Modells in der Integrationsarbeit als EDV-gestützter Problemlösungsprozess ab August 2009 wurde die bisherige Zuordnung der Kunden nach Betreuungsstufen durch die Bestimmung nach jeweiligen Profillagen abgelöst. Insgesamt werden 6 Profillagen verwendet: Marktprofil Aktivierungsprofil Förderprofil Entwicklungsprofil Stabilisierungsprofil Unterstützungsprofil (MP) (AP) (FP) (EP) (SP) (UP) Jobcenter-Kunden werden in diese jeweiligen Profillagen eingestuft. Demnach befinden sich 17 % der Kunden im Jobcenter Hameln-Pyrmont zurzeit im Entwicklungsprofil und jeweils rund 18 % im Unterstützungs- sowie im Stabilisierungsprofil. In das Förderprofil wurden 7,6 % eingestuft. Lediglich 0,7 % konnten in das Markt- sowie 0,3 % Aktivierungsprofil eingeordnet werden. Das bedeutet, dass 53 % der Kunden in marktfernen Profillagen befinden ,06% ,76% 17,32% 18,05% 15,65% ,45% 500 0,71% 0,32% 1,69% 0 MP AP FP EP SP UP N I Z Diagramm 4: Verteilung der Profillagen 28 22,1 % der gesamten Kunden sind mit dem Vermerk Z (Zuordnung nicht erforderlich) gekennzeichnet. Von diesen Kunden haben 27,8 % (618) ein Kind unter 3 Jahren und 1,1 % befinden sich im Übergang zur Rente (25). Weitere 40,2 % (892) absolvieren eine Schul- oder Berufsausbildung. Gemessen an den Kunden bis 24 Jahre sind dies insgesamt 39,9 % VerBIS-Abfrage vom ebd. Seite 17

20 15,7 % (1.575) aller Kunden sind integriert, aber hilfebedürftig ( I ), d. h., sie haben eine Vollzeitbeschäftigung, aber das hierdurch erworbene Einkommen reicht nicht aus, um den Lebensunterhalt damit zu bestreiten ( Aufstocker ). Bei 1,7 % der Kunden ( N ) ist die Zuordnung noch nicht erfolgt Die nichterwerbsfähigen Leistungsberechtigten Die diesjährige Vergleichsbetrachtung zeigt keine besonderen Auffälligkeiten. Seit dem Jahr 2012 scheint die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften ohne und mit Kindern keinen hohen Schwankungen mehr unterworfen zu sein. 30 Diagramm 5: Nichterwerbsfähige nach BG-Größe 4.4 Die Zielgruppen Die nachstehend benannten Zielgruppen werden aufgrund ihres hohen Anteils an der Gesamtzahl der arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, ihrer Arbeitsmarktnähe oder spezifischer Problemstellungen besonders betrachtet. Zur Darstellung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen hier eine Übersicht, die die Situation im Landkreis Hameln-Pyrmont verdeutlicht. Die jährlich wiederkehrende Entlassungswelle zum Jahresende der Zeitarbeitsfirmen zeigt besonders bei diesen speziellen Kundengruppen einen deutlich sichtbaren Anstieg. 31 Der jährliche Beginn des Ausbildungsjahres ist bei der Gruppe Ohne abgeschlossene Berufsausbildung deutlich sichtbar, aber auch in den Kundengruppen Langzeitarbeitslos und Jahre ist dieses Ereignis (1. August, bzw. 1. September) erkennbar VerBIS-Abfrage vom Statistik der BA, Bedarfsgemeinschaften und deren Mitglieder, Tabelle 2.3 BG und Kreise, Juni 2014 Statistik-Service Nordost, Bestand an arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) nach ausgewählten Merkmalen, Sonderauswertung Nr.: , 23. Oktober 2014 Seite 18

21 Jan. 09 Apr. 09 Jul. 09 Okt. 09 Jan. 10 Apr. 10 Jul. 10 Okt. 10 Jan. 11 Apr. 11 Jul. 11 Okt. 11 Jan. 12 Apr. 12 Jul. 12 Okt. 12 Jan. 13 Apr. 13 Jul. 13 Okt. 13 Jan. 14 Apr. 14 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont Ohne abgeschlossene Berufsausbildung Langzeitarbeitslos 50- unter 65 Jahre Ausländer Kein Hauptschulabschluss alleinerziehend Jahre Diagramm 6: Entwicklung spezieller Kundengruppen Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren Im Oktober 2014 sind erwerbsfähige leistungsberechtigte Menschen zwischen 15 Jahren und 25 Jahren im Jobcenter Hameln-Pyrmont gemeldet. Davon wird mit mehr als 759 Kunden aktiv umgegangen. Diese zu aktivierenden Kunden teilen sich auf in 440 arbeitslos gemeldete Kunden und weitere 319 Maßnahmeteilnehmer oder Kunden mit nicht ausreichendem Erwerbseinkommen. 37 % dieser jungen, aktiv betreuten Kunden werden als arbeitsmarktnah eingeschätzt; bei 55 % können neben der fehlenden fachlichen Qualifikation auch Defizite im persönlichen Verhalten und Umfeld bestehen. Insgesamt haben von jungen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zwischen 15 und 24 Jahren einen Schulabschluss oder streben diesen an. 11,1 % dieser jungen Menschen haben mindestens ein Kind unter 3 Jahren Langzeit-Leistungsbezieher Entgegen der Entwicklung der Arbeitslosen hat sich die Zahl der Langzeit-Leistungsbezieher erhöht, sodass von den im September 2014 gemeldeten Arbeitslosen des Rechtskreises SGB II insgesamt Langzeit-Leistungs-Bezieher sind. Als Langzeit- Leistungsbezieher gelten Leistungsberechtigte, die länger als 12 Monate Leistungen nach dem SGB II bezogen haben. Das entspricht einem Anteil von 42 %, gemessen am Bestand der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Hameln-Pyrmont. Gegenüber dem Vorjahreswert ist dies eine Steigerung um 3 Prozentpunkte Statistik-Service Nordost, Arbeitsmarkt in Zahlen, September 2014, Tabelle 1.1 Seite 19

22 4.4.3 Personen der über 50-jährigen Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Insgesamt sind im September 2014 im Rechtskreis SGB II Personen arbeitslos gemeldet, die älter als 50 Jahre sind. Dies entspricht einem Anteil von 26,9 % am Gesamtbestand der Arbeitslosen Personen mit Migrationshintergrund 13,3% 75% 25% Deutsche Frauen Männer 11,4% Diagramm 7: Verteilung der Kunden nach Geschlecht und Migrationshintergrund Im Durchschnitt der Monate Januar bis September 2014 sind im Einzugsbereich des Jobcenters Hameln-Pyrmont Arbeitsuchende gemeldet, davon mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit. Dieses entspricht einer Quote von 24,7 %. In der Gruppe der Arbeitslosen sind im gleichen Zeitraum insgesamt Kunden beim Jobcenter gemeldet, hiervon wiederum 840 Ausländer. 34 Statistisch können hierbei nur Personen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit abgebildet werden, sodass davon auszugehen ist, dass die tatsächliche Anzahl der Arbeitsuchenden und Arbeitslosen mit Migrationshintergrund deutlich höher ist. Als Beispiele hierfür seien die Spätaussiedler genannt, welche die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen Statistik der BA, Arbeitsmarkt in Zahlen; Informationen für Jobcenter Hameln-Pyrmont; September 2014, Tabelle 1.2 Statistik der BA, Bestand an ausländischen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen nach ausgewählten Merkmalen im Rechtskreis SGB II, Jobcenter Hameln-Pyrmont, Sept Zur Unterscheidung von Arbeitsuchenden und Arbeitslosen siehe folgende Definition: Arbeitsuchende sind Personen, die eine Beschäftigung als Arbeitnehmer/in im In- oder Ausland suchen, und sich wegen der Vermittlung in ein entsprechendes Beschäftigungsverhältnis bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter gemeldet haben. Dies gilt auch, wenn sie bereits eine Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit ausüben ( 15 Sozialgesetzbuch Drittes Buch (SGB III)). Bei den Arbeitsuchenden wird zwischen arbeitslosen und nichtarbeitslosen Arbeitsuchenden unterschieden. Arbeitslose sind nach 16, 119 ff. SGB III arbeitsuchende Personen, die 1. vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung ausüben, 2. eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung suchen und 3. dabei den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters zur Verfügung stehen, also arbeitsfähig und -bereit sind (Verfügbarkeit). 4. Zusätzlich ist eine persönliche Arbeitslosmeldung bei einer Agentur für Arbeit erforderlich. Seite 20

23 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Jul 08 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10 Apr 10 Jul 10 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 Jan 13 Apr 13 Jul 13 Okt 13 Jan 14 Apr Alleinerziehende Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Laut des BMAS-Reports Alleinerziehende unterstützen Fachkräfte gewinnen ist bundesweit heute jede fünfte Familie eine Ein-Eltern-Familie, neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen. Diese Familienform hat sich damit in Deutschland zu einer relevanten Größe entwickelt Diagramm 8: Alleinerziehende im SGB II Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels kommt den Alleinerziehenden eine besondere beschäftigungspolitische Bedeutung zu. Allerdings sind die Lebenssituationen dieser Menschen häufig komplex. Sie benötigen Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags, der Betreuung der Kinder, der beruflichen Qualifikation, des Berufseinstieges bzw. Wiedereinstieges. Dazu kommen unflexible Arbeitszeiten und nicht bedarfsgerechte Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die eine Integration auf dem Arbeitsmarkt erschweren. Alleinerziehenden ist beruflicher Erfolg oftmals wichtiger als Müttern in Paarfamilien und viele betrachten Erwerbstätigkeit als Teil ihrer Identität. Allerdings ist der Anteil der Mütter, die nur einen geringen Bildungsstand aufweisen, bei den Alleinerziehenden mit fast 24 % deutlich höher als bei solchen, die in Paarfamilien leben (dort nur 17 %). Sie haben entweder gar keinen Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss (oder vergleichbare Abschlüsse), haben aber keinen Berufsabschluss erworben. Das zeigt die Notwendigkeit, Angebote für das Nachholen des Schulabschlusses, der beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung möglichst in Teilzeitangeboten zu fördern. Im Juni 2014 sind im Jobcenter Hameln-Pyrmont Alleinerziehende als erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet (1.304 im Juni 2013). Wenn sich die Bestandszahl der Alleinerziehenden im Vergleich zum Vorjahr auch nur wenig verändert hat, so sind bis August Statistik der BA, Bedarfsgemeinschaften und deren Mitglieder, Tab 3.3, Juni 2014 Im Gegensatz zu dem Diagramm zur Entwicklung spezieller Kundengruppen (Diagramm 6) werden hier alle Alleinerziehenden gezählt, also die Arbeitslosen, die Arbeitssuchenden und die nicht zu aktivierenden Kunden (mit Kindern unter drei Jahren). Seite 21

24 2014 bei diesem Personenkreis bereits 154 erfolgreiche Integrationen in den Arbeitsmarkt gelungen Selbstständige Die Selbstständigenberatung Die Selbstständigenberatung im Jobcenter Hameln-Pyrmont betreut Kunden, die eine selbstständige Tätigkeit hauptberuflich ausüben und deren Einnahmen/Gewinne aus selbstständiger Tätigkeit bisher nicht zur Überwindung der Hilfebedürftigkeit der Bedarfsgemeinschaft ausreichen. Auch die Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft, die über 25 Jahre alt sind, werden seit dem durch die Selbstständigenberatung betreut. Neben der Beratung dieser Kundengruppe ist die Selbstständigenberatung auch mit der Ermittlung des Einkommens aus selbstständiger Tätigkeit auf Grundlage der ALG II-Verordnung beauftragt. Im Vergleich zum Steuerrecht werden u. a. deutlich strengere Maßstäbe bei der Prüfung einzelner Betriebsausgaben angesetzt. Auch sind diverse steuerliche Pauschalen nicht berücksichtigungsfähig Kundenstruktur der Selbstständigen Bei den ausgeübten Selbstständigkeiten ist eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten zu finden. Vom Ingenieurbüro über den Handwerksbetrieb bis hin zu Helfertätigkeiten sind nahezu alle Bereiche und somit auch viele unterschiedliche Qualifikationsniveaus vorhanden. Häufig ausgeübt werden Helfertätigkeiten wie z. B. der Hausmeisterservice oder der Schrotthandel. Die Aufgabe der Selbstständigenberatung besteht darin, die Kunden individuell zu beraten und mit ihnen an einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu arbeiten. Hierbei werden sowohl Möglichkeiten zur Steigerung der Erträge als auch Möglichkeiten zur Senkung von Betriebsausgaben mit einbezogen. Die Einblicke in Kosten- und Ertragsstrukturen, die der Selbstständigenberater u. a. durch die Durchführung der Einkommensermittlung erhält, führen dazu, dass der Kunde kompetent und gezielt beraten werden kann. 5 Die regionale Arbeitskräftenachfrage Im gesamten Arbeitsagenturbezirk wurden rund 71 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) in den fünf Wirtschaftszweigen Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheitsund Sozialwesen, Handel/KFZ, Wirtschaftliche Dienstleistungen (ohne ANÜ) und Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung beschäftigt. Rund 83 % der neuen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten entfielen auf diese Wirtschaftszweige und 3 weitere (Arbeitnehmerüberlassung, Bau und Gastgewerbe). Die aktuelle Einschätzung zum Arbeitsmarktmonitoring erwartet in 2014 für einige der genannten Wirtschaftszweige Zuwachspotenziale, die aber deutlich unter den zentralen Einschätzungen liegen. Die Einschaltungsgrade in den Wirtschaftszweigen der Brancheneinschätzung lagen zwischen 107,2 % und 11,6 %, in 14 Branchen waren sie unter 40 %, in 9 Branchen unter 30 %. Gleichzeitig wird es schwieriger, geeignete Bewerber zu gewinnen und zu vermitteln. Der Anteil von Helfern an den gemeldeten Kunden betrug im Gesamtjahreswert Juni 2014 über beide Rechtskreise 48,6 %, im Rechtskreis SGB III 21,1%. In einzelnen Berufsgruppen sind die Helferanteile noch deutlich höher. Die genannten Branchen und Rahmenbedingungen werden auch in 2015 das Marktgeschehen dominieren Geschäftsplan 2015 der Agentur für Arbeit Hameln Seite 22

25 6 Der regionale Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt 6.1 Der regionale Arbeitsstellenmarkt Betrachtet man die Entwicklung in 2014, ist im Bezirk des Jobcenter Hameln Pyrmont als ein Teilbereich des Bezirkes der Agentur für Arbeit Hameln der Arbeitsmarkt durch eine verhaltene Nachfrage gekennzeichnet. Zwar konnte ein Zugang sozialversicherungspflichtigen Stellen verzeichnet werden, hier insbesondere in den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Gastgewerbe, Handel/Kfz und Bau. Die Auswirkungen für den Kundenkreis des Jobcenters waren jedoch kaum spürbar. Dies wird sich in 2015 fortsetzen, da zunehmend Kunden aus marktfernen Profillagen in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind. Prognostiziert wird für 2015 eine Verschärfung des Fachkräftemangels in bestimmten Branchen (z. B. Gesundheitswesen, Handwerk, Kraftfahrer, Elektrobranche) auch durch die Frühverrentung langjähriger Fachkräfte. Auch beeinflussen demografische Faktoren zunehmend den Arbeitsmarkt. 37 Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Holzminden wurde im Arbeitgeber-Strategiekonzept 2015 der regionale Arbeitsmarkt analysiert und Ziele für erfolgreiches Handeln in 2015 festgelegt siehe Kapitel Der regionale Ausbildungsmarkt Mehr Bewegung als im Vorjahr Bilanz des Berufsberatungsjahres 2013/2014 im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln: Deutlicher Zuwachs von Ausbildungsplatzsuchenden zu verzeichnen. Auch im vergangenen Jahr mehr Ausbildungssuchende als Lehrstellen. Weiterhin bleiben Ausgleichsprozesse deutlich schwieriger. Mehr Informations- und Netzwerkarbeit mit allen Akteuren des Ausbildungsmarktes. Für das Berufsberatungsjahr 2013/2014, das Ende September endete, wurde nach Veröffentlichung der Zahlen in der Agentur für Arbeit Hameln Bilanz gezogen. [ ] Arbeitgeber und Jugendliche erkennen immer mehr wie sinnvoll es ist für den Berufseinstieg verschiedene Wege zu beschreiten, kommentiert Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln die Bilanz. "( ) Deshalb schalten Arbeitgeber bei der Besetzung ihrer freien Ausbildungsstellen noch häufiger den Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und JobCentern ein. Andererseits sehen viele Jugendliche mehr Chancen für sich auf dem Ausbildungsmarkt und wenden sich zur Unterstützung häufiger an die Berufsberatung. Im Agenturbezirk Hameln meldeten sich junge Menschen bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Hameln und den JobCentern zur Vermittlung einer Ausbildungsstelle, 469 mehr als im Vorjahr (+15,6 %). Betriebe und Verwaltungen hatten der Agentur für Arbeit und den Jobcentern im zurückliegenden Berufsberatungsjahr Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, 268 mehr als im vergangenen Jahr (+11,7 %). Jungen Menschen wird explizit geraten, auf duale Ausbildungen als sinnvolle Alternative zu setzen, auch als Option zu einem weiteren Schulbesuch. 37 Arbeitgeber-Strategiekonzept 2015 Seite 23

26 Bewerber/ Stellen Unv.Bew / unbes.stellen Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Für schwächere Schüler wird es 2015 aber trotz abnehmender Schülerzahlen weiterhin ein Problem sein, am Ausbildungsmarkt zu partizipieren, weil sie den Anforderungen der Arbeitgeber nicht entsprechen. So wird das quantitative Potenzial an Jugendlichen zur Beseitigung des Fachkräftemangels nicht ausgeschöpft. Jugendliche, die sich persönlich beraten lassen, nutzen jedoch für sich alle Möglichkeiten. 6.3 Der regionale Ausbildungsstellenmarkt Der Ausbildungsmarkt im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Hameln entwickelte sich wie folgt: Gem.Bewerber Gem.Ausbstellen Unvers.Bew. Unbes.Stellen Berichtsjahr Insgesamt blieben im Agenturbezirk 44 Bewerber unversorgt, dass sind 7,6 % weniger als im Vorjahr. Von diesen Bewerbern sind lediglich drei erwerbsfähige leistungsberechtigte Bewerberinnen und Bewerber des Jobcenter Hameln-Pyrmont (Rechtskreis SGB II) um eine Ausbildungsstelle im Ausbildungsjahr 2014 nicht versorgt worden. Zu diesem guten Ergebnis hat auch die erstmals initiierte kurzfristige Maßnahme Sommercampus beigetragen. Während der Sommerferien wurde 16 Jugendlichen die Möglichkeit geboten, sich in einem Intensivangebot die Möglichkeit zu erarbeiten, den Ausbildungsbeginn noch in 2014 zu verwirklichen. Neben Bewerbungstraining und Arbeitserprobung wurden die Motivation und das Engagement auch mit einer Phase der Erlebnispädagogik aufrechterhalten. Letztlich gelang es sieben Jugendlichen in dieser kurzen Zeit, so in Ausbildung integriert zu werden. Die ausgewiesene Anzahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber bildet allerdings nur einen Teil derjenigen ab, die für den Ausbildungsbeginn 2014 ohne Erfolg auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren. Eine Vielzahl junger Menschen versuchen ihre Chancen auf eine Ausbildungsstelle durch einen weiterführenden, Schulbesuch zu steigern. Alternativ nehmen die jungen Menschen seit Anfang September an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen oder Aktivierungshilfen teil. In diesen Maßnahmen wird individuell an der Verbesserung der Ausbildungsreife gearbeitet, um die Aussichten auf eine Lehrstelle im nächsten Jahr zu erhöhen. Zusätzlich werden benachteiligte Jugendliche seit dem 1. September wieder im Rahmen von außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen in kooperativer Form ausgebildet. Derzeit befinden sich 38 Jugendliche in einer derart geförderten Ausbildung. In 2014 haben auf diese Weise 16 von 18 Auszubildenden ihren Abschluss in einer nach BBiG anerkannten Ausbildung erhalten und konnten Seite 24

27 weiterführend in Arbeit oder bei zweijährigen Ausbildungen in das dritte Ausbildungsjahr vermittelt werden. An dem Ergebnis spiegelt sich wieder, wie wichtig in der Förderung der sozial benachteiligten Gruppe Jugendlicher die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem beauftragten Träger der außerbetrieblichen Ausbildung ist. Zusätzlich wurden für das Ausbildungsjahr auch wieder fünf Ausbildungsplätze in integrativer Form zur Verfügung gestellt, die vorwiegend für Jugendliche mit schwachem oder fehlendem Schulabschluss genutzt werden. In eine Einstiegsqualifizierung (betriebliches Langzeitpraktikum bis zu einem Jahr) münden Jugendliche von September 2014 bis März 2015 ein. Die Einstiegsqualifizierung als Übergang in eine betriebliche Ausbildung hat sich bewährt. Rd. 50 % der Teilnehmer an einer Einstiegsqualifizierung im Jobcenter Hameln-Pyrmont haben im Anschluss eine Ausbildungsstelle gefunden Die Grundsicherung für Arbeitsuchende Die Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) soll die Eigenverantwortung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten stärken und dazu beitragen, dass sie ihren Lebensunterhalt unabhängig von der Grundsicherung aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. Dabei gilt es insbesondere die Integrationsarbeit zur Überwindung der Hilfebedürftigkeit, zu optimieren. 7.1 Die gesetzlichen Ziele Durch eine Erwerbstätigkeit soll Hilfebedürftigkeit vermieden oder beseitigt, die Dauer der Hilfebedürftigkeit verkürzt oder der Umfang der Hilfebedürftigkeit verringert werden. Die Erwerbsfähigkeit des Leistungsberechtigten soll erhalten, verbessert oder wieder hergestellt werden. Jugendliche ( 3 Abs. 2 SGB II): Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (elb), die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind unverzüglich nach Antragstellung auf Leistungen in eine Arbeit oder eine Ausbildung zu vermitteln. Ältere ( 3 Abs. 2a SGB II): Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die das 58. Lebensjahr vollendet haben, sind unverzüglich in Arbeit zu vermitteln. Sofortangebot ( 15a SGB II): Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die innerhalb der letzten zwei Jahre laufende Geldleistungen, die der Sicherung des Lebensunterhalts dienen, weder nach dem SGB II noch SGB III bezogen haben, sollen bei der Beantragung von SGB II -Leistungen unverzüglich Leistungen zur Eingliederung in Arbeit angeboten werden. Frauenförderquote ( 16 Abs. 1 S. 4 SGB II i. V. m. 8 Abs. 2 SGB III): Frauen sollen mindestens entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen und ihrer relativen Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit gefördert werden. 38 Pressemitteilung der AA Hameln vom Seite 25

28 7.2 Die geschäftspolitischen Ziele 2015 Die Ziele der Grundsicherung sind im SGB II festgelegt: Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Verringerung der Hilfebedürftigkeit Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Verringerung von langfristigem Leistungsbezug In Abstimmung der Geschäftsführung mit der Trägerversammlung des Jobcenters Hameln- Pyrmont vom wurden für die Gemeinsame Einrichtung Jobcenter Hameln- Pyrmont folgende Zielwerte vereinbart: Bereich Ziel Steigerungsanteil 1. Summe der passiven Leistungen (einschl. LfU) Qualifiziertes Monitoring Anteil der Integrationen an Kunden Ergebnis 2014 steigern + 0,5 % ggü. Vorjahr 3. Langzeitbezug vermeiden Ergebnis 2014 halten +/- 0 % ggü. Vorjahr Die geschäftspolitischen Handlungsfelder ändern sich von 2014 zu 2015 nicht wesentlich: 1 Fachkräftepotenzial erhöhen und Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Arbeitsmarkt integrieren. 2 Langzeitbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen. 3 Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern. 4 Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende 5 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren. 6 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen. Damit ist weiterhin Kontinuität in der strategischen Ausrichtung gegeben. Deutlich im Focus steht weiterhin, dass neben dem Erkennen und Erschließen fachlicher Kompetenzen auch Qualifizierungspotenziale besser erschlossen und genutzt werden müssen. Angesichts der mehr als erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ohne Ausbildung im Jobcenter Hameln-Pyrmont ist die Investition in abschlussorientierte Aus- und Weiterbildung notwendig. Dabei sollen insbesondere betriebliche Ausbildungsangebote genutzt werden. Mit dieser Ausrichtung wird die dauerhafte und existenzsichernde Integration in Arbeit unterstützt und ein Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs geleistet. 39 Die regionalen Zielwerte wurden in der Trägerversammlung am 17.Dezember 2014 beschlossen. Seite 26

29 Bei Kunden im Langzeitbezug sollen die Integrationschancen erhöht werden ggf. auch mit mittlerer Perspektive. 8 Die Umsetzungsstrategie Fachkräftepotenzial erhöhen und Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Arbeitsmarkt integrieren Nach der konstanten Reduzierung in den Vorjahren hat sich die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Landkreis Hameln-Pyrmont bei eingependelt. Wie bereits im aktuellen Jahr werden auch im Jahr 2015 über die reguläre Bearbeitungsarbeit hinaus Personengruppen bezüglich ihrer Möglichkeiten zu einer Qualifizierung mit Berufsabschluss hinterfragt und gegebenenfalls zu einer solchen Qualifizierung motiviert. Von ca arbeitsmarktfernen Leistungsberechtigten mit Handlungsbedarf in ihren persönlichen Verhältnissen haben ca einen Berufsabschluss. Darüber hinaus suchen mehr als nach einer Helferstelle; davon haben fast einen Berufsabschluss, der überwiegend nicht mehr verwertet werden kann. Nun gilt es, zum einen geeignete Leistungsberechtigte zu erkennen und zu einer Fachausbildung zu motivieren und zum anderen fachliche Qualifikationen durch persönliche Stabilisierung und weitere Qualifizierung nutzbar zu machen. Dazu werden in den Teams spezielle Berater für Qualifizierung eingesetzt. Um auf Umschulungsmaßnahmen besser vorzubereiten und so Abbrüche zu vermeiden, sollen statt der bisherigen Maßnahmen zur Eignungsfeststellung, Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden, in denen die Eignung mit festgestellt wird. Das Jobcenter Hameln-Pyrmont wird sich aktiv an der Initiative der Arbeitsmarktpartner Fachkräfte für Niedersachsen beteiligen und insbesondere mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice Arbeitgeber zu Qualifizierung im Betrieb beraten und ermutigen. 8.2 Langjährige Bestandskunden aktivieren und an den Arbeitsmarkt heranführen Die Beratung und Betreuung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist das wesentliche Instrument, die Eigenverantwortung der Hilfebedürftigen zu stärken und Ihnen zu helfen, die Bedürftigkeit zu überwinden. Dazu legt das Kundenkontaktdichtekonzept die Beratungsintensität in Abhängigkeit von der Zuordnung zu einer Profillage fest. Um eine besonders intensive und individuelle Betreuung zu realisieren, werden im Rahmen von Fallmanagement, Gruppenarbeit und bewerberorientierter Vermittlung zusätzlich Leistungsberechtigte betreut. Die Problemlagen von SGB III - und SGB II - Kunden sind infolge der multiplen Vermittlungshemmnisse der SGB II Kunden vielfach nicht vergleichbar. Ein Handlungsbedarf besteht im Jobcenter Hameln-Pyrmont bei Kunden, die bereits eine Bildungskarriere erlebt, jedoch keine oder nur geringe Handlungskompetenzen ausgebildet haben. Hierbei handelt es sich um einen Personenkreis, der in der Regel auf wenig verwertbare berufliche Kenntnisse zurückgreifen kann. Um diese Geringqualifizierten zum ersten Arbeitsmarkt hinzuführen, werden Aktivierungshilfen mit marktgerechten Qualifizierungsanteilen und betrieblichen Praktika kombiniert. Die kommunalen Angebote (Schuldnerberatung, Suchtberatung, etc.) zur Verwirklichung einer Seite 27

30 ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und zur Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit werden genutzt. Die Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung werden zum einen auch auf arbeitsmarktferne Leistungsberechtigten und zum anderen auf Integrationserfolge ausgerichtet. Die Effektivität der Maßnahmen soll durch passgenaue Zuführung der Teilnehmer und einer Begleitung der Maßnahmen gesteigert werden. Integrationswahrscheinlichkeiten werden bei der Einrichtung von Maßnahmen und Zuweisungen in Maßnahmen berücksichtigt. Die Maßnahmen beinhalten berufliche Qualifizierung und erfolgen möglichst betriebsnah oder mit betrieblichen Praktika. Neben der Entscheidung für eine Maßnahme (mit dem Ausstellen des Bildungsgutscheins oder der Zuweisung) hat die beraterische und vermittlerische Betreuung der Teilnehmer/innen vor, während und nach den Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung wesentlichen Einfluss auf den Integrationserfolg. Daher ist ein konsequentes Absolventenmanagement mit verbindlichen Beratungsterminen und Vermittlungsaktivitäten festgelegt. Der Bund legt zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit ein Sonderprogramm mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundes auf. Zur Integration der Langzeitarbeitslosen, die keine Perspektive am Arbeitsmarkt haben, bewirbt sich das Jobcenter Hameln-Pyrmont im Rahmen dieses Sonderprogramms. 8.3 Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern Der Arbeitgeberservice (AG-S) tritt am Arbeitsmarkt als gemeinsamer Dienstleister der Agentur für Arbeit Hameln und der Jobcenter Hameln-Pyrmont und Holzminden auf; insofern wird auf das anliegende Arbeitgeberstrategiepapier des gemeinsamen AG-S verwiesen. Die bewerberorientierten Vermittler der Integrationsteams vernetzen die persönlichen Ansprechpartner mit dem AG-S und stellen so die Berücksichtigung der SGB II-Leistungsberechtigten im Vermittlungsprozess sicher. Die bewerberorientierte Vermittlung selber agiert weiter durch eine zielgruppengerechte Arbeitgeberansprache durch die bewerberorientierten Vermittler sowie die gezielte Gruppenarbeit zur individuellen Integrationsstrategie in dem Projekt TeamArbeit. Ebenso verschafft das Bundesprogramm Perspektive 50plus - Beschäftigungspakt für Ältere - dem AG-S die Chance, diesen Personenkreis bei Arbeitgebern zusätzlich in den Fokus zu rücken und die Eingliederungschancen dieses Personenkreises u. a. durch finanzielle Anreize zu erhöhen. Um Beschäftigungschancen für Schwerbehinderte zu verbessern, ist ein Fallmanager zur Betreuung eingesetzt, der auch die Koordination mit den persönlichen Ansprechpartnern sicherstellt und es werden Sonderprogramme zur Förderung der Beschäftigung Schwerbehinderter genutzt. Die Zusammenarbeit mit dem Rehabilitationsträger Agentur für Arbeit Hameln ist neu vereinbart worden. Gemeinsam mit den Jobcentern Holzminden und Schaumburg, der Agentur für Arbeit Hameln sowie einem Bildungsträgerverbund hat sich das Jobcenter Hameln-Pyrmont um die Teilnahme an einem Programm des Bundes beworben; die Nachhaltung der Integration in Betrieben wird damit unterstützt. Seite 28

31 8.4 Beschäftigungschancen für Alleinerziehende erschließen Im Jahr 2015 will das Jobcenter Hameln-Pyrmont die aktive Rolle in der Vernetzung der Hilfs- und Beratungsangebote für Alleinerziehende und zur Betreuung von Kindern stabilisieren. Die Struktur zur Betreuung der Alleinerziehenden im Jobcenter ist durch die teamübergreifend arbeitende BCA sowie jeweils einer Integrationsfachkraft im Team gestärkt worden. Dabei sind vorhandene Kompetenzen zu erschließen und dem Arbeitsmarkt zugänglich zu machen; auch Alleinerziehende mit Kindern unter 3 Jahren müssen frühzeitig an einer Rückkehr in den Arbeitsmarkt arbeiten. Es gilt, die Erziehungsarbeit und die Erwerbstätigkeit so zu vereinbaren, dass Alleinerziehende nicht nur eine Arbeit aufnehmen, sondern auch sich und ihre Kinder damit unterhalten können. Dazu sollen Anreize für Arbeitgeber und Arbeitnehmer(innen) geboten werden. 8.5 Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Entsprechend den erkannten Handlungsbedarfen wird innerhalb von höchstens vier Wochen dem jungen Menschen ein passgenaues Angebot gemacht. Mit einem Betreuungsschlüssel 1:75 wird neben einer hohen Kontaktdichte zu den Arbeitslosen auch eine intensive Betreuung der Maßnahmen erreicht. Zusätzlich zu den Schulabgängern sind mehr als 500 erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss, sodass die Ausbildungsstellenvermittlung den Schwerpunkt einnimmt. Mehr als die Hälfte dieser jungen Erwachsenen gehören der Gruppe der arbeitsmarktfernen Menschen an und sollen mit berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Bearbeitung persönlicher Defizite und zur Stabilisierung an den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt herangeführt werden. Dabei wird sowohl mit der Berufsberatung der Agentur als auch mit der Jugendhilfe des Landkreises zusammengearbeitet werden umfangreiche Fördermöglichkeiten für junge Erwachsene mit Berufsabschluss, aber auch nicht ausbildungsgeeignete Jugendliche bereitgestellt, um diese Gruppen konsequent zu aktivieren und damit die Vermittlungsbemühungen der Integrationsfachkräfte zu intensivieren. Nach erfolgreicher Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme werden besonders diese Absolventen in den Fokus der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt gestellt, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Mindestens die Hälfte der zu aktivierenden jungen Menschen soll in Ausbildung-, Arbeit oder in eine Maßnahme vermittelt werden, sodass niemand länger als 3 Monate arbeitslos sein soll. 8.6 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen Jeder erwerbsfähige Leistungsberechtigte hat einen persönlichen Ansprechpartner für sich und seine Angehörigen in der Bedarfsgemeinschaft ( 14 SGB II), der gleichzeitig auch die zuständige Vermittlungsfachkraft ist. Die Betreuung soll im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Umsetzung des 4-Phasen-Modells erfolgen. Seite 29

32 Die Eingliederungsvereinbarung (EinV) ist das wichtigste Instrument zur Unterstützung der Umsetzung der individuellen Betreuung. Sie wird gemeinsam zwischen der Vermittlungsfachkraft und dem erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) vereinbart. Sie soll mit jedem elb abgeschlossen werden ( 15 SGB II). Die EinV ist ein entscheidender Bestandteil des Prinzips Fördern und Fordern. Die EinV stellt sicher, dass der elb gefordert aber nicht überfordert und soweit erforderlich, gefördert und unterstützt wird. In der EinV muss genau bestimmt sein, welche Leistungen zur Eingliederung in Arbeit der elb erhalten soll (Fördern). Alle vom Jobcenter Hameln-Pyrmont initiierten Maßnahmen sollen in erster Linie die Kompetenz der Kunden zu eigenverantwortlichem Handeln am Arbeitsmarkt weiterentwickeln und steigern. In der EinV sind die Mindestanforderungen an eigenen Bemühungen für die berufliche Eingliederung des elb nach Art und Umfang festzuhalten (Fordern). Die rechtmäßige, wirksame und wirtschaftliche Gewährung von Eingliederungsleistungen wird sichergestellt. Zur Steigerung der Qualität hat das Jobcenter Hameln-Pyrmont eine neue Beratungskonzeption eingeführt. Alle Integrationsfachkräfte sind entsprechend geschult. 8.7 Sozialflankierende Leistungen passgenau einsetzen Von entscheidender Bedeutung sind die kommunalen sozialen Begleitmaßnahmen. Bei komplexen Problemlagen können sie im Beratungsgeschehen der Schlüssel zur Integration in den Arbeitsmarkt sein. Zu diesen Begleitmaßnahmen gehören die Organisation und die Finanzierung der Kinderbetreuung, die Schuldnerberatung, Suchtberatung und psychosoziale Betreuung. Kinderbetreuung Das Jugendamt Hameln-Pyrmont unterstützt die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen des Jobcenters Hameln-Pyrmont bei der Betreuung ihrer minderjährigen oder behinderten Kinder und Jugendlichen, um auf diese Weise Vermittlungshemmnisse erwerbsfähiger Personen abzubauen. Die Kinder- und Familienservicebüros vor Ort beraten im Bedarfsfall als zentrale Anlaufstellen in allen Fragen der Kinderbetreuung und unterstützen bei der Vermittlung von Betreuungsangeboten. Zur Abstimmung nimmt die Beauftragte für Chancengleichheit des Jobcenters an einem gemeinsamen Arbeitskreis mit dem Landkreis und den Familienservicebüros teil. Häusliche Pflege von Angehörigen Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat mit dem Pflegestützpunkt eine neutrale Beratungsstelle für pflegebedürftige Personen, Ratsuchende und Angehörige, aber auch für interessierte Einrichtungen und Organisationen, eingerichtet. Das Ziel der Beratung ist die individuelle und bestmögliche Versorgung für jeden Pflegebedürftigen im Landkreis, damit er möglichst selbständig und selbstbestimmt sein Leben in der häuslichen Umgebung führen kann. Schuldnerberatung Durch professionelle Schuldnerberatung kann die schwierige Situation einer Überschuldung in eine geordnete und tragbare Verschuldung gewandelt werden. Dabei ist die Schuldnerberatung keine Insolvenzberatung, sondern ein außergerichtliches Verfahren, Ansprüche fair auszugleichen. Seite 30

33 Das Jobcenter Hameln-Pyrmont hat Verträge mit den Schuldnerberatungsstellen der Arbeiterwohlfahrt, Arbeit und Leben, Caritas, Diakonie sowie Schuldner- und Insolvenzberatung Weserbergland. Mit diesen Schuldnerberatungsstellen findet ein regelmäßiger Austausch statt. Psychosoziale Betreuung Im Jobcenter ist zur Durchführung der psychosozialen Betreuung die Sozialberatung eingerichtet. Die Beratung zielt auf die Bearbeitung und den Abbau von psychosozialen Problemlagen, die unter anderem die Vermittlung in Arbeit behindern. Die psychosoziale Betreuung ist eine intensive Einzelfallbetreuung, bis hin zu aufsuchenden Angeboten. Sie geht über das Beratungsspektrum der persönlichen Ansprechpartner und Fallmanager im Jobcenter hinaus. Ziel der Betreuung ist es, gemeinsam mit dem Leistungsempfänger die individuellen Problemlagen qualitativ fundiert herauszuarbeiten, um so zu einer fundierten Hilfeplanung zu gelangen. Die Sozialberatung wird in Abstimmung mit den persönlichen Ansprechpartnern (pap) bzw. Fallmanagern (FAM) durchgeführt. Dabei umfasst die Sozialberatung Hilfestellungen für den pap/fam, persönliche Gespräche mit dem Leistungsberechtigten (auch gemeinsam mit dem pap/fam), Kontaktanbahnung und Begleitung von Leistungsberechtigten zu anderen Einrichtungen/Stellen. Die psychosoziale Betreuung weist viele Schnittstellen zu weiteren zielgruppenspezifischen bzw. spezielleren Beratungs- und Betreuungsangeboten auf, deren Einbeziehung im Einzelfall zweckmäßig sein kann. Bei jungen Leistungsempfängern (bis einschließlich 26 Jahre) mit Eingliederungshemmnissen und besonderem sozialpädagogischen Förderbedarf kann die psychosoziale Betreuung auch im Rahmen des Projektes La Chance des Pro-Aktiv-Centers des Landkreises Hameln-Pyrmont erbracht werden, soweit Kapazitäten verfügbar sind. Die Zusammenarbeit mit der Ambulanten Hilfe bei der Hilfe für Wohnungslose ist vereinbart; dabei werden vorrangig Hilfen nach 67 SGB XII genutzt. In 2015 wird die Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus intensiviert und die psychosoziale Betreuung aufeinander abgestimmt werden. Suchtberatung Der Landkreis Hameln-Pyrmont erbringt Suchtberatung nicht durch landkreiseigenes Personal, sondern hat auf Grundlage des Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) geeignete Einrichtungen durch den Abschluss von Vereinbarungen mit der Wahrnehmung der Beratungsaufgaben betraut (ambulante Sucht- und Drogenberatung). Die Suchtberatung wird wahrgenommen durch die Jugend- und Drogenberatungsstelle DROBS der STEP ggmbh und durch den evangelischlutherischen Kirchenkreis (Diakonie) Hameln-Pyrmont. Die Suchtberatung erfasst alle stoff- und nicht stoffgebundenen Abhängigkeits- und Suchtformen, insbesondere Probleme legalen und illegalen Drogen, Glücksspiel sowie Internetund Mediensucht. Das Jobcenter vermittelt betroffene Leistungsberechtigte in einen Termin zur Orientierungsberatung, in der eine erste Klärung des Hilfebedarfs erfolgen soll. Mitwirkungsbereitschaft und Freiwilligkeit spielen gerade bei der Überwindung von Suchtproblemen eine zentrale Rolle. Die Vermittlung eines Termins zur Suchtberatung ist daher in erster Linie als Angebot zur Hilfe zu verstehen. Im Anschluss an die Orientierungsberatung entscheidet der Leis- Seite 31

34 tungsberechtigte eigenverantwortlich darüber, ob er die Angebote der Suchtberatungsstellen in Anspruch nehmen möchte. Eventuelle therapeutische Maßnahmen gehören nicht mehr zum Umfang der Eingliederungsleistung nach 16a SGB II. Seite 32

35 Lager/ Logistik/ Sicherheit soziale Berufe kaufmännisch gewerblich/ Gastronomie 9 Die Bildungszielplanung 2015 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Aus der Analyse des Arbeitsmarktes und der Kundenstruktur wird die Diskrepanz zwischen dem Bedarf an Beschäftigten und deren Qualifikationsebenen und der Zahl der Kundinnen und Kunden, die diesen Ansprüchen genügen, deutlich. Hier setzt die Bildungszielplanung des Jobcenters Hameln-Pyrmont auch im Jahr 2015 an. Berufsfeld des Arbeitsmarktes Qualifizierungsbedarfe Schweißer/in Modulare Anpassungsqualifizierung (-Einzelfallentscheidung-) Metall- Schlosser/ verarbeitung Modulare Anpassungsqualifizierung Metall Grundqualifizierung gewerbl. techn. (-Einzelfallentscheidung-) Garten- und Landschaftsbau/ Floristik Modulare Anpassungsqualifizierung (-Einzelfallentscheidung-) Elektro- Elektro-/ technik Gastronomie/ Hotel- /Gastgewerbe Bau Kaufmännische Berufe IT-Berufe Büro-/Verwaltungs- Orga-Berufe Modulare Anpassungsqualifizierung Modulare Anpassungsqualifizierung Koch/ Servicekraft/ Hotelfachkraft (-Einzelfallentscheidung-) (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung Bau, Straßenbau, Trockenbau/ Maler/ Sanitär/ Heizung (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung Mediengestalter, Fachinformatiker (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung einschl. EDV, Sekretariat (auch med. Sekretariat) (-Einzelfallentscheidung-) Betreuungsassistenz /Seniorenbegleiter Anpassungsqualifizierung (-Einzelfallentscheidung-) Altenpfleger/in Pflegeassistenz Kraftfahrer/in Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Altenpfleger/in Ausbildung zur zertifizierten und zugelassenen Pflegeassistenten/in (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung Lager/ Logistik Beförderungsgewerbe Modulare Anpassungsqualifizierung (Flurförderschein, Lager- EDV, Zollrecht) (-Einzelfallentscheidung-) Modulare Anpassungsqualifizierung (Personenbeförderungsschein, Ortskunde) (-Einzelfallentscheidung-) Sicherheitsgewerbe Sicherheitsfachkraft (-Einzelfallentscheidung-) Basierend auf den konkreten Anforderungen des lokalen Arbeitsmarktes und den Ressourcen der zu fördernden Kunden gilt es, diese Lücke zwischen den Anforderungsprofilen der Beschäftigungsressourcen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und den individuellen Fähig- Seite 33

36 keiten der Langzeitarbeitslosen zu schließen. Durch erforderliche fachliche Basis-, Zusatzoder Nachqualifizierung sollen Integrationen bewirkt werden. Um eine nachhaltige Integration und damit verbunden eine nachhaltige(r) Reduzierung bzw. Wegfall der Hilfebedürftigkeit zu erreichen, sollen Kundinnen und Kunden aus dem Helferbereich zu Fachkräften qualifiziert werden. Dazu werden besonders die im Folgenden aufgeführten Bereiche als aussichtsreich für Kunden nach dem SGB II angesehen. Es sollen nicht nur Anpassungs- oder Basisqualifizierungen gefördert werden, sondern auch Maßnahmen, die zu einem regulären Berufsabschluss führen. Insbesondere sollen betriebsnahe Qualifizierungsmaßnahmen und in Einzelfällen überbetrieblichen Maßnahmen durchgeführt werden. Um den Fachkräftemangel entgegen zu wirken soll im Rahmen der Initiative Erstausbildung junger Erwachsener auch in 2015 die Altersgruppe der 25 bis 35 Jährigen mobilisiert und mit abschlussorientierter Qualifizierung werden. Umschulungen finden, mit Ausnahme des Bildungsziels Altenpfleger, ausschließlich in betrieblicher Form und bedarfsweise kombiniert mit einem begleitenden Coaching statt. Es sind weiterhin betriebsnahe berufspraktische Weiterbildungen sowie verschiedene Bildungsmaßnahmen für Kunden mit Erziehungsauftrag geplant. 10 Zielgruppenspezifische Aktivitäten 10.1 Für Jugendliche und junge Erwachsene Ein zentraler Handlungsschwerpunkt, der auch 2015 im Jobcenter Hameln-Pyrmont im Mittelpunkt steht, ist die Erstausbildung für junge Erwachsene. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren sind nach 3 Abs. 2 SGB II unverzüglich nach Antragstellung in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln. Hierbei liegt der Fokus bei ungelernten Jugendlichen auf dem Erreichen eines berufsqualifizierenden Abschlusses (Grundsatz des Förderns); denn je niedriger die Qualifikation, desto schlechter Position und Chancen auf dem Arbeitsmarkt Regionale Zusammenarbeit Der Landkreis Hameln-Pyrmont (Jugendhilfe), die Agentur für Arbeit Hameln und das Jobcenter Hameln-Pyrmont bemühen sich intensiv um die berufliche und soziale Integration junger Menschen. Jeder Träger hält dabei ein umfassendes und professionelles Hilfe- und Dienstleistungsangebot vor, mit dem die Bedarfslagen Jugendlicher gezielt adressiert werden. Um die vorhandenen Ressourcen besser miteinander zu verknüpfen und für die Jugendlichen wirksam werden zu lassen, ist ein lokales Arbeitsbündnis Jugend und Beruf geschlossen worden. Dadurch wird die berufliche Integration junger Menschen in Ausbildung oder Arbeit gefördert und mittelfristig die Jugendarbeitslosigkeit reduziert werden. Das notwendige Netzwerk beginnt sich, zu bilden, wovon besonders Jugendliche, deren Rahmenbedingungen häufig nicht arbeitsmarktorientiert sind, profitieren Pro-Aktiv-Center (PACE) PACE ist eine direkte Zusammenarbeit der Jugendhilfe, der Arbeitsförderung und der Grundsicherung für Arbeit, in der der Landkreis Hameln-Pyrmont, das Jobcenter Hameln- Pyrmont und die Agentur für Arbeit die Bildungsträger Jugendwerkstatt Hameln und Impuls ggmbh mit einzelnen Maßnahmen beauftragen, um gezielt benachteiligte junge Menschen bei der beruflichen Eingliederung und sozialen Integration zu unterstützen. Seite 34

37 Im Jahr 2015 werden voraussichtlich folgende Maßnahmen innerhalb des PACE Hameln- Pyrmont angeboten: SprInt (Sofortprogramm Integration), die über eine Aktivierungshilfe für Jüngere ( 45 SGB III) gefördert wird. Es stellt ein Erstangebot für jüngere AntragstellerInnen von Arbeitslosengeld II dar. Mit dem Angebot der Beschäftigung in drei Projekten spricht SprInt insbesondere zwei verschiedenen Zielgruppen mit Vermittlungshemmnissen an. Zum Einen diejenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen und zum Anderen diejenigen, die einen Arbeitsplatz suchen. PACE Plus (vertiefte Berufsorientierung nach 33 SGB III) Weitere U25 Maßnahmen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BVB) Für das Jahr 2015 werden ca. 30 Plätze als Bedarf bei der Agentur für Arbeit angemeldet. Sie sollen Jugendlichen zum Erwerb des Hauptschulabschlusses oder zur Vorbereitung auf die Ausbildung, sowie zur Verbesserung von Sprachdefiziten zur Verfügung gestellt werden Einstiegsqualifizierung (EQ) Die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) wurde im Rahmen des Ausbildungspaktes entwickelt, um Bewerbern mit eingeschränkter Vermittlungsperspektive eine Brücke in die Berufsausbildung zu bauen. Im Rahmen eines betrieblichen Langzeitpraktikums von mindestens 6 bis maximal 12 Monaten bietet sie Bewerbern die Möglichkeit zu zeigen, was in ihnen steckt und den Betrieben die Chance, den potenziellen Fachkräftenachwuchs näher kennenzulernen. Das Jobcenter beabsichtigt, auf diesem Wege ca. 20 junge Kundinnen und Kunden betriebsnah zu fördern. Das Angebot wird mit abh Leistungen nach flankiert, um den Jugendlichen den Einstieg in die Berufsausbildung zu erleichtern Aktivierungshilfen für Jüngere gem. 45 SGB III (AHJ) AHJ als niederschwelliges Angebot im Vorfeld von Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung 1. AHJ HELP Diese Hilfen sind vorrangig für zu motivierende Jugendliche mit multiplen Einschränkungen in Bezug auf eine Integration in Arbeit eingerichtet worden. Im Maßnahmenverlauf werden die Teilnehmer vorrangig durch intensive Sozial- und Netzwerkarbeit sowie die Einbindung in projektbezogenes Arbeiten erreicht. Die Herstellung bzw. Wiedererlangung einer Tagesstruktur steht dabei im Vordergrund. Mit der Maßnahme hält das Jobcenter für diesen Kundenkreis auch 2015 zwanzig Plätze vor. 2. AHJ in den Jugendwerkstätten Hameln und Oldendorf Die Maßnahmen in den Jugendwerkstätten sollen mit seinen ganzheitlichen Förderansätzen wesentlich dazu beitragen, erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss mit erheblichen Vermittlungshemmnissen auf den Übergang in eine weiterführende berufliche oder schulische Qualifizierung oder auch in eine Einstiegsqualifizierung vorzubereiten, oder zumindest die persönliche Situation stabilisieren. Die Teilnehmerzahl soll insgesamt 53 Plätze umfassen. 3. AHJ SprInt : (S. o. PACE): Hier werden durchgängig 28 Teilnehmerplätze angeboten. Seite 35

38 Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) Die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen zielt darauf ab, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit umfassenden Benachteiligungen wie z. B. schulischen oder sprachlichen Defiziten eine Ausbildung zu ermöglichen. Der allgemeine Ausbildungsmarkt ist für diesen Personenkreis verschlossen, sodass die Teilnehmer über die sozialpädagogisch orientierte BaE mit den Elementen der Förderung einer fachlich qualifizierten Ausbildung, z. T. in Kooperation mit Betrieben, eines ergänzenden Stützunterrichts sowie umfassender sozialpädagogischer Betreuung das Ziel eines Berufsabschlusses erreichen können. Es wird vom Jobcenter Hameln-Pyrmont seit 2005 die integrative Form der BaE durchgeführt. Für 2015 sind in diesem Bereich bis zu 5 neue Plätze geplant. Seit 2008 wird vom Jobcenter Hameln-Pyrmont vorrangig die kooperative Form der BaE angeboten. Es werden zurzeit Ausbildungen in verschiedenen Gewerken z. B. Anlagenbauer, Elektriker, Maurer, Kaufmann Einzelhandel, Fachlagerist gefördert. Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse beim Ausbildungsende 2014 (vgl. auch Kap.6.3) ist für 2015 eine Aufstockung der Plätze auf ca. 20 geplant. Für 2014 sind 15 weitere Plätze in diesem Bereich geplant Ausbildungsbegleitende Hilfen (abh) Ausbildungsbegleitende Hilfen sind eine Bildungsmaßnahme, die von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Hameln-Pyrmont gefördert werden. Es werden lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte Personen, die nach 14 SGB III Auszubildende oder nach 15 SGB III ausbildungssuchend sind, angesprochen. Das Angebot richtet sich demnach an Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in einer betrieblichen Erstausbildung befinden oder eine solche anstreben. Die Kernelemente der abh sind einerseits der Stützunterricht und andererseits die sozialpädagogischen Hilfen, welche dazu dienen, den Erfolg der Ausbildung zu sichern. Stützunterricht gibt es sowohl für gewerblichtechnische als auch für kaufmännische Berufe, außerdem für die Grundlagenfächer Mathematik und Deutsch. Das Jobcenter Hameln-Pyrmont beteiligt sich an den Ausschreibungen der Agentur jeweils mit mindestens fünf Plätzen mit der Option auf Platzerhöhung, wenn ein Bedarf angezeigt ist Freie Förderung nach 16f SGB II Ausbildungszuschuss für Arbeitgeber Ziel ist die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung für Jugendliche unter 25 Jahren, deren berufliche Eingliederung aufgrund von schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen (Profillage Entwicklungsprofil) besonders erschwert ist. Solche Jugendliche, die auf dem Ausbildungsmarkt benachteiligt sind, haben vielfach schon über Jahre Integrationsbemühungen erfolglos absolviert und stehen kurz vor der Vollendung ihres 25. Lebensjahres. Arbeitgeber werden von den IFK auf eine mögliche Förderung des Ausbildungsplatzsuchenden aber erst im Rahmen der Vermittlung noch unversorgter Bewerber im August angesprochen. Diese Aspekte zusammen genommen stellen sicher, dass eine Verzerrung des Ausbildungsmarktes nicht eintreten kann. Eine nachhaltige Integration auf den Arbeitsmarkt wird ermöglicht und damit der Leistungsbezug der Bedarfsgemeinschaft deutlich verringert sowie Langzeitleistungsbezug vermieden oder beendet. Das Angebot wird verbindlich mit abh- Leistungen nach Kapitel flankiert. Seite 36

39 10.2 Für Langzeit-Leistungsbezieher Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Neben Arbeitslosen gehören zum Personenkreis der Leistungsbezieher auch solche Menschen, die trotz eigenem Einkommen (z. B. Arbeitsentgelt, Arbeitslosengeld I, Krankengeld, o. Ä.) ihre Hilfebedürftigkeit nicht überwinden können sogenannte Aufstocker. Oft reicht das erzielte Einkommen nicht aus, um die Hilfebedürftigkeit einer aus mehreren Personen bestehenden Bedarfsgemeinschaft (BG) zu beenden. Es ist daher erforderlich, alle zur BG gehörenden erwerbsfähigen Menschen individuell zu fördern, um das Gesamteinkommen der BG zu erhöhen. Als erwerbsfähig gelten alle Personen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr. Somit sind bereits Schüler beraterisch zu begleiten mit dem Ziel, ihnen nach Ende der Schulausbildung eine qualifizierte Berufsausbildung zu ermöglichen. Weiterhin sind nicht erwerbstätige Personen in der BG zu beraten und zu aktivieren. Dabei sind die unterschiedlichsten Vermittlungshemmnisse wie z. B. mangelnde Berufserfahrung, fehlende Sprachkenntnisse, kulturelle Belange, fehlende Kindesbetreuung oder auch Motivation zu überwinden. Als Fördermöglichkeiten kommen u. a. Sprachlehrgänge sowie verschiedene Aktivierungsmaßnahmen in Betracht. Mit handlungsorientierten Aktivierungszentren an den Standorten Hameln und Bad Pyrmont wird das Ziel verfolgt, durch Qualifizierung und Unterstützung der Teilnehmer auf einen Integrationserfolg hinzuwirken, um Hilfebedürftigkeit nach dem SGB II zu reduzieren bzw. zu beenden. Mit diesen Maßnahmen wird dem Kunden eine ganzheitliche Unterstützung zur Integration angeboten. Dabei können auch sozial-integrative Ansätze zur individuellen Hemmnis-Beseitigung zum Einsatz kommen. Zu den teilnehmenden Kunden sollen integrationsfähige erwerbsfähige Leistungsberechtigte und erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit verstärktem Unterstützungsbedarf zur Überwindung von Hemmnissen im Integrationsprozess bzw. Qualifizierungsdefiziten gehören. Schließlich gilt es, auch Erwerbstätige zu beraten, um eine Steigerung des Einkommens zu erreichen. Dazu können Qualifizierungen, aber im Einzelfall auch ein Wechsel des Arbeitgebers notwendig sein. Um die Stufe zur fachlichen Qualifizierung nicht zu hoch werden zu lassen, sollen dafür Maßnahmen mit Betreuung angeboten werden Für Ältere Perspektive 50plus Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser. Neben den Potenzialen der Wirtschaft und der Länder soll auch die Gestaltungskraft und Kreativität der Regionen stärker als bisher zur beruflichen Eingliederung älterer Langzeitarbeitsloser genutzt werden. "Allianz 50plus" ist der Beschäftigungspakt für Ältere in der Uckermark, in der Region Mecklenburgische Seenplatte Süd, in Oberhavel und in Hameln-Pyrmont. Er ist ein regionales Netzwerk zur Aktivierung und Integration von älteren Langzeitarbeitslosen und wird im Rahmen des Bundesprogramms "Perspektive 50plus" unterstützt. Zur Zielgruppe von Allianz 50plus gehören zunächst grundsätzlich alle interessierten älteren langzeitarbeitslosen Personen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren im Rechtskreis des SGB II. Die Paktpartner arbeiten zur Umsetzung von Allianz 50plus mit Projektdienstleistern im Rahmen einer PPP (Public Private Partnership) jeweils in ihren territorialen Zuständigkeitsbereichen zusammen, sodass eine länder- und institutionsübergreifende Integrationsarbeit für ältere Langzeitarbeitslose ermöglicht wird. Durch auf die regionalen Besonder- Seite 37

40 heiten abgestellte Maßnahmen und Aktivitäten sollen Beschäftigungsfähigkeiten und - chancen älterer Arbeitsloser nachhaltig verbessert werden. Dazu wurde für die Umsetzung einer Aktivierungsmaßnahme ( 16 Abs.1 SGB II i. V. m. 46 Abs. 1 Satz 1 SGB III/2010 im Kontext von Bundesprogramm 50+) für das Jobcenter Hameln-Pyrmont der Dienstleister IMPULS ggmbh gewonnen. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland wird zukünftig eine längere Lebensarbeitsdauer für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erforderlich sein. Ausgehend von dieser Situation wird die Eingliederung älterer Arbeitsloser (50plus) notwendig aber auch Erfolg versprechender. Unter dem Credo Jeder Mensch kann etwas! Jeder Mensch wird gebraucht! hat sich "Allianz 50plus" die Realisation folgender drei Zielsetzungen vorgenommen: 1. Nutzung der Chancen des demografischen Wandels zur Eingliederung älterer Arbeitnehmer/innen in den Arbeitsmarkt, 2. Veränderung des defizitären Altersbildes der Unternehmen und 3. Veränderung des eigenen Selbstbildes der Älteren. Eine auf Freiwilligkeit beruhende Teilnehmerakquise verfolgt den methodischen Ansatz des Empowerment, der auf Selbstreflexion und Übernahme von Eigenverantwortung ausgerichtet ist. Hier wird mit den ProjektteilnehmerInnen durch ein intensives Profiling ein Kompetenzprofil entwickelt, das auf die vorhandenen positiven Ressourcen der Projektteilnehmenden ausgerichtet ist. Des Weiteren wird in Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen eine individuelle Handlungsstrategie für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt entwickelt. Dabei werden in einer engen Kooperation zwischen den MitarbeiterInnen des Dienstleisters und denen des Jobcenters Hameln-Pyrmont mit dem/der jeweiligen Teilnehmer/in auch eventuell vorhandene Problematiken bearbeitet. Eine besondere Beachtung kommt dabei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aller beteiligten auf Augenhöhe zu. Um den Beratungs- und Integrationsprozess zielführend zu unterstützen, bedient sich das Projektteam u. a. der ABC-Methode 40 mit dem dazugehörenden Arbeitgeberbericht, welcher die individuellen Soft Skills mit denen des Zielberufes abgleicht und zur Unterstützung der Bewerbung abbildet. Die ABC-Methode ist ein EDV-basiertes Verfahren, das eingebettet in qualifizierte und strukturierte Auswertungsgespräche, einen Überblick über Soft Skills (Attitudes, Balance, Competences) einer einzelnen Person oder des gesamten Fallbestandes ermöglicht. Soft Skills und das innere Gleichgewicht (Balance) einer Person werden stärker, als dies bislang möglich und üblich war, in den Mittelpunkt der Beratung gestellt. Die ABC-Methode unterstützt den Beratungsprozess, indem Sie hilft: Vertrauen aufzubauen und einen persönlichen Zugang im Gespräch herzustellen, Zwischen Interessen, Einstellungen und Kompetenzen zu unterscheiden, Persönliche Potenziale und Talente unabhängig von formalen Vorkenntnissen (Hartfacts) sichtbar, zu machen, Passgenaue Maßnahmen und berufliche Tätigkeiten zu finden, Unterschiede zwischen aktuellen Krisen und Kompetenzen, zu erkennen Seite 38

41 Die Erfahrung zeigt, dass es mit diesem Instrument zielgerichteter und fachkompetenter möglich ist, die individuellen Bedarfe, aber auch Interessen und vor allem die persönlichen Kompetenzen in Form eines standardisierten Berichtes zu visualisieren und mit den Arbeitssuchenden den weiteren Prozess zu planen. Gleichzeitig ermöglicht dieses Instrument, ausgehend von den inneren Einstellungen und Interessen des Kunden nicht von seinen Qualifikationen, wie sonst üblich - ein Berufe- Matching sowie einen Arbeitgeberbericht für den angestrebten Tätigkeitsbereich. Dieser Bericht bringt die notwendigen Softskills eines Berufsfeldes in Bezug zu den Softskills des Arbeitsuchenden. Diese Berichte können der Bewerbung beigefügt werden und damit einen fundierten Hinweis auf die Kompetenzen sowie Einstellungen und Haltungen des Bewerbers für den Arbeitgeber darstellen. Darüber hinaus werden beim Projektdienstleister Impuls ggmbh Profilinginstrumente wie hamet2 41 durchgeführt, um die Stärken der TeilnehmerInnen fundiert erkennen und im Bewerbungsprozess darstellen zu können. Insgesamt werden bei Impuls ggmbh im Jahr TeilnehmerInnen in ihren Bemühungen um eine Arbeitsaufnahme unterstützt. Ein Schwerpunkt liegt dabei neben dem Vorbereiten auf die Beschäftigungsaufnahme durch Bewerbungscoaching, bzw. Begleitung zu Vorstellungsgesprächen und dem Kontaktherstellen zu Arbeitgebern, der Durchführung von Praktika auch auf der Gesundheitsförderung. Dazu gibt es verschiedene Angebote wie Stressbewältigung, Bewegung, gesunde Ernährung/Kochen etc. Die Umsetzung des Projektes erfolgt einheitlich in 3 Phasen. Während der 1. Phase (Job- Search-Phase) wird mithilfe der Netzwerkpartner im regionalen Arbeitsmarkt intensiv nach offenen Stellen gesucht. Für 2015 ist beabsichtigt, Assessment-Seminare durch das Projektteam des Jobcenters durchzuführen als auch Workshops zur Erstellung von Bewerberexposés. Außerdem wird die Methode Arbeit mit (Klein)Gruppencoachings im Jobcenter weiter gefestigt werden. In der 2. Phase (Job-Placement-Phase) arbeiten der Dienstleister, das Projektteam des Jobcenters sowie der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Hameln und des Jobcenters Hameln-Pyrmont in enger Kooperation zusammen, um eine passgenaue Stellenbesetzung zu realisieren. Am Ende der Job-Placement-Phase soll möglichst zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Arbeitsvertrag zu tariflichen bzw. ortsüblichen Vergütungsmodalitäten geschlossen werden. Als Eingliederungszuschuss können Arbeitgeber nach EGZ 88, 89, 91, 92 SGB III i. V. 16 Abs.1 SGB II für Ältere ergänzend 131 SGB III i. V. 16 Abs.1 SGB II zum Ausgleich von etwaigen Minderleistungen erhalten. Um das Ziel von 150 sozialversicherungspflichtigen Integrationen mit einer Dauer von mindestens 4 Wochen, zu erreichen, ist in 2014 u. a. ein Job-Speed-Dating mit 95 ProjektteilnehmerInnen durchgeführt worden. Eine intensive Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und das Coaching von Teilnehmenden bis hin zum begleiteten Vorstellungsgespräch werden durch die bewerberorientierte Vermittlerin des Projektteams Allianz 50plus sehr erfolgreich umgesetzt. Außerdem fanden in Vorbereitung für das Job-Speed-Dating im Jobcenter selbst Coachingseminare als auch Bewerbungsfotoworkshops statt. Letztere wurden in Kooperati- 41 Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen, html Seite 39

42 on mit einem Fotografen, der über das Projekt in eine Selbstständigkeit gegangen ist, umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Teilnehmenden an allen vorbereitenden Veranstaltungen und auch an dem Job-Speed-Dating freiwillig teilgenommen haben. Das zeigt das hohe Engagement der Zielgruppe, Arbeit aufzunehmen. Die 3. Phase (Job-Coaching- Phase) dient der nachhaltigen Integration in das Unternehmen. Auf der Basis eines gemeinsam erarbeiteten Einarbeitungsplanes erfährt jeder Arbeitnehmer ein Job-Coaching Programm innerhalb der ersten drei Beschäftigungsmonate. Zusammenfassend dargestellt, werden Angebote und Maßnahmen vorgehalten, die die Eigenverantwortung der Teilnehmenden erhöhen und deren Beschäftigungsfähigkeit verbessern (Aktivierung). Dadurch konnten für das Jahr 2014 bis Ende Oktober 155 Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeit mit einer Dauer von mindestens vier Wochen am ersten Arbeitsmarkt integriert werden, darunter 80 unbefristete Beschäftigungsaufnahmen. 19 Arbeitsverhältnisse, die bereits in 2012 oder 2013 geschlossen wurden, konnten verlängert werden. Dazu kommen noch 61 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sowie 14 mit einer Dauer von unter vier Wochen. Insgesamt ist beabsichtigt, den Focus immer mehr auf die Interessen der Teilnehmenden auszuweiten und sie an der Planung von Aktivitäten zu beteiligen, um Mut und Motivation zu fördern. Dazu wurden in 2014 bereits Workshops zur individuellen Aktivitätenplanung durchgeführt. In diesen Workshops konnte sich für bereits vorhandene Aktivierungsangebote wie Seminare (z. B. Stressbewältigung, AktivA Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit), Workshops (wie oben beschrieben) oder Betriebsbesichtigungen usw. eingetragen werden. Darüber hinaus konnten auch neue Ideen von den Teilnehmenden eingebracht werden. Diese Ideen bezogen sich verstärkt auf den Themenbereich der sozialen Teilhabe, dem gesellschaftlichen Engagement, der Gesundheit wie der gegenseitigen Unterstützung. Im Rahmen des Empowermentansatzes ist es das Ziel, dass sich nun Gruppen bilden, die sich eigenverantwortlich treffen und engagieren. Als Treffpunkt ist das Aktiv-Café 50plus vorgesehen. Im Rahmen des Beschäftigungspaktes Allianz 50plus wird auch das Modellprojekt "Impulse Allianz 50plus" umgesetzt. Hier ist die Voraussetzung für die Teilnahme eine mindestens zweijährige Arbeitslosigkeit sowie eine komplexe Profillage mit den entsprechenden Handlungsbedarfen. Während der Teilnahme am Projekt werden die Teilnehmenden kontinuierlich beraten und begleitet. Die angebotene Unterstützung wird dabei auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Während des gesamten Projektzeitraums steht den TeilnehmerInnen ein/e Fallmanager/in des Projektteams im Jobcenter Hameln-Pyrmont als Ansprechpartner/in zur Verfügung. Die individuelle Verbleibdauer soll bis zu drei Jahren umfassen, eine vorherige Beendigung ist nur unter klar definierten Aspekten möglich (Arbeitsaufnahme, Altersrente, Erwerbsminderungsrente/SGB XII-Leistungen). Das Projekt Neue Wege beruht inhaltlich auf drei Schwerpunkten: Beratung/Information und Unterstützung/Netzwerkarbeit Bildung/Training und Erprobung sowie Integrationsbegleitung, d. h. Nachcoaching nach Beschäftigungsaufnahme bis zu einer Dauer von bis zu sechs Monaten. Während des 1. Schwerpunktes wird nach dem Aufbau eines Arbeitsbündnisses auf Augenhöhe ein intensiver Ressourcendialog (u. a. auch auf der Basis der ABC-Methode) mit den Teilnehmenden durchgeführt und Ziele sowie Strategien werden gemeinsam erarbeitet. Schon hier werden die Fortschritte, auch die ganz kleinen, den Teilnehmenden verdeutlicht, sowie Wahlmöglichkeiten mit den Teilnehmenden entwickelt. Jeder kann ausprobieren - und Seite 40

43 wenn eine Möglichkeit nicht funktioniert, wird ein anderer Weg erarbeitet. Die Teilnehmenden lernen, ihre Selbstwirksamkeit zu erkennen, und werden hierbei individuell begleitet. Jede/r Teilnehmende kann die persönliche Situation reflektieren und dokumentieren, es werden Potenziale/Strategien und Ziele sowie Umsetzungserfolge aufgezeigt. Im 2. Schwerpunkt geht es u. a. um Gesundheitsförderung, die Erprobung praktischer Arbeit, die Aufarbeitung von Qualifizierungsdefiziten oder um den Erwerb von Zusatzqualifikationen entsprechend der individuellen Voraussetzung. Im Rahmen der Gesundheitsförderung werden den Teilnehmenden verschiedene Seminare angeboten. Beispielsweise wird das Schulungskonzept der TU Dresden AktivA - Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit 42 mit mehreren Gruppen durchgeführt. Darüber hinaus wird ein Seminar Stressmanagement nach Prof. Dr. Kaluza angeboten 43, als auch diverse Informationsveranstaltungen sowie Betriebsbesichtigungen durchgeführt. Die Teilnahme an Veranstaltungen Messen und Börsen (z. B. Fraueninfoveranstaltung) oder an Vorträgen zum Thema Demografiewandel am Arbeitsmarkt oder Hirnleistungen bei zunehmendem Alter wurden von interessierten Personen engagiert entwickelt und genutzt. Zur persönlichen Stabilisierung und vor allen zur sozialen Integration, zum Herstellen von sozialen Kontakten ist das Jobaktiv-Café 50plus gedacht. Hier wird den Teilnehmenden zum einen die Chance gegeben, sich zu engagieren und Verantwortung im Rahmen der Öffnungszeiten zu übernehmen als auch einen Treffpunkt zu haben, an welchem sie Kontakte pflegen, Bücher lesen oder ausleihen, im Internet nach Stellenangeboten suchen, sich gegenseitig zu unterstützen o. Ä. können. Die Funktion dieses Raumes wurde inzwischen um die eines Warteraums erweitert. So können die Personen in einer angenehmen Atmosphäre die Zeit des Wartens verbringen und gleichzeitig Kontakte zu anderen herstellen. Das Angebot von Stressbewältigungsseminaren mit Entspannungsübungen dient der psychischen Stabilisierung des Einzelnen und ist ein Seminarangebot, welches an das Seminar AktivA anknüpft. Das individuelle Repertoire an Bewältigungsstrategien wird erweitert und die Flexibilität des Bewältigungshandelns in alltäglichen Belastungssituationen erhöht. Weiterhin ist es eine Methode, um auf eine potenzielle Arbeitsaufnahme vorzubereiten, die Berufstätigkeit damit ganz im Sinne eines vorbereitenden Nachcoachings zu stabilisieren. Weitere Seminare wie Erste Hilfe Notfalltraining, Kommunikation Wie präsentiere ich mich? wurden in 2013 erstmals angeboten und werden auch weiterhin durch das Projektteam organisiert. Außerdem wurde in 2014 erstmalig ein Gesundheitstag für die Projektteilnehmenden organisiert. Der Tag fand auf dem Gelände des Berufsförderungswerkes Bad Pyrmont statt. Die unterschiedlichsten Stationen wie Kletterwand, Klangschalenentspannung, Yoga, Nordic Walking, Sehtest und Blutzucker-Messung konnten in kleinen Gruppen besucht werden. Zusätzlich wurden Vorträge zu Stress, Schlafstörungen und gesunder Ernährung sowie eine Kräuterführung angeboten. Zwei Teilnehmerinnen des Projektes Allianz 50plus stellten eigene künstlerische Arbeiten aus. Die Rückmeldungen von Teilnehmenden wie Dieser Tag hier ist mein schönstes Geburtstagsgeschenk oder Es hat sich wirklich gelohnt, heute dabei zu sein! bestätigen uns darin, eine entsprechende Veranstaltung in 2015 erneut zu planen Seite 41

44 Im 3. Schwerpunkt wird auch im neuen Modellansatz mit dem Teilnehmenden ein Bewerbungs- und Integrationsmanagement, welches auch eine (Teil)Qualifizierung beinhalten kann, entwickelt und durch ein Coaching begleitet. Ein idealtypischer Beratungsprozess im Ansatz Impulse Allianz 50plus lässt sich wie folgt skizzieren: 1 Arbeitsbündnis 2 Profiling und Assessment ABC-Messung= Kompetenzanalyse / Reassessment /AktivA / Gesundheitsförderung 3 Integrationsplanung Coaching / ABC-Messung: Berufe-Matching /Stressmanagement / Psychosoziale Beratung/ Praktikum / Informationsveranstaltungen / Betriebsbesichtigungen / Bewerbungsfotoworkshop / Job-Speed Dating 4 Fallsteuerung Netzwerkarbeit / Coaching / Bewerberorientierte Vermittlung / Nachcoaching Der Projektansatz Impulse Allianz 50plus wurde in 2013 in die Gute Praxis der Bundesperspektive 50plus übernommen. Dazu bleibt abschließend festzustellen, dass dieser Projektansatz immer mehr auch für die Teilnehmenden des Regelansatzes wichtig wird, da die Bedarfe sich deutlich verändern und die Vermittelbarkeit zunächst mehr Stabilisierung erfordert. Dieser Projektansatz macht deutlich, dass eine intensive, langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe auch bei stark belasteten Personen zum Ziel führt. Allerdings wird hier zunächst über eine persönliche Stabilisierung, eine soziale Teilhabe und verschiedene individuell eingesetzte Instrumente die berufliche Integration erreicht. "Perspektive 50plus" verfolgt einen lernenden Ansatz. Aufgrund dieser Tatsache sind nicht nur die Grundsicherungsstellen selbst, sondern auch Partner der regionalen Netzwerke in die Umsetzung des Programms einbezogen. Wichtige regionale Partner sind Unternehmen, Verbände, Kammern, Politik, Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände sowie kommunale Einrichtungen und Bildungsträger. In diesem Kontext wurde im Rahmen der Perspektive 50plus im Jahr 2014 ein Unternehmen mit Weitblick prämiert. Die Kriterien für die Prämierung waren die Einstellung von Älteren sowie die Gesundheitsorientierung im Unternehmen. Für den Beschäftigungspakt Allianz 50plus wurde durch die beteiligten Paktpartner ein Hamelner Unternehmen, das Seniorenheim Riepenblick ausgewählt und am in Berlin durch das BMAS ausgezeichnet Für Kunden mit Migrationshintergrund Zur Verbesserung der Inklusion gilt grundsätzlich bei allen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, dass Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund zusammen mit Bewerbern ohne Migrationshintergrund gemeinsam gefördert werden sollen. Auch für das Jahr 2015 ist es wieder beabsichtigt, einen hohen Anteil an Teilnehmern mit Migrationshintergrund insbesondere an Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung zu erzielen. Zur Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten werden für Menschen mit Migrationshintergrund zunehmend verschiedene Maßnahmen vom Jobcenter Hameln-Pyrmont angeboten, die speziell diesem Personenkreis vorbehalten sind. Dabei liegt die Kostenträgerschaft nicht ausschließlich beim Jobcenter Hameln-Pyrmont, sondern auch beim Bundesamt für Migrati- Seite 42

45 on und Flüchtlinge (BAMF), teilweise in Kombination mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Mit der Änderung des SGB II zum nehmen erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die nicht über entsprechende deutsche Sprachkenntnisse verfügen, an einem Integrationskurs teil, sofern sie nicht unmittelbar in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden konnten und die Teilnahme zumutbar ist. Die Kostenträgerschaft der Integrationskurse liegt beim BAMF. Die Volkshochschule Hameln-Pyrmont bietet vor Ort ein entsprechendes Angebot an, das vom Jobcenter Hameln-Pyrmont auch in 2015 genutzt wird. Im Zeitraum 2013 bis Oktober 2014 haben an 24 Integrationskursen 398 Personen teilgenommen, davon waren 262 Teilnehmer Leistungsempfänger nach SGB II. 44 Daneben beteiligt sich das Jobcenter Hameln-Pyrmont am ESF-BAMF-Programm. Hierzu wurde zwischen dem BAMF und der Bundesagentur für Arbeit eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung über die Zusammenarbeit geschlossen. Das Programm richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund, die eine berufsbezogene sprachliche und fachliche Weiterqualifizierung benötigen und in der Regel über das Sprachniveau B1 verfügen. Die berufsbezogene Sprachförderung soll Sprachunterricht, berufliche Qualifizierung und Praktikum effektiv miteinander kombinieren. Ziel ist die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den ersten Arbeitsmarkt. Die VHS Hameln-Pyrmont als lokaler Kooperationspartner des BAMF verzeichnet hierbei eine immer stärkere Nachfrage nach entsprechenden Kursen. Nach Angaben des Trägers haben von 80 Teilnehmenden der in 2013 gestarteten Kurse 78 Personen Leistungen nach SGB II bezogen. Für 2014 waren aufgrund der hohen Nachfrage nach berufsbezogener Sprachförderung maximal vier Kursstarts geplant i. d. R. mit einem Anteil von % Teilnehmenden aus dem SGB II Bezug. Durch die Mittelkontingentierung beim BAMF im Frühjahr 2014 konnte aber im laufenden Jahr leider nur ein Kurs mit 30 Teilnehmenden (davon 27 Kunden des Jobcenters) starten. Berufsbezogene Sprachförderung wird auch im kommenden Jahr ein wichtiges Angebot für Kunden des Jobcenters sein. Im Ausblick auf 2015 geht man bei der VHS von drei bis vier Kursstarts mit Teilnehmenden aus. Der Anteil von SGB II Leistungsempfängern beträgt hierbei seit der Einführung der ESF-BAMF Kurse im Jahr 2009 nahezu durchgängig zwischen 80 und 100 %. 45 In der Zusammenarbeit mit der Impuls ggmbh haben sich ESF-Projekte mit Kofinanzierung durch das Jobcenter als zielgruppengerechte Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund etabliert. Im Jahr 2013 haben insgesamt 88 Teilnehmer am Projekt Perspektive Arbeit teilgenommen. An der Qualifizierung Servicehelfer in Hauswirtschaft und Pflege nahmen insgesamt 31 Teilnehmer teil. In 2014 sind insgesamt bereits 102 Teilnehmer in laufenden oder bereits beendeten ESF-Projekten zu verzeichnen. Neben berufspraktischer Vermittlung von Fachwissen liegt ein Schwerpunkt dieser Projekte auf Sprachförderung auf unterschiedlichen Ebenen (inkl. Deutsch als Fachsprache). In niedrigschwelliger Form findet Sprachförderung u. a. in Sprachcafés im Gebäude von Familie im Zentrum (FIZ) bzw. in der Moschee der Islamischen Gemeinde in der Hunoldstraße statt. Diese Angebote werden insbesondere von Migrantinnen mit Erziehungs Angaben der VHS Hameln-Pyrmont. Die Angaben wurden ermittelt aus den Teilnehmern aller Integrationskurse in diesem Zeitraum, also auch den in 2013 auslaufenden bzw. in 2014 begonnenen aber noch nicht abgeschlossenen Kursen. Angaben der VHS Hameln-Pyrmont, Projektleitung BAMF-ESF Seite 43

46 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 verantwortung genutzt, da diesen durch Kindererziehungszeiten in vielen Fällen bisher keine optimale Sprachförderung zuteilgeworden ist, gleichzeitig aber Sprachkompetenz die Voraussetzung für soziale und berufliche Integration darstellt. Auch in 2015 haben alle Kunden des Jobcenters die Möglichkeit, in einem Bewerbungscenter Stellenangebote zu recherchieren, Bewerbungen zu schreiben und kostenfrei zu verschicken. Als besonderen Service für Zuwanderer bietet das Bewerbercenter weiterhin die Möglichkeit, Zeugnisunterlagen über im Ausland erworbene Berufsabschlüsse übersetzen zu lassen. Dieses ist insbesondere in Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Berufsabschlüsse erforderlich. In diesem Zusammenhang übernimmt das Jobcenter auch andere direkt im Anerkennungsverfahren entstehende Kosten wie z. B. Fahrkosten bis hin zu den Kosten für Qualifizierungsfeststellungen bei den für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zuständigen Stellen. Hierdurch wird in Einzelfällen sowohl ein Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Migranten geleistet als auch dem vielfach beklagten Facharbeitermangel entgegengewirkt. Auf der anderen Seite bietet das Jobcenter niedrigschwellige aktivierende Maßnahmen auch für Kunden mit Migrationshintergrund an, die häufig ohne Schul- und Berufsabschluss bereits lange Zeit im Hilfebezug stehen. In einem Aktivcenter wird sowohl am Standort Hameln als auch in Bad Pyrmont Sprachförderung angeboten. Häufig handelt es sich für die Menschen hierbei um den ersten Schritt aus der sozialen Isolation, die nicht selten mit Langzeitarbeitslosigkeit einhergeht. Der im Jahr 2009 vom Jobcenter Hameln-Pyrmont eingerichtete Arbeitskreis Migranten, an dem Behörden, Institutionen, Bildungsträger und Migrationsinteressenverbände teilnehmen, die vor Ort Arbeit mit oder für Migranten leisten, wird auch im Jahr 2015 fortgesetzt. In regelmäßig stattfindenden Sitzungen werden bisherige Erfahrungen sowie aktuelle Themen ausgetauscht und erörtert. Eine neue Herausforderung an die zuständigen administrativen Stellen ist im Zuge der Umsetzung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aus Rumänien und Bulgarien seit Anfang des Jahres 2013 entstanden. Hierbei hat man insbesondere im Hamelner Wohnquartier Kuckuck verstärkt ungeregelten Zuzug und unangemeldeten Aufenthalt von Bürgern zumeist rumänischer Herkunft festgestellt. Zur Bereitstellung von Hilfeangeboten beteiligt sich das Jobcenter am behörden- und rechtskreisübergreifenden Runden Tisch und bietet regelmäßige Beratungssprechstunden in einem Büro vor Ort, dem Kuckucksnest, an Für Alleinerziehende und Berufsrückkehrerinnen Es zeigt sich einmal mehr, dass vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die meisten Alleinerziehenden und Berufsrückkehrerinnen eine besondere Schwierigkeit darstellt und die derzeitigen Rahmenbedingungen in Beruf und Gesellschaft in Bezug auf die Lebenssituation dieser Personengruppe immer noch unzureichend sind. Auch deshalb sind bundesweit mehr als 40 Prozent der Alleinerziehenden-Haushalte auf Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen. Im Jobcenter Hameln-Pyrmont gibt es knapp Alleinerziehende, die als erwerbsfähige Leistungsberechtigte zur Verfügung stehen. In Zeiten des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels kommt dieser Personengruppe eine besondere beschäftigungspolitische Bedeutung zu. Ziel ist es, das Potenzial dieser Personengruppe rechtzeitig zu erkennen, zu stärken und für den Arbeitsmarkt nutzbar zu machen. Auch wenn die Motivation oft sehr groß ist, schnell Seite 44

47 wieder in die Erwerbstätigkeit einzusteigen, so sprechen die Rahmenbedingungen oft dagegen. Die Kinderbetreuungsangebote sind vielfach unzureichend. Gerade in den von Frauen stark nachgefragten Branchen wie Verkauf, Pflege und Gastronomie sind die Arbeitszeiten, nur schwierig, teilweise gar nicht durch entsprechende Betreuungsangebote abzudecken. Die Bereitschaft der Arbeitgeber, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten, ist derzeit noch nicht vorherrschend, auch nicht in Branchen, in denen der Fachkräftemangel bereits spürbar ist (z. B. Pflege). Hinzu kommen Qualifikationsdefizite. Viele Alleinerziehende sind im Jobcenter Hameln-Pyrmont ohne Berufsausbildung. Bei den Berufsrückkehrerinnen liegt die Ausbildung teilweise lange zurück. Durch geeignete Aktivierungsmaßnahmen und berufliche Qualifizierungsmaßnahmen soll eine geeignete Unterstützung angeboten werden. Der wichtigste Hebel dazu ist die intensive und zielgerichtete Beratung und Begleitung durch die persönlichen Ansprechpartner. Seit September 2014 stehen in allen Markt- und Integrationsteams im Hamelner Jobcenter spezielle Ansprechpartnerinnen für Alleinerziehende zur Verfügung. Durch die Konzentration auf diesen Personenkreis können noch besser die Bedarfe und Hemmnisse erkannt werden und passgenaue Maßnahmen angeboten werden. Die drei persönlichen Ansprechpartnerinnen sind wichtige Kontaktpersonen und Netzwerkpartnerinnen für die Projektarbeit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Je kürzer die Familienzeit in Anspruch genommen wird, desto aktueller sind die beruflichen Qualifikationen und die Wiedereingliederung kann schneller beginnen. Ist eine Schwangerschaft bekannt, soll bereits zu diesem Zeitpunkt auf die rechtzeitige Rückkehr ins Arbeitsleben hingewiesen werden. Voraussetzung dafür sind entsprechende Betreuungsmöglichkeiten und eine gute Selbstorganisation der Erziehenden. Mit dem Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung für Kinder ab einem Jahr und dem Betreuungsgeld sind neue gesetzliche Grundlagen geschaffen worden, die die Diskussion zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie neu entfachen. Dazu möchte das Jobcenter insbesondere den Personenkreis der Erziehenden mit Kindern unter 3 Jahren ansprechen. Der Gesetzgeber sieht bei diesen Personen den Vorrang in der Erziehung und sie sind nicht verpflichtet, sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen ( 10 Absatz 1 Nr. 3 SGB II). Durch die neuen Betreuungsmöglichkeiten kann die Kinderbetreuung jedoch schon frühzeitig sichergestellt werden, sodass der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt früher gelingen kann. Neben der Beratung durch die persönlichen Ansprechpartner wird die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt entsprechende Infoveranstaltungen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Familienservicebüros durchführen Konkrete Maßnahmen Im Herbst 2014 hat das Jobcenter erstmals eine Maßnahme für Schwangere angeboten. Eine erfahrene Hebamme konnte den Frauen eine optimale Begleitung anbieten zu den Themen Schwangerschaft und Geburt. Gleichzeitig wurde mit den Schwangeren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutiert und es wurde auf Kinderbetreuungsmöglichkeiten hingewiesen. Dieses Angebot ist auch in der Bildungszielplanung für 2015 aufgenommen. Nach dem ersten Lebensjahr des Kindes haben die Eltern einen Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung. Wird keine öffentlich bereitgestellte Kinderbetreuung in Anspruch genommen, besteht der Anspruch auf Betreuungsgeld. Da das Betreuungsgeld eine vorrangige Leistung ist, muss das Jobcenter auffordern, einen Antrag zu stellen. Durch die Anrechnung auf das Arbeitslosengeld II ergibt sich aber kein finanzieller Vorteil für die Eltern. Um das für Seite 45

48 und wider von früher Kindertagesbetreuung und Betreuungsgeld zu diskutieren, lädt die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt den betroffenen Personenkreis regelmäßig zu Informationsveranstaltungen ein. Unterstützt wird sie dazu vom FIZ (Familie im Zentrum) und von der Elterngeldstelle des Landkreises. Die Aktivierungsmaßnahme für Mütter und Väter wurde zum neu eingekauft und bietet mit 24 Plätzen gute Wiedereinstiegsmöglichkeiten für Erziehende. Die Maßnahme soll die Teilnehmer stabilisieren, motivieren und orientieren. Am Ende soll die Vermittlung in Arbeit stehen oder aber die Eignung für eine weitere Qualifizierungsmaßnahme (Anpassungsqualifizierung oder Umschulung) nachgewiesen sein. Kernstück der Maßnahme ist dabei ein Netzwerk zur Sicherstellung der Kindesbetreuung. Die Teilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, ihre Kindesbetreuung langfristig unter Berücksichtigung der Gegebenheiten des Arbeitsmarktes zu entwickeln und sicherzustellen. Die Eigenverantwortung der Teilnehmer soll gestärkt werden, die Netzwerke so gestaltet sein, dass sie im Falle einer Beschäftigungsaufnahme funktionsfähig sind und kurzfristig zur Verfügung stehen. Die Kinderbetreuungszeiten dürfen sich nicht ausschließlich an den Maßnahmezeiten orientieren, sondern müssen auf die aktuellen Erfordernisse des individuell erreichbaren Arbeitsmarktes abgestellt sein (z. B. bei einer Verkäuferin nicht nur auf vormittags, sondern auf die Öffnungszeiten des Einzelhandels bzw. im Pflegebereich auch für Wochenenddienste und Nachtschichten). Die Teilnehmer sollen in der Lage sein, ihre erreichbaren beruflichen Möglichkeiten zu erkennen. Neben einem intensiven Profiling sollen dazu verschiedene Berufspraktika genutzt werden. Die Arbeit soll als zwingender Bestandteil der Einkommenssicherung erlebt werden, wobei gleichzeitig die Wertschätzung im Hinblick auf die eigene Erwerbstätigkeit entwickelt bzw. erhöht werden soll. Ferner sollen die Teilnehmer Strategien für die Kombination von Elternrolle, Partnerschaft und Arbeitsleben erarbeiten. Mit einem gestärkten Selbstbewusstsein sollen sie in der Lage sein, die weiteren Schritte auf dem Weg ins Erwerbsleben selbst zu realisieren. Maßnahmeziele sind die Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung oder die Stabilisierung und Vorbereitung für eine berufliche Qualifizierungsmaßnahme. Letzteres soll die Abbruchquote in den beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen reduzieren. In 2014 ist es gelungen, 20 Erziehende in eine einzelbetriebliche Teilzeit-Umschulung zu vermitteln. Dieses Ziel wird auch für 2015 verfolgt. Die begleitende betriebliche Einzelumschulung in verantwortlicher Trägerschaft in Teilzeit ist auch in 2015 ein Ausbildungsprojekt, das sich insbesondere an Frauen mit Erziehungsverantwortung richtet, die mit Unterstützung den Start in eine betriebliche Ausbildung wagen wollen. Diese bis zu 36 Monate dauernde Umschulung ist in einem frei wählbaren Betrieb möglich. Der Träger sorgt für die Kinderbetreuung während der Orientierungs- und Bewerbungsphase und unterstützt die alleinerziehenden Frauen bei der Sicherstellung einer belastungsfähigen Betreuung der Kinder in der Umschulungsphase. In der letzten Woche der Sommerferien wird es wieder ein Schultütenfest geben. Dazu werden Schulanfänger mit ihren Eltern eingeladen. Die Kinder erwarteten Spiel und Spaß unter fachkundiger Betreuung und zum Abschluss erhalten alle eine große Schultüte. Mit dem Start in die Schule möchte das Jobcenter den Eltern berufliche Perspektiven zum Neustart in eine Beschäftigung oder Qualifizierung geben. Dazu stehen zahlreiche Informationsmöglich- Seite 46

49 keiten zur Verfügung. Das Schultütenfest wird im Rahmen des bundesweiten Aktionstages der Bundesagentur für Arbeit Einstellungssache! Jobs für Eltern durchgeführt. Um sich beim Thema Kinderbetreuung noch stärker zu vernetzen, wurde im Juni 2014 der Arbeitskreis Kinderbetreuung im Jobcenter installiert. Teilnehmer sind die Ansprechpartner der Familienservicebüros, das Jugendamt des Landkreises, die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Stadt, die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft, Impuls und CompetenzWerkstattBeruf als Bildungsträger, die Hochschule Weserbergland und die BCA der Agentur für Arbeit. Vertreterinnen des Jobcenters sind die persönlichen Ansprechpartner für Alleinerziehende und die einladende BCA. Der Arbeitskreis tagt zweimal im Jahr und wird seine Arbeit in 2015 fortsetzen. Mit dem Einstiegsgeld gemäß 16b SGB II bietet das Jobcenter Hameln-Pyrmont weiterhin insbesondere den Alleinerziehenden einen zusätzlichen finanziellen Anreiz, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufzunehmen und diese zu stabilisieren. In Abhängigkeit von der wöchentlichen Arbeitszeit der Beschäftigung, der Größe der Bedarfsgemeinschaft und der Dauer der Arbeitslosigkeit kann ein individuelles zusätzliches Entgelt für maximal ein Jahr gewährt werden Förderung von Kindern und Jugendlichen In Bildung und Teilhabe (BuT) am Leben in der Gemeinschaft für Kinder und Jugendliche liegt eine Schlüsselfunktion für die Herstellung von Chancengerechtigkeit. Aus dem Schutz der Menschenwürde und dem Sozialstaatsprinzip ergibt sich die Verpflichtung, Kinder und Jugendliche in einer Art und Weise zu befähigen, dass sie später aus eigenen Kräften und damit unabhängig von staatlichen Fürsorgeleistungen leben können. Die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft muss deshalb für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft und der materiellen Situation in den Familien, gewährleistet werden. Hierzu bedarf es der Bereitstellung der notwendigen Leistungen. Deshalb werden in Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts die Regelbedarfe für Kinder und Jugendliche, die die Höhe der pauschalierten Leistungen zur Sicherung des Existenzminimums bestimmen, zukünftig unmittelbar ermittelt und dabei nach Altersabschnitten differenziert. Neben der Geldleistung sind auch Sach- oder Dienstleistungen vom Bundesverfassungsgericht als mögliche Leistungsarten gleichberechtigt benannt worden. Im Zweiten Buch des Sozialgesetzbuches wird der Gutschein als neue Leistungsform eingeführt. Der Gesetzgeber beabsichtigt, mit der Ausgestaltung der neuen Leistungen für Bildung und Teilhabe ein gleichberechtigtes Maß an Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft für Kinder und Jugendliche aus besonders förderungsbedürftigen Haushalten genauso zu gewährleisten wie auch die gleichartige Ermöglichung des Zugangs zu Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich Team Arbeit Das Ziel von TEAMARBEIT ist, die Arbeitsaufnahme der Kunden zu beschleunigen und durch gezieltes Training und Coaching zu unterstützen. Die TeilnehmerInnen werden motiviert und aktiviert, um im Sinne des Empowermentansatzes eigenständig und selbstverantwortlich ihre Arbeitslosigkeit zu überwinden. Der Fokus liegt dabei auf der Vermittlung in Arbeit. Unterstützung erhalten die Teilnehmerinnen in Form von Gruppen- und Einzelcoaching. Seite 47

50 Einzelcoaching Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Für jeden Teilnehmer bietet TeamArbeit Einzelgespräche an. Je nach individuellem Bedarf stehen ihm dabei die Coaches und die BOV (Bewerberorientierte Vermittler) als Ansprechpartner für folgende Themen zur Verfügung: Individuelle Unterstützung bei der Erarbeitung bzw. Optimierung der Bewerbungsunterlagen. Welches sind meine persönlichen Schlüsselqualifikationen? Wie reagiere ich auf Anforderungen in Stellenausschreibungen und wie kann ich das in meine Bewerbung integrieren? Die individuelle Bearbeitung meiner Bewerbungsunterlagen Individuelle Vermittlungshemmnisse: Wie kann ich sie beseitigen oder verringern? Was sind meine beruflichen Alternativen? Ist ein Perspektivwechsel möglich? Meine Stärken- und Schwächen-Analyse. Zeitfenster Wie gestalte ich meinen Tagesablauf mit Familie und Beruf. Mobilität Wie kann ich meine Mobilität verbessern Wie kann ich soziale Netzwerke (re)aktivieren? Vermittlung von MAG Individuelle Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche In Einzelfällen besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit persönliche Themen bzw. individuelle Vermittlungshemmnisse, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen, im Einzelgespräch mit der Fallmanagerin zu besprechen Gruppencoaching Die sehr gute technische Ausstattung des Gruppenraumes ermöglicht es allen Teilnehmern, sich individuell im Internet zu relevanten Themen (z. B.: Arbeitsaufträge) zu informieren und zu Arbeitgebern und Stellenangeboten zu recherchieren. Sichtung der Stellenangebote in den Zeitungen (DEWEZET, Hannoversche Allgemeine Zeitung; FAZ; Schaumburger Nachrichten, Lippische Landeszeitung) Stellenrecherche im Internet Jobbörsen vorstellen. Erstellen von Online-Bewerbungen Vermittlung der technischen Grundlagen. Netzwerke schaffen. Kontakte zu Arbeitgebern (Zeitarbeitsunternehmen). Grundsätze des sozialen Leistungsbezuges Fördern und Fordern, Zumutbarkeit, Anrechnungsgrundlagen, Fördermöglichkeiten etc. In der Gruppe wird täglich der Stand der aktuellen Bewerbungen abgefragt (Anzahl der Bewerbungen, Vorstellungsgespräche etc.) Sobald ein Teilnehmer in Arbeit geht, wird dies in der Gruppe bekannt gegeben; dies verändert die Sichtweise zur eigenen Arbeitsaufnahme positiv und wirkt überaus motivierend. Darüber hinaus erhalten die Kunden täglich aktuelle Vermittlungsvorschläge von den BOV (Bewerberorientierte Vermittler) und bzw. oder von den Kollegen aus dem AG-S (Arbeitgeberstellenservice) Workshops In den Workshops erarbeiten die Teilnehmer verschiedene Themenbereiche in Gruppenarbeit. Die Themen für die Workshops werden von den Teilnehmern eigenständig ausgewählt, in der Kleingruppe erarbeitet und dann im Plenum präsentiert. Seite 48

51 Inhaltlich kann es sich z. B. um folgende, berufsbezogene Themen handeln: Arbeitsrecht Arbeitszeugnisse Schlüsselqualifikationen Bewerbungsunterlagen Vorstellungsgespräche Umgang mit Kollegen Umgang mit Absagen Vorbereitung eines Assessment etc. Zur Recherche steht den Teilnehmern das Internet zur Verfügung. Die Wahl der Medien zur Präsentation ist den Bewerbern überlassen, sie können Meta-Plan- Karten, PowerPoint oder den offenen Vortrag wählen. Die Präsentation der Ergebnisse in der Gruppe dient auch dazu, die eigene Selbstdarstellung zu üben und zu trainieren. Die Teilnehmer erhalten positives Feedback. Insgesamt ist festzustellen, dass die Bewerber von der sich entwickelnden Gruppendynamik während des Coachings profitieren, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Der Erfahrungsaustausch in der Gruppe führt dazu, dass der Einzelne seine Situation neu überdenkt und erkennt und u. U. neue Standpunkte für sich entwickelt. Auch untereinander geben die Teilnehmer ihnen bekannt gewordene Stellenangebote weiter und unterstützen sich dadurch konkret bei der Arbeitssuche Erfolgsbilanz TeamArbeit hat am mit dem Coaching begonnen. In den letzten beiden Jahren haben ca. 500 arbeitslose, leistungsberechtigte Frauen und Männer an den achtwöchigen Coaching-Durchgängen teilgenommen. Von diesen Personen sind insgesamt 261 Männer und Frauen in Arbeit vermittelt worden. Aufgrund des positiven Erfolges des Projektes wurde es im Sommer 2014 für weitere 15 Monate bis zum verlängert Selbstständige Die Gründungsidee Nicht nur Kunden, die bereits einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen, werden beraten und betreut. Immer wieder streben Kunden aus der Arbeitslosigkeit heraus die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit bzw. die Ausweitung einer bereits geringfügig ausgeübten Selbstständigkeit an. Daher ist es wichtig, diesen Kunden die geeigneten Beratungsangebote zur Verfügung stellen zu können. Neben der Beurteilung der persönlichen und fachlichen Eignung bietet das Jobcenter Hameln Pyrmont gründungsinteressierten Kunden einen Aktivierungsgutschein für die Inanspruchnahme eines Existenzgründercoaches an. Mit diesem Aktivierungsgutschein hat der Kunde die Möglichkeit, sich eine zertifizierte fachkundige Stelle auszuwählen, die die Tragfähigkeit seines Vorhabens einschätzt. Der Existenzgründercoach zeigt in einem Erstgespräch die Chancen und Risiken einer Existenzgründung auf. Dadurch erhält der Kunde einen Überblick über die Anforderungen, die ein Gründungsprozess beinhaltet. In einem weiteren Schritt werden ein Businessplan erstellt und das Unternehmenskonzept hinsichtlich seiner Tragfähigkeit eingeschätzt. Der Existenzgründungs- Seite 49

52 coach gibt abschließend eine Gründungsempfehlung ab, die dem Kunden und dem Persönlichen Ansprechpartner als Grundlage für das weitere Vorgehen dient. Eine Tragfähigkeit der Selbstständigkeit ist die Basis für die Beurteilung von Förderanträgen Fördermöglichkeiten: Da die Selbstständigenberatung über alle Förderanträge zur Selbstständigkeit, sowohl für Neugründer als auch für Bestandsselbstständige, entscheidet, können förderungswürdige Selbstständigkeiten identifiziert und durch gezielten Einsatz von Fördermitteln vorangetrieben werden. Neben der Möglichkeit der Gewährung von Einstiegsgeld gem. 16b SGB II, das bei Neugründungen bzw. bei der Ausweitung von einer nebenberuflichen in eine hauptberufliche Selbstständigkeit eingesetzt werden kann, besteht auch die Möglichkeit der Förderung mit Leistungen zur Eingliederung von Selbstständigen gem. 16c SGB II. Im Rahmen des 16c SGB II können Selbstständige durch die Gewährung von Darlehen und Zuschüssen für die Beschaffung von Sachgütern sowie die Beratung oder Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten gefördert werden Beratung und Kenntnisvermittlung für Selbstständige gemäß 16c SGB II Die Maßnahme Beratung und Kenntnisvermittlung für Selbstständige wurde erstmals im August 2012 im Jobcenter Hameln-Pyrmont angeboten und stellte sich als sinnvolles Beratungsangebot für die Kunden heraus. Die Maßnahme richtet sich im Gegensatz zum GründerCenter an Kunden, die bereits seit einiger Zeit eine selbstständige Tätigkeit ausüben, deren Selbstständigkeit jedoch (noch) nicht die erhoffte Entwicklung genommen hat. Die Tatsache, dass die Maßnahme hauptsächlich im Unternehmen des Kunden durchgeführt wird, liefert einen notwendigen Praxisbezug und ermöglicht es der fachkundigen Stelle, Schwachstellen und Potenziale zu erkennen und wenn möglich zusammen mit dem Kunden zu beheben. Die Maßnahme setzt sich aus folgenden Modulen zusammen: Modul 1 (bis zu zwei Monate): Bestandsaufnahme und -analyse der bisherigen Selbstständigkeit. Modul 2 (bis zu drei Monate): Bei positiver Prognose über die Tragfähigkeit im Rahmen der Bestandsaufnahme erfolgt eine Unternehmensoptimierung durch aktive Hilfestellungen. Modul 3 (bis zu einem Monat): Sollte festgestellt werden, dass von einer dauerhaften Tragfähigkeit der Selbstständigkeit nicht auszugehen ist, wird im Rahmen des Moduls 3 Hilfestellung bei der Neuausrichtung bzw. Abwicklung gegeben. Nach jedem Modul erfolgt zusammen mit dem Kunden und der fachkundigen Stelle ein Abschlussgespräch, um das weitere Vorgehen und eine evtl. Zuweisung zu einem weiteren Modul abzustimmen. Modul 1 ist das Pflichtmodul für jeden Teilnehmer. Aus Modul 1 heraus können sowohl Modul 2 als auch Modul 3 angesteuert werden. Auch die Teilnahme am Modul 3 nach einem bereits absolvierten Modul 2 ist grundsätzlich möglich. Die im Rahmen der Maßnahmedurchführung gewonnenen Erkenntnisse werden im Abschlussbericht fixiert und liefern der Selbstständigenberatung wichtige Aufschlüsse für die weitere Arbeit mit dem Kunden. Insbesondere sind hier durch den Kunden (ggf. mit Unterstützung des Jobcenters) umzusetzende Schritte zur Unternehmensoptimierung mit zeitlichem Rahmen zu nennen. Seite 50

53 10.9 Reha-SB-Kunden 2015 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Im Jobcenter Hameln-Pyrmont werden die Reha-SB Kunden von einem Fallmanager zentral betreut: Reha-SB Kunden im Fallmanagement für schwerbehinderte Menschen (SB) Reha-SB Kunden mit besonderem Beratungs- Förder- und Unterstützungsbedarf Ergänzende Beratungen zum beruflichen Rehaverfahren (LTA) als einmaliger Termin oder im Rahmen einer Nebenbetreuung. Es handelt sich vorwiegend um Kunden aus dem Bereich berufliche Wiedereingliederung (Ü25, 50+) mit und ohne Bildungsabschluss. In Einzelfällen werden auch SB-Kunden aus dem Bereich Ersteingliederung/U 25 übernommen. Angehörige der BG werden mitbetreut. Im Einzelfall wird davon abgewichen, wenn sich eine andere Zuordnung als günstiger erweist (z. B. Teilnahme 50plus). Die Kunden werden vom jeweiligen persönlichen Ansprechpartner (pap) vorgeschlagen. Voraussetzung für den Fallzugang in das SB-Fallmanagement ist eine komplexe Profillage und mindestens drei Vermittlungshemmnisse in den Schlüsselgruppen Rahmenbedingungen und/oder Leistungsfähigkeit und der Status Schwerbehindert oder Gleichgestellt. Außerdem werden Reha-Kunden mit besonderem Beratungs-, Förder-, und Unterstützungsbedarf übernommen, wenn besonders schwierige oder verhärtete Hemmnisse hinsichtlich der Beruflichen Neuorientierung oder der Integrationsaussichten vorliegen. Die oft sehr individuellen Problemlagen sind nur wenig standardisierbar. Aus der individuellen Fallbetrachtung erfolgt eine Übernahme dann, wenn eine gute Chance auf einen positiven arbeitsmarktintegrativen Effekt zu erwarten ist. Zur Umsetzung der besonders intensiven Unterstützungsarbeit ist neben der Nutzung der allgemeinen Netzwerke von Arbeitsvermittlung u. Fallmanagement eine intensive Zusammenarbeit mit den Akteuren eines sehr umfassenden und vielschichtigen Reha-SB- Netzwerkes unerlässlich. Wichtige Netzwerkpartner sind z. B. die Reha-Beratung der Arbeitsagentur, ärztlicher und psychologischer Dienst, Gesundheitsamt, der Integrationsfachdienst Ex und Job, das niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, div. Kliniken, Berufsbildungs- und Berufsförderwerke, sonstige Reha-SB-Bildungsträger, die Deutsche Rentenversicherung Bund und Braunschweig-Hannover, Knappschaft, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, Sozialpsychiatrischer Verbund, Integrationsbetriebe, Arbeitgeber etc. Für die Kunden werden Kontakte zu den jeweiligen Netzwerkpartnern geknüpft. Es werde Teamgespräche beteiligter Akteure vereinbart und der Kunde wird bei Bedarf auch begleitet. Es erfolgen Fallbesprechungen mit den beteiligten Netzwerkpartnern, um ggf. Fehlentwicklungen rechtzeitig gegenzusteuern. In schwierigen Fällen werden ggf. Hausbesuche durchgeführt. Genutzt werden spezielle Reha-Maßnahmen zur Qualifizierung, Umschulung, schrittweisen Heranführung an leidensgerechte Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und Integration (z. B. Berufsfindungsmaßnahmen, Qualifizierung, Umschulung überbetrieblich im Berufsförderwerk, Berufsbildungswerk oder bundesweit in speziellen Einrichtungen für Autisten, Asperger, Hör- oder Sehbehinderte etc). Betriebliche Umschulungen in begleitender Trägerschaft vor Ort, (Salo, AKÜ). Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Nutzung von besonderen Unterstützungs-und Förderprogrammen für die Integration in leidensgerechte Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeits- Seite 51

54 markt. Hier steht an erster Stelle die eine ausführliche Information und Beratung des Kunden über aktuelle Förderprogramme (z. B. Betriebspraktika, Probebeschäftigungen, Niedersächsisches Sonderprogramm zur Integration besonders betroffener Schwerbehinderter, EGZ- SB, Job 4000) damit dieser die Fördermöglichkeiten gegenüber einem potenziellen Arbeitgeber grob kommunizieren kann. Ein sehr wichtiger Arbeitsbereich ist letztlich das offene Zugehen auf potenzielle Arbeitgeber, das in Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter erfolgt. Darüber hinaus sind gezielte Initiativansprachen von Arbeitgebern oft zielführend, um Kunden anzubieten und gleichzeitig passgenau Fördermöglichkeiten für die Einrichtung leidensgerechter Beschäftigungen im Einzelfall offensiv anzubieten. Kunden werden bei Bedarf zu Vorstellungsgesprächen begleitet. Um eine nachhaltige Beschäftigung zu erreichen, ist es in den meisten Fällen besonders wichtig, die Kontakte zu den Arbeitgebern auch nach Ausscheiden des Kunden aus dem ALG II-Bezug noch für einige Zeit fortzusetzen (bis ca. 2 J.), und in (Förder-) Fragen weiter zu beraten und Kontakte herzustellen (z. B. zum Integrationsamt). Die Pflege der Kontakte zu Netzwerkpartnern und Arbeitgebern erweist sich als zeitintensiv und ist nur in unregelmäßigen Abständen zu leisten. Als letzter Punkt des Aufgabenfeldes soll hier noch die Koordinatoren-Tätigkeit als Bindeglied zwischen M & I des Jobcenters und der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit genannt werden. Dabei steht unser dafür Beauftragter den Kollegen kurzfristig für Fragen zum Beruflichen Rehaverfahren der Kunden zur Verfügung und veranlasst ggf. notwendige Schritte. Dabei übernimmt er auch für alle Kollegen zentral des Jobcenters die Abgabe der fachlichen AV-Stellungnahmen im Gleichstellungsverfahren. Die Tätigkeit beinhaltet auch die Entscheidung über Reha-Förderungen durch das Jobcenter Hameln-Pyrmont (z. B. auf Vorschlag der Reha-Beratung). Die Umsetzung der Förderung und die weitere Betreuung obliegen, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, der jeweils zuständigen Integrationsfachkraft. Seite 52

55 11 Der Eingliederungstitel 2015 Arbeitsmarktprogramm Jobcenter Hameln-Pyrmont 2015 Der im Vergleich zum Vorjahr leicht höhere Haushaltsansatz des Bundes für Eingliederungsleistungen sowie der Verwaltungskosten im Rechtskreis SGB II führt im Kontext mit den geschäftspolitischen Schwerpunkten weiterhin zu einer Fokussierung auf Vermittlung, Aktivierung, Qualifizierung und direkte Unterstützung von Beschäftigungsaufnahmen. Für den zweiten Arbeitsmarkt werden deutlich weniger Mittel zur Verfügung stehen Die Schwerpunkte im Eingliederungstitel 2015 Die für 2015 geplanten Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik verteilen sich im Eingliederungstitel (Egt) wie folgt: Maßnahmeart Neueintritte in 2015 Betrag 45 SGB III Aktivierungsmaßnahmen FbW (Förderung der beruflichen Weiterbildung) EGZ (Eingliederungszuschüsse) Förderung benachteiligter Jugendlicher AGH (Arbeitsgelegenheiten) Vermittlungsbudget Keine Eintritte weitere SGB III Leistungen (nur AtG und EQ) weitere Maßnahmen (BEZ, 16e neu SGB II, Reha, AbH, ESG, 16c SGB II und FF) SUMME inklusive der Mittel für die Ausfinanzierung der Beschäftigungsförderung nach 16e SGB II (alte Fassung) Seite 53

56 12 Unterjährige Steuerung sichert den Erfolg Die Ergebnisse zur Zielerreichung werden regelmäßig, mindestens einmal im Monat auf der Ebene der Geschäftsführung, der Bereichsleiter und der Teamleiter in Besprechungen thematisiert und analysiert. Es werden die Gründe für Zielabweichungen und Abweichungen von Eintrittsplanungen dargestellt und Unterschiede in der Zielerreichung zwischen den Teams besprochen. Ziel ist es dabei, Steuerungsmaßnahmen zu entwickeln, um die Zielerreichung und die wirtschaftliche und wirksame Ausschöpfung des Eingliederungstitels sicherzustellen. Neben den klassischen Controllingdaten liegt ein wesentlicher Aspekt der Binnensteuerung innerhalb des Jobcenters auf dem Datenqualitätsmanagement. Dazu werden in regelmäßigen Abständen Übersichten im Vermittlungsbereich erstellt und Datensätze in festgelegten Rhythmen durch die Führungskräfte überprüft. Die Ergebnisse werden in Einzelgesprächen mit den Mitarbeitern aber auch in Teambesprechungen ausgewertet und regelmäßig allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters Hameln-Pyrmont zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 2010 wurde der Aufgabenbereich der Maßnahmencontrollerin im Jobcenter Hameln-Pyrmont geschaffen. Zu den Aufgaben gehören: Die Entwicklung und Überwachung von Qualitätsstandards für Maßnahmen mit der stichprobenartigen Überprüfung der Maßnahmen, (Einsatz-)Stellen, Arbeitsbereiche und Maßnahmeträger, zusätzlich werden Berichte erstellt und allgemeine Informationen an die Geschäftsführung gegeben. Weiterhin gehören zu den Aufgaben, die Begleitung und Koordination der praktischen Durchführung von Prüfungen und Befragungen der Maßnahmeteilnehmer, die Information der zuständigen Gremien, der Geschäftsführung und der Ansprechpartner. Auch das fachgerechte Ermitteln eines Leistungs- und Bedarfsprofils unter Berücksichtigung der Ressourcen der Leistungsberechtigten und des Arbeitsmarktes, der Aufbau und die Strukturierung von Maßnahmen (im Sinne von Controlling der Qualitätsstandards), sowie Anstöße zum Initiieren von neuen Maßnahmen gehören zu den Aufgaben. Im Bereich des internen Qualitätsmanagements gehört die interne Maßnahmeprüfung (zielgerichtete Arbeit mit Kunden, allgemeines Controlling), der zielgerichtete Einsatz der finanziellen Ressourcen (Zusammenarbeit mit klassischem Controlling), sowie die Bedarfsanalyse für Maßnahmeplanung in Zusammenarbeit mit den Teams im Bereich Markt und Integration und den Arbeitsmarktpartnern zu den Aufgaben. Seite 54

57 13 Mitarbeiterqualifizierung Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung, John F. Kennedy. Ein Unternehmen/ ein Jobcenter ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Deshalb legen wir größten Wert auf eine umfassende und praxisorientierte Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Interne Fortbildungsmaßnahmen sind für uns ebenso selbstverständlich wie externe Kurse. Die großen Seminarreihen Beratungskonzeption II bis IV und ALLEGRO nahmen in 2014 einen sehr großen Anteil der Schulungen ein. Die Reihe Beratungskonzeption für alle Integrationsfachkräfte nahm mit über 50 % den Großteil der Schulungen ein. AL- LEGRO für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Leistungsbereich über ein neues IV-Programm noch einmal über 25 %. So wurden 30 Mitarbeiter in 604 Stunden in verschiedenen Bildungs- und Tagungsstätten der Bundesagentur für Arbeit geschult. Durch externe Weiterbildungsorganisationen (z. B. Niedersächsisches Studieninstitut, Kommunales Bildungswerk oder weitere externe Bildungsinstitute) wurden 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 872 Stunden geschult. Die mit dem Internen-Service Hannover der Bundesagentur für Arbeit selbst organisierten Grundschulungen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in 116 Schulungsstunden in Anspruch genommen BA-BI externer Anbieter A externer Anbieter B ALLEGRO Beratungskonzeption Grundschulungen P-Team KVP weitere Schulungen Zertifizierung FAM Diagramm 9: Verteilung der Schulungsstunden auf unterschiedliche Anbieter 47 Insgesamt wurden 407 Mal Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 92 Seminaren über Stunden lang geschult, informiert, fort- und weitergebildet. Hieraus ergibt sich eine Schulungsquote von 2,86 % Schulungszeit als Anteil von der jährlichen Arbeitszeit. 47 Auswertung aus der Personaldatenbank, Seite 55

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