Gemeindebrief. Evangelisch-Lutherische Gemeinde Stellenbosch & Somerset West. April & Mai Andacht S. 3. Pfarrkonvent S. 12. Computerkurs S.
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- Sofie Vogel
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1 Gemeindebrief Evangelisch-Lutherische Gemeinde Stellenbosch & Somerset West April & Mai 2014 Andacht S. 3 Helfer gesucht S. 5 Church Day S. 6 Familiengottesdienst S. 8 Familiennachmittag S. 10 Empore S. 11 Pfarrkonvent S. 12 Jahresbericht Pastorin S. 13 Kinderseiten S. 22 KV Bericht S. 24 Johanniter-Hilfswerk S. 27 Osterveranstaltungen S. 32 Computerkurs S. 34 Guten-Morgen-Runde S. 35 Geburtstage S. 36 Gemeindenachrichten S. 37 Adressen u. Tel. Nr. S. 38
2 Redaktionsschluss für den Gemeindebrief Juni/Juli 2014 ist der 14. Mai 2014 Wir freuen uns über Ihren Beitrag Bank details of the congregation Nedbank Stellenbosch, Current Account Branch Code: Account Number: Kindly make cheques payable to: Ev.-Luth. Gemeinde Stellenbosch 2
3 Eure Traurigkeit wird in Freude verwandelt werden. Joh 16,20. Andacht Diese Worte sind der Monatspruch für April. Jesus sagt sie zu seinen Jüngern in den sogenannten Abschiedsreden des Johannesevangeliums. Noch vor seinem Leiden und Sterben schaut er voraus auf den neuen Anfang und das Danach. - Vielleicht konnten die Seinen diesen Blick in die Zukunft noch gar nicht begreifen und einordnen denn sie waren ja noch gar nicht richtig traurig gewesen. Sie hatten ja noch nicht erlebt, wie Jesus ihnen auf grausame Weise genommen wurde und wie all ihre Hoffnungen und Pläne zerbrachen. Aus Traurigkeit wird Freude in dieser kurzen Verheißung steckt eigentlich schon die ganze Passions- und Ostergeschichte Jesu drin, die wir ja in diesen Tagen wieder neu bedenken. Alle Evangelien berichten davon, wie die Jünger, die sich vor Angst, Entsetzen und Trauer über den Tod Jesu verkrochen hatten, durch die Nachricht von seiner Auferstehung wieder aus ihrer Lethargie geholt werden, wie sie zögernd und vorsichtig zu glauben wagen und wie ihre Hoffnung schließlich durch die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus zur Gewissheit wird und sie selbst in der Folge zu Lobenden und fröhlichen Verkündern von Gottes Evangelium. Matthäus schreibt, die Frauen seien vom leeren Grab mit Furcht und großer Freude davongeeilt. Die Freude war also nicht sofort übermächtig und bestimmend, als sei die Trauer nie da gewesen, sie wuchs langsam, von einer kleinen Flamme zu einem großen strahlenden Licht, das dann umso besser in die Dunkelheiten hineinleuchten konnte... Jesus spricht immer sehr realistisch vom Leben. Das gilt auch hier. Dunkelheit und Tod und Trauer gehören zu unserem Dasein dazu. So schmerzlich und schwer sie auch sind, ohne sie könnten wir nicht reifen und keine Barmherzigkeit lernen. Deshalb: Wehe dem, der nie Traurigkeit erlebt. Er bleibt am Ende arm und verpasst die Chancen, die darin stecken. Deine Traurigkeit wird wieder zu Freude werden. Das einem Menschen zu sagen, der gerade durch ein tiefes, dunkles Tal geht und noch kein Licht sieht, ist womöglich schwierig und doch Wer außer den Traurigen sollte das wirklich verstehen und lebendig erfahren? - Um Freude und Dankbarkeit zu spüren und daraus neue Kraft zu schöpfen, müssen wir erst durch traurige und dunkle Zeiten hindurchgehen. Erst dann können wir ermessen, was erfülltes Leben wirklich ist. Ich denke an die Mutter, die wochenlang am Bett ihres schwerkranken Kindes wacht und die große Erleichterung und das frohe Autatmen, als die Krise vorbei 3
4 Andacht ist, ich denke an diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, die nach vielen Monaten des Schmerzes endlich wieder einmal lachen können und entdecken, dass das Leben doch wieder Sinn macht, ich denke an die Freude darüber, einen lange verschollenen Freund wiedergefunden zu haben oder an den Mann, der nach einer demütigenden Erfahrung des Scheiterns endlich wieder eine sinnvolle berufliche Tätigkeit hat, wo er sich gebraucht und wertgeschätzt fühlt. - Die Freude über das neugeschenkte Leben, die ist dann ganz tief gegründet, sie ist echte Verwandlung, ja selber ein Stück Auferstehung. Jesu Auferstehung und neues Leben als Überwinder des Todes ist ein Bild, ja Gewissheit dafür, dass alle unsere Todeserfahrungen einmal aufhören und sich in Lebenserfahrungen verwandelt werden. Dann wird Traurigkeit zu Freude, die nicht mehr getrübt werden kann so wie es der Prophet Jesaja schon Jahrhunderte vorher wunderbar ausdrückt: Die Erlösten des HERRN werden nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein, Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. Eine gesegnete vorösterliche und österliche Zeit wünscht Ihnen/ euch Ihre/ eure Pastorin Christiane Simon 4
5 Gemeindehelfer in der Hofmeyrstr. 26 Wir brauchen noch dringend Helfer! Egal ob große oder kleine Aufgaben - jede helfende Hand ist herzlich willkommen - Bitte im Büro melden unter: oder per elk_stb@adept.co.za Neben dem Winterfest gibt es noch weitere Aufgaben in der Gemeinde Wer übernimmt folgende Aufgabe/n? Zubereitung von Kaffee, Tee und Saft nach dem Gottesdienst. Abtransport der Bücher, die im 1. Stock stehen. 5
6 Church Day in Kaapzicht Gesehen und erlebt Church Day On the first Sunday in March we gathered for our annual Church Day in Kaapzicht. The service was a joint venture of Stellenbosch and Bellville/Paarlcongregations, designed to make all members from Western Cape circuit and guests feel welcome, whatever their mother tongue. Thus we sang and prayed in three languages under the motto Gemeinsam unterwegs saam die pad stap the journey together and we explored what it means to be one on this occasion. The Philippi-Choir, competently directed by Pastor Michael Denner, added two choir pieces aided by a few instruments including our organist Winfried Lüdemann behind the keyboard. The Philippi-Choir in the background participating in the Church Day in Kaapzicht We welcomed our new Bishop Gilbert Filter and his wife Renate in our midst and in the course of the morning had the opportunity to get to know them a little better. In his interview with Pastor Christiane Simon, Bishop Filter shared some of his first impressions of Cape Church Congregations, stressing that he had met dedicated groups of individuals who wanted to do the work of the Lord everywhere, but that there was also high pressure and high expectations on some of the church committees to deliver. 6
7 Gesehen und erlebt Church Day Our new Bishop Gilbert Filter and his wife Renate at the Church Day in Kaapzicht. He expounded on the different aspects of unity such as the spiritual unity given by God through the Holy Spirit as a foundation for our journey together. As to the proposed unification between the Cape Church and the Natal Transvaal Church he pointed out that we needed to still explore more closely what kind of marriage this could be: a marriage of convenience so that we will be able to continue a bit longer each in our old ways or a relationship, wherein we could learn from each other s traditions and ways of doing things and develop closer spiritual ties? In his Sermon on John 17 Gilbert further elaborated on what it means to be church in today s world and context: a people tied to Christ, sent to others and into the community. After the service the warm and rainless weather made for some merry braaiing and picknicking, where old and new Cape friends could meet again for a quick update on our busy lives. Once again we were all thankful for the continued generosity of our hosts Danie and Yngvild Steytler. Fotos und Text: Thomas Harms / Christiane Simon 7
8 Wachsen wie ein Baum Familiengottesdienst in Somerset West Gesehen und erlebt Familiengottesdienst Am Sonntag, den 23. Februar 2014 feierten wir in Somerset West Familiengottesdienst unter dem Thema: Wachsen wie ein Baum. Dem Thema entsprechend war es ein lebendiges, dennoch entspanntes Miteinander der verschiedenen Alterstufen unserer Gemeinde. Gemeinsam bewunderten wir eine Powerpoint-Vorstellung von eindrucksvollen Bäumen. So manche/r erinnerte sich auch gern an ihren/seinen Lieblingsbaum, ob es ein Kletterbaum aus der Kindheit oder ein Pflaumenbaum im Garten ist. Oft ist es ein Baum, der an die Heimat erinnert. Hauptsächlich die Kinder beteiligten sich rege an einer Einfühlungsübung mit Musik, wo wir uns vorstellten, wie wir aus einer Saat zu einem mächtigen Baum wachsen. Wir überlegten gemeinsam, was Bäume zum Wachsen brauchen, wie Wasser, Luft, Sonne, Erde, Tiere, Jahreszeiten und vieles mehr. Bäume symbolisieren Wachstum, Kraft, Hoffnung, Standhaftigkeit, vieles, das wir uns in unserm Leben auch wünschen. Und so wie sie, brauchen auch wir Die Kinder wachsen aus einer Saat zum Baum gewisse Dinge um wachsen zu können, mit Leib und Seele. Neben den offensichtlichen Dingen wie Essen, Trinken, Haus, Luft, Schlaf, Schule/ Arbeit brauchen wir auch Freunde, Liebe und Gesundheit, Fröhlichkeit und Mut. Der authentisch gekleidete Prophet Jeremia besuchte unseren Gottesdienst und erinnerte uns daran, dass wir über allem Gott brauchen, denn von ihm bekommen wir alles, das wir zum Wachsen und Leben brauchen. 8 Burga Schwoerer als Prophet Jeremia
9 Gesehen und erlebt Familiengottesdienst Der Bibeltext aus seiner Schriftrolle lautete: Gesegnet aber ist der Mensch, der sich auf den Herrn verläβt und dessen Zuversicht der Herr ist. So ein Mensch ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. (Jer 17,7.8) Pastorin Simon, Christa Büttner-Rohwer und Nicola Rohwer Familie Filter im Vordergrund So soll auch unsere Gemeinde wachsen und Früchte tragen. Jeder bekam ein Blatt, worauf er/sie seine/ihre Wünsche für die Gemeinde schreiben konnten. Was braucht unsere Gemeinde zum Wachsen und was tragen wir dazu bei? Die Blätter wurden an einen Baum gehängt, der nun in Stellenbosch in der Kirche steht. Wie Jeremia sagte: Immer dann, wenn wir spüren, dass da was gewachsen ist in unserem Leben, an Zusammenhalt und Freundschaft, an Freude und an Verständnis, dann sind wir wie Bäume, an deren Zweigen frische grüne Blätter gewachsen sind. Bei so einem lebendigen Gottesdienst mit fröhlichen Liedern wächst etwas in uns und der Gemeinde! Helmut Paetzold und Irmela Krieg sind neugierig auf das, was geschrieben wurde. Wir danken allen sehr herzlich, die sich bei der Vorbereitung und dem Gottesdienst beteiligt haben. Hellga Filter Fotos: Irmel Dunaiski 9
10 Gesehen und erlebt Drumworkshop Familiennachmittag am Freitag dem 21. Februar gab es hier im Gemeindesaal einen Trommelworkshop für Groß und Klein von Drum Joy. Kinder, Mamas und sogar ein Opa waren dabei und hatten einen riesen Spaß unter der Anleitung von Kyle, verschiedenste Trommeltechniken zu lernen. Fotos und Text: Monika Kastner Sebastian Bornman Links: Kyle von Drum Joy, gibt den Rhythmus vor. Rechts: Annekathrin Bornmannmit Tochter Isabella versuchen den Rhythmus nachzuspielen. 10
11 EMPORE EIN RÜCKBLICK Gesehen und erlebt Empore Wir Deutsche am Kap Träume und Schäume von einem besseren Leben Unseren kompetenten Referenten ist es zu verdanken, dass wir anhand ihrer persönlichen Erfahrung einen interessanten Einblick in das schulische und universitäre Leben in Deutschland und in Südafrika erhalten haben. Nach einer regen Diskussion über die Bildungspolitik beider Länder haben wir daran anknüpfend die Ausbildungssituation und das Berufsleben in beiden Ländern miteinander verglichen. Am 3. Abend konnten wir uns über die jeweiligen Betreuungsmöglichkeiten und Pflegeeinrichtungen im Alter ein genaueres Bild machen. Die Diskussionen an den jeweiligen Abenden waren anregend und tragen sicherlich zu einem besseren Verstehen vor allem auch der hiesigen Umstände bei. Mandelas Erben vor der Wahl Wolfgang Drechsler, Afrikakorresspondent für renommierte deutsche Zeitungen hat als Afrikakenner mit klarem Blick auf die Realität und großer Sympathie für die Menschen in Südafrika, seine Einschätzungen der Entwicklungen in den letzten 20 Jahren gegeben. Um einen langsamen Verfall des Landes aufzuhalten, muss seiner Ansicht nach endlich ein deutliches Bewusstsein dafür entstehen, dass Demokratie kein Ereignis ist, sondern ein ständiger ( Lern ) -Prozess. Demokratie kommt in diesem Land erst dann zur vollen Entfaltung, wenn es keine ethnisch ausgerichteten, sondern interessengeleitete Wahlen gibt und der ANC im Falle eines Mandatsverlustes bei kommenden Wahlen auch bereit ist, Macht abzugeben. Südafrika zeigt trotz aller ernstzunehmender Warnsignale eine Menge Substanz : eine gute Infrastruktur, kritische Medien, dazu eine aktive Zivilgesellschaft. Die Menschen lassen sich nicht mehr alles gefallen, Weiße sowie Schwarze und das sei ein gutes Zeichen, so Drechsler. Wir danken: Hannah Russek, Kirsten Muller, Thomas Midgley, Kristian Müller-Nedebock, Annegret Gruner, Wolfgang Drechsler und dem engagierten Vorbereitungsteam: Beate und Jobst Flasbart Lotte und Wilfried Hauser Beate Williard-Bidoli 11
12 Pfarrkonvent in Bainskloof im Hochsommer Gesehen und erlebt Pfarrkonvent Nach wie vor sind wir eine kleine Schar, die sich da jedes Jahr Ende Januar zum Pfarrkonvent West mit Übernachtung im Kapkirchenhaus in Bainskloof versammelt- und ab nächstes Jahr dann auch Gruppenbild ohne Dame.. Dieses Mal konnten wir unseren neuen Bischof Gilbert Filter an diesem schönen Ort begrüßen und besser kennenlernen. Verbunden mit vielen Stunden intensiven Austausches und angeregter Gespräche waren auch unsere Mahlzeiten auf dem Stoep, ein gemeinsames Braai und diesmal auch für einige ein erfrischendes Bad im Fluss... Es waren gute 24 Stunden. Fotos und Text: Pfarrerin Christiane Simon Pastor Peter Molchin und Pastorin Simon hören Pastor Siegried Hambrock zu, (links im Bild) der gerade mit Körpereinsatz eine witzige Geschichte erzählt. rechts im Bild sitzt Pastor em Albrecht Hahne von links nach rechts: Bischof Gilbert Filter Pastor Walter Schwör und Pastor Michael Denner 12
13 Pfarrerin Christiane Simon Evang.-Lutherische Gemeinde Stellenbosch/ Somerset West Jahresbericht für das Jahr 2013 ( Feb 2013-Feb 2014) Liebe Gemeindeglieder, liebe Schwestern und Brüder, I. Einleitung dies ist mein 6. Jahresbericht und auch mein letzter. Dass die vergangenen 7 Monate nicht leicht für mich waren und dass es auch nach wie vor nicht leicht für mich ist, weiterhin meinen Dienst in dieser Gemeinde als Pastorin zu tun, als wäre nichts gewesen, kann sich vermutlich jeder vorstellen. Aber Gott sei Dank erlebe ich auch, dass Gott mir nahe ist und dass ich mich meiner Berufung als Christ und als Pfarrerin trösten darf. Und Gott sei Dank gibt es auch viele, die mich durch ihre Freundlichkeit und ihre Wertschätzung gestärkt und ermutigt haben und es immer wieder und noch tun. Das trägt mich auch durch diese Zeit hindurch. In diesem Jahresbericht möchte ich meine Gedanken diesmal unter die Überschrift stellen: Identität und Identitäten in der Gemeinde? Hoffnungszeichen und Neuorientierung? II. Identität und Identitäten in einer Gemeinde viele Aspekte Annual Report 2013 Wer oder was macht die Identität einer Gemeinde aus? Die sogenannte Kerngemeinde, die regelmäßig und wesentlich die Aktivitäten der Gemeinde mitprägt? Alle Gemeindeglieder, die jemals zu Veranstaltungen der Gemeinde kommen und sich ihr verbunden fühlen? Die Wahrnehmung, die Außenstehende von der Gemeinde haben? Das Bewusstsein jedes Einzelnen mit seiner/ ihrer Geschichte und Prägung? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem. Auch wenn unserer Gemeinde viele akademisch gebildete Menschen angehören, ist sie doch durchaus nicht homogen. Sie besteht aus Menschen mit ganz verschiedenem Hintergrund. Da sind alteingesessene Stellenboscher mit Deutsch als Haussprache und langer Familientradition in Südafrika, da sind solche, die in den letzten 50 Jahren zugewandert sind, deren Kinder und Enkel längst vollblütige Südafrikaner sind oder in alle Welt verstreut und da sind die deutschen Pensionäre, die hier ihren Lebensabend verbringen manche von ihnen auch als Schwalben. Und dann sind da noch diejenigen, die nicht formell Mitglieder sind, jedoch unserer Gemeinde locker verbunden sind, und gerne zu Veranstaltungen kommen. 13
14 Allen gemeinsam ist oft noch eine starke Bindung an die deutsche Sprache und verwandtschaftliche und freundschaftliche Bindungen in Deutschland. Eine starke Rolle im Gemeinde-Bewusstsein und für die Identität von Menschen spielen auch Orte. Wir haben in Stellenbosch unsere 50jährige Kirche mit schöner, wenn auch reparaturbedürftiger Orgel und ein ansprechendes und funktionales Gemeindezentrum. Und wir haben eine zweite Heimat in der St. Paul s Kirche in Somerset West mit der dortigen Kirchenhalle. Dieses Präsent-Sein an mehreren Orten auch Kleinmond gehört dazu - ist eine Herausforderung. Eine Herausforderung, weil wir uns nicht auf einen Ort und geographischen Raum alleine konzentrieren können und bei allem, was wir planen, immer die verschiedenen Orte im Blick haben müssen. Das macht auch die Kooperation mit anderen Gemeinden vor Ort nicht einfacher. Aber natürlich ist es auch eine Chance, denn gerade in SW wohnen verstärkt junge Familien und eben viele deutsche Migranten und Schwalben/ Teilresidente. Und da ist es gut, wenn wir vor Ort sichtbar präsent sind. Außerdem wird unser Gemeindeleben durch die verschiedenen Orte bunter und vielfältiger. - Ich freue mich sehr darüber, wie durch die Jahre der Kontakt zwischen Mitgliedern in Stellenbosch und Somerset West auch wächst. Aber da bleibt immer noch einiges zu tun. Die 22 km oder mehr Entfernung können gerade für ältere Menschen oder für Familien schon ein Hindernis sein. Alle diese Menschen haben ganz unterschiedliche Interessen und Erwartungen: Bei Gemeinde geht es für sie um geistige Anregung und geistliche Nahrung genauso wie um soziale Kontakte, es geht darum, sich in der Muttersprache zu bewegen und darin Gottesdienst zu feiern, es geht um Geborgenheit, Kontakte, Freundschaftsnetzwerk, manchmal auch praktische Lebenstipps und Geschäftskontakte. All diesen Bedürfnissen soll die Gemeinde irgendwie gerecht werden und sie tut es auch - auf ihre Weise, mit ganz verschiedenen Veranstaltungen. - Wir versuchen, Gemeinde für alle zu sein und das ist oft ein großer Spagat, weil uns schlicht und ergreifend die Kräfte fehlen, manches in Angriff zu nehmen. Auf die Dauer brauchen wir mehr Menschen, die die Gemeinde auch zu ihrer Sache machen. III. Aktivitäten in unserer Gemeinde Annual Report 2013 Es gibt sehr viele Veranstaltungen in unserer Gemeinde übers Jahr. Ich nehme an dieser Stelle einige Beispiele heraus, gerade im Blick auf die Bedürfnisse und Interessen, die ich vorhin benannt habe. Und ich möchte den Blick auch auf Neues lenken, das im vergangenen Jahr gewachsen ist.. 14
15 III.1. Aktivitäten für Kinder/ Familien Trotz unserer vollgestopften Leben mit Schulaktivitäten und trotz der kmmäßigen Entfernungen und trotz unserer im Vergleich zu anderen Gemeinden kleinen Zahlen, gibt es doch immer wieder sehr entschlossene Versuche, neben den schönen Kinderaktivitäten beim Adventsbasar und beim Winterfest, Kinder und Familien auch übers Jahr ab und zu zusammenzubringen. Drei Mütter, Burga Schwoerer, Monika Kastner und Martina Frei, organisieren seit letztem Jahr mehrmals im Jahr Familiennachmittage an einem Freitag bei uns im Gemeindezentrum. Die Einladung dazu ergeht an Familien in unserer Gemeinde, aber auch an eine ganze Reihe Familien, die sich von der Schule oder über die Kinder kennen. Der Zweck ist, Kinder von Familien, wo mindestens ein Partner deutschsprachig ist, zusammenzubringen und einfach auch schöne Gemeinschaftserlebnisse zu haben, ganz bewusst in einem kirchlichen Raum. - Da gab es vom Laternenbasteln und Laternenlauf, über den Spielenachmittag und die Kirchenrallye und das gemeinsame Plätzchenbacken im Advent schon so allerlei. Zum ersten Mal wurde auch ein Kinderflohmarkt mit Kinderkleidung und Spielen in unserem Gemeindezentrum organisiert. Burga Schwoerer hat außerdem einen Fragebogen zusammengestellt, durch den junge Familien und Eltern Auskunft geben können, was sie sich im Blick auf ihre Kinder für Aktivitäten wünschen und in welcher Form. Der Trend geht dabei eindeutig zu punktuellen Veranstaltungen und Projekten. Vielleicht kommt in der Zukunft auch wieder einmal eine Familienfreizeit zustande. Irmel Dunaiski und Burga Schwoerer starteten auch die Filmabende für Familien, die besonders im Winter attraktiv sein könnten: Einen schönen und nachdenklich machenden Film auf großer Leinwand sehen und gemütlich beisammensitzen, das tut unseren Seelen gut. Familiengottesdienste in Stb und SW feiern wir weiterhin mehrmals im Jahr - dabei das Highlight natürlich immer die tollen Kindermusicals, die Burga einmal im Jahr mit dem kleinen Kinderchor einstudiert. III.2 Besuche und Seelsorge Annual Report 2013 Außer den vielen Aktivitäten in der Gruppe, ist auch die Begegnung unter vier Augen nach wie vor enorm wichtig. Da öffnen sich Menschen und erzählen von ganz speziellen Sorgen und Problemen oder Nöten oder einfach ihren Lebensumständen und man lernt sie nochmal anders kennen als in einer Gemeinschaftsaktion. Die Mitglieder des Besuchsdienstkreises kümmern sich um viele verschiedene Menschen in und im Umkreis der Gemeinde, viele von ihnen alleinstehend. 15
16 Dazu gehören auch Besuche im Krankenhaus. Auch sonst gibt es ein ganzes Netzwerk von Kontakten und Freundschaftsbeziehungen, das über Jahrzehnte gewachsen ist. Hausbesuche aus den verschiedensten Anlässen mache ich natürlich als Pfarrerin auch und konnte schon viele Gemeindeglieder in ihrer häuslichen Umgebung kennen lernen. Der Bedarf für Einzelbesuche und Seelsorge ist jedenfalls riesengroß und wir könnten vermutlich jemanden nur dafür beschäftigen, wenn wir die finanziellen Ressourcen dazu hätten. III. 3. Kirchenmusik und Konzerte Kirchenmusik erfreut sich bei uns großer Beliebtheit und wir freuen uns an und über unsere fähigen Organisten im Gottesdienst. Eines unserer Ziele war und ist auch, unsere Kirche mehr zu öffnen für Konzerte und dadurch auch Nicht- Gemeindeglieder zu uns einzuladen. Im letzten Jahr hatten wir mehrere musikalische Veranstaltungen: ein Orgelkonzert von einem Gast-Organisten aus Salzwedel im April, ein Piano-und Flöte Konzert von Alex Jacobi und Jeanie Kelly Anfang August und ein Konzert des Landesjugendchors Brandenburg im September. Hinzu kam das große Konzert zu unserem Gemeindejubiläum mit dem Cape- Consort-Ensemble und unsere eigene Adventsmusik und Adventssingen im Dezember. - Solche Konzerte sind wirklich ein Pfund für unsere Gemeinde, weil wir mit unserer Kirche ein zentral gelegenes venue mit hervorragender Akustik haben. Ich hoffe, dass wir das in der Zukunft noch ausbauen können und auch noch mehr Besucher kommen. Auch hier brauchen wir Menschen, die das mitorganisieren und die Werbung verstärken. Und dafür haben wir jetzt ein kleines Konzertkommittee. III. 4. Gottesdienste Annual Report 2013 Unsere Gottesdienste sind immer noch ein Kristallisationspunkt, an dem sich Gemeindeglieder treffen. Der deutsche Gottesdienst ist insgesamt am beliebtesten, der englischsprachige Gottesdienst scheint auch nach 4 Jahren noch nicht so richtig verankert zu sein und der afrikaanse Gottesdienst bewegt sich bei einem Durchschnittsbesuch von 15-16, Tendenz insgesamt sinkend. Mit der fachlichen Kompetenz von Rolf Rohwer haben wir im letzten Jahr revidierte Liturgie im deutschen Gottesdienst eingeführt. Es wird vermutlich noch ein paar Jahre dauern, bis die kleinen Änderungen im Wortlaut voll ins Bewusstsein gesunken und zu flesh memory geworden sind. Die meist liturgisch geprägte Form unserer Gottesdienste wird von vielen geliebt. 16
17 Für die Zukunft müssen wir aber, denke ich, überlegen: Brauchen wir nicht noch andere Gottesdienstformen, freiere Formen, Formen mit mehr Mitmachmöglichkeiten, Gottesdienste zu einer anderen Zeit... Taizé-Gebete, Sonntagabendgottesdienste...? Wir haben die beste Botschaft der Welt, die gute Nachricht von der rettenden Liebe und rechtfertigenden Gnade in Jesus Christus. Aber wie erreicht diese Botschaft die Menschen? In Stellenbosch und in Somerset West gibt es noch ein großes ungenütztes Potential von Gottesdienstbesuchern in Gestalt der deutschsprachigen Touristen, die hier einige Tage, oft Wochen, in den Gästehäusern Urlaub machen, manche in Laufentfernung von unserer Kirche. Ich habe vor Weihnachten einen kleinen Pilotversuch gemacht und in einer Anzahl Gästehauser Flyer verteilt. Nun wollen wir vor Ostern mit Irmel Dunaiskis Hilfe einen schön gestalteten Flyer herausbringen, und mittelfristig versuchen, in das Verteilernetz der Gästehäuser und B & B s zu kommen um so noch mehr Deutschsprachige zu erreichen. Gottesdienst als ein geistliches Angebot im Urlaub dies wird ja in Spanien und Italien schon mit einigem Erfolg praktiziert. Wir haben große Schwierigkeiten, für den Küster- und Lektorendienst Nachwuchs zu finden, vor allem beim Erediens ist es schon beinahe unmöglich geworden. Warum? Wohl, weil die mittlere Generation seltener im Gottesdienst vertreten ist als die Älteren. Küster- und Lektorendienst tun Menschen, denen der Gottesdienst am Herzen liegt. Und die Älteren, bei denen genau das der Fall ist, können diesen Dienst kräftemäßig oft einfach nicht mehr tun. Unsere monatliche Andacht in Bridgewater- Manor ist auch ein kleiner feiner Treffpunkt, der allen Gemeindegliedern und mitgebrachten Freunden und Bekannten offensteht und gerade für die Somerset Wester noch ein zusätzliches geistliches Angebot ist. Wahrgenommen wird dieses Angebot aber nur von einem sehr kleinen Kreis, der durch Tod und Wegzug weiter schrumpft. III. 5. Fokus auf Veranstaltungen in Somerset West Annual Report 2013 In Somerset West leben viele Teilresidente und viele unserer älteren, oft alleinstehenden Gemeindeglieder, und so haben die Veranstaltungen dort oft dezidiert das Profil, unter dem Dach der Kirche Gemeinschaft zu fördern, geistige Anregung zu geben und Menschen miteinander in Kontakt zu bringen: Bei der Guten-Morgen-Runde, die alle 6 Wochen von Barbara und Beate Bidoli und Helferinnen organisiert wird, geht es darum, dass Menschen auch mal aus ihren vier Wänden rauskommen. Außer den Treffen in der St. Paul s Church mit speziellen Themen oder mit munterem Gespräch und Beiträgen der Teilnehmer selbst, gibt es auch regelmäßige Ausflüge zu allen möglichen interessanten Orten hier in unserer Gegend. 17
18 Das Frühlingsfest in St. Paul s ist in den letzten Jahren zu einer richtigen Erfolgsstory geworden. Es hat jetzt ein ganz eigenes Profil und ist wie ein kleines Gemeindefest in Somerset West. Sehr erfreulich ist dabei auch, dass sich viele Schwalben und Nicht-Gemeindeglieder dazu einladen lassen und so wieder Berührungspunkte mit Gemeinde haben. Die Singles-Vormittage, eine neue Initiative von Petra Micklem, zielen auch darauf ab, Menschen aus der Isolierung herauszuholen und mehr miteinander in Kontakt zu bringen- Hier ist Gemeinde für andere da - in diesem Sinne ist das auch Outreach. Und natürlich gehören auch die Emporeveranstaltungen und die Outreacharbeit hierher. III. 6. Fazit insgesamt Als Fazit ergibt sich für mich: In dieser Gemeinde - und ich glaube, da unterscheiden wir uns nicht von anderen Kapkirchen-Gemeinden machen sehr wenige sehr viel. Eine Handvoll Leute engagiert sich außerordentlich stark, damit es hier attraktive Veranstaltungen gibt und Gemeinschaft immer wieder möglich ist. Und insgesamt fehlen uns mehr Menschen mittleren und jüngeren Alters. - Für Projekte lassen sich Menschen leichter gewinnen. Wir werden also immer mehr auch so projektbezogen in der Kirchengemeinde arbeiten müssen. In unserer Gemeinde gibt es viele sichtbare Aktivitäten, so wie ich sie gerade geschildert habe, solche, die im Gemeindebrief und auf der Website dokumentiert sind. Aber es geschehen auch viele unsichtbare kleine Dienste: Jemand stellt jeden Montag den Müll raus, jemand anders sorgt für Blumen auf dem Altar, eine andere bringt ihrer Bekannten regelmäßig den Gemeindebrief, der nächste kauft Nachschub an Traubensaft fürs Abendmahl, andere tüten alle zwei Monate die Gemeindebrief ein, jemand anders denkt daran, bei Veranstaltungen Fotos zu machen, jemand liest den Gemeindebrief jedesmal Korrektur, ein anderer sucht alle Geburtstage im Monat zusammen, eine andere nimmt die gebrauchten Handtücher aus der Küche mit und wäscht sie zuhause... Das sind nur wenige Beispiele. Diese kleinen Dinge zeigen Verantwortungsgefühl für das Ganze und sie verdienen kontinuierliche Wertschätzung und Dank. Nach diesem Blick auf die Gegenwart möchte ich jetzt einen Blick nach vorne werfen und fragen IV. Quo vadis Gemeinde Stellenbosch/ Somerset West - Wo gehst du hin?/ Vision für die Zukunft Jede Firma und jedes Unternehmen überlegt heute: Wo wollen wir in 3 oder 5 oder 10 Jahren sein? Was ist unsere Vision für die Zukunft? Wir dürfen, ja wir müssen diese Frage auch stellen, denn Gemeinde ist jetzt kein Selbstläufer mehr, wie sie es vielleicht einmal vor 30 Jahren war. 18 Annual Report 2013
19 Die Frage ist: Wen wollen wir eigentlich auf Dauer mit dem Evangelium erreichen? Und woher sollten unsere Mitglieder in Zukunft kommen? Aus den Kindern und Enkeln unserer älteren Gemeindeglieder? Ja, bestimmt auch teilweise, aber hier ist ja auch schon seit Jahren eine große Veränderung und ein großer Wegzug zu beobachten. Von den weiter hier zuziehenden Deutschsprachigen aus Deutschland und aus Namibia? Absolut möglich und auch wünschenswert. Das Potential ist da. Viele von den neuen Emigranten sind jedoch auch schon vorher nicht kirchlich gebunden gewesen und sie zu erreichen, ist nach wie vor eine große Herausforderung für uns. Da bleibt Outreach eine wichtige Komponente in einer Gegend, in der so viele Deutschsprachige sich über längere Zeiträume hin aufhalten. - Im Augenblick rekrutieren sich unsere neuen Mitglieder hauptsäch-lich aus Ruheständlern/innen, die aus anderen Regionen Südafrikas hier ans Kap ziehen. Ich denke, dass wir in Zukunft auch Ja sagen müssen zu einer allmählichen Wandlung der Gemeinde. Die deutsche Sprache ist ein Teil unserer Identität, aber wir sind vor allem auch eine lutherisch geprägte Gemeinde. Und im ökumenischen Chor sollten auch die Lutheraner mit ihrer langen freiheitlichen Tradition und ihrem theologischen Tiefen-Potential zu hören sein. - Überspitzt gesagt: Wenn ich mich entscheiden müsste, deutscher Club zu sein, oder eine kleine lebendige lutherische Gemeinde, die ein bißchen Würze im großen reformatorischen Topf ist...dann würde ich mich ohne Zögern für Letzteres entscheiden. Wir sind gut beraten, wenn wir den unausweichlichen Wandel selbst aktiv gestalten und uns nicht von der Entwicklung überrollen lassen. Ich glaube, wir brauchen nicht noch mehr Aktivitäten in den Gemeinden. Was wir brauchen, sind ganz gezielte Aktivitäten, Dinge, die aus einer Vision heraus wachsen, aus einer Vision, die wir in der Gemeinde zusammen entwickeln. Dafür gibt es bei uns durchaus einige gute Ansätze, aber die müssen weiter wachsen. Diese Erneuerung muss eine Gruppe von uns tragen, eine Gruppe von Menschen, die größer ist als der Kirchenvorstand. Das ist nicht ein Task Team für ein erfolgreiches Business, sondern da geht es eigentlich um einen Weg von geistlicher Erneuerung. Da brauchen wir: Hunger nach Gottes Wort, Tasten nach dem Geist, gemeinsames Fragen: Was hat Gott hier an diesem geographischen Ort in dieser Zeit und in diesen augenblicklichen Umständen und Bedingungen mit uns vor? Wir sind ja nicht nur zu unserer eigenen Erbauung da, sondern als Gemeinde auch für andere. Wie will Gott uns für sein Reich gebrauchen? Das finden wir nur heraus, wenn wir gemeinsam auf Gott hören. Mein Kollege und Nachfolger Felix Meylahn hat dies letztes Jahr schon angesprochen mit dem Konzept Partnership for a Missional Church / Partnerschaft für eine Kirche, die sich als in die Welt gesendet versteht. 19 Annual Report 2013
20 Das gemeinsame Wohnen im Wort / dwelling in the word ist dabei eine geistliche Übung, die sich wie ein roter Faden durch alle Teile der Gemeindearbeit zieht. Ich hoffe sehr, dass wir uns in der näheren Zukunft zusammen mit anderen Gemeinden aus der Kapkirche und Gemeinden anderer Konfession auf einen solchen Weg der Gemeindeberatung und inneren Erneuerung machen werden. V. Unsere Gemeinde im Ganzen der Kapkirche In den Diskussionen um eine zukünftige mögliche Vereinigung mit der Natal Transvaal-Kirche und in der Begegnung mit den Kollegen aus der NT-Kirche haben wir als Pastoren auch deutlich gemerkt bzw bestätigt gefunden, was wir ahnten: In der Kapkirche gibt es aufgrund ihrer Geschichte und Entstehung eine deutlich andere Tradition und auch eine andere innere Kultur als in der NT-Kirche. Die Gemeinden der Kapkirche sind traditionell sehr selbständig und individuell. Das ist eine Stärke, denn das ermöglicht Flexibilität, es wird etwas angepackt, man ist entscheidungsfreudig und hat Initiative siehe Beispiel unser neuer Gemeindesaal.. Dieses stark congregationalistische Element kann aber auch ein Nachteil sein, weil die Gefahr besteht, sich in Nabelschau zu verlieren und sich von den sonstigen Entwicklungen im kirchlichen und sonstigen Umfeld abzukoppeln. - Eine größere Gemeinschaft und eine gemeinsam getragene Struktur kann ja auch eine große Stütze sein, gerade um die jeweils gemeindespezifischen Aufgaben besser zu schultern. Für die Zukunft wird es immer wichtiger, dass wir über die gegenseitigen Besuche bei den Basaren und dem gemeinsam gestalteten Church Day hinaus unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit untereinander bei den Westkap-Gemeinden intensivieren. Durch gemeinsame Veranstaltungen können wir unsere Kräfte konzentrieren und uns gegenseitig ermutigen und inspirieren. Es gibt hier noch viele Möglichkeiten: gemeinsame Workshops zum Bereich Kirchenmusik, Kindergottesdienst, Konfirmandenarbeit, Kirchenvorsteher-Rüstzeiten. VI.Zusammenwachsen zu einer Kirche mit der NT-Kirche Auf der Juni-Synode der Kapkirche letztes Jahr in der Strand Street-Gemeinde herrschte ein guter Geist und eine große Offenheit bei den Diskussionen. Im fairem Wettstreit der beiden Kandidaten Filter und Meylahn wurde mit einer soliden Mehrheit Dean Gilbert Filter aus der NT-Kirche zum neuen Bischof gewählt. Die Mehrzahl der Delegierten brachte dadurch ihren Wunsch nach einem klaren Neuaufbruch zum Ausdruck und auch die Hoffnung, dass Gilbert Filters Erfahrung die Kapkirche befruchten kann und es mittelfristig zu einer noch engeren Zusammenarbeit mit der NT-Kirche kommt. 20 Annual Report 2013
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