Depressiv, ausser sich, verwirrt was tu ich? Einblicke in das psychiatrische Spektrum einer Hausarztpraxis

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Depressiv, ausser sich, verwirrt was tu ich? Einblicke in das psychiatrische Spektrum einer Hausarztpraxis"

Transkript

1 Depressiv, ausser sich, verwirrt was tu ich? Einblicke in das psychiatrische Spektrum einer Hausarztpraxis 35. Ärztekongress Arosa Freitag 23. März 2012 Dr. med. Roman Vogt Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie Ehemaliger Chefarzt EPD Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden Dr.med. Maria-Pia Mahler Fachärztin für Allgemeinmedizin 5303 Würenlingen Arosa

2 Frau M.F Zuvor unbekannte Patientin, neu im Altersheim, aus Spital entlassen Diagnosen Aortenstenose mit Aorteninsuffizienz Hypertonie Presbyakusis Senile Makuladegeneration Arosa

3 Medikamente Dipiperon Calcimagon D Movicol Enatec Hydergin 4, Meto-Zeroc Pantozol Simvastin /2 Tiatral Torem Detrusitol Arosa

4 1. Hausbesuch Gepflegte Dame, extreme Schwerhörigkeit, sieht auch sehr schlecht AZ und Laborbefunde o.b. Status bis auf 6/6 lautes, raues Systolikum altersentsprechend Problem: sei nachts sehr unruhig und laut Arosa

5 Therapie Stopp: Hydergin, Pantozol, Simvastin, Detrusitol -> Patientin weiter nachts sehr unruhig und laut Delir? Verstärkte Demenz-Symptomatik wegen neuem Wohnort? Dipiperon erhöhen -> kein Erfolg zusätzlich Seresta 15 mg zum Schlafen -> nützt gar nichts Arosa

6 Stopp Seresta, Ersatz Dipiperon durch Risperdal, einschleichend, bis auf 3 x 0,25 mg -> Kein Erfolg, ev. auch wegen neu aufgetretenem Fieber mit BSR 96 mm/h, CRP >200, kein Fokus Delir bei Endocarditis? -> Blutkulturen negativ Arosa

7 Stopp aller Medikamente bis auf 0,25 ml Risperdal in Reserve und tender loving care -> wirkt nicht leidend, geitet aber zunehmend ab in soporösen Zustand Arosa

8 Psychiatrie: Die grossen 3 Depression bipolare affektive Störungen Schizophrenie Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, wahnhafte Störungen, Psychosen Sucht Abhängigkeitserkrankungen rov 03/2012 8

9 Die grossen Depression bipolare affektive Störungen Schizophrenie Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, wahnhafte Störungen, Psychosen Sucht Abhängigkeitserkrankungen Demenz Organische Störung rov 03/2012 9

10 Die grossen Angsterkrankungen, soziale Phobie Zwangserkrankungen Persönlichkeitsstörungen Posttraumatische Belastungsstörungen Borderline Persönlichkeitsstörungen ADHS = Aufmerksamkeits-Defizit /Hyperaktivitäts-Syndrom (ADS) Autistische Störungen, Asperger-Syndrom Anhaltende Persönlichkeitsveränderungen Essstörungen Anpassungsstörungen Delir Co-Morbiditäten rov 03/

11 Kommentar zum Fall 1 90-jährige Frau im Heim: Gepflegte Dame Mehrere körperliche Erkrankungen: Herz-KL, Ohren, Augen Heimeintritt wegen Unruhe und Verwirrtheit 1 Sohn wohnte mit diesem zusammen 11 Medikamente ( Polypharmazie ) DD Delir? HÄz reduziert Medikamente, ersetzt Dipiperon durch Risperdal Fieberepisoden übers Wochenende durch Notfallärztin Verordnung eines Antibioticums HÄz stoppt alle Medikamente ausser Risperdal Soporöser Zustand Behandlung: TLC = Tender Loving Care rov 03/

12 D D D des Alters Demenz Delir Depression In der Verwandtschaft: - KHK - Diabetes mellitus rov 03/

13 Demenz: Kognitive Symptome Gestört sind: das Gedächtnis die Orientierung die Fähigkeiten zu erkennen, wahrzunehmen, zu verstehen und zu sprechen, etwas anzufertigen (Handfertigkeit), etwas zielgerichtet/vernünftig zu tun (Agnosie, Aphasie, Apraxie) die Urteilsfähigkeit das abstrakte Denken >> Auswirkungen auf die Verrichtungen des täglichen Lebens ( Activities of daily life, ADL) rov 03/

14 BPSD BPSD = Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia (Neuro-)Psychiatrische Symptome der Demenz Psychologische und Verhaltensstörungen bei Demenz rov 03/

15 Psychologische und Verhaltensstörungen Apathie Angst/Ängstlichkeit Agitation: Aufregung/Erregung/Anspannung Depressive Verstimmung Motorische Unruhe, Wandern, Schreien Schlaf- bzw. Tag-Nacht-Rhythmus-Störungen Aggressives Verhalten (verbal, Drohgebärden, Schlagen, Stechen ) Sozial inakzeptables Verhalten ( Stehlen, Sich-Verirren, Sich-Entblössen ) Wahn (Verfolgung, Bestehlung, Verarmung ) Halluzination (Sinnestäuschung, Wahrnehmungsstörung): optisch, akustisch, rov 03/

16 Delir Häufig beim vorbelasteten Gehirn, bei Vorstufen der Demenz Häufigste Auslöser: Infekte - Infekte der oberen Atemwege, Pneumonie - Harnwegsinfekte Häufige weitere Auslöser: Anticholinerg wirksame Substanzen mit delirogener Wirkung - Trizyklische Antidepressiva (z.b. Amitriptylin (Saroten ), Clomipramin (Anafranil ), Imipramin (Tofranil ) - Maprotilin (Ludiomil ) - Neuroleptica wie Chlorpromazin (Chlorazin ), Chlorprothixen (Truxal ), Levomepromazin (Nozinan ), Promazin (Prazine ), Clozapine (Leponex ) - Biperiden (Akineton ) - Lithium - Digitalis-Derivate - Propranolol (Inderal ), Atenolol (Tenormin ) - Und viele andere rov 03/

17 Behandlung des Delirs Delir, Fortsetzung Ursachenidentifikation und Behandlung Symptomatisch:. Antipsychotica/Neuroleptica: - Risperidon (Risperdal ) 0.25mg 1 mg/d. - Haloperidol (Haldol ) in kleiner Dosierung, 1-3 mg/d - Pipamperon (Dipiperon ) mg/d. Sedativa, Benzodiazepine mit kurzer Halbwertszeit: - Lorazepam (Temesta ), 3-4 Einzelgaben, max. 7.5mg/d Überwachung, Beobachtung, Pflege Sicherheitsvorkehrungen; Orientierung Beruhigung Kommunikation rov 03/

18 Psychopharmaca bei Betagten Antidepressiva Günstig: - SSRIs wie S-Citalopram (Cipralex ), Citalopram (Seropram ), Paroxetin (Deroxat ), Sertralin (Zoloft ) Cave: Hyponatriämie beim geriatrischen Patienten - SNRIs : Venlafaxin (Efexor ), Duloxetin (Cymbalta ) - Mianserin (Tolvon ), Mirtazapin (Remeron ), Trazodon (Trittico ) Ungünstig: Trizyklica (anticholinerge NW > delirogen!) Sonderstellung: Trimipramin (Surmontil ), schlafanstoss. rov 03/

19 Psychopharmaca bei Betagten, Fortsetzung Antipsychotika Günstig: - Atypische Antipsychotica wie Quetiapin (Seroquel ) und Risperidon (Risperdal ) >> niedrige Dosierung! - Haloperidol (Haldol ), Tagesdosis mg - Neurolepticum mit beruhigender Wirkung: Dipiperon (10 80 mg) Besonderes: - Demenz bei Morbus Parkinson und Lewy Body Demenz: Clozapin (Leponex, BBK!) Cave: Paradoxe Reaktion auf Antipsychotika - Depot-Präparate nur, falls Betroffene damit alt geworden (psychiatrische Grunderkrankung). > Dosis anpassen! rov 03/

20 Psychopharmaca bei Betagten, Fortsetzung Benzodiazepine: Oft mit gegenteiligem denn gewünschtem Effekt, Abhängigkeitsgefahr! Am ehesten verträglich: Lorazepam (Temesta )(1.0 mg) Hypnotica: Zolpidem (Stilnox ) Sturzgefahr! Verboten (delirogen) Levomepromazin (Nozinan ), Promazin (Prazine ) rov 03/

21 Message 1 Gefahr: Zu viele Medikamente, zu hohe Dosen, Unverträglichkeiten. Mögliche Folge: Verwirrungszustand = Delirantes Syndrom! Jede Medikation individuell und massgeschneidert, der Situation, der Symptomatik und dem Patienten/der Patientin angepasst. Ziel: Lebensqualität steigern, Verbesserung in den Bereichen. Kognition. Verhalten. Alltagsverrichtungen. Stimmung. Antrieb rov 03/

22 Message 2 Start low, go slow rov 03/

23 Filme Iris (2002) Mein Vater (2005) Away From Her (2007) Pandora s Box (2008) Tipps Bücher Small World (1997), Martin Suter Der alte König in seinem Exil (2011), Arno Geiger Fachbücher rov 03/

24 Frau B.V Biografisches Adoptiert 1 Sohn, 1 Tochter In 3. Ehe verheiratet Patientin seit Oktober 2005 bekannt Arosa

25 Diagnosen Schwere COPD (Gold 3) jährlich 2-3 schwere Exazerbationen 2004 Myokardinfarkt, Stenteinlage Metabol. Syndrom Rez. Divertikulitis St.n. TE, AE, Hysterektomie, Cholezystektomie Arosa

26 Verlauf Kommt nur bei Exazerbationen, raucht weiter Seit % AUF Berichtet zunehmend über Privates: zu Sohn kaum Kontakt, Tochter mit psychischer Störung und Suchtkrankheit Schlafstörungen Setzt immer wieder alle Medikamente ab Arosa

27 Seit Jan 2011 Hinweise auf Alkoholmissbrauch Spreche Patientin darauf an -> Patientin kommt nicht mehr Nov 2011 FIAZ, kommt zur CDT Bestimmung Patientin spielt Vorfall herunter, berichtet über neue Probleme, lehnt aber psychooder pharmakotherapeutische Hilfe ab Arosa

28 Kommentar zum Fall 2 Frau aus mittlerem Alterssegment Somatische Polymorbidität: Tbc als Kind, COPD, KHK (Myocardinfarkt 57-j.), Diverticulitis, St. n. div. Ectomien Ab 60-j. AUF 100% - volle IV-Rente Adoptivkind. Verheiratet, 1 Sohn, 1 Tochter. 56-j. als der Mann stirbt. Heiratet wieder. 2. Mann wird als verwahrlost wahrgenommen. Beziehung zu Kindern unterschiedlich. 2 mögliche Krankheits-Entwicklungen: Depression und/oder Sucht rov 03/

29 Depression Schweiz. Gesundheitsobservatorium in Neuchâtel (Obsan): Zahlen für die Schweiz Jahresprävalenz für eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung der erwachsenen Bevölkerung: 25% Am häufigsten: Depressionen und Angsterkrankungen Suizid CH: 2008: 861 Männer, 452 Frauen. Annahme: In 90% der Fälle aufgrund einer Depression. Total rund 1300 Suizidtote pro J. Alkoholkrankheit oft auf der Grundlage einer maskierten Depression rov 03/

30 Alkohol 12.5% der erwachsenen Bevölkerung (15-74-jährig) trinken 50% des in der Schweiz konsumierten Alkohols (Sucht Info Schweiz 2009) 90% des Alkohols wird von 46.5% der erwachsenen Bevölkerung getrunken 17% trinken keinen Alkohol Alkoholabhängige in der Schweiz: ca Männer und Frauen mit risikoreichem Alkoholkonsum in der Schweiz: ca Vergleichszahlen: Konsumenten harter Drogen (Heroin/Kokain) geschätzt (unsichere Zahl, da Erfassung schwierig). Quelle: Sucht Info Schweiz rov 03/

31 Comorbidität zur Suchtkrankheit Depression Schizophrenie Persönlichkeitsstörung ADHS Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitäts-Störung PTSD Posttraumatic Stress Disorder = Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) rov 03/

32 Verteilung von Konsummustern in der 15-bis 74-jährigen Gesamtbevölkerung, 2005 rov 03/

33 Entwicklung Alkoholkonsum, nach Getränketyp und Altersgruppe, 2009 rov 03/

34 rov 03/

35 Risikokonsum 1 Standardglas entspricht g reinem Alkohol = 3 dl Bier = 1 dl Wein = 0,2 cl (20 cm3) hochprozentiger Alkohol Gewohnheitsmässig (=Pegel-/Spiegeltrinker) ü. 20 g reiner Alkohol/Tag (= ü. 14 Drinks/Wo) Frauen ü. 40 g reiner Alkohol/Tag (= ü. 28 Drinks/Wo) Männer Episodisch (Absturztrinker) =/ü. 4 Gläser bei Gelegenheit =/ü. 5 Gläser bei Gelegenheit Frauen 2 x/mt Männer rov 03/

36 Multizentrische Katamnese von Alkoholabhängigen Quelle: Abhängigkeiten, 1996, Vol. 2, Etienne Maffli Mortalität: Mortalitätsrate 6x höher als in allgemeiner Schweizer Bevölkerung Todesursachen: 1. Erkrankungen der Verdauungsorgane 2. Selbsttötungen: 10 x höher als in allg. Bevölkerung 3. Kardiovaskuläre Schäden 4. Krebs 5. Unfälle oder Gewalt rov 03/

37 Wirkungen des Alkohols dämpfend euphorisierend antipsychotisch hypnotisch anxiolytisch enthemmend, ermutigend schmerzstillend beruhigend vernebelnd alte Bilder zum Verschwinden bringen Manie Depression Schizophrenie, Psychose Schlafstörung Angst, Zwang Soziophobie Schmerzstörung Übererregung, Nervosität Lebenskrisen PTSD rov 03/

38 Welche Fragen stellen Sie? CAGE-Fragebogen C = Cut down A = Annoyance (Verärgerung) G = Guilty E = Eye opener Haben Sie schon versucht, Ihren Alkoholkonsum einzuschränken? Hat man Ihnen schon geraten, Ihren Alkoholkonsum einzuschränken? Hatten Sie schon Schuldgefühle wegen Ihres Alkoholkonsums? Haben Sie schon am Morgen getrunken, um Ihre Nerven zu beruhigen? rov 03/

39 Ambivalenz des Süchtigen Ich will Stoff = tiefliegendes Bedürfnis Ich will Davon wegkommen = Erkenntnis, Motivation Trunkenes Selbst Es geht mir gut Ich geniesse es Ich kann gut mit anderen reden Ich bin O.K. Das Leben ist O.K. Trockenes Selbst Es geht mir schlecht Das Leben ist trostlos Die anderen sind D, Ich bin wertlos Was bin ich für ein A, schon wieder habe ich gesoffen Ich bin allein rov 03/

40 Behandlung Phasen 1. Motivation 2. Entzug 3. Entwöhnung (> Psychotherapie i.e.s.) 4. Rückfallprophylaxe rov 03/

41 Spirale - Stages of Change Model nach Prochaska und Di Clemente (1991) 6.Ziel 5. Aufrechterhalten 4. Aktion 2. Einsicht 1. Ahnung 3. Vorbereitung rov 03/

42 Keep in mind Einverständnisfrage: Erlauben Sie mir, offen mit Ihnen zu reden, auch wenn es schwierig wird? Einsichten bezüglich Alkohol vermitteln bzw. gewinnen Frustrationstoleranz steigern: Lernen, Nein zu sagen Zu ertragen, dass andere Nein sagen Kritik anzunehmen Zu warten Strukturen im Alltag einhalten / etwas Sinnvolles tun / eine Aufgabe haben rov 03/

43 Lebensgestaltung und Bewältigung In Zufriedenheit Zielhierarchie für die Suchtbehandlung Dauerhafte Suchtmittelfreiheit Vergrösserung der suchtmittelfreien Perioden Reduzierung von Einnahmehäufigkeiten und menge, Rückgriff auf weniger gefährliche Suchtmittel oder Konsumformen Sicherung des möglichst gesunden Überlebens Sicherung des Überlebens rov 03/

44 Alkoholiker Spiel nach Eric Berne Der Alkoholiker (Opfer) Der Nörgler (Verfolger) Der Lieferant (Barman) Der Retter Der stumme Beobachter rov 03/

45 Take home message (for you?) Kanadische Regel - nicht mehr als 1 Standarddrink pro Stunde - nicht mehr als 3 Standarddrinks pro Tag - Alkoholkonsum nicht mehr als an 4 Tagen pro Woche Und trotzdem: Santé! rov 03/

46 Filme Ray (2004) Walk The Line (2005) rov 03/

47 Herr G.L Aus 3. Welt-Land adoptiert 1990 Lime Arthritis li Knie 1998 Akne vulgaris, Dermatologe verordnet Roaccutan Januar 1999 NF-Konsultation auf Drängen und in Begleitung der Mutter Arosa

48 Symptome Angetrieben, logorrhoisch, Wahn- und Bedeutungsideen Reagiert aggressiv auf Therapievorschläge Mutter nimmt ihn mit nach Hause, ist gegen FFE 2 h später: Tel. von Arbeitgeber Tel. an Mutter, diese ist verzweifelt, wünscht FFE Bericht an Bezirksarzt, dieser besucht Patienten, veranlasst FFE Arosa

49 Verlauf Januar bis April 1999 Hospitalisation in Königsfelden Diagnose: Schizoaffektive Störung, aktuell manische Episode Entlassung in ambulante Psychotherapie Medikation : Leponex, Litium Bis 2003 noch 2 stationäre Aufenthalte, freiwilliger Eintritt Arosa

50 2006 Kollision auf der Autobahn in akutem psychotischem Schub: lässt sich zur Einnahme von Zyprexa bewegen und befolgt Fahrverbot, keine Hospitalisation Seither rezidivfrei, ohne Therapie Arosa

51 Kommentar zum Fall 3 Junger Mann 22-j. Erstmanifestation einer schizoaffektiven Störung, aktuell manische Episode 1999: Erste stationäre Behandlung in psychiatrischer Klinik, FFE Zwei weitere stationäre Behandlungen Fortführende psychiatrische Behandlung 2006: Fahren in psychotischem Zustand, Führerscheinentzug 2010: Letzte Konsultation bei HÄz: Symptomfrei, ohne Medikamente, ohne spezifische Behandlung, voll im Beruf integriert. Fazit: Klassischer Verlauf mit gutem Ausgang rov 03/

52 Bedeutung: Erste psychotische Episode 1/3 haben eine einzige Episode 1/3 haben Rückfälle, können aber die meiste Zeit selbständig funktionieren 1/3 entwickeln chronisches Leiden: - die Hälfte kann die meiste Zeit ambulant leben, hat soziale Kontakte - die andere Hälfte ist auf viel Unterstützung angewiesen ( heavy users ) rov 03/

53 Die psychotischen Frühphasen aus: Schweiz Med Forum 2011, 11 Andor E. Simon rov 03/

54 Frühwarnzeichen Veränderung im Funktionieren Arbeit, Studium; soziale Kontakte; individuelle Motivation, Lustlosigkeit > Leistungsknick Veränderung im Verhalten Misstrauen, Verunsicherung; Schlafstörung; Appetitveränderung; sozialer Rückzug Emotionale Veränderung Depression, Angst, Anspannung, Irritabilität, Ärger, Stimmungsschwankungen Kognitive Veränderung Gedächtnis-, Konzentrations- und Wahrnehmungsstörung, seltsamer Denkprozess rov 03/

55 Früherkennung Ziel: Klärung der Prodromi, UHR = Ultra High Risk Fälle erkennen, DUP verkürzen Unspezifische Prodromalzeit: bis 5 Jahre DUP = Duration of Untreated Psychosis: 1-2 Jahre > Erfolgsaussichten der Behandlung verbessern, Drama kleiner halten rov 03/

56 Biologische Untersuchung Allgemeine internistische und neurologische Untersuchung einschl. KG, L, BMI, RR Labor: BB, Elektrolyte, Leberenzyme, TSH MRI? > Erfassen bzw. Ausschluss einer organischen Störung mit psychischen Symptomen Bei Hinweisen: HIV, Luesserologie, Drogenurin Je nach Verlauf und vor Gabe von Psychopharmaka: Prolaktin, EKG, EEG, MRI rov 03/

57 Früherfassung Spezialsprechstunden der psychiatrischen Dienste UPK Basel ( FEPSY ) UPD Bern UPK Zürich Regionale Angebote: EPDs, Ambulante Psychiatrische Dienste > Fundgrube Internet rov 03/

58 Behandlung Integrierte psychiatrische Behandlung Ambulant vor teilstationär vor stationär Behandlungsketten Rolle des Hausarztes/der Hausärztin: Klären! > Pharmakologische, psychosoziale und psychotherapeutische Behandlung Heavy users : ISPB = Integrierte sektorielle Psychose- Behandlung. rov 03/

59 Medikamente Atypische Antipsychotica / Neuroleptica First Line - Amisulprid (Solian ) - Aripiprazol (Abilify ) - Olanzapin (Zyprexa ) - Paliperidon (Invega ) - Quetiapin (Seroquel ) - Risperidon (Risperdal ) - Sertindol (Serdolect ) Second Line - Clozapin (Leponex ) Achtung: Blutbildkontrollen gemäss Anweisungen! Vorteile der atypischen Antipsychotica gegenüber den Typica: Weniger EPS, bessere Verträglichkeit, höhere Compliance Nachteile: Preis. Je nach Präparat: Gewichtszunahme, Prolaktin-Spiegel rov 03/

60 Filme A Beautiful Mind (2001) Das weisse Rauschen (2002) Black Swan (2010) rov 03/

61 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! rov 03/

Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie + Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie + Fall 1 Frau A., 79 Jahre alt und leidet an einer Demenz (gemischter Typ). Seit

Mehr

Temesta what else? Medikamentöse Therapie der Angststörung Leitlinien für eine sichere Psychopharmakotherapie

Temesta what else? Medikamentöse Therapie der Angststörung Leitlinien für eine sichere Psychopharmakotherapie Temesta what else? Medikamentöse Therapie der Angststörung Leitlinien für eine sichere Psychopharmakotherapie 35. Ärztekongress Arosa Freitag 23. März 2012 Dr. med. Roman Vogt Facharzt FMH für Psychiatrie

Mehr

Kasuistische Beiträge zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin

Kasuistische Beiträge zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin Kasuistische Beiträge zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin Hans-Peter Volz Siegfried Kasper Hans-Jürgen Möller Inhalt Vorwort 17 A Allgemeiner Teil Stürmiücn (I l.-.l. 1.1 Extrapyramidal-motorische

Mehr

Sinn und Zweck von Psychopharmaka. Jochen Busse, Arzt Recklinghausen

Sinn und Zweck von Psychopharmaka. Jochen Busse, Arzt Recklinghausen Sinn und Zweck von Psychopharmaka Jochen Busse, Arzt Recklinghausen www.autismus-med.de www.autismus-frueherkennung.de 1 Sinn und Zweck von Psychopharmaka Sinn und Unsinn Nutzen und Risiken Pro und contra

Mehr

Vorwort Was ist Psychiatrie? Heute vorherrschendes Krankheitsmodell in der Psychiatrie... 17

Vorwort Was ist Psychiatrie? Heute vorherrschendes Krankheitsmodell in der Psychiatrie... 17 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort...................................... 11 1. Einführung in die Psychiatrie.................... 15 1.1 Was ist Psychiatrie?............................. 15 1.2 Heute vorherrschendes

Mehr

Nächtliche Unruhe. Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil

Nächtliche Unruhe. Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil Nächtliche Unruhe Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil 1. St.Galler Demenz-Kongress, St.Gallen, den 27.11.2013 Referatinhalt

Mehr

Psychopharmaka - Definition

Psychopharmaka - Definition Psychopharmaka - Definition Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken und Gefühle, Denken und Verhalten verändern Wirkung durch Einfluss auf die Aktivität von Nervenzellen und Wirkung auf die

Mehr

Psychopharmakotherapie griffbereit

Psychopharmakotherapie griffbereit Jan Dreher griff bereit Psychopharmakotherapie griffbereit Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen 1.1 Wahl des Psychopharmakons Die Diagnose»Psychose«z. B. gibt vor, dass ein Neuroleptikum in

Mehr

HPF-Tagung / Workshop

HPF-Tagung / Workshop / Workshop Medikation bei Menschen mit geistiger Behinderung Dr. med. Thomas Glinz 3. Mai 2018 Ablauf 1. Einleitung 2. Patientenvorstellung 3. Absetzen von Psychopharmaka 4. Patientenvorstellung 5. Indikation

Mehr

Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. Jann E. Schlimme M.A.

Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. Jann E. Schlimme M.A. Jann Schlimme Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen Vortrag bei der Expertentagung»Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika«veranstaltet von der Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener

Mehr

Definition Verlauf Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung »Negative kommunikative Handlungen«... 6

Definition Verlauf Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung »Negative kommunikative Handlungen«... 6 VII I Definition Verlauf Ursachen 1 Einleitung und Begriffsbestimmung............. 3 2 Definitionen............................... 5 2.1 Einleitung.................................. 5 2.2»Negative kommunikative

Mehr

Vortrag Schwangerschaft Schwangerschaft und Geburt Nicht immer nur Mutterglück Dr. med. Suzanne von Blumenthal

Vortrag Schwangerschaft Schwangerschaft und Geburt Nicht immer nur Mutterglück Dr. med. Suzanne von Blumenthal Schwangerschaft und Geburt Nicht immer nur Mutterglück 1 Schwangerschaft 2 Schwangerschaft Häufigste psychische Beeinträchtigung während der Schwangerschaft: Depression: 20%! 3 Was ist eine Depression?

Mehr

Inhalt VII. Definition - Verlauf - Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з. 2 Definitionen 5

Inhalt VII. Definition - Verlauf - Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з. 2 Definitionen 5 VII I Definition - Verlauf - Ursachen 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з 2 Definitionen 5 2.1 Einleitung 5 2.2»Negative kommunikative Handlungen«6 2.3 Gemobbt wird immer ein Einzelner 12 2.4 Die Kriterien

Mehr

Neues zum evidenzbasierten Einsatz von Antipsychotika in Psychiatrie und Neurologie

Neues zum evidenzbasierten Einsatz von Antipsychotika in Psychiatrie und Neurologie Neues zum evidenzbasierten Einsatz von Antipsychotika in Psychiatrie und Neurologie Univ.-Prof. Dr. Oliver Tüscher Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb UNIVERSITÄTSMEDIZIN der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mehr

Vorwort (Paulitsch, Karwautz) Geleitwort (Lenz) I Einführung (Paulitsch) Begriffsbestimmung Historische Aspekte...

Vorwort (Paulitsch, Karwautz) Geleitwort (Lenz) I Einführung (Paulitsch) Begriffsbestimmung Historische Aspekte... Inhaltsverzeichnis Vorwort (Paulitsch, Karwautz)... 15 Geleitwort (Lenz)... 17 I Einführung (Paulitsch)... 13 1 Begriffsbestimmung... 13 2 Historische Aspekte... 16 II Versorgungsstrukturen in der Psychiatrie

Mehr

Block 2. Medikamentenkunde Teil 1. Übersicht Block 2. Psychopharmaka. Anxioly7ka Hypno7ka. An7depressiva. Phasenprophylak7ka. An7demen7va.

Block 2. Medikamentenkunde Teil 1. Übersicht Block 2. Psychopharmaka. Anxioly7ka Hypno7ka. An7depressiva. Phasenprophylak7ka. An7demen7va. Block 2 Medikamentenkunde Teil 1 Übersicht Block 2 F2: Schizophrenie Anamnese & Diagnostik mit Fallbeispielen F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Medikamentenkunde I Neurologische Grundlagen Prüfungssimulation

Mehr

Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom

Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom 30.04.2010 Spezifizierung der Patientengruppe gemäß 3 der Vereinbarung: 1. Einschlusskriterien für die Behandlung Erwachsener in der Psychiatrischen Institutsambulanz

Mehr

Psychopharmakotherapie griffbereit

Psychopharmakotherapie griffbereit griffbereit Psychopharmakotherapie griffbereit Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen - griffbereit Bearbeitet von Jan Dreher 1. 2014. Taschenbuch. 248 S. Paperback ISBN 978 3 7945 3078 6 Format

Mehr

Modul 1 Klassifikationssysteme. Übersicht über Gruppen und Kategorien der ICD-10. Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen (F00- F99)

Modul 1 Klassifikationssysteme. Übersicht über Gruppen und Kategorien der ICD-10. Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen (F00- F99) Modul 1 Klassifikationssysteme Übersicht über Gruppen und Kategorien der ICD-10 Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen (F00- F99) F 0 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer F00 Demenz

Mehr

Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen. Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka

Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen. Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka Asmus Finzen unter Mitarbeit von Ulrike Hoffmann-Richter Psychiatrie-Verlag Vorwort 9 Vorwort zur Erstausgabe

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung bei Demenzerkrankten

Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung bei Demenzerkrankten Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung Dr. med. Hans-Dietrich Ehrenthal Seite 1 Von der Alterspyramide zum Alterspilz Seite 2 Multimorbidität im Alter Alter / Anzahl körperl. Störungen 0

Mehr

Inhalt. Institutionen, Therapien, Medikamente 17. Vorwort 15

Inhalt. Institutionen, Therapien, Medikamente 17. Vorwort 15 Inhalt Vorwort 15 Institutionen, Therapien, Medikamente 17 Allgemeine Informationen 18 Nehmen psychische Erkrankungen zu? 18 Berührungsängste und Stigmatisierung 22 Stigma: die wichtigsten Tipps 26 Ursachen

Mehr

Alkoholabhängigkeit. W. Wolfgang Fleischhacker Univ.-Klinik für Biologische Psychiatrie Medizinische Universität Innsbruck

Alkoholabhängigkeit. W. Wolfgang Fleischhacker Univ.-Klinik für Biologische Psychiatrie Medizinische Universität Innsbruck Alkoholabhängigkeit W. Wolfgang Fleischhacker Univ.-Klinik für Biologische Psychiatrie Medizinische Universität Innsbruck Sucht in Österreich Nikotin: ca. 2 Mio Raucher Medikamente: 110.000 Abhängige Alkohol:

Mehr

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Depression im Alter. Angelika Karl

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Depression im Alter. Angelika Karl Depression im Alter Angelika Karl Nürnberg, 15.06.2016 Einführung Zahlen und Begriffe Demographische Entwicklung Suizidalität im Alter Depression Fakten Fazit Depression im Alter Besonderheiten Risikofaktoren

Mehr

9. Fragebogen Katamnese

9. Fragebogen Katamnese 78 9. Fragebogen Katamnese KATAMNESE Laufende Nummer: -------------------------------------------------- Name der Patientin: --------------------------------------------------- Geburtstag der Patientin:

Mehr

Psychopharmakotherapie griffbereit

Psychopharmakotherapie griffbereit Psychopharmakotherapie griffbereit Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen Bearbeitet von Dr. med. Jan Dreher 2., vollständig aktualiesierte und erweiterte Auflage 2016. Buch. 281 S. Softcover

Mehr

Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge

Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge Dr. Michael Brune Psychiater haveno - Psychotherapie und interkulturelle Kommunikation - www.haveno.de Traumatisierte Flüchtlinge sind fast nie

Mehr

Sicherheitsuntersuchungen Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010

Sicherheitsuntersuchungen Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010 Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010 Dr. med. A. Schneider (Ulm) Sicherheitsuntersuchungen Wozu? Empfehlungen Praktisches Vorgehen Sicherheitsuntersuchungen

Mehr

PSYCHOPHARMAKA PSYCHOPHARMAKA PSYCHOPHARMAKA. PSYCHOPHARMAKA ENTWICKLUNG keine experimentelle Modelle. Modifizierung seelischer Abläufe

PSYCHOPHARMAKA PSYCHOPHARMAKA PSYCHOPHARMAKA. PSYCHOPHARMAKA ENTWICKLUNG keine experimentelle Modelle. Modifizierung seelischer Abläufe Modifizierung seelischer Abläufe Beseitigung oder Abschwächung psychopathologischer Syndrome und psychischer Störungen Veränderungen von psychischen Funktionen (Erlebnisfähigkeit, Emotionalität, Verhalten)

Mehr

Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung

Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Arbeitsgruppe 4: Wege und Möglichkeiten der Betreuung und Pflege demenzkranker Menschen zu Hause AG 4: Wege und Möglichkeiten

Mehr

Delir. Dr. Josef Kirschner

Delir. Dr. Josef Kirschner Delir Dr. Josef Kirschner 20.04.2018 Ein Delir ist eine akute, prinzipiell reversible, organisch bedingte Hirnfunktionsstörung mit Beeinträchtigung von Bewusstsein und Aufmerksamkeit Lateinisch: lira=furche

Mehr

Workshop: Wünsch Dir was! Brauchen Betroffene mit langjähriger Diagnoseerfahrung spezielle Behandlungsansätze?

Workshop: Wünsch Dir was! Brauchen Betroffene mit langjähriger Diagnoseerfahrung spezielle Behandlungsansätze? Workshop: Wünsch Dir was! Brauchen Betroffene mit langjähriger Diagnoseerfahrung spezielle Behandlungsansätze? Dipl. Psych. Yvonne Zeisig Auguste-Viktoria- Klinikum Humboldt-Klinikum Klinikum Am Urban

Mehr

Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen

Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen Dr. Martine Grümmer Folie 1 Demenz Erworbenes Defizit der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten -> Beeinträchtigung der

Mehr

Depressionen - Überblick

Depressionen - Überblick Depressionen - Überblick Depressionen sind sehr häufig vorkommende Erkrankungen Depressionen sind keine einheitliche Erkrankung Depressionen unterscheiden sich hinsichtlich Verlaufsform, Schwere und Ursache

Mehr

Patientenstatistiken Psychiatrische Klinik PK Patienten im Jahr 2008

Patientenstatistiken Psychiatrische Klinik PK Patienten im Jahr 2008 statistiken Psychiatrische Klinik PK 1622 im Jahr 2008 +77 /-innen IM Jahr Stationäre, teilstationäre und ambulante Aufnahmen Aufnahmen gesamt nach Behandlungsart Stationär behandelte /-Innen sowie AUFENTHALTE

Mehr

2 Schwangerschaft und Entbindung bei psychischer Erkrankung... 7

2 Schwangerschaft und Entbindung bei psychischer Erkrankung... 7 VII 1 Psychische Störung und Reproduktion... 1 Psychische Störungen und Fertilität... 1 Psychische Störungen und perinatale Komplikationen... 3 Psychische Störung als Folge perinataler Komplikationen...

Mehr

Ausbildungsinhalte zum Arzt für Allgemeinmedizin. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin

Ausbildungsinhalte zum Arzt für Allgemeinmedizin. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Ausbildungsinhalte zum Arzt für Allgemeinmedizin Anlage 1.B.6 Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin 1. Akut- und Notfallmedizin absolviert 1. Kenntnisse und Erfahrungen im Erkennen und Vorgehen

Mehr

Wege aus der Abhängigkeit

Wege aus der Abhängigkeit Wege aus der Abhängigkeit 1 SUCHTTHERAPIE IM WANDEL Gatsch Hintergrund Historische Trennung von psychiatrischenund Suchterkrankungen Sucht als Charakterschwäche Psychiatrie vernachlässigte lange Zeit das

Mehr

ANHANG 1 (2007) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK)

ANHANG 1 (2007) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK) ANHANG 1 (2007) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK) Anzahl stationäre Patienten/-innen sowie Behandlungsfälle für das Jahr 2006* Anzahl Patienten/-innen Abgeschl. Aufenthalte gesamt Behandlungsfälle

Mehr

Basiswissen, Epidemiologie und Schlussfolgerungen

Basiswissen, Epidemiologie und Schlussfolgerungen Sucht Angst - Depression Basiswissen, Epidemiologie und Schlussfolgerungen 12.06.2010 R. Cina Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Oberarzt salus klinik Lindow Inhalt/Orientierung Depression/Angst

Mehr

Palliative Care und Demenz

Palliative Care und Demenz Palliative Care und Demenz Gemeinsamkeiten und Unterschiede Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie + Palliative Care Woran sterben betagte Menschen heute? Sterben an Demenz wird zu einer häufigen Todesursache

Mehr

Komorbidität Psychische Erkrankungen und Sucht. R. Höfter, Chefärztin FB Suchtmedizin Kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg

Komorbidität Psychische Erkrankungen und Sucht. R. Höfter, Chefärztin FB Suchtmedizin Kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg Komorbidität Psychische Erkrankungen und Sucht R. Höfter, Chefärztin FB Suchtmedizin Kbo-Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg Einführung - Weshalb ist Komorbidität in der Suchtmedizin ein wichtiges Thema?

Mehr

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Patientin, 38 Jahre, selbstständig, verheiratet, 3 Kinder (3,6,8) schon immer melancholisch Gefühl es sei alles sinnlos Vermehrter Rückzug Fühlt sich minderwertig Ängste: andere könnten schlecht über sie

Mehr

INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1 1 EINLEITUNG/ZIEL DER DISSERTATION 3 2 LITERATURDISKUSSION 5

INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1 1 EINLEITUNG/ZIEL DER DISSERTATION 3 2 LITERATURDISKUSSION 5 INHALTSVERZEICHNIS Seite ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1 1 EINLEITUNG/ZIEL DER DISSERTATION 3 2 LITERATURDISKUSSION 5 2.1 Definition der Intelligenzminderung 5 2.2 Symptome der Intelligenzminderung 5 2.3 Diagnostik

Mehr

ANHANG 1 (2008) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK)

ANHANG 1 (2008) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK) ANHANG 1 (2008) PATIENTENSTATISTIKEN PSYCHIATRISCHE KLINIK (PK) Anzahl stationäre Patienten/-innen sowie Behandlungsfälle für das Jahr 2007 Anzahl Patienten/-innen Abgeschl. Aufenthalte gesamt Behandlungsfälle

Mehr

Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med.

Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med. Benomed 20. Oktober 2011 Andreas Stuck, Prof. Dr. med. Geriatrie Universität Bern Inselspital und Spital Netz Bern andreas.stuck@insel.ch Medikamente im Alter Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? 1

Mehr

Dr.med. Barbara Hochstrasser,M.P.H Bipolar-Unpolar,

Dr.med. Barbara Hochstrasser,M.P.H Bipolar-Unpolar, Bipolar Unipolar Dr.med. Barbara Hochstrasser,M.P.H Barbara.hochstrasser@privatklinik-meiringen.ch Bipolar-Unpolar, 14.9.12 1 Bipolare Störung- unipolare depressive Störung Unipolare depressive Störung

Mehr

Rasche Wirkung in Akutphase 42 Langzeitwirkung 43 Weitere Anpassungsvorgänge nach Einnahme von Psychopharmaka 43

Rasche Wirkung in Akutphase 42 Langzeitwirkung 43 Weitere Anpassungsvorgänge nach Einnahme von Psychopharmaka 43 Nach rationalen und kritischen Maximen verschreiben - Vorwort 12 I Grundlagen is Einführung 16 Notwendige Kenntnisse im Umgang mit Psychopharmaka ie Moderne Medikamentenbehandiung - Medikamentenbehandlung

Mehr

Medikamentös induzierte Gewichtszunahme

Medikamentös induzierte Gewichtszunahme Medikamentös induzierte Gewichtszunahme Adipositas und Stoffwechselerkrankungen in der Schwangerschaft Dr. med. Antje Heck Fachärztin Klinische Pharmakologie und Toxikologie FMH und Anästhesie FMH Psychiatrische

Mehr

Überblick über die Psychopharmakologie

Überblick über die Psychopharmakologie Klinische Psychologie I WS 06/07 Überblick über die Psychopharmakologie 19.12.2006 Prof. Dr. Renate de Jong-Meyer Grundlegendes zu Psychopharmaka Existenz verschiedener n von Psychopharmaka mit unterschiedlichen

Mehr

Auswirkungen psychischer Erkrankungen von Eltern auf das Familiensystem

Auswirkungen psychischer Erkrankungen von Eltern auf das Familiensystem Auswirkungen psychischer Erkrankungen von Eltern auf das Familiensystem Prof. Dr. Dominikus Bönsch Die Einrichtungen des BKH Lohr Psychiatrisches Krankenhaus Forensische Abteilung Heime am Sommerberg Sozialzentrum

Mehr

Die wichtigsten Psychopharmaka

Die wichtigsten Psychopharmaka Die wichtigsten Psychopharmaka 1 Antidepressiva 1.1 Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) 1.2 Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) 1.3 Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer

Mehr

Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter

Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter Frank Jessen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Uniklinik Köln Deutsches Zentrum für neurodegenerative

Mehr

Psychopharmaka und Freiheitsbeschränkungen

Psychopharmaka und Freiheitsbeschränkungen Psychopharmaka und Freiheitsbeschränkungen Marc Keglevic Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie KH Schwarzach Psychiatrische Sonderpflege LK St. Veit Thema Freiheitsbegriff Selbstbestimmung Verschiedene

Mehr

Heutige Themen. 1. Kurze Vorstellung: - Person - Suchtberatung der Perspektive Thurgau. 2. Sucht im Alter

Heutige Themen. 1. Kurze Vorstellung: - Person - Suchtberatung der Perspektive Thurgau. 2. Sucht im Alter Heutige Themen 1. Kurze Vorstellung: - Person - Suchtberatung der Perspektive Thurgau 2. Sucht im Alter 1. Perspektive Thurgau Wer sind wir und wie beraten wir? Grundinformationen Wir unterstehen gemäss

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz

Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz Dr. med. Georg Lell Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz Das dementielle Syndrom verläuft gewöhnlich chronisch, einhergehend mit einer deutlichen Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 1 Organische psychische Störungen (ICD-10 F0) 1.1 Diagnostik der Demenz. 1.2 Therapie demenzieller Syndrome. 1.

Inhaltsverzeichnis. 1 1 Organische psychische Störungen (ICD-10 F0) 1.1 Diagnostik der Demenz. 1.2 Therapie demenzieller Syndrome. 1. Inhaltsverzeichnis 1 1 Organische psychische Störungen (ICD-10 F0) 1.1 Diagnostik der Demenz 1.2 Therapie demenzieller Syndrome 1.3 Delir 2 Alkoholabhängigkeit (ICD-10 F1) 2.1 Epidemiologie 2.2 Diagnostische

Mehr

Erwachsenenpsychiatrie

Erwachsenenpsychiatrie Erwachsenenpsychiatrie Wir stellen uns vor Wir helfen psychisch kranken Menschen Die Erwachsenenpsychiatrie ist zentraler Bestandteil der Psychiatrie Baselland. Sie bietet ambulante, teilstationäre und

Mehr

Allgemeine Psychopathologie Dr. Thomas Reisch Psychotherapiestation. im Wintersemester Jeweils Donnerstags von 13 Uhr bis 14 Uhr 30

Allgemeine Psychopathologie Dr. Thomas Reisch Psychotherapiestation. im Wintersemester Jeweils Donnerstags von 13 Uhr bis 14 Uhr 30 Allgemeine Psychopathologie Dr. Thomas Reisch Psychotherapiestation im Wintersemester Jeweils Donnerstags von 13 Uhr bis 14 Uhr 30 Allgemeine Psychopathologie Psychopathologische Phänomene (Symptome) Bewusstsein

Mehr

Kompendium der Alters-Psychiatrie und Alters-Neurologie für Altenpfleger/innen

Kompendium der Alters-Psychiatrie und Alters-Neurologie für Altenpfleger/innen Erich Grond Kompendium der Alters-Psychiatrie und Alters-Neurologie für Altenpfleger/innen 4., aktualisierte Auflage BRIGITTE KUNZ VERLAG Inhalt Vorwort 11 Teil I Grundlagen 1 Anatomie und Physiologie

Mehr

Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung

Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Demenz in der ambulanten Versorgung Gereon Nelles, Köln Demenz 1.3 Mo. 60% Alzheimer Demenz 733 000 Demenzkranke erhalten Leistungen (408,000 ambulant,

Mehr

4. Vorlesung: Schizophrenie und andere psychotische Störungen. Prof. László Tringer Universität Semmelweis

4. Vorlesung: Schizophrenie und andere psychotische Störungen. Prof. László Tringer Universität Semmelweis 4. Vorlesung: Schizophrenie und andere psychotische Störungen Prof. László Tringer Universität Semmelweis Wichtigste Merkmale der Schizophrenie Wahn Affektivitätsstörungen Formale Denkstörungen Halluzinationen

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Allgemeine Einführung in die Ursachen psychischer Erkrankungen sowie deren Bedeutung

Inhaltsverzeichnis. Allgemeine Einführung in die Ursachen psychischer Erkrankungen sowie deren Bedeutung Inhaltsverzeichnis Allgemeine Einführung in die Ursachen psychischer Erkrankungen sowie deren Bedeutung XIII 1 Diagnostik und Klassifikation in der Psychiatrie 1.1 Psychiatrische Anamneseerhebung 1 Synonyme

Mehr

Psychische Störungen Einführung. PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig

Psychische Störungen Einführung. PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig Psychische Störungen Einführung PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig Psychopathologische Symptome Psychopathologische Symptome

Mehr

Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie

Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie O. Benkert H. Hippius Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie Unter Mitarbeit von I. Anghelescu E. Davids G. Gründer Ch. Lange-Asschenfeldt A. Szegedi H. Wetzel Mit 45 Tabellen Springer Inhaltsverzeichnis

Mehr

Psychosen bei Jugendlichen

Psychosen bei Jugendlichen Psychosen bei Jugendlichen Prof. Dr. Tobias Renner Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Universitätsklinik Tübingen Wintersemester 2016/2017 24.10.2017 Psychosen im Kindes-

Mehr

Nortriptylin Serum HPLC µg/l Spiegel : CYP2D6-Inhibitoren, z.b. Metoprolol A Spiegel : Rauchen

Nortriptylin Serum HPLC µg/l Spiegel : CYP2D6-Inhibitoren, z.b. Metoprolol A Spiegel : Rauchen Kurzübersicht Analytik Psychopharmaka im Labor Dr. Gärtner Trizyklische Antidepressiva sinnvoll bei Kombination mit Amitriptylin Serum HPLC 80-200 µg/l (Amitriptylin + Nortriptylin) Spiegel : CYP2D6- oder

Mehr

Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten

Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten Dr. med. Markus Anliker Facharzt für Allgemeinmedizin, speziell Geriatrie Schmidgasse 8, 600 Zug, markus.anliker@bluewin.ch Dr. med. Beat Muff Facharzt für Allgemeinmedizin

Mehr

Mündliche Prüfungsprotokolle HP Psychotherapie Krefeld

Mündliche Prüfungsprotokolle HP Psychotherapie Krefeld Mündliche Prüfungsprotokolle HP Psychotherapie Krefeld 2014-2016 Dieser Fragenkatalog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Fragen sind das Ergebnis der Gedächtnisprotokolle unserer

Mehr

Inhalt. Teil A: Einführung in die Psychiatrie und Psychopathologie... 17

Inhalt. Teil A: Einführung in die Psychiatrie und Psychopathologie... 17 Inhalt Einleitung... 11 Teil A: Einführung in die Psychiatrie und Psychopathologie... 17 I. Psychiatrische Begriffserkläningen. Untersuchungsmethoden und diagnostische Instrumente... 18 1. Was ist Psychiatrie?...

Mehr

Die Abstinenz als Ziel ein Hindernis in der Suchttherapie?

Die Abstinenz als Ziel ein Hindernis in der Suchttherapie? Ekkehard Madlung Drogenstation B3 Primariat B Leiter: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ch. Haring Die Abstinenz als Ziel ein Hindernis in der Suchttherapie? Enquete CURE OR CARE der GABS und K N Wr. Neustadt, 22.11.

Mehr

Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Prof. Dr. med. Michael Günter Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Wintersemester 2017/2018 2017 Prof. Dr. med. Michael

Mehr

Die wichtigsten Psychopharmaka

Die wichtigsten Psychopharmaka Die wichtigsten Psychopharmaka 1. Antidepressiva Antidepressiva sind eine heterogene Gruppe von Pharmaka, die bei depressiven Syndromen unterschiedlichster Herkunft und Charakteristik einen stimmungsaufhellenden

Mehr

Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika

Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika Volkmar Aderhold Institut für Sozialpsychiatrie an der Universität Greifswald

Mehr

Untersuchungsmethoden und Therapien in der Psychiatrie. Einleitung in die Psychiatrie am September 2008.

Untersuchungsmethoden und Therapien in der Psychiatrie. Einleitung in die Psychiatrie am September 2008. Untersuchungsmethoden und Therapien in der Psychiatrie Einleitung in die Psychiatrie am September 2008. Gespräch mit dem Patient ~ hat doppelte Funktion: dem Kranken dem Arzt Strukturiertes Gespräch: Interview

Mehr

Heilpraktiker Psychotherapie

Heilpraktiker Psychotherapie Band 1 Lernkarten zur Prüfungsvorbereitung Heilpraktiker Psychotherapie Lernkarten Elementarfunktionen und die drei Säulen der psychiatrischen Therapie Frage 1 Band 1 Welche Elementarfunktionen kennen

Mehr

Patienten-Universität Städtisches Klinikum Braunschweig 12. Juni 2012

Patienten-Universität Städtisches Klinikum Braunschweig 12. Juni 2012 Patienten-Universität Städtisches Klinikum Braunschweig 12. Juni 2012 Die Psyche Privat Dozent Dr. med. Alexander Diehl Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Suchtmedizin, Sozialmedizin Chefarzt

Mehr

Termin: Mo., Psychosomatische Medizin / Psychotherapie 20. viele Altfragen! Frage 1:Somatisierungsstörung. Was ist falsch?

Termin: Mo., Psychosomatische Medizin / Psychotherapie 20. viele Altfragen! Frage 1:Somatisierungsstörung. Was ist falsch? Termin: Mo., 25.03.2013 Psychosomatische Medizin / Psychotherapie 20 viele Altfragen! Frage 1:Somatisierungsstörung. Was ist falsch? nehmen epidemiologisch mit zunehmendem Alter exponentiell ab Patienten

Mehr

Verhaltensstörungen bei Demenz. Begriffsbestimmung. Biologische Ursachen

Verhaltensstörungen bei Demenz. Begriffsbestimmung. Biologische Ursachen Evangelisches Krankenhaus Herzberge Abt. für Psychiatrie Psychotherapie Psychosomatik Verhaltensstörungen 19. Symposium der Alzheimer Angehörigen-Initiative e.v. Rotes Rathaus am 26.10.2017 Dr.med. Prof.

Mehr

Asklepios ambulante fachpsychiatrische Pflege (AAFP)

Asklepios ambulante fachpsychiatrische Pflege (AAFP) Asklepios ambulante fachpsychiatrische Pflege (AAFP) Information für Ärzte, Therapeuten und Behandlungsteams zur Verordnung von psychiatrischer häuslicher Krankenpflege phkp (APP) gemäß der neu gefassten

Mehr

Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Prof Dr. med.hellmuth Braun-Scharm Klinikum Nürnberg

Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Prof Dr. med.hellmuth Braun-Scharm Klinikum Nürnberg Prof Dr. med.hellmuth Braun-Scharm Klinikum Nürnberg Hauptsymptome der Depression Stimmung: Niedergeschlagen, hoffnungslos, lustlos lebensmüde, gereizt Abnahme von Interessen und Antrieb Verminderte

Mehr

ZUSAMMENARBEIT PSYCHIATRIEPRAXIS UND SUCHTMEDIZIN FORUM FÜR SUCHTFRAGEN, DR. MED. CLAUDINE AESCHBACH, BASEL

ZUSAMMENARBEIT PSYCHIATRIEPRAXIS UND SUCHTMEDIZIN FORUM FÜR SUCHTFRAGEN, DR. MED. CLAUDINE AESCHBACH, BASEL ZUSAMMENARBEIT PSYCHIATRIEPRAXIS UND SUCHTMEDIZIN FORUM FÜR SUCHTFRAGEN, 29.10.2015 DR. MED. CLAUDINE AESCHBACH, BASEL NETZ ODER NETZ? UNTERSCHIED PRAXIS-INSTITUTION - Rahmen ist sehr geschützt - Psychotherapie

Mehr

Betreuungstag Mecklenburg - Vorpommern. Selbstbestimmung trotz Diagnose. Demenz und eingeschränkte Urteilsfähigkeit - Umgang mit Demenzerkrankung

Betreuungstag Mecklenburg - Vorpommern. Selbstbestimmung trotz Diagnose. Demenz und eingeschränkte Urteilsfähigkeit - Umgang mit Demenzerkrankung Betreuungstag Mecklenburg - Vorpommern Selbstbestimmung trotz Diagnose Demenz und eingeschränkte Urteilsfähigkeit - Umgang mit Demenzerkrankung Dr. Christoph Lenk Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Mehr

Psychopharmaka bei Traumafolgestörungen

Psychopharmaka bei Traumafolgestörungen Institut Trauma und Pädagogik Gisela Vigener-Emonds Psychopharmaka bei Traumafolgestörungen Was macht das eigentlich mit dem Gehirn? Gisela Vigener-Emonds > Trauma ist ein neurotoxischer Zustand > Trauma

Mehr

Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf)

Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf) Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf) Dr. Barbara Richter Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Chefärztin am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden Zur Kupierung von akuten

Mehr

Palliativbetreuung dementer Patienten

Palliativbetreuung dementer Patienten Palliativbetreuung dementer Patienten Markus Minder Chefarzt Geriatrie/Palliative Care Spital Affoltern 7.9.2017 Herausforderung für PC Prognose sehr unsicher Persönlichkeitsveränderung Kommunikation und

Mehr

Vorlesung Psychiatrie WS 2011/2012 Schizophrenie I Symptomatik, Epidemiologie

Vorlesung Psychiatrie WS 2011/2012 Schizophrenie I Symptomatik, Epidemiologie Vorlesung Psychiatrie WS 2011/2012 Schizophrenie I Symptomatik, Epidemiologie Michael Kluge Symptomatik Michael Kluge Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 2 Emil Kraepelin (1856 1926)

Mehr

Neue medikamentöse Behandlungsstrategien

Neue medikamentöse Behandlungsstrategien Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie der Universität am Bezirksklinikum /-missbrauch/ Neue medikamentöse Behandlungsstrategien Norbert Wodarz Medikamentöse Behandlung

Mehr

Psychosomatische Grundversorgung

Psychosomatische Grundversorgung IPPP Institut für Psychotherapeutische Medizin, Psychotherapie und Psychosomatik Düsseldorf e.v. * in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität

Mehr

Quetiapin : 11 Erfahrungen mit., Ich leide an einer Depression und hab das Medikament zum ALS Einschlafhilfe vom Psychiater verschrieben bekommen.

Quetiapin : 11 Erfahrungen mit., Ich leide an einer Depression und hab das Medikament zum ALS Einschlafhilfe vom Psychiater verschrieben bekommen. Quetiapin : 11 Erfahrungen mit., Ich leide an einer Depression und hab das Medikament zum ALS Einschlafhilfe vom Psychiater verschrieben bekommen. ich. Quetiapin bekam als ich Schlafmittel von meiner Psychiaterin

Mehr

Psychiatrische Untersuchung

Psychiatrische Untersuchung Psychiatrische Untersuchung Ein Leitfaden für Studierende und Ärzte in Praxis und Klinik Sechste, überarbeitete Auflage Springer Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 2 Das psychiatrische Untersuchungsgespräch

Mehr

4. Workshop "Inklusion braucht Vernetzung"

4. Workshop Inklusion braucht Vernetzung 4. Workshop "Inklusion braucht Vernetzung" 17. November 2016 Forum 1: Was braucht Jugendhilfe von der Heilkunde Dr. phil. Norbert Beck Prozentuale Fallzahlenentwicklung (begonnene Hilfen 2010 2014 über

Mehr

Alkoholabhängigkeit -

Alkoholabhängigkeit - Alkoholabhängigkeit - - von der Charakterschwäche zur Neurobiologie Ingolf Andrees FA f. Allgemeinmedizin u. Psychiatrie / Psychotherapie Klinik für Psychische Erkrankungen ChA PD Dr. F. M. Böcker Saale-Unstrut-Klinikum

Mehr

Kasuistische Beitriige zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin

Kasuistische Beitriige zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin Kasuistische Beitriige zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin Kasuistische Beitriige zur modernen Pharmakotherapie mit Quetiapin Hans-Peter Volz Siegfried Kasper Hans-Jiirgen Moller Die Deutsche Bibliothek

Mehr

Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität Zusammenfassung Prof. László Tringer

Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität Zusammenfassung Prof. László Tringer Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität Zusammenfassung Prof. László Tringer Der Psychiater als Mitglied des Aufnahmeteams 5-30% der körperlichen Krankheiten beginnen mit psychischen Symptomen Die rechtzeitige

Mehr

Psychische Krisen und schwierige Übergänge im Verlaufe unheilbarer Erkrankungen.

Psychische Krisen und schwierige Übergänge im Verlaufe unheilbarer Erkrankungen. Psychische Krisen und schwierige Übergänge im Verlaufe unheilbarer Erkrankungen. Die Rolle der Psychotherapie und Psychiatrie in der Begleitung von Menschen in fortgeschrittenen Krankheitsphasen Dr. med.

Mehr

Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2

Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2 Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2 Medikamentenkunde Medikamentenkunde I Antidepressiva Neuroleptika Psychostimulanzien neurologische Grundlagen Medikamentenkunde II Anxiolytika Hypnotika Antidementiva

Mehr