Delir. Dr. Josef Kirschner
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- Fanny Kramer
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1 Delir Dr. Josef Kirschner
2 Ein Delir ist eine akute, prinzipiell reversible, organisch bedingte Hirnfunktionsstörung mit Beeinträchtigung von Bewusstsein und Aufmerksamkeit
3 Lateinisch: lira=furche im Ackerbeet delirare = aus der Furche geraten, aus der Spur sein Synonyme: akuter Verwirrtheitszustand, psychoorganisches Syndrom, Durchgangssyndrom
4 Ein Delir ist oft das einzige Symptom einer akuten, ernsten Erkrankung im Alter und geht mit einer erhöhten Mortalität einher
5 Beginn akut, verläuft fluktuierend im Tagesverlauf, mit Tendenz zur nächtlichen Verschlechterung, geht meist mit weiteren kognitiven Defiziten einher (Gedächtnisstörung, Störung von Wahrnehmung, der Psychomotorik, der Biorhythmik, der Emotionalität)
6 Gesamtdauer weniger als 6 Monate, meist wenige Tage bis vier Wochen, vollständige Rückbildung möglich, kann aber auch in eine Demenz übergehen.
7 Formen eines Delirs Hyperaktiv-hyperalert Patient unruhig, nestelnd, leicht irritierbar, oft halluzinant, aggressiv Hypoaktiv-hypoalert Patient antriebsarm, apathisch, verlangsamt Mischformen rascher Wechsel von hyper-und hypoaktivem Muster
8 Diagnosekriterien des Delirs (nach ICD 10) Akuter Verwirrtheitszustand mit Störung von Bewusstsein und Aufmerksamkeit Denken und Gedächtnis Wahrnehmung Psychomotorik Schlaf-Wachrhythmus Affekt
9 Störung des Bewusstseins die allgemeine Reagibiltät ist reduziert (wird überhaupt reagiert? Nur selten? Auf welche Signale?) allgemeine Verlangsamung der Reaktionen die Abwendung der Aufmerksamkeit des Patienten auf die Umgebung Schwierigkeiten mit vorgeschlagenen Gesprächsthemen und deren Vollständigkeit
10 Störung der Aufmerksamkeit Störung im Niveau der allgemeinen Aufmerksamkeit Störung im Niveau der fokussierten Aufmerksamkeit ist zu unterscheiden von einer aktiven Abwendung des Interesses und vom Stupor bzw. akinetischen Mutismus (Aufmerksamkeit kann nicht überprüft werden, da der Patient nicht reagiert
11 Orientierung und episodisches Gedächtnis zeitliche und räumliche Orientierung ist beim Delir praktisch immer, jedoch nicht verpflichtend gestört häufig ist auch die situative Orientierung gestört dazu kommen häufig schwere Gedächtnisstörungen
12 Diagnostik wesentliches Element ist die Klinik und Verlaufsbeobachtung wichtig ist der Nachweis von Fluktuationen wichtig ist das Verhalten in der Nacht es sollte beim Delirverdacht regelmäßig die zeitliche Orientierung überprüft und dokumentiert werden
13 Diagnostik Internistische-neurologische Untersuchung Notfalllabor (Glucose, Transaminasen, GGT, CK, Crea, Troponin, BB, CRP, BSG, Elyte, b-tsh, Lipase, Gerinnung, Harn) Apparative Untersuchungen: EKG, Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur
14 Risikofaktoren Demenz Funktionelle Abhängigkeit/Immobilität Sensorische Einschränkungen Verminderte Nahrungsaufnahme/Trinken Polypharmazie Alkohol, Benzodiazepine Somatische Komorbidität Multimorbidität Chronische Leber- oder Nierenerkrankung Schlaganfall und andere neurologische Erkrankungen Metabolische Entgleisung Trauma/Fraktur Postoperativer Status Urogenitale Infekte/Pneumonien
15 Multifaktorielles Entstehungsmodell prädisponierende Faktoren treffen auf auslösende Faktoren
16 ACHTE DIESE
17 Therapie BEHEBEN der Ursache des Delirs danach alle weiteren akuten ätiologischen Auslösefaktoren behandeln (medikamentös-kausal, z.b. Antibiotikagabe ) zuletzt chronische Risikofaktoren medikamentös-symptomatische Optionen (hochpotente Antipsychotika wie z.b. Haldol, Risperidon; Benzodiazepine in möglichst geringer Dosierung) Milieutherapie (ruhige Umgebung, Betreuungskontinuum etc.)
18 Milieutherapie Verringerte Anpassungsfähigkeit des Patienten an die Umwelt Anpassung des Lebensraumes an die Bedürfnisse der Patienten
19 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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