Teilhabezentrum Bredstedt. Entwicklungsbericht. Berlin im Mai 2018
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- Liane Klein
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1 Teilhabezentrum Bredstedt Entwicklungsbericht Berlin im Mai 2018
2 Teilhabezentrum Bredstedt Träger: Arbeiterwohlfahrt SH ggmbh Lage: Nordfriesland Betreuungsschwerpunkt: chronisch psychisch erkrankte Erwachsene ca. 80 Klienten; 25 Mitarbeiter*innen Mittelpunkt: Wohnheim mit 27 Plätzen (Immobilieneigentum der AWO)
3 Nordfriesland* Husum * Der nördlichste Landkreis im deutschsprachigen Raum. Einwohnerzahl: Leistungsbezieher in der Eingliederungshilfe: = ca. 1%
4 Verlauf in drei Phasen bis 2013: fürsorglich-angebotsorientiert : personenzentriert-sozialraumorientiert 2015 heute: Fachkonzept Sozialraumorientierung aktiv-inklusiv
5 Phase 1 Beschreibung Anfangs- bis Enddatum Phase 2 Phase 3
6 Phase 1: fürsorglich-angebotsorientiert a) konsequenter Expansionskurs (mit Rückschlägen) b) Aufbau in Säulen (abgeschottet) c) Akzeptanz bei den Betroffenen = duldend d) Akzeptanz bei den MA*innen = ambivalent
7 Phase 2: personenzentriert-sozialraumorientiert a) wachstumshemmend - bei verbesserter Qualität b) Strukturen = starke Vernetzung c) Akzeptanz bei den Betroffenen = sehr hoch d) Akzeptanz bei den MA*innen = steigend
8 Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen!
9 Modellprojekt ( ) Leitziele des Modellprojektes kooperative Hilfeplanung orientiert am Willen der Leistungsberechtigten maßgeschneiderte Angebote flexibler Wechsel zwischen ambulant und stationär Inklusion befördern durch Fallunspezifische Arbeit (FuA) Arbeit und Teilhabe auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt niedrigschwellige Angebote stehen zur Verfügung Freiräume in der Arbeit für die Fachkräfte wirtschaftliche Absicherung der Leistungserbringer durch verlässliche Budgets (inkl. Defizitausgleich)
10 Grundzüge des Modellprojektes auf einen Blick Beteiligung der Betroffenen kooperative personenzentrierte Hilfeplanung Entwicklung einer Struktur der Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringer und öffentlichem Träger gemeinsame Fach- und Finanzverantwortung von Leistungserbringer und öffentlichem Träger, sowie ein transparentes Finanzcontrolling regelmäßige Revisionen gemeinsame Fortbildungen fallunspezifische Arbeit externe Begleitung (ISSAB bzw. Prof. Wolfgang Hinte) externe Evaluation (viasozial München) gemeinsame Vision ( Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft )
11 Das Fachkonzept Sozialraumorientierung Ausgangspunkt jeglicher Arbeit sind der Wille bzw. die Interessen der Menschen (in Abgrenzung zu Wünschen oder naiv definierten Bedarfen). Aktivierende Arbeit hat grundsätzlich Vorrang vor betreuender Tätigkeit. Bei der Gestaltung der Aktivitäten und Hilfen spielen personale und sozialräumliche Ressourcen eine wesentliche Rolle. Aktivitäten sind immer zielgruppen- und bereichsübergreifend angelegt. Vernetzung und Integration der verschiedenen sozialen Dienste sind Grundlage für funktionierende Einzelhilfen.
12 Persönliche Zukunftsplanung - eine Möglichkeit, um Teilhabe umzusetzen! Was ist Persönliche Zukunftsplanung (PZP)? PZP ist als Methode die Keimzelle einer neuen Kultur im Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Dieser aus den USA kommende Ansatz ist in Europa auf dem Vormarsch und ermöglicht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit leichten bis hin zu schwersten Behinderungen ihre eigenen Wünsche und Träume für ihre Zukunft besser umzusetzen. Ausgehend von einem personenzentrierten Denken und einem inklusiven Hintergrund können Wege aufgezeigt werden, wie man unabhängig von Einrichtungen der Behindertenhilfe ein selbstbestimmtes und individuell gewähltes Leben führen kann. Quelle:
13 UN-Behindertenrechtskonvention : Kein Mensch mit Beeinträchtigungen bzw. Handikaps soll gezwungen sein, in besonderen Wohnformen zu leben. Um ein Leben in Selbstständigkeit zu ermöglichen, besteht ein Anspruch auf passgenaue Hilfen [orientiert am Willen der Klienten].
14
15 Phase 2a: Fachkonzept Sozialraumorientierung aktiv-inklusiv a) Wachstum: der Bedarf an qualifizierten Fachkräften steigt; Maßnahmen verringern sich b) horizontaler (durchlässiger) Aufbau c) Akzeptanz bei den Betroffenen = hoch d) Akzeptanz bei den Mitarbeiter*innen = hoch
16 Wohnheim ambulant betreutes Wohnen Tagesstätte Zum Problem der Zergliederung der Hilfeformen hat sich Prof. Wolfgang Hinte (Uni Duisburg-Essen) bereits sehr frühzeitig geäußert: Ganzheitliche Hilfeleistung und integrierte Angebote werden geradezu verhindert dadurch, dass unsere Institutionen zahlreiche Tätigkeiten strukturell zergliedern. Das sehen Sie sowohl an der Zergliederung der Abteilungen, stärker jedoch noch an der Zergliederung der verschiedenen Hilfeformen. Graz 2004 Gesamt(hilfe)system - dreigliedriges System -
17 Wohnheim ambulant betreutes Wohnen Tagesstätte Betreuungsangebote der AWO in NF bis Ende aktuell ambulante Komplexleistung inkl. Komplexleistung (plus) drei Teams nur noch eine Hilfeform (bei zwei Abrechnungsvarianten) ein Team Sozialpsychiatrische Einrichtungen Teilhabezentrum
18 Präsenzdienst 1. Schritt Krisendienst individuelle Alltagsgestaltung 53 eigene Wohnung Schritt Untermieter der AWO 25 Mieter*in der AWO-Pension Te i l h a b e z e n t r u m Tandem Tandem Tandem Tandem Tandem
19 Herausforderungen für die Personalentwicklung Jede Phase hat/hatte ihre Spezialisten bzw. Leistungsträger Die Veränderungsprozesse verlaufen dynamisch (und zum Teil im Hintergrund)
20 Mitarbeitermotivation im Rahmen von Veränderungsprozessen Erfolg Akzeptanz Vertrauen bzw. -vorschuss Kritik Selbstzweifel
21 Zielsetzungen Alle MA*innen in den gleichen Stand versetzen Die Akzeptanz erhöhen Verweigerer identifizieren
22
23 Kosten Die Phase 1 (fürsorglich-angebotsorientiert) produzierte die höchsten Kosten. Zwischen den Phasen 2 und 2a gibt es keine gravierenden Unterschiede.
24 Erfahrungswerte Inklusion ist eine Gemeinschaftsaufgabe
25 Christian Grelck und Nina Schmeck, Kreis NF, Sabine Ekschmitt und Joachim Wendt-Köhler, AWO
26 Erfahrungswerte Über die Form bzw. Qualität der Zusammenarbeit entscheidet in erster Linie die Politik. Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft gibt es keine gute oder aber schlechte Arbeit. Es gibt lediglich gute oder aber weniger gute Rahmenbedingungen!
27 Erfahrungswerte Als Gegenleistung für den Verzicht auf hoheitliches Verwaltungshandeln erwartet die Politik von den Leistungserbringern in erster Linie: a) Transparenz (Offenlegung der erzielten wirtschaftlichen Ergebnisse) und b) das Zurückstellen eigener Wachstumsphilosophien.
28 Erfahrungswerte Das Fachkonzept Sozialraumorientierung ist verlässlich erprobt, lässt sich auf alle Arbeitsfelder der sozialen Arbeit ausdehnen und gibt allen Beteiligten stets eine klare Orientierung
29 Quelle: Dr. Vincent Richardt, viasozial
30 Zeit für Fragen?
31 Herzlichen Dank
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