Nr. 129 November Jahrgang

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1 Nr. 129 November Jahrgang Beim Landtag in Hannover wurde sie abgeschafft - aber eigentlich eine gute Idee: Jede Schule beantragt eine Bannmeile für SUVs und Helikoptereltern Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreisverbände Aurich, Emden, Jever, Norden, Varel, Wilhelmshaven und Wittmund

2 Käpt'n Blaubär denkt quer ein Sketsch zum Lehrermangel von Heinrich Herlyn Käpt n Blaubär singt vergnügt zur Melodei von Gunatanamera. Blaubär: Quanten im Meere... Enkel 1: Du hast ja gute Laune, Opa! Blaubär: Tja, das kann man wohl laut sagen. Enkel 2: Und wie kommt das? Du warst doch in letzter Zeit immer so bärbeißig. Blaubär: Ich habe ein Angebot von meinem alten Freund Berni bekommen. Enkel 3: Berni? Blaubär: Ihr kennt doch Bernd Althusmann? Der war mal oberster Chef von all euren Lehrern. Enkel 1: Und mit dem bist du auf du? Blaubär: Ja sicher. Wir haben uns neulich zufällig bei einem Spiel vom FC St. Pauli getroffen und hinterher Brüderschaft getrunken. Enkel 2: Habt ihr etwa Schnaps getrunken, Opa? Impressum Blaubär: Nee, nur einen Grog und ein paar Pils. Enkel 3: Kann man denn Pilze trinken? Blaubär: Doch nicht Pilz mit z, Pils mit s. Lernt ihr denn gar nichts mehr in der Schule? Ein Pils mit s ist ein Bier. Enkel 1: Aber Opa, sollen wir uns im Unterricht denn mit Drogen beschäftigen? Enkel 2: Und außerdem hat dein Arzt doch gesagt, dass du sollst keinen Alkohol mehr trinken sollst. Blaubär: Kinners, Bier ist keine Droge, sondern ein sehr gesundes Getränk und hat fast gar keinen Alkohol. Enkel 3: Und uns sagst du immer, wir sollen nicht so viel Cola trinken. Aber wie hat dein Freund Berni dich denn nun in so gute Laune versetzt? Blaubär: Nun ja, ich hatte da bei unser'm Bierchen so eine Schnaps..., äh ich meine, so eine richtig gute Idee. Enkel 1: Da sind wir aber gespannt, Opa. Kommt jetzt wieder GEW-LEUCHTTURM Nr. 129/40. Jahrgang vom / Redaktionsschluss: LehrerInnenzeitung für die Kreisverbände Aurich, Emden, Jever, Norden, Wilhelmshaven, Wittmund Herausgeber: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im DGB/Kreisverband Wittmund verantwortl.: Jürgen Kramm, Wangeroogestr. 8, Wittmund; Redaktion: KV Aurich: Franz Kampers (kv.aurich@gewweserems.de) KV Emden: Josef Kaufhold (Jos.Kaufhold@t-online.de) KV Jever: Heiner Wegener (heinerwegener@t-online.de) KV Norden: Herbert Czekir (herbert.czekir@ewetel.net); Anette Hillen (anette-hillen@web.de) KV WHV: Beata Bartnick-Hoeft (bartnick-hoeft@web.de) KV Wittmund: Jürgen Kramm (Juergen.Kramm.Wtm@t-online.de) Literatur: Ulli Baselau (ulrich.baselau@ajum.de) Layout: Domenic Bøe Druck: Finkenburgstraße 47, Wittmund 2 eine von deinen Lügengeschichten. Blaubär: Das ihr damit nicht aufhören könnt. Nur weil meine Stimme so ähnlich klingt wie die von Wolfgang Völz, diesem alten Lügenbär. Egal, mein Freund Bernd hat mir die ganze Zeit vorgejammert, dass seine neue Regierung in der er nun der Gastwirtschafts... äh Wirtschaftsminister ist, keine Lehrer mehr findet. Der Markt ist wie leergefegt hat er gesagt. Und deshalb müsste nun sein Kollege, irgend so ein Herr Tonne, immer mehr sogenannte Quereinsteiger einstellen. Enkel 2: Quereinsteiger? Was soll das denn sein? Blaubär: Ihr wisst ja hoffentlich, was quer heißt! Enkel 3: Ja, wenn etwas so schräg von einer Ecke zur anderen geht. Blaubär: Genau! Ihr lernt ja doch noch was in der Schule. Enkel 1: Und was hat das nun mit den Lehrern zu tun? Blaubär: So ein Quereinsteiger ist ein Lehrer, der eigentlich gar keiner ist alle drei: Hä????? Blaubär: Ja, das ist einer, der irgendwas anderes gelernt hat, z.b. ein Ingenieur oder Physiker. Enkel 2: Ah, ich glaube ich weiß, was du meinst. Wir haben da so einen mega-netten neuen Lehrer, der hat uns erzählt, das er noch nie vorher in der Schule unterrichtet hat. Enkel 3: Ja, der ist richtig cool, nur dass ihn keiner so richtig versteht.

3 Enkel 1: Und bei dem ist es immer so laut, weil keiner ihm zuhört und alle machen, was sie wollen. Blaubär: Seht ihr! Und da kommt meine Idee ins Spiel. Ich habe das QUANT-Zentrum erfunden. Enkel 2: Quanten-Zentrum? Was haben denn deine Füße damit zu tun. Blaubär: Meine Füße? Enkel 3: Ja, du sagst doch immer, Kinners gebt mir mal einen Hocker, ich muss mal meine Quanten hochlegen. Blaubär: Ach so! Nee, das QUANT-Zentrum hat nichts mit Quanten zu tun. Das bedeutet Qualification Centre for Noneducated Teachers. Enkel 1: Ist das Englisch? Blaubär: Richtig erkannt, ihr lütten Schlaumeier! Das bedeutet sowas wie Schule für Nichtlehrer. Dort wird den Nichtlehrern in einem Schnellkurs beigebracht, wie man eine Schiffscrew, äh... ich meine eine Klasse leitet und wie man den Dösköppen, äh... ich meine den Schülern in einfachen und verständlichen Worten etwas erlärt. Und ich werde natürlich der Leiter sein. Enkel 2: Dann kannst du deine Quanten aber nicht mehr so oft hoch legen, Opa. Blaubär: Nun ja, vielleicht nicht mehr ganz so häufig. Enkel 3: Jetzt weiß ich auch, warum du so guter Laune bist, Opa, weil du einen neuen Job hast. Blaubär: Genau so ist es. Mir fiel ja schon das Schiffsdeck auf den Kopf. Enkel 1: Und wieso wirst ausgerechnet du der Chef von diesem Quanten-Zentrum oder wie das heißt? Blaubär: Erstens, weil ich es erfunden habe, und zweitens, weil ich kein Lehrer bin. Hein Blöd: Käptn, da ist ein Brief für sie. Der kommt vom IQST. Blaubär: Was soll das denn sein? Hein Blöd: Keine Ahnung! Blaubär: Ist ja auch egal. Lies einfach vor. Hein Blöd: Sehr geehrter Herr Dr. Blaubär! Wir haben erfahren, dass Sie mit finanzieller Unterstützung durch die niedersächsische Landesregierung ein neues Lehrerbildungszentrum gründen wollen. Wir gehen davon aus, dass Sie sich zum Ziel gesetzt hat, angehenden Lehrern die abstrakte Quantenphysik anschaulich zu machen. Wir möchten Sie bitten, mit uns und dem Max-Planck-Institut für Festkörperforschung zu kooperieren. Das könnte zu einem Quantensprung in der Verbesserung der gegenwärtigen Lehrerausbildung und Lehrerversorgung führen.wir hoffen auf eine gute wissenschaftsdidaktische Zusammenarbeit. Hochachtungsvoll, Prof. Dr. Pfau, Sprecher des Zentrums für Integrierte Quantenwissenschaft und - technologie An alle GEW-Mitglieder in den KVs Wittmund, Jever, Wilhelmshaven und Varel Wir fahren zum Landtag in Hannover und besuchen unsere Abgeordneten Jochen Beekhuis, u. a. Mitglied im Schulausschuss, Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz am Montag, d. 10. Dezember Anschließend bummeln wir über den Weihnachtsmarkt. Abfahrt Uhr in WTM / Kreishaus, OBI Jever Uhr, Leiners Hotel Sande Uhr, BAB-Abfahrt Varel-Obenstrohe Uhr und bei Bedarf in OL Rückfahrt ca Uhr ab Hannover Anmeldungen ab sofort mit Angabe des Zustiegortes, spätestens bis zum 1. Dezember per Mail bei Juergen.Kramm.Wtm@t-online.de oder telefonisch

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7 Emden: Chaos vor den Pulten und in den Spiel-Ecken WISSEN Gewerkschaft diskutierte mit Besuchern über die Situation in Schulen und Kindertagesstätten Lehrer, Kinderärzte, Erzieher, Politiker und Eltern sprachen in Emden über Probleme in den Einrichtungen. EMDEN / AST - Zu wenig Personal, zum Teil sorglose Eltern, Klassen, in denen fast jedes Kind zusätzliche Hilfe brauche, und Dreijährige, die die Kindertagesstätte (Kita) verlassen müssen, weil sie nicht entsprechend betreut werden können: Das Bild, das am Dienstagabend in der Emder Volkshochschule (VHS) gezeichnet wurde, war düster. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Zusammen mit Kita-Mitarbeitern, Lehrern, Politikern und Kinderärzten wurde zum Thema Gib mir Zeit zum Lernen in Emden! Aber wie? diskutiert. Eigentlich sollte es dabei um das Thema Inklusion gehen. Letztendlich wurde aber deutlich, dass es grundlegende Probleme sind, die das Arbeiten in Die Teilnehmer Bei der Podiumsdiskussion der GEW sprachen unter anderem Kita-Mitarbeiter, die Landtagsabgeordneten Matthias Arends Mit freundlicher Genehmigung der OSTFRIESEN-ZEITUNG: 13. März 2018 Schulen und Kindertagesstätten erschweren. Rund 150 Besucher viele aus dem Bereich Bildung und Erziehung sowie Eltern waren gekommen und diskutierten mit. Laut Renate Isenburg, stellvertretende Vorsitzende der GEW Emden, sei die Situation der Kinder und Familien insgesamt schwieriger geworden. Auch Kinder, für die kein besonderer Förderbedarf diagnostiziert werde, bräuchten oft Unterstützung über das normale Maß hinaus. An der IGS brennt die Hölle, beschrieb etwa Almut Kehlmann die Situation, die sie als Mutter beobachte. Ihrer Ansicht nach seien es oft gar nicht die als förderbedürftig eingestuften Schüler, die geregelten Unterricht unmöglich machten, sondern Kinder ohne eigentlichen Förderbedarf. Auch der Kinderarzt Götz Gnielka glaubt, dass man in den Familien ansetzen muss: In meiner Praxis habe ich manchmal Angst, dass Kinder in die Steckdose greifen, weil die Mütter nur auf ihr (SPD), Hillgriet Eilers (FDP), CDU-Stadtratsfraktions-Chef Helmut Bongartz und Claudia Steinhoff (Bündnis 90/Die Grünen), Eltern und Kinderärzte miteinander. Im Forum der Emder Volkshochschule (VHS) wurde am Dienstag auch über das Thema Inklusion diskutiert. Rund 150 Besucher waren gekommen und sprachen teilweise über ihre Erfahrungen. BILD: STAPF Smartphone sehen. Am Tisch, und nicht vor dem Fernseher zu essen, lernten viele Kinder nicht mehr zu Hause, sondern erst in der Kita, so der Kinderarzt, der sich für eine Eltern-Betreuung aussprach. Deutlich wurde bei der Podiumsdiskussion aber auch, dass es grundsätzlich ein Problem sei, Förderstunden und Schulbegleiter zu bekommen. Als Grund wurde die schier endlose Bürokratie genannt. Doch auch mangelnde Information scheint 7 ein Problem zu sein. So berichtete die Leiterin der Kindertagesstätte Barenburg, Esther Kurth, davon, dass sie versucht habe, für ein auffälliges Kind Unterstützung zu bekommen ohne Erfolg. Das Kind könne nun nicht mehr in der Kita betreut werden. Dass sie, wie Tom Sprengelmeyer, Fachbereichsleiter Jugend, Schule und Sport der Stadt Emden, sagte, einen Integrationshelfer für das Kind hätte beantragen können, war ihr und vielen anderen im Saal dabei neu. Viele waren der Ansicht, dass sogenannte I-Helfer nur an Schulen eingesetzt werden können. Zudem wurde gefordert, mehr Geld für Bildung in die Hand zu nehmen. Es müsse mehr Personal im Umgang mit Förderschülern geschult werden, damit Inklusion besser gelingen könne. Was die Diskussion am Dienstag bringt, soll im kommenden Jahr nachvollzogen werden. Dann soll es eine erneute Gesprächsrunde zu diesem Thema geben. Schulformbezogene Unterschiede bei der Inklusion in Niedersachsen im Jahr die gymnasialen Lernprozesse sind nicht nur auf Leistungen im kognitiven Bereich auszurichten... Vielmehr muss sich das Gymnasium um die Herausbildung sozialer und humaner Verhaltensweisen und Einstellungen bei den Schülerinnen und Schülern bemühen und die soziale Integration fördern. Runderlass des Kultusministeriums Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5 bis 10 des Gymnasiums Zwei Folien aus dem Vortrag einer Vertreterin des Landesrechnungshofs auf der Tagung der GEW Fachgruppe Sonderpädagogik am in Jeddingen/Visselhövede. (Der diesjährige Jahresbericht des Landesrechnungshofes befasst sich als Schwerpunktthema unter Punkt IV mit der schulischen Inklusion in Niedersachsen. Der ganze Bericht: ) Ein interessanter Beitrag ist auch zu finden unter Das Scheitern der Pseudo-Inklusion In seinem spannenden Text belegt Prof. Dr. em. Hans Wocken pointiert, dass nicht die Inklusion gescheitert ist, sondern die bisherige Pseudo-Inklusion ist krachend gescheitert! Eine Umsteuerung der Inklusionspolitik tut dringend not, aber bitte in die richtige Richtung.

8 Dauerthema Inklusion Informations- und Diskussionsveranstaltung des KV Jever Am hielt der KV Jever zum Thema Inklusion: Was wird? Wann wird es endlich besser? im Schützenhof zu Jever eine Veranstaltung ab. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen hatten sich ca. 25 Lehrkräfte und Pädagogische Mitarbeiterinnen eingefunden, um sich zu informieren und zu diskutieren. Vorausgegangen war eine Personalräteschulung der GEW, auf der die Personalräte vieler Schulen den KV aufgefordert hatten, dazu eine Veranstaltung vor Ort zu organisieren. Zu dieser konnte der KV zwei Referentinnen gewinnen, die, aus unterschiedlichen Bereichen kommend, diese Problematik und mögliche Lösungswege darzustellen versuchten. Silke Faulwetter, Leiterin des RZI Friesland, stellte im ersten Teil der Veranstaltung das RZI mit seiner Entstehungsgeschichte, dem Entwicklungsverlauf und den Aufgabenfeldern vor. Da Frau Faulwetter die Zuhörer ausdrücklich zu Zwischenfragen und Anmerkungen aufforderte, eröffnete sich eine lebhafte Diskussion, und es zeigte sich ein deutliches Erstaunen über das vom Gesetzgeber (noch) sehr begrenzte Tätigkeitsfeld des RZI. Fünf von sieben zugedachten Aufgaben sind ihm noch gar nicht zugewiesen. Von daher schien es auch keinem verwunderlich, dass das RZI in der Wahrnehmung vieler Kollegen und Kolleginnen noch wenig Substanz, wenig Konkretheit und Fassbarkeit hat. Von GEW Seite wurde auch die Anlage des Beratungssystems RZI als Teil der Schulbehörde beklagt, da deren zunehmend autokratische Strukturen im Vergleich zu früher eine echte und freie Kommunikation zwischen den Ebenen erschwere. Auch die zeitraubende Tätigkeit des RZI (bei 1,5 Stellen) als Begutachtungsstelle für Förderschulgutachten ohne Entscheidungsbefugnis erschien vielen als ein Beleg für seine gegenwärtig mangelnde Bedeutung im Schulsystem. Als zweite Referentin spiegelte die Kollegin Astrid Müller vom SBPR die Position und den Diskussionsstand der GEW zur Inklusion und deren Umsetzung wieder. Natürlich ist in einer demokratischen Gesellschaft Inklusion bei Abschaffung der Förderschulen Ziel der GEW. Das allerdings dürfe nicht dazu führen, dass sich die Lebens- und Lernsituation der betroffenen Schüler und Schülerinnen verschlechtere. Ebenso dürfen die betroffenen Lehrkräfte nicht weiterhin dermaßen überlastet werden, die Politik müsse endlich die Ressourcen schaffen und zur Verfügung stellen, v.a. personeller Art, um Inklusion wirklich gelingen zu lassen. Im Anschluss an Astrid Müllers Vortrag erfolgte eine lebhafte Diskussion, die ein breites Spektrum abdeckte, z.b. zum Moratorium (Chance oder nur Leidensverlängerung), zur Einführung der Inklusion an der BBS (weitere Aufsplittung der personellen Ressourcen), zur Entlastung der Grundschulen, zur Rolle der Oberschulen, welche (im Landkreis) die Hauptlast der Inklusion im Sekundarbereich I zu tragen hätten und in denen sich Irka Sjuts und Heiner Wegener haben Silke Faulwetter (links) ein Präsent überreicht Astrid Müller die Probleme bündelten, und schließlich zu der Frage, ob Inklusion in einem selektiven System überhaupt Inklusion sei. Fazit: Eine informative, anregende Veranstaltung, die allerdings wenig Platz für Optimismus ließ. Heiner Wegener 8

9 Fachgruppentag Förderschule/Grundschulen Ende August trafen sich die GEW Fachgruppen in der Uni Oldenburg zum Fachgruppentag. Die KollegInnen der FG Grundschulen und der FG Förderschulen setzten sich diesmal gleich zusammen, um gemeinsam über das Thema INKLUSION zu diskutieren, denn es betrifft beide Berufsgruppen. Diskussionspunkte waren: die Voraussetzungen für Inklusion, notwendige Kompetenzen, gemachte Erfahrungen und unsere Forderungen Eine wichtige Voraussetzung für Inklusion in der Schule ist die Klassengröße: eine Klasse mit 2 3 Kindern, die erhöhten Förderbedarf haben, sollte auf alle Fälle weniger als 20 Kinder haben. Auch die räumlichen Voraussetzungen wurden angesprochen: ein Klassenraum muss so groß sein, dass problemlos mehrere Arbeitsecken und Ruhezonen 9 Leuchtturm Nr. 129 eingerichtet werden können. Eine flexible Teambildung mit Fachpersonal wurde diskutiert. Die SchulbegleiterInnen müssen sichere gut bezahlte Arbeitsplätze haben. Die notwendigen Kompetenzen (Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Teamarbeit, Fachkompetenz) wurden besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Neben der schon oft gestellten Forderung der durchgängigen Doppelbesetzung im inklusiven Unterricht ging es auch um die Einstellung von Sozialpädagogen an jeder Schule, um Fortbildungsangebote und um die Arbeit im Team mit mehr Zeit für Besprechungen, Vorund Nachbereitungen. Nur so ist eine gleichberechtigte soziale Teilhabe im Schulalltag für alle Kinder möglich. Anette Hillen Der AK Initiative Hochschule der GEW Osnabrück-Stadt, das Referat Ausbildung, Fortbildung, Hochschule und Forschung (AFHF) und die studentische Initiative besser arbeiten und studieren veranstalten eine landesweite Tagung: Belastung und Prekariat an Hochschulen: Wirkungen von Strukturen und Steuerungsinstrumenten? 29. März 2019 Universität Osnabrück In den vergangenen Jahren wurden an den Universitäten verschiedene Reformen durchgeführt. Nicht nur die Bologna-Reform, sondern auch Steuerungsmechanismen in Lehre und Forschung wie die Exzellenzinitiative, der Hochschulpakt, die Qualitätsoffensive Lehrer*innenbildung, Digitalisierung, usw. haben ihre Spuren in der deutschen Hochschullandschaft hinterlassen. Bei der Analyse der Situation an Hochschulen zeigen sich Druck und Belastung sowohl auf Seiten der Studierenden als auch auf Seiten der Lehrenden als Wirkung struktureller Vorgaben und Arbeitsbedingungen. Welchen Anteil haben dabei Steuerungsinstrumente, wie kann die Wirkung von Kennzahlensystemen, Zielvereinbarungen und Hochschulautonomie auf Belastung und Prekariat in Studium und Lehre rekonstruiert und analysiert werden? Welche Aspekte einer Wirkungskette lassen sich identifizieren? Der Arbeitskreis möchte sich zu diesem Thema vernetzen und sucht Akteure an anderen Standorten, die an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert wären. Es sind Beiträge aus wissenschaftlicher, politischer als auch gewerkschaftlicher Perspektive und in unterschiedlichen Formaten willkommen. Wir werden auf der Basis der Einreichungen ein Programm zusammenstellen. Die Einladung zur Tagung mit dem Programm folgt Ende Dezember. Einreichungen bitte bis zum an hochschulen@gew-osnabrueck.de

10 Neoliberale Tendenzen an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg? Das Präsidium der Universität Oldenburg hat gemeinsam mit der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) den langjährigen Präsidenten des ifo Instituts, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, für die Festrede zur Eröffnung des akademischen Jahres 2018/19 am eingeladen. Die Einladung ist eine politische Zumutung und sollte aus unserer Sicht nicht widerspruchslos hingenommen werden. Zwar hat Herr Sinn in seinen wissenschaftlichen Analysen reale gesellschaftliche Problemkonstellationen zum Gegenstand gemacht und damit meist weitgehender bearbeitet als viele andere Volkswirte. Herr Sinn steht aber mit seinen politischen Konsequenzen wie kaum ein anderer Wirtschaftswissenschaftler für die neoliberale Zurichtung der Gesellschaft: er verteufelt Gewerkschaften und ihren Kampf um Mindestlöhne, er hat eine noch viel stärkere Deregulierung des Arbeitsmarktes mit Absenkungen der sozialen Sicherungsniveaus gefordert als es die Hartz- Reformen umgesetzt haben. Er postuliert damit das genaue Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit und dem Dienste von Gemeinwohl. Er lehnt die ökologisch orientierten Regulierungen als ineffektiv ab, bezeichnet den deutschen Weg der Energiewende als Irrweg, er ist glühender Verfechter der unverantwortlichen Atomenergie und er nutzt die Flüchtlingssituation aus, um mit ihr die Löhne abzusenken. Kann ein neoliberales Projekt in der Tat eine Zukunftsvision für die akademische Arbeit und die Ausbildung der Studierenden an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg sein? Um unseren Unmut zu der Einladung zum Ausdruck zu bringen, haben wir die nachstehende Erklärung mit einer Liste der Erstunterzeichner (ca. 100) an die Presse und die entsprechenden Gremien gegeben, um uns klar von den Positionen von Sinn distanzieren. Günter Beyer, Referat Ausbildung, Fortbildung, Hochschulen und Forschung Öffentliche Erklärung zur Einladung von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn an Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Für kritische Wissenschaft im Dienste von Gemeinwohl und Frieden Der langjährige Präsident des ifo Instituts, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, wird nach dem Willen des Präsidiums der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Universitätsgesellschaft die Festrede zur Eröffnung des akademischen Jahres 2018/19 am halten. Diese Entscheidung ist auf undemokratischem Wege ohne Beteiligung von Universitätsgremien und Vorstand der Universitätsgesellschaft zu Stande gekommen. Die Carl von Ossietzky Universität stand mit Ihrer Geschichte immer für eine kritische Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung. Der Name der Universität bringt laut Grundordnung die Übereinstimmung mit den Prinzipien Ossietzkys zum Ausdruck: Politische Freiheit und soziale Gerechtigkeit, eine institutionell und soziokulturell verankerte demokratische Republik, eine Wissenschaft und öffentliche Wirksamkeit im Dienste von Gemeinwohl und Frieden. (Präambel der Grundordnung) Richtigerweise postuliert die Universität an vielen Stellen 10 eine Wissenschaft für ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit, für Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe. Die Universität lädt mit Hans-Werner Sinn aber einen Wissenschaftler ein, dessen Positionen, würden sie reale Politik, das genaue Gegenteil bedeuten: mehr ökologisch schädlicher Ressourcenverbrauch, soziale Ausgrenzung und mehr soziale Ungerechtigkeit. Zwar hat Herr Sinn in seinen wissenschaftlichen Analysen wichtige reale gesellschaftliche Problemkonstellationen zum Gegenstand gemacht und sie meist tiefgründiger bearbeitet als viele andere Volkswirte. Herr Sinn steht aber mit seinen politischen Vorstellungen wie kaum ein anderer Wirtschaftswissenschaftler für die neoliberale Ausrichtung der Gesellschaft: er verteufelt Gewerkschaften und ihren Kampf um Mindestlöhne, er steht für die stärkere Deregulierung des Arbeitsmarktes mit Absenkungen von sozialen Sicherungsniveaus und für Zwangsmaßnahmen gegen Ar-

11 beitslose. Er lehnt die ökologisch orientierten Regulierungen als ineffektiv ab, bezeichnet den deutschen Weg der Energiewende als Irrweg, er ist glühender Verfechter der unverantwortlichen Atomenergie und er will die Flüchtlingssituation zum Anlass nehmen, Löhne abzusenken. Durch viele seiner Diagnosen zieht sich ein blanker Standortnationalismus, weil seine ökonomischen Vorschläge bei der Lohnpolitik, dem Euro, der Schuldenkrise oder der ökologischen Krise nur die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zum Ziel hat. Die Migration osteuropäischer Arbeitskräfte nach Deutschland bezeichnet er z.b. als fortwährenden Zustrom sogenannter schlechter Risiken. Er fordert dagegen eine Immigration von Hochqualifizierten und nimmt damit das Ausbluten der Herkunftsländer in Kauf. Die von der Universität auf ihrer Webseite gepriesene Weltoffenheit sieht anders aus. Wegen all dieser Positionen betrachten wir die Einladung Sinns als Fehler. Eingedenk dieser vielen problematischen Positionen wäre in bestem wissenschaftlichen Stil eine kontrovers angelegte Diskussionsveranstaltung mit Hans- Werner Sinn das Mindeste gewesen, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Universität stehe hinter seinen politischen Positionen. Zwar findet am selben Tag eine hochschulöffentliche Veranstaltung mit Herrn Sinn statt, doch der Vorschlag zu einem ebenbürtigen Gegenpart zu Herrn Sinn wurde abgelehnt, so dass er nur eine weitere Bühne erhält. Wissenschaftliche Auseinandersetzung im Sinne einer Wirksamkeit im Dienste von Gemeinwohl und Frieden (Präambel der Grundordnung) kann so nicht erreicht werden. Wir fordern die Universitätsleitung auf, zukünftig Personen einzuladen, die für das Wissenschaftsverständnis stehen, das in der Präambel und der kritischen Tradition der Universität zum Ausdruck kommt. Oldenburg, Oktober 2018 V.i.S.d.P.: Günter Beyer, GEW Niedersachsen, Referat Ausbildung, Hochschulen und Forschung Zitate von Hans-Werner Sinn: Mit etwas mehr Ungerechtigkeit lebt es sich besser. (Sinn in der Süddeutsche vom 24. Oktober 2007) Ihr Nachbar ist pleite. Gehen Sie dann aus Sympathie auch pleite? (Sinn zur Griechenlandrettung 2011, in der ARD-Sendung Hart aber fair ) Leider hat sich Deutschland mit seinem Ausstiegsgesetz zum Geisterfahrer in der Welt gemacht. (Hans- Werner Sinn zum Atomausstiegsgesetz in seiner Polemik Das grüne Paradoxon (2008)) Je niedriger der Lohn, desto mehr Arbeit ist da. (Sinn im Chrismon von März 2006) Die wahren Spekulanten waren die Regierungen der Krisenländer. Sie haben darauf gesetzt, dass wir sie freikaufen, wenn sie pleite sind. (Sinn im Interview mit der Süddeutschen Zeitung nach der Debatte über die Schuld der Finanzmärkte, 2012) Die Entrüstung über die Gesetze des Kapitalismus ist müßig. Auch wenn diese Entrüstung die Fallgesetze beträfe, hätte Gott dafür nur ein müdes Lächeln übrig. (Sinn auf eine Rede von Franz Müntefering, SPIEGEL Online, 13. April 2005) In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager. (Sinn zur Wirtschaftsund Finanzkrise im Tagesspiegel vom 27. Oktober 2008)] Wir können diese Willkommenskultur nicht fortsetzen, indem wir sagen, Bürgerkriegsflüchtlinge, egal woher, nehmen wir auf. Dazu ist Afrika mit seinen 1,1 Milliarden Menschen zu groß, und dazu gibt es dort zu 11 viele Bürgerkriege. (Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016) Wenn man genug Zöllner parallel arbeiten lässt, gibt es keine Staus. Die Zöllner sind billig. Wir reden hier über einen winzigen Bruchteil dessen, was die Flüchtlinge kosten. Grenzkontrollen heißen doch nicht, dass man die Grenzen schließt. Nur entscheidet der deutsche Staat, wen er hereinlässt. (Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016) Sozialstaaten können ihre Versicherungsfunktion nur dann ausführen, wenn das Versicherungskollektiv also die Bürger des Staates nicht durch den fortwährenden Zustrom sogenannter schlechter Risiken belastet wird. Das ist ein Thema, das ich bereits in den 1990er-Jahren in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Aufsätzen beleuchtet habe, weil es damals wegen des Falls des Eisernen Vorhangs eine Migrationswelle aus Osteuropa gab und es mich interessierte, wie man mit diesen Migrationen ökonomisch betrachtet am besten umgeht. (Sinn auf seiner Homepage am , Auf die Frage Sollen die Gewerkschaften also höhere Löhne durchsetzen? antwortet Herr Sinn: Nein, wenn die Löhne aufgrund der besseren Binnenkonjunktur steigen, ist es gut. Wenn sie steigen, weil die Gewerkschaften oder der Staat sie künstlich hochtreiben, kriegen wir eine Stagflation, also eine kostengetriebene Inflation, und eine Flaute mit mehr Arbeitslosigkeit. Die hilft niemandem. Wenn wir die Selbstkorrektur der Kapitalmärkte nicht behindern würden, käme alles ins Lot. (Zeit, )

12 D as KV Wittmund: Begrüßung neuer und Ehrung langjähriger GEW-Mitglieder GEW-Treffen im Kreisverband Wittmund am 3. Mai 2018 in der Residenz hatte einen besonderen Anlass: Die Ehrung unserer seit 50, 40 bzw. 25 Jahren der GEW zugehörigen Mitglieder der Jahre Von den insgesamt 50 Jubilaren (alle Namen s. unten) waren an diesem Nachmittag 12 Mitglieder, die 40 Jahre in der GEW sind und 6 mit 25 Mitgliedsjahren erschienen. Besonders erwähnenswert ist die Ehrung unserer Irmgard Wilts für 50- jährige Mitgliedschaft. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass einige neu Eingetretenen unserer Einladung gefolgt sind wissen wir doch, dass sich unsere Gewerkschaft um neue Mitglieder stets zu bemühen hat und wir nur so unsere Ziele durchsetzen können, wenn wir neben unseren Aktivitäten auch eine starke Mitgliederzahl aufweisen. Wir alle, auch die oben Erwähnten, können also dem Zeitgeist der Gleichgültigkeit mit gemeinschaftlich durchzusetzenden Zielen kontern. Mit dem Verweis auf unsere Erfolge und auch durch die o.g. langjährigen Mitglieder sollte uns das gelingen. Catharina Hinrichs-Blessmann Jubilare in den letzten 4 Jahren Wir gratulieren allen Kolleginnen und Kollegen und danken für ihre langjährige treue GEW-Mitgliedschaft: Der LEUCHTTURM-Literaturredakteur Ulli Baselau lieferte diesmal die musikalischen Höhepunkte, Gitarre und Gesang, mit seinem JzzTrio: Gitarre Hermann Cordes (Mitte) und Dagmar Stephan am Altsaxophon Jahre Ekkehard Jander Udo Köneke Irmgard Wilts 40 Jahre Hildegard Oetting Erwin Oetting Angela von Öhsen Ulrich Schierz Edgar Koslowski Simone Schrader Dr. Inge Lüpke-Müller Ulrich Baselau Ilse Brandes Wilhelmine Theesen Hans-Ulrich Beuthner Theo Hinrichs Marlies Becker 25 Jahre Hans-Dieter Friedrich Wattjes Anke Kasper Marie Ihnen Ulrich Krueger 25 Jahre Marianne Kupper-Ueberschär Stefanie Peters Beate Beutler-Linser Jutta Cremer Christiane Tecklenburg-Plenge Jahre Helene Westerholt 50 Jahre Barbara Heimbrecht 12

13 25 Jahre Ewald Hinrichs Eberhard Nolopp Birgit Lamberti Jahre Sigrid Amadi Ferni Giesen Hans-Peter Melchior Peter Peters Herbert Potzler Jahre Frauke Eilers 40 Jahre Erika Ennen Edeltraut Breiter Eva-Maria Schwarting Karl-Heinz Krause Manfred Schmidt 40 Jahre Willi Luepke Werner Georg Ina Brummer Christa Gebhardt Ingrid Strauß Armin Hoyer Traute Brinkmann-Zoch 25 Jahre Dr. Erdmute Krohs Maria Budrich Neue und langjährige GEW-Mitglieder im KV Wittmund vereint auf dem Erinnerungsfoto am 3. Mai in der Residenz nach der Überreichung der Präsente 13

14 Roter ALARM Der Alltag Pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Grundschulen Es ist erschreckend, welche Subraumverzerrungen in der Basisstation Grundschule herrschen. Bekanntermaßen haben die schwarzen Löcher zwar an allen Schulformen immense Ausmaße angenommen, an den Grundschulen jedoch scheinen diese im Hyperraum an die Unendlichkeit zu grenzen. Sind nicht zu Frau Heister-Neumanns Zeiten eine Menge Überlastungsanzeigen geschrieben und Unterschriften mit Protestnoten aus den Grundschulen überreicht worden? Und was ist passiert? An sehr vielen Basisstationen ist noch lange keine Lösung in Sicht. Im Gegenteil. Da kriegen die Schulbezirkspersonalräte immer häufiger bei ihren Schulungen mit, wie Lehrerkolleginnen und -kollegen über ihre Belastungsgrenzen gehen müssen und Stunden reduzieren, um ihre Arbeit schaffen zu können: Ich bin in Teilzeit, um Vollzeit arbeiten zu können. Einige erkranken oder gehen früher in Pension. Als Folge unterrichten beispielsweise immer mehr pädagogische MitarbeiterInnen, um besagte Löcher zu stopfen, als wäre es selbstverständlich. Häufig werden wir dann in unserer Beratungsfunktion verlacht, wenn wir sagen: Sie dürfen nicht unterrichten und schon gar nicht den Unterricht vor- und nachbereiten, Arbeiten schreiben und Zensuren geben. Dann heißt es oftmals: Sie haben keine Ahnung, wie es an unserer Schule zugeht! Wir wissen es mittlerweile nur zu gut Pädagogische MitarbeiterInnen, mit zum Teil hanebüchenen Verträgen, bekommen zum Beispiel morgens um 7 Uhr einen Anruf, um eine Lehrkraft zu vertreten. Sie werden dann für eine Stunde eingesetzt, danach wieder nach Hause geschickt und sollen zu einer späteren Stunde, manchmal auch gar nicht, wiederkommen. Oder es werden gleich mehrere Kolleginnen morgens über ihren WhatsApp Kommunikator angefunkt und wer sich als erste in die Schule gebeamt hat, bekommt die Stunde. Die anderen gehen leer aus und können wieder Jürgen Faber 14 gehen. Unglaublich! Oftmals wird nicht die vorgeschriebenen vier Tage vorher über den Einsatz informiert und schon gar nicht die Vorgabe eingehalten, dass ein Einsatz von mindestens drei Stunden erfolgen muss. Dass eine vertretene Unterrichtsstunde von 45 Minuten da als 60 Minuten Arbeitszeit gelten, wird häufig ebenfalls übersehen. Ob Pausenaufsicht, Einzelbetreuung, Kopierhilfe, Hausaufgabenhilfe, Schwimmbegleitung, Elterngespräche, Organisationsaufgaben, Verwaltungstätigkeiten, Unterricht in allen Fächern, selbst die Mitarbeit bei Stundenplanung und vieles mehr aus den unendlichen Weiten des Aufgabenraums, das da verlangt wird, kommt den Schulbezirkspersonalräten regelmäßig zu ihren Spitzen - Ohren. Klar ist der Schulalltag dergestalt, dass die Vorgaben kaum einzuhalten sind, aber solch ein willkürliches Aufgabenspektrum und letztendliche Ausbeutung bei ohnehin schlecht bezahlter Arbeit müssen ein Ende haben! Ist es nicht sogar so, dass mittlerweile viele Grundschulen ohne den oft selbstlosen Einsatz von pädagogischen MitarbeiterInnen nicht funktionieren würden? Nicht die einzelnen Schulleiterinnen und Schulleiter tragen die Schuld an der Misere. Diese versuchen mit allen verfügbaren Mitteln ihr Raumschiff auf Kurs zu halten. Vielmehr sind es Unmengen an politischen Grüßen aus der Vergangenheit, die die Zeitsprünge überdauert haben. Leider sind wir nicht auf dem Holodeck. Das ist real und wird uns noch lange in dieser schlingernden Umlaufbahn begleiten. Bleibt die vage Hoffnung, dass die politischen Wege für die Zukunft besser durchdacht werden. Aus dem Ministerium hören wir, dass niemandem klar sei, dass da so häufig gegen die Regeln verstoßen werde. Hilfe!!! Beam me up, Scotty!!! Jürgen Faber Mitglied im Schulbezirkspersonalrat Referat Soziale Berufe GEW-Bezirk Weser Ems KV Wittmund: Informationsnachmittag für alle Pädagogischen Mitarbeiterinnen an Grundschulen am Donnerstag, d. 17. Januar 2019, Uhr, Residenz WTM Referentin: Rita Vogt, SBPR Osnabrück

15 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen, Berliner Allee 16, Hannover, Tel. 0511/ , Leuchtturm Nr. 129 Politiker: Die SPD-Landtagsfraktion kennt die Überstunden -Problematik. WITTMUND/JEVER/AH - Im Zu ge einer landesweiten Aktion der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Nie dersachsen zur Überstun den- Problematik bei Lehr kräften hat sich der SPD - Landtagsabgeordnete Jochen Beekhuis vor wenigen Tagen mit Vertretern der GEW- Kreisverbände Wittmund und Jever getroffen. Zu Besuch war auch Stefan Störmer, GEW-Vorsitzender Weser Ems und Mitglied im Bezirks personalrat. Wie die Gewerkschaft in ihrer Pressemitteilung weiter schreibt, sucht die GEW in diesen Tagen überall in Nie - dersachsen das Gespräch mit Landtagsabgeordneten, um über ihre Forderung zur Sen kung der Unterrichtsbelas - tung und weitere schulpoliti sche Themen, wie Abordnungen, Besoldung und Unter richtsversorgung, zu diskutie ren. Beekhuis, Mitglied im Kul tusausschuss des Landtages, traf sich mit den Gewerkschaftern im SPD-Bürgerbüro in Wittmund. Beekhuis habe erklärt, dass sich die SPD- Landtagsfraktion der Über stunden-problematik bei den Lehrkräften bewusst sei. Man wolle im Dialog mit der GEW gemeinsam nach Lösungen suchen.,,ich habe großen Respekt vor dem Engagement und der Einsatzbereitschaft unserer Lehrkräfte. Es kann nicht sein, dass immer mehr Überstunden angehäuft wer den, die am Ende weder be zahlt, noch durch Freizeit ausgeglichen werden kön nen, wird Beekhuis in der GEW-Mitteilung Runter mit der Arbeitszeit, rauf mit den Anrechnungsstunden Wiedereinführung der Altersermäßigung A12/E11 Zwangsteilzeit für sozialpädagogische Fachkrä e und Therapeut*innen beenden Gewerkscha Erziehung und Wissenscha Niedersachsen A13/E13 Mehr Informa onen unter: zitiert. Man werde das Thema Lehrer arbeitszeit durch die Novel lierung der Arbeitszeitverord nung angehen. Vor dem Hin tergrund des aktuellen Lehrermangels habe er aber auch deutlich gemacht, dass die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung oberste Priorität habe.,,eines ist für mich aber ganz klar, der Erfolg des nie - dersächsischen Bildungssys - tems darf niemals zu Lasten der Gesundheit der Lehrkräf - te gehen. Allen Beteiligten sei noch einmal deutlich ge worden,,,dass wir beim The ma Arbeitszeit noch ein ganz dickes Brett bohren müssen. Stefan Störmer Vorsitzender der GEW Weser-Ems (2.v.l.), Abgeordneter Jochen Beekhuis (4.v.l.) sowie Vertreter der GEW-Kreisverbände Wittmund und Jever. Anzeiger für Harlingerland,

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17 Auch eine Seniorengruppe aus den KVs Wittmund, Jever, Wilhelmshaven, Varel, Wesermarsch, Oldenburg-Stadt und Ammerland machte sich auf zur eindrucksvollen Demonstration am 13. September in Hannover vor dem Landtag zur Unterstützung ihrer jüngeren Kolleginnen und Kollegen gegen die miserablen Arbeitsbedingungen 17

18 Gerhard Bolte: 70 Jahre in der GEW ein wirklich außergewöhnliches Jubiläum! Zum 1. November 1948, im Alter von 21 Jahren, trat der Jubilar dem Gesamtverband Braunschweigischer Lehrer (GBL) bei, einem der Gründungsverbände der GEW (*s. unten). Jetzt kann die Gewerkschaft ihn für 70 Jahre Mitgliedschaft, seinen Einsatz für die Kolleginnen und Kollegen sowie für seine vielfältigen Verdienste um die Weiterentwicklung des Schulwesens ehren. Unser Jubilar hat die Entwicklung des deutschen Staatswesens im eigenen Werdegang erfahren sowie entscheidende Veränderungen des Schulwesens und unserer GEW miterlebt und auch immer mitgestaltet: Am 10. Mai 1927 in Bückeburg geboren 1941 profitierte er als 14-jähriger von dem Einvernehmen zwischen Schaumburg-Lippe und Braunschweig als einer der fünf qualifizierten Schüler, die jährlich in die Lehrerbildungsanstalt Helmstedt/ Braunschweig aufgenommen wurden. 1944: Mit 17 Jahren und dem Abschluss in der Tasche, wurde er kurz vor Kriegsende noch eingezogen. Herbst 1945: Nach Verwundung und kurzer Gefangenschaft konnte er 18-jährig in Vehlen bei Bückeburg seine Unterrichtstätigkeit aufnehmen. Februar 1946: Die Lehrbefähigung wurde von der Besatzungsbehörde zurückgezogen und ein viersemestriges Studium an der KantHochschule in Braunschweig musste absolviert werden. Gerhard Bolte Die weitere berufliche Laufbahn: 1948 Lehrer an der Volksschule Altgandersheim 1956 Schulleiter 1964 Rektor in Gittelde 1970 Schulrat in Delmenhorst 1972 Schulfachlicher Dezernent/Regierungsdirektor bei der Bezirksregierung Aurich 1979 Regierungsschuldirektor bei der Bezirksregierung Weser-Ems, Osnabrück 1990 Pensionierung Als Gewerkschafter und Schulmann fühlte sich Gerhard Bolte u.a. dem Ziel verpflichtet, den Kindern vom Lande größtmögliche Entwicklungschancen zu eröffnen. So war er von Anfang an im Niedersächsischen Landschulkreis dabei, nahm an den Landpädagogischen Kongressen der DLG teil und arbeitete in der Pädagogischen Bezirksstelle in Braunschweig mit und setzte sich für die Einführung der 9. und dann 10. Klassen an der Hauptschule ein. Arbeitslehre als Fach und die Einführung von Betriebspraktika lagen ihm als besondere Gestaltungsaufgaben am Herzen. Didaktisch betätigte er sich auch als Schulbuchautor. Im Gespräch sichtlich stolz ist er auf die in seinem Bereich gelungene ortsnahe Beschulung von geistigund/oder körperbehinderten Kindern und auf die Einrichtung und spätere Rettung des RPZ sowie seine Mitarbeit im Kuratorium und seinen Vorsitz im Programmausschuss. * Der GBL (Gesamtverband Braunschweigischer Lehrer, 1946 gegründet, organisierte Lehrer und Erzieher aller Schularten von der Hochschule bis zu den sozialpädagogischen Berufen) gehörte zum ADLLV (Allgemeiner Deutscher Lehrer- und Lehrerinnenverband), der als GEW 1948 Teil des DGB wurde. Aus diesen Lehrervereinen (unsere Gewerkschaft hieß in Ostfriesland noch bis 1979 Ostfriesischer Lehrerverein) entwickelte sich in den ersten 20 Jahren nach und nach die heutige GEW als Bildungsgewerkschaft im DGB. Einerseits musste die Gründungsgeneration um Heinrich Rodenstein in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg um Rehabilitierung und ihre Anerkennung im Ausland ringen, andererseits waren unvorstellbare Bedingungen in den Schulen für Kinder und Lehrer wie Unterricht auf engstem Raum, Schichtbetrieb und primitivste Ausstattung - zu bewältigen und politisch zu bekämpfen. 18

19 Für die Fortentwicklung der 2. Phase der Lehrerausbildung setzte er sich durchgängig ein. Er hatte die seinerzeitige 2. Phase als Junglehrer selbst durchlaufen, war dann als Arbeitsgemeinschafts- und Fachseminarleiter tätig und konnte schließlich 1977 die Ausbildungsseminare, heute Studienseminare, in Aurich und Leer einrichten. Auch der Entwicklung der ELAB (einphasige Lehrerausbildung) in der Oldenburger Universität galt sein Einsatz. Sieben Jahre war er Stiftungsvorsitzender der Hans- Beutz-Stiftung, die besondere pädagogische Projekte fördert und prämiert. Um seine bildungspolitischen Ziele zu verfolgen, musste Gerhard Bolte viel Gremienarbeit leisten: Als Personalvertretung war er Mitglied im Bezirkslehrerrat beim Verwaltungspräsidenten in Braunschweig und später im Kreispersonalrat Bad Gandersheim; in der gewerkschaftlichen Organisationsarbeit dann Mitglied im Niedersächsischen Landschulkreis, Mitglied im Vorstand der Landlehrer, Vorsitzender des Ortsvereins Bad Gandersheim, 2. Vorsitzender im OV Seesen, Vorsitzender der Fachgruppe Volksschulen im GBL. Nach den Wechseln in die Schulverwaltung/Schulaufsicht und nach Oldenburg/Ostfriesland wird er später 2. Vorsitzender der Bezirksfachgruppe. Nach der Pensionierung blieb er - bis es seit Kurzem gesundheitlich schwerfällt weiterhin eifriger Teilnehmer der Tagungen. Sein vielfältiges Wirken für Ostfriesland und die Ostfriesische Landschaft fand auch öffentlich seine Würdigung: Zum Oll Mai 1981 erhielt er das Indigenat der Ostfriesischen Landschaft. Die gegenwärtigen Tendenzen im Bildungswesen, die auch gesamtgesellschaftlich negativ wirksam sind in Form zunehmender Privatisierung, Hierarchisierung und Entpersönlichung, sieht er sehr kritisch und ruft uns als Gewerkschaft auf, weiterhin noch stärker dagegenzuhalten Jürgen Richter, Fachgruppe Senioren im GEW-KV Aurich GEW Kreisverband Norden - Fachgruppe Senioren An alle Seniorinnen und Senioren und GEW-Mitglieder 55+ im Kreisverband Norden Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Hiermit laden wir Euch ganz herzlich zu unserer nächsten Veranstaltung ein. Sie findet statt am Mittwoch, den 21. November Ziel: Sperrwerk Leysiel mit Führung, anschließend Informationen zu der Küstenschutzmaßnahme Leybucht in der Alten Brauerei in Pilsum (mit Kaffee und Kuchen). Die Leybucht vor Beginn der Baumaßnahmen Das Sperrwerk Leysiel mit Schleuse bildet seit 1991 das Abschlussbauwerk der Deichnase "Leyhörn", dem Kernstück der Küstenschutzmaßnahme Leybucht. Treffpunkt: am Busbahnhof Norden (Anreise mit PKW in das Naturschutzgebiet ist nicht möglich). Rückkehr gegen Uhr Eine zusätzliche schriftliche Einladung erfolgt nicht. Anmeldung bitte bis zum bei Gudrun oder Susanne Die Leybucht nach Fertigstellung der Baumaßnahmen Gudrun Jakobs, Norddeicherstr. 244, Norden, , jakobs-norddeich@t-online.de Susanne Winkler, Barenbuscherweg 44, Norden, , fraemsteby@t-online.de 19

20 Werte und Normen in der Grundschule Der Griff zur Erprobungsphase und die ausgeprägte Angst eine Wertung Werte und Normen Orientierung in unserer Gesellschaft Beginn der vierten Stunde, Religion in der dritten Klasse. Kollegin A. holt Kinder ab, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Es sind sechs und Klaus murrt. Schon wieder - die blöde Lesestunde. Die Lesestunde in der vierten Klasse war schon eine Erfindung, die Ärger besänftigen sollte. Das Planungsteam der einzügigen Muster-Grundschule hatte die Aufteilung zum Religionsunterricht diskutiert. Kinder aus einer dritten Klasse einfach in eine vierte zu setzen, das brachte Probleme. Die Vierte machte Deutsch. Aber ein Aufteilen auf die erste oder zweite Klasse war nicht möglich. Das kam vom Stundenplan her nicht hin. Es blieb nur die vierte Klasse. Und anfänglich lief es ganz gut. Die Kinder waren neugierig, bekamen ihre eigenen Arbeitsblätter mit, dann aber gab es Unzufriedenheiten, Verweigerungen. Sie fühlten sich an den Rand gestellt. Das ging nun wirklich nicht. Die Lesestunde wurde erfunden. Allerdings waren drei Kinder in der Gruppe, die die Sprache kaum sprechen. Flüchtlingskinder. Nicht auffällig, aber sehr für sich, so nannte es die Kollegin A. einmal. Doch an diesem Morgen kam ein Satz, der später Diskussionen auslöste. Lizzi, eine Schülerinnen, die jeden Unterricht ausgesprochen aufmerksam verfolgte und rasch lernte, meldete sich: Warum müssen im Religionsunterricht die Ausländer immer raus? Wer Lizzi kannte, der wusste, dass diese Frage mit Absicht spitz gestellt war. Lizzi selbst hatte vietnamesische Wurzeln, und auch andere Kinder im Religionsunterricht der Klasse kamen aus unterschiedlichen Ländern. Das also konnte es nicht sein. Die hintergründige Frage war eine Reaktion auf eine für Kinder nicht durchschaubare Regelung. Diese Regelung störte die Klassengemeinschaft, verursachte ein Gefühl der Trennung, das Ihrseid-nicht-wie-wir erzeugte. Auch wenn es sicherlich Kritikwürdiges an der Lösung des Eingangsbeispiels unserer Muster-Grundschule gibt, so hat das Planungsteam nach eigenen Möglichkeiten sinnvoll gehandelt. Religion liegt nicht in einer Randstunde, alle Kinder nehmen verlässlich an einem Unterricht teil. Die Aufteilung der Klasse in Kinder, deren Religionszugehörigkeit dem angebotenen evangelischen Religionsunterricht entspricht und diejenigen, die lediglich teilnehmen, ist erfolgt. Es ist bewusst, welche Kinder einer anderen Religion angehören, deren Religionsunterricht also formal nicht erteilt werden kann. Und es ist dem Willen der Eltern entsprochen worden, Schülerinnen und Schüler, die die Werte unserer pluralistischen Gesellschaft verinnerlichen sollen. 20

21 immer im Vordergrund stehen. Die Einteilungen im Religionsunterricht vermitteln wenn auch unbewusst - Trennungen in der Gemeinschaft. Das ist nicht hinnehmbar. Die Vertretungen der Religionen betonen einheitlich, dass sie das Miteinander in der Gesellschaft friedlich und verantwortungsvoll im Umgang mit Andersdenkenden pflegen wollen. die grundsätzlich keine Teilnahme ihres Kindes an diesem Religionsunterricht wünschen. Also alles in bester Ordnung. Ist es das? Ein klares Nein. Es sprechen zwei wesentliche Gründe dagegen. Erstens: Gerade in Grundschulen ist der Erziehungsauftrag elementar. Auch wenn Untersuchungen belegen, dass die Schule nur eingeschränkt Einfluss auf Meinungen und Haltungen der Heranwachsenden hat, so ist doch unbestritten, dass die Grundschule das erste Gemeinschaftsfeld grundlegender Erfahrungen in der Gruppenorientierung bildet. Die ersten Jahre des Unterrichts bieten Orientierungen darin, wie wir uns in eine Gemeinschaft einbringen, sie vermitteln die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln des Miteinander in unserer Gesellschaft. Die Gemeinschaft lernt, sie entwickelt gegenseitige Anerkennung, Respekt und Achtung vor dem jeweils Anderen. Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein formen sich im sozialen Umfeld. Sicherlich hochgesteckte Ziele, die in jedem Unterricht und ganz besonders im Zusammenleben in der Ganztagsschule Zweitens: Die Vertretungen der Religionen betonen einheitlich, dass sie das Miteinander in der Gesellschaft friedlich und verantwortungsvoll im Umgang mit Andersdenkenden pflegen wollen. Nur wer die Überzeugungen anderer respektiert, kann erwarten, dass die eigene Überzeugung respektiert wird. Dazu ist es notwendig, dass das Miteinander der Religionen gesellschaftliches Selbstverständnis wird. Sicherlich - es gibt genügend Beispiele, die belegen, dass Religionsvertreter anders handeln, als hier dargestellt. Doch jede Religion, die in der demokratischen Gesellschaft ihre Anerkennung findet, legt Wert auf diesen Grundsatz. Die Organisation des Religionsunterrichtes in der Grundschule vermittelt den Kindern ein anderes Bild - ein Bild der Einteilung und damit der Abgrenzung. Auch wenn diese Erfahrung in dieser Altersgruppe nicht so tiefgreifend aufgenommen wird, sie verfestigt sich dennoch. Das kann, bei genauer Betrachtung, nicht im Interesse der Religionsgemeinschaften sein, und es widerspricht unbestritten dem zur Gemeinschaft erziehenden Charakter der Schule. Lösungen gibt es die? Gleich vorab. Der Religionsunterricht hat in unserer Gesellschaft eine hohe Bedeutung. Es ist der einzige Unterricht, der im Grundgesetz genannt und zu dem festlegt wird, dass er in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt werden soll. Religionsunterricht als Grundgesetzauftrag Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religions unterricht in Übereinstimmung mit den Grund sätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet wer - den, Religionsunterricht zu erteilen. (Art. 7 Abs. 3 GG) Diese Bedeutung spiegelt sich ebenfalls in den Formulierungen des Niedersächsischen Schulgesetzes. 21

22 Der gesellschaftliche Wandel, das ist deutlich spürbar, zeigt die Entwicklung hin zu einer Vielfalt religiös und weltanschaulich eigenständiger Orientierungen, die den bekenntnisorientierten Unterricht infrage stellen. Die Religionswissenschaftlerinnen Riem Spielhaus (Islamwissenschaftlerin, Georg-August-Universität Göttingen ) und Zrinka Štimac (Georg-Eckert-Institut, Arbeitsfeld: Religiöse Vielfalt und Diversität) kommen in einem Beitrag zum Thema Schulischer Religionsunterricht im Kontext religiöser und weltanschaulicher Pluralität zu der Auffassung: Aus religionswissenschaftlicher Perspektive wird ein bekenntnisorientierter Religionsunter richt also vehement abgelehnt oder zumindest der religionskundliche Zugang als geeigneter für die religiös plurale Gesellschaft angesehen, während theologisch verankerte Religionspädagog_innen dafür argumentieren, mit bekenntnisorientierten Ansätzen die Vielfalt religiöser Positionen in den Blick zu nehmen, da sich auch mit einer religionsbejahenden Perspektive eine anderen Weltan - schauungen gegenüber wertschätzende Haltung erarbeiten lasse. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit teilen diese exemplarischen Positionen das Ziel, Lernende in die Lage zu versetzen, unabhängig von Religionszugehörigkeit und Kultur friedlich und respektvoll zusammenzuleben. (In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 68. Jg /2018, 9. Juli 2018, S. 46) Allerdings ist nicht absehbar, dass ein übergreifender Religions- oder Ethikunterricht in Niedersachsen in absehbarer Zeit eingeführt wird. Dafür sind die Hürden zu hoch. Und doch kann die Änderung eines einzigen Satzes die Situation entschärfen. Die Situation, die eingangs geschildert wurde, ergibt sich an allen Grundschulen in der Schulpraxis durch die Umsetzung der Regelungen für den Religionsunterricht und den Unterricht Werte und Normen (RdErl. d. MK v ). Dieser Erlass ist im Grunde mit Blick auf die oben dargestellte Situation sinnvoll, er hat nur eine entscheidende Lücke. Der Erlass schließt die Grundschulen aus. Dort heißt es: 3. Einrichtung des Unterrichts Werte und Normen 3.1 Vom 5. Schuljahrgang an ist nach 128 NSchG der Unterricht Werte und Normen grundsätzlich dann einzurichten, wenn mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an diesem Unterricht verpflichtet sind. Verschiebungen in der pluralistischen Gesellschaft der Bundesrepublik Religiöse Zugehörigkeiten in der Bevölkerung in den Jahren 1990, 2003 und 2016 Urheber: GESIS - Leibniz Institute for the Social Sciences (2018): ALLBUS/GGSS 2014 (Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften/German General Social Survey 2014). GESIS Data Archive, Cologne. ZA5240 Data file Version 2.2.0, doi: /

23 Schulen sind mit dem o.a. Regelungs-Erlass gegeben, curriculare Grundlagen wurden erarbeitet, Lehr- und Lernmaterialien stehen zur Verfügung. Es gibt nur einen Grund für den Griff zur Erprobungsphase: Der Lehrkräftemangel. Es ist die ausgeprägte Angst, es könnte durch die Einführung ein weiterer Bedarf an Stunden in der Grundschule entstehen. Grundsätzlich ist das nicht von der Hand zu weisen. Doch mit Blick auf die aktuelle Situation muss das in den Hintergrund treten. Die zwingenden Gründe: Leuchtturm Nr. 129 Erstens: Tatsache ist, dass immer mehr Menschen die Anerkennung ihrer religiösen Orientierung auch gesellschaftlich festigen möchten. Die religiöse Vielfalt in der Bundesrepublik führt dazu; dass eine Neuverteilung der Schwerpunkte in der Erziehung gesetzt werden müssen. Dieser Vielfalt muss nun entsprochen werden, das würdigte auch die Beauftragte der Kirchenkonföderation, Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track. Sie erklärte: Genauso wie es ein Recht auf religiöse Erziehung gibt, besteht natürlich auch ein Recht auf nicht-religiöse Erziehung. (Pressemitteilung v. 12. Juni 2018) sie vermitteln die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln des Miteinander in unserer Gesellschaft. alle Fotos Privat Es genügt die Änderung des ersten Satzes in diesem Erlass, um die Grundschulen in die Lage zu versetzen, das Fach Werte und Normen anzubieten. Dieser Satz müsste lauten: Gem. 128 NschG ist der Unterricht Werte und Normen grundsätzlich dann einzurichten, wenn... Die GEW hatte bereits vor Jahren diese Änderung gefordert. Die Antwort bestand in der Einrichtung eines Schulversuchs zum Schuljahr 2017/18, an dem zehn Grundschulen teilnehmen durften. Bei genauer Betrachtung ein unglaublicher Vorgang, denn das Fach Werte und Normen hat einen Grad fachlicher Fundierung und Akzeptanz in der Bundesrepublik erreicht, dass eine weitere Erprobung in den Jahrgängen 1 bis 4 keine weiteren Erkenntnisse bringen kann. Das Fach Werte und Normen ist seit 1993 ordentliches Lehrfach in Niedersachsen, die Voraussetzungen für die Einrichtung in den Zweitens: Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass ausgerechnet die Gruppe Schülerinnen und Schüler, die die Werte unserer pluralistischen Gesellschaft verinnerlichen sollen, von einem werteorientierten Unterricht ausgeschlossen werden. Es ist deutlich zu beobachten, dass Neuanmeldungen im Grundschulbereich zunehmend mit dem Hinweis versehen werden, dass die Teilnahme am Religionsunterricht nicht erfolgen soll. Das betrifft besonders die Gruppe der Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund. Hier gilt es, Brücken zu bauen. Doch was passiert, wenn der Unterricht in Werte und Normen ohne Stundenanspruch umgesetzt würde? Sicher. Es würden nicht alle Grundschulen diesen Unterricht organisieren. Aber die meisten wahrscheinlich schon. Mehrzügige Grundschulen haben die Möglichkeit, Bänder zu legen. Die Aufteilung wäre dann keine Trennung mehr, alle bekämen ihren adäquaten Unterricht. Die Ausdehnung des Schulversuches auf 40 Grundschulen zum Schuljahr 2018/19 ist geradezu peinlich. Die sofortige Änderung des Runderlasses hat absoluten Vorrang. Dr. Josef Kaufhold 23

24 Big Brother Is Teaching You Selbstbestimmung und humane Existenz im Konflikt mit den manipulativen IT Konzernen Der KV Jever der GEW hatte am den Kölner Bildungsphilosophen Dr. Burchardt zu Gast, der den Teilnehmern einen faszinierenden, wenn auch erschreckenden Einblick in das Menschenbild, in die Ziele und in die vielfältigen, teils perfiden Manipulationsstrategien der großen IT Konzerne bot. Die Folgen dieser Politik, so Burchardt, zeigten sich nicht nur im Individuellen, sondern auch in Gesellschaft und Staat. Der Mensch als durch Filterblasen gefütterte Konsumentenmarionette, die zunehmende digitale Verwahrlosung, die Entgrenzung von Arbeit, die Zersetzung von gesellschaftlicher Solidarität und die zunehmende Deregulierung (Privat vor Staat) im Zuge der Globalisierung zeigten die Erosion individueller wie gesellschaftlicher Selbst- und Mitbestimmung. Die Digitalisierung schaffe sogar die Infrastruktur eines möglichen Totalitarismus; man blicke nur auf China, wo ein durch digitale Überwachung gespeistes Belohnungssystem Lebenschancen sanktionieren soll. Heiner Wegener und Irka Sjuts überreichen Matthias Burchard (rechts) eine kleine Aufmerksamkeit In Bezug auf Schule und Erziehung sprach sich Dr. Burchardt natürlich für Medienkunde und Informatikunterricht als Teil der Allgemeinbildung und der Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt aus. Und natürlich sei der dosierte Einsatz digitaler Programme im Unterricht nicht zu bemängeln. Doch müsse das pädagogische Leitziel der Schule immer die Mündigkeit und die Selbstbestimmung der Schüler und Schülerinnen sein und dazu bedürfe es des analogen Lernens, des gemeinsamen Miteinanders von Schülern, Mitschülern und Lehrenden. Dr. Burchardt plädierte dafür, niemals die persönliche Dimension von Erziehung und Bildung zu unterschätzen und zu vernachlässigen. Falls man den Bestrebungen der IT Konzerne, in den Schulen die pädagogischen, zwischenmenschlichen Beziehungen durch digitale Zuschnitts- und Überwachungsprogramme zu ersetzen, nicht wehrhaft entgegentrete, drohe die analoge Bildung zum neuen BIO-Produkt zu werden, einer teuren, exklusiven Ware für wenige. Heiner Wegener Digitalisierung bedenken»digital first, Bedenken second«verkündete im letzten Bundestagswahlkampf eine (später recht erfolgreiche) Partei. Dr. Matthias Burchardt, den der Kreisverband Jever zu einem Vortrag am in den Schützenhof eingeladen hatte, führte mit einem Verweis auf diesen Wahlslogan in seine Ausführungen ein. Sein lebendiger Vortrag über die Digitalisierung der Schulbildung wurde zu einem flammenden Plädoyer, sich, anders als auf dem Plakat nahegelegt, den Mühen des Bedenkens zu stellen, um reflektiert digitale Medien im Unterricht einsetzen zu können. Burchardt insistierte mit Nachdruck darauf, dass sich Lehrerinnen und Lehrer mit der pädagogischen und politischen D i m e n - sion der Digi- tali- 24

25 sierung auseinandersetzen. Dies sei umso wichtiger, als dass in vielen Planungsgruppen zur Digitalisierung Vertreter der IT-Lobby den Ton angäben und deren Forderungen Gewinninteressen der Digitalwirtschaft und Sparwünsche der Politik, nicht aber den pädagogischen Sinn des propagierten Medieneinsatzes berücksichtigten. Dabei sei bislang der Nachweis nicht geglückt, dass der massive Einsatz digitaler Medien dazu beitrüge, dass Schülerinnen und Schülern Bildung besser vermittelt werde. Erste wissenschaftliche Untersuchungen und die Reflektion bisheriger Digitalprojekte deuteten deutlich in die gegenteilige Richtung. Dr. Burchardt plädierte im Fazit seines Vortrags dafür, Unterricht wieder als im Kern zwischenmenschliches Handeln anzuerkennen. Digitale Medien seien nichts weiter als didaktische Hilfsmittel, könnten aber die Steuerung des pädagogischen Tuns nicht übernehmen. Den anwesenden Kolleginnen und Kollegen wurde durch Dr. Burchardts Vortrag die Gefahr bewusst, dass sich die Bildungspolitik an falschen Zielen orientiert. Dabei erschreckt es, in welchem Maß, fundamentale pädagogische Erkenntnisse ignoriert werden. In der auf den Vortrag folgenden Diskussion waren sich die Anwesenden einig, dass es nötig ist, sich den anbahnenden Fehlentwicklungen entgegenzustellen. Schülerinnen und Schüler sollten souverän mit digitalen Medien umgehen können. Statt zu lernen, wie man digitale Instrumente bedient, müssen sie angeleitet werden, wie man diese beherrscht. Erfolgreich kann hier nur eine fundierte Bildung sein, die auf Kenntnissen der analogen Welt fußt. Martin Baurmann Vorankündigung: Geerntet wird später Bedeutung und mangelnde Wertschätzung der elementaren Bildung Referentin: Dr. Erdmute Krohs / anschl. Diskussion u. a. mit Olaf Korek, beim GEW-Landesvorstand NDS zuständig für Jugendhilfe und soziale Arbeit Jochen Beekhuis, SPD-MdL, Mitglied im Schulausschuss Holger Heymann, Landrat Wittmund Marco Börgmann, Leiter Sozial- und Jugendamt Landkreis Wittmund am 20. Februar 2019 ab Uhr in der Residenz in Wittmund 25

26 GEW feiert Sommerfest Fröhlich und zuversichtlich trotz aller aktueller schulpolitischer Schwierigkeiten feierten die GEW-Kreisverbände Wittmund und Jever ihr alljährliches Sommerfest an der Wasserski-Anlage in Hooksiel. Wie in den letzten Jahren bot das Treffen Gelegenheit ausführlich über gegenwärtige Tendenzen in der Schulpolitik aber auch über erfolgreiche Aktionen und Auseinandersetzungen der Vergangenheit zu reden. Herzlichen Dank an Irka Sjuts und die anderen Organisatoren. Es war wieder ein buntes gutgelauntes Beisammensein. GEW KVs Wittmund und Jever unterwegs Am Samstag, dem 8. September, starteten wir, KollegInnen des KV Wittmund, mit Fahrrädern zu unserer Ost-Friesland-Tour. Von Wittmund aus ging es über Eggelingen Richtung Jever. Ulli Schierz hatte die Route geplant. Unterwegs gab es während der Pausen Informationen u.a. von Ulli Baselau über die Region und historische Gebäude. In Jever warteten schon die Kolleginnen des KV Jever auf uns. Vor der Weiterfahrt stärkten wir uns am Eishaus. Gemeinsam radelten wir weiter zum Forsthaus Upjever. Das nächste Etappenziel war De Boers-Gartencafé auf der Grenze zwischen Friesland und Ostfriesland. Auf der Terrasse des bayrische Gemütlichkeit ausstrahlenden Restaurants genossen wir die original bayrische Brotzeit oder Flädlesuppe, serviert von der Chefin des Hauses mit charmantem Dialekt im beeindruckenden Dirndl. Die dann folgende Etappe führte uns über den Sandeler Pad Richtung Leerhafe. In Isums überraschte uns Catharina Hinrichs-Blessmann mit einer fantastischen Quiche Lorraine und als Fingerfood Pflaumen im Speckmantel. So verwöhnt und gestärkt radelten wir nach Hause und können jungen KollegInnen nur empfehlen, in diesen GEW Kreisverbänden nicht nur mitzuarbeiten, sondern auch die Gemeinschaftsveranstaltungen mit zu genießen! Rolf Meyer 26

27 Unsere Demokratie muss gepflegt werden 27 Leuchtturm Nr Die gegenwärtige Diskurskultur spiegelt scheinbar eine tiefe Krise der Demokratie. 2. In der ganze Republik treffen sich abends Bürgerinnen und Bürger, um in Vereinen, Gewerkschaften und Parteiuntergliederungen miteinander zu diskutieren. 3. Dagegen stehen Dresden, Chemnitz usw. für Aufmärsche der Feinde des Diskurses, des Dialogs, weil sie mit gegenteiligen Auffassungen nicht leben wollen. 4. Tabubrüche wie die Bemerkung von Gauland über die Verbrechen in der NS-Zeit als Vogelschiss in der deutschen Geschichte finden rasend schnell Verbreitung in den Medien. 5. Hasskommentare zerstören jede kommunikative Basis. 6. Zwei Sichtweisen sind denkbar: - Einerseits geht man davon aus, dass Aussagen von Idioten jeden Diskurs unmöglich machen. - Andererseits solle man zivilisiert streiten, um den aggressiven Selbstbestätigungsmilieus (Blasen) entgegen zu wirken. 7. Die liberale repräsentative Demokratie ist welthistorisch das effizienteste politische System. 8. Unser politisches Gemeinwesen ist durch auf Krawall gebürstete Populisten in einer Krise, weil diese die Demokratie als Konfliktherd definieren. 9. Wir müssen es lernen, den Zündsatz kühlkalkulierender Provokateure zu entschärfen. 10. Die traditionellen Medien, deren recherchierende Journalisten jede Nachricht auf Glaubwürdigkeit hinterfragen, verlieren gegen die sozialen Medien mit ihren Brandsätzen an Bedeutung. 11. Die Arbeit der Redaktionen bleibt als vierte Gewalt in der Demokratie bedeutsam. 12. Internetplattformen deregulieren intransparent mit Hilfe undurchschaubarer Algorithmen die sachlichen, einem vernünftigen Diskurs dienenden Informationsströme. 13. Die Netzgesellschaft ist überfordert, Informationen nach journalistischen Prinzipien nach Relevanz und Glaubwürdigkeit zu sortieren. 14. Die Vielfalt der angebotenen Informationen aus der ganzen Welt sind just in time verfügbar. Doch die Auswertung erfordert einen redaktionellen Background. Im Netz verkapseln sich intolerante Gleichdenkende in sogenannten Filterblasen. Hier wirken die Algorithmen von Google, Facebook, Instgram usw. in der Form, dass sie im Netz nach Nutzern suchen und den Anwendern bieten, die die identische Meinung haben, so dass der (falsche) Eindruck entsteht, viele (die Mehrheit) teilten diese Meinungen. So entstanden die massenhaften Dresdendemos. Mit diesem Vorgehen arbeitet Pegida. Und hat damit analoge Wirkungen des digitalen Austauschs. 15. Die Ideale einer liberalen Demokratie, der Meinungsvielfalt werden durch Desinformationen und Hasskommunikation hintertrieben. Die Ideale des freien Meinungsaustauschs, der Aufklärung und der freien Kommunikation werden so hintertrieben. 16. Die Rolle der Vernunft als Modell für einen unbelasteten Meinungsaustauschs muss wirkmächtig umgesetzt werden. Parolen der Populisten dürfen niemals unkommentiert gespiegelt werden. 17. Der Widerspruch der gegensätzlichen Meinungen muss als selbstverständlich gepflegt werden. Man muss sich im demokratischen Diskurs als Gegner, nicht als Feind sehen. 18. Es müssen Grenzen gezogen werden, die verhindern, dass Diffamierungen irgendeine Bedeutung bekommen. 19. Sogenannnte soziale Medien öffnen Räume für Entgleisungen des Diskurses, sie ermöglichen eine Radikalisierung mit ihrer Geschwindigkeit, ihrer Ungeschminktheit, ihrer Anonymisierung, ihrer Belohnungen durch Likes. 20. Die digitalen Medienmöglichkeiten müssen eingrenzbar werden. Hannah Arendt hat das reale, erkennbare Erscheinen in der Öffenlichkeit als Bedingung für eine funktionierende Demokratie benannt. 21. Es geht auch darum, unflätige und verbal brutale Auswirkungen zu ächten und den demokratischen Diskurs davon zu befreien. Geschieht das nicht, öffnet man die Büchse der Pandora und lässt das Böse in die Welt. 22. Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind. - zitiert von Hans Vorländer bei.bpb.de ( No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time. - Winston Churchills Rede vor dem Unterhaus am 11. November 1947) 23. Die Ideale eines guten Journalismus, eine praktische, rekursive Kommunikationsethik gehen jeden etwas an. 24. Darum müssen Verbände, Gewerkschaften und Parteien alles tun, um den respektvollen Umgang der Bürger unserer Gesellschaft zu kultivieren. Hasso Rosenthal

28 28

29 jk Wer mitarbeiten, die historische Stunde für Besuchergruppen gestalten möchte, melde sich bitte unter: Besuch der AUSSTELLUNGEN mittwochs, freitags, sonntags Uhr bis Uhr Dezember bis Februar nur sonntags Uhr bis Uhr Anschrift Navigation: Westoverledingen, Leerer Str. 7

30 Was macht ein gutes Buch zu einem sehr guten?»prämierte Bücher in der Kinder- und Jugendliteratur (KJL)«hieß das diesjährige Thema der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW, die wieder in den schönen Räumen und der tollen Umgebung der Evangelischen Akademie in Loccum stattfand. Das Einführungsreferat hielt Klaus Humann Dr. Ewers (»Was macht ein Buch einzigartig?«), die Autorin Que Du Luu las aus ihrem Buch»Im Jahr des Affen«und der Verleger Klaus Humann berichtete sehr lebhaft von seinem Verlag»Aladin«, der allerdings just dem Thienemann-Verlag zugeschlagen wurde. Nein, er wurde nicht verkauft, denn er blieb in der Verlagsgruppe Bonnier aus Schweden (insgesamt 175 Unternehmen in 17 Staaten), die neben Penguin Random House (ehemals Bertelsmann u. a.; jetzt größte Verlagsgruppe der Welt mit mehr als 250 eigenständigen Verlagen) und der französische La Martinière Groupe zu den Großen der Buchbranche in der KJL gehören, aber zumeist im Hintergrund bleiben 1). Herr Humann erzählte sehr lebhaft und anschaulich, berichtete aber zunächst von seinen Misserfolgen als Verleger. Dazu gehört, dass sein Engagement für die Wiederauflagen von Maurice Sendak (Wo die wilden Kerle wohnen u. a.) leider nicht belohnt wurde. Dafür hat der Aladin-Verlag erfolgreich viele herausragende Bilderbücher produziert, die viele Preise erhielten zuletzt den von der AJuM verliehenen»lesepeter«august für»stadt am Meer«. Die Autorin Que Du Luu ist mit»im Jahr der Affen«auf der Shortlist zum Deutschen Jugendliteraturpreis (DJLP) 2018 vertreten die Sieger werden in den Sparten Bilder-, Kinder, Jugend- und Sachbuch auf der Buchmesse in Frankfurt gekürt sowie drei weitere Preise benannt (Jugendjury, Übersetzerpreis / neue deutsche Talente). Die Tagung fand ihren runden Punkt mit zwei Workshops, für die sich beide Gruppen wechselten. Die eine beschäftigte sich mit prämierungswürdigen Jugendbüchern und führte zu einigen anschaulichen, Theater tauglichen Vorführungen. Die andere beschäftigte sich mit der Bilderbuch- Shortlist zum DJLP und den letzten neun LesePeter Bilderbüchern. Dabei Que Du Luu wurde eine Prognose abgegeben, welches der sechs zum DJLP Nominierten gewinnen wird. Es war in beiden Gruppen das gleiche Buch: Sebastian Meschenmoser: Die verflixten sieben Geißlein (Stuttgart, Thienemann Verlag). Den Preis in Frankfurt hat das Buch allerdings nicht erhalten. Hier sind die Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises für das Jahr 2018: Bilderbuch - Øyvind Torseter: Der siebente Bruder oder Das Herz im Marmeladenglas Hildesheim: Gerstenberg Verlag * 26,00 * ab 5 J Kinderbuch - Megumi Iwasa & Jörg Mühle: Viele Grüße, Deine Giraffe Frankfurt: Moritz Verlag * 10,95 * ab 6 J Jugendbuch - Manja Präkels: Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß Berlin: Verbrecher Verlag * 20,00 * ab 16 J Sachbuch - Gianumberto Accinelli & Serena Viola: Der Dominoeffekt oder Die unsichtbaren Fäden der Natur Frankfurt: Fischer Sauerländer * 19,00 * ab 12 J Jugendjury - Angie Thomas: The Hate U Give München: cbj * 18,00 * ab 14 J Sonderpreis Gesamtwerk für den Übersetzer Uwe Michael Gutzschhahn Sonderpreis Neue Talente - Gesa Kunter ulrich.baselau@ajum.de 1) Die 50 größten 50 Verlagsgruppen inkl. Umsatz etc. findet man zum Beispiel auf der Webseite oder unter 30

31 Samstag ist Wannenbadetag Märchen anders und sehr sympathisch. Der Wolf plant, doch das Chaos im Haus der Ziegen und das Ordnungsempfinden des Wolfes passen nicht zusammen. Erst mal aufräumen! Sebastian Meschenmoser: Die verflixten sieben Geißlein Stuttgart: Thienemann ISBN S * 12,90 * ab 04 J * 5 von 5 Sternen Man kann davon ausgehen, dass ein Märchen nicht nur nacherzählt wird, wenn der Autor Sebastian Meschenmoser heißt. Er nutzt die bekannte Geschichte, aber seine Sympathien sind auf der Seite vom Wolf, auch wenn dieser wir ahnen es schnell auf der Seite der Verlierer steht. Der Wolf führt sein Leben eher strukturiert und ist sehr für Sauberkeit und Ordnung. Hier jedenfalls. Denn ein Messie-Haushalt ist nichts im Vergleich zur Wohnung dieser Ziegenfamilie. Man spürt und sieht am Ergebnis der Bilder die Freude des Illustrators, einen absolut chaotischen Haushalt zu zeichnen. Und, nachdem alles geordnet erscheint, zoomt er die Szenerie heraus, damit der erste Stock und der Dachboden sichtbar werden. Das Chaos ist immer noch nicht besiegt! Bereits auf dem Vorsatz beginnt alles sehr gesittet. Der Wolf bereitet sich in vier Bildern vor, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Zuerst: Geißhörner mithilfe von miteinander verklebten Toiletteninnenrollen herstellen. Außen kommen Klebestreifen hinzu. Dann schüttet er schon einmal im Vorgriff Mehl über sich, schluckt zwar keine Kreide, sondern malt sich stattdessen einen roten Lippenkussmund, zieht das rote Kleid über und befestigt das gebastelte Gehörn mit Mühe auf seinem Kopf. Wie gesagt, die eigentliche Geschichte hat noch gar nicht begonnen, aber wir, die wir das Märchen kennen, sind bereits mitten drin. Der Schmutztitel führt die Situation weiter und macht den Wolf wirklich lächerlich. Er hat sich zwar geweißt, die Beine und Füße jedoch vergessen. Die stecken nun in hochhackigen roten Schuhen, mit denen wir (wie der Wolf auch) wohl nicht ohne umzuknicken gehen könnten. Das blassgrüne Täschchen liefert zwar einen Komplementärkontrast, hängt aber nicht freundlich, denn die andere Hand ballt sich zur Faust. Einmal»Ha!«gerufen und die sieben Geißlein sind seins. Denkt er. Die Bilder zeigen, wie der Wolf bereits im Flur auf dem Ball ausrutscht und das Chaos auf dem Boden noch etwas verdichtet:»haaaarrrghnnpff!«kennzeichnet, was er fühlt. Dann sieht man die Freude von Sebastian Meschenmoser am Chaos. Da bleibt kaum ein Fleckchen im Raum, der nicht davon erzählt. Der»Lob des Ungehorsams«(Fühmann, Rostock: Hinstorff 2013) stellt das 7. Geißlein in den Mittelpunkt, Meschenmoser den Wolf. Denn obwohl er wirklich ziemlich lächerlich ist, wissen ihn Kinder in dieser Funktion spätestens dann zu schätzen, wenn sie eine eigene Wohnung haben. Mutter Geiß hat diese Phase offensichtlich übersprungen. Ein wunderbares Buch also, das das Chaos gegen eine strenge Struktur stellt. Die Sympathie ist aufseiten des Wolfes, den wir nicht nur gegen Ende mehr und mehr bedauern. Die anderen sind nämlich mehr und mehr unsympathisch geworden. Eine nicht ungeschickte Wendung innerhalb der Geschichte. ulrich.baselau@ajum.de 31

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