Zusammenfassung der Ergebnisse Sitzung des Netzwerks am in Frankfurt am Main
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- Irma Egger
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1 Umfrage unter den Betriebsräten der Luft- und Raumfahrtindustrie 2012 Zusammenfassung der Ergebnisse Sitzung des Netzwerks am in Frankfurt am Main
2 Ziele und Ablauf der Untersuchung Valide Daten- und Informationsgrundlage durch Pilotumfrage Identifikation wichtiger Themen und Trends Unterstützung der Weiterentwicklung des Netzwerks Beteiligung von Betriebsräten (Endhersteller und Zulieferer) Die Umfrage wurde durch die Hans-Böckler-Stiftung gefördert und von der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung GmbH (AgS) in Kooperation mit air connect im Zeitraum von März bis Mai 2012 durchgeführt: Fragebogenversand, Verteiler, Lenkungskreis: air connect / IGM Informationsbereitstellung: Betriebsräte aus der L&R-Industrie Auswertung (Fragebögen, Betriebsvereinbarungen, Interviews): AgS 2
3 Zielthemen der Untersuchung Allgemeine Angaben Kurzarbeit & Arbeitszeitkonten Fachkräftebedarf Beschäftigungssituation Leiharbeit & Werkverträge Ausbildung, Altersstruktur & Krankenstand Auslastung & Aufträge 3
4 Datenbasis und Branchenstruktur I Betriebsräte von 22 Betrieben/Unternehmen (von 35 angefragten) haben sich an der Umfrage beteiligt (Rücklaufquote: 63%), diese beschäftigen zusammen Mitarbeiter/innen. Die Umfrage repräsentiert damit 84,4 Prozent der Beschäftigten in der L&R-Industrie (Statistisches Bundesamt und IGM gehen für 2011 von insgesamt AN aus). Zu den meisten Fragen konnten die Betriebsräte zuverlässige und aussagekräftige Angaben machen. Zusätzlich wurden Betriebsvereinbarungen übermittelt und Interviews geführt. Die Vielfalt der Branche spiegelt sich auch bei den beteiligten Betrieben/Unternehmen wider: Endhersteller, Komponenten- und Systemzulieferer Unternehmensgröße (von unter 100 bis über AN) Qualifikationsstruktur (z.b. Ingenieuranteil zwischen 6% und 80%; Ø 27% ) 4
5 Zusammensetzung des Samples: Endproduzenten und Zulieferer Fa. D: 2.105; 4% Fa. E: 1.000; 2% Fa. C: 1.100; 2% Fa. B: 4.436; 8% Fa. A: 2.895; 5% Fa. L: 94 Fa. K: 4.470; 8% Fa. J: 1.238; 2% Fa. N: 450; 1% Fa. F: ; 24% Fa. F: 7.150; 13% Sonstige; 8.923; 17% Fa. M: 1.654; 3% Fa. T: 2.149; 4% Fa. O: 3.250; 6% Fa. R: 1.376; 3% Fa. P: 280; 1% Fa. Q: 480; 1% Fa. G: ; 24% Fa. H: 3.218; 6% Fa. I: 397; 0,9% Fa. S: 506; 1% Fa. R: 154 5
6 Datenbasis und Branchenstruktur II Betriebsgrößen im Sample > (2 Betriebe) (5 Betriebe) (8 Betriebe) < (7 Betriebe) 6
7 Datenbasis und Branchenstruktur III 100% 90% Ingenieursanteil (n = 15) Anteil Ingenieure an direkt Beschäftigten 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 80% A < ,5% B < ,2% C % D ,7% E < ,5% F ,2% G > % H < ,9% I ,5% J ,2% K > % L ,1% M ,9% N < O < ,3% Anteil Nicht-Ingenieure Anteil Ingenieure 7
8 Beschäftigung, Ausbildung, Fachkräftesicherung In den letzten zwölf Monaten fand ein Beschäftigungszuwachs statt (3.306 Neueinstellungen), auch für das kommende Jahr gehen die meisten BR von einer positiven Entwicklung aus. Die durchschnittliche Ausbildungsquote liegt bei fünf Prozent. Von den Ausgebildeten wurden 97 Prozent übernommen. Zudem absolvieren 477 Kolleg/innen in 19 Betrieben ein Duales Studium. Die Hälfte der Betriebsräte berichtet von Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen (vor allem bei höheren und spezifischen Qualifikationen). Betriebliche und überbetriebliche Qualifizierungs- und Personalentwicklungsprogramme bzw. Fördermöglichkeiten existieren in fast allen Unternehmen. Tendenziell richten die sich eher an Kolleg/innen, die bereits höher qualifiziert sind (Techniker, Ingenieure) und an (zukünftige) Führungskräfte. 8
9 Auslastung und Arbeitszeitkonten Fast zwei Drittel der Betriebsräte gehen von einer sehr hohen Auslastung bis 2014 aus (etwa die Hälfte gibt einen erwarteten Auslastungsgrad von 100% oder mehr an). Etwa ein Viertel der Betriebsräte geht schon jetzt von einer hohen Auslastung bis 2017 aus (die übrigen konnten keine Angaben dazu machen). In beinahe allen Unternehmen wird die Arbeitszeit über z.t. gestaffelte Kontenmodelle gesteuert (Kurzzeit-, Langzeit- und Lebensarbeitszeitkonten). Die Bandbreite (zulässige Plus- und Minusstunden) ist sehr hoch (-10 bis -300 / +15 bis +700). Die Guthaben sind allerdings nur in der Hälfte der Fälle gegen Insolvenz gesichert. Zum Teil weisen die Konten einen sehr hohen Guthabenstand auf (Kurz- und Langzeitkonten gesamt ohne Kappstunden: Stunden, dies entspricht Vollzeitäquivalenten). 9
10 Leiharbeit und Werkverträge Leiharbeit ist in allen Betrieben verbreitet, nur ein BR machte hierzu keine Angaben. Die Leiharbeitsquoten liegen in den Betrieben zwischen 4,3 und 27,8 Prozent, im Durchschnitt liegt die Quote bei 13,6 Prozent (8.199 Leiharbeitnehmer/innen). Leiharbeit wird in allen Bereichen (Produktion, Entwicklung, Verwaltung) und bei allen Qualifikationen eingesetzt. Betriebsvereinbarungen (z.b. Quote, Übernahme, Zuschläge) zur Leiharbeit gibt es in weniger als der Hälfte der Betriebe. Sechs Betriebe bezahlen nach dem Equal-Pay-Prinzip. Probleme sehen die BR v.a. in der z.t. sehr langen Einsatzdauer (bis zu 12 Jahre), der Bezahlung (bis zu 30% niedriger), der hohen Fluktuation und der Spaltung der Belegschaft. Werkverträge existieren ebenfalls in fast allen Betrieben und allen Bereichen, jedoch verfügen die BR hier kaum über Informationen bzgl. der Beschäftigten. Nur wenige BR werden vor der Vergabe informiert/ beteiligt; Wirtschaftlichkeitsrechnungen werden keinem BR vorgelegt. 10
11 Beschäftigungsverhältnisse im prekären Wandel Beschäftigtengruppen im Sample: Unbefristete, direkte Beschäftigte: (n = 22) Befristete, direkte Beschäftigte: 732 (n = 20) Leiharbeitnehmer/innen: (n = 21) Über Werkverträge eingesetzte Beschäftigte: 633 (n = 14) es gibt aber Hinweise, dass Informationen unvollständig sind und es sich um sehr grobe Schätzwerte handelt Leiharbeitnehmer/innen in Werkvertragsfirmen: keine Angaben Regulierungsgrad und Qualität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen sind bei Leiharbeitnehmer/innen erheblich schlechter als bei direkten Beschäftigten. Über die Bedingungen in Werkvertragsfirmen liegen keine validen Informationen vor. 11
12 Gesamtbeschäftigungspotenzial (auf der Basis des Samples: = ) Die Hochrechnung und datenbasierte Schätzung unter Einbeziehung der Vollzeitäquivalente aus Guthabenstunden, Überstunden und Kappstunden sowie der Berücksichtigung von Leiharbeitnehmern und Werkvertragsarbeitnehmern ergibt ein Gesamtbeschäftigungspotenzial für das erfasste Sample von Beschäftigten (n=22; MA) Arbeitsplätze Stammbelegschaft AN 79,6% Leiharbeitnehmer AN 12,5% Differenz zwischen Stammbelegschaft des Samples und Gesamtbeschäftigungspotenzial: Werkvertragsarbeitnehmer AN 2,5% Vollzeitäquivalente durch Kurzeitkonten AN 2,3% Vollzeitäquivalente durch Langzeitkonten AN Vollzeitäquivalente 2,4% durch Kappstunden (Basis 2011) 76 AN 0,1% Vollzeitäquivalente durch Überstunden außerhalb von Zeitkonten (Basis 2011) 455 AN 0,7% 12
13 Hauptprobleme aus Sicht der Betriebsräte Leiharbeit insbesondere lange Einsatzdauer und niedrigere Entlohnung der LAK tragen zur Spaltung der Belegschaft bei. Viele Betriebsräte sehen im hohen Kosten- und Leistungsdruck bzw. in der Arbeitsverdichtung ein zunehmendes Problem. Trotz der Klagen über den Fachkräftemangel gibt es scheinbar nur wenige Ansätze einer nachhaltigen Personalentwicklung. Hohe Abhängigkeiten der Zulieferer von den Endherstellern und der meisten Betriebe von Konzernentscheidungen schränken die Handlungsmöglichkeiten der Betriebsräte ein. 13
14 Herzlichen Dank! 14
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