Sport im Ganztag Schulen in Kooperation mit Sportvereinen

Transkript

1 Sport im Ganztag Schulen in Kooperation mit Sportvereinen Fachtag Ganz bewegt! am Stephan Schulz-Algie

2 Evaluation zum Programm Pakt für den Nachmittag Eckdaten der leitfadenorientierten Befragung 2016: Erreichte Schulen: Bestehende Kooperation mit Sportverein: 15/16: 54 von 57 (93%) 16/17: 42 von 65 (65%) 15/16: 39 (72,2%) 16/17: 30 (71,4%) Erreichte Vereinsvertreter/innen: Erreichte Übungsleiter/innen: 15/16: 26 16/17: in Arbeit 15/16: 20 16/17: in Arbeit

3 Schwieriger Weg hin zur Kooperation Fehlende Kooperationen wegen Personal- und Raummangel Häufigster Grund für nichtzustande kommende Kooperationen ist der Mangel an qualifiziertem Personal (Zeitstruktur des Ganztags am frühen Nachmittag) Gleiches gilt für die Verfügbarkeit der Sportstätten (Kollision mit Vereinszeiten) Weitere Gründe sind zum einen fehlendes Interesse eines Partners und Probleme in der Kooperationsarbeit

4 Schwieriger Weg hin zur Kooperation Befragung ergibt, dass mehrheitlich der Verein die Initiative für eine Kooperation mit der Schule ergreift > Die Schulen zeigen sich aber schnell kooperationsbereit Impulsgeber für Kooperationsvertrag: 28% arbeiten ohne Kooperationsvertrag 24% Initiative ausgehend vom Verein, 24% Initiative von beiden Seiten Kooperationspartner sehen sich anfangs vor große Herausforderungen gestellt: Fühlen sich allein gelassen Schwierigkeiten bei der Übungsleiterakquise Hoher Koordinierungsaufwand Kommunikation und Engagement sind Garanten für eine gute Kooperationsarbeit

5 Die konkreten Angebote in der Praxis Unterschiede der Ganztagsangebote zum Vereinstraining: Vermittlung von sportartübergreifenden Grundlagen (39,3%) Heterogenes und anderes Teilnehmerfeld (17,9%) Fokus auf gemeinschaftsfördernde Inhalte (14,3%) Kein Wettkampfcharakter (3,5%) Bewährte Methoden und Inhalte: Allgemeine motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten (30%) Sportartspezifisches Training (26,7%) Aufteilung in Kleingruppen (13,3%) - Partizipationsmöglichkeiten (10%) Psychomotorik (3,3%) - Konzentrationsübungen (3,3%) Schulsport-veranstaltungen in alleiniger staatlicher Verantwortung (z.b. Sportunterricht) Außerunterrichtliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote in den Schulen (z.b. im Ganztag) Außerschulischer Kinder- und Jugendsport (z.b. im Verein) 1. Säule 3. Säule 2. Säule

6 Die drei Bildungsbegriffe Formal zielgerichtet strukturiert verpflichtend Schule Non-Formal Durchaus zielgerichtet Geplant Prinzipiell freiwillig Vereinssport Informell Ungeplant unorganisiert Freiwillig Folgt keinem Lehr- und Erziehungsplan Freundeskreis

7 Kooperationsfeld Schule und Sportverein Organisationsebene Umsetzung durch Sportvereine und Sportkreise Inhaltsfelder Beratung Finanzierung Kooperationsverträge Modelle und Projekte Angebotsebene Umsetzung durch Sportvereine und Sportverbände Inhaltsfelder Umgang mit Heterogenität Veränderte Inhalte und Methoden Präsentation der Sportarten Spezieller Qualifizierungsbedarf

8 Angebotsformen Arbeitsgemeinschaft (AG) Wahlunterricht Schnuppertag oder Projektwoche Sportfeste (z.b. Bundesjugendspiele, Sportabzeichentag, Schulsportfeste) Sportabzeichen Jugend Trainiert für Olympia Freizeiten, Spielfesten, Ausflügen, Ferienspielen Gemeinsame Sportstättennutzung Schulsportligen/ Schulmannschaften Übernahme von Trägerschaften des Ganztagsangebots durch Sportvereine

9 Finanzierungsmöglichkeiten in Hessen Schulmittel (Ganztagsschulbudget, Selbständige Schule, Schulträger, Fördervereine etc.) Landesprogramm Schule und Verein des Hessischen Kultusministerium Kommunale Förderungen (Städte/Gemeinden, Sportämter) Förderprogramme der Sportkreise und Fachverbände Vereinsmitgliedschaftsmodelle Elternbeiträge Sponsoring

10 Personalgewinnung Lehrkräfte Übungsleiter/innen, Trainer/innen (nebenberuflich, hauptberuflich, ehrenamtlich) FSJ-ler (Freiwilliges Soziales Jahr), BFD-ler (Bundesfreiwilligendienst) Schülermentor/innen Sportstudent/innen Pensionäre/Eltern mit Erfahrung Sonstige Fachkräfte im Sport

11 Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)

12 Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)

13 Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung)

14 (aus: Anstöße 15 Sport im Ganztag. 2012)

15 12 Gelingensbedingungen (erarbeitet durch die Initiative Sportverein plus Schule ) (vgl. Schulz-Algie, Derecik, Stoll. 2009)

16 Rahmenbedingungen und Orte der Partizipationsförderung im Sport Decerik, Kaufmann & Neuber, 2013, S.217

17 Schlussfolgerungen und Forderungen 1. Schule darf nicht alleiniger Gestalter des verlängerten Schultages sein Die Sportjugend Hessen fordert eine Kultur des Lernens, der Erziehung und der Bildung, in der sich die drei wesentlichen Partner des Paktes Schule, Träger der Betreuung und die außerschulischen Bildungspartner einbringen können.

18 Schlussfolgerungen und Forderungen 2. Sozialverträgliche Kostenbeteiligung sicherstellen Die Sportjugend Hessen fordert, bei den Elternbeiträgen schnellstmöglich die Situation finanziell schwächer gestellter Familien zu berücksichtigen. Mittelfristig muss ein flächendeckend kostenfreies Angebot für das Betreuungsmodell bis 14:30 Uhr entstehen.

19 Schlussfolgerungen und Forderungen 5. Bessere Einbindung der Sportvereine als Kooperationspartner Die Sportjugend Hessen fordert eine deutlich verbesserte quantitative und qualitative Einbindung von Sportvereinen in die Nachmittagsangebote der Pakt- Schulen.

20 Schlussfolgerungen und Forderungen 5. Bessere Einbindung der Sportvereine als Kooperationspartner

21 Schlussfolgerungen und Forderungen 5. Bessere Einbindung der Sportvereine als Kooperationspartner

22 Sportvereine im Ausbau von Ganztagsschulen - eine empirische Bestandsaufnahme (Dr. Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung) 5. Bessere Einbindung der Sportvereine als Kooperationspartner

23 Schlussfolgerungen und Forderungen 6. Langfristige und angemessene Finanzierung von Sportvereinsangeboten Die Sportjugend Hessen fordert deutlichere Aussagen und Maßnahmen von den Schulbehörden, wie eine angemessene Finanzierung gesichert wird.

24 Schlussfolgerungen und Forderungen 7. Strukturelle Einbindung des organisierten Sports vor Ort Die Sportkreise müssen zügig neben Schulen und Schulträgern in die bestehenden und noch zu schaffenden Steuerungsstrukturen auf kommunaler Ebene eingebunden werden

25 Schlussfolgerungen und Forderungen 8. Bewegter Schultag Die Sportjugend Hessen fordert die Bereitstellung von mehr Sportund Bewegungsangeboten, Sport- und Bewegungsräumen sowie ausreichend qualifiziertem Lehrpersonal für einen bewegten Schulalltag.

26 Weitere Informationen: Stephan Schulz-Algie Referat Schule und Sport