Teilarbeitsfähigkeit in der Schweiz

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1 A E H Teilarbeitsfähigkeit in der Schweiz PD Dr.med. Andreas Klipstein MSc Leiter Medizin AEH- Zentrum für Arbeitsmedizin AG Zürich SIM- Swiss Insurance Medicine

2 A E H Gesundheitsmanagement Aus Einer Hand Spin-off der ETH Zürich, gegründet 1996 Hauptsitz in Zürich / Niederlassungen Bern Lausanne (gesamtschweizerisch tätig) Interdisziplinäres Team (ca. 50 Mitarbeitende): Ärzte Arbeitspsychologen Arbeitshygieniker Case Manager Ergonomen Physiotherapeuten Sicherheitsingenieure Weitere Infos:

3 A E H Die interdisziplinäre Plattform der Versicherungsmedizin Gründung 2003 Mediziner Juristen Underwriter Case Manager Versicherungsfachleute Gesundheitsökonomen SIM-AUF-Modul für EQUAM

4 A E H Inhalt Einführung Gesetzliche Grundlagen in der Schweiz Kochbuch der AUF Beurteilung Instrumente in der Schweiz Schlussfolgerungen

5 A E H Stellen Sie sich vor sie sind Steuermann, stehen vor dem entscheidenden Rennen und ihre Mannschaft ist nicht komplett.!

6 A E H Hält Arbeit gesund? % Arbeitswiederaufnahme nach akuten Rückenschmerzen (%, in den folgenden 10 Tagen) Tage

7 % A E H Hilft die Diagnose? MSD (N=250) Other Causes (N=561) Absence duration (in days) Danuser et al. 2013

8 Arbeitsunfähigkeit A E H Ein Rechtsbegriff

9 A E H Arbeitsunfähigkeit (Art. 6 ATSG) Arbeitsunfähigkeit (AUF) ist die durch eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit bedingte, volle oder teilweise Unfähigkeit, im bisherigen Beruf oder Aufgabenbereich zumutbare Arbeit zu leisten. Bei langer Dauer wird auch die zumutbare Tätigkeit in einem anderen Beruf oder Aufgabenbereich berücksichtigt.

10 A E H AUF: nicht versicherte Faktoren Alter Wirtschaftslage Situation auf dem Arbeitsmarkt Stellenlosigkeit Soziokulturelle Faktoren Familiäre Verhältnisse Bildungsstand Sprache Ethnie Religion Motivation Aggravation Diese Faktoren können Ausgang von Fehlbeurteilungen in der AUF sein- als Teilfaktoren bei der Beurteilung können sie Bedeutung haben

11 A E H Fallstrick Vor lauter Fokussierung auf Diagnose, Therapie und Verlauf werden die noch vorhandenen Funktionen und eine mögliche Teil-AUF /Teil-AF vergessen.

12 A E H 50-jähriger ungelernter Landschaftsgärtner wiederkehrende- chronische Rückenschmerzen seit Jahren Behandlung teilweise erfolgreich Seit 3 Monaten arbeitsunfähig - Rückkehr in die angestammte Tätigkeit realistisch, zumutbar, voll, teilweise wie? - Individuelle Voraussetzungen- Motivation? Flankierende und Unterstützende Massnahmen? - Wie reagiert das Umfeld? Arbeitgeber?

13 A E H Kochbuch 1) Zumutbare Funktionsfähigkeit einschätzen 2) Erheben der Arbeitsaufgaben und -anforderungen (Teilaufgaben, Teilbarkeit?) 3) Vergleich der Funktionsfähigkeit und den Anforderungen: 1) Was 2) Wie lange/ Pausen? 3) Leistungsminderung? 4) Zeitverminderung x Leistungsminderung= AUF in % 5) Umsetzbarkeit einer Teilarbeitsfähigkeit (Teilaufgaben)? 6) Verbesserbar durch medizinische Massnahmen oder Anpassungen am Arbeitsplatz?

14 A E H Elemente der Beschreibung Belastbarkeitsniveau, Belastungstoleranz Häufigkeit Spezielle Umstände Arbeitszeit (Präsenzzeit/ Pausen) Arbeitsrelevante zusätzliche Leistungseinbussen im Rahmen der geleisteten Arbeitszeit Hantieren von Lasten bis selten 20 kg bis Brusthöhe Keine Arbeiten unter feucht- kühlen Klimabedingungen Vermeiden von starken Gefühlsunterdrückungen Ganztags mit 2 Stunden zusätzlichen Pausen Verlangsamung in der Auffassung, va. bei geteilter Aufmerksamkeit

15 A E H Gründe für eine Einschränkung Sicherheit Erhöhte Unfallgefahr: Verminderte Konzentration und Fehlleistungen Gesundheit Drohende Schädigung oder Ver schlechterung des Zustandes Arbeitsleistung funktionelle Defizite im Vergleich zu den Arbeitsanforderungen Lebensqualität Psychische Dekompensation infolge übermässig strapazierter Schmerztoleranz oder Erschöpfung, Angst, Depression

16 A E H Heben ab Boden bis 25 kg selten, 15 kg manchmal Arbeiten in vorgeneigter Stellung und über Schulterhöhe manchmal Heben ab Boden bis 40 kg sehr selten, 15 kg manchmal Arbeiten in vorgeneigter Stellung und über Schulterhöhe oft - Rückkehr in die angestammte Tätigkeit realistisch, teilweise - Einschränkung für Hantieren sehr schwerer Lasten (Leistungsmind) - Zeitlich reduziert: 2 h verm. Pausen 50%, ganztags mit 2h verm. Pausen, Entlastung vom Setzen von Betonelementen

17 A E H Inhalt Einführung Gesetzliche Grundlagen in der Schweiz Kochbuch der AUF Beurteilung Instrumente in der Schweiz Schlussfolgerungen

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21 A E H Evaluation der Funktionellen Leistungsfähigkeit (SAR, Isernhagen) 27 Items, ergonomisch sichere Grenze

22 A E H WOCADO WOCADO (WOrk CApacity estimation support for DOctors) Fit for Work

23 A E H Quantitative Auswertung (Phase 2): Einzelaufgabe

24 A E H Auswertung Arbeitsfähigkeit

25 A E H Mittel der Eingliederung Früherfassung und Frühmassnahmen der IV (5.IVG Revision) Betriebliches Gesundheitsmanagment (BGM) Case Management Zertifizierte Arbeitsfähigkeitsassessoren SIM (ZAFAS)

26 A E H Mitwirkungspflicht Die versicherte Person muss alles Zumutbare unternehmen, um die Dauer und das Ausmass der Arbeitsunfähigkeit zu verringern und den Eintritt einer Invalidität zu verhindern (ATSG Art. 21, Abs.4). Im Rahmen der Revision des 5.IVG spezifiziert: Massnahmen der Frühinterventionen Integrationsmassnahmen zur Vorbereitung auf die berufliche Eingliederung Massnahmen beruflicher Art Medizinischen Behandlungen nach Artikel 25 KVG Als zumutbar gilt jede Massnahme, die der Eingliederung der versicherten Person dient; ausgenommen sind Massnahmen, die ihrem Gesundheitszustand nicht angemessen sind.

27 A E H www. swiss-insurance-medicine.ch Back to work: December, 6th