BACHELOR / DIPLOM. Sommersemester 2010 CORPORATE FINANCE. Prof. Dr. Marco Wilkens, Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft, UNIVERSITÄT AUGSBURG
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- Annika Beyer
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1 BACHELOR / DIPLOM Sommersemester 2010 CORPORATE FINANCE Prof. Dr. Marco Wilkens, Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft, UNIVERSITÄT AUGSBURG 4 Leistungspunkte, 60 Minuten am Matrikelnummer: Seite 1
2 Bitte beachten Sie folgende Hinweise: Ausschließlich zugelassene Hilfsmittel: o Taschenrechner (nicht programmierbar) o Schreibzeug (kein eigenes Konzeptpapier) Legen Sie bitte Ihren Studentenausweis sowie Ihren Personalausweis auf den Tisch, damit das Aufsichtspersonal Ihre Identität überprüfen kann. Füllen Sie bitte zunächst den Kopf Ihres Klausur-Vordrucks aus und unterschreiben Sie diesen in dem vorgesehenen Feld. Vergessen Sie keinesfalls, Ihre Matrikelnummer anzugeben und überprüfen Sie Ihre Eintragung noch einmal. Schreiben Sie auch auf alle weiteren Klausurbögen Ihre Matrikelnummer. In der Aufgabe A finden Sie diverse Aussagen, die entweder wahr oder falsch sein können. o Markieren Sie Ihre Antworten auf dem Klausur-Vordruck jeweils entweder unter der Rubrik W (= wahr) oder F (= falsch). o Nicht eindeutig lesbare Angaben führen zur Ungültigkeit Ihrer Klausur. Nehmen Sie keine Korrekturen auf dem Klausur-Vordruck vor. Sollten Sie einen Fehler korrigieren wollen, so verwenden Sie bitte einen neuen Bogen, den Ihnen das Aufsichtspersonal gerne gibt. o Bei Aufgabe A werden ausschließlich Ihre Angaben auf dem Klausur- Vordruck bewertet. Auf dem standardisierten Klausur-Vordruck nicht zu beantworten sind die Aufgaben B, C und D. Schreiben Sie die Lösungen dazu direkt unter die Aufgabe, nehmen Sie gegebenenfalls die Rückseite des vorherigen Blattes hinzu. Überprüfen Sie Ihre Klausurangabe auf Vollständigkeit. Geben Sie bitte zum Ende der Bearbeitungszeit die ausgefüllten Klausurbögen nach Anweisung des Aufsichtspersonals ab. VIEL ERFOLG! Seite 2
3 Aufgabe A: (Fragen 1 bis 30) (30 Punkte) Sind die folgenden Aussagen jeweils wahr (W) oder falsch (F)? Für korrekt beurteilte Aussagen erhalten Sie einen Punkt, für unzutreffend beurteilte Aussagen wird Ihnen ein Punkt abgezogen. Nicht beantwortete Fragen werden mit null Punkten bewertet. Die Gesamtpunktzahl aus Aufgabe A kann minimal null Punkte betragen. F01 F02 Die Eigenkapitalrendite steigt mit zunehmendem Verschuldungsgrad an, falls die Verzinsung des Fremdkapitals größer als die des Gesamtkapitals ist. Gemäß der "Traditionellen These" ist der Marktwert eines Unternehmens unabhängig vom Verschuldungsgrad. F03 Arbitragetransaktionen haben das Ziel, risikolose Gewinne zu erzielen. F04 F05 F06 F07 F08 F09 F10 F11 F12 F13 F14 F15 "The Law of one Price" besagt, dass Finanztitel im Kapitalmarktgleichgewicht identische Preise haben müssen, wenn sie den gleichen erwarteten Periodenüberschuss, das gleiche Geschäftsrisiko und das gleiche Kapitalstrukturrisiko aufweisen. Die 1. These von Modigliani/Miller besagt, dass der Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens unabhängig von seiner Kapitalstruktur ist. Die gewogenen durchschnittlichen Gesamtkapitalkosten eines unverschuldeten Unternehmens entsprechen dessen Eigenkapitalkosten. Zunehmende Verschuldung des Unternehmens wirkt sich bei "einfacher Gewinnsteuer auf Unternehmensebene positiv auf dessen Unternehmenswert aus (keine Berücksichtigung von Insolvenzkosten). Das Ziel der technischen Aktienanalyse ist, Kursprognosen auf der Grundlage von Kursverlaufsmustern der Vergangenheit zu erstellen. Am primären Kapitalmarkt werden bereits im Umlauf befindliche Wertpapiere gehandelt. An einem Markt mit schwacher Informationseffizienz sind durch technische Analysen systematische Überrenditen erzielbar. An einem Kapitalmarkt mit halb-strenger Informationseffizienz sind sämtliche Informationen über Kursbewegungen in der Vergangenheit vollständig berücksichtigt. An einem vollständig informationseffizienten Kapitalmarkt ist es nicht möglich, dass einzelne Anleger den Marktindex schlagen. Wenn alle Anleger passive Anlagestrategien verfolgen, wird die Informationseffizienz von Kapitalmärkten abnehmen. Bei Vorliegen von saisonalen Anomalien am Kapitalmarkt sind durch technische Aktienanalysen Überrenditen erzielbar. Der Kapitalmarkt sei streng informationseffizient: Die Verfolgung und präventive Bekämpfung von Insidergeschäften durch die BAFin ist sinnvoll, um "normale" Privatanleger (Nicht-Insider) vor finanziellen Nachteilen bei Aktieninvestitionen zu schützen. Seite 3
4 F16 F17 F18 F19 F20 F21 F22 F23 F24 F25 F26 F27 F28 F29 F30 Bei der zweidimensionalen Performancemessung wird im Gegensatz zur eindimensionalen Performancemessung neben der Rendite auch das Risiko einer Anlage berücksichtigt. Risikoscheue Anleger präferieren Finanztitel mit geringerem Risiko bei gleicher Rendite bzw. höherer Rendite bei gleichem Risiko. Bei einem aus zwei Wertpapieren bestehenden Portfolio ist eine vollständige Risikodiversifikation ohne Zunahme weiterer Finanztitel möglich, wenn beide Wertpapiere einen Korrelationskoeffizienten von 1 aufweisen. Das Jensen Alpha ist ein Performancemaß, das sich auf das systematische Risiko einer Anlage bezieht. Die Sharpe Ratio entspricht in einem μ-σ-diagramm der Steigung der Verbindungslinie zwischen dem risikofreien Zins und der jeweiligen Anlage. Die Kennzahl Market Risk-Adjusted Performance entspricht der Rendite der auf das Beta-Risiko des jeweiligen Fonds gehebelten Position des Marktindex. Ein Anleger mit einem breit diversifizierten Portfolio sollte bei der Auswahl von Fonds auf Performancemaße auf Basis des Gesamtrisikos (Standardabweichung der Renditen) zurückgreifen. Die Kritik von Roll bezieht sich auf Performancemaße, die auf dem unsystematischen Risiko einer Anlage basieren. Ein vertikaler Unternehmenszusammenschluss erfolgt zwischen Unternehmen derselben Branche und Produktionsstufe. Beim Substanzwertverfahren erfolgt die Bewertung des betriebsnotwendigen Vermögens zum Zeitwert. Unter der Voraussetzung von Risikoaversion liegt bei der Sicherheitsäquivalenz-Methode das Sicherheitsäquivalent immer zwischen dem Erwartungswert der Ausschüttungsverteilung und deren höchstem Wert. Bei der Risikozuschlagsmethode wird zum risikofreien Zinssatz ein Risikozuschlag addiert. Beim Multiplikatorverfahren berechnet sich der Multiplikator aus dem Verhältnis des Unternehmenswerts und der Bezugsgröße des Vergleichsunternehmens. Bei der Adjusted Present Value-Methode werden die Freien Cash Flows mit dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz auf Basis des CAPM abgezinst. Bei der Equity-Methode wird der Steuervorteil aus anteiliger Fremdfinanzierung über den Diskontierungszinssatz berücksichtigt. Seite 4
5 Aufgabe B: (10 Punkte) Bestimmen Sie in der folgenden Tabelle die fehlenden Angaben a) bis k). Gehen Sie von einer Gleichgewichtssituation nach Modigliani/Miller an einem vollkommenen Kapitalmarkt aus. Die drei Unternehmen A, B und C gehören derselben Risikoklasse an. Für risikofreies Fremdkapital gelte ein Zinssatz in Höhe von 6 %. Unternehmen A B C Erwarteter (Brutto-)Periodenüberschuss pro Jahr (vor Abzug von FK-Zinsen, unendliche e) Laufzeit) Risikoloses Fremdkapital (FK 0 = NFK) a) Marktwert des EK b) f) i) Marktwert des Gesamtunternehmens c) j) Eigenkapitalkosten 2*WACC g) 12 % Gesamtkapitalkosten WACC d) h) k) a) ,67; b) 8.333,33; c) ; d) 12%; e) 5.760; f) ; g) 14%; h) 12%; i) ; j) ; k) 12% Seite 5
6 Aufgabe C: (10 Punkte) In der folgenden Tabelle sind die fehlenden Angaben A bis F zu bestimmen. Der risikofreie Zinssatz zur Geldanlage bzw. Kreditaufnahme beträgt einheitlich r f = 6%. Marktindex Fonds A Fonds B Arithmetisches Mittel der Renditen -2 % -1 % 4 % Standardabweichung der Renditen 15 % 12 % 25 % Differenzrendite (DR) A B C RAP D E F A = 0 %; B = -0,60 %; C = 11,33 %; D = -2,00 %; E = -2,75 %; F = 4,80 % Unterstellen Sie nun, dass der Habenzinssatz für Geldanlagen 6% und der Sollzinssatz für Kreditaufnahmen 12% betragen. Wie verändern sich hierdurch DR und RAP der Fonds A und B im Vergleich zu den jeweiligen Werten zuvor? Kreuzen Sie die richtige Lösung an. G) DR A : O steigt O fällt X bleibt gleich H) RAP A : O steigt X fällt O bleibt gleich I) DR B : X steigt O fällt O bleibt gleich J) RAP B : O steigt O fällt X bleibt gleich Seite 6
7 Aufgabe D: (10 Punkte) Für die Weltmeister AG prognostizieren Sie für die in der Tabelle angegebenen freien Cash Flows (CF) vor FK-Zinsen und nach einfacher Gewinnsteuerzahlung bei hypothetisch reiner EK-Finanzierung. t (alle t 3) E(CF t ) Der einfache Gewinnsteuersatz beträgt s = 30%. Der über die Zeit konstante Verschuldungsgrad (L= FK 0 /EK 0 ) der Weltmeister AG ist 1. Die EK-Kosten k V EK betragen 15 % p. a., die FK-Kosten k FK entsprechen dem risikofreien Zins in Höhe von r f = 6 % p. a. Bestimmen Sie den heutigen Wert des Eigenkapitals der Weltmeister AG über die Entity-Methode ,35 Seite 7
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