Anlage 2. Zwischenbericht zum Forschungsprojekt Stand: Kompetenzstandards in der Berufsausbildung

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Anlage 2. Zwischenbericht zum Forschungsprojekt Stand: Kompetenzstandards in der Berufsausbildung"

Transkript

1 Anlage 2 Zwischenbericht zum Forschungsprojekt Stand: Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Bearbeiter und Bearbeiterinnen Dr. Kathrin Hensge, Gunda Görmar, Barbara Lorig, Helga Molitor, Daniel Schreiber Laufzeit I/2007- IV/ Ausgangslage Der Kompetenzbegriff wird seit einigen Jahren im wissenschaftlichen Bereich intensiv diskutiert und findet derzeit Eingang in nationale Bildungskonzepte und europaweite Verfahren zur Erfassung, Anerkennung und Vergleichbarkeit von Lernleistungen. Mit der Einführung von Bildungsstandards vom Primarbereich bis zum mittleren Schulabschluss liegt für den allgemeinbildenden Bereich ein Konzept vor, dass allgemeine Bildungsziele durch die Beschreibung von Kompetenzen konkretisiert. Die fachspezifischen Kompetenzen, die die Schüler und Schülerinnen nach Abschluss eines Jahrgangs erworben haben sollen, werden mit Hilfe von Testverfahren erfasst. Bildungsstandards erlauben es - über die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler -, die Leistungen der einzelnen Schulen miteinander zu vergleichen (Schulevaluation) und zu überprüfen, ob das Bildungssystem seinen Auftrag erfüllt hat (Bildungsmonitoring). Zur Zeit wird diskutiert, ob solche Bildungsstandards auch für die berufliche Bildung entwickelt werden sollen, um im Rahmen von Systemvergleichen den Bildungsstand zu ermitteln und darüber hinaus über Steuerungsmechanismen die Qualität beruflicher Handlungskompetenz zu sichern und zu steigern. Aber nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene erlangt das Kompetenzkonzept immer größere Bedeutung. Dem 2007 vom Europäischen Parlament verabschiedeten Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR), der die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zwischen den Mitgliedsstaaten und das lebenslange Lernen fördern soll, liegt eine Orientierung an Lernergebnissen und Kompetenzen zugrunde. Auch der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR), der derzeit entwickelt wird, sieht die Ausrichtung am Begriff der Handlungskompetenz vor. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie das Kompetenzkonzept in der beruflichen Bildung verankert werden kann, um die Durchlässigkeit zwischen den nationalen Bildungs-Sub- Systemen zu fördern und die Anschlussfähigkeit der dualen Berufe im europäischen Kontext (EQR/ECVET) sicher zu stellen. 2. Forschungsziele und Fragestellung Ziel des Forschungsprojektes ist es, anhand eines theoretisch fundierten Kompetenzmodells ausgewählte Ausbildungsordnungen exemplarisch kompetenzbasiert zu gestalten und eine Empfehlung zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen für die Ordnungspraxis zu erarbeiten. 1

2 Im Forschungsprojekt wird von der folgenden Hypothese ausgegangen: Berufliche Handlungsfähigkeit lässt sich in einem allgemeinen Modell von Kompetenzen hinreichend formalisieren und konkretisieren. Aus den beruflichen Handlungen lässt sich ein berufsspezifisches Anforderungsgefüge gewinnen, das in Aufgabenstellungen konkretisiert und überprüft werden kann. 3. Konzeption und methodische Herangehensweise Im Projekt ist eine zwei-schrittige Vorgehensweise vorgesehen: a) Theoretische Fundierung und Entwicklung eines allgemeinen Modells von Kompetenzen Ausgehend von der Diskussion über die Übertragbarkeit der Bildungsstandards in den beruflichen Bereich wurden im Forschungsprojekt unterschiedliche Kompetenzbegriffe eingebettet in ihre Basistheorien diskutiert und ihre Anschlussfähigkeit für die berufliche Bildung geprüft. Hierzu wurden insbesondere die Begriffe, Konzepte und Modelle im Rahmen des Kompetenzdiskurses herangezogen. Im Anschluss an die Bestimmung zentraler Begriffe wurden gängige Kompetenzmodelle im beruflichen Bereich analysiert und unter Einbezug theoretischer, konzeptioneller, politischer und praktischer Überlegungen ein allgemeines Modell von Kompetenzen für die Berufsausbildung entwickelt. b) Empirische Überprüfung Empirische Basis für die Konstruktion eines berufsspezifischen Kompetenzmodells sind die Ausbildungsordnungen. Dabei wird das Kompetenzmodell auf ausgewählte Ausbildungsordnungen projiziert, um das berufspezifische Kompetenzgefüge zu ermitteln und die Ausbildungsordnungen kompetenzbasiert zu gestalten. In Expertengesprächen und - workshops soll die Plausibilität der neu formulierten Ausbildungsordnungen und ihre Handhabbarkeit in der Praxis erörtert werden. Die Ergebnisse fließen in eine Handreichung zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen ein. Die empirische Überprüfung steht 2008 im Vordergrund. 4. Projektverlauf 4.1 Bildungsstandards Seit Erscheinen des Konzepts der nationalen Bildungsstandards 1 für den allgemeinbildenden Bereich ist in der Berufsbildungsforschung eine Diskussion entbrannt, ob das Konzept auf den Bereich der beruflichen Bildung übertragen werden kann (beispielsweise Dilger 2004, Sloane 2005, Dilger/Sloane 2005, Meyer 2006, Frank/Schreiber 2006, Zlatkin- Troitschanskaia 2007). 2 In dem Konzept wird folgende drei-schrittige Systematik 1 Klieme, E. et al (2003): Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards - Eine Expertise. BMBF (Hrsg.), Berlin 2 Dilger, B. (2004): Kompetenz als Standard der Bildung (von Standards). In: Kölner Zeitschrift Wirtschaft und Pädagogik.19. Jg., Heft 36, S Sloane, P.F.E. (2005):...Standards von Bildung - Bildung von Standards... In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Heft 4, S Dilger, B.; Sloane, P.F.E. (2005): The Competence Clash Dilemmata bei der Übertragung des Konzepts der nationalen Bildungsstandards auf die berufliche Bildung. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online (BWP@) Nr. 8, S Frank, I./ Schreiber, D. (2006): Bildungsstandards Herausforderungen für das duale System. BWP 4/2006 S Meyer, R. (2006): Bildungsstandards im Berufsbildungssystem- Ihre Relevanz für das berufliche Lernen zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik Band, Heft 1, S

3 vorgeschlagen (siehe Abbildung): allgemeine Bildungsziele werden durch Kompetenzmodelle konkretisiert, die die Leistungen der Schülerinnen und Schüler nach Abschluss einer Jahrgangsstufe in einem Fach beschreiben. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden mit Hilfe geeigneter Aufgaben getestet. Die erhobenen Ergebnisse sollen ein Bildungsmonitoring zum Leistungsvergleich der einzelnen Schulen und damit des Gesamtsystems ermöglichen. 1. Ebene Bildungsziele, konkretisiert durch 2. Ebene Kompetenzmodelle, umgesetzt in 3. Ebene Aufgaben zur Überprüfung (Monitoring) Abb. 1: Systematik der Bildungsstandards Mit der Klieme-Expertise wurde ein elaboriertes Konzept vorgelegt, wie Bildungsziele, Kompetenzanforderungen sowie Aufgaben zur Überprüfung der Kompetenzen miteinander verknüpft werden können. Das Konzept der nationalen Bildungsstandards wird in der Berufsbildungsforschung kritisch aufgenommen. Dilger/Sloane zeigen Dilemmata bei der Übertragung des Konzepts auf die berufliche Bildung auf und schlagen notwendige Schritte zur Adaption vor. 3 Deutlicher fällt das Urteil von Zlatkin-Troitschanskaia aus: Das neue Steuerungsmodell kann nicht direkt aus dem Bereich der Allgemeinbildung auf berufliche Bildungsgänge übertragen werden. 4 Meyer konstatiert, dass die Standards im Bereich der Berufsausbildung über das Konzept der nationalen Bildungsstandards hinausgehen. 5 Insbesondere bei dem zugrunde gelegten Kompetenzverständnis werden die Unterschiede zwischen Standards im allgemeinbildenden Bereich und der beruflichen Bildung deutlich. Im allgemeinbildenden Bereich wird zur Kompetenzmessung ein Kompetenzverständnis herangezogen, das aus einer psychologischen Perspektive die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern als kognitive Leistungsdispositionen beschreibt. Kompetenzen beziehen sich in diesem Kontext auf bestimmte Fach- bzw. Wissensgebiete, so genannte Domänen. Die Kompetenzen werden durch theoretisch fundierte Modelle abgebildet, die unterschiedliche Teildimensionen wie beispielsweise für das Fach Deutsch Rezeption und Produktion von Texten, mündlicher Sprachgebrauch unterscheiden. 6 Der Domänenbezug spielt eine besondere Rolle, weil theoretisch davon ausgegangen wird, dass der systematische Aufbau von Kompetenzen in einem Lernkontext, einer Domäne, beginnt. Dieses Kompetenzverständnis fokussiert auf fachliche Kompetenzen und ist von Ansätzen abzugrenzen, die überfachliche Kompetenzen oder Handlungskompetenz messen und bewerten. 7 Im Gegensatz zu dem vorgestellten, aus dem allgemeinbildenden Bereich stammenden Kompetenzverständnis hat sich in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ein Kompetenzverständnis durchgesetzt, dass das Handeln in komplexen Lern- und Arbeitssituationen in den Fokus nimmt und die Fähigkeit zu selbstorganisiertem Handeln Zlatkin- Troitschanskaia, O. (2007): Bildungsstandards in der beruflichen Bildung - Paradigmenwechsel für die Entwicklungspraxis beruflicher Schulen und Folgen für die Berufsbildungsforschung. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 103 Band, Heft 1, S Dilger, B.; Sloane, P.F.E. (2005): The Competence Clash Dilemmata bei der Übertragung des Konzepts der nationalen Bildungsstandards auf die berufliche Bildung. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online (BWP@) Nr. 8, S Zlatkin- Troitschanskaia, O. (2007): Bildungsstandards in der beruflichen Bildung - Paradigmenwechsel für die Entwicklungspraxis beruflicher Schulen und Folgen für die Berufsbildungsforschung. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 103 Band, Heft 1, S , hier S Meyer, R. (2006): Bildungsstandards im Berufsbildungssystem- Ihre Relevanz für das berufliche Lernen zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik Band, Heft 1, S Klieme, E. et al (2003): Expertise zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. BMBF 7 Weinert, F.E. (2002): Vergleichende Leistungsmessung in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In: Weinert, F. E. (Hrsg.): Leistungsmessungen in Schulen. 2. unveränderte Auflage. Weinheim, S (hier: S. 28) 3

4 betont. 8 Im Vergleich mit dem im allgemeinbildenden Bereich verwendeten Kompetenzverständnis ist berufliche Handlungskompetenz weiter gefasst. Neben fachlichen Kompetenzen spielen auch überfachliche Kompetenzen, wie beispielsweise sozialkommunikative Fähigkeiten oder auch motivationale Aspekte als Basis für eigenverantwortliches und selbstständiges Handeln eine große Rolle. Trotz der Unterschiede im Kompetenzverständnis im allgemeinbildenden und berufsbildenden Bereich kann die Konkretisierung von Bildungszielen durch Kompetenzmodelle im berufsbildenden Bereich aufgegriffen werden. Analog zu den Bildungszielen im allgemeinbildenden Bereich, die in Kompetenzmodellen fächerspezifisch konkretisiert werden, kann das Leitziel der Berufsausbildung, berufliche Handlungsfähigkeit, durch ein allgemeines Kompetenzmodell operationalisiert werden. Mit Hilfe des Kompetenzmodells können die Kompetenzen über die Berufe hinweg einheitlich beschrieben und zugleich für jeden Beruf spezifische Schwerpunkte herausgearbeitet werden, d.h. berufsspezifische Kompetenzgefüge in Form von Kompetenzmodellen abgebildet werden. Bei der Entwicklung dieses alle Berufe im Dualen System überspannenden, allgemeinen Modells stehen folgende Fragen im Vordergrund: a) Welche politischen, theoretischen und konzeptionellen Überlegungen spielen bei der Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen eine Rolle und b) wie kann ein Modell aussehen, mit dessen Hilfe die Kompetenzen in den Ausbildungsordnungen operationalisiert und systematisiert werden können? 4.2 Ordnungspolitische Vorgabe: Berufliche Handlungskompetenz Ziel der Berufsausbildung ist der Erwerb umfassender beruflicher Handlungsfähigkeit, d.h. die Befähigung des Einzelnen zum eigenverantwortlichen und umfassenden beruflichen Handeln in unterschiedlichen Kontexten. Für die Duale Berufsausbildung wird der Bezug zum Thema Kompetenz durch die Verwendung des Begriffs berufliche Handlungsfähigkeit im BBiG hergestellt. Nach Breuer können Kompetenzen als Fähigkeiten bzw. als grundlegende Fähigkeiten dargestellt und damit berufliche Handlungsfähigkeit pragmatisch als berufliche Handlungskompetenz gelesen werden. 9 Das Kompetenzkonzept ist bereits für die schulische Seite der Berufsausbildung auf einer ordnungspolitischen Ebene verankert. Im Jahr 1996 wurde mit der Einführung des Lernfeldkonzepts durch die Kultusministerkonferenz (KMK) ein Kompetenzverständnis festgelegt, das als Basis für die Beschreibung der Lernfelder und als Orientierung für das Lernen und Lehren in der Berufsschule dient. Die KMK geht von beruflicher Handlungskompetenz aus; diese wird definiert als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Humankompetenz und Sozialkompetenz Vgl. Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.) (2003): Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart 9 Breuer, K. (2005): Berufliche Handlungskompetenz - Aspekte zu einer gültigen Diagnostik in der beruflichen Bildung. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online (BWP@) Nr. 8, S. 1-31, hier S Kultusministerkonferenz (KMK) (2007): Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit den Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. (Stand: ) 4

5 Bei der Konstruktion von Ausbildungsordnungen für die betriebliche Ausbildung ist der Handlungsbezug ausschlaggebend. Bei der Neuordnung der industriellen Metall- und Elektroberufe im Jahr 1987 wurde zum ersten Mal ein ganzheitliches Verständnis beruflichen Handelns in Ausbildungsordnungen aufgenommen und die bis dato vorherrschende Ausrichtung an Kenntnissen und Fertigkeiten um das selbständige Planen, Durchführen und Kontrollieren (Handlungsorientierung) ergänzt. Seitdem werden berufstypische Aufgaben und konkrete Anforderungen an die Fachkraft als ausschlaggebendes Ordnungskonzept genutzt und die Ausbildungsordnungen kontinuierlich weiterentwickelt. Mit der Schaffung der IT-Berufe im Jahre 1997 wurde ein ganzheitliches Verständnis beruflichen Handelns in die Ordnungsmittel eingeführt, welches das Handeln im betrieblichen Gesamtzusammenhang sowie Aspekte der unternehmerischen Selbstständigkeit und Kundenorientierung berücksichtigt. 11 Die Neuordnung der industriellen Metall- und Elektroberufe von 2003/04 betonte indes die Prozessorientierung beruflichen Handelns, die sich auch anhand der Struktur der Berufsbildpositionen, gegliedert in Arbeits- und Geschäftsprozesse, nachvollziehen lässt. 4.3 Analyse theoretischer und konzeptioneller Grundlagen Ausgangspunkt sowohl des Forschungsprojektes Kompetenzstandards als auch für andere theoretische und konzeptionelle Überlegungen zur Umsetzung eines Kompetenzkonzepts (vgl. Reetz, KMK, Dilger/Sloane) ist die pädagogische Anthropologie Heinrich Roths 12, in der die menschliche Handlungsfähigkeit im Zentrum der Betrachtung steht. Während im Forschungsprojekt die Handlungsfähigkeit hauptsächlich auf den beruflichen Kontext bezogen wird, beschreibt Roth die menschliche Handlungsfähigkeit auf verschiedenen Fortschrittsstufen, die in der mündigen moralischen Entscheidungshandlung als höchster Stufe menschlichen Handelns gipfeln. Nach Roth setzt mündige, selbstverantwortliche Handlungsfähigkeit Sacheinsicht und Sachkompetenz (intellektuelle Mündigkeit), Sozialeinsicht und Sozialkompetenz (soziale Mündigkeit) und Werteinsicht und Ich-Kompetenz (Selbstbestimmung und moralische Mündigkeit) voraus. Roths pädagogische Anthropologie unterstützt den Ansatz einer ganzheitlichen Handlungsfähigkeit (im Sinne von Sach-, Sozial- und personaler Kompetenz), der im Forschungsprojekt verfolgt wird. Das Fortschreiten der Entwicklungs- und Lernprozesse zu sacheinsichtiger, sozialeinsichtiger und moraleinsichtiger Handlungsfähigkeit ist nach Roth von der Lernumwelt, den Sozialisations-, Lern- und Erziehungsprozessen abhängig, die ein Individuum erfährt. Für die Ausbildung heißt das, Lerngelegenheiten anzubieten, die neben den fachlichen auch die soziale und moralische Entscheidungsfähigkeit der Auszubildenden fördern. Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz stellen nach Roth keine Kompetenzdimensionen dar, die gleichwertig nebeneinander stehen wie viele Konzepte, die sich auf Roth stützen, behaupten. Vielmehr ist Sach- und Sozialkompetenz Voraussetzung für Selbstkompetenz. Roth nimmt damit eine Stufung vor, beschreibt einen Entwicklungs- und Lernprozess. Lothar Reetz transferiert Heinrich Roths pädagogische Anthropologie auf den beruflichen Bereich und führt das Konzept der Schlüsselqualifikationen, der Kompetenzen und der Handlungsorientierung zusammen. Dabei nutzt er die Persönlichkeitstheorie Heinrich Roths zur kompetenztheoretischen Fundierung und Systematisierung. Insbesondere ist es sein 11 Straka, G. A. (2002): Leistungen im Bereich der beruflichen Bildung. In: Weinert, F. E. (Hrsg.): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim, S Roth, H. (1971): Pädagogische Anthropologie. Band II: Entwicklung und Erziehung. Hannover 5

6 Verdienst, die Dimensionen Fach-/Methodenkompetenz, personale Kompetenz und Sozialkompetenz in die berufspädagogische Diskussion eingebracht zu haben Kompetenzmodelle Aus dem Feld der Berufsbildungsforschung kamen unterschiedliche Vorschläge zur Gestaltung und Entwicklung von Kompetenzmodellen. Grundsätzlich wird in den meisten Kompetenzmodellen (berufliche) Handlungskompetenz in Teildimensionen zerlegt. In einem solchen analytischen Kompetenzmodell werden Kompetenzklassen bzw. - dimensionen durch die Beschreibung einzelner Fähigkeiten und diese wiederum durch die Bestimmung von Kenntnissen und Fertigkeiten hierarchisiert (siehe Abbildung I). Eine solche Herangehensweise bei der Operationalisierung und Systematisierung von Handlungskompetenz ist in vielen Konzepten üblich. Abb. 2: Analytisches Kompetenzmodell nach Frey Diese Form der Kompetenzmodelle wird auch als Kompetenzstrukturmodell bezeichnet. Bei Kompetenzstrukturmodellen steht [...] im Mittelpunkt, wie die Bewältigung unterschiedlicher Anforderungen miteinander zusammenhängen und auf welchen und wie vielen Dimensionen interindividuelle Unterschiede in Kompetenzen angemessen beschrieben werden können. 14 a) Kode-Modell von Erpenbeck Ein prominentes Kompetenzstrukturmodell ist das von Erpenbeck vorgeschlagene KODE- Modell 15. Im Zentrum dieser Konzeption steht die Selbstorganisation. Erpenbeck spricht in diesem Zusammenhang von Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen. Kompetenzen sind demnach die Fähigkeiten und das Wissen eines Individuums zur Lösung 13 Reetz, L. (1999): Zum Zusammenhang von Schlüsselqualifikationen - Kompetenzen - Bildung. In: Tramm, T. (Hrsg.): Professionalisierung kaufmännischer Berufsbildung: Beiträge zur Öffnung der Wirtschaftspädagogik für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Festschrift zum 60. Geburtstag von Frank Achtenhagen. Frankfurt a. M. Reetz, L. (1990): Zur Bedeutung der Schlüsselqualifikationen in der Berufsbildung. In: Reetz, L.; Reitmann, T.: Schlüsselqualifikationen - Fachwissen in der Krise? Dokumentation eines Symposiums in Hamburg. Hamburg 14 Hartig, J.; Klieme, E. (Hrsg.) (2007): Möglichkeiten und Voraussetzungen technologiebasierter Kompetenzdiagnostik. Eine Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. BMBF, Bildungsforschung Band 20, Bonn, S Erpenbeck, J. (2003): KODE - Kompetenz-Diagnostik und -Entwicklung. In: Erpenbeck, J.; Rosenstiel, L. von (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung - Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart, S

7 von komplexen Aufgaben. Bei der Kompetenz von Individuen geht es nicht nur um das anforderungsgerechte Handeln im Sinne von Qualifikationen, sondern gerade auch um die Regulationsfähigkeit des Individuums, bei neuen Herausforderungen entsprechende Handlungsalternativen zu entwickeln. 16 Dabei geht es um die Teilkompetenzen: Fach- und Methodenkompetenz, sozial-kommunikative Kompetenz und personale Kompetenz. Die diese Teilkompetenzen integrierende und zur Geltung bringende Kompetenz ist die Aktivitäts- bzw. Handlungskompetenz. In dem KODE-Kompetenzmodell werden die Kompetenzdimensionen in einzelne Facetten der jeweiligen Dimension unterteilt; diese geben konkrete Hinweise für die Operationalisierung von Kompetenzen. Abb. 3: Kode nach Erpenbeck b) Kompetenzmatrix nach Achtenhagen/Baethge Eine weitere Herangehensweise wäre der Vorschlag von Achtenhagen und Baethge in ihrer Machbarkeitsstudie zu einem Berufsbildungs-PISA 17. In der Studie schlagen sie ebenfalls eine Matrix vor, in der die individuellen Fähigkeiten (Einstellungen, Werte und Wahrnehmungen, Antrieb und Motivation, Metakognition und differenzierte Wissensformen) und die Selbstkompetenz (Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz) einander gegenübergestellt werden. 16 Wilkens, U. (2005): Erfassung von Wirkungsbeziehungen zwischen Kompetenzebenen. In: QUEM-Bulletin 6/2005, S (hier: S. 7) 17 Achtenhagen, F.; Baethge, M. (2006): Machbarkeitsstudie Berufsbildungs-PISA. 7

8 Zugrunde gelegt wird ein weiterer Begriff von Berufsbildung, für den neben funktionalen Aspekten der Beherrschung von Arbeitsplatzanforderungen auch allgemeine Kompetenzen der individuellen Handlungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt, der Selbstorganisationsfähigkeit in Bezug auf die Berufsbiografie und lebenslanges Lernen sowie der Teilhabe am Gemeinschaftsleben konstitutiv sind 18. Abb. 4: Matrix Berufsbildungs-Pisa nach Achtenhagen/Baethge In ihrem Ansatz gehen sie von einem kognitiven Kompetenzverständnis aus. Auf der Ebene der zu erfassenden Kompetenzdimensionen haben differenzierte Wissenskonzepte mehr Raum, als handlungsrelevante Aspekte. Sie sehen es als sinnvoll an, die berufliche Handlungskompetenz vor allem unter der Perspektive der Wissensvermittlung zu betrachten. 19 c) Kompetenzmodell nach Bader/Müller Ein bereits ordnungspolitisch relevantes Kompetenzmodell ist im Lernfeldkonzept der Kultusministerkonferenz (KMK) verankert. Das Lernfeldkonzept löste 1996 das Fächerprinzip der Berufsschule ab, nach dem der curriculare Lehrplan in unterschiedliche, allgemeinbildende und berufsbildende Fächer unterteilt ist, die isoliert und meist unverbunden nebeneinander angeboten und vermittelt werden. Bezugspunkte des Lernfeldkonzepts sind nicht mehr einzelne Fachdisziplinen, sondern konkrete berufliche Aufgaben- und Problemstellungen. Zentrale Bildungsperspektive des Lernfeldkonzepts ist die Förderung von Handlungskompetenz. Bader unterscheidet zwischen Dimensionen und Akzentuierungen von Handlungskompetenz. Handlungskompetenz umfasst die Dimensionen Fachkompetenz, Human(Selbst-) Kompetenz und Sozialkompetenz Achtenhagen, F.; Baethge, M. (2006): Machbarkeitsstudie Berufsbildungs-PISA. S. 13f. 19 Vgl. ebd. S Bader, R.; Müller, M. (2002): Leitziel der Berufsbildung: Handlungskompetenz. In: Die berufsbildende Schule, Jg. 54, S

9 Diese Dimensionen sieht er nicht als isolierte Größen, sondern wechselseitig vernetzt. Bader stellt die o. g. Dimensionen von Handlungskompetenz in Beziehung zu deren spezifischen Ausprägungen und Akzentuierungen, die er in den Kompetenzdimensionen Methodenkompetenz, Lernkompetenz und kommunikative Kompetenz beschreibt. Das heißt jede Dimension von Handlungskompetenz schließt spezifische Dimensionen von Methoden-, Lern- und kommunikativer Kompetenz mit ein. So ist z. B. Methodenkompetenz für Bader keine unabhängige Dimension von Handlungskompetenz, sondern nur eine besonders prägnante Akzentuierung von Handlungskompetenz. Das dem Lernfeldkonzept zugrunde gelegte Kompetenzmodell bildet durch die waagerecht liegenden Querschnittskompetenzen eine Matrixform. Methodenkompetenz Lernkompetenz kommunikative Kompetenz Kompetenzmodell Bader/ Müller Fachkompetenz Humankompetenz Sozialkompetenz methodische Analysen strategisches Wissen Informationen beschaffen Zusammenhänge herauszuarbeiten Verstehen fachl. Begriffe Verstehen + Interpretieren von Gestik; Mimik Abb. 5: Kompetenzmodell nach Bader/Müller Methoden der Selbstreflexion eigene Kompetenzentwicklung planen eigene Lerninteressen entwickeln eigene Lernprozesse gestalten eigene und anderer Interessen in Einklang bringen Fremdsprache anwenden unter Einbeziehung des Verstehens fremder Kulturen Teamstrukturen analysieren soz. Beziehungen gestalten Lernprozesse in Gruppen verstehen; gestalten Lerndefizite erkennen und Hilfestellung anbieten Kommunikation verstehen Entscheidungen i. d. Gruppe treffen (Gesprächsregeln vereinbaren; Konsens- und Konfliktfähigkeit entwickeln) d) Kompetenzgefüge nach Dilger/Sloane Im Anschluss an das Bader/Müller-Modell gehen Dilger/Sloane 21 von einem Gesamtmodell beruflicher Handlungskompetenz aus, dessen Teilkompetenzen integrale Bestandteile dieses Gesamtmodells sind und sich in einem kategorialen Kompetenzmodell (Neun-Felder- Matrix) abbilden lassen. In ihrem Kompetenzmodell stellen sie den Dimensionen Domäne, Person und Gruppe (ursprünglich: Fach-, Personal- und Sozialkompetenz) die Querschnittskompetenzen Methoden/Lernkompetenz, Sprachkompetenz und ethische Kompetenz gegenüber. 21 Dilger, B.; Sloane, P.F.E. (2005): The Competence Clash Dilemmata bei der Übertragung des Konzepts der nationalen Bildungsstandards auf die berufliche Bildung. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online (BWP@) Nr. 8, S

10 Mit dieser Matrix können reale Handlungen systematisiert und klassifiziert werden. Auf der Basis einer solchen Konkretisierung von beruflicher Handlungskompetenz können Aufgaben entwickelt werden, die die Anforderungen an die Lernenden abbilden. 22 Abb. 6: Kompetenzgefüge nach Dilger/Sloane e) Experitse-Modell nach Dreyfus/ Dreyfus Eine gänzlich andere Herangehensweise bieten Kompetenzentwicklungsmodelle. 23 Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Kompetenzstrukturmodellen, wo es im Kern um die Differenzierung von unterschiedlichen Dimensionen von Kompetenzen geht, bilden Kompetenzentwicklungsmodelle den Verlauf des Kompetenzerwerbs in einem bestimmten Bereich (Kontext/Domäne) ab. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei spezifische Aufgaben, die einem Niveau zugeordnet werden können und den Stand des Kompetenzerwerbs markieren. Die systematische Abbildung von unterschiedlichen Kompetenzniveaus könnte im beruflichen Bereich mit dem Novize-Experten-Modell geleistet werden. 24 Dreyfus und Dreyfus beschreiben fünf Entwicklungsstufen, auf denen die Kompetenzen differenziert dargestellt und miteinander verknüpft werden. Dabei wird zum einen die Entwicklung von fachlichem Wissen, dass heißt von einem ersten Orientierungswissen bis zum erfahrungsbasierten Wissen beschrieben und zum anderen auch die praktische Ebene der Handlungsfähigkeit, das Know how, berücksichtigt. 25 Das Novize-Experten-Modell wurde für den Beruf KFZ-Mechatroniker/-in bereits erfolgreich angewendet und erprobt Dilger, B.; Sloane, P.F.E. (2005): The Competence Clash Dilemmata bei der Übertragung des Konzepts der nationalen Bildungsstandards auf die berufliche Bildung. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online Nr. 8, S. 14f. 23 Hartig, J.; Klieme, E. (Hrsg.) (2007): Möglichkeiten und Voraussetzungen technologiebasierter Kompetenzdiagnostik. Eine Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. BMBF, Bildungsforschung Band 20, Bonn, S Dreyfus, H.L.; Dreyfus, S.E. (1987): Künstliche Intelligenz. Von den Grenzen der Denkmaschine und dem Wert der Intuition. Reinbek bei Hamburg 25 Rauner, F. (2002): Berufliche Kompetenzentwicklung vom Novizen zum Experten. In: Dehnbostel, P.; Elsholz, U.; Meister, J.; Meyer-Menk, J. (Hrsg.): Vernetzte Kompetenzentwicklung. Alternative Positionen zur Weiterbildung. Berlin, S Rauner, F.; Spöttl, G.(2002): Der Kfz-Mechatroniker Vom Neuling zum Experten. Bielefeld 10

11 4.5 Fazit Abb. 7: Expertise-Modell nach Dreyfus/Dreyfus Die Analyse der unterschiedlichen Theorien und Konzepte zeigt, dass Handlungskompetenz in Dimensionen differenziert wird und als mehrdimensional angesehen werden kann (Roth, Reetz, KMK, Dilger/Sloane, Baethge/Achtenhagen, Erpenbeck), in den meisten Modellen auf die Dimensionen Sach-/ Fach-, Sozial- und Selbst- /Personalkompetenz zurückgegriffen wird (Roth, Reetz, KMK, Dilger/Sloane, Baethge/Achtenhagen, Erpenbeck) und einige der Modelle in Matrixform dargestellt und dadurch bspw. Kompetenzdimensionen mit Querschnittskompetenzen verbunden werden (KMK, Dilger/Sloane, Baethge/Achtenhagen). Um die Qualität und Vergleichbarkeit von Berufen zu sichern, sollte das im Forschungsprojekt zu entwickelnde Kompetenzmodell folgende Merkmale aufweisen: Bezug zum Leitziel der Berufsausbildung, dem Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit; an die Entwicklungen in der Ordnungsarbeit anschlussfähig sein (wie zum Beispiel die Orientierung an Arbeits- und Geschäftsprozessen); und differenzierte Kompetenzdimensionen berücksichtigen. 11

12 5. Erste Ergebnisse a) Entwurf eines allgemeine Modells von Kompetenzen Aus den rezipierten Theorien und Konzepten geht hervor, dass ein allgemeines Modell von Kompetenzen für den beruflichen Bereich eine Differenzierungsstruktur anhand von Dimensionen aufweisen muss. Im Anschluss an den in der Berufspädagogik und angrenzenden Disziplinen geführten Diskurs über Kompetenz und deren Operationalisierung durch Kompetenzmodelle liegen einer Systematisierung von Handlungskompetenz mindestens die Kategorien Fachkompetenz, Selbstkompetenz (oder deren Variationen Human- oder personale Kompetenz) und Sozialkompetenz zugrunde. Abb. 8: Modell beruflicher Handlungskompetenz Das im Forschungsprojekt entwickelte Kompetenzmodell orientiert sich an zwei Leitideen: der Strukturierung des Berufs an den berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie der beruflichen Handlungsfähigkeit. Zum einen geht es um die Beschreibung des Kontextes, der Handlungssituation, des konkreten Arbeits- und Geschäftsprozesses, zum anderen um das individuelle Vermögen, die subjektive Handlungsmöglichkeit des Auszubildenden unter Berücksichtigung der fachlichen, sozialen, methodischen und personalen Dimension. Das Kompetenzmodell stellt einen zweiseitigen Zugang zur Operationalisierung von beruflicher Handlungskompetenz dar. Zunächst werden die berufstypischen und einsatzgebietsüblichen Arbeits- und Geschäftsprozesse identifiziert und als Grundlage für den Zuschnitt der Berufsbildpositionen 12

13 der Ausbildungsordnung genutzt. Dadurch entstehen Handlungsfelder, die die Fachlichkeit des Berufes in den Ausbildungsrahmenplan der Ausbildungsordnung transportieren. Dies geschieht durch Beschreibungen des Kontextes, d.h. der objektiven Seite der beruflichen Tätigkeiten. Eine konzeptionelle Annäherung an die Konstruktion von Handlungsfeldern ist die Beschreibung von komplexen Handlungen unter Berücksichtigung der vor- und nachgelagerten Prozesse. Als geeignete Form der Darstellung komplexer Handlungen gilt das Konzept der Vollständigen Handlung nach Hacker. 27 Bei der Beschreibung der Ausbildungsinhalte fließen die Kompetenzdimensionen ein und stellen den Subjektbezug des Kompetenzmodells her. 28 Für die einzelnen Dimensionen müssen Fragestellungen entwickelt werden, die diese konkretisieren und für den Ausbildungsrahmenplan operationalisieren; ggf. könnten hier geeignete Listen von Verben, die den Dimensionen zugeordnet werden, Berücksichtigung finden (Taxonomien, bspw. Bloom, Krathwohl/Anderson, KMK-Lernfeldkonzept). b) Vorschlag zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen Neben den theoretischen und konzeptionellen Fragen hat das Forschungsprojekt das Ziel, eine Handreichung zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen für die Ordnungsarbeit auszuarbeiten;die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen sollen hier ebenso erklärt werden, wie die konkreten Arbeitsschritte. Zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen wurde das s. g. Drei-Komponenten-Modell entwickelt. Es dient als Gestaltungshilfe zur Entwicklung neuer bzw. Modernisierung bestehender Ausbildungsordnungen. Bei der Entwicklung von Ausbildungsbausteinen dienen derzeit die Arbeits- und Geschäftsprozesse des Berufes als Hilfestellung zur Schneidung von Ausbildungsbausteinen. Es zeichnet sich aber ab, dass im gewerblich-technischen Bereich die Orientierung an Arbeits- und Geschäftsprozessen leichter gelingt als im kaufmännischen. 1. Prozessorientierung Drei-Komponenten-Modell Arbeits- und Geschäftsprozesse des Berufes Schneidung von berufstypischen Handlungsfeldern 2. Kompetenzorientierung Kompetenzmodell (operationalisierte Dimensionen) Kompetenzbasierte Handlungsfelder des Berufes 3. Kompetenzentwicklung Kompetenzniveaus Ausprägungsgrade von Kompetenz/ Verlauf des Kompetenzerwerbs Abb. 9: Drei-Komponenten-Modell zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen 27 Hacker, W. (1986): Arbeitspsychologie. Berlin 28 In dem Kompetenzmodell wird, im Gegensatz zu anderen Modellen, Methodenkompetenz als eigenständige Kompetenzdimension ausgewiesen. Ähnlich wie Achtenhagen/Baethge ist Methodenkompetenz eine eigenständige Dimension, da diese a) fachlichen Wissens und Kenntnisse (Fachdimension) mit einem Anwendungsaspekt (bspw. Umgang mit Konzepten, planvolles Handeln) verknüpft und (b) über den engeren fachlichen Rahmen auch Kompetenzen aufnimmt, die sich auf das Arbeiten selber beziehen (bspw. Arbeitsorganisation wie Zeitmanagement, Einsatz von IuK-Technologien, Präsentationstechniken usw.) 13

14 1. Prozessorientierung Der Erwerb beruflicher Kompetenzen sind immer vor dem Hintergrund von Prozessen in Unternehmen und Betrieben zu betrachten. 29 Ausbildungsordnungen stellen den Bezug zur betrieblichen Wirklichkeit her. Aus dieser werden die Anforderungen an die Kompetenzen der späteren Facharbeiter/innen abgeleitet, die sich an den typischen Aufgaben und beruflichen Handlungen (berufliche Handlungsfelder) orientieren. Hier spielt insbesondere das selbständige Planen, Durchführen und Bewerten der eigenen Arbeiten und das Handeln im betrieblichen Gesamtzusammenhang als konzeptionelle Basis eine tragende Rolle. Um die betriebliche Wirklichkeit in den Ausbildungsordnungen abzubilden, sollten kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen anhand der berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozesse strukturiert werden. Arbeits- und Geschäftsprozesse werden zu den neuen Bezugsgrößen für die Curriculumsentwicklung und lösen die didaktischen Kriterien Wissenschaftsorientierung und Fachsystematik als primäre didaktische Kriterien ab. 30 Ein Beispiel für nach Arbeits- und Geschäftsprozessen strukturierten Ausbildungsordnungen stellen die 2003 und 2004 neugeordneten industriellen Metall- und Elektroberufe dar. 2. Kompetenzorientierung Der Bezug zur beruflichen Handlungskompetenz kann in den Ausbildungsordnungen durch die Implementierung eines für die duale Ausbildung verbindlichen Kompetenzverständnisses expliziert werden. Dieses müsste dann analog zu den Rahmenlehrplänen der KMK in die Ausbildungsordnung aufgenommen werden, um für größtmögliche Transparenz und Verständigung unter den an der Ausbildung beteiligten Akteuren zu sorgen. Für die Systematisierung und Operationalisierung zur Beschreibung von Kompetenzen ist ein für die berufliche Bildung allgemein gültiges Modell von Kompetenzen erforderlich. Dieses berücksichtigt durch den Bezug zu den jeweiligen Arbeits- und Geschäftsprozessen neben dem konkreten Kontext auch Kompetenzdimensionen wie fachliche, methodische, personale und soziale Kompetenzen. Für diese Kompetenzdimensionen werden Indikatoren zur Beschreibung und Kriterien zur Messung und Bewertung entwickelt, um einen konsequenten und einheitlichen Kompetenzbezug in den Ordnungsmitteln zu sichern. Das im Forschungsprojekt vorgeschlagene Modell für berufliche Handlungskompetenz stellt die Schnittstelle zwischen den Elementen Prozessorientierung und Kompetenzorientierung dar. 3. Kompetenzentwicklung Analog zu der Problematik des impliziten Kompetenzbezuges 31 geben Ausbildungsordnungen nur wenige Hinweise über den Verlauf des Kompetenzerwerbs über die Ausbildungsjahre. In den Ausbildungsordnungen finden sich implizite Hinweise zur Kompetenzentwicklung im Prozess der Ausbildung. In der zeitlichen Gliederung in den Anhängen der jeweiligen Ausbildungsordnung werden die zu vermittelnden Inhalte nach den Ausbildungsjahren gegliedert. Um die Förderung von Kompetenzentwicklung im Prozess der Ausbildung den Betrieben zu ermöglichen, bedarf es Beschreibungen von Niveaus der Beherrschung der angeeigneten Kompetenzen, um auf einer einheitlichen Basis Förderbedarf feststellen zu können und ggf. Maßnahmen einzuleiten. 29 Vgl. Bahl, A.; Koch, J.; Meerten, E.; Zinke, G. (2004): Was bedeutet prozessbezogen ausbilden? In: BWP 5/2004,S Rauner, F. (2002): Arbeits- und Geschäftsorientierung als Orientierungspunkte für die Entwicklung von Ordnungsmitteln. In: Wirtschaft und Berufserziehung, Heft 54, S Vgl. Lorig, B.; Schreiber, D. (2007): Ausgestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen - Grundlage für Kompetenzmessung und -bewertung. In: BWP 6/2007, S

15 Wie die Kompetenzentwicklung und das von uns vorgestellte Modell beruflicher Handlungskompetenz zu verbinden sind, ist noch eine offene Frage im Projektzusammenhang und muss diskutiert werden. 6. Bisherige Veröffentlichungen und Vorträge - Lorig, Barbara; Schreiber, Daniel: Ausgestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen - Grundlage für Kompetenzmessung und -bewertung. BWP 6/2007, S Vortrag beim BIBB-Fachkongress 2007: Kompetenzstandards und -diagnostik. AK Lorig, Barbara; Schreiber, Daniel: Kompetenzstandards und -diagnostik in der Berufsausbildung. In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Zukunft berufliche Bildung: Potenziale mobilisieren Veränderungen gestalten. 5. BIBB-Fachkongress Ergebnisse und Perspektiven. (im Druck) 15

Kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen als Grundlage für die Kompetenzmessung und -bewertung

Kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen als Grundlage für die Kompetenzmessung und -bewertung Vortrag im Rahmen der AG BFN-Tagung Kompetenzermittlung für die Berufsbildung Kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen als Grundlage für die Kompetenzmessung und -bewertung Barbara Lorig, Daniel Schreiber,

Mehr

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Forschungsprojekt 4.3.201 (JFP 2006) Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Zwischenbericht Dr. Kathrin Hensge Gunda Görmar Barbara Lorig Helga Molitor Daniel Schreiber Laufzeit: I/07 bis II/09 Bundesinstitut

Mehr

Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für. Berufsbildung vom 26.Juni 2014 zur Struktur und Gestaltung

Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für. Berufsbildung vom 26.Juni 2014 zur Struktur und Gestaltung Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung vom 26.Juni 2014 zur Struktur und Gestaltung von Ausbildungsordnungen Ausbildungsberufsbild, Ausbildungsrahmenplan Vorwort Mit der

Mehr

Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen. Verfahren zur Neuordnung von Ausbildungsberufen

Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen. Verfahren zur Neuordnung von Ausbildungsberufen Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen Verfahren zur Neuordnung von Ausbildungsberufen Vorphase Änderung der Anforderungen an die Berufsausbildung Akteure der Berufsausbildung (Sozialpartner,

Mehr

Umsetzung des DQR und die Konsequenzen für die Gestaltung von Aus- und Fortbildungsberufen

Umsetzung des DQR und die Konsequenzen für die Gestaltung von Aus- und Fortbildungsberufen AGBFN Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz Umsetzung des DQR und die Konsequenzen für die Gestaltung von Aus- und Fortbildungsberufen Workshop am 17. und 18. April 2012 Bundesinstitut für Berufsbildung,

Mehr

Gestaltung einer kompetenzbasierten Ausbildungsordnung Konzeption, Umsetzung und Perspektive

Gestaltung einer kompetenzbasierten Ausbildungsordnung Konzeption, Umsetzung und Perspektive Gestaltung einer kompetenzbasierten Ausbildungsordnung Konzeption, Umsetzung und Perspektive AG BFN-Tagung Weiterentwicklung von Berufen Herausforderungen für die Berufsbildungsforschung am 18. April 2012

Mehr

Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) BIBB-Hauptausschuss-Empfehlung Nr Ausbildung aus einem Guss

Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) BIBB-Hauptausschuss-Empfehlung Nr Ausbildung aus einem Guss Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) BIBB-Hauptausschuss-Empfehlung Nr. 160 Ausbildung aus einem Guss Handelnd lernen neue Ordnungsmittel in der dualen Ausbildung OSZ Berlin 12. November

Mehr

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Forschungsprojekt 4.3.201 (JFP 2006) Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Projektbeschreibung Dr. Kathrin Hensge Gunda Görmar Helga Köster Dr. Horst Kramer Barbara Lorig Daniel Schreiber Laufzeit

Mehr

Bildungsstandards als neue Steuerungsinstrumente Sachstand und Erfahrungen aus dem Bereich der Allgemeinbildung

Bildungsstandards als neue Steuerungsinstrumente Sachstand und Erfahrungen aus dem Bereich der Allgemeinbildung Bildungsstandards als neue Steuerungsinstrumente Sachstand und Erfahrungen aus dem Bereich der Allgemeinbildung Gliederung Perspektivenwechsel Bildungsstandards Theorie und Realisierung Zusammenhang Bildungsstandards

Mehr

Bildungsstandards im Berufsbildungssystem

Bildungsstandards im Berufsbildungssystem Prof. Dr. Rita Meyer Gastprofessorin für das Fachgebiet Berufspädagogik an der TU Berlin Bildungsstandards im Berufsbildungssystem Berufsbildung setzt Standards! Eine Bestandsaufnahme aus berufspädagogischer

Mehr

Im Folgenden werden unterschiedliche Kompetenzdefinitionen vorgestellt:

Im Folgenden werden unterschiedliche Kompetenzdefinitionen vorgestellt: Kompetenzen Ziel: Gemeinsame Arbeitsdefinition bzw. Arbeitsdefinitionen im Kollegium entwickeln. Kompetenzen auf der Basis der/den entwickelten Arbeitsdefinition/en operationalisieren. Theoretischer Hintergrund

Mehr

Kompetenzorientierte Curricula für f r die Berufsschule und der Einfluss europäischer Entwicklungen. Prof. Dr. Matthias Becker

Kompetenzorientierte Curricula für f r die Berufsschule und der Einfluss europäischer Entwicklungen. Prof. Dr. Matthias Becker KMK-Handreichung zur Erstellung von Rahmenlehrplänen nen Kompetenzorientierte Curricula für f r die Berufsschule und der Einfluss europäischer Entwicklungen Prof. Dr. Matthias Becker 22. Fachtagung der

Mehr

2. Formulierung der beruflichen Kompetenzen und Strukturierung nach dem Schema von Muster-Wäbs/ Schneider

2. Formulierung der beruflichen Kompetenzen und Strukturierung nach dem Schema von Muster-Wäbs/ Schneider Das Ziel ist es, ausgehend vom Lernfeld 1 (In Ausbildung und Beruf orietnieren..) eine dem Lernfeldkonzept entsprechende Lernsituation zu konstruieren. Eine Lernsituation ist eine didaktisch konstruierte

Mehr

Lernergebnisorientierung im deutschen Bildungssystem - Ein bildungsbereichsübergreifender Dialog - Stand der Umsetzung in Deutschland Berufsbildung

Lernergebnisorientierung im deutschen Bildungssystem - Ein bildungsbereichsübergreifender Dialog - Stand der Umsetzung in Deutschland Berufsbildung Lernergebnisorientierung im deutschen Bildungssystem - Ein bildungsbereichsübergreifender Dialog - Stand der Umsetzung in Deutschland 22. April 2015 BMBF, Berlin 1 Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR)

Mehr

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Ulrich Schüller, BMBF

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Ulrich Schüller, BMBF Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen Ulrich Schüller, BMBF Ziele der DQR-Entwicklung Mehr Transparenz im deutschen Qualifikationssystem Unterstützung von Verlässlichkeit, Durchlässigkeit

Mehr

Handlungskompetenz als Bildungsziel: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Lehrplänen allgemeinbildender und beruflicher Schulen

Handlungskompetenz als Bildungsziel: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Lehrplänen allgemeinbildender und beruflicher Schulen Handlungskompetenz als Bildungsziel: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Lehrplänen allgemeinbildender und beruflicher Schulen Lehrplanarbeit zwischen Bildungsstandards und Unterrichtsentwicklung

Mehr

Validierung non formal und informell erworbener Kompetenzen im Kontext des DQR

Validierung non formal und informell erworbener Kompetenzen im Kontext des DQR Validierung non formal und informell erworbener Kompetenzen im Kontext des DQR Susanne Müller Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Bildung Berufliche Bildung Hintergrund des DQR Ausgangspunkt

Mehr

2. Prozesshafte Abbildung einer beruflichen Handlungssituation

2. Prozesshafte Abbildung einer beruflichen Handlungssituation Das Ziel ist es, ausgehend vom Lernfeld 10 (Absatzprozesse...) eine dem Lernfeldkonzept entsprechende Lernsituation zu konstruieren. Eine Lernsituation ist eine didaktisch konstruierte Unterrichtseinheit,

Mehr

Bildungsstandards in der Berufsbildung

Bildungsstandards in der Berufsbildung Bildungsstandards in der Berufsbildung 9. Oktober 2007 WIFI Salzburg Kompetenzen Unterrichtsbeispiele Bildungsstandards Deskriptoren Testitems Modell des EQR Ziele und Funktionen der Bildungsstandards

Mehr

Leitfaden für die Entwicklung kompetenzorientierter Ausbildungsordnungen

Leitfaden für die Entwicklung kompetenzorientierter Ausbildungsordnungen Entwicklungsprojekt 4.2.420 Leitfaden für die Entwicklung kompetenzorientierter Ausbildungsordnungen Projektbeschreibung Toben Padur Dr. Yulija Prakopchyk Daniel Schreiber Irmgard Frank Dr. Kathrin Hensge

Mehr

Europäischer und Deutscher Qualifikationsrahmen

Europäischer und Deutscher Qualifikationsrahmen Europäischer und Deutscher Qualifikationsrahmen ZWH Bildungskonferenz 2012 Berlin, 15. Oktober 2012 Inhalt 1 2 3 4 5 Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR) Ziele, Akteure und Eckdaten des DQR Zuordnung

Mehr

Kompetenzdimensionen KMK (2007) (Hrsg.): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen

Kompetenzdimensionen KMK (2007) (Hrsg.): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Lernfeldorientierung in der beruflichen Fachrichtung EHW 9. Sitzung Gütekriterien einer Lernsituation Berufliche Handlungskompetenz erfassen und bewerten Richter, H. (2004): Lernerfolgsüberprüfung. In:

Mehr

Kompetenzorientierung in Curricula

Kompetenzorientierung in Curricula Kompetenzorientierung in Curricula Einführung in das Thema Auswertende Konferenz des ZQ - 12. Dezember 2011 Daniela Heinze, M.Sc. Kompetenzorientierung in Curricula 1. Hintergrund 2. Kompetenz und Kompetenzelemente

Mehr

Deutscher. und seine Konsequenzen für die Erziehungswissenschaft EWFT-Plenarversammlung Prof. Dr. Karin Böllert

Deutscher. und seine Konsequenzen für die Erziehungswissenschaft EWFT-Plenarversammlung Prof. Dr. Karin Böllert Deutscher Qualifikationsrahmen und seine Konsequenzen für die Erziehungswissenschaft EWFT-Plenarversammlung 15.05.09 Prof. Dr. Karin Böllert Fragestellungen Entwicklung Europäischer Qualifikationsrahmen

Mehr

Qualität der beruflichen Ausbildung: Akteure -Faktoren -Instrumente

Qualität der beruflichen Ausbildung: Akteure -Faktoren -Instrumente Qualität der beruflichen Ausbildung: Akteure -Faktoren -Instrumente Markus Bretschneider Bundesinstitut für Berufsbildung Berlin, 26. September 2017 www.bibb.de Gliederung Qualitätsverständnis Akteure

Mehr

Ludwig-Erhard-Schule. Informationen zum Kaufmann zur Kauffrau für Büromanagement

Ludwig-Erhard-Schule. Informationen zum Kaufmann zur Kauffrau für Büromanagement Informationen zum Kaufmann zur Kauffrau für Büromanagement 2 3 4 5 6 Neue Prüfungsordnung Gestreckte Abschlussprüfung Wegfall der Zwischenprüfung Prüfung von Inhalten des 1. Ausbildungsjahres nach 15 Monaten.

Mehr

Einleitung. I. Bildungsstandards und Kompetenzen

Einleitung. I. Bildungsstandards und Kompetenzen Einleitung I. Bildungsstandards und Kompetenzen Mit ihrem Beschluss vom 4. Dezember 2003, nationale Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache

Mehr

Kompetenzbasierte Aus- und Fortbildungsordnungen: Stand der Entwicklung und Herausforderungen

Kompetenzbasierte Aus- und Fortbildungsordnungen: Stand der Entwicklung und Herausforderungen Prof. Dr. Reinhold Weiß Kompetenzbasierte Aus- und Fortbildungsordnungen: Stand der Entwicklung und Herausforderungen Jahrestagung der Nationalen Agentur Bildung für Europa zum EU-Programm für lebenslanges

Mehr

Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online

Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online Barbara LORIG, Daniel SCHREIBER, Christin BRINGS, Torben PADUR & Nicole WALTHER (BIBB) Konzept zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen Online unter: http://www.bwpat.de/ausgabe20/lorig_etal_bwpat20.pdf

Mehr

Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die Perspektiven für die Fachschulen

Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die Perspektiven für die Fachschulen Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die Perspektiven für die Fachschulen 13. BAK FST-Arbeitstreffen am 24.3.2011 im Rahmen 21. BAG-Fachtagung auf den 16. Hochschultagen Berufliche Bildung Lothar Herstix,

Mehr

Ganzheitliche und eindeutige Formulierung ist matchentscheidend

Ganzheitliche und eindeutige Formulierung ist matchentscheidend K O M P E T E N Z B E G R I F F Berufliche Handlungskompet etenzen zent ntraler Ansatzpunkt für die Kompetenzorientierung Ganzheitliche und eindeutige Formulierung ist matchentscheidend Die Kompetenzorientierung

Mehr

Anlage I: Strukturvorschlag für kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen. im Rahmen des Projekts

Anlage I: Strukturvorschlag für kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen. im Rahmen des Projekts Anlage I: Strukturvorschlag für kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen im Rahmen des Projekts Weiterentwicklung des Konzepts zur Gestaltung kompetenzbasierter Bonn, 30. November 2012 AB 4.1, Barbara Lorig,

Mehr

HERZLICH WILLKOMMEN ERSTER JAHRESKONGRESS BERUFLICHE BILDUNG. Veranstalter

HERZLICH WILLKOMMEN ERSTER JAHRESKONGRESS BERUFLICHE BILDUNG. Veranstalter HERZLICH WILLKOMMEN ERSTER JAHRESKONGRESS BERUFLICHE BILDUNG Veranstalter 1 Partner und Sponsoren PARTNER GOLDSPONSOREN SPONSOREN 2 Forum V Workshop 3 Kompetenzorientierung in Prüfungen PAL Prüfungsaufgaben-

Mehr

Vom Lernfeld zur Lernsituation Kooperatives Lehren und Lernen in Lernfeldern

Vom Lernfeld zur Lernsituation Kooperatives Lehren und Lernen in Lernfeldern Kooperatives Lehren und Lernen in Lernfeldern Dr. Patricia Liebscher-Schebiella 15. Oktober 2007 Berufliche Handlungskompetenz Fähigkeit und Bereitschaft sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten

Mehr

Informationen zur Neuordnung aus berufsbildungspolitischer Sicht

Informationen zur Neuordnung aus berufsbildungspolitischer Sicht Einführungstagung zur Vorstellung des Landeslehrplanentwurfs Pharmazeutisch-kaufmännische Fachangestellte/Pharmazeutischkaufmännischer Fachangestellter (PKA) Informationen zur Neuordnung aus berufsbildungspolitischer

Mehr

Lernfeldorientierung in der BFR EHW Lernfelder im Unterricht der Berufsschule 3. Sitzung

Lernfeldorientierung in der BFR EHW Lernfelder im Unterricht der Berufsschule 3. Sitzung Lernfeldorientierung in der BFR EHW Lernfelder im Unterricht der Berufsschule 3. Sitzung Referent: Kathrin Gemballa E-Mail: k.gemballa@fh-muenster.de Berufsschulabschluss 2 Einführung von Lernfeldern I

Mehr

Leitbild trifft auf Praxis Bochum, 04. / 05. November. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Leitbild trifft auf Praxis Bochum, 04. / 05. November. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung Leitbild trifft auf Praxis Bochum, 04. / 05. November Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung Gliederung Die Formulierungen des Leitbildes die Qualifikationsziele des Akkreditierungsrates das Konzept

Mehr

Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom

Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom SEKRETARIAT DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND - IV A Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) (Beschluss

Mehr

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG Institut für Politikwissenschaft Universität Tübingen Karl-Ulrich Templ Bildungsstandards Die Bildungsstandards sollten gemäß Pressemitteilung

Mehr

Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens ein Sachstandsbericht

Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens ein Sachstandsbericht Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens ein Sachstandsbericht Gesprächskreis für Landesorgansisationen der Weiterbildung in NRW am 27.01.2010 in Düsseldorf Lothar Herstix, MSW, Ref. 312 Grundlagen

Mehr

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung

Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Forschungsprojekt 4.3.201 (JFP 2006) Kompetenzstandards in der Berufsausbildung Abschlussbericht Dr. Kathrin Hensge Barbara Lorig Daniel Schreiber Laufzeit I/2007 II/2009 Bundesinstitut für Berufsbildung

Mehr

kultur- und sozialwissenschaften

kultur- und sozialwissenschaften Uwe Elsholz Kurseinheit 5: Der Kompetenzentwicklungsdiskurs in der beruflichen Bildung Modul 3D: Betriebliches Lernen und berufliche Kompetenzentwicklung kultur- und sozialwissenschaften Das Werk ist urheberrechtlich

Mehr

Anerkennung informell erworbener Kompetenzen der DQR als Schrittmacher?

Anerkennung informell erworbener Kompetenzen der DQR als Schrittmacher? AG BFN-Workshop: Prüfungen und Zertifizierungen Willkommen zum Vortrag: Anerkennung informell erworbener Kompetenzen der DQR als Schrittmacher? Prof. Dr. Peter Dehnbostel Institut für Berufsbildung, Weiterbildung

Mehr

Ist das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein sinnvoller Ansatz für Studienreform?

Ist das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein sinnvoller Ansatz für Studienreform? Ist das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein sinnvoller Ansatz für Studienreform? Mögliche Ansatzpunkte zur Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge Forum demokratische und soziale Hochschule

Mehr

Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis. Umfang 6 LP. Modulnummer Workload 180 h. Turnus WS und SS

Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis. Umfang 6 LP. Modulnummer Workload 180 h. Turnus WS und SS Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis Modulnummer 801 103 100 180 h Umfang 6 LP Dauer Modul 1 Semester Modulbeauftragter Dozent/Dozentin der Vorlesung im jeweiligen Semester Anbietende

Mehr

Kompetenzorientierte Prüfungen im dualen System Wunsch oder Wirklichkeit?

Kompetenzorientierte Prüfungen im dualen System Wunsch oder Wirklichkeit? Kompetenzorientierte Prüfungen im dualen System Wunsch oder Wirklichkeit? Ergebnisse des BIBB-Forschungsprojekts 4.2.333 Veranstaltung Handelnd lernen neue Ordnungsmittel in der dualen Ausbildung am 12.

Mehr

1. Schlüsselqualifikationen aus der Sicht der ausbildenden Betriebe

1. Schlüsselqualifikationen aus der Sicht der ausbildenden Betriebe 1. Schlüsselqualifikationen aus der Sicht der ausbildenden Betriebe 1.1 Handlungsorientierte Berufsausbildung nach den neueren Ausbildungsordnungen Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) aus dem Jahr 2005 besagt

Mehr

Kompetenzorientierte Berufsbildung

Kompetenzorientierte Berufsbildung (Es gilt das gesprochene Wort Sperrfrist: Redebeginn) Begrüßung von Manfred Kremer Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur BIBB EHB Tagung Kompetenzorientierte Berufsbildung am 06./07.

Mehr

Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis

Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis Modul 1: Einführung in die Bildungswissenschaft Praxis Modulnummer 801 103 100 180 h Umfang 6 LP Dauer Modul 1 Semester Modulbeauftragter Dozent/Dozentin der Vorlesung im jeweiligen Semester Anbietende

Mehr

Umsetzung von ECVET an der Schnittstelle zwischen vollzeitschulischer und dualer Berufsausbildung im kfm. Bereich. Ergebnisse aus der Erprobung

Umsetzung von ECVET an der Schnittstelle zwischen vollzeitschulischer und dualer Berufsausbildung im kfm. Bereich. Ergebnisse aus der Erprobung Umsetzung von ECVET an der Schnittstelle zwischen vollzeitschulischer und dualer Berufsausbildung im kfm. Bereich Ergebnisse aus der Erprobung DECVET-Fachtagung Dresden, 23. Juni 2011 Dipl.-Hdl. Daniel

Mehr

Professionalisierung von Berufsschullehrkräften aus Sicht der beruflichen Schulen

Professionalisierung von Berufsschullehrkräften aus Sicht der beruflichen Schulen Professionalisierung von Berufsschullehrkräften aus Sicht der beruflichen Schulen Kurzvortrag in Essen am 24.11.2017 24.11.2017 Fachbereich Humanwissenschaften Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik

Mehr

Bildungsstandards. Konsequenzen für die berufsbildenden Schulen. IWPPaderborn. Peter F. E. Sloane. Jahrestage der Landesinstitut 2005, Kiel

Bildungsstandards. Konsequenzen für die berufsbildenden Schulen. IWPPaderborn. Peter F. E. Sloane. Jahrestage der Landesinstitut 2005, Kiel Peter F. E. Sloane Bildungsstandards für die berufsbildenden Schulen Jahrestage der Landesinstitut 2005, Kiel 15. Juni 2005 Agenda Bildungsstandards nach Klieme u.a. (1) Steuerungsfragen (2) Institutionelle

Mehr

Deutscher Qualifikationsrahmen - DQR. Chancen für die berufliche Bildung. 23. Oktober 1. IHK Prüferkongress Bielefeld

Deutscher Qualifikationsrahmen - DQR. Chancen für die berufliche Bildung. 23. Oktober 1. IHK Prüferkongress Bielefeld Deutscher Qualifikationsrahmen - DQR Chancen für die berufliche Bildung 23. Oktober 1. IHK Prüferkongress Bielefeld 1 Gliederung Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens Was wurde bisher erreicht?

Mehr

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen

BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG. Universität Tübingen BILDUNGSSTANDARDS UND KOMPETENZEN IN DER POLITISCHEN BILDUNG Institut für Politikwissenschaft Universität Tübingen Karl-Ulrich Templ 2 Bildungsstandards Bildungsstandards 3 Die Bildungsstandards sollen

Mehr

Dr. Herwig

Dr. Herwig Aspekte der Weiterentwicklung der KMK-Bildungsstandards am Beispiel des Faches Mathematik KMK-Fachtagung Implementation der Bildungsstandards, Workshop 4 Vereinbarung Die Bildungsstandards für den Mittleren

Mehr

Herzlich willkommen an der Wirtschaftsschule Freising

Herzlich willkommen an der Wirtschaftsschule Freising Herzlich willkommen an der Wirtschaftsschule Freising Umsetzung des kompetenzorientierten Lehrplans am Beispiel einer Lernsituation in den Fächern Mathematik und Informationsverarbeitung Multiplikatorenfortbildung

Mehr

Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR)

Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) Ziele des DQR Mit dem DQR sollen Bildungsgänge- und -abschlüsse verglichen sowie Durchlässigkeit, Verlässlichkeit und Qualitätssicherung unterstützt

Mehr

Manual zur Formulierung und Progressionsbeschreibung von Standards in den naturwissenschaftlichen Fächern und WAT

Manual zur Formulierung und Progressionsbeschreibung von Standards in den naturwissenschaftlichen Fächern und WAT Manual zur Formulierung und Progressionsbeschreibung von Standards in den naturwissenschaftlichen Fächern und WAT Joachim Kranz 2013 Was man prinzipiell über Standards wissen sollte Bildungsstandards Die

Mehr

Kompetenzorientierung in Unterricht und Leistungsmessung (RUL ) Eingangsdiagnose und Instruktionsdifferenzierung am Beispiel waveboard

Kompetenzorientierung in Unterricht und Leistungsmessung (RUL ) Eingangsdiagnose und Instruktionsdifferenzierung am Beispiel waveboard Kompetenzorientierung in Unterricht und Leistungsmessung (RUL 9.10.2013) Eingangsdiagnose und Instruktionsdifferenzierung am Beispiel waveboard 1 Was sind Kompetenzen? Kompetenzen stellen in der Lesart

Mehr

Kompetenzorientierung im Religionsunterricht

Kompetenzorientierung im Religionsunterricht Kompetenzorientierung im Religionsunterricht Konzeptionelle Grundlagen und Perspektiven der praktischen Umsetzung 1 Gliederung I) Begrüßung - Vorstellung - Einführung in das Thema II) Sprechmühle zum Thema

Mehr

Interdisziplinäre Kompetenzen

Interdisziplinäre Kompetenzen Interdisziplinäre Kompetenzen Eine Annäherung Berlin, 27. März 2018 Jun.-Prof. Dr. habil. Sebastian Lerch Johannes Gutenberg-Universität Mainz Inhalte des Vortrags 1. Interdisziplinarität: Ordnung und

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Bildungsstandards Deutsch / Mathematik - 7. - 10. Klasse - Jahrgangsstufentests Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

Mehr

Netzwerkplenum Bremen 22. / 23. Oktober. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Netzwerkplenum Bremen 22. / 23. Oktober. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung Netzwerkplenum Bremen 22. / 23. Oktober Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung Gliederung Die Umstellung auf die neuen Abschlüsse hat in der Vielzahl der Fälle nicht zu einer Verbesserung von Studium

Mehr

ASCOT Kompetenzmessung in der Berufsbildung Ansatz, Ergebnisse und Perspektiven der BMBF Forschungsinitiative

ASCOT Kompetenzmessung in der Berufsbildung Ansatz, Ergebnisse und Perspektiven der BMBF Forschungsinitiative ASCOT Kompetenzmessung in der Berufsbildung Ansatz, Ergebnisse und Perspektiven der BMBF Forschungsinitiative Beitrag zur BMBF-Fachtagung am 16.September 2015 in Potsdam Martin Baethge / Esther Winther

Mehr

HRK Der europäische Qualifikationsrahmen Ziele und Bewertung aus Hochschulsicht

HRK Der europäische Qualifikationsrahmen Ziele und Bewertung aus Hochschulsicht HRK Der europäische Qualifikationsrahmen Ziele und Bewertung aus Hochschulsicht Dr. Michael Harms 12. November 2006 Aufbau Vorbemerkung: Was ist ein Qualifikationsrahmen? 1. Der Europäische Qualifikationsrahmen:

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Bildungsstandards Deutsch/Mathematik 5./6.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Bildungsstandards Deutsch/Mathematik 5./6. Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Bildungsstandards Deutsch/Mathematik 5./6. Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Karl-Hans Seyler Bildungsstandards

Mehr

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Eva Nourney, BMBF

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Eva Nourney, BMBF Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen Eva Nourney, BMBF Grundlagen: Lissabon-Strategie Lissabon-Strategie (2000): EU soll zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten

Mehr

Projekt zur Qualitätssicherung: Leitbilder Grundlage der Qualitätssicherungskultur. Präsentiert von: Juliane Pache Inga Külpmann Kurt Stiller

Projekt zur Qualitätssicherung: Leitbilder Grundlage der Qualitätssicherungskultur. Präsentiert von: Juliane Pache Inga Külpmann Kurt Stiller Projekt zur Qualitätssicherung: Leitbilder Grundlage der Qualitätssicherungskultur Präsentiert von: Juliane Pache Inga Külpmann Kurt Stiller Gliederung 1. Phase: Explorative Recherche 2. Phase: Inhaltliche

Mehr

Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen für die Nachqualifizierung

Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen für die Nachqualifizierung Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen für die Nachqualifizierung Referat auf der ZWH-Bildungskonferenz am 10./11. Oktober 2006 in Stuttgart In der Reihe: Neue Einsatzfelder für Qualifizierungsbausteine:

Mehr

Berufliches Lernen 4.0

Berufliches Lernen 4.0 Berufliches Lernen 4.0 Ausblick auf die Anforderungen an die künftige berufliche Qualifizierung von Menschen mit Behinderung in der Werkstatt 1 Berufliches Lernen in der Werkstatt Bundeseinheitliche Regelungen

Mehr

Arbeitsprozess- und kompetenzorientierte. am Beispiel der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik

Arbeitsprozess- und kompetenzorientierte. am Beispiel der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik Arbeitsprozess- und kompetenzorientierte Studienganggestaltung am Beispiel der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik Dr. Thomas Hägele (itab, TUHH) Barbara Knauf (itab, TUHH) Der ideale Absolvent Umfassende

Mehr

Tag der Berufsausbilder/-innen innen Sachsen 8. Oktober 2009 in Dresden. Impulsbeitrag: DQR / DECVET Aktivitäten (Ergebnisse)

Tag der Berufsausbilder/-innen innen Sachsen 8. Oktober 2009 in Dresden. Impulsbeitrag: DQR / DECVET Aktivitäten (Ergebnisse) Tag der Berufsausbilder/-innen innen Sachsen 8. Oktober 2009 in Dresden Impulsbeitrag: DQR / DECVET Aktivitäten (Ergebnisse) Kerstin Mucke Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn Tag der Berufsausbilder/-innen

Mehr

Tabellen für integrierte DQR-Matrix. Vortexte

Tabellen für integrierte DQR-Matrix. Vortexte Integrierte DQR-Matrix/ Version v. 08.07.08 1 Tabellen für integrierte DQR-Matrix Vortexte 1 Kompetenz zur Erfüllung grundlegender Anforderungen in überschaubar strukturierten und gleichbleibenden Arbeits-

Mehr

Projektbeschreibung. Markus Bretschneider Gunda Görmar. Entwicklungsprojekt Laufzeit II/2014 bis IV/2015.

Projektbeschreibung. Markus Bretschneider Gunda Görmar. Entwicklungsprojekt Laufzeit II/2014 bis IV/2015. Entwicklungsprojekt 4.2.464 Neuordnung der Verordnung zur Berufsausbildung zum Wachszieher/zur Wachszieherin (zukünftig: Kerzenhersteller/Kerzenherstellerin und Wachsbildner/Wachsbildnerin Projektbeschreibung

Mehr

Didaktik des Lernfeldkonzepts = 3. Realisierung in den Lernorten Bildungsstätte und Betrieb Makro-, Meso- und Mikroebene

Didaktik des Lernfeldkonzepts = 3. Realisierung in den Lernorten Bildungsstätte und Betrieb Makro-, Meso- und Mikroebene Didaktik des Lernfeldkonzepts 1 + 1 = 3 Realisierung in den Lernorten Bildungsstätte und Betrieb Makro-, Meso- und Mikroebene 1 Bildungsverständnis - heute Themenzentrierte Interaktion Ermöglichungsdidaktik

Mehr

Programmatischer Text

Programmatischer Text Stand: 17.08.2012 Sektion 1 Inhaltverzeichnis Grundsätzliches 4 Anspruchsniveaus pädagogischer Diagnostik im Bereich Schule 4 Funktionen und Ziele pädagogischer Diagnostik 5 Bedeutung von Lernprozessdiagnostik

Mehr

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Prüfungen. 12. IG Metall Fachtagung für Personal in der beruflichen Bildung, 31. Mai 2017

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Prüfungen. 12. IG Metall Fachtagung für Personal in der beruflichen Bildung, 31. Mai 2017 Auswirkungen der Digitalisierung auf die Prüfungen 12. IG Metall Fachtagung für Personal in der beruflichen Bildung, 31. Mai 2017 Inhaltsverzeichnis Veränderte Anforderungen durch Wirtschaft und Industrie

Mehr

Niveau 1 Kompetenz zur Erfüllung grundlegender Anforderungen in überschaubar strukturierten und gleichbleibenden Arbeits- und/oder Lernbereichen

Niveau 1 Kompetenz zur Erfüllung grundlegender Anforderungen in überschaubar strukturierten und gleichbleibenden Arbeits- und/oder Lernbereichen Integrierte DQR-Matrix/ Version v. 08.07.08 1 Entwurf Integrierte DQR-Matrix Niveau 1 Kompetenz zur Erfüllung grundlegender Anforderungen in überschaubar strukturierten und gleichbleibenden über grundlegendes

Mehr

Lehrplan Volksschule TG (LP 21) Das Wichtigste in Kürze

Lehrplan Volksschule TG (LP 21) Das Wichtigste in Kürze Lehrplan Volksschule TG (LP 21) Das Wichtigste in Kürze I. Einleitung Die nachstehenden Informationen zum neuen Lehrplan (Volksschule TG 21) sind zusammengetragen aus verschiedenen Veröffentlichungen zu

Mehr

Entwicklung und Beschreibung beruflicher Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung

Entwicklung und Beschreibung beruflicher Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung Entwicklung und Beschreibung beruflicher Handlungsfelder für die Mobilitätsberatung Ergebnisse aus dem Projekt ProMobiE 19.04.2016, Aachen Clarissa Schmitz Gliederung 1. Kompetenzorientierung als didaktische

Mehr

Rechte und Pflichten eines Auszubildenden. Exemplarische Einordnung des Unterrichtsentwurfs

Rechte und Pflichten eines Auszubildenden. Exemplarische Einordnung des Unterrichtsentwurfs Rechte und Pflichten eines Auszubildenden Exemplarische Einordnung des Unterrichtsentwurfs Oeconomix Einbindung des AzubiQuiz Lernfeld 1: In Ausbildung und Beruf orientieren Schulform: Berufsbildende Schule

Mehr

auf der Basis des Vortrags Vom Lernfeld zur Lernsituation von Daniela Lund

auf der Basis des Vortrags Vom Lernfeld zur Lernsituation von Daniela Lund Handreichung auf der Basis des Vortrags Vom Lernfeld zur Lernsituation von Daniela Lund 1 Konzeption des Vortrags In meinem Vortrag werde ich zunächst die Komplexität des Vorhabens darstellen und anschließend

Mehr

Ausbildungsqualität und Prozessorientierung in der Berufsausbildung.

Ausbildungsqualität und Prozessorientierung in der Berufsausbildung. Ausbildungsqualität und Prozessorientierung in der Berufsausbildung Qualität Qualität (lat.: qualitas = Beschaffenheit, Eigenschaft, Zustand) wird nach DIN EN ISO 9000:2005, der gültigen Norm zum Qualitätsmanagement,

Mehr

Europäischer Qualifikationsrahmen: Konsequenzen für die berufliche Bildung in Deutschland

Europäischer Qualifikationsrahmen: Konsequenzen für die berufliche Bildung in Deutschland Europäischer Qualifikationsrahmen: Konsequenzen für die berufliche Bildung in Deutschland Ausbildungen & Zertifikate Ausbildungsmarkt Arbeitsmarkt z.b. Uni Zertifikat z.b. Manager Gymnasium Lehre Gruppenleiter

Mehr

Forum 2: Modernisierung der beruflichen Bildung

Forum 2: Modernisierung der beruflichen Bildung Herzlich Willkommen beim Forum 2: Modernisierung der beruflichen Bildung u 2.2 Kompetenzentwicklung: Kompetenzen erfassen Strukturen gestalten 2.1 Qualitätsmanagement: Qualität fördern und sichern 2.3

Mehr

Qualität und Qualitätssicherung in der beruflichen Ausbildung

Qualität und Qualitätssicherung in der beruflichen Ausbildung Qualität und Qualitätssicherung in der beruflichen Ausbildung Warum ist Qualität so wichtig? Bewerbersituation - demographische Entwicklung Attraktivität der Berufsausbildung sichern Sicherung der Fachkräfte

Mehr

Potentiale nutzen Übergänge schaffen Forum 4 Modularisierung als Strukturanpassung

Potentiale nutzen Übergänge schaffen Forum 4 Modularisierung als Strukturanpassung Potentiale nutzen Übergänge schaffen Forum 4 Modularisierung als Strukturanpassung 2006-05-11 1 Inhalt 1. Randbedingungen der Diskussion um Modularisierung 2. Beispiel: Das englische Modell 3. Chancen

Mehr

Lernfelder in der VT

Lernfelder in der VT Lernfelder in der VT Rahmenlehrplan.11.011 Lernfelder in der Berufsschule Sofka Steinbeisschule Stuttgart 1 Ergebnisse aus Neuordnungsverfahren Ausbildungsordnung Ausbildungsrahmenplan Rahmenlehrplan Betriebliche

Mehr

Large Scale Assessment in der Berufsbildung als Instrument von Politikberatung und Qualitätssicherung

Large Scale Assessment in der Berufsbildung als Instrument von Politikberatung und Qualitätssicherung Large Scale Assessment in der Berufsbildung als Instrument von Politikberatung und Qualitätssicherung Beitrag zur AGBFN-Konferenz Qualitätssicherung in der Berufsbildungsforschung 13./14.09.2010 Wirtschaftsuniversität

Mehr

Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz für allgemein bildende Schulen

Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz für allgemein bildende Schulen Dipl. Hdl. Gernot G. Herrmann Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz für allgemein bildende Schulen Für die Berufliche Bildung kein Problem? Oder...? Inhalt Allgemeinbildung Wie konnte es so weit

Mehr

BESCHREIBUNG VON WEITERBILDUNGSBAUSTEINEN

BESCHREIBUNG VON WEITERBILDUNGSBAUSTEINEN EXPOSEE BESCHREIBUNG VON WEITERBILDUNGSBAUSTEINEN HANDREICHUNG FÜR BILDUNGSINSTITUTIONEN Zur Konzipierung von Weiterbildungsbausteinen ist es erforderlich, den verbindlichen Standard für die Weiterbildungsbausteine

Mehr

Der Schritt ins Arbeitsleben

Der Schritt ins Arbeitsleben Der Schritt ins Arbeitsleben Berufliche Qualifizierung, die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen und der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) Herausforderung Arbeit

Mehr

Kompetenzorientierung in der Lehre Praxisbeispiel. Andreas Schwill Didaktik der Informatik Universität Potsdam

Kompetenzorientierung in der Lehre Praxisbeispiel. Andreas Schwill Didaktik der Informatik Universität Potsdam Kompetenzorientierung in der Lehre Praxisbeispiel Andreas Schwill Didaktik der Informatik Universität Potsdam 1 Überblick Beispiel Informatik - Uni Potsdam Struktur der Modulbeschreibung Kompetenzen und

Mehr

Die Didaktische Jahresplanung - Schlüssel zu einem kompetenzorientierten Unterricht. StDin Silke Fastenrath

Die Didaktische Jahresplanung - Schlüssel zu einem kompetenzorientierten Unterricht. StDin Silke Fastenrath Die Didaktische Jahresplanung - Schlüssel zu einem kompetenzorientierten Unterricht StDin Silke Fastenrath Silke Fastenrath Fachleiterin für Ökotrophologie Leiterin eines Pädagogischen Seminars von 2003

Mehr

Theoretische Aspekte zur Kompetenzentwicklung

Theoretische Aspekte zur Kompetenzentwicklung Theoretische Aspekte zur Kompetenzentwicklung Warum brauchen wir neue Lernkonzepte? Neue Arbeitswelten neue Techniken neue Anforderungen Kompetenzentwicklung...steht für einen breiteren Ansatz in der betrieblichen

Mehr

Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen) Dokumentation einer Unterrichtseinheit (Stand )

Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen) Dokumentation einer Unterrichtseinheit (Stand ) Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen) Dokumentation einer Unterrichtseinheit (Stand 01.08.2012) Erläuterung Die folgenden Hinweise beziehen sich auf die Dokumentation

Mehr

Vorgehen bei der Gestaltung kompetenzbasierter Ordnungsmittel: Ausbildungsbausteine (BIBB)

Vorgehen bei der Gestaltung kompetenzbasierter Ordnungsmittel: Ausbildungsbausteine (BIBB) Vorgehen bei der Gestaltung kompetenzbasierter Ordnungsmittel: e (BIBB) Kompetenzorientierte Berufsbildung Tagung BIBB / EHB Bonn, 6. und 7. Mai 2009 Gliederung 1. Eckpunkte des Projektes 2. Strukturmerkmale

Mehr

Bildungsstandards der ökonomischen Allgemeinbildung

Bildungsstandards der ökonomischen Allgemeinbildung Günther Seeber, Thomas Retzmann, Bernd Remmele, Hans-Carl Jongebloed Bildungsstandards der ökonomischen Allgemeinbildung Kompetenzmodell Aufgaben Handlungsempfehlungen WOCHENSCHAU VERLAG Bibliografische

Mehr

Der Länderübergreifende Lehrplan für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher in Deutschland. - Entwicklungen und Herausforderungen

Der Länderübergreifende Lehrplan für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher in Deutschland. - Entwicklungen und Herausforderungen Der Länderübergreifende Lehrplan für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher in Deutschland - Entwicklungen und Herausforderungen Beate Schwingenheuer BöfAE 25.11.2013 1 Gliederung Entstehungszusammenhang

Mehr