Entwicklung der Getreidemärkte unter Berücksichtigung des Faktors Bioenergie
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- Nicolas Ackermann
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1 58. Tagung für Müllerei-Technologie, Detmold, September 2007 Entwicklung der Getreidemärkte unter Berücksichtigung des Faktors Bioenergie Dr. Alexander Rosenberger Erzeugnisse Agrar BayWa AG München Seite 1
2 Übersicht erneuerbare Energien Bereich Strom/Wärme Bereich Mobilität Bereich Technik Bereich Beiprodukte Biomasse Sonne Pflanzenöl Seite 2 Holz-/ Holz-Pellets Getreide Biogas Solarthermie Photovoltaik Bioverlustschmierstoffe Blockheizkraftwerke Biokraftstoffe Bio-Diesel Bioethanol Biomethan Biobutanol BTL Schmierstoffe Baustoffe Rapsölkraftstoff Biohydraulikflüssigkeiten Trockenschlempe Nawaro- Dämmstoffe Futter Dünger Rapsschrot Rapskuchen Biogasgülle Asche
3 Bioethanol Faustzahlen: 1 Tonne Getreide ergibt: 1/3 Bioethanol (= (= ca. 400 Liter) 1/3 Schlempe 1/3 Kohlendioxid (CO 2 )) Seite 3
4 Bedarfsprognose Bioethanolgetreide bis 2008/09 (bekannte Anlagen) Gesamt: 8-9 Mio. Tonnen Seite 4 Quelle: RWZ 7/06 ergänzt
5 Kennzahlen der deutschen Bioethanol-Anlagen Schwedt! Standort "Klein Wanzleben " Barby! Zörbig! Zeitz Betreiber Rohstoffbedarf t/jahr Bioethanol m³/jahr Schwedt VERBIO Zörbig VERBIO Zeitz Südzucker* Barby Cargill ab 09 Seite 5 *CropEnergies
6 Derzeitiger Flächenbedarf für Bioenergie in Deutschland: ca. 1,7 Mio. ha Biogas: Bioethanol (1,2% Quote/ETBE/e85): Biodiesel aus Raps: Rapspflanzenöl: Summe 0,40 Mio. ha 0,25 Mio. ha 0,90 Mio. ha 0,15 Mio. ha 1,70 Mio. ha Ackerland in D: 11,9 Mio. ha # ca. 14 % Schätzung Dr. Ro Seite 6
7 Zwischenfazit Bioenergieanlagen sind Nachfrager nach Agrarrohstoffen geworden Entwicklung primär politikgetrieben unter Mißachtung grundlegender ökonomischer Prinzipien Trend zu mehr Bioenergie : in D, EU und Welt: Effekte auf die (globalen) Märkte und Preise für Agrarrohstoffe und produkte spürbar! Aber: Tatsächliche Umweltvorteile sind selten Grundlage der Entscheidung. Seite 7
8 Trends auf dem Weltgetreidemarkt Weltbevölkerung steigt um 75 Mio./Jahr; anhaltende Landflucht. Bessere Bildung, höhere Einkommen führen weg von einer Getreidekost hin zu mehr Fleisch, Eier, Milchprodukten. Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln wird in der Folge wachsen. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach Getreide für Bioenergie rapide zunehmen. Zugang zu (bezahlbaren) landwirtschaftlichen Rohstoffen wird für Verarbeitung zum zentralen Erfolgsfaktor. Verfügbarkeit von Wasser und fruchtbarer Ackerfläche bestimmt über die Möglichkeiten der Angebotsausdehnung. Seite 8 Quelle: Schumacher, ACTI; BayWa
9 Trends in der EU 27 (1) Weltmarkt ist der Taktgeber (2) Wegfall Intervention als Puffer (3) Mehr Markt statt politischer Marktordnung (4) Vagabundierende Warenströme (5) Wettbewerb der Standorte um Ware (6) Witterungsbedingt unsichere Erntemengen (7) Rohstoffversorgungssicherheit als Erfolgsfaktor vom Käufer zum Verkäufermarkt Seite 9
10 Was Klimawandel heißt: 2070 liegt Berlin klimatisch in Nordafrika (Quelle: GEOMAR) Seite 10 Quelle: Dommenget, GEOMAR BayWa Agrarforum
11 Erntemengen EU-27 (in t) Seite * 2006 % VJ Weizen ,7 Hartweizen ,5 Roggen ,4 Wintergerste ,2 Sommergerste ,4 Hafer ,6 Triticale ,2 Mais ,1 Andere , ,1 Raps ,0 *vorläufig; Quelle ACTI
12 Getreidebilanz EU 25/27 (in Mio. t) Erzeugnisse Agrar EU 27 EU 25 07/08 07/08 06/07 05/06 04/05 03/04 Produktion Anfangsbestand Importe 11,1 11,1 10,1 10,7 10,9 15,3 Verfügbar Binnenverbrauch Exporte 20,0 18,0 21,0 23,0 21,6 16,0 Endbestand dav. Intervention 0,0 0,0 2, ,5 Bestände./. Verbrauch in % Reichweite Endbestand in Tagen Seite 12 Stand: 08/07; Quelle: DRV, Copa, Coceral, ACTI, BayWa, ZMP, Strategie grains
13 Getreidebilanz Deutschland (in Mio. t) Erzeugnisse Agrar 07/08 06/07 05/06 04/05 03/04 02/03 Produktion 40,0 43,4 45,9 51,1 39,5 43,4 Anfangsbestand 4,6 8,2 12 7,0 11,8 14,4 Importe 6,5 6,0 5,1 5,5 6,8 6,5 Verfügbar 51,1 57,6 63,0 63,6 58,1 64,3 Binnenverbrauch 40,5 40,0 39,3 39,0 38,9 38,5 Exporte 10,0 13,0 15,5 12,6 12,2 14,0 Endbestand 0,6 4,6 8,2 12,0 7,0 11,8 dav. Intervention 0,0 0,1 3,4 6,4 3,4 5,6 Bestände./. Verbrauch in % Reichweite Endbestand in Tagen Seite 13 Stand: 08/07; Quelle: DRV, Copa, Coceral, ACTI, BayWa, ZMP, Strategie grains
14 Brotweizen Matif Nov (in Euro/to) vom Seite 14
15 Erzeugerpreise für Brotweizen seit WJ 1980/81 (in /t) Euro/Tonne # unterwegs zu zu historischen Höchstständen? Agrarreform # Dürrejahr 2003# Weltmarkt # Bioenergie $ Seite / / / / /90 Rekordernte 2004 # 1991/ / / / / / / / / / / / /16 Basis: Jahresdurchschnittspreis Quelle: ZMP 6/07, 2007/08 u. 2008/09 ergänzt BayWa, vorläufig
16 Anteil landwirtschaftlicher Rohstoffe am Produktpreis Seite 16 Quelle: Bay. Wochenblatt Prof. Heißenhuber
17 Weltgetreideproduktion und Verwendung (in Mio. t) (Weizen, Reis, Mais, Gerste, Hafer, Roggen, Sorghum) 07/08 06/07 05/06 04/05 03/04 02/03 Anfangsbestand Produktion Verfügbar Verbrauch Endbestand Bestände./. Verbrauch in % Reichweite Endbestand in Tagen Seite 17 Stand: 08/2007; Quellen: ACTI Schumacher, BayWa, Werte teilw. geschätzt; 2014/15: Szenario-Projektion; Produktionsteigerungen von 2,5%/a seit 07/08 unterstellt
18 Weltgetreideproduktion und Verwendung (in Mio. t) (Weizen, Reis, Mais, Gerste, Hafer, Roggen, Sorghum) 2014/15 07/08 06/07 05/06 04/05 03/04 02/03 Anfangsbestand Produktion Verfügbar Verbrauch Endbestand Bestände./. Verbrauch in % Reichweite Endbestand in Tagen Projektion 2014/15 unter der Annahme einer jährlichen Produktionssteigerung von 2,5 % errechnet. # Erwartete Verbrauchszunahme kompensiert Steigerung, so dass mit dauerhaft niedrigen Weltreserven zu rechnen ist. Seite 18 Stand: 08/2007; Quellen: ACTI Schumacher, BayWa, Werte teilw. geschätzt; 2014/15: Szenario-Projektion; Produktionsteigerungen von 2,5%/a seit 07/08 unterstellt
19 Zusammenfassung Weltmarkt ist der Taktgeber vor unserer Haustür: Reserven fallen auf 30-Jahrestief. Preise erreichen neue Höchststände. Globalisierte Warenströme, Wetterextreme, verstärkter Wettbewerb und Bedeutungsverlust der Intervention lassen weiter hohes Preisniveau bei ausgeprägter Volatilität der Agrarmärkte erwarten. Landwirtschaft wird Produktion von Getreide und Ölsaaten kräftig ausweiten müssen. Bioenergiesektor ist auf Rohstoff- und Prozeßinnovationen angewiesen um Konkurrenz mit den Nahrungs- und Futtermittelmärkten aufzulösen. Seite 19
20 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Seite 20
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