Recovery in der Psychiatrie
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- Joachim Kramer
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Recovery in der Psychiatrie Irene Baumann Bachmann & Brigitte Bourke patientennah engagiert vernetzt
2 Vorstellung von uns Irene Baumann Bachmann Peer Mitarbeitende ipw Brigitte Bourke Pflegeexpertin ipw 2
3 Agenda Recovery: was heisst das? Haltung Recoverywege Sich auf den Weg begeben Unterstützung durch Angehörige Unterstützung durch Fachpersonen Unterstützung durch Peer Mitarbeitende Chancen und Herausforderungen 3
4 Was ist Recovery? Recovery heisst für mich OFFENHEIT Neuem gegenüber, AUSDAUER im Herausfinden meiner Stärken, MUT immer wieder aufzustehen, STÄRKE indem ich mich begleiten/ mir helfen lasse und dies alles in der HOFFNUNG, dass es sich lohnt dranzubleiben. Irene Baumann-Bachmann Recovery bedeutet für mich stete Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung in der Wahrnehmung des Gegenübers als Menschen; in der Überzeugung, dass sinnerfülltes Leben möglich ist, dem Respekt vor anderen Lebensentwürfen der Bereitschaft Kontrolle abzugeben und Wahlmöglichkeiten zuzulassen. Brigitte Bourke 4
5 Was ist Recovery? eine gesundheitsorientierte und prozesshafte Einstellung, welche Hoffnung, Wissen, Selbstbestimmung, Lebenszufriedenheit und vermehrte Nutzung von Selbsthilfemöglichkeiten fördern will und damit auf die (subjektive) Lebensqualität trotz psychischer Krankheit zielt. Dazu gehört Wachstum und Entwicklung Die (Wieder-) Entdeckung von Stärke und der Fähigkeit, eigene Ziele zu verfolgen. Einen Sinn der eigenen Identität zu entwickeln Erlangen von psychischem Wohlbefinden Die Fähigkeit, positive Beziehungen zu pflegen sowie das Meistern des Alltags trotz Erkrankung Rabenschlag und Needham (2011, S. 871) 5
6 Selbstbefähigung - Empowerment Betroffene gewinnen «Möglichkeiten der Einflussnahme auf ihr eigenes Leben zurück (..) indem sie die psychische Erkrankung bewältigen, vermehrt bei der Behandlung und den Behandlungsstrukturen mitbestimmen oder auf politischer Ebene Einfluss nehmen.» «Empowerment heisst Selbstbefähigung und ist damit zunächst Sache des Betroffenen. Man könnte auch sagen: Es geht darum, Stolz, Würde und Mut zurückzugewinnen. Professionell Tätige & Angehörige können Empowerment unterstützen, begleiten, fördern, aber sie können es nicht bewirken». Knuf, A. (2003): Empowerment fördern, Beispiel Psychiatrie. In Managed Care 6
7 7
8 Stigma psychische Krise Was denken die Anderen über mich? Was denke ich über mich selber? Was denke ich über Andere? 8
9 Recoveryhaltung keine Theorie kein Modell Die Haltung, die sich in konkreten Handlungen zeigt Haltung Handlung 9
10 Haltung Hoffnung Zum Beispiel sich fragen Welche Fähigkeiten hat sich der/die Betroffene durch seine/ihre Erkrankung angeeignet? Bedeutung Sinnfindung Recovery Welche Fähigkeiten muss der/die Betroffene haben, ohne die ihm seine bisherigen Lebenserfolge und die Bewältigung seiner Erkrankung nicht gelungen wäre? Empowerment Selbstbefähigung Bewältigungsstrategien Kontrolle und Wahlmöglichkeiten Beziehungen und soziale Inklusion (aus Knuf, A. :Arbeitsmaterialien Empowerment, Anregung zur Selbstbefähigung. ) 10
11 Recoverywege Wege zur Genesung basieren auf dem persönlichen Ausgangspunkt und den situativen Möglichkeiten 11
12 Was hilfreich ist.. Akzeptanz Veränderungswille und glaube Vergangenes nicht verklären Zukunftsperspektiven entwickeln Selbstwahrnehmung Stigmatisierung Mut auszuprobieren, Fehler zu machen, sich verletzlich zeigen Hilfe annehmen Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und angemessen handeln (z.b. Frühwarnzeichen erkennen und sich wappnen) Fjaö wkhwcgawmqjhwibq&url=http%3a%2f%2fillusommer.de%2fcomic%2f&psig=aovvaw3_hvg_k- Dp2jcuai0jm3Yy&ust=
13 Was hilfreich ist für Begleitpersonen Die persönliche Stimme wertschätzen Die Sprache respektieren Eine ehrliche Neugierde entwickeln Zum Lehrling werden Verfügbare Mittel und Wege nutzen Den nächsten Schritt formulieren Das Geschenk deiner Zeit machen Persönliche Lebensweisheit enthüllen Wissen, dass Veränderung immerwährend ist Transparent sein Buchanan-Barker und Barker (2008) 13
14 Peer - Arbeit Peer-Arbeit bedeutet, dass Menschen mit Erfahrung in psychischer Erschütterung und Genesung ihr reflektiertes, persönliches Erleben zur Unterstützung von Betroffenen einsetzen und somit als Expertinnen und Experten aus Erfahrung tätig werden. 14
15 Peer-Mitarbeitende in der Behandlung Mit Peers arbeiten heisst nicht automatisch, dass eine Institution/Station Recovery umsetzt Peer Mitarbeitende (mit Ausbildung) bringen eine weitere Perspektive in die Behandlung ein können die Auseinandersetzung aller Beteiligten mit der Recoveryorientierung bereichern 15
16 Peer-Arbeit - warum? Durch die Interaktion mit Peers, die als Menschen wahrgenommen werden, die es geschafft haben, wird den Nutzenden also Optimismus vermittelt und ein Ziel vor Augen geführt, das sie anstreben wollen. Durch diesen Aufwärts-Vergleich erhalten sie Hoffnung und den Anreiz, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Suzler & Associates 2002 zitiert in der Dokumentation zur Fachtagung SelbstBestimmt Leben 2007 / Peer gesucht - Spätere Inklusion nicht ausgeschlossen
17 Unterstützung durch Peermitarbeitende Brückenbauer, Verbündete, Dolmetscher Peers haben oft einen Vertrauensbonus niedrigere Hemmschwelle - sich nicht schämen müssen Hoffnungsträger Recovery-Haltung zentral Perspektivenwechsel Hinarbeiten zu einer neuer Identität / Selbstbild Antistigma-Kompetenz fördern / in Würde zu sich stehen Dinge beim Namen nennen / blinde Flecken Leiden und Kämpfen wertschätzen
18 Unterstützung durch Angehörige Leiden (mit-)aushalten «Da Sein» Beziehung aufrechterhalten Akzeptanz Ausdauer Hilfe für sich selber Wahlmöglichkeiten ermöglichen «Schonhaltung» vermeiden Beziehung auf Augenhöhe Humor Wertschätzung Neugierde Kreativität Krise reflektieren vorausschauend planen
19 Unterstützung durch Fachpersonen Transparenz und Offenheit Willensbekundungen respektieren Umfeldbedürfnisse berücksichtigen Wahlmöglichkeiten Krisenpläne mit Betroffenen/Angehörigen erstellen- evaluieren Zusammenarbeit mit Peermitarbeitenden als zusätzliches Behandlungselement 19
20 Herausforderungen und Chancen Fachpersonen Bereitschaft zu hinterfragen, z.b. zu Möglichkeiten zur gemeinsamen Entscheidungsfindung; Zwang und dessen Prävention; Umgang mit Medikation etc. mit dem Ziel eine Zusammenarbeit herzustellen Peermitarbeitende Angehörige Stetige Auseinandersetzung mit der eigenen Verletzlichkeit, Rollenfindung mit dem Ziel der Vermittlung von Hoffnung und Glaubwürdigkeit Auseinandersetzung mit emotionaler Nähe; Akzeptanz eines anderen Lebensentwurfes; das eigene Leben leben mit dem Ziel die Beziehung als Ressource zu nutzen; zu unterstützen ohne zu behindern 20
21 Herausforderungen und Chancen Betroffene eigene Stärken (wieder) entdecken Akzeptanz Veränderungswille und glaube Zukunftsperspektiven Mut... mit dem Ziel ein zufriedenstellendes, sinnerfülltes Leben zu führen 21
22 Diskussion - Fragen
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