Vom Sex Counting zu Gleichstellungsindikatoren
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- Ida Kaufer
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1 Vom Sex Counting zu Gleichstellungsindikatoren Indikatoren und Zielsetzungen in der Gleichstellungspolitik Andrea Leitner 20. Mai 2010 Andrea Leitner Institute for advanced Studies Stumpergasse 56 A-1060 Wien Tel: leitnera@ihs.ac.at
2 Geschlechterkonstruktion durch Statistiken Landkarte für Gleichstellung mit Auswahl und Hervorhebung markanter Punkte Indikatoren Daten Spezifischer Blickwinkel auf Geschlechterverhältnisse bestimmt Ergebnisse wesentlich mit Hard Facts oder ideologische Vorstellungen über Geschlechterrollen? Reflexion der Gleichstellungsziele Gleichstellungsindikatoren Mai
3 Inhalt Gleichstellungsbefunde im Vergleich Anforderungen an Gleichstellungsindikatoren Geschlechterkonzepte und Einkommen Gleichstellungsziele in Indikatoren der europäischen Beschäftigungsstrategie Lessons learned Gleichstellungsindikatoren Mai
4 Gleichstellungsbefunde im Vergleich EU-Gender Equality Index, GDI der UNDP, Global Gender Gap des Weltwirtschaftsforums 16 Gleichstellungs-Ranking AT BE DK DE FI FR EL ES IE IT LU NL PT SE UK Gender Equality Index GEM Global Gender Gap leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
5 Was heißt Gleichstellung? Gleichstellung nach Anschauung und Werthaltung unterschiedlich Was heißt gleich oder gerecht? Welche Bereiche soll Gleichstellung umfassen? Unterschiedliche Gleichstellungskonzepte im feministischen Diskurs Gleichheit von Frauen und Männern - Gleichheitsansatz Unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen von Frauen und Männern Differenzansatz Unterschiede innerhalb von Frauen und Männern - Transformationsansatz leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
6 Gleichstellungsindikatoren mehr als Sex-Counting Mit Fakten Stereotypen und Vermutungen entgegenwirken Geschlechterverhältnisse adäquat abbilden geschlechtshierarchische Strukturen sichtbar machen Lebenssituationen von Frauen und Männern gleichermaßen berücksichtigen Unterschiedliche Situationen im Lebensverlauf nachzeichnen (Lebenslaufkonzept) Rahmenbedingungen aufzeigen, die Geschlechterverhältnisse prägen (Lebenslagen- Ansatz) Weitere Ungleichheitsaspekte wie Alter, Ethnizität etc. berücksichtigen (Intersektionalität) Gleichstellungsindikatoren Mai
7 Herausforderungen an Genderstatistiken Datenlücken bzgl. geschlechtsdifferenzierte Informationen, Lebensbereiche. Datenfluten Informationslücken über Aussagekraft (Validität, Inhalt) mangelnde Verknüpfbarkeit von Datenbanken Fehlende Zeitreihen, Karriereverläufe Pragmatische Vorgangsweisen überwiegen, indem Verfügbarkeit der Daten die Darstellung bestimmt Gleichstellungsindikatoren Mai
8 Produktionsprozess Gleichstellungsindikatoren Feststellen der Problemlage Festlegung der Zielsetzung Festlegung relevanter Daten und Indikatoren Erhebung und Sammlung neuer Daten Datenanalyse Quelle: Hedmann et al Präsentation und Verbreitung Gleichstellungsindikatoren Mai
9 Gleichstellungsziele Einkommen Gleichheitsansatz: Gleiches Einkommen für gleiche Arbeit Differenzansatz: Gleiches verfügbares Einkommen Transformationsansatz: Gleiches Einkommen für gleichwertige Arbeit (auch Reproduktion), Neubewertung von Tätigkeiten Differenzierte Auswertung von Gruppen Gleichstellungsindikatoren Mai
10 Welches Einkommen? Bruttogehalt von Frauen und Männer nach Altersgruppen Einkommensnachteil Frauen gegenüber Männer Bruttoeinkommen Median Bruttostundenlohn Nettoeinkommen Median Gesamteinkommen Männer Frauen bis 19 Jahre 20 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre Quelle: Statistisches Jahrbuch 2005; Lohnsteuerstatistik ohne Lehrlinge; ohne mit festen Sätzen versteuerte Bezüge (Abfertigungen, Urlaubsentschädigungen usw.) leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
11 Wie wird Unterschied dargestellt? in Prozent Bruttojahreslohn Median: 3 x relativer Unterschied 168 % 60 % -40 % F in % M M in % F Nachteil F leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
12 Gleichstellung im Europäischen Vergleich Ländervergleich zur Bewertung des Status Quo und des Fortschritts von Gleichstellung Politische Initiativen zur Verbesserung der Messung von Gleichstellung durch Aktionsplattform in Peking 1995 und Europäische Beschäftigungsstrategie Benchmarking als zentrales Steuerungsinstrument (Open Method of Coordination) Gleichstellung als Ziel der Beschäftigungsstrategie (Beschäftigungsleitlinien, Lissabon-Ziele) Gleichstellungsindikatoren Mai
13 Gleichstellungsindikatoren in der europäischen Beschäftigungspolitik (I) Hoher Stellenwert und ständige Weiterentwicklung der Gleichstellungsindikatoren Bis 2006 sechs Schlüsselindikatoren für Gleichstellung Mit neuen Leitlinien Gleichstellung nicht mehr als eigener Pfeiler, sondern integriert v.a. durch lebenszyklusbasierten Ansatz in der Beschäftigungspolitik Gleichstellungsbericht erweitert um Frauen in Entscheidungspositionen, Armutsrisiko Gleichstellungsindikatoren Mai
14 Gleichstellungsindikatoren in der europäischen Beschäftigungspolitik (II) Quantitative Integration von Frauen am Arbeitsmarkt stark betont und durch konkrete Kennzahlen vorgegeben Hierarchische Strukturen durch Einkommensunterschiede und Segregation erfasst Darstellung über Durchschnittswerte Datenlücken im Betreuungsbereich, unbezahlte Arbeit Mit Ausweitung der EU Heterogenität der Länder verstärkt eingeschränkte Aussagekraft der Indikatoren bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen Durch Integration von Gleichstellung in alle Leitlinien mehr geschlechtsdifferenzierte Daten mehr Gleichstellungsbefunden? Gleichstellungsindikatoren Mai
15 Gleichstellungsindikatoren in der europäischen Beschäftigungspolitik (III) Definition der Gleichstellungsziele enthält unterschiedliche Elemente Gleiche Partizipation in allen öffentlichen und politischen Bereichen, ökonomische Unabhängigkeit und Bildung als Schlüssel der Gleichstellung Gleichheitsprinzip mit Orientierung an männlicher Norm Familien- und Betreuungsarbeit Verantwortung geschlechtsneutral Transformationsmodell - Universelles Betreuungssystem leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
16 Lessons learned (I) Statistiken sind keine in Zahlen gegossene Realität Indikatoren sind Hilfsmittel, um Zielsetzungen messbar zu machen Mit Integration von Gleichstellung in allen Bereichen (GM) werden verstärkt geschlechtsspezifische Daten produziert und steigt Bedarf von Genderanalysen Für Darstellung der weiblichen Lebenssituation fehlen häufig Daten (Reproduktionsbereich) Gleichstellungsindikatoren Mai
17 Lessons learned (II) Pragmatische Vorgangsweisen bei Genderanalysen überwiegen, indem man sich an verfügbaren Daten orientiert und weniger an Gleichstellungskonzepten Reflexion der Gleichstellungsziele wichtig, da unterschiedliche Gleichstellungskonzepte unterschiedliche Indikatoren erfordern Gleichstellungsindikatoren unterschiedliche Gleichstellungskonzepte beinhalten Gleichstellungsindikatoren Mai
18 Weitere Informationen Andrea Leitner / Christa Walenta: Gleichstellungsindikatoren im Gender Mainstreaming, In: Leitner et al. (2007), Indikatoren, in: Equal Entwicklungspartnerschaft qe gm (Hrsg.), Qualitätsentwicklung Gender Mainstreaming, Band 5, Wien. Wroblewski Angela, Leitner Andrea, Steiner Peter M. (2005), Gendersensible Statistik - Vom Sex-Counting zur Genderanalyse, in: Statistische Mitteilungen der Stadt Wien, Heft 1, 2/2005, S leitnera@ihs.ac.at Gleichstellungsindikatoren Mai
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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