Leitfaden: Filmanalyse Sozialisationsaufgaben der Familie

Transkript

1 Jahrgangsstufe 7 Leitfaden: Filmanalyse Sozialisationsaufgaben der Familie Stand: Fach Übergreifende Bildungs- und Erziehungsziele Zeitrahmen Benötigtes Material Sozialwesen Medienbildung, Werteerziehung 3 Unterrichtsstunden AB1 Partnerinterview: Wie stellst du dir dein zukünftiges Familienleben vor? F1 Leitfragen zur Einstimmung F2 Arbeitsauftrag zum Leitfaden AB2 Leitfaden zur Analyse einer Filmsequenz M1 Filmsequenzen F3 Weiterführender Arbeitsauftrag F4 Weitergedacht AB3 Sozialisationsaufgaben in der Familie Filzstifte, Plakate, Kärtchen Ggf. Internetzugang Kompetenzerwartungen Sow 7, LB1: Primärsozialisation in Familie und Kindertagesstätte Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Bedeutung der Familie, indem sie u. a. Kurzfilmsequenzen zum Thema auswerten. Dabei erkennen sie den Wert der Familie als erste Sozialisationsinstanz für die grundlegende Werte- und Normenvermittlung bei einem Menschen. [Methodenkompetenz, Empathie-/Wertekompetenz] Seite 1 von 8

2 Aufgabe 1. Einstieg: Partnerinterview (AB1) oder Leitfragen im Stuhlkreis (F2) Die Schülerinnen und Schüler werden anhand von Leitfragen mithilfe eines Partnerinterviews (AB1) an das Thema herangeführt. Hierbei sprechen die Schülerinnen und Schüler im Zweierteam über ihre Zukunftsvorstellungen zum Thema Familie. Diese Methode bietet die Möglichkeit, über seine eigenen Gefühle und Vorstellungen zu sprechen. Die Ergebnisse können anschließend im Plenum gesammelt werden. Dafür bietet sich ein Festhalten auf Plakatstreifen an, die z. B. auf der Tafel fixiert werden können. Die Leitfragen (F1) stellen eine alternative Hinführung zum Thema dar. Sie können z. B. mündlich im Stuhlkreis oder in Einzelarbeit schriftlich auf Kärtchen oder Plakaten beantwortet werden. Dafür würde es sich anbieten, pro Leitfrage ein Plakat mit der Leitfrage zu benutzen, welches jeweils auf einem Tisch im Klassenzimmer liegt. Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich im Klassenzimmer und erhalten die Möglichkeit ihre Kommentare mithilfe eines Filzstiftes darauf festzuhalten. Unabhängig von der Wahl der Hinführung können die Ergebnisse zum Ende der Einheit reflektiert werden. 2. Kurzfilmsequenzen und Leitfaden Zunächst wäre es sinnvoll, den Leitfaden (F2, AB2) mit den Schülerinnen und Schülern zu besprechen, damit diese im Anschluss möglichst selbstständig arbeiten können. Mithilfe von Kurzfilmsequenzen (M1), die z. B. der Werbung entnommen sind, findet dann eine visuelle Auseinandersetzung mit der Bedeutung bzw. den Aufgaben der Familie statt. Die Auseinandersetzung mit dem Filmmaterial kann in Einzelarbeit, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit erfolgen. Eine arbeitsteilige Gruppenarbeit wäre allerdings aus Zeitersparnisgründen sehr sinnvoll. Es ist zu empfehlen, für diese Stunde in den IT- Raum zu gehen, damit für jede Gruppe ein Computer zur Verfügung steht. AB2 kann von den Schülerinnen und Schülern wahlweise als Post-Viewing oder als While- Viewing-Aktivität erledigt werden. Sie benötigen für jeden Filmclip eine eigene Vorlage. 3. Reflexion und Transfer Im Anschluss an die Diskussion der Ergebnisse, die mithilfe des Filmleitfadens (AB2) erfolgt, kann als Vertiefung dieses Arbeitsschritts ein weiterführender Arbeitsauftrag (F3) durchgeführt werden. Hier sollen die Schüler ihre Erkenntnisse kreativ verarbeiten und vertiefen. Für die Präsentation der Ergebnisse im Plenum eignet sich die Darstellung auf Plakaten oder alternativ, wenn eine Dokumentenkamera zur Verfügung steht, auf einem DIN- A4-Blatt. Alternativ kann auch gleich im Anschluss an die Diskussion über AB2 mit AB3 fortgefahren werden. Dieser Arbeitsauftrag gleicht unterschiedliches Arbeitstempo von schneller arbeitenden Schülerinnen und Schülern aus, indem diese eine Zusatzaufgabe bearbeiten. Damit möglichst viele unterschiedliche Sozialaufgaben bei der Bearbeitung abgedeckt werden, könnte die Lehrkraft die einzelnen Aufgaben der Familie auf Kärtchen schreiben. Jede Vierergruppe zieht ein verdecktes Kärtchen und schreibt dazu ein MINI-Drehbuch. Die szenische Darstellung der Aufgaben könnte in der Folgestunde zur Sicherung des Gelernten dienen. Seite 2 von 8

3 Benötigtes Material zur Aufgabe AB1 Partnerinterview Wie stellst du dir dein zukünftiges Familienleben vor? Name der interviewten Person: Name der fragenstellenden Person: In welcher Familienkonstellation möchtest du am liebsten leben? Was möchtest du deinen Kindern unbedingt in ihrer Kindheit beibringen oder weitergeben? Welche Aufgaben siehst du für dich als Elternteil? Welche Aufgaben sollen deine Kinder innerhalb der Familie übernehmen? Welche Erinnerungen wünschst du deinen Kindern, wenn sie als Erwachsene auf Ihre Kindheit in ihrer Familie zurückblicken? Was du noch sagen möchtest: Seite 3 von 8

4 F1 Leitfragen zur Einstimmung 1) Wie stellt ihr euch eure Familie bzw. euer Familienleben in der Zukunft vor? (Zusammensetzung, geltende Regeln und Prinzipien etc.) 2) Welche Gefühle verbindet ihr mit Familie? 3) Welche Fähigkeiten möchtet ihr euren Kindern in ihrer Kindheit für ihr Leben mitgeben? 4) In welchen Situationen gibt eine Familie einander Halt? F2 Arbeitsauftrag zum Leitfaden Analysiert eure Filmsequenz(en) anhand des vorliegenden Leitfadens für die Filmanalyse und findet heraus, welche Sozialisationsaufgabe der Familie sich die Werbebranche für das jeweilige Produkt zunutze gemacht hat. Seite 4 von 8

5 AB2 Leitfaden zur Analyse einer Filmsequenz Filmanalyse Titel des Films/ der Sequenz: 1. Schritt: Seht euch die Kurzfilmsequenz konzentriert an. 2. Schritt: Macht euch Notizen zum Inhalt. 3. Schritt: Was ist die Kernaussage der Kurzfilmsequenz? 4. Schritt: Wie wird die Kernaussage verdeutlicht? A) Tongestaltung: Begleitmusik, Sprache, Art der Dialogführung B) Bildgestaltung: Perspektive, Kameraführung C) Handlungsträger: Charaktere, Kleidung 5. Schritt: Welche Wirkung wird beim Betrachter erzielt? 6. Schritt: Besonders wichtig/ interessant in dem Film/ in der Filmsequenz fand ich Seite 5 von 8

6 M1 Filmsequenzen Verschiedene Werbespots als Kurzfilmsequenzen (siehe Literaturliste) F3 Weiterführender Arbeitsauftrag Haltet eure Ergebnisse kreativ auf einem DIN-A4-Blatt fest. Berücksichtigt bei der Ergebnissicherung folgende Aspekte: 1) Gebt kurz den Inhalt der Werbesequenz wieder. 2) Welches Produkt wird beworben? 3) Auf welche Aufgabe der Familie zielt das beworbene Produkt ab? 4) Stellt diese Aufgabe bildlich dar. F4 Weitergedacht Notiert eine Woche lang, welche Tätigkeiten und Aktivitäten eure Familien gemeinsam machen: Eine Woche lang mit meiner Familie - was machen wir zusammen? Seite 6 von 8

7 AB3 Sozialisationsaufgaben in der Familie Die Bedeutung der Familie für den Sozialisationsprozess Die Familie ist für die Entwicklung eines jungen Menschen von großer Bedeutung. Sie übernimmt für ihre Kinder viele Aufgaben: Liebe und Geborgenheit Elementare Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Kleidung Weitergabe von Traditionen und Bräuchen Sozialer Umgang miteinander (trösten, diskutieren, ) Erlernen von Hygiene und Gesundheitspflege Freizeitgestaltung Geheizter und sauberer Wohnraum Grundsätzliche Primärsozialisation: Tischsitten, Benimmregeln Arbeitsauftrag: 1) Verfasst in Vierergruppen jeweils ein MINI-Drehbuch (auch mit Regieanweisungen) für eine kurze Filmsequenz zu einem der folgenden Sozialisationsaufgaben der Familie. 2) Übt im Anschluss daran die Szene innerhalb eurer Vierergruppe ein! Differenzierung für Schnelle: Wählt eine neue Aufgabe und schreibt ein weiteres MINI-Drehbuch dazu. Seite 7 von 8

8 Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Quellen- und Literaturangaben Icons Verfasser Mattes Wolfgang, Methoden für den Unterricht, Paderborn 2011, S. 154 ff. M1 Beispiele für Filmsequenzen findet man unter anderem auf Videoportalen unter den Stichworten Werbung und Familie. Anregung zum weiteren Lernen Der Auftrag Weitergedacht (F4) kann als Hausaufgabe gegeben und somit als Brücke zur Wiederholung in der kommenden Stunde genutzt werden. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler so ihr eigenes Leben mit dem Thema in Verbindung bringen und eine selbständige Reflexion anregen. Die Lehrkraft kann dabei die Schülerinnen und Schüler bei der Vertiefung durch die Vorgabe eines geeigneten Rasters unterstützen. Alternativ würde sich in diesem Fall eine Fixierung in Form eines Tagebucheintrags anbieten. Seite 8 von 8