- Es gilt das gesprochene Wort
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- Gerd Roth
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1 auf der Fachtagung Entwicklungen in der Eingliederungshilfe Perspektiven der individuellen Zielplanung am , , Zielplanung aus der Sicht der Leistungsanbieter. - Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrte Damen und Herren, als Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege bedanke ich mich herzlich für die Einladung zu dieser Fachtagung. Der Dank steht im Zusammenhang mit der Zuversicht, die Perspektiven gemeinsam zu gestalten. Aus Sicht der Freien Wohlfahrtspflege ist die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe nur in einem konstruktiven Mitaeinander zu bewältigen. Im Dialog mit den Menschen, mit denen ein Leben gestaltet werden soll mit ihnen und für sie eingliederungshilfe-relevante Ziele vereinbart werden sollen, stehen die in der Freien Wohlfahrtspflege verbundenen Träger und Einrichtungen in einer viele Jahrzehnte währenden Erfahrung des Beratens und des Assistierens. Auf diese Ressourcen kann im Sinne der Menschen mit Behinderung nicht verzichtet werden. Und nun zum Leitfaden zur individuellen Zielplanung: Zunächst wurde von der AG 2a zum quotalen System, in dem sich Vertreter des Landes und der Kommunen organisiert haben, ein erster Entwurf eines Leitfaden zur individuellen Hilfeplanung... erarbeitet.
2 Seite 2 von 6 Nachdem der Entwurf in den Beirat nach 3 AG SGB XII eingebracht wurde, ist dieser auf deutliche Kritik gestoßen. Es wurde vereinbart, dass nach Möglichkeit auch Positionen und Erfahrungen der Freien Wohlfahrtspflege bei der weiteren Erarbeitung in den Leitfaden einfließen sollten. Dieses ist dann auch in konstruktiver Form in mehreren Sitzungen und in einer 2-tägigen Klausurtagung am 06.und geschehen. Bei aller Unterschiedlichkeit der jeweiligen Aufgaben stand doch das gemeinsame Bemühen im Vordergrund, den Menschen mit einer Behinderung ins Zentrum des Handelns zu stellen. Nach diesen Gesprächen ist der Leitfaden überarbeitet worden und liegt uns jetzt vor als 2. Leitfaden zur individuellen Zielplanung im Rahmen des Gesamtplans für Menschen mit Behinderung Handlungsempfehlung für die kommunalen Träger der Sozialhilfe im Land Niedersachsen Man war sich einig darüber, dass der erarbeitete Leitfaden zur individuellen Zielplanung... seitens des Leistungsträgers den örtlichen Kostenträgern als Diskussionspapier und erste Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt werden soll. Wenn mit dem 2. Leitfaden auch noch kein abschließendes Papier vorliegt, wurde die Veröffentlichung dennoch als sinnvoll erachtet. Ein umfassender interner Diskussionsprozess sei erforderlich. Bei den verschiedenen örtlichen Seite 2 von 6
3 Seite 3 von 6 Kostenträgern werde bei der Definition von Zielen oder der Festlegung von Gesamtplanaspekten sehr unterschiedlich vorgegangen. Als LAG FW empfehlen wir allerdings, dass auch die Einrichtungsträger vor Ort sich mit dem Papier auseinandersetzen und sich an der Weiterentwicklung des Leitfadens beteiligen. Die Einrichtungsträger verfügen über die Fachleute für die konkrete Arbeit mit den Menschen mit Behinderung und sie stehen im unmittelbaren Kontakt mit den betroffenen Menschen und deren Familien. Aus Sicht der Freien Wohlfahrtspflege werden folgende positive Aspekte des bisherigen gemeinsamen Erarbeitungsprozesses festgestellt: der Leistungsträger legt im stationären Bereich die Hilfe über die Definition von Grobzielen fest, er definiert hier keine Maßnahmen der Leistungserbringer erarbeitet Feinziele und definiert Maßnahmen. Leistungsträger und Leistungserbringer erarbeiten die Ziele, bzw. Maßnahmen gemeinsam mit dem Menschen mit Behinderung und mit seinem gesetzlichen Vertreter. Dabei soll auf die Verwendung von Verschriftlichungen in Leichter Sprache geachtet werden Die Selbstbestimmung des Menschen mit Behinderung soll gestärkt werden Die Ziele können bedarfsgerecht als Verbesserung, Erhaltung oder Verhütung bzw. Verlangsamung eines Degenerationsprozesses beschrieben werden. Es kann also nicht nur um Weiterentwicklung oder Verbesserung eines Zustandes gehen Seite 3 von 6
4 Seite 4 von 6 Der Mensch mit Behinderung kann nicht nur fiskalisch betrachtet werden, sondern Aspekte wie: Menschenbild, Selbstbestimmung, Unterstützung, Kommunikation und Zeit spielen eine zentrale Rolle Bei der Ziel- und Maßnahmeplanung sind die Motivation des Menschen mit Behinderung und Genderaspekte zu berücksichtigen Das Ergebnisziel muss sich am Bedarf und dem Wunsch- und Wahlrecht des Menschen mit Behinderung orientieren. Verfahren und Maßnahmen, die sich nachteilig auswirken könnten, sollen unterbleiben Als sehr sinnvoll wird angesehen, dass seitens der Kostenträger der Wunsch besteht, die Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern zu stärken. Die Ernsthaftigkeit dieses Wunsches wird dadurch erkennbar, dass gemeinsame Fort- und Weiterbildungen bereits stattfinden (z.b. im Zusammenhang mit dem HMB-T- Verfahren) und auch weiter stattfinden sollen. Nicht zuletzt durch diese Veranstaltungsreihe soll eine Grundlage dafür geschaffen werden, die gemeinsame Weiterentwicklung der Zielplanung voranzutreiben. Im Titel dieser Veranstaltungsreihe ist von Entwicklung der Eingliederungshilfe und Perspektiven die Rede. Vor diesem Hintergrund wollen wir als Freie Wohlfahrtspflege an dieser Stelle natürlich auch wesentliche Aspekte der Weiterentwicklung von Zielplanungen mitund für Menschen mit Behinderungen betonen: Seite 4 von 6
5 Seite 5 von 6 Gemäß der zuvor genannten Verabredung muss der Mensch mit Behinderung mit seinen Wünschen die Wahl der bedarfsgerechten Hilfen selbst bestimmen können Die Abgrenzung der Eingliederungsleistungen von Leistungen anderer Reha- Träger darf nicht dazu führen, dass der Mensch mit Behinderung zunächst auf andere Reha- Träger verwiesen wird Die Einbeziehung der Familie bei der Planung und Gestaltung der Hilfen wie sie im Leitfaden beschrieben ist, darf nicht zu (möglicherweise erneuter) Überforderung der Familie führen Die Dokumentationsanforderungen an die Träger dürfen nicht die Leistungserbringung dem Menschen mit Behinderung gegenüber überlagern Der Prozess der Überarbeitung und Weiterentwicklung des Leitfadens zur individuellen Zielplanung... soll weiterhin gemeinsam zwischen Leistungsträgern und Leistungserbringern mit dem Ziel der Erarbeitung gemeinsamer Positionen vorangetrieben werden In diesem Sinne wünsche ich uns auf dem weiteren Weg ein gutes Miteinander und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 5 von 6
6 Seite 6 von 6 Erwin Drefs, Seite 6 von 6
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