Personzentrierte Steuerung der Eingliederungshilfe (PerSEH)
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- Frauke Krause
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1 Personzentrierte Steuerung der Eingliederungshilfe (PerSEH) Der Integrierte Teilhabeplan Hessen - ITP Hessen - Dr. Andreas Jürgens Erster Beigeordneter Landeswohlfahrtsverband Hessen
2 Zielperspektiven PerSEH Inklusion erfordert eine veränderte Sichtweise und Praxis auf allen Ebenen der Rehabilitation Stärkung von Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Selbsthilfepotentialen Normalisierung - Annäherung der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen an die allgemeinen Lebensbedingungen (Wohnen in eigener Wohnung, Arbeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, Vorrang ambulanter Leistungen vor stationären Leistungen Zielorientierte Gestaltung der Zugänge zum Teilhabesystem durch individuelle Teilhabe- planung, lokale Koordination und Planung von Teilhabestrukturen Verbesserte Steuerung und Wirkungskontrolle durch die Kostenträger, um eine am individuellen Bedarf orientierte Hilfe zu sichern Personzentrierte Leistungsgewährung, die sich am individuellen Teilhabebedarf des Menschen mit Behinderung orientiert und nicht mehr auf Leistungsform, Leistungsort und Leistungsanbieter abstellt
3 Warum PerSEH? Gesetzliche Grundlagen: nach 53 Abs. 3 SGB XII behinderten Menschen Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft ermöglichen Ausübung angemessen Berufs oder sonstiger Tätigkeit Unabhängig von Pflege machen individueller Hilfeanspruch; Wunsch- und Wahlrecht; UN-BRK: Wahlfreiheit der Menschen mit Behinderung Gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Partizipation und Inklusion Reformbestrebungen: ASMK fordert personenzentrierte Ausrichtung der Eingliederungshilfe ICF: Abkehr von der Defizitorientierung, Fokussierung auf Zielperspektive Teilhabemöglichkeiten/-einschränkungen
4 Die Ebenen der Teilhabe in PerSEH I. Teilhabediagnostik: Fähigkeiten und Beeinträchtigungen der Teilhabe werden auf Grundlage von verbindlichen und abgestimmten Zielen eingeschätzt, gemeinsam mit Leistungsberechtigten II. Prozess der Teilhabeplanung: notwendige Leistungen der Unterstützung werden anhand einer differenzierten Einschätzung der Problemlage(n), Festlegung von Teilhabe-Zielen unter Berücksichtigung von Ressourcen, Beeinträchtigungen und Kontextbedingungen festgestellt III. Erarbeiten und beschreiben von geplanten (Dienst-)Leistungen (durch Leistungserbringer, private und ehrenamtliche Unterstützer) IV. trägerübergreifende Koordinierung und Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren (auch anderen Reha-Trägern) und den Dienstleistern in den verschiedenen Angebotsbereichen (Wohnen/Arbeiten) V. inhaltlich angemessene, zeitbezogene, zielgruppen- und kostenträgerübergreifende Finanzierungsgrundlage VI. regionale Abstimmung der Bedarfe und regionale Planung (Instrument Regionale Zielplanung Teilhabe - RZT)
5 Strukturkomponenten in PerSEH Die zwei Kernelemente der personenzentrierten Leistungssystematik Die Integrierte Teilhabeplanung (ITP) und Bogen zur Zeiteinschätzung (Bogen ZE) Die zeitbasierte Leistungsvergütung
6 Grundsätze der Teilhabeplanung (Bedarfseinschätzung) 1 Die Teilhabeplanung erfolgt umfassend: ganzheitlich für zentrale Lebensbereiche eines behinderten Menschen Lebensbereich Selbstsorge/Wohnen/Freizeit Lebensbereich Arbeit/Beschäftigung/Tagesstruktur und bezieht sowohl professionelle Hilfen als auch Hilfen in der Lebenswelt der Leistungsberechtigten ein. Bei der Teilhabeplanung (Bedarfsermittlung) erfolgt noch keine Reduktion auf konkrete Leistungen oder zuständige Leistungsträger. Die Teilhabeplanung erfolgt gemeinsam mit den Leistungsberechtigten, gesetzl. Vertretern und/oder Personen ihres Vertrauens.
7 ITP Schrittfolge 1. Ziele und Indikatoren in den beiden Lebensbereichen festlegen 2. Welche Hilfen in der Umwelt können/sollen in die Teilhabeplanung einbezogen werden? 3. Welche Art (nicht Umfang!) von Hilfen ist zu planen? 4. Beschreibung des geplanten Vorgehens 5. Einschätzung des zeitlichen Umfangs 6. Die Verpreislichung und Zuordnung zu einer Leistungspauschale erfolgt auf der Grundlage der ermittelten Zeitwerte mit dem Bogen Zeiterfassung 7. Überprüfung/Auswertung am Ende des Planungszeitraums zur Fortschreibung und Wirkungsanalyse
8 Zielorientierung und ITP Bei der Zielfindung bilden die individuellen Lebensziele die Grundlage der personzentrierten Teilhabeplanung. Es geht nicht um institutionalisierte Hilfeziele mit vorgegebenen Leistungspaketen!
9 Problemlagen, Barrieren und aktuelle Situation Problemlagen und Barrieren werden mit Bezug zu Kontextfaktoren personenbezogen erfasst und beschrieben. Die Angaben erfassen alle für die Teilhabeplanung zum Zeitpunkt der Bedarfsermittlung relevanten Faktoren. Bei einer zukünftigen Fortschreibung können diese Angaben die Grundlage einer vergleichenden Analyse.
10 Vereinbarte Ziele und Indikatoren Zielbeschreibung nach bestimmten Kriterien. Abgestimmte Indikatoren ermöglichen allen Beteiligten die Feststellung ob einzelne Ziele: erreicht wurden weiter verfolgt werden sollen obsolet sind und für die weitere Teilhabeplanung keine Bedeutung mehr besitzen Ziele müssen nicht zugleich und für alle Bereiche vereinbart werden! Ziele der Teilhabe stehen im Vordergrund nicht die Beeinträchtigungen!
11 Ressourcenorientierung Personbezogene Ressourcen sind die Grundlage und Anknüpfungspunkt für die Gestaltung von Zielen und deren Realisierbarkeit.
12 Aktivität und Teilhabe Umweltfaktoren erforderliche Hilfen Fähigkeiten und Beeinträchtigung (Pkt. 7) Kontextfaktoren im Sinne aktivierbarer Hilfen in der Lebenswelt (Pkt. 8) Sowie die Art der erforderlichen Hilfen dabei steht der Umfang der Hilfen nicht im Mittelpunkt Bilden den roten Faden für die folgende Konkretisierung von Vorgehen und zeitlichem Umfang.
13 Der Lebensbereich Arbeit, Beschäftigung, Tagesstruktur Bei der ITP-Erstellung werden Ziele und Wünsche der Leistungsberechtigten erfasst und fließen in die Teilhabeplanung ein. Leistungen zur Teilhabe im Bereich Arbeit werden zunächst unabhängig von konkreten Institutionen geplant. Soweit Leistungen in der Zuständigkeit anderer Leistungsträger (z. B. BA oder DRV, oder Integrationsamt, etc.) ermittelt werden, erfolgt entsprechende Information und Austausch.
14 Vorgehen in den Bereichen - Zeiteinschätzung Das Vorgehen in den einzelnen Bereichen : Auf der Grundlage der erfassten Ziele, Fähigkeiten, Beeinträchtigungen, der gegebenen Kontextbedingungen und vorhandener Ressourcen erfolgt eine sinnvolle Verknüpfung und Bündelung der verschiedenen Leistungen. Die Angaben zum zeitlichen Umfang erfolgen nicht additiv, sondern in der Gesamtschau. Dezernat 200. LWV Hessen
15 ITP-Fortschreibung und Überprüfung der Ziele Nach Ablauf des verabredeten Planungszeitraumes wird den Leistungsberechtigten gemeinsam überprüft, ob die vereinbarten Ziele erreicht wurden und/oder zukünftig beibehalten werden. Im Rahmen der Fortschreibung mit einem neuen ITP werden ggfs. neue Teilhabeziele und die aktuelle Ausgangssituation beschrieben. Dezernat 200. LWV Hessen
16 Ablauf der integrierten Teilhabeplanung aktuelle Situation - Kontextbedingungen Fortschreibung/Zielerreichung überprüfen Zielfindung mit Klient Durchführung gemeinsame Aufgabe! Ziele vereinbaren/ Indikatoren beschreiben Beratung in der HPK, Festlegung, wer Leistungen erbringt Zeiteinschätzung Kostenermittlung Vorgehen zur Zielerreichung planen
17 Die zeitbasierte Leistungsfinanzierung in PerSEH...berücksichtigt Intensität Intensität und und Struktur und Struktur der Unterstützung...weist Maßnahmebetrag und und Basisbetrag und Basisbetrag (inkl. Investitionsbetrag) aus aus aus...erfolgt in in 7 Leistungsgruppen 7 und und 2 Leistungsstufen 2 und 2 Leistungsstufen...ist prospektiv...ist mit dem Persönlichen Budget kompatibel
18 Fazit zur Personenzentrierung Personenzentrierung erfordert bei allen Verfahrensbeteiligten eine entsprechende Haltung. Diese Haltung muss gefördert und entwickelt werden, um breit verankert zu werden. Im Mittelpunkt steht der behinderte Mensch und dessen Teilhabeanspruch im umfassenden Sinne.
19 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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