Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust Wohnstättenleiterkonferenz NRW Die Wolfsburg/Mülheim 9. Mai 2011
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1 Spannungsfeld Eingliederungshilfe und Pflege Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust Wohnstättenleiterkonferenz NRW Die Wolfsburg/Mülheim 9. Mai 2011
2 Gliederung Einleitung Reformvorstellungen zur Eingliederungshilfe Verhältnis von Eingliederungshilfe und Pflege Forderungen 2
3 Einleitung UN-Konvention und der Paradigmenwechsel als Ausgangspunkt Auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft Teilhabe als Ziel 3
4 Eingliederungshilfe als Instrument der Teilhabesicherung - Grundlagen Bedarfsgerecht und bedarfsdeckend Offener Leistungskatalog Individuell als ganzheitliche Förderung Nicht orientiert an Bedürftigkeit (bei Leistungen nach 92 Abs. 2 SGB XII ohne Einkommens- und Vermögensüberprüfung) 4
5 Eingliederungshilfe als Instrument der Teilhabesicherung - Forderungen Einheitliches Instrument zur Erhebung des Bedarfes Wunsch und Wahlrecht berücksichtigen Partizipation gewährleisten Gesamtgesellschaftliche Aufgabe 5
6 Position der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder Ziel: Teilhabemöglichkeiten und Leistungen der Eingliederungshilfe auf Basis der UN-Konvention bei Kostenneutralität weiterzuentwickeln - Entwicklung zu einer personenzentrierten Teilhabeleistung, die die individuellen Bedarfe stärker berücksichtigt und das Selbstbestimmungsrecht ( ) beachtet - Entwicklung eines durchlässigen und flexiblen Hilfesystems - Schaffung von Beschäftigungsalternativen zur WfbM - Kostenneutralität und finanzielle Beteiligung des Bundes 6
7 Verhältnis von Eingliederungshilfe und Pflege Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff Teilhabeorientiert Neues Begutachtungsinstrument mit acht Modulen 7
8 Module: Pflegebedarf: - Mobilität - Kognitive und kommunikative Fähigkeiten - Verhaltensweisen und psychische Problemlagen - Selbstversorgung - Umgang mit krankheits- und therapiespezifischen Anforderungen - Gestaltung des Arbeitslebens und sozialer Kontakte Hilfebedarf: - Außerhäusliche Aktivitäten - Haushaltsführung 8
9 Eingliederungshilfe Pflege Ziel ist Teilhabe und Selbstbestimmung Ziel ist Selbstständigkeit Förderung ist Teil der Eingliederungshilfe Teilhabe soll berücksichtigt werden 9
10 Eingliederungshilfe und Pflege: Zwei Perspektiven, die sich ergänzen Eingliederungshilfe ist das umfassendere Prinzip Pflege entwickelt sich teilhabeorientiert weiter, erhebt den Anspruch auf eine umfassende Sicht (z.b. Begutachtungsinstrument), übersieht jedoch die unterschiedliche Fachlichkeit Der Unterschied zeigt sich nicht an der Frage welche Handlung, sondern oft eher daran wie und mit welchem Ziel eine Handlung umgesetzt wird 10
11 Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff als wegweisendes Konzept Folgen für die Eingliederungshilfe Sinnvolle Weiterentwicklung der Pflegeversicherung Setzungen für die Reform von Pflege und Eingliederungshilfe? Mangelnde Einbeziehung von Fachwissenschaftlern zur Eingliederungshilfe (Teilhabewissenschaften?) Umsetzung als Gesamtkonzept fraglich 11
12 Forderungen der Lebenshilfe Einrichtung eines Fachbeirates zur Teilhabe Gesamtkonzept von Pflege und Eingliederungshilfe unter Einbeziehung von Fachwissenschaftlern zur Eingliederungshilfe Fachlich fundiertes und bundeseinheitliches Begutachtungsinstrument (z.b. ICF-basiert) Gemeinsame Budgetlösung (leistungsträgerübergreifend) andenken Schwierig: Gesamtkonzept bei unterschiedlichen Systemen, Vorlauf der Pflegereform, Eingrenzung des Personenkreises für Budgetlösung 12
13 Zukunft der Eingliederungshilfe bedroht durch Finanzierungsprobleme der Kommunen Aktuelle Entwicklungen Zukünftige Herausforderungen Lösungsvorschläge zur Entlastung der Kommunen: Streichung des 43a SGB XI Leistungsgesetz des Bundes für Menschen mit Behinderungen 13
14 Fazit und Folgerungen Eingliederungshilfe personzentriert und als Nachteilsausgleich im Gesamtkonzept mit Pflege weiterentwickeln sowie Sozialraum inklusiv gestalten Teilhaberat einrichten, Teilhabeforschung etablieren Einheitliches Begutachtungsinstrument schaffen Wunsch und Wahlrecht der Menschen mit Behinderung sichern und Partizipation in der Steuerung ermöglichen Missbrauch des Paradigmenwechsels abwehren 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 15
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