Kompetenzerwartungen
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- Herbert Kohl
- vor 5 Jahren
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1 Kompetenzerwartungen 1. Anwendung und Einsatz von digitalen Geräten und Arbeitstechniken Stichwort: Industrie und Wirtschaft Personale berufliche Handlungsfähigkeit Kreative und soziale Tätigkeiten werden im Zuge der Digitalisierung zunehmend relevant. Monotone bzw. einfache Tätigkeiten werden immer stärker von intelligenten Systemen unterstützt/ersetzt. Zugleich wird qualifizierte Arbeit zunehmend spezialisiert. 3. Selbstmanagement und Selbstorganisationsfähigkeit Der schnelle technologische Wandel und kurze Innovationszyklen machen lebenslanges Lernen zu einem unabdingbaren Erfordernis. 4. Internationales Denken und Handeln Fachwissen über internationale Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag / Interkulturelle Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnisse bilden die Basis für erfolgreiche Arbeit in internationalen Kontexten. 5. Projektorientierte Kooperationsformen Projektorientierte Kooperationen, um für komplexe Sachverhalte Problemlösungen zu finden, werden durch die Digitalisierung ermöglicht und erleichtert. Der Austausch und die Abstimmung von (multinationalen) Teams, der durch die Nutzung digitaler Medien erfolgt, erfordert die Beachtung von Regeln der mündlichen und schriftlichen Kommunikation. 6. Datenschutz und Datensicherheit Im globalen Netz ist die Pflege und Sicherung von Daten und Dokumenten unter Berücksichtigung des Datenschutzes und der Datensicherheit zunehmend erfolgsentscheidend. 7. Kritischer Umgang mit digital vernetzten Medien und den Folgen der Digitalisierung für die Lebens- und Arbeitswelt: Umgang mit den digitalen Medien erlernen und ein Problembewusstsein für z.b. Kontrolle und Überwachung via Internet oder Probleme durch die Entgrenzung von Privatem und Beruflichem entwickeln
2 1. Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren 1.1. Suchen und Filtern Arbeits- und Suchinteressen klären und festlegen Suchstrategien nutzen und weiterentwickeln In verschiedenen digitalen Umgebungen suchen Relevante Quellen identifizieren und zusammenführen 1.2. Auswerten und Bewerten Informationen und Daten analysieren, interpretieren und kritisch bewerten Informationsquellen analysieren und kritisch bewerten 1.3. Speichern und Abrufen Informationen und Daten sicher speichern, wiederfinden und von verschiedenen Orten abrufen Informationen und Daten zusammenfassen, organisieren und strukturiert aufbewahren 2. Kommunizieren und Kooperieren 2.1. Interagieren Mit Hilfe verschiedener digitaler Kommunikationsmöglichkeiten kommunizieren Digitale Kom.möglichkeiten zielgerichtet- und situationsgerecht auswählen 2.2. Teilen Dateien, Informationen und Links teilen Referenzierungspraxis beherrschen (Quellenangaben) 2.3. Zusammenarbeiten Digitale Werkzeuge für die Zusammenarbeit bei der Zusammenführung von Informationen, Daten und Ressourcen nutzen Digitale Werkzeuge bei der gemeinsamen Erarbeitung von Dokumenten nutzen 2.4. Umgangsregeln kennen und einhalten (Netiquette) Verhaltensregeln bei digitaler Interaktion und Kooperation kennen und anwenden Kommunikation der jeweiligen Umgebung anpassen Ethische Prinzipien bei der Kommunikation kennen und berücksichtigen Kulturelle Vielfalt in digitalen Umgebungen berücksichtigen 2.5. An der Gesellschaft aktiv teilhaben Öffentliche und private Dienste nutzen Medienerfahrungen weitergeben und in kommunikative Prozesse einbringen Als selbstbestimmter Bürger aktiv an der Gesellschaft teilhaben
3 3. Produzieren und Präsentieren 3.1. Entwickeln und Produzieren Mehrere technische Bearbeitungswerkzeuge kennen und anwenden Eine Produktion planen und in verschiedenen Formaten gestalten, präsentieren, veröffentlichen oder teilen 3.2. Weiterverarbeiten und Integrieren Inhalte in verschiedenen Formaten bearbeiten, zusammenführen, präsentieren und veröffentlichen oder teilen Informationen, Inhalte und vorhandene digitale Produkte weiterverarbeiten und in bestehendes Wissen integrieren 3.3. Rechtliche Vorgaben beachten Bedeutung von Urheberrecht und geistigem Eigentum kennen Urheber- und Nutzungsrechte (Lizenzen) bei eigenen und fremden Werken berücksichtigen Persönlichkeitsrechte beachten 4. Schützen und sicher Agieren 4.1. Sicher in digitalen Umgebungen agieren Risiken und Gefahren in digitalen Umgebungen kennen, reflektieren und berücksichtigen Strategien zum Schutz entwickeln und anwenden 4.2. Persönliche Daten und Privatsphäre schützen Maßnahmen für Datensicherheit und gegen Datenmissbrauch berücksichtigen Privatsphäre in digitalen Umgebungen durch geeignete Maßnahmen schützen Sicherheitseinstellungen ständig aktualisieren Jugendschutz- und Verbraucherschutzmaßnahmen berücksichtigen 4.3. Gesundheit schützen Suchtgefahren vermeiden, sich Selbst und andere vor möglichen Gefahren schützen Digitale Technologien gesundheitsbewusst nutzen Digitale Technologien für soziales Wohlergehen und Eingliederung nutzen 4.4. Natur und Umwelt schützen Umweltauswirkungen digitaler Technologien berücksichtigen
4 5. Problemlösen und Handeln 5.1. Technische Probleme lösen Anforderungen an digitale Umgebungen formulieren Technische Probleme identifizieren Bedarfe für Lösungen ermitteln und Lösungen finden bzw. Lösungsstrategien entwickeln 5.2. Werkzeuge bedarfsgerecht einsetzen Eine Vielzahl von digitalen Werkzeugen kennen und kreativ anwenden Anforderungen an digitale Werkzeuge formulieren Passende Werkzeuge zur Lösung identifizieren Digitale Umgebungen und Werkzeuge zum persönlichen Gebrauch anpassen 5.3. Eigene Defizite ermitteln und nach Lösungen suchen Eigene Defizite bei der Nutzung digitaler Werkzeuge erkennen und Strategien zur Beseitigung entwickeln Eigene Strategien zur Problemlösung mit anderen teilen 5.4. Digitale Werkzeuge und Medien zum Lernen, Arbeiten und Problemlösen nutzen Effektive digitale Lernmöglichkeiten finden, bewerten und nutzen Persönliches System von vernetzten digitalen Lernressourcen selbst organisieren können 5.5. Algorithmen erkennen und formulieren Funktionsweisen und grundlegende Prinzipien der digitalen Welt kennen und verstehen Algorithmische Strukturen in genutzten digitalen Tools erkennen und formulieren Eine strukturierte, algorithmische Sequenz zur Lösung eines Problems planen und verwenden
5 6. Analysieren und Reflektieren 6.1. Medien analysieren und bewerten Gestaltungsmittel von digitalen Medienangeboten kennen und bewerten Interessengeleitete Setzung, Verbreitung und Dominanz von Themen in digitalen Umgebungen erkennen und beurteilen Wirkungen von Medien in der digitalen Welt (z. B. mediale Konstrukte, Stars, Idole, Computerspiele, mediale Gewaltdarstellungen) analysieren und konstruktiv damit umgehen 6.2. Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren Vielfalt der digitalen Medienlandschaft kennen Chancen und Risiken des Mediengebrauchs in unterschiedlichen Lebensbereichen erkennen, eigenen Mediengebrauch reflektieren und ggf. modifizieren Vorteile und Risiken von Geschäftsaktivitäten und Services im Internet analysieren und beurteilen Wirtschaftliche Bedeutung der digitalen Medien und digitaler Technologien kennen und sie für eigene Geschäftsideen nutzen Die Bedeutung von digitalen Medien für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen und nutzen Potenziale der Digitalisierung im Sinne sozialer Integration und sozialer Teilhabe erkennen, analysieren und reflektieren
6 Basale Kompetenzen von Lehrkräften für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt Forschungsgruppe Lehrerbildung Digitaler Campus Bayern Ausgehend vom Modell der Kernkompetenzen für Lehrkräfte für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt (Forschungsgruppe Lehrerbildung Digitaler Campus Bayern, im Druck) werden nachfolgend basale Kompetenzen beschrieben, über die alle schulischen Lehrkräfte verfügen sollten. Diese basalen Kompetenzen sind auf das aktuelle Modell zur Medienbildung der KMK (KMK, 2016) bezogen, um eine möglichst große Anschlussfähigkeit zu erreichen. Konkretisierungen der basalen Kompetenzen werden derzeit in der Forschungsgruppe Lehrerbildung Digitaler Campus Bayern erarbeitet, bis zum Herbst 2017 sollen sie im Entwurf vorliegen. I. Basale eigene Kompetenzen digitaler Bildung von Lehrerinnen und Lehrern Lehrerinnen und Lehrer können (auch im vernetzten kollegialen Austausch) auf grundlegendem Niveau 1. digitale Medien bedienen, anwenden und bedarfsgerecht unter Berücksichtigung potenzieller Chancen und Risiken für persönliche und (fach)unterrichtliche Ziele nutzen; 2. verlässliche und inhaltlich relevante Quellen in digitalen Medienangeboten identifizieren und nutzen; 3. mit digitalen Medien situations-, themen- und adressatengerecht kommunizieren, kooperieren und kollaborieren; 4. mit digitalen Medien Inhalte aufbereiten und unter Berücksichtigung formaler und ästhetischer Gestaltungsprinzipien sowie rechtlicher Rahmenbedingungen (Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht) präsentieren bzw. mit anderen teilen (sharing); 5. Wissen über digitale Medien und deren informatische Grundlagen erwerben und für den eigenen fachlichen und fachübergreifenden Kompetenzerwerb anwenden; 6. über digitale Medien und deren Chancen, Risiken und kognitive wie emotionale 7. Auswirkungen auf sich selbst und andere reflektieren; 8. im Umgang mit digitalen Medien selbstreguliert und in Bezug auf sich und andere verantwortlich handeln.
7 II. Basale Lehrkompetenzen digitaler Bildung von Lehrerinnen und Lehrern Lehrerinnen und Lehrer sollten neben Kenntnissen und Fähigkeiten in der eigenen Nutzung digitaler Medien über die folgenden basalen medienbezogenen Lehrkompetenzen verfügen: 1. Planung, Entwicklung und Weiterentwicklung digitaler Unterrichtsszenarien Lehrerinnen und Lehrer können (auch im vernetzten kollegialen Austausch) auf grundlegendem Niveau die Auswirkungen digitaler Medien auf fachliche und fächerübergreifende Lehrziele bzw. auf die curriculare Rahmung des Unterrichts erkennen und reflektieren; 1.2. den Einsatz digitaler Medien unter Berücksichtigung fachlicher und fächerübergreifender Lehrziele planen; 1.3. mediengestützte Lehr-Lern-Szenarien gemäß fachlicher und fächerübergreifender Lehrziele für den Unterricht gestalten; 1.4. qualitativ hochwertige Lehr-Lern-Softwareangebote identifizieren und didaktisch sinnvoll nutzen; 1.5. mit digitalen Medien selbstbestimmte, kreative und eigenaktive fachliche und fächerübergreifende Lernprozesse ermöglichen; 1.6. (Fach)Unterricht unter Berücksichtigung der lebensweltlichen medialen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler konzipieren; 1.7. medienrechtliche und medienethische Konzepte bei der Unterrichtsplanung berücksichtigen; 1.8. bei der Unterrichtsplanung motivationale und emotionale Wirkungen digitaler Medien einbeziehen; 1.9. Lehr-Lern-Arrangements zur Reflexion eigener Erfahrungen mit digitalen Medien und deren Potenzialen und Risiken planen und vorbereiten. 2. Realisierung von Unterricht mit digitalen Medien Lehrerinnen und Lehrer können auf grundlegendem Niveau die Medienkompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler erkennen und angemessen beurteilen; 2.2. die Effektivität und Effizienz des Einsatzes digitaler Medien im Hinblick auf das Erreichen fachlicher und fächerübergreifender Unterrichtsziele einschätzen; 2.3. Schülerinnen und Schüler beim fachlichen und fachübergreifenden Lernen mit digitalen Medien gezielt und differenzierend unterstützen; 2.4. medientechnische Probleme im Unterricht beschreiben sowie Lösungsstrategien entwickeln.
8 3. Evaluation der Effekte digitaler Medien auf den Unterrichtserfolg Lehrerinnen und Lehrer können auf grundlegendem Niveau kognitive, motivationale und emotionale Aspekte von Lernprozessen mit digitalen Medien im Unterricht erkennen und beurteilen; 3.2. Besonderheiten initiierter digitaler Lernprozesse wissenschaftlich und fachlich reflektieren und geeignete Schlussfolgerungen daraus ziehen; 3.3. eigene und fremde digitale Unterrichtsszenarien in ihren fachlichen und fächerübergreifenden Zielen, Umsetzungen und Auswirkungen reflektieren und evaluieren. III. Referenzen Forschungsgruppe Lehrerbildung Digitaler Campus Bayern (im Druck, 2017). Kernkompetenzen von Lehrkräften für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt. merz Medien + Erziehung Zeitschrift für Medienpädagogik, 61 (4). Kultusministerkonferenz (KMK) (2016). Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. Geladen am 10. Dezember 2016 von fileadmin/dateien/pdf/presseundaktuelles/2016/bildung_digitale_welt_webversion.pdf
9 STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄT UND BILDUNGSFORSCHUNG MÜNCHEN Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen 1. Basiskompetenzen 1.1. Medienangebote und Informatiksysteme (Hardware-, Software und/oder Netzwerkkomponenten) sach- und zielorientiert handhaben 1.2. Funktionsweisen und grundlegende Prinzipien von Medienangeboten und Informatiksystemen durchdringen und zur Bewältigung neuer Herausforderungen einsetzen 1.3. Probleme insbesondere in Medienangeboten und Informatiksystemen identifizieren und auch mit Hilfe von Algorithmen lösen 1.4. Eigene Kompetenzen im Umgang mit Medienangeboten und Informatiksystemen zur Optimierung entwickeln 2. Suchen und Verarbeiten 2.1. Aufgabenstellungen klären, Informationsbedarfe ableiten und Suchstrategien entwickeln 2.2. Mediale Informationsquellen begründet auswählen und gezielt Inhalte entnehmen 2.3. Daten und Informationen analysieren, vergleichen, interpretieren und kritisch bewerten 2.4. Daten und Informationen zielorientiert speichern, zusammenfassen, strukturieren, modellieren und aufbereiten 3. Kommunizieren und Kooperieren 3.1. Mit Hilfe von Medien situations- und adressatengerecht interagieren 3.2. Analoge und digitale Werkzeuge zur effektiven Gestaltung kollaborativer als auch individueller Lernprozesse verwenden und Resultate mit anderen teilen 3.3. Medien zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft aktiv und selbstbestimmt nutzen 3.4. Umgangsregeln, ethisch-moralische Prinzipien sowie Persönlichkeitsrechte bei digitaler Interaktion und Kooperation berücksichtigen 4. Produzieren und Präsentieren 4.1. Werkzeuge zur Realisierung verschiedener Medienprodukte auswählen und zielgerichtet einsetzen 4.2. Medienprodukte unter Berücksichtigung formaler und ästhetischer Gestaltungskriterien und Wirkungsabsichten erstellen 4.3. Arbeitsergebnisse unter Einsatz adäquater Präsentationstechniken und medialer Werkzeuge sach- und adressatenbezogen darbieten 4.4. Publikationswege erschließen, Medienprodukte unter Wahrung von Persönlichkeits- und Urheberrecht erstellen und veröffentlichen 5. Analysieren und Reflektieren 5.1. Inhalte, Gestaltungsmittel, Strukturen und Wirkungsweisen von Medienangeboten und Informatiksystemen analysieren und bewerten 5.2. Interessengeleitete Setzung und Verbreitung medialer Inhalte erkennen und Einfluss der Medien auf Wertvorstellungen, Rollen- und Weltbilder sowie Handlungsweisen hinterfragen 5.3. Bedeutung der Medien und digitaler Technologien für die Wirtschaft, Berufs- und Arbeitswelt reflektieren 5.4. Potenziale und Risiken der Digitalisierung und des Mediengebrauchs für das Individuum und die Gesellschaft beurteilen
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