Unterrichtseinheit 37

Transkript

1 Unterrichtseinheit 37!! 1

2 INHALTSVERZEICHNIS 7.13 Übung: Die "Schwämme" - Teil 1 S. 3!! 2

3 7.13 Die Schwämme Das Video ansehen Einführung zur Übung Oft denke ich an die Perfektion und Logik der Natur. Wenn ich das Gehen beobachte, merke ich, dass der erste Teil, der den Boden berührt, die Ferse ist. Ich weiß, dass die Natur nichts dem Zufall überlässt, dann kann es kein Zufall sein, dass die Ferse anders ist, als wir es normalerweise für möglich halten: Sie besteht nicht nur aus einem harten Knochen des Fußes, auf den wir uns beim Gehen stützen, sie ist ein richtiges und sehr sensibles Organ, das in der Lage ist, das Körpergewicht beim Aufsetzen des Fußes auf dem Boden abzufedern. Ihre Eigenschaften als "Stoßdämpfer" verschaffen uns in Bruchteilen von Sekunden Informationen über die Beschaffenheit des Bodens. Und nur durch diese Informationen sind wir dann in der Lage, die Abfederung beim Bodenkontakt richtig zu managen. Wie wichtig die Ferse ist, können wir auch aus der typischen Haltung, die der Hemiplegie- Patient bei der Amortisationsphase des Gehens einnimmt, ersehen: Entweder ist sie überhaupt nicht vorhanden, oder der Fuß landet mit der Spitze vorne, oder die Bewegung ist total unkontrolliert, und der Fuß landet abrupt auf dem Boden. In Anbetracht der wichtigen Eigenschaften der Ferse müssen wir also nach einem Schlaganfall versuchen, ihre Funktionen wiederherzustellen, um dem Patienten die Möglichkeit zu geben, diesen Körperteil richtig einzusetzen.!! 3

4 Aus diesen Gründen finde ich die Übung für die Ferse, die ihre Aufgabe bereits beim ersten Bodenkontakt verbessert, grundlegend für die Wiederherstellung der gesamten Funktionen dieser Phase des Gehens. Die Positionierung und der Griff Diese Übung der höheren Kategorie wird im Sitzen durchgeführt. Der Patient sitzt und der Therapeut, also Sie, sitzen an seiner rechten Seite. Der rechte Fuß des Patienten steht hinter dem linken. Wenn Sie die Ferse auf die Oberfläche des Schwammes setzen werden, werden Sie den Fuß mit Ihrer rechten Hand halten, indem Sie den Knöchel von vorne ergreifen. Währenddessen werden Sie mit Ihrer linken Hand sein Bein entlasten, in dem Sie es unter dem Knie stützen. Die gesamte Bewegung werden Sie durchführen, während der Patient - wie in allen Übungen - seine Extremität locker lassen soll. Die Bewegung, die Sie durchführen, muss so weit wie möglich der eines Schrittes ähneln: Der Fuß muss also mit der Ferse auf dem Schwamm landen und sich ganz leicht auf sie verlagern - in diesem Moment muss sich der Patient die Konsistenz des Schwammes vorstellen. Wenn der Patient über keine sehr gute Sensibilität verfügt, wird er nach dem ersten Kontakt womöglich versuchen, mehrmals auf den Schwamm zu drücken, um ihre Beschaffenheit besser zu erkennen. In diesem Falle müssen Sie ihn davon abhalten und die Bewegung nochmal durchführen, um ihm dazu zu verhelfen, den Schwamm besser zu spüren. Die Hilfsmittel Sie brauchen für diese Übung einen kleinen Würfel aus Holz und fünf gleichgroße Kissen aus Schaumgummi mit unterschiedlicher Konsistenz - die "Schwämme" finden sie im Internet-Shop dieser Webseite: oder Sie können sie sich bei einem Fachhändler besorgen. Anpassung 1. Niveau: WAS hast du unter der Ferse?(zwei Varianten) 2. Niveau: WELCHEN Schwamm hast du unter der Ferse?(bis zu fünf Varianten) 3. Niveau: WELCHEN Schwamm hast du unter der Ferse? Welchen möchtest du spüren? 4. Niveau: WELCHEN Schwamm möchtest du mit der linken Ferse spüren? Vergleiche ihn mit dem unter dem rechten Fuß. 5. Niveau: MODALITÄT IM STEHEN!! 4

5 1. Niveau Frage: Sie stellen dem Patienten folgende Frage: "WAS hast du unter der Ferse?" Kurzum: Auf diesem ersten Niveau muss der Patient erkennen, ob er unter der Ferse einen Schwamm oder den Holzwürfel hat. Varianten: zwei Materialien mit grundverschiedener Konsistenz (Holz und Schwamm mittlerer Härte) Durchführung: Sie werden den Patienten auf die bevorstehende Handlung vorbereiten und zwar darauf, dass er mit geschlossenen Augen erkennen muss, ob er unter der Ferse einen Schwamm mittlerer Härte oder den Holzwürfel hat. Um ihm die Aufgabe zu erleichtern, werden Sie den Patienten mit seiner linken Hand die "Konsistenzen" spüren lassen, die er dann unter der rechten Ferse spüren wird. Sie stellen die gewählten Materialien auf den Boden ohne Geräusche zu verursachen, die den Patienten Zusatzinformationen geben könnten. Sie sollten zwischen den beiden Alternativen auch auf nicht vorhersehbare Weise wechseln. Wenn sich der Gegenstand unter seiner Ferse befindet, muss der Patient erkennen, ob es sich um den Schwamm oder den Holzwürfel handelt.!! 5

6 2. Niveau Frage: Sie stellen dem Patienten folgende Frage: " WELCHEN Schwamm hast du unter der Ferse?" Kurzum: Auf diesem zweiten Niveau fügen wir schrittweise die anderen "Konsistenzen" ein. Varianten: bis zu fünf verschiedene "Konsistenzen" (Nr. 1, 2, 3, 4, 5) Durchführung: Die Durchführungsmodalität bleibt wie beim vorherigen Niveau, Sie haben aber mehr Schwämme zur Verfügung. Am besten nummerieren Sie die Schwämme: Die Nr. 1 wird der weichste sein, die Nr. 5 der härteste (der Holzwürfel wird jetzt nicht mehr gebraucht)!! 6

7 3. Niveau Frage: Sie stellen dem Patienten folgende Frage: " WELCHEN Schwamm hast du unter der Ferse? Welchen möchtest du spüren?" Kurzum: Auf diesem dritten Niveau stellen wir ab und zu auch eine weitere Frage. Sie werden den Patienten dazu auffordern, selbst einen Schwamm zu wählen, den er spüren möchte. Sie entscheiden dann, ob Sie ihm den Wunsch erfüllen oder nicht. Varianten: fünf Schwämme Durchführung: Dieses dritte Niveau ist die logische Fortsetzung des zweiten Niveaus. Damit will ich sagen, dass die Modalität durch die neue Frage erweitert und nicht ersetzt wird. Im Klartext: Sie können beispielsweise drei normale Übungsreihen zum Erkennen durchführen und dann die neue Frage stellen, wonach der Patient einen Schwamm wählt, den er erkennen möchte. Nachdem der Patient einen Schwamm gewählt hat, den er erkennen möchte, können Sie entscheiden, ob Sie ihm den Wunsch erfüllen oder nicht.!! 7

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