AMBULANT VOR STATIONÄR: KANTONE ODER KASSEN ALS TREIBER?
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- Eva Heidrich
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1 AMBULANT VOR STATIONÄR: KANTONE ODER KASSEN ALS TREIBER?
2 Eigentlich wollen (fast) alle dasselbe!
3 Eigentlich wollen (fast) alle dasselbe! Behandlungen, sofern dies medizinisch möglich ist, eher ambulant als stationär durchführen Das ist effizienter und kostengünstiger ABER Falsche Anreize stehen im Weg (nicht nur finanzielle) Es besteht dringender Handlungsbedarf Lösungen erfordern Kompromisse und Kooperation
4 Aber alle haben unterschiedliche Ausgangslagen Der Bund Die Kantone Die Leistungserberinger Die Versicherer Parlament, Bundesamt für Gesundheit, Finma: Gesetzgeber, Aufsicht, Regulator oder doch lieber Akteur? Kantonale Autonomie, GDK, Spitalplanung, Versorgungsregionen: Die Unvereinbarkeit der vielen Rollen! Ambulante Strukturen, stationäre Strukturen, Pflege: Kostendeckende Tarife oder Quersubventionierung? Grundversicherung OKP Zusatzversicherung VVG, Unfall und Taggeld: Korrekte Tarife sinnvolle Mengen Die Patienten Kantonsbürger, Steuerzahler, Prämienzahler, Mensch im sozialen Umfeld: und dann vor allem Patient
5 Vom Kunden zu Patienten ambulant oder stationär? Patientenerwartung /-wunsch Medizinische Beurteilung Versicherungsdeckung OKP / VVG / UVG Familiäres / soziales Umfeld Berufliches Umfeld / Taggeld / IV Gesellschaftliche Normen
6 Vorurteile machen das Leben so schön übersichtlich...
7 Vorurteile machen das Leben so schön übersichtlich... Vorurteil Spital Spitäler nehmen aus finanziellen Gründen zuviele Behandlungen stationär vor Vorurteil Versicherer Versicherer bevorzugen aus finanziellen Gründen stationäre Behandlungen Vorurteil Versicherungsart Zusatzversicherte werden aus finanziellen Gründen öfter stationär behandelt
8 Finanzielle Anreizstrukturen (I) Katarakt einseitig Rechnungsbetrag ambulant (100% Versicherer) stationär (Teiler: 55/45%) Total (100%) Totalkosten des Eingriffs Kanton Versicherer ambulant 2'300-2' '300 Stationär allg. - 4'800 4'800 2'640 2'160 Halbprivat - + 2'500 7'300-7'300 Privat - + 6'500 11'300-11'300
9 Finanzielle Anreizstrukturen (II) Varizen einseitig Rechnungsbetrag ambulant (100% Versicherer) stationär (Teiler: 55/45%) Total (100%) Totalkosten des Eingriffs Kanton Versicherer ambulant 2'000-2' '000 Stationär allg. - 5'800 5'800 3'190 2'610 Halbprivat - + 4'000 9'800-9'800 Privat - + 7'000 12'800-12'800
10 Vorurteile machen das Leben so schön übersichtlich... Ambulant ist auch für Versicherer vorteilhaft Insbesondere im VVG Finanzieller Vorteil für den Kanton Finanzieller Anreiz für Spitäler bei Zusatzversicherten möglich
11 Vorurteile machen das Leben so schön übersichtlich... plausibel und beeinflussbar Vorurteil Spital Spitäler nehmen aus finanziellen Gründen zuviele Behandlungen stationär vor Vorurteil Versicherer Versicherer bevorzugen aus finanziellen Gründen stationäre Behandlungen Vorurteil Versicherungsart plausibel und beeinflussbar Zusatzversicherte werden aus finanziellen Gründen öfter stationär behandelt Nein! Ambulant ist für Versicherer attraktiv!
12 Was ist eigentlich mit den Kantonen? Gesamtkosten Rollenkonflikte Regionale Strukturen Systemstabilität Kooperation Ohne Beteiligung der Kantone an den ambulanten Kosten entlasten sie bei Verlagerungen ihr Budget: Fehlanreiz! Die kantonalen Rollenkonflikte (Eigentümer, Tarifhoheit, Finanzbudget) konkurrieren mit Monismus. Entflechten! Ohne regionale Planung & Anpassung der stationären Versorgungsstrukturen erfolgt keine Kostendämpfung Ein koordinierter Systemumbau ist unvermeidbar. Dies betrifft Versorgungsstrukturen, Tarife und Prozesse Die Kooperation zwischen allen Akteuren ist ein Muss um Blockadehaltungen und Fehlanreize zu verhindern
13 Instrumente/Modelle für eine einheitliche Finanzierung Vorgaben / Listen Ambulant/stationäre Pauschalen EFAS mit/ohne Monismus Gleiche Finanzierung stationär/spitalambulant status quo Im Grundsatz gut, sofern periodisch medizinisch validiert und national verankert. Nicht unilateral erlassen!! Lösung via TARMED oder SwissDRG sinnvoll, sofern die Tarife die Kostenwahrheit spiegeln: keine Fehlanreize! Geeignete Lösung mit Akzeptanzproblemen bei den Kantonen (Einfluss/Monismus, Globalbudget, Finanzrecht) Grundsätzlich möglich, aber weniger umfassend und mit Abgrenzungsproblemen behaftet. Ist angesichts der bestehenden Fehlanreize eigentlich keine Option Die Listen sind da... die Kugel rollt! /- -
14 Prämissen für einen Versicherer Fehlanreize weg! Administration Kostengerechtigkeit Patientenzentriert Zusatzversicherung Fehlanreize für Spitäler, Ärzte, Kanton und Versicherer müssen synchron reduziert werden (keine Unwucht!) Keine zusätzliche Administration für KoGu, Systemsteuerung und Kostenkontrolle (Workflow) Die Tarife reflektieren die versorgungspolitisch notwendigen, ausgewiesenen Kosten. Keine Querfinanzierungen! Allfällige Kostenverweigerungen durch den Kanton dürfen nicht zulasten der Patienten/Versicherer gehen Patienten orientieren sich an ihrer Krankheit und nicht an Versicherungsformen (OKP, VVG, Unfall, Taggeld)
15 Eigentlich wollen (fast) alle dasselbe! Beenden wir Vorurteile, die das Leben so schön übersichtlich machen... Packen wir es an, reduzieren wir Fehlanreize... und denken wir gemeinsam primär an die Patienten!
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