Zwischen ICD-Schlüssel und Verordnungsrealität
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- Bärbel Günther
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 5. Münchner Lymph-Symposium Zwischen ICD-Schlüssel und Verordnungsrealität München, Dr. med. Klaus Schrader FA für Allgemeinmedizin Phlebologie Lymphologe BVL/DGL Enoch-Widman-Str Hof Filialpraxis am KH Selb Weißenbacher Str Selb www. gefaesszentrum-hof.de
2 Warum ICD-Schüssel? Für uns Ärzte - Beratungsergebnis - Diagnosestatistik - Praxisbesonderheiten - Ressourcenverbrauch
3 Warum ICD-Schüssel? Für die Kostenträger - Morbi-RSA - Statistische Auswertungen - Versorgungsforschung
4 Warum ICD-Codierung? Und generell: - Einheitliche Sprache - Vergleichbare Daten zur Prävalenz - Vergleichbare Therapieansätze - Beeinflussung wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen
5 ICD-Codes in der Lymphologie I89.0 Lymphödem, nicht näher bezeichnet I97.2 Lymphödem nach Mastektomie Q82.0 Hereditäres Lymphödem
6 ICD in der Lymphologie Keine Information über - Lokalisation - Schweregrad - Ätiologie
7 Wirtschaftlichkeitsprüfung Prinzipiell richtig: gleiche Diagnosen erfordern gleiche Behandlung Aber: mangels differenzierter ICD-Codes eher Beweislastumkehr Jedes Lymphödem ist anders
8 Verordnungsrealität Lymphologische Schwerpunktpraxen Nebenerwerbslymphologen Lymphpatienten haben wir auch-praxen > Durchschnittlich 10 Jahre bis zur Diagnose > 70% der Lymphpatienten werden falsch behandelt - MLD ohne Lymphödem - MLD ohne Kompression - Rundstrick statt Flachstrick - Einzelmaßnahmen statt KPE > Upgrade - Lipolymphödem - Lipödem statt Adipositas > nicht indizierte Pausen > stationär statt ambulant > ambulant statt stationär
9 Überleben als Lymphologe und Vertragsarzt Was medizinisch notwendig ist, ist auch wirtschaftlich! Dokumentieren Sie! Was Sie nicht aufgeschrieben haben, ist nicht passiert. Halten Sie sich bei den Verordnungen an die Richtlinien! Eine Überschreitung von 4000% des Fachgruppendurchschnitts (wie bei mir) bei den Heilmittelverordnungen ist - kein medizinischer und wirtschaftlicher Amoklauf - sondern eine Praxisbesonderheit Das Problem haben Sie mit Ihrer Überschreitung im zweistelligen Prozentbereich! Bis das die Prüfgremien/Kassen/Kollegen einsehen, können allerdings Jahre vergehen Prüfen Sie, ob Sie pfändbares Vermögen haben. Prüfen Sie, ob Sie Wirtschaftlichkeitsprüfungen nervlich durchstehen. Prüfen Sie, ob Ihre Familie, Ihre Beziehung das durchsteht. Tun Sie sich zusammen. Engagieren Sie sich in einem Lymphnetz. Entwickeln Sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen Behandlungspfade. Erwerben Sie Zusatzqualifikationen in der Lymphologie. Treten Sie dem Berufsverband bei.
10 Besser 5-stellige ICD-Codes Statt I89.0 I89.00 I mögliche Codes Statt I97.2 I97.20 I97.xx Statt Q82.0 Q82.00 Q82.09 Gemeinsamer Vorschlag des Berufsverbands der Lymphologen und der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie LymphForsch 16(2) 2011
11 I89.0 Lymphödem nicht näher bezeichnet Beispiel: primäres Beinlymphödem ICD 10 Unser Vorschlag I89.00 primäres Beinlymphödem Stadium I I89.01 primäres Beinlymphödem Stadium II I89.02 primäres Beinlymphödem Stadium III I89.03 primäres Beinlymphödem mit Komplikationen (Hypodermitis, Ekzem, Lymphfistel, kutane Lymphozele, Lymphorrhoe) I89.04 primäres Beinlymphödem mit Ulkus I89.05 primäres Beinlymphödem mit rezidivierenden Erysipelen I89.08 sonstiges näher bezeichnetes primäres Beinlymphödem I89.09 primäres Beinlymphödem, nicht näher bezeichnet
12 Jetziger Stand Nationales Recht erlaubt die Änderung der 5. Stelle eines ICD-Codes Änderung der 4. Stelle nur durch die WHO möglich Nur jeweils 10 Codes = nicht ausreichend Einreichung der Vorschläge bei der TAG Dermatologie (Dermatology Topic Advisory Group WHO ICD Revision Project)
13 Die Herangehensweise der Arbeitsgruppe der WHO Primäres Lymphödem Sekundäres Lymphödem > Immobilitäts-Lymphödem (Dependancy-Syndrom) > Adipositas-assoziiertes Lymphödem > Lipolymphödem (Kreuzdiagnose mit Lipödem) > sekundäres Lymphödem durch rezidivierende Infektionen > Lymphödem durch Filariasis (anderswo klassifiziert) > Lymphödem bei chronischen Entzündungen lymphödematöse Rosacea (Erysipel?) > Postoperatives Lymphödem oder Lymphödem nach Strahlentherapie Lymphödemsyndrom nach Mastektomie > Malignes Lymphödem > Phlebolymphödem > näher bezeichnetes sekundäres Lymphödem
14 WHO: Dermatology Topic Advisory Group Tasks The Dermatology TAG reviews categories in ICD that relate to dermatologic diseases. These diseases are found throughout ICD-10, though principally within Chapter 12 (Diseases of the skin and subcutaneous tissue). The TAG also formulates definitions and diagnostic criteria for the relevant categories, and suggests changes to the classification structure. Members Name Affiliation Country Contact ** Δ Robert Chalmers University of Manchester UK **Michael Weichenthal University of Kiel Germany Takeshi Kono Osaka City University Japan Andrew McDonagh University of Sheffield UK Mourad Mokni University Hospital, Tunis Tunisia Luigi Naldi University of Bergamo Italy Edith Nkechi Nnoruka University of Nigeria, Enugu Nigeria Australia Pablo Fernandez Penas University of Sydney Mark Pittelkow Mayo Clinic, Rochester MN USA Peter Soyer University of Queensland Australia **Co-chairs Δ Managing Edit
15 Besten Dank für Ihr Interesse!
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