Fachlehrplan Physik - Berufsmaturität Natur, Landschaft und Lebensmittel
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- Elly Stein
- vor 8 Jahren
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1 Fachlehrplan Physik - Berufsmaturität Natur, Landschaft und Lebensmittel 1. Allgemeine Bildungsziele Der naturwissenschaftliche Unterricht beinhaltet Biologie, Chemie und Physik und hat zum Ziel, die Neugier für alltägliche Phänomene zu wecken. Er schärft das Beobachten, Analysieren, Abstrahieren, Interpretieren und das logische Denken und befähigt die Lernenden zu deduktiven Gedankengängen. Der Unterricht orientiert sich an den drei Hauptbereichen Natur, Wissenschaft und Mensch: Natur: Die Lernenden werden mit den natürlichen Prozessen vertraut. Sie verfeinern ihre ganzheitliche Sicht dieser Prozesse und werden zu einem umweltbewussten Verhalten ermutigt. Wissenschaft: Die Lernenden werden an die stringente und exakte Denkweise der Wissenschaft sowie an die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens herangeführt, wobei Experiment, Modellierung und Anwendung miteinander verbunden werden. Sie eignen sich das nötige Grundwissen an, um eigene Überlegungen zum Technologie und Umwelt anzustellen, mit Sicht auf eine nachhaltige Entwicklung. Mensch: Die Lernenden erkennen sich im Umgang mit den Naturwissenschaften selbst und erhalten Anhaltspunkte für die Gesunderhaltung des Menschen und seiner Umwelt. Der Physikunterricht verhilft dazu, natürliche Erscheinungen zu verstehen und in einem grösseren Denkzusammenhang zu betrachten. An Experimenten erfassen die Lernenden physikalische Gesetze und wenden sie mathematisch an. Gesamthaft vermittelt der Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern den Lernenden die Grundlagen der Wissenschaftskultur und lässt das Verständnis für die Wichtigkeit und für die Bedeutung der Naturwissenschaften in ihren Beziehungen zu Gesellschaft, Technik, Umwelt, Wirtschaft und Politik reifen. Die Lernenden erwerben die notwendigen konzeptionellen Werkzeuge, um sich mit Ihresgleichen über Themen mit Wissenschaftsbezug auszutauschen und werden dadurch in gesellschaftlich bedeutsame Debatten eingeführt. Generell stehen die Naturwissenschaften im Zentrum technologischer Entwicklungen und ihrer Realisierung (Produktion, Nutzung, Entsorgung). Sie bieten eine vorzügliche Gelegenheit, auf interdisziplinäre Weise an Fragen der nachhaltigen Entwicklung heranzutreten. 2. Überfachliche Kompetenzen Die Lernenden werden in den folgenden überfachlichen Kompetenzen besonders gefördert: Reflexive Fähigkeiten: Phänomene untersuchen, verknüpfen und ganzheitlich betrachten; sich eine Meinung zu einem aktuellen bilden; ethische Fragen zum Verhältnis von Experimentalwissenschaften, Mensch und Umwelt diskutieren; kritische Auseinandersetzung mit den in den Medien verbreiteten Informationen Sozialkompetenz: Aufgaben im Team erarbeiten Sprachkompetenz: Naturwissenschaftliche Fachbegriffe klar verstehen und präzise verwenden; einfache wissenschaftliche Texte verstehen und zusammenfassen; sich in verschiedenen Fachsprachen ausdrücken und diskutieren Interessen: Interesse und Neugier gegenüber wissenschaftlichen Fragen entwickeln; für Fragen zur Umwelt, Technologie, nachhaltigen Entwicklung und Gesundheit zugänglich sein Version: Seite 1/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
2 Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT-Kompetenzen): Informationen zu wissenschaftlichen und insbesondere naturwissenschaftlichen Themen gezielt recherchieren 3. Empfohlene Lehrmittel Fachgruppeninternes Skript Formelsammlung: Fundamentum Mathematik und Physik 4. Lerngebiete, Teilgebiete und fachliche Kompetenzen Die fachlichen Grundkompetenzen entsprechen den minimalen Anforderungen an die Lernenden am Ende ihres Lehrganges zur Berufsmaturität. Im Fach Naturwissenschaften werden folgende fachlichen Grundkompetenzen entwickelt: das internationale Einheitssystem (SI) in physikalischen Berechnungen anwenden und die erforderlichen Umwandlungen von Einheiten durchführen. die Grössenordnung von Ergebnissen voraussehen und deren Relevanz abschätzen natürliche Phänomene mit Hilfe wissenschaftlicher Konzepte beschreiben. die in grafischen Darstellungen enthaltenen Informationen qualitativ interpretieren, insbesondere die Begriffe «Steigung» und «Integral». wissenschaftliche Modelle innerhalb ihres Anwendungsbereichs anwenden. eine naturwissenschaftliche Beobachtung selbstständig beschreiben Experimente selbstständig durchführen, auswerten und in einem Bericht darstellen technische Geräte mit Bezug zu den Unterrichtsfächern benutzen Version: Seite 2/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
3 BM2 - Vollzeit 1. Semester 80 Mechanik (Physik) Kinematik des Grundlagen: Schwerpunktes 1 Physikalische Grössen, SI-Einheit, wissenschaftliche Darstellung Begriffe und Definitionen: Betrachten von Körpern als Massenpunkte (Begriff Schwerpunkt: siehe Statik) Bahnkurve des Massenpunkts eines starren Körpers Durchschnittsgeschwindigkeit und Momentangeschwindigkeit Beschleunigung und Verzögerung Relativ- und Absolutbewegungen (konstante Geschwindigkeiten): vektorielle Addition von zwei konstanten Geschwindigkeiten Geradlinige Bewegung: Interpretieren der s-t-, v-t- und a-t-diagramme allgemeine Funktionsgleichung für die gleichmässig beschleunigte Bewegung Spezialfälle: freier Fall und senkrechter Wurf Kreisbewegung: Periodendauer und Frequenz Drehzahl Winkelgeschwindigkeit Umfangsgeschwindigkeit Statik von Festkörpern Allgemeines: Kraft als Vektor (Betrag, Richtung und Wirkungslinie) Addition und Zerlegung von Kräften Betrag des Drehmoments Schwerpunkt Unterschied Masse und Gewicht drittes Newtonsches Axiom: Actio = Reactio Kräfte auf einen Festkörper: Schwerkräfte Auflagekräfte Statisches Gleichgewicht eines Körpers: Kräftegleichgewicht Momentengleichgewicht Version: Seite 3/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
4 Dynamik Kinematik des Schwerpunktes Dynamik Energie Allgemeines: Indirekte Definition der Kräfte über ihre Wirkung: Bewegungsänderung, Deformation erstes Newtonsches Axiom: Trägheitsprinzip Beschreiben der Reibung (Haften, Gleiten, Rollen) Geradlinige Bewegung (gleichförmige und gleichmässig beschleunigte Bewegung): Anwenden des zweiten Newtonschen Axioms 4 Parabolische Bewegung: horizontaler Wurf schiefer Wurf 4 Kreisbewegungen (konstante Drehzahl): Berechnen der Zentripetalkraft 16 Allgemeines: Unterscheiden zwischen Energie und Energieträger Energieeffizienz als Wirkungsgrad der Energieumladung von Träger zu Träger inkl. Wärmeproduktion Begriff: Definition der Arbeit Arbeit als Fläche im F-s-Diagramm Spezialfälle: Hubarbeit Reibungsarbeit Federspannarbeit Beschleunigungsarbeit Begriff: Mechanische Energie als Fähigkeit, Arbeit zu verrichten Energieformen (mechanisch): Lageenergie (potenzielle Energie) Federspannungsenergie Bewegungsenergie (kinetische Energie) Verwendete Einheiten der Energie: J und kwh Prinzip der Energieerhaltung: Die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems ändert sich nicht mit der Zeit. Es ist nicht möglich, innerhalb eines abgeschlossenen Systems Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Energieerhaltungssatz Definition des Wirkungsgrads Begriffe: Definition der Leistung Version: Seite 4/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
5 Hydrostatik Förderung von überfachlichen Kompetenzen üfk 12 Allgemeines: Definition des Druckes Unterscheiden zwischen Absolut- und Relativdruck Druck zwischen zwei Festkörpern: bei gegebener Kraft und der Kontaktfläche zwischen zwei Körpern Druck in Flüssigkeiten: Kolbendruck relativer Schweredruck in einer Flüssigkeit Absolutdruck Kommunizierende Gefässe als Anwendung für das hydrostatische Paradoxon Pascalsches Gesetz: Anwenden des Gesetzes der allseitigen Druckausbreitung, um z.b. die Kraftübersetzung in einer hydraulischen Presse zu berechnen Archimedisches Prinzip - Auftriebskraft für ganz und teilweise eingetauchte Körper (2) Thesenbildung Zielformulierung Version: Seite 5/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
6 BM2 - Vollzeit 2. Semester 80 Thermodynamik (Physik) Temperatur Allgemeines: 1 Temperatur als intensive Grösse (Zustandsgrösse) erklären Temperaturskalen: Celsius-Temperaturskala Kelvin-Temperaturskala (Thermodynamische Temperaturskala; Basiseinheit) Weitere Temperaturskalen möglich Wärme Wärmebilanz und thermisches Gleichgewicht: 2 Wärme als extensive Grösse betrachten (Prozessgrösse) Temperaturdifferenz als Antrieb für den Wärmefluss betrachten Berechnen der Änderung der Wärmemenge bei thermischen Kontakt Aggregatszustände: Unterscheiden zwischen den drei verschiedenen Aggregatszuständen fest, flüssig und gasförmig die Übergänge zwischen einzelnen Aggregatszuständen und die damit verbundenen Wärmeaufnahme bzw. - abgaben bei gleichbleibender Temperatur Wärmebilanz und thermisches Gleichgewicht Brennwert: Berechnen der frei gewordenen Wärmeenergie bei der Verbrennung von festen und flüssigen Brennstoffen Potential erneuerbarer Energieträger: z.b. Warmwassererzeugung über Solarkonstante Wärmeausdehnung Wärmeausdehnung: Längenänderung Volumenänderung Modell der idealen Gase: - allgemeines Gasgesetz Version: Seite 6/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
7 Einführung in andere Bereiche der Physik Elektrizität Grundlagen der Elektrizitätslehre Elektrische Ladung Q: mengenartige Grösse, Elementarladung Einheit der elektrischen Ladung Eigenschaften der Ladung: Gleichnamige Ladungen stossen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. elektrische Spannung elektrische Stromstärke elektrische Arbeit und Leistung elektrischer Widerstand Ohmsches Gesetz bei einfachen seriellen und parallelen Schaltkreisen von Widerständen Gefahren der Elektrizität (z.b.): Entzündungsgefahr infolge Wärmeentwicklung in stromdurchflossenen Geräten Zerstörungsgefahr bei Überspannung Stromfluss durch Personen bei der Berührung mit spannungsführenden Gegenständen Schutzmassnahmen (z.b.): korrekt dimensionierte, gut isolierte und geschützte Kabel verwenden Sicherungen, die den Stromkreis bei zu grossen Stromstärken unterbrechen Kontakt mit spannungsführenden Gegenständen vermeiden; Fehlerstromschutzschalter (FI), die den Stromkreis bei falsch geleiteten Stromstärken unterbrechen Version: Seite 7/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
8 Zusammenhänge und Wechselwirkungen im Klimasystem (Physik) Metrologie und Klimatologie Energiebilanz der Erde inkl. Wärmetransport Natürliche Klimaschwankungen Kohlenstoffkreislauf Klima und Wetter Extremereignisse und ihre Klassifizierung Klimaarchive (Baumringe, Meeressedimente, Stalagmiten, Eisbohrkerne) Klimaprognosen 4 Globales Strahlungsgleichgewicht und Rückkopplungseffekte (Albedo, Meeres- und Windsysteme) Klimastabilität und ihre periodischen Schwankungen (Jahreszeiten, Eiszeiten, Rückkoppelungseffekte) Ursachen für Treibhauseffekte 4 Meeresströmungen und El Niño 2 Kohlenstoffkreislauf (Atmosphäre - Ozean - Biosphäre) Version: Seite 8/8 BERUFSMATURITÄTSSCHULE
Berufsmatura / Physik Seite 2/18
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