Neue Ausbildungsvorschriften für Kaufleute ab 2012
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- Elvira Klein
- vor 8 Jahren
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1 Neue Ausbildungsvorschriften für Kaufleute ab Ausgangslage, Systematik der Ausbildungsvorschriften 1
2 Bedeutung für die Schweizer Volkswirtschaft 3 Kaufm. Grundbildung ist Hauptnachwuchsquelle für die betriebswirtschaftlichen Bereiche der über privaten Unternehmen und staatlichen Institutionen Zahlenmässig grösste Berufslehre (Quelle BfS 2010): Lernende in total 21 Branchen Frauen/Männer: 65/35% E/B-Profil: 89/11% Lernende in der MEM-Industrie (viertgrösste Branche) Frauen/Männer: 66/34% E/B-Profil: 90/10% Wichtige Basisausbildung für berufliche Weiterbildung und Studium an HF und FH Auslöser der Reform 4 BBG von 13. Dezember 2002 verlangt Revision der Berufsreglemente und Überführung in Bildungsverordnungen Optimierungsbedarf aufgrund Ergebnissen von Evaluationen Anpassung der Kompetenzen an die Veränderungen in den kaufmännischen Sektoren der Wirtschaft 2
3 Systematik der Dokumente 5 Bildungsverordnung BiVo (früher Ausbildungsreglement) Bildungsplan Mit branchenspezifischen Leistungszielkatalogen Mit fächerspezifischen schulischen Lehrplänen Ausführungsbestimmungen Branchenspezifische ük-organisationsreglemente und ük-rahmenprogramme Branchenspezifische Bestimmungen zum betrieblichen Qualifikationsverfahren Lern- und Leistungsdokumentation (früher Modell- Lehrgang) Ausbildungsmittel Lernmedien ük-kursunterlagen Lern- und Leistungsdokumentation ab Sinn und Zweck Verbindliche Grundlage für die Planung, Durchführung, Kontrolle und Reflexion der betrieblichen Ausbildung Verbindliche Grundlage für die die Vorbereitung, Durchführung und Bewertung der Arbeits- und Lernsituationen ALS Prozesseinheiten PE Dokumentenablage für Ausdrucke des webbasierten Ausbildungsplaners «time2learn» Bildungsportfolio für Lernende ALS- und PE-Unterlagen/Beurteilungen ük-rückmeldungen Semesterzeugnisse der Berufsfachschule Sprachdiplome usw. 3
4 Lern- und Leistungsdokumentation ab Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Bildungsziele 2. Ausbildungsprogramm und Lernerfahrungen im Betrieb 3. Arbeits- und Lernsituationen ALS 4. Prozesseinheiten PE 5. Betriebliches Qualifikationsverfahren 6. Überbetriebliche Kurse ük 7. Berufsfachschule 8. Bildungsverordnung, Bildungsplan, Lehrvertrag 9. Glossar 10. Zusätzliche Dokumente 11. Persönliche Unterlagen 12. Bewerbungsunterlagen Flussdiagramm 8 Übersicht und Bildungsziele 4
5 Drei Lernorte 9 1. Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr Betrieb (betriebliche Bildung) Lernen und Arbeiten an betrieblichen Arbeitsplätzen überbetriebliche Kurse Total 15 Kurstage (je 3 Tage in Semester 1 3, je 2 Tage in Semester 4 6) Berufsfachschule (schulische Bildung) B- oder E-Profil: 2 Schultage pro Woche im 1. und 2. Jahr 1 Schultag pro Woche im 3. Jahr Total 1800 Lektionen M-Profil: (Berufsmaturität) 2 Schultage pro Woche vom 1. bis 3. Jahr Total 2160 Lektionen Ausbildungsübersicht Ausbildungsjahr 2. Ausbildungsjahr 3. Ausbildungsjahr 1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester ALS 1 ALS 2 ALS 3 ALS 4 ALS 5 ALS 6 Betrieb (betriebliche Bildung) ük 1 3 Tage ük 2 3 Tage ük 3 3 Tage PE 1 ük 4 2 Tage ük 5 2 Tage PE 2 ük 6 2 Tage Abschlussprüfung PE 1 im 3. oder 4. Semester PE 2 im 4. oder 5. Semester Berufsfachschule (schulische Bildung) Standardsprache Fremdsprache(n) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft (W&G) Vertiefen und Vernetzen (V&V) Überfachliche Kompetenzen (UefK) Sport Abschlussprüfung Berufsmaturitätsunterricht nach separatem Rahmenlehrplan 5
6 Handlungskompetenz 11 Handlungskompetenz Berufliche Handlungssituationen Fachkompetenzen Methodenkompetenzen Sozial- und Selbstkompetenzen Fachkompetenzen 12 Leit-, Richt- und Leistungsziele Leitziel Leitziel 1.1 Branche und Betrieb Richtziele Richtziel Richtziel Richtziel Material/Waren oder Dienstleistungen bewirtschaften Kunden beraten Aufträge abwickeln Leistungsziele LZ LZ LZ LZ LZ LZ Material, Waren oder Dienstleistungen beschaffen Material, Waren lagern Kundenanfragen bearbeiten Kundengespräche führen Aufträge ausführen Qualitäts- und Umweltmassnahmen anwenden (Leistungsziele für die MEM-Branche: LLD Register 1, Seiten 19 bis 34) 6
7 Vorgaben für die MEM-Branche 13 Pflicht- und Wahlpflicht-Leistungsziele Katalog der Leistungsziele Leistungsziele für Lernende/n auswählen 12 Pflicht- Leistungsziele alle 12 Pflicht- Leistungsziele 22 Wahlpflicht- Leistungsziele mindestens 8 von 22 8 Wahlpflicht- Leistungsziele (Ausbildungsprogramm und Lernstand: LLD Register 2, Seiten 37 bis 41) Neue betriebliche Leistungsziele 14 Merkmale Reduktion und stärkere Ausrichtung auf Anforderungen an Kaufleute in der MEM-Branche Vorteile Konzentration auf das Wesentliche als Vorteil für Lernende wie für Lehrbetriebe Abbildung kompletter betrieblicher Prozesse Schaffung von Pflicht- und Wahlpflichtzielen Förderung des Verständnisses für betriebliche Abläufe Förderung des vernetzten Denkens und Handelns Mehr Flexibilität für Lehrbetriebe = Stärkung der Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen 7
8 Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen 15 Methodenkompetenzen effizientes und systematisches Arbeiten vernetztes Denken und Handeln erfolgreiches Beraten und Verhandeln wirksames Präsentieren Sozial- und Selbstkompetenzen Leistungsbereitschaft Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit Umgangsformen Lernfähigkeit ökologisches Verhalten (LLD Register 1, Seiten 16 und 17) Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen 16 Lernmedien TopTen zur Förderung überfachlicher Kompetenzen Lehrmittel Arbeitsheft Lösungen für Lehrpersonen E-Learning-Anwendungen Mobile-Learning Präsentationen 8
9 17 Ausbildungsprogramm und Lernerfahrungen im Betrieb Ausbildungsplanung im Betrieb 18 Schritt 1: Leistungsziele den Abteilungen zuordnen Vorlage (Muster-Zuordnung der Leistungsziele) 1 Administration Einkauf Verkauf Personalwesen Spedition Finanzen 12 Pflicht- Leistungsziele 8 Wahlpflicht- Leistungsziele Den Abteilungen gesamthaft 12 Pflichtund mindestens 8 Wahlpflicht- Leistungsziele zuordnen. Ein Leistungsziel kann auch mehrfach zugeordnet werden (z.b. bei Verkauf und Administration). (LLD Register 2, Seiten 48 und 49) 9
10 Ausbildungsplanung im Betrieb 19 Schritt 2: Individuellen Einsatzplan je Lernende/n erstellen Individueller Einsatzplan je Lernende/r 1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester 2 Administration Einkauf Verkauf Personalwesen Verkauf Personalwesen Schritt 3: ük, PE und Ferien zuordnen Individueller Einsatzplan je Lernende/r 1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester Administration Einkauf Verkauf Personalwesen Verkauf Personalwesen 3 ük 1 ük 2 ük 3 PE 1 ük 4 PE 2 ük 5 ük 6 Fe Fe Fe Fe Fe Ausbildungsplanung im Betrieb 20 Ausführung mit Ausbildungsplaner time2learn => Release 8.1 verfügbar ab 28. April
11 Lernerfahrungen im Betrieb 21 Für jedes bearbeitete Leistungsziel (Pflicht und Wahlpflicht) ist durch die Lernenden eine Lerndokumentation auszufüllen Abteilung Leistungsziel Nicht bearbeitete Teile des Lernziels Tätigkeiten (in Stichworten ausgeführte Arbeitsaufträge) Lernerfahrungen Gesprächssituation (LLD Register 2, Seiten 42 bis 45) 22 Arbeits- und Lernsituation ALS 11
12 Arbeits- und Lernsituation ALS 23 Eine ALS ist die Beobachtung und Beurteilung der/des Lernenden im Betrieb Beurteilung von 2 8 Leistungsziele der Fachkompetenzen 2 4 Methodenkompetenzen 2 6 Sozial-/Selbstkompetenzen Semesterweise Beurteilung und Notengebung durch Praxisausbildner/in Bewertung mit Noten 1 bis 6 statt mit Punkten 0 bis 3 Abgabetermin der Noten durch Berufsbildner/in ALS 1 4: spätestens am 15. August (Ende des 1. bzw. 2. Ausbildungsjahres) ALS 5 und 6: spätestens am 15. Mai des 3. Lehrjahres (LLD Register 3, Seiten 53 bis 64) Arbeits- und Lernsituation ALS 24 Vorgehen bei der Arbeits- und Lernsituation (ALS) Semesterbeginn Semester ALS Semesterende Ziele festlegen 2 8 Leistungsziele 2 4 Methodenkompetenzen 2 6 Sozial- und Selbstkompetenzen Lernende/n im Betrieb beobachten Dauer: 3 6 Monate Beurteilungsgespräch ALS-Bericht ausfüllen Noteneingabe in time2learn ALS-Bericht ALS-Bericht Wichtiger Hinweis: ALS 1 erst nach ük 1 starten 12
13 Arbeits- und Lernsituation ALS 25 Beurteilung: Fachkompetenz (Kriterien gelten für alle Leistungsziele) Fachliche Richtigkeit (Qualität) Sprache und Darstellung Effizienz/Quantität Einsatz der Mittel Arbeits- und Lernsituation ALS 26 Beurteilung: Methodenkompetenz 2.1 Effizientes und systematisches Arbeiten Wählt Informationsquellen aufgabenbezogen aus und beschafft zielgerichtet die erforderlichen Informationen Plant Arbeiten und Projekte, setzt Prioritäten und entscheidet situationsgerecht Führt Arbeiten kostenbewusst und zielorientiert aus Kontrolliert und dokumentiert die ausgeführten Arbeiten Reflektiert regelmässig die Arbeiten und das Handeln, um die eigenen Leistungen und das eigene Verhalten zu optimieren Führt die Lern- und Leistungsdokumentation in Bezug auf Inhalt, Umfang und Termine korrekt und zuverlässig Erledigt die ük-vorbereitungs- und -Transferaufträge korrekt und termingerecht 13
14 Arbeits- und Lernsituation ALS 27 Beurteilung: Sozial- und Selbstkompetenz 3.1 Leistungsbereitschaft Geht Arbeiten motiviert und überlegt an Erfüllt die Anforderungen und Anliegen der Auftraggeberinnen und Auftraggeber sowie Geschäftspartnerinnen und -partner Hält sich an Termine und Qualitätsvorgaben Ist belastbar, erkennt schwierige Situationen und holt sich bei Bedarf Unterstützung Übernimmt Verantwortung für seine Arbeiten und sein Verhalten Arbeits- und Lernsituationen ALS 28 LAP-Resultate 2011 E-Profil ALS PE Mündl. Schriftl. Schnitt MEM CH B-Profil ALS PE Mündl. Schriftl. Schnitt MEM CH Hinweis: Lernende nicht mit zu hohen Noten verwöhnen 14
15 Arbeits- und Lernsituation ALS 29 Beurteilung der Ausbildung durch Lernende Beurteilungskriterien Erhaltene betriebliche Ausbildung Förderung in Fachkompetenzen Förderung in Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen Betreuung durch Praxisausbildner/in Auftragserteilung Begleitung während Auftragsausführung Auswertung des Auftrags- und Lernprozesses Betriebsklima Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden Zusammenarbeit mit andern Lernenden Vereinbarungen für nächste Beurteilungsperiode Einsatz time2learn 30 Verfügbarkeiten Version 8.0 => Erfassung Lernende ab sofort Version 8.1 => Ausbildungsplanung Ende April 2012 Version 8.2 => ALS Ende Juli 2012 Version 8.3 => PE Ende Dez Lizenzierung oder 15
16 31 Prozesseinheiten PE Prozesseinheiten PE 32 Eine Prozesseinheit ist eine Analyse und Beschreibung eines konkreten Arbeitslaufs im Betrieb (betriebswirtschaftlicher Prozess) PE 1 im 3. oder 4. Semester PE 2 im 4. oder 5. Semester Beurteilung durch Praxisausbildner/in und unabhängige Drittperson Bewertung mit Noten 1 bis 6 statt mit Punkten 0 bis 3 Abgabetermin der Noten durch Berufsbildner/in PE 1: spätestens am 15. August (Ende des 2. Ausbildungsjahres) PE 2: spätestens am 28. Februar des 3. Lehrjahres (LLD Register 4, Seiten 67 bis 82) 16
17 Prozesseinheiten PE 33 Vorgehen bei der Prozesseinheit (PE) PE Lernende/r erstellt PE-Dokumentation Dauer: 2 Monate PE festlegen Beurteilung der Dokumentation (Teil A) Aufwand: Beurteilung der Präsentation (Teil B) min. 16 bis max. 24 PE-Bewertungsblatt ausfüllen Arbeitsstunden im Betrieb Noteneingabe in time2learn PE-Aufgabenstellung PE-Bewertungsblatt Wichtiger Hinweis: PE 1 erst nach ük 3 starten Prozesseinheiten PE 34 Struktur und Umfang der PE-Dokumentation Titelseite Prozessablauf Zusammenfassung Einführung Schlussfolgerungen Inhaltsverzeichnis Prozessbeschreibung Beilagen Total Seiten 2 10 Seiten Total Seiten 17
18 Prozesseinheiten PE 35 Beurteilung Teil A: Dokumentation (Praxisausbildner/in) Fachliche Richtigkeit und Nutzen der Dokumentation Verständlichkeit des Inhalts Sprache, Darstellung und Umfang Effizientes und systematisches Arbeiten Es müssen alle Kriterien beurteilt werden. Prozesseinheiten PE 36 Beurteilung Teil B: Präsentation (unabhängige Drittperson) Präsentation Medieneinsatz Aufbau und Verständlichkeit der Ausführungen Termin- und Zeiteinhaltung Es müssen ebenfalls alle Kriterien beurteilt werden. 18
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