Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
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- Jonas Bayer
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1 Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens Andreas Kämper WS 2009/10 7. Wissenschaftliche Literatur 6 Div. for Simulation of Biological Systems WSI/ZBIT, Eberhard Karls Universität Tübingen Wiederholung Anleitung: Aufsätze beschaffen Elektronische Zeitschriftenbibliothek OPAC der UB Tübingen: nur Zeitschriften Falls möglich: Tübinger Aufsatzdienst (TAD) Internetrecherche Homepage von Zeitschrift ift oder Verlag Homepage (des Instituts) der Autoren Eilig? Dokumentenlieferdienst Nicht eilig? Aufsatzkopie per Fernleihe 1
2 Literaturverzeichnis: Standards Deutschland DIN 1505 Teil 2 Zitierregeln Anleitung: Lorenzen (1997) International Standards je nach Fach Medizin: Citing medicine: the NLM style guide for authors, editors, and publishers (Patrias, 2007) Chemie:The ACS Style Guide (2006) Quick Guide: UC Berkeley K. F. Lorenzen, Literaturverz_Lorenzen.pdf; K. Patrias, Heutige Stunde im Überblick Patente Einführung Patentdatenbanken Hochschulschriften Veröffentlichungspflicht fli ht Zitierfähigkeit Hochschulschriften Online Zitieren und Quellenangaben (3. Teil) Elektronische Quellen Wikipedia Zitierfähigkeit? Patente Hochschulschriften Zitieren und Quellenangaben (3. Teil) 2
3 Patente Einleitung (I) Hoheitlich erteiltes gewerbliches Schutzrecht Privileg, für eine bestimmte Zeit (maximal 20 Jahre) in den Ländern, für die das Patent erteilt wurde allein über die Erfindung zu verfügen ( Exklusivrecht ) Im Tausch gegen Schutzrecht: Erfindung offenlegen (lat. patens = offen) Patente Einleitung (II) Patente werden für Erfindungen auf allen Gebieten der Technik erteilt, sofern sie neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen ( Erfindungshöhe ) und gewerblich anwendbar sind. ( 1 Patentgesetz) Patentgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Dezember 1980 (BGBl I S. 1), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2521) geändert worden ist. Der Weg zum Patent (I) (1) Erteilungsantrag (Patentanmeldung) beim jeweils zuständigen Patentamt einreichen Für Deutschland: National: Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA) München Regional (Region Europa): Europäisches Patentamt (EPA) Hauptsitz: München Deutsches Patent- und Markenamt: Europäisches Patentamt: 3
4 Der Weg zum Patent (II) (DPMA) (2) Vorprüfung Formvorschriften Offensichtliche Patentierungshindernisse Einordnung in internationale Patentklassifikation (3) Offenlegung 18 Monate nach Anmeldung (4) Prüfungsantrag stellen Max. 7 Jahre nach Anmeldung Deutsches Patent- und Markenamt, Merkblatt für Patentanmelder, Ausgabe 2005, Der Weg zum Patent (III) (DPMA) (5) Prüfung durch Patentprüfer des Patentamtes: Prüfung auf Neuheit (Stand der Technik), erfinderische Tätigkeit, gewerbliche Anwendbarkeit (6) Erteilung des Patents Drei Monate Einspruchsfrist Nach Ablauf der Frist: Patent rechtskräftig erteilt Patent gilt rückwirkend ab Anmeldung für maximal 20 Jahre Patentdokumente Offenlegungsschrift (OS, published patent application) Erstveröffentlichung einer Patentanmeldung Ungeprüfte Patentschrift Veröffentlichung 18 Monate nach Anmeldung Veröffentlichung 18 Monate nach Anmeldung Patentschrift (granted/issued patent) Erteiltes Patent Geprüfte Patentschrift Veröffentlichung direkt nach Prüfung 4
5 Zusammenarbeitsvertrag Vertrag über die Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (Patent Cooperation Treaty, PCT) 142 Vertragsstaaten (November 2009) Verwaltet von Weltorganisation für geistiges Eigentum Zwei Phasen Internationale Phase (alle Vertragsstaaten): Anmeldung und Prüfung Nationale (regionale) Phase: Für Länder/Regionen, für die das Patent gelten soll, jeweils Antrag stellen, ggf. Unterlagen übersetzen, Gebühren zahlen, Patent Cooperation Treaty, Patentklassifikationen Internationale Patentklassifikation (International Patent Classification, IPC) Weltweit (> 100 Staaten) einheitliche Klassifikation zur Ordnung der technischen Sachverhalte von Patenten Hierarchisches Klassifikationssystem mit Unterteilungen Europäische Patentklassifikation (ECLA) Erweiterung der IPC des EPA World Intellectual Property Organization, IPC: DPMA, Die Internat. Patentklass., Patente Wichtige Regionen Gültige Patente im Jahr 2000 USA = 100 % 10 % 1 % Deutschland Abbildung modifiziert nach (gemeinfrei); Datengrundlage: UN data, 5
6 Patentdatenbanken (I) EP-Datenbank Vom EPA in den letzten 24 Monaten veröffentlichte Patentanmeldungen (EP ) WIPO-Datenbank Vom WIPO in den letzten 24 Monate veröffentlichte Patentanmeldungen (WO ) Weltweite Datenbank Patentschriften aus 80 Ländern/Regionen CH, DE, EP, US jeweils ab Patent 1 Über 45 Millionen Patente Patentdatenbanken (II) Nationale Patentdatenbanken Nordamerika US Amerikanische Patente (alle: ab 1790) und Offenlegungsschriften (ab 2001) TIFF Plugin erforderlich Kanadische Patente (alle: ab 1869, vollständige Bilder ab 1920) und Offenlegungsschriften introduction.html Patentdatenbanken (III) Nationale Patentdatenbanken Asien Koreanische Patente und Offenlegungsschriften Titel auf Englisch K2E-PAT (Kostenpflichtiger Dienst: automatische Koreanisch Englisch Übersetzung) Japanische Patente Titel und Zusammenfassung auf Englisch 6
7 Patente Hochschulschriften (HSS) Zitieren und Quellenangaben (3. Teil) Veröffentlichungspflicht (I) Deutschland Dissertationen müssen veröffentlicht werden Regelung durch jeweilige Promotionsordnung Gefordert: Veröffentlichung der originalen oder wesentlichen Ergebnisse Andere Hochschulschriften (Diplom-, Master-, Magisterarbeiten, Habilitationen) müssen meist nicht veröffentlicht werden Regelung an unserer Fakultät Download via: download/ordnungen.html 7
8 Veröffentlichungspflicht (II) In einigen Ländern müssen Diplom-, Master-, Magisterarbeiten ebenfalls veröffentlicht werden Beispiel Österreich Geregelt durch Universitätsgesetz [ ] Bundesgesetz über die Organisation der Universitäten und ihre Studien (Universitätsgesetz 2002), Zitierfähigkeit In einer wissenschaftlichen Arbeit müssen Ideen/Ergebnisse/Methoden/ anderer Autoren durch Zitation der jeweiligen Quellen belegt werden. Beleg: Zitierfähige Quellen. Mindestkriterium für Zitierfähigkeit: Dauerhafte Nachprüfbarkeit der Quelle. Weiteres Kriterium ist zudem die Qualität der Quelle ( Zitierwürdigkeit ), z.b. Peer Review. Zitierfähigkeit von HSS Diplom-, Master-, Magisterarbeiten Üblicherweise nicht zitierfähig Meist fehlende Archivierung Fehlende Qualitätssicherung: Arbeit wird ohne Absegnung des Hochschullehrers als Prüfungsleistung eingereicht und nach Gutachten nicht korrigiert Dissertationen Voll zitierfähig Veröffentlichungspflicht und Archivierung Qualitätssicherung: Druckgenehmigung des Hochschullehrers erforderlich 8
9 Hochschulschriften Online Deutschland Koordinierungsstelle DissOnline bei der Deutschen Nationalbibliothek Sammelt seit 1998 Online-Dissertationen und Online-Habilitationen Portal für Online-Hochschulschriften: International Initiative: UNESCO Clearing House on Electronic Theses and Dissertations (ETD) Hochschulschriften Online Recherche in Deutschland Katalog der Nationalbibliothek (> Online-Dissertationen von 90 Hochschulen) Internationale Kataloge Mathematik: MathDiss International Networked Digital Library of Theses and Dissertations (NDLTD) Worldwide ETD Search Patente Hochschulschriften Zitieren und Quellenangaben (3. Teil) 9
10 Elektronische Quellen zitieren Deutschland In DIN 1505 Teil 2 nicht erwähnt International ISO 690-2: Bibliographic Reference: Electronic documents (1997) Meist jedoch Standards je nach Fach Medizin: Citing medicine: the NLM style guide for authors, editors, and publishers (Patrias, 2007) Chemie:The ACS Style Guide (2006) K. Patrias, A. M. Coghill, L. R. Garson (Hrsg.), The ACS Style Guide, 3. Aufl., 2006, American Chemical Society, Washington, DC. Elektronische Quellen zitieren Online-Bücher Patrias, K. Citing medicine: the NLM style guide for authors, editors, and publishers [Online], 2nd ed.; Wendling, D. L., Technical Editor; National Library of Medicine i (US): Bethesda, MD, (accessed Nov 17, 2008). Elektronische Quellen zitieren Webangebot (web site) Association for Computing Machinery Home Page. (accessed Nov 17, 2008). Webseite (web page) ) IEEE. A Brief History of the IEEE. index.html (accessed Nov 17, 2008). Achtung: Nicht web site mit Webseite übersetzen! 10
11 Elektronische Quellen zitieren Online-Abstract eines Konferenzbeitrags Lapenta, G.; Brackbill, J. U.; Daughton, W.; Ricci, P. 3D Reconnection: onset and topology. Presented at 2004 International Sherwood Fusion Theory Conference [Online], Missoula, MT, April 26-28, ; Paper 1C18. org/sherwood04/program/1c18.pdf (accessed Nov 17, 2008). Zitierfähigkeit von Lexika Allgemeine Lexika dienen der ersten, oberflächlichen Information. Sie gehören zur Tertiärliteratur und sind im allgemeinen nicht zitierfähig! Lexika mit längeren Texten haben meist Literaturlisten mit Primär- oder Sekundärquellen, die stattdessen ausgewertet und dann zitiert werden. Wikipedia Zitierfähigkeit? (I) Achtung: Wikipedia ist im allgemeinen nicht zitierfähig! Warum? (Anonymität der Autoren) Fachliche Qualifikation/Reputation der Autoren nicht sichergestellt (Versionsunterschiede) Wikipedia gehört als allgemeines Lexikon zur Tertiärliteratur Vgl.: Ist die Wikipedia zitierfähig? ist-die-wikipedia-zitierfaehig-der-umgang-mit-wissenschaftlichen-quellen-werkstattnotiz-126/ 11
12 Wikipedia Zitierfähigkeit? (II) Wann darf Wikipedia zitiert werden? Wenn Wikipedia selbst Gegenstand der Arbeit ist (dann ist Wikipedia Primärquelle) Wenn Bilder aus Wikipedia/Wikimedia verwendet werden Wenn ausnahmsweise keine bessere Primär- oder Sekundärquelle zur Verfügung steht Dies sollte immer begründet werden! In Informatik und Bioinformatik kann ich mir außer den obigen keinen Fall vorstellen, bei dem dies gegeben ist! Vgl.: Ist die Wikipedia zitierfähig? ist-die-wikipedia-zitierfaehig-der-umgang-mit-wissenschaftlichen-quellen-werkstattnotiz-126/ Trennregeln für URLs Trennen nur nach &. / aber nicht zwischen // Der Bindestrich ( Minus Minus ) ist ein wichtiges Zeichen Keinen - am Zeilenende einfügen (!) Nicht nach - trennen (!) A. M. Coghill, L. R. Garson (Hrsg.), The ACS Style Guide, 3. Aufl., American Chemical Society, Washington DC, 2006, S
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