ANFANGSUNTERRICHT IM RECHNUNGSWESEN -

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1 ANFANGSUNTERRICHT IM RECHNUNGSWESEN - eine Methoden- und Schulbuchanalyse MASTERARBEIT EINGEREICHT AN DER FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT DER LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science in WIRTSCHAFTSPÄDAGOGIK Betreuer: Ass. Prof. Dipl.-Hdl. Dr. Michael Thoma Institut für Organisation und Lernen Verfasser: Markus Ehrenstrasser, BSc Windschnurweg 10, 6336 Langkampfen Matrikelnummer Innsbruck, am 16. Mai 2019

2 Inhaltsübersicht i Inhaltsverzeichnis ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... III TABELLENVERZEICHNIS... V ABBILDUNGSVERZEICHNIS... VI 1 EINLEITUNG BUCHFÜHRUNGSUNTERRICHT AN HANDELSAKADEMIEN HANDELSAKADEMIEN IM ÖSTERREICHISCHEN SCHULSYSTEM STATUS QUO DER IST-ZUSTAND DES BUCHFÜHRUNGSUNTERRICHTS BUCHFÜHRUNGSUNTERRICHT AUS SCHÜLERINNENSICHT SCHÜLERINNENFEHLER AKTUELLE RELEVANZ DES RECHNUNGSWESENS IN ZEITEN DES WANDELS METHODISCHE ANSÄTZE DES BUCHFÜHRUNGSUNTERRICHTS BILANZMETHODE Entwicklung der Bilanzmethode Verwendung und Anwendung der Bilanzmethode Charakteristika der Bilanzmethode WIRTSCHAFTSINSTRUMENTELLES RECHNUNGSWESEN Entwicklung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens Verwendung und Anwendung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens Charakteristika des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens EMPIRISCHER TEIL BESCHREIBUNG DES FORSCHUNGSDESIGNS ERGEBNISSE DER SCHULBUCHANALYSE Manz Jugend & Volk Trauner Vergleich der drei Verlage...72

3 Inhaltsübersicht ii 5 INTERPRETATION UND AUSBLICK INTERPRETATION DER ANALYSEERGEBNISSE IST EINE KOMBINATION AUS BEIDEN ANSÄTZEN MÖGLICH? Option 1: Einführendes Beispiel Kassabuch Option 2: Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens Option 3: Belegorientierte Beispiele Option 4: Parallele Verwendung einer alternativen Buchungsregel AUSBLICK LITERATURVERZEICHNIS EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG... 87

4 Abkürzungsverzeichnis iii Abkürzungsverzeichnis Abs. Anm. BHS BM bspw. BW bzgl. bzw. ca. d.h. EAR etc. ff gem. GuV Hrsg. JG Kat Kap. o.ä. RW S. Sp. usw. Absatz Anmerkung Berufsbildende höhere Schule Bilanzmethode beispielsweise Betriebswirtschaft bezüglich beziehungsweise circa das heißt Einnahmen-Ausgaben-Rechnung et cetera fortfolgend gemäß Gewinn und Verlust Herausgeber Jahrgang Kategorie Kapitel oder ähnliche Rechnungswesen Seite Spalte und so weiter

5 Inhaltsübersicht iv u.a. vgl. v.a. WIR z.b. unter anderem vergleiche vor allem Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen zum Beispiel

6 Tabellenverzeichnis v Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Stundentafel Handelsakademie... 4 Tabelle 2: Ist-Soll-Lagen-Zuordnung im Rechnungswesenunterricht... 6 Tabelle 3: Beschreibung des RW-Unterrichts durch SchülerInnen... 9 Tabelle 4: Bilanz in T-Konten-Form Tabelle 5: Vergleich wirtschaftspropädeutisches/ -instrumentelles Rechnungswesen.. 32 Tabelle 6: Kriterienkatalog zur Schulbuchanalyse Tabelle 7: Beispielergebnis nach qualitativer Inhaltsanalyse Tabelle 8: Beispiel Excel-Analyse Tabelle 9: Änderungen am Kriterienkatalog nach Pre-Test... 52

7 Inhaltsübersicht vi Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Prozess des buchhalterischen Modellierens Abbildung 2: Fehleranfällige Lerninhaltsbereiche im Rechnungswesen, ohne Kosten- und Leistungsrechnung Abbildung 3: Fehlersituationen im Rahmen des buchhalterischen Modellierens Abbildung 4: Buchungsregeln der Bilanzmethode Abbildung 5: Inventarliste der BüRoComfort GmbH Abbildung 6: Aus Inventarliste erstellte Bilanz der BüRoComfort GmbH Abbildung 7: Darstellung Herstellungs- und Verkaufsprozess Abbildung 8: Allgemeines Unternehmensmodell Abbildung 9: Wertzugänge und -abgänge im allgemeinen Unternehmensmodell Abbildung 10: Verteilung der Merkmale, Manz-Verlag Abbildung 11: Verteilung der Merkmale, Verlag Jugend & Volk Abbildung 12: Verteilung der Merkmale, Verlag Trauner Abbildung 13: Vergleich der Analyseergebnisse aller Verlage... 72

8 Einleitung Seite 1 1 Einleitung... Buchführung kann als Schlüssel zum wirtschaftlichen Denken verstanden werden: Nur mit Hilfe des Rechnungswesens und der Buchführung ist es möglich festzustellen, ob ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet und Gewinne erzielt. Nur mit Hilfe der Buchführung kann man die notwendige Übersicht im Geschäftsablauf behalten. Und nur mit Hilfe des Rechnungswesens kann ein Unternehmen seine Preise kalkulieren, kann es ermitteln, ob eine Investition sich rechnet oder welche Abteilung bzw. welche Produkte zum Erfolg führen. Tramm 2005, S. 101 Dieses Zitat beschreibt in nur wenigen Zeilen eindrucksvoll, welchen Stellenwert die Buchführung und das Rechnungswesen im betriebswirtschaftlichen Bereich einnimmt. Dennoch genießt der Buchführungsunterricht bei Lernenden oftmals ein stiefmütterliches Dasein und gehört oftmals in der Schulzeit nicht zu den Lieblingsfächern. In der folgenden Arbeit wird versucht, den Grund für diese Tatsache zu finden. Zu Beginn werden grundlegende Informationen zum Buchführungsunterricht an Handelsakademien in Österreich gegeben und der Status Quo des Buchführungsunterrichts geschildert. Darauffolgend wird der Buchführungsunterricht aus SchülerInnensicht eruiert und die typischen Fehler der Lernenden kritisch betrachtet. Ebenso erfolgt ein Ausblick auf die Relevanz des Rechnungswesens in Zeiten der Digitalisierung und des Wandels. Den Hauptteil wird die Diskussion der methodischen Ansätze des Buchführungsunterrichts im Anfangsunterricht bilden. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Bilanzmethode und auf dem Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen. Bei der Bilanzmethode handelt es sich um eine etablierte Methode, die auf Butze & Butze aus dem Jahr 1936 zurückgeht (vgl. Bouley 2017, S. 10). Das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen wurde für den deutschsprachigen Raum Anfang der 1990er Jahre von Preiß und Tramm entwickelt und gilt als Alternativkonzept zur Bilanzmethode. Diese beiden Methoden werden im Detail untersucht und in den Bereichen Entwicklung, Verwendung und Anwendung sowie Charakteristika genau beschrieben.

9 Einleitung Seite 2 Im empirischen Teil wird eine Schulbuchanalyse durchgeführt werden. Da das Schulbuch das meist verwendete Medium im Buchführungsunterricht ist (vgl. Helm 2016, S. 2) und dadurch große Auswirkungen auf den Unterricht hat, werden drei Schulbücher des ersten Jahrgangs Handelsakademie auf Element der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens untersucht und folgende Forschungsfrage beantwortet: In welchem Umfang sind Elemente der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens im Anfangsunterricht des Rechnungswesens in Schulbüchern der Handelsakademie repräsentiert? Ergebnis dieser Analyse wird eine tendenzielle Ausrichtung der Bücher hinsichtlich der beiden methodischen Ansätze sein. Somit wird auch ein Vergleich der drei Schulbücher in Bezug auf die Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens möglich. Abschließend werden noch Möglichkeiten aufgezeigt, ob und wie eine Kombination der beiden Ansätze möglich ist und dadurch eventuell ihre Nachteile umgangen werden können. Dazu werden konkrete Beispiele und Anwendungsbereiche gegeben, um Lehrpersonen Ansatzpunkte zu bieten, wie sie den Buchführungsunterricht für sie optimal gestalten und durch methodenübergreifende Elemente verbessern könnten. Das Ergebnis der Schulbuchanalyse könnte zudem Lehrpersonen als Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Schulbücher aus der Sicht der Bilanzmethode oder des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens dienen. Eine Ausrichtung des eigenen Unterrichts nach bilanzmethodischen oder wirtschaftsinstrumentellen Ansätzen könnte dadurch besser möglich werden. Auf jeden Fall aber soll diese Arbeit zur Diskussion über den aktuellen Buchführungsunterricht anhand der genannten methodischen Ansätze anregen und Alternativen bieten, wie langfristig eine Verbesserung des Buchführungsunterrichts an österreichischen BHS am Beispiel der Handelsakademien zum Vorteil von Lehrenden, Lernenden und dem gesamten wirtschaftlichen Umfeld möglich wäre.

10 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 3 2 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Im folgenden Kapitel werden die wichtigsten Grundlagen des Buchführungsunterrichts in Österreich aus organisatorischer, aber auch bereits aus methodischer und praktischer Sicht erläutert. Zu Beginn wird ein Überblick anhand von gesetzlichen Vorgaben und im Speziellen anhand des Lehrplanes über den Stellenwert des Buchführungsunterrichts an Handelsakademien gegeben, bevor eine kurze didaktische und methodische Analyse des Status Quo durchgeführt wird. Anschließend wird vom Blickwinkel der Lehrpersonen zu den Lernenden gewechselt und der Buchführungsunterricht aus SchülerInnensicht bewertet, sowie auf die typischen Fehler von SchülerInnen eingegangen. Außerdem wird ein Ausblick auf die Relevanz von Buchführung in Zeiten des (beruflichen) Wandels und besonders im Hinblick auf die technische Entwicklung und auf die Digitalisierung gegeben. 2.1 Handelsakademien im österreichischen Schulsystem Die Handelsakademien ( HAK ) gehören zu den Sekundarschulen im österreichischen Schulsystem (vgl. SchOG, 3) und schließen jeweils an die 8. Schulstufe an. Die Handelsakademie zählt zu den berufsbildenden höheren Schulen ( BHS ), die fünf Schulstufen umfassen, mit der Reifeprüfung (umgangssprachlich Matura) abschließen und die den SchülerInnen eine höhere allgemeine und fachliche Bildung vermitteln sollen, die sie zur Ausübung eines gehobenen Berufes des schulspezifischen Fachgebiets befähigt (vgl. SchOG, 66). Die HAK ist beispielsweise zum Erwerb höherer kaufmännischer Bildung für alle Zweige der Wirtschaft ausgerichtet (vgl. SchOG, 74), andere BHS u.a. für die verschiedenen Fachgebiete der industriellen und gewerblichen Wirtschaft (höhere technische oder gewerbliche Lehranstalten; vgl. SchOG, 72) oder höherer wirtschaftlicher Bildung, die zur Ausübung gehobener Berufe in den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung, Ernährung, Tourismus und Kultur befähigen (höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe; vgl. SchOG, 76). Die Handelsakademie zählt zu den bedeutendsten Schulformen im berufsbildenden Bereich, was aus der hohen Akzeptanz einer umfassenden Allgemeinbildung und einer höheren kaufmännischen Ausbildung für gehobene Berufe in allen Zweigen der Wirtschaft resultiert. Einen besonderen Stellenwert nehmen bei Handelsakademien die berufsbildenden Fächer und darunter die Themenbereiche Betriebswirtschaft und Rechnungswesen ein: Sie werden in allen Jahrgängen unterrichtet, sind inhaltliche

11 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 4 Grundlage für andere Unterrichtsgegenstände und machen laut Lehrplan einen Großteil des Stundenkontingents der betriebswirtschaftlichen Cluster aus. (vgl. Greimel- Fuhrmann 2008, S. 1). Im Detail sehen die Stundenverteilungen wie folgt aus: Tabelle 1: Stundentafel Handelsakademie Pflichtgegenstände, Verbindliche Übungen Stammbereich Stundentafel Handelsakademie Wochenstunden Jahrgang I. II. III. IV. V. Summe Cluster Persönlichkeit und Bildungskarriere Cluster Sprachen und Kommunikation Cluster Entrepreneurship Wirtschaft und Management (detailliert) 54 Betriebswirtschaft Unternehmensrechnung Business Training, Projektmanagement, Übungsfirma und Case Studies Wirtschaftsinformatik Officemanagement und angewandte Informatik Recht Volkswirtschaft Cluster Gesellschaft und Kultur Cluster Mathematik und Naturwissenschaften Wochenstunden Stammbereich Quelle: gekürzte Darstellung nach Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S. 8 9 Der Lehrplan der Handelsakademien ist in inhaltlich und thematisch ergänzende Unterrichtsgegenstände, so genannte Cluster, gegliedert. Im Cluster Entrepreneurship Wirtschaft und Management soll praxisorientierte Wirtschaftskompetenz auf hohem Niveau vermittelt werden Den Schwerpunkt bilden dabei die Fächer Betriebswirtschaft und Unternehmensrechnung, die mit je 14 Wochenstunden mehr als die Hälfte der 54 Clusterstunden ausmachen und mit fast einem Fünftel aller 152 Stunden nach fünf Jahrgängen zu Buche stehen. Dies unterstreicht den Stellenwert dieser Unterrichtsfächer, die für alle anderen berufsbildenden Unterrichtsfächer wie Wirtschaftsinformatik oder der Übungsfirma eine inhaltliche Grundlage bilden und auch fester Bestandteil

12 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 5 der schriftlichen Reifeprüfung sind (vgl. Greimel-Fuhrmann 2008, S. 3) Der Buchführungsunterricht findet dabei im Fach Unternehmensrechnung statt (vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S. 42 ff). 2.2 Status Quo der Ist-Zustand des Buchführungsunterrichts Der Buchführungsunterricht ist ein vergleichsweise wenig empirisch erforschter Unterrichtsgegenstand im deutschsprachigen Raum (vgl. Türling 2014b, S. 57; vgl. Gewiese et al. 2011, S. 162; vgl. Bouley 2017, S. 43), dennoch wird ein übereinstimmendes Bild gezeichnet: Typischerweise ist der Buchführungsunterricht sehr lehrerzentriert und geprägt durch einen überwiegenden Anteil an Frontalunterricht (vgl. Türling 2014b, S. 56; vgl. Helm 2016, S. 2). In einer Studie von Seifried gaben bis zu 70 Prozent der befragten SchülerInnen an, Frontalunterricht würde in jeder Stunde bzw. in vielen Stunden angewendet (vgl. Seifried 2009, S. 287). Zudem wird dem Buchführungsunterricht ein Methodenmonoismus vorgeworfen: Einzelne Lehreinheiten würden weitgehend identisch aufgebaut und Methoden nur selten variiert werden (vgl. Seifried 2003, S. 206). Einzig Partner- und Einzelarbeiten würden neben dem Frontalunterricht in hohem Ausmaß verwendet werden (vgl. Seifried 2009, S. 287). Weiters ist der Unterricht stark an den Lehrbüchern orientiert (vgl. Helm 2016, S. 2). Hohe Schulbuchorientierung ist jedoch kritisch zu hinterfragen, da sie dazu führen kann, dass sich SchülerInnen weniger intensiv mit dem Lehrstoff auseinandersetzen, sondern das Abarbeiten von Textaufgaben im Vordergrund steht das kann wiederum zu Langeweile und Unkonzentriertheit führen (vgl. Puchmayer et al. 2016, S. 29). Seifried kritisiert am herkömmlichen Rechnungswesenunterricht weiters die von ihrem ökonomischen Sinnbezug isolierte Vermittlung der Rechen- und Buchführungslogarithmen (vgl. Seifried 2003, S. 205). Aufgaben wie Kauf von Rohstoffen auf Ziel seien zwar für das Erlernen der Buchungstechnik genügend, fördern aber nicht die Entwicklung ökonomischer Kompetenz. Ebenso verhindert das Auswendiglernen von Buchungssätzen durch vielfache Wiederholung die intensive Auseinandersetzung mit problemhaltigen Sachverhalten (vgl. Seifried 2003, S. 206).

13 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 6 Seifried stellt seine Ansichten in detaillierter Weise zu Ist- und Soll-Zustand des Buchführungsunterrichts wie folgt dar: Tabelle 2: Ist-Soll-Lagen-Zuordnung im Rechnungswesenunterricht Ist-Lagen (herkömmliche Qualifikation) Isolierte Vermittlung von Rechenund Buchungslogarithmen unter Vernachlässigung der ökonomischen Realität, Fokussierung auf Buchungssätze und Rechenoperationen Isolierte, fachwissenschaftliche Betrachtung des Unterrichtsgegenstandes (unzulässige) Verkürzung komplexer ökonomischer Sachverhalte Repetitives, lehrergesteuertes Lernen, Betonung von Reproduktion und Reorganisation Lernen ohne Relevanz und Betroffenheit Fazit: repetitiv lernender Schüler mit einem verkümmerten ökonomischen Grundverständnis Soll-Lagen (gewünschte Qualifikation) Sinn und Zweck wirtschaftsmathematischer Operationen verstehen und beurteilen können, Interpretation selbständig ermittelter Daten Fächerverbindender, lernfeldübergreifender Unterricht unter Beachtung der Komplexität der Realität (betriebs- und volkswirtschaftliche, ökologische und soziale) Folgen ökonomischer Entscheidungen abschätzen und bewerten können Berufsrelevante Problemstellungen mit Praxisbezug, Problemstellungen der Praxis Entdeckendes, selbständiges, problemlösendes Lernen mit Risiko Kooperatives Lernen in Gruppen Subjektive Bedeutungserschließung, Dokumentation und Präsentation von Lern(fort)schritten Konstruktive Rückmeldung Fazit: interessierter, ganzheitlich in Systemen denkender und selbständig arbeitender Lerner mit einem aufgeklärten ökonomischen Grundverständnis Quelle: Seifried 2003, S. 207

14 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 7 Seifried fasst daher treffend zusammen: Alles in allem ist zu konstatieren, dass der Buchführungsunterricht clusterübergreifend über weite Strecken durch Methodenmonoismus gekennzeichnet ist. ( ) Die Lehrkraft steuert die unterrichtliche Kommunikation und gibt Schülern wenig Spielraum zum eigenständigen Lernen. Passend hierzu berichten Lernende, dass Frontalunterricht das Geschehen prägt und handlungsorientierte Methoden vergleichsweise selten zum Einsatz kommen. Seifried 2009, S. 289 Es ist also bereits an dieser Stelle ersichtlich, dass es gewisse Kritik und daher Veränderungs- bzw. Verbesserungspotenzial zum Status Quo gibt. 2.3 Buchführungsunterricht aus SchülerInnensicht Interessante Erkenntnisse über den Buchführungsunterricht und dessen Eindruck auf die Zielgruppe bieten Studien, die mit SchülerInnen durchgeführt wurden. Einige Ergebnisse werden im folgenden Kapitel vorstellt, um den Buchführungsunterricht auch aus dieser Perspektive beleuchten zu können. Seifried befragte im Zuge einer Untersuchung im Schuljahr 2002/2003 an einer kaufmännischen Schule in Baden-Württemberg insgesamt 100 SchülerInnen zu ihrem Buchführungsunterricht. Dabei ergab die Frage nach den Merkmalen des Buchführungsunterrichts folgende Ergebnisse:

15 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 8 Der Rechnungswesenunterricht (Mittelwert) 1 vermittelt wichtige Einblicke in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge 4,55 ist ziemlich trocken 4,18 läuft immer gleich ab 4,13 ist eintönig 3,94 ist schwer 3,85 bereitet mir Probleme 3,82 macht mir Spaß 3,69 langweilt mich 3,58 ist abwechslungsreich 3,19 gehört zu meinen Lieblingsfächern 2,82 Wenn man im Rechnungswesenunterricht nicht von 5,17 Anfang an bei der Sache ist, versteht man später gar nichts mehr. Was ich in der Schule im Rechnungswesenunterricht 4,04 lerne, kann ich gut im Ausbildungsbetrieb/ im späteren Arbeitsleben brauchen. Im Rechnungswesenunterricht verstehe ich oft nicht, 3,52 was wir eigentlich machen. Quelle: vgl. Seifried 2004, S. 328 ff Vor allem die hohe Zustimmung bei den Items ist ziemlich trocken ; läuft immer gleich ab ; ist eintönig und die schwächere Zustimmung beim Item ist abwechslungsreich lässt darauf schließen, dass Methodenmonoismus und Lehrerzentriertheit Ursachen für diese Einschätzungen sein könnten. Dass dadurch die Beliebtheit des Faches leidet, zeigt das Item gehört zu meinen Lieblingsfächern eindeutig. Trotzdem ist den SchülerInnen die Wichtigkeit des Faches bewusst ( vermittelt wichtige Einblicke in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge ; kann Gelerntes im späteren Arbeitsleben brauchen ), auch wenn Probleme und die Schwierigkeit des Fachs eingestanden werden und selbst die Aussage Im RW-Unterricht verstehe ich oft nicht, was wir eigentlich machen mit einem Mittelwert von 3,52 relativ hohe Zustimmung findet. Die allgemein höchste Zustimmung mit 5,17 bei der Aussage Wenn man im Rechnungswesenunterricht nicht von Anfang an bei der Sache ist, versteht man später gar nichts mehr ist sinnbildlich für diese Einschätzung und zeigt vor allem die 1 Die Fragen wurden auf einer sechsstufigen Skala von 1 ( trifft gar nicht zu ) bis 6 ( trifft sehr zu ) beantwortet

16 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 9 Wichtigkeit des Anfangsunterrichts im Rechnungswesen (eigene Interpretation nach Seifried 2004, S. 330). Eine weitere Studie mit 376 befragten Lernenden von Seifried beschäftigt sich mit häufig vorkommenden SchülerInnentätigkeiten im Buchführungsunterricht. Dabei wird auf Fragen, welche Tätigkeiten in jeder Stunde vorkommen, am häufigsten das Abschreiben von Aufzeichnungen von der Tafel (37 %), das selbständige Buchen (32 %), das Auswendiglernen von Regeln und Verfahren (25 %) und das Üben von Rechenfertigkeiten (23 %) genannt. Diese Tätigkeiten tragen nur wenig zur kognitiven Aktivierung der SchülerInnen bei und fördern nur in geringem Ausmaß die Problemlösekompetenzen und das Verständnis der Zusammenhänge (vgl. Seifried 2009, S. 288) mit anderen Worten: viel Schreibarbeit, wenig Kopfarbeit (eigene Interpretation). Eine größer angelegte Befragung führte Greimel-Fuhrmann im Jahr 2003 durch, bei der SchülerInnen an österreichischen Handelsakademien teilnahmen. Dabei wurden SchülerInnen aus 102 Schulklassen aus dem II. und IV. Jahrgang zu insgesamt 99 RechnungswesenlehrerInnen und deren RW-Unterricht befragt. Durchgeführt wurde die Befragung mittels Fragebogen in fünfstufiger Antwortskala, bei der 1 volle Zustimmung und 5 ebenso große Ablehnung bedeutet, sprich je geringer der Mittelwert, desto höher die Zustimmung (vgl. Greimel-Fuhrmann 2008, S. 8 9). Folgende Ergebnisse erscheinen interessant: Tabelle 3: Beschreibung des RW-Unterrichts durch SchülerInnen Itemkurzbezeichnung Die Lehrperson betont, was besonders wichtig ist verwendet konkrete Beispiele zum Erklären Jahrgang didaktische Umsetzung Mittelwert II. 2, ,5 % IV. 2, ,5 % II. 2, ,3 % IV. 2, ,5 % wiederholt Erklärungen II. 2, ,0 % IV. 1, ,4 % wir rechnen im Unterricht Beispiele zum Üben II. 2, ,4 % IV. 1, ,6 % zeigt uns, wo Fehler liegt II. 2, ,8 % IV. 1, ,0 % erklärt Neues für mich verständlich II. 2, ,4 % IV. 2, ,3 % Vollkommene/überwiegende Zustimmung, kum. %

17 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 10 beantwortet unsere Fragen verständlich präsentiert Stoff logisch nachvollziehbar II. 2, ,4 % IV. 2, ,2 % II. 2, ,9 % IV. 2, ,6 % Unterrichtstempo gerade richtig II. 2, ,8 % IV. 2, ,3 % gestaltet den Unterricht abwechslungsreich II. 3, ,0 % IV. 3, ,1 % fach- und kompetenzübergreifende Handhabung zeigt uns, wofür wir Gelerntes verwenden können II. 3, ,6 % IV. 2, ,0 % zeigt Zusammenhänge auf II. 2, ,6 % IV. 2, ,4 % verbindet Neues mit bereits Gelerntem II. 2, ,5 % IV. 2, ,8 % Einbezug der SchülerInnen bezieht uns in den Unterricht mit ein II. 2, ,0 % IV. 2, ,3 % ermuntert uns zu Fragen II. 2, ,7 % IV. 2, ,7 % stellt sich im Unterricht auf Vorwissen ein II. 2, ,4 % IV. 2, ,4 % Kleingruppenunterricht II. 3, ,7 % IV. 3, ,7 % Quelle: adaptierte Darstellung nach Greimel-Fuhrmann 2008, S Im Unterpunkt didaktische Umsetzung fällt die Zustimmung bei quantitativen Items (u.a. verwendet Beispiele; wiederholt Erklärungen; zeigt, wo Fehler sind) durchwegs hoch aus, bei qualitativen Items wie erklärt Neues verständlich, beantwortet Fragen verständlich und präsentiert Stoff logisch nachvollziehbar, fallen die Zustimmungswerte der Kategorien mit der höchsten Zustimmung speziell im II. Jahrgang auf teilweise weit unter 50 %. Speziell im Hinblick auf die Aussage von Seifried (2004) Wenn man im Rechnungswesenunterricht nicht von Anfang an bei der Sache ist, versteht man später gar nichts mehr und dessen hoher Zustimmung sind diese niedrigen Werte bei qualitativen Fragestellungen ein Indiz, dass der Anfangsunterricht ins Rechnungswesen oft nicht auf die Bedürfnisse der SchülerInnen eingeht. Das zeigt auch die Frage zum Unterrichtstempo, das im II. Jahrgang nur für 37,8 % vollkommen oder überwiegend in Ordnung ist. Der Abwechslungsreichtum des Unterrichts wurde zudem

18 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 11 mit 16 % im II. und 23,1 % im IV. Jahrgang in den höchsten Zustimmungskategorien absolut verneint. Zusammenhänge und Verbindungen werden aufgrund der Ergebnisse im Unterpunkt fach- und kompetenzübergreifende Handhabung nur bedingt vermittelt und somit die Chance für eine ganzheitliche Sichtweise für das betriebswirtschaftliche (Rechnungswesen-) System vertan bzw. nicht optimal genutzt. Im Unterpunkt Einbezug der SchülerInnen fühlen sich diese zwar in angemessenem Maß einbezogen (57 % II. JG, 64,3 % IV. JG), das geht aber nicht soweit, als dass sie in zufriedenstellendem Ausmaß zu Fragen ermuntert werden, ihr Vorwissen maßgeblich ist oder schülerinnenbezogene und -aktivierende Lehr-Lern-Situationen wie der Kleingruppenunterricht die Ausnahme bleiben. Grundsätzlich kann zu dieser Studie gesagt werden, dass die Antworten der II. Jahrgänge tendenziell weniger Zustimmung fanden als die der IV. Jahrgänge. Daraus könnte sich schließen lassen, dass in der wichtigen ersten Berührungsphase mit dem Rechnungswesen die vorherrschende Unterrichtspraxis nicht die optimalen Ergebnisse erzielt. Zusammenfassend kann ausgeführt werden: Alle drei erwähnten Studien aus SchülerInnensicht bestätigen weitgehend den eruierten Status Quo des Buchführungsunterrichts. Wenig Abwechslung und Methodenmonoismus gepaart mit geringer SchülerInnenaktivierung trägt nicht zur Attraktivität des Buchführungsunterrichts bei. SchülerInnen sind sich der Wichtigkeit des Faches bewusst, dennoch entstehen durch Schwierigkeiten im Verständnis in der Anfangsphase typische Fehlermuster, die durch den aufbauenden Charakter des Faches zu Problemen führen können. 2.4 SchülerInnenfehler Im Gegensatz zu anderen Unterrichtsdisziplinen wie Mathematik oder Fremdsprachen, bei denen die Fehlerforschung teilweise bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgeht, ist der Buchführungsunterricht vergleichsweise wenig und unzureichend erforscht (vgl. Seifried und Wuttke 2010, S ). Bevor auf einige der wenigen Studien zur Fehlerforschung im Buchführungsunterricht eingegangen wird, wird ein genereller Überblick über die Klassifizierung der möglichen Fehler gegeben.

19 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 12 Abbildung 1: Prozess des buchhalterischen Modellierens (Türling 2014a, S. 60) Diese 4 aufbauenden Prozesse können auch als Fehlerkategorien gesehen werden. Folgende Fehlerquellen sind in den Kategorien vorhanden: a) Ökonomische Realität erfassen Die Herausforderung in der ersten Kategorie ist das grundlegende kaufmännische Wissen und Denken sowie der korrekte Umgang mit Fachtermini wie bspw. Verbindlichkeit oder Kauf auf Ziel (vgl. Türling 2014a, S. 58). b) Repräsentation der Realität In diese Kategorie fallen die richtige Auffassung von verbalen und beleggestützten Informationen und die Wahl der richtigen Perspektive. Die Verwechslung von Eingangs- und Ausgangsrechnung oder fehlerhafte Entnahme von Informationen aus Belegen wären Beispiele dazu (vgl. Türling 2014a, S. 58). c) Formalisieren und Mathematisieren Alle möglichen Fehlerquellen, die mit dem Bilden eines Buchungssatzes zu tun haben, fallen in diese Kategorie. Das sind auf der buchhalterischen Seite die

20 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 13 Wahl der richtigen Konten, die richtige Wahl von Soll und Haben und im letzten Schritt der Kontenabschluss. Rechnerische Probleme wie die falsche Berechnung der Umsatzsteuer bzw. alle sonstigen fehlerhaften Berechnungen sind hier angesiedelt (vgl. Türling 2014a, S. 59). d) Reflektieren und Bewerten In dieser Phase ist zu überprüfen, ob die erstellten Ergebnisse buchhalterisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll und zielführend sein können. Dazu ist wiederum grundlegendes kaufmännisches Wissen Voraussetzung und schließt den Kreis zu Kategorie a) Ökonomische Realität erfassen (vgl. Türling 2014a, S. 59). Unter dem Gesichtspunkt dieser Fehlerkategorien werden die nachstehenden Studien bewertet. Bereits im Jahr 1980 veröffentlichte Pawlik eine Studie zur Befragung von 557 SchülerInnen und 26 Lehrpersonen aus Berufsfachschulen und Berufsschulen in Niedersachsen. Von den Befragten wurden u.a. diese Problemfelder im Buchführungsunterricht identifiziert: 1. Aufstellen von Buchungssätzen 2. Verbuchen von Bestandsveränderungen 3. Abschließen von Konten 4. Verstehen und Anwenden des Kontenrahmens 5. Abschreibungen 6. Mehrwertsteuer 7. Nachlässe 8. Jahresabgrenzungen 9. Gehaltsverbuchungen 10. Aufstellen der Bilanz (vgl. Pawlik 1980, S. 38 ff) Ein Großteil dieser Fehlerbereiche ist nach dem Modell von Türling (2014a) in der Kategorie Formalisieren und Mathematisieren angesiedelt. Vor allem das Aufstellen von Buchungssätzen bereitet rund einem Drittel der Befragten Probleme. Daraus können im Buchführungsunterricht erhebliche Schwierigkeiten entstehen, da die Buchungsthematik mit sehr vielen anderen Bereichen stark zusammenhängt (vgl. Puchmayer et al. 2016, S. 26).

21 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 14 In einer aktuelleren Studie von Helm (2017) wurden 774 SchülerInnen an österreichischen BHS und BMS zum Buchführungsunterricht befragt. Die Ergebnisse sind sehr detailliert formuliert und werden in folgende Kategorien eingeteilt: Bilanz: Zuordnungsschwierigkeiten der Bilanzpositionen (v.a. Umlaufvermögen) Große Berechnungsschwierigkeiten des Eigenkapitals (vgl. Puchmayer et al. 2016, S. 28) Aktive und passive Bestandskonten: Verständnisproblem Fachbegriffe wie Einkauf auf Ziel Probleme bei Perspektivenwechsel (Käufer und Verkäufer) Verständnisprobleme/Unsicherheiten bei Veränderung der Bestandskonten (vgl. Puchmayer et al. 2016, S. 28) Erfolgskonten: Große Schwierigkeiten bei Verbuchungen, Vertausch Soll/Haben Daher sind Verständnisprobleme bei Veränderung der Erfolgskonten anzunehmen (Erhöhung der Erlöskonten im Haben, Erhöhung Aufwandskonten im Soll; vgl. Puchmayer et al. 2016, S. 28) Umsatzsteuer: Verständnisprobleme wann Vorsteuer und Umsatzsteuer (vgl. Puchmayer et al. 2016, S ) In dieser Studie werden drei Kategorien wie Ökonomische Realität erfassen, Repräsentation der Realität und Formalisieren und Mathematisieren als Fehlerquellen annähernd gleichermaßen angesprochen. Puchmayer et al. (2016, S. 29) kommen daher zu folgendem Schluss: Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass einerseits basale Konzepte der Buchhaltung (z.b. Buchungsregeln, wie jene zur Erhöhung/Verminderung von Bestands-/Erfolgskonten, das Eigenkapital und das Umsatzsteuersystem) offenbar zentrale Lernschwierigkeiten im Einführungsunterricht bereiten.

22 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 15 Auch Türling (2014a) führte Experteninterviews mit 51 erfahrenen Lehrkräften, Fachleitern an Studienseminaren und abgeordneten Lehrkräften zum Thema typische SchülerInnenfehler. Auch seine Ergebnisse gehen in dieselbe Richtung: Abbildung 2: Fehleranfällige Lerninhaltsbereiche im Rechnungswesen, ohne Kostenund Leistungsrechnung (Türling 2014a, S. 156) Die große Mehrheit der kodierten Nennungen der 51 Probanden fallen auf die Fehlerbereiche Aufstellung von Buchungssätzen/Systematik in der Kategorie inhaltsübergreifende, generelle Fehlerthemen sowie bei den inhaltsspezifischen Fehlerthemen auf den Fehlerbereich Bestands- und Erfolgskonten. Hier wird eine sehr hohe Abstraktionsleistung von den SchülerInnen gefordert (unterschiedliche Behandlung Bestands- und Erfolgskonten) und die Buchungssystematik mit Soll und Haben schafft viele Fehlerquellen und Verständnisschwierigkeiten (vgl. Türling 2014a, S. 156 ff). Die Aufteilung der typischen SchülerInnenfehler in die Prozesse des buchhalterischen Modellierens verdeutlicht noch einmal, wo die Schwierigkeiten liegen:

23 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 16 Abbildung 3: Fehlersituationen im Rahmen des buchhalterischen Modellierens (Türling 2014a, S. 159) Im Bereich Formalisieren und Mathematisieren liegen die Probleme mit großem Abstand bei der Kontierung und Buchung und beim Bereich Ökonomische Realität erfassen am ökonomischen Verständnis. Alle drei genannten Studien kommen daher zu ähnlichen Ergebnissen. Somit lässt es den Schluss zu, dass vor allem im Themenbereich der Buchungssystematik und des ökonomischen Verständnisses Verbesserungsbedarf im Buchführungsunterricht besteht, um den häufigsten SchülerInnenfehlern vorbeugen zu können und zu vermeiden, dass keine logischen Fehler vom Anfangsunterricht mitgezogen werden. 2.5 Aktuelle Relevanz des Rechnungswesens in Zeiten des Wandels Wir befinden uns in einer Zeit des technologischen und gesellschaftlichen Wandels, der auch auf den Berufsstand der BuchhalterIn bzw. SteuerberaterIn nicht Halt macht (vgl. Bär et al. 2018, S. 369). Viele Einflüsse wirken auf bewährte Strukturen ein und verursachen Chancen und Risiken zugleich. Unter dem Begriff Industrie bzw. Arbeitswelt 4.0 werden die Auswirkungen der Digitalisierung zusammengefasst. Robotik, Sensorik, Big Data und der nahezu flächendeckende Einsatz der Computertechnik wird die Produktion verändern bzw. hat sie bereits verändert (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 4 ff). Aber auch im Dienstleistungsbereich sind durch den Einsatz von spezieller Software und der weitreichenden

24 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 17 Vernetzung große Veränderungen zu erwarten (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 6). Das bedeutet große Veränderungen für BuchhalterInnen und SteuerberaterInnen: Routinetätigkeiten im Rahmen der Buchhaltung werden in Zukunft von Software erledigt werden, mit eingescannten Belegen werden selbstlernende Systeme Buchungen selbst durchführen können und Künstliche-Intelligenz-Technologien werden Dokumente analysieren und entsprechend verarbeiten können (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 369). Brauchen wir in Zukunft also noch BuchhalterInnen? Studien zur Substituierbarkeit von Berufen also die Ersetzung menschlicher Arbeitsleistung (Routinetätigkeiten) durch programmierte Maschinen (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 7) zeichnen folgendes Bild: Grundsätzlich nimmt die Substituierbarkeit eines Berufs ab, je höher die benötigte Ausbildung war. Helfer- und Fachkraftberufe wird eine Substituierbarkeit von 45 % unterstellt, Spezialistenberufe, bei denen eine Meister- oder Technikerausbildung notwendig ist, von knapp über 30 % und Expertenberufe mit abgeschlossenem Hochschulstudium von nur mehr knapp unter 20 % (vgl. Dengler und Mathes 2015, S ). Im Vergleich mit anderen Berufssegmenten liegen die unternehmensbezogenen Dienstleistungsberufe mit 40 % Substituierbarkeitspotenzial im Mittelfeld, Spitzenreiter sind Fertigungsberufe mit knapp über 70 % und Schlusslicht die sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufe mit unter 10 % Substituierbarkeitspotenzial (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 14). Sieht man sich jedoch die Berufsgruppe Rechnungswesen und Steuerberatung einzeln an, sind die Substituierbarkeitspotenziale sehr hoch (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 30): Fachkraft (bspw. Fachgehilfe, BuchhalterIn): 53,9 % Spezialist (bspw. BilanzbuchhalterIn): 59,3 % Experte (bspw. SteuerberaterIn): 38,6 % Aus diesen Zahlen lässt sich aber nicht ein Niedergang der Branche ausmachen, sondern eine Notwendigkeit zur Veränderung der Aufgabenbereiche und Arbeitsweisen. Es wird voraussichtlich in die Richtung gehen, dass durch den verstärkten Einsatz von Software u.a. Rechnungen automatisch erfasst und gebucht werden und dadurch Zeit für MitarbeiterInnen geschaffen wird, sich verstärkt mit kognitiv anspruchsvolleren Problemfällen zu beschäftigen (vgl. Hummert et al. 2018, S. 4). Die automatisch verbuchten Belege werden zukünftig wahrscheinlich von Steuerfachkräften

25 Buchführungsunterricht an Handelsakademien Seite 18 stichprobenartig überprüft werden, die die Plausibilität der Resultate hinterfragen und bei Zweifelsfragen durch die Software werden sie die Situation eigenständig bewerten müssen. Dazu werden neben steuerlichem Fachwissen auch EDV-Wissen benötigt werden (vgl. Bär et al. 2018, S ). Durch die Zeitersparnis bei den automatisch verarbeiteten Routineaufgaben kann man sich mehr auf die Beratungstätigkeit konzentrieren, die den Kern der unabhängigen, selbständigen und eigenverantwortlichen Berufstätigkeit bildet (vgl. Bär et al. 2018, S. 366). Kurzer Exkurs: Seit über 500 Jahren gibt es in der Zielsetzung des Rechnungswesenunterrichts die Unterscheidung des praktischen und des denkenden Buchhalters (vgl. Reinisch 2005, S. 17). Das Hauptaugenmerk der Ausbildung eines praktischen Buchhalters liegt in der Ausrichtung auf den Anwendungsbereich, der praktische Buchhalter soll in der betrieblichen Praxis ausführende Tätigkeiten erledigen. Oberflächenorientierung genügt, ein vollkommenes Verständnis der Doppelten Buchführung ist nicht notwendig (vgl. Seifried 2009, S. 52). Im Gegensatz dazu sollte der denkende Buchhalter neben der Beherrschung der Buchhaltungstechnik ebenso ein vertieftes Verständnis der ökonomischen Strukturen und Prozesse vorweisen ( Tiefenorientierung ) und damit Probleme in der betrieblichen Praxis selbständig lösen können (vgl. Seifried 2009, S ). Nimmt man nun den (zukünftig) veränderten Tätigkeitsbereich einer BuchhalterIn als Beispiel, ist der Begriff des denkenden Buchhalters aktueller denn je. Buchführungsunterricht muss also heutzutage mehr sein als das Erlernen von oberflächlichen Vorgängen, denn auf allen Hierarchiestufen in Unternehmen sind Aspekte des Rechnungswesens und Controllings Kernbereiche des betriebswirtschaftlichen Handelns und Denkens (vgl. Tramm 2005, S. 101). Am besten legitimiert wird die Wichtigkeit des Buchführungsunterrichts auch in Zeiten des Wandels durch das bereits eingangs verwendete Zitat: In diesem Sinne kann das Rechnungswesen als Schlüssel zum wirtschaftlichen Denken verstanden werden. Nur mit Hilfe des Rechnungswesens und der Buchführung ist es möglich festzustellen, ob ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet und Gewinne erzielt. Nur mit Hilfe der Buchführung kann man die notwendige Übersicht im Geschäftsablauf behalten. Und nur mit Hilfe des Rechnungswesens kann ein Unternehmen seine Preise kalkulieren, kann es ermitteln, ob eine Investition "sich rechnet" oder welche Abteilung bzw. welche Produkte zum Erfolg beitragen. Tramm 2005, S. 101

26 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 19 3 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Um den hohen Anforderungen des Buchführungsunterrichts gerecht zu werden und den Lernenden optimale Bedingungen zum Erlernen der oftmals komplizierten Thematik zu ermöglichen, sind durchdachte methodische und didaktische Ansätze unverzichtbar. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden im deutschsprachigen Raum immer wieder neue und (vermeintlich) bessere und innovativere Methoden und Ansätze entwickelt, wobei die meisten den Durchbruch zur flächendeckenden Anwendung nie schafften (vgl. Bouley 2017, S. 10; vgl. Reinisch 2005, S. 23). Speziell mit dem Beginn bzw. dem Einstieg in das Rechnungswesen unterscheiden sich die einzelnen Konzepte oftmals grundlegend. Einige dieser Konzepte werden nun kurz skizziert: Bei der Kontenmethode wird wie der Name schon verrät der Grundgedanke der Einführung der Konten vor der Bilanz verfolgt (vgl. Preiß 1999, S. 89). Ausgangspunkt sind also die Konten, die Bilanz ergibt sich somit erst am Ende. Sie arbeitet mit symbolischen Kontenbildern wie z.b. einem Bankhaus mit Eingangs- und Ausgangstür als Symbol und Merksätzen wie beim Konto Forderungen: Kunden sollen zahlen (Sollseite) und Kunden haben gezahlt (Habenseite). Dadurch gilt sie als sehr anschaulich, mit der Symbolik entstehen aber z.b. bei Kapitalkonten oder Erfolgskonten Darstellungsprobleme (vgl. Mathes 2007, S ). Die Bilanzmethode setzt genau in der entgegengesetzten Richtung an und beginnt mit der Inventur und dem Inventar und erklärt so die Bilanz, aus der sich die Buchungen ableiten lassen (vgl. Mathes 2007, S. 147). Diese Methode geht auf das Lehrbuch von Butze aus dem Jahr 1936 zurück, wobei dieser methodische Ablauf (Inventur Inventar Bilanz) bereits 1909 von Wewer/Becker formuliert wurde (vgl. Preiß 1999, S. 90). Trotz des hohen Alters der Methode gilt sie immer noch als dominierender Ansatz im Rechnungswesenunterricht (vgl. Bouley 2017, S. 10). Nähere Ausführungen zur Bilanzmethode erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt. Die Kombinationsmethode von Dauenhauer aus dem Jahr 1977 versucht die Vorteile der Einführung der Bilanz- und Kontenmethode miteinander zu verbinden. Auf die anschauliche Einführung nach der Kontenmethode mit Kassakonto, Vermögens- und Schuldenkonten wird eine Bilanz erstellt, aus der die Buchungssätze abgeleitet werden (vgl. Mathes 2007, S ). Auch sie konnte sich wie die Kontenmethode nicht durchsetzen (vgl. Bouley 2017, S. 10).

27 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 20 Die elementhaft-synthetische Methode führt die Einführung mithilfe eines Kundenkontos durch. Aus mehreren Kundenkonten wird das Hauptbuchkonto Forderungen entwickelt und im Anschluss die Bilanz nach dem Beispiel des Kombinationsmethode erklärt (vgl. Mathes 2007, S. 149). Der pagatorische 2 Ansatz von Gross (1990) will die Buchführung aus den Zahlungsströmen heraus entwickeln. Dazu beginnt er mit einer einfachen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung in Form eines Kassabuches, aus der die Buchungsregeln anhand der Zahlungsströme definiert werden. Dabei werden erfolgsunwirksame (nur Bestandskonten) und -wirksame Zahlungen (Erfolgs- und Bestandskonten) unterschieden. Dieser Ansatz knüpft durch die Einführung mithilfe eines Kassabuches an die Erfahrungen der Lernenden an und geht somit vom Konkret-Lebensbezogenen zum Abstrakten (vgl. Sloane 1996, S. 51). Die Modellierungsmethode bzw. das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen wurde zu Beginn der 1990er-Jahren von Preiß und Tramm entwickelt und stellt einen weiteren in den Grundzügen andersartigen Ansatz dar. Die Einführung bildet ein vereinfachtes Leistungsprozessmodell, das anhand eines Modellunternehmens die Inputs und Outputs ( Prozesse ) eines Produktionsvorgangs aufzeigt. Im Anschluss erfolgt die Einführung in die Buchführung mit einem Kassabuch dieses Modellunternehmens, später die Durchführung der Inventur und somit die Aufstellung der Bilanz (vgl. Sloane 1996, S ; vgl. Mathes 2007, S. 149 ff). Referenzmodell für die Buchungssystematik ist dabei nicht die Bilanz, sondern die im Modellunternehmen stattfindenden Wertströme (vgl. Bouley 2017, S. 22). Einige methodische Ansätze wurden nun kurz erläutert. Da die Bilanzmethode im Buchführungsunterricht aber vorherrscht (vgl. Bouley 2017, S. 10) und das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen interessante, neue Ansätze liefert, werden sich die nachfolgenden Kapitel auf diese zwei Methoden konzentrieren. 2 Anmerkung: pagatorisch bedeutet auf Zahlungsvorgängen beruhend; mit Zahlungen zusammenhängend

28 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite Bilanzmethode Entwicklung der Bilanzmethode Wie bereits erwähnt, ist der Beginn des Buchführungsunterrichts die wohl entscheidendste Phase, die die Methoden unterscheidet. Mit der Thematik des Anfangsunterrichts beschäftigen sich Lehrende seitdem es Buchführungsunterricht gibt. Bereits Pacioli entwickelte Ende des 15. Jahrhunderts das Modell der Personifikation der Konten, indem er jedem Konto eine Person zuordnen ließ. Das Kassenkonto sei also der Kassierer, das Warenkonto der für das Lager Zuständige und das Eigenkapitalkonto der Prinzipal, der Chef der anderen Bediensteten. Probleme bereitet dieses System spätestens bei der Personifikation der Erfolgskonten (vgl. Reinisch 2005, S ). Aus diesem Grund wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts versucht, mit neuen methodischen Ansätzen das Konzept der Personifikation der Konten zu umgehen. Dabei entstanden eine Vielzahl von Kontenreihentheorien, die aber im Buchführungsunterricht für Verwirrung sorgten und sich deshalb im kaufmännischen Schulwesen nicht durchsetzen konnten (vgl. Reinisch 2005, S. 23). Ein Durchbruch gelang im Jahr 1922 mit dem Erscheinen des Schulbuchs Leichtfaßliche [sic] Einführung in die Buchhaltung mit Übungsgängen von Felix und Artur Butze. Die Bilanz bildet dabei den Ausgangspunkt, aus dem sich die Buchungssätze mithilfe von Merksätzen ableiten lassen. Zudem schildert das Lehrbuch eine Abfolge von (acht) methodischen Einheiten für den Anfangsunterricht, das für eine erhebliche Erleichterung und für Klarheit bei den Lehrpersonen sorgte. Das wurde von der Schulpraxis begeistert aufgenommen, was auch an der Auflagenzahl des Lehrbuches ersichtlich ist: 1922 erschienen, gab es bereits 1923 eine zweite und 1944 die 18. Auflage (vgl. Reinisch 2005, S. 23). Butze sah 1936 die Aufgabe des Buchführungsunterrichts, den SchülerInnen zu vermitteln, dass es nicht auf den mechanischen Ablauf der einzelnen Buchhaltungsarbeiten ankommt, sondern darauf, dass jeder, der sich praktisch mit Buchhaltung beschäftigt, durch die Einblicke, die er durch sie in das Leben des Betriebes gewinnt, an seinem Teil zu einer planmäßigen, verantwortungsbewussten Betriebsgestaltung mitzuwirken hat (Butze 1936, zitiert nach Preiß 1999, S. 12). Die Ausrichtung des Buchführungsunterrichts geht durch diese Beschreibung tendenziell also von der Ansicht eines praktischen Buchhalters zu einem denkenden Buchhalter über.

29 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 22 Die methodischen Einheiten bieten für Butze die Möglichkeit, zuerst in entwickelnddarstellender Lehrform für sich betrachtet und gründlich vertieft zu werden, bevor die Elemente zum Ganzen zusammengefasst und wiederum im geschlossenen Zusammenhang erfasst werden. Die Bilanz als Gesamtdarstellung des Buchungsstoffes in seiner gedrängtesten und übersichtlichsten Form ist dafür Ausgangs-, Mittel- und Zielpunkt aller Buchhaltungsarbeiten (Butze 1936, zitiert nach Seifried 2013, S. 29). Die methodischen Einheiten gliedern sich wie folgt: Inventarübungen (Betrachtung über Wesen, Arten und Beziehungen der vorhandenen Werte) Bilanzübungen (Aufstellung von Bilanzen, Veränderung der Bilanzwerte, Gewinnung einer Grundform des mathematischen Aufbaus der Buchhaltung) Kontenübungen (Auflösen der Bilanz in Konten, Wesen und Arten der Konten, Grundsätze der Kontenführung) Übungen im Bilden und Deuten von Buchungssätzen (Festhalten der zweifachen Wirkung eines Geschäftsvorfalls zur Vorbereitung der kontenmäßigen Darstellung) Hauptbuchübungen (Eröffnung der Konten des Hauptbuches, kontenmäßige Darstellung des Buchungsstoffes, Abschluss der Konten) Grundbuchübungen (Notwendigkeit, dem Hauptbuch Bücher vorzulagern, die den Buchungsstoff in zeitlicher Abfolge enthalten) Sammelübungen (Notwendigkeit, den Buchungsstoff von der Übertragung ins Hauptbuch zu verdichten) Führungsübungen von Nebenbüchern (mengenmäßige Darstellung von Vermögensveränderungen) Abschlussübungen (Zurückführung und Verdichtung des gesamten Buchungsstoffes zur Bilanzgleichung) (Butze 1936, zitiert nach Seifried 2013, S. 29) In Deutschland und Österreich hat sich die Bilanzmethode seitdem durchgesetzt und ist noch immer die dominierende Methode im Buchführungsunterricht (vgl. Bouley 2017, S. 10). Das heißt aber nicht, dass es sich bei der Vorgehensweise der Bilanzmethode um eine zwingende Abfolge handelt, ohne die der Unterricht nicht möglich wäre (vgl. Reinisch 2005, S. 23) sie ist also ein Ansatz unter mehreren Verwendung und Anwendung der Bilanzmethode Im folgenden Abschnitt wird der Ablauf des Anfangsunterrichts mithilfe der Bilanzmethode genauer beschrieben: Begonnen wird beim Bilanzansatz mit der Inventur und dem daraus definierten Inventar. Mithilfe der durch die Durchführung der Inventur gewonnenen Daten werden diese verdichtet und führen zur Entstehung der Bilanz (vgl. Seifried 2013, S. 29). Die Bilanz kann somit als verkürztes Inventar angesehen werden (Sloane 1996, S. 47). Die

30 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 23 beiden Seiten der Bilanz werden als Aktiv-Seite ( links ) und als Passiv-Seite ( rechts ) bezeichnet, wobei die Mittelverwendung auf der Aktiv-Seite und die Mittelherkunft auf der Passiv-Seite ersichtlich ist (vgl. Tramm 2005, S. 104). Die Bilanz sieht zu diesem Zeitpunkt wie folgt aus: Tabelle 4: Bilanz in T-Konten-Form (eigene Darstellung) Aktiva Anlagevermögen z.b. Maschinen Umlaufvermögen z.b. Kassa, Bank Passiva Eigenkapital Fremdkapital z.b. Darlehen, Lieferverbindlichkeiten Anschließend erfolgt der technische Kniff zur Einführung der (Bestands-)Konten: Die Bilanz wird in die jeweiligen Bestandskonten aufgelöst, das heißt, jeder Bilanzposten bekommt als Verrechnungsstelle ein T-Konto zugewiesen (bspw. Konto Maschinen, Konto Kassa usw.). Durch die Übertragung der Salden auf die Bestandskonten können nun erste erfolgsneutrale Buchungssätze durchgeführt werden (vgl. Seifried 2013, S. 29). Von diesem Zeitpunkt an kann die Bilanz als zentrales mentales Bezugsmodell der Buchführung, aus der sich alle weiteren Buchungen logisch-formal ableiten, angesehen werden (vgl. Tramm, S. 6). Anhand von Tauschvorgängen innerhalb der Bestandskonten werden die ersten Buchungssätze erarbeitet (vgl. Sloane 1996, S. 47). Mithilfe dieser Fragen sollen die Grunddaten für den Buchungssatz abgedeckt sein: 1. Welche Konten werden durch den Geschäftsvorfall berührt? 2. Sind es aktive oder passive Bestandskonten, Aufwands oder Ertragskonten? 3. Liegt ein Zugang oder ein Abgang auf den jeweiligen Konten vor? 4. Auf welcher Kontenseite ist demnach jeweils zu buchen (Soll oder Haben)? (vgl. Veidl et al. 2018, S. 142) Aus der Veränderung der Bestandskonten lassen sich vier Tauschvorgänge ableiten: Aktivtausch (ein Aktiv-Konto vermehrt, eines vermindert sich; bspw. Barzahlung einer Maschine), Passivtausch (ein Passiv-Konto vermehrt sich, eines vermindert sich; bspw. Begleichung einer Lieferverbindlichkeit durch Aufnahme eines Darlehens), Aktiv-Passiv-Mehrung oder Bilanzverlängerung (ein Passiv- und ein Aktiv-Konto vermehren sich; bspw. Kauf einer Maschine durch Aufnahme eines Kredites) und Aktiv-

31 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 24 Passiv-Minderung oder Bilanzverkürzung (ein Passiv- und ein Aktiv-Konto vermindern sich; bspw. Rückzahlung eines Darlehens mittels Bankzahlung) (vgl. Bouley 2017, S. 13; vgl. Sloane 1996, S. 47; eigene Beispiele). Aus der Vermehrung und Verminderung der Bestandskonten lassen sich erste Merksätze bzw. Regeln für die Frage der Buchung auf Soll oder Haben ableiten: Vermehrungen bei aktiven Bestandskonten sind im Soll zu buchen, da aktive Bestandskonten in der Bilanz auf der Sollseite ( Aktiva-Seite ) stehen Verminderungen bei aktiven Bestandskonten sind im Haben zu buchen, da aktive Bestandskonten in der Bilanz auf der Sollseite ( Aktiva-Seite ) stehen Vermehrungen bei passiven Bestandskonten sind im Haben zu buchen, da passive Bestandskonten in der Bilanz auf der Habenseite ( Passiva-Seite ) stehen Verminderungen bei passiven Bestandskonten sind im Soll zu buchen, da passive Bestandskonten in der Bilanz auf der Habenseite ( Passiva-Seite ) stehen (vgl. Sloane 1996, S. 48) Die folgende Grafik von Sloane stellt die Buchungsregeln der Bilanzmethode so dar:

32 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 25 Abbildung 4: Buchungsregeln der Bilanzmethode (Sloane 1996, S. 48) Im Anschluss an die Bestandskonten werden Erfolgskonten eingeführt, deren Bebuchung Auswirkungen auf den Gewinn bzw. Verlust des Unternehmens hat. Beispiele dafür wären für den Erlösbereich bspw. Handelswarenerlöse und für den Aufwandsbereich u.a. Miete, Handelswareneinkauf oder Personalaufwand. Die Buchungsregeln leiten sich aus den bereits gelernten Merksätzen ab. Bei einem Handelswareneinkauf gegen Barzahlung verringert sich also der Kassenbestand, wobei eine Verminderung eines aktiven Bestandskontos wie bereits gehört im Haben steht (Kassa im Haben). Im Sinne eines ausgeglichenen Buchungssatzes muss das Konto Handelswareneinsatz somit im Soll stehen. Genau umgekehrt funktioniert es bei einem Handelswarenverkauf gegen Barzahlung, bei dem sich der Kassabestand vermehrt. Vermehrung bei aktiven Bestandskonten stehen im Soll (Kassa im Soll), also steht das Konto

33 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 26 Handelswarenerlöse im Haben (vgl. Sloane 1996, S ). Daraus resultiert ein weiterer Merksatz für Erfolgskonten: Aufwände stehen im Soll, Erlöse im Haben (vgl. Sloane 1996, S. 48; vgl. Bouley 2017, S. 16) Da bei Buchungen, bei denen Erfolgskonten betroffen sind, keine Soll-Haben-Gleichheit unter den Bestandskonten vorliegt, wird in der Bilanzmethode von einem Ungleichgewicht der Bilanz gesprochen. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, wird als Saldierungsgröße das Konto Eigenkapital eingeführt, (vgl. Sloane 1996, S. 47) um das Prinzip der Bilanzwaage wiederherzustellen (vgl. Tramm 2005, S. 104). Somit verändern Buchungen auf Erfolgskonten das Eigenkapital. Erlöse werden als wertsteigernd, also Eigenkapital erhöhend, und Aufwände als wertmindernd, also Eigenkapital mindernd, angesehen (vgl. Bouley 2017, S. 14). Zuletzt werden die Konten (meist in T-Konten-Form) gegen das Schlussbilanzkonto abgeschlossen (bzw. die Erfolgskonten gegen Eigenkapital) und somit in die Schlussbilanz übertragen. Das erfolgt zumeist unter der Annahme, dass die Inventur dem Endbestand auf den Konten entspricht (vgl. Tramm 2005, S. 104; vgl. Bouley 2017, S. 13). Generell ist an dieser Stelle noch anzumerken, dass im Zuge der Bilanzmethode oftmals eine Unterscheidung bei Buch- und Ist-Werten, also Soll- und Ist-Beständen, nicht thematisiert wird und mit Anmerkungen wie Buchwerte und Inventurwerte stimmen überein Inventurdifferenzen und deren Handhabung nicht behandelt werden (vgl. Seifried 2004, S. 327) Charakteristika der Bilanzmethode Nachdem der Ablauf des Anfangsunterrichts anhand der Bilanzmethode erklärt wurde, werden die einzelnen Charakteristika der Methode nun dargestellt und mit der Anerkennung bzw. Kritik aus der Literatur versehen Beginn mit Inventur und Verdichtung der Daten zur Bilanz So beschreibt Seifried (2013, S. 29) den typischen Beginn nach der Bilanzmethode. Über die Inventur sollte man zu einem Inventar kommen, das im Anschluss die Grundlage für die Erstellung einer ersten Bilanz bildet (vgl. Bouley 2017, S. 12). Mathes (vgl. 2007, S. 151) sieht hier ein Problem mit der Durchführung der Inventur. Eine Inventur mit dazugehörigem Inventar ist mit den Beispielen in Schulbüchern meist nicht möglich und verliert somit den anschaulichen und praktischen Charakter zur

34 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 27 Unterrichtseinführung. Es wird ebenfalls bezweifelt, dass SchülerInnen zwischen 14 und 16 Jahren ohne großes kaufmännisches Vorwissen das Wesen der Bilanz mit Mittelverwendung und -herkunft auf Aktiv- und Passivseite sofort begreifen (vgl. Mathes 2007, S. 147) Inventurdifferenzen werden nicht ausreichend thematisiert In der Bilanzmethode wird meist davon ausgegangen, dass Inventurwerte und Buchwerte übereinstimmen (vgl. Sembill und Seifried 2005, S. 1; vgl. Plinke 2013, S. 15). Diese Vorgehensweise vermittelt aber die Gleichsetzung von Soll- und Ist-Werten und lässt Inventurdifferenzen sowie deren Ursachen und Ausgleich mittels Korrekturbuchungen außen vor. Auch bilanztechnische Überlegungen wie die Bewertung von Vermögensgegenständen wird nicht behandelt. Durch diese didaktische Reduktion könnte der Anschein entstehen, das Betriebsergebnis wird allein anhand der Daten der Buchführung ermittelt und die Bilanz sei eine reine Ansammlung von Kontensalden (vgl. Sembill und Seifried 2005, S. 1; vgl. Sloane 1996, S. 49) Auflösung der Bilanz in Bestandskonten Zur Einführung der Bestandskonten bekommt jede Bilanzposition ein Konto zugewiesen, auf dem der Anfangsbestand laut Bilanz übertragen wird (vgl. Seifried 2013, S. 29). Eine theoretische bzw. formale Kritik dazu formuliert Mathes (vgl. 2007, S ), der auf die Bezugsebene der Bilanz (Inventurbasis Ist-Werte ) und der Konten (Buchwerte Soll-Werte ) verweist. Somit sei eine Ableitung nicht zulässig. Auch die Komplexität der Loslösung der Konten von der Bilanz wird als nicht leicht verständlich für SchülerInnen angesehen (vgl. Mathes 2007, S. 147) Bilanz als Bezugssystem für Buchungssystematik Typisch für die Bilanzmethode ist wie der Name schon verrät die Bilanz als zentrales Bezugssystem für das Ableiten der Buchungssätze. Aus der Position der Bestandskonten in der Bilanz und deren Veränderung können mit wenigen Regeln bzw. Merksätzen alle Buchungssätze erstellt werden (siehe Kapitel 3.1.2; vgl. Sloane 1996, S. 47 ff; vgl. Seifried 2013, S. 29). Der Aufbau der Buchungssätze gilt daher als klar und durch das Bezugssystem Bilanz sollten die Buchungen problemlos erklärt und nachvollzogen werden können (vgl. Mathes 2007, S. 147). Dennoch sieht Sloane (vgl. 1996, S. 50) darin ein sehr abstraktes System, das vor allem für nicht-kaufmännisch vorgebildete Personengruppen dazu gehören SchülerInnen in der Regel große

35 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 28 Schwierigkeiten bereiten kann. Getrennte und oft nicht aufeinander abgestimmte Unterrichtsgegenstände wie Rechnungswesen und Betriebswirtschaft können diese Probleme noch verstärken. Die Tendenz zur Mechanisierung des Rechnungswesens durch diese Buchungssystematik bietet daher nicht die optimale Grundlage für das Verständnis und die Anschaulichkeit für abstrakte wirtschaftliche Zusammenhänge (vgl. Sloane 1996, S. 50) Geschäftsfälle führen zu Bilanzveränderungen In der Bilanzmethode wird argumentiert, dass Geschäftsfälle zu Bilanzveränderungen führen (vgl. Mathes 2007, S. 151). Je nachdem, welche Bestandskonten bei einem Geschäftsfall betroffen sind, ist jener bei Bilanzveränderungsübungen als Aktiv- oder Passivtausch bzw. Bilanzverlängerung oder -verkürzung zu benennen (vgl. Bouley 2017, S. 13). In dieser Argumentation sehen Kritiker eine der größten Probleme der Bilanzmethode: Die Bilanz ist stichtagsbezogen und gilt nur am Tag der Erstellung, eine Bilanzveränderung ist somit durch unterjährige Buchungen nicht möglich (vgl. Mathes 2007, S. 151). Es gibt also eine Vermischung aus stichtagsbezogener Ist-Rechnung der Bilanz und zeitraumbezogener Soll-Rechnung der Buchführung, die zu großer Verwirrung und Verständnisproblemen führen kann und deren Unterschied nicht immer deutlich ist (vgl. Tramm, S. 6; vgl. Sloane 1996, S. 49). Auch die Hilfsvorstellung der Bilanzwaage in der Bilanzmethode wird kritisiert, da eine Bilanz nie im Ungleichgewicht sein kann und somit einem Vergleich mit einer Waage, die durch Veränderungen vom Ungleichgewicht wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss, nicht entspricht (vgl. Tramm, S. 6) Zunächst getrennte Betrachtung von Bestands- und Erfolgskonten Während die Bestandskonten aus der Bilanz abgeleitet werden und bereits Veränderungsübungen damit gemacht wurden, werden die Erfolgskonten erst im Anschluss daran behandelt. Erfolgswirksame Geschäftsfälle fügen sich in die Buchungssystematik ein und werden als Veränderung des Eigenkapitals betrachtet (vgl. Sloane 1996, S. 47). Dies stellt wiederum eine Vermischung zwischen zeitpunktbezogener Bilanz und zeitraumbezogener Buchhaltung dar, eine erfolgswirksame Buchung kann also nicht direkt das Eigenkapital verändern (vgl. Mathes 2007, S. 152). Die Annahme der Bilanzmethode, dass Aufwände gewinnmindernd seien, wird entgegnet, dass Aufwände die Voraussetzung für Gewinne sind und daher in der Bilanzmethode zu negativ

36 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 29 behaftet sind. Demnach handelt jemand wirtschaftlich, der Aufwände konsequent reduziert (vgl. Tramm, S. 6) Abschluss der Konten über Schlussbilanz Der umgekehrte Schritt des Auflösens der Bilanz in Konten ist der Abschluss über die Schlussbilanz. Wie bei der Loslösung wird hier kritisiert, dass das Prinzip der Soll- Werte laut Konten und Ist-Werte in der Bilanz durch Inventur und bewertungstechnischen Überlegungen nicht ausreichend behandelt werden. Die Schlussbilanz ergibt sich daher in der Bilanzmethode fälschlicherweise (meist) nur auf der Grundlage von Buchwerten (vgl. Mathes 2007, S. 152) Oftmals verbalisierte Beispiele Übungsbeispiele sind in der Bilanzmethode oftmals kleine, verbalisierte, in sich abgesteckte und zumeist abstrakte Textaufgaben (Bouley 2017, S. 13) in der Form von Kauf einer maschinellen Anlage für gegen Banküberweisung oder Barverkauf eines Firmenwagens über (Döring und Buchholz 2013, S. 233). Plinke (2013, S. 15) beschreibt die Beispiele als extrem kurze und eintönige Formulierung von Geschäftsvorfällen und betont den fehlenden Belegeinsatz und auch Mathes (2007, S. 153) schreibt Grundlage der Buchungen ist häufig ein formulierter Geschäftsfall, nicht ein Beleg. Diese mangelnde Belegorientierung entspricht nicht der Praxis und kann zu fehlendem Verständnis von Gesamtzusammenhängen führen (vgl. Mathes 2007, S. 163). 3.2 Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen Wie aus dem vorhergehenden Kapitel ersichtlich wurde, ist die Bilanzmethode zum Teil großer Kritik ausgesetzt. In Zeiten von technologischem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wandel ist aber generell eine Frage zum Rechnungswesen zu stellen: Braucht man als zukünftige/r UnternehmerIn oder Wirtschaftsinteressierte noch fundiertes Rechnungswesenwissen? Tramm ist sich sicher, dass das Rechnungswesen der Schlüssel zum (betriebs-)wirtschaftlichen Denken ist, das ermöglicht, festzustellen, ob ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet, Geschäftsabläufe zu beobachten, Preise zu kalkulieren, Investitionsrechnungen durchzuführen u.v.m. (vgl. Tramm 2005, S. 101).

37 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 30 Dazu ist ein moderner, zeitgemäßer Rechnungswesenunterricht notwendig. Bereits 1990 formulierte Reimers folgende Anforderungen an einen modernen Rechnungswesenunterricht. Der Unterricht sollte praxisnah und anschaulich sein, aber den Lernort Betrieb nicht an die Schule verlagern Damit meint er vor allem Belegorientierung und umfassendere Beispiele mit Informationen über alle Stakeholder, der am ehesten durch die Verwendung von Fallstudien entsprochen wird (vgl. Reimers 1990, S. 101) fächerübergreifend angelegt sein Damit sind nicht nur die Eingliederung von wirtschaftlichem Rechnen in den Rechnungswesenunterricht gemeint, sondern auch betriebswirtschaftliche Inhalte, da der Unterricht sonst zu abstrakt sei (vgl. Reimers 1990, S ) einzel- und gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge aufdecken Das große Ganze soll vermittelt werden, also die Bedeutung des Rechnungswesens für Unternehmer, Arbeitnehmer, Verbraucher, Kapitalgeber, Staat und Öffentlichkeit sowie u.a. die Zusammenhänge bei Wertschöpfungsprozessen, Gewinnentstehung, -verwendung und -besteuerung (vgl. Reimers 1990, S. 103). auch höherwertige Lernziele und Methodenvielfalt zulassen Nicht nur wie sondern vor allem warum wird im Unterricht gemacht, was gemacht wird Entscheidungen und Ergebnisse sollen begründet, beurteilt und analysiert werden, wobei die vorherrschenden Methoden Frontalunterricht und Einzelarbeit in der Übungsphase durch Gruppenarbeiten, Projektunterricht u.v.m. ergänzt werden sollen (vgl. Reimers 1990, S. 103). bestimmte traditionelle Darstellungsformen überdenken Diese Forderung stellt sich auch aber nicht nur gegen die Bilanzmethode. Auch Abläufe in Schulbüchern sind damit gemeint (vgl. Reimers 1990, S. 104). Ballastinhalte in Frage stellen Im Sinne einer intensiveren Auseinandersetzung der genannten Kriterien sollten weniger relevante Inhalte (z.b. Wechselverbindlichkeiten) gestrichen werden (vgl. Reimers 1990, S. 104). Zwei weitere inhaltliche Neuausrichtungen des Unterrichts sieht Tramm einerseits in der Wichtigkeit von Prozessen innerhalb eines Unternehmens, die in der Bilanzmethode nur angeschnitten werden, andererseits die Relevanz des internen

38 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 31 Rechnungswesens für Steuerungs- und Controllingprozesse. Der traditionelle Rechnungswesenunterricht ist im Gegensatz dazu mehrheitlich dem externen Rechnungswesen zugewandt (vgl. Tramm 2005, S. 102). Aus diesen Überlegungen heraus wurde versucht, ein neues System zu entwickeln, das den SchülerInnen den Blick auf die Kosten und Leistungsprozesse als Kernbereich des betrieblichen Geschehens eröffnet und von Beginn an deutlich macht, wie das Rechnungswesen für betriebliche Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse genutzt wird (vgl. Tramm 2005, S. 102) Entwicklung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens Aus diesen Gründen entwickelten Preiß und Tramm bereits 1990 einen Gegenentwurf zur Bilanzmethode. Ihr großes Ziel dabei war, dass sie Lernenden das Rechnungswesen und speziell die Buchführung als Kern des Informationssystems begreifbar machen. SchülerInnen sollen aus den Zahlen des Rechnungswesens wieder eine lebendige Vorstellung von den zugrundeliegenden Prozessen rekonstruieren können. Deshalb solle den SchülerInnen das Rechnungswesen aus einer pragmatischen Sinnorientierung also möglichst praxisnah, an SchülerInnenerfahrungen anknüpfend und prozessorientiert vermittelt werden (vgl. Preiß und Tramm 1990, S ). Das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen will auch der wirtschaftspropädeutischen Argumentation der Bilanzmethode entgegentreten, die die Einführung in das Rechnungswesen als Vorstufe (und nicht als Einstieg) zum wirtschaftlichen Denken sieht (vgl. Tramm, S. 5). Zunächst steht in der Bilanzmethode die Buchungstechnik mit sehr vereinfachten Beispielen im Mittelpunkt und diese ist praktisch losgelöst von den Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Prozesse (vgl. Bouley 2017, S. 14). Instrumentelle Anbindungen des Rechnungswesens an betriebswirtschaftliche Führungs- und Kontrollaufgaben sowie praxisnahe und komplexe Beispiele werden erst zum Ende des Lehrgangs aufgegriffen (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 16). Das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen hingegen will von Beginn an mithilfe von relativ komplexen, glaubhaften und realitätsnahen Situationen in das Rechnungswesen als Planungs- und Kontrollinstrument einführen und somit gleich ökonomische Strukturen und Prozesse anschaulich vermitteln (vgl. Tramm 2010, S. 2).

39 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 32 Die folgende Tabelle veranschaulicht noch einmal diese Unterschiede: Tabelle 5: Vergleich wirtschaftspropädeutisches/ -instrumentelles Rechnungswesen wirtschaftspropädeutisches Rechnungswesen Rechnungswesen als Vorstufe zum ökonomischen Denken Betriebswirtschaftliche Anwendungsbezüge am Ende Primat der Systemlogik Dominanz der Struktur Externe vor interner Rechnungslegung Quelle: Tramm 2010, S. 2 wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen Rechnungswesen als Instrument zum Verstehen ökonomischer Strukturen und Prozesse Rechnungswesen als Planungsund Kontrollinstrument Durchgängiger Bezug auf die Verfolgung ökonomischer Ziele Der thematische Grobaufbau des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens folgt zwar der Bilanzmethode (und ergibt sich ohnehin aus dem Lehrplan), allerdings wird nicht mehr anhand der Bilanz in das Rechnungswesen eingeführt. Viel mehr beginnt der Unterricht mit der Thematik einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, die mithilfe eines Kassabuchs an die privaten Erfahrungen der SchülerInnen anknüpfen soll (vgl. Preiß und Tramm 1990, S ). Daraus ergibt sich in weiterer Folge auch der wahrscheinlich größte Unterschied zur Bilanzmethode: Nicht die Bilanz bildet im Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen das Bezugsmodell für die Buchungssystematik sondern ein Unternehmensmodell, das Wertflüsse veranschaulicht und zur Ableitung von Buchungssätzen dient (vgl. Bouley 2017, S. 24). Dieses Konzept wurde 1990 erstmals von Preiß und Tramm veröffentlicht, stieß aber auf Skepsis, ob dieser neue Weg fachlich und unterrichtspraktisch umsetzbar sei. Das Konzept wurde an den Universitäten Göttingen und Hamburg weiter ausgearbeitet und die Dissertation von Preiß im Jahr 1999 und viele Vorträge aus dieser Zeit sollten die Zweifel ausgeräumt haben (vgl. Tramm 2005, S. 99, 2010, S. 6; vgl. Burkhardt und Wesseloh 2014, S. 2). Bereits im Sommersemester 2000 wurde an der Universität Hamburg im Studium zur Handelslehrerausbildung in der Veranstaltung Didaktik des Rechnungswesens neben der traditionellen Bilanzmethode auch das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen gelehrt und die Durchführung mit Studierenden an Universitäten erprobt (vgl. Burkhardt und Wesseloh 2014, S. 3).

40 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 33 In den Jahren 2001 und 2002 veränderte sich die Möglichkeiten der Umsetzung grundlegend, als zwei Lehrbücher nach dem Konzept des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens zum Schulunterricht auf den Markt kamen. Zum einen erschien ein belegorientierter Grundkurs auf der Grundlage des Modellunternehmens A&S GmbH von Getsch und Preiß (2001), zum anderen das Lehrbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen von Joost, Kripke und Tramm (2002) (vgl. Tramm 2005, S. 99). In den folgenden Jahren haben sich vor allem im Raum Hamburg viele Schulen dem Konzept des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens verschrieben (vgl. Burkhardt und Wesseloh 2014, S. 4 ff). Da es sich um ein sehr neues Konzept handelt, das in der Umsetzung und Interpretation auf Verbesserungspotenzial stößt, haben sich verschiedene Strömungen entwickelt, die aber alle auf den Ideen des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens nach Preiß (1999) basieren und sich nur in ihrer Ausrichtung, der Schwerpunktsetzung oder des Aufbaus leicht unterscheiden (vgl. Bouley 2017, S ). Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die beiden geografisch bedingten Strömungen der Göttinger und Hamburger Linie, aus denen die genannten ersten Schulbücher hervorgingen (Göttingen: belegorientierter Grundkurs mit A&S GmbH; Hamburg: Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen ) und die maßgeblich an der Entwicklung des Konzepts an den jeweiligen Universitäten beteiligt waren (vgl. Tramm 2005, S ). Daraus haben sich auch unterschiedliche Bezeichnungen wie Göttinger Konzept, Modellierungsmethode, Wertstrommethode oder das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten gebildet, im Mittelpunkt steht aber jeweils ein Unternehmensmodell und die Idee, das Rechnungswesen als Instrument des Wirtschaftens, als Informationsgrundlage betriebswirtschaftlicher Entscheidungen, als Kern betriebswirtschaftlichen Handelns anzusehen (Burkhardt und Wesseloh 2014, S. 9). Die (Weiter-)Entwicklung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens ist also noch lange nicht abgeschlossen, eine einheitliche Linie wie bei der Bilanzmethode gibt es nicht (vgl. Bouley 2017, S. 11). Dies ist von den Autoren aber auch so gewünscht, die auf Vorträgen und auch in Schriften ausdrücklich zur (auch kritischen) Diskussion der Methode anregen und um Rückmeldungen, Verbesserungsvorschläge und Ideen zur Weiterentwicklung bitten (vgl. Burkhardt und Wesseloh 2014, S. 8; vgl. Tramm, S. 10).

41 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite Verwendung und Anwendung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens Im folgenden Abschnitt wird der Ablauf des Anfangsunterrichts des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens genauer beschrieben: Beim Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen wird die Thematik stark in einen betriebswirtschaftlichen Kontext eingebunden, weshalb der gesamte Lehrgang mithilfe eines konkreten Modellunternehmens abgehandelt wird (vgl. Bouley 2017, S. 22). Im Lehrbuch Modellunternehmen A&S GmbH von Getsch und Preiß ist dies bspw. die Kettenfabrik A&S GmbH (vgl. Getsch und Preiß 2006, S. 1 ff), im Lehrbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen von Joost, Kripke und Tramm die BüRoComfort GmbH, ein Produzent und Händler von Büromöbeln (vgl. Joost et al. 2002, S. 21). Diese Unternehmen werden zuerst vorgestellt um für die weitere Bearbeitung ein umfassendes Bild der Modellunternehmen zu haben (vgl. Joost et al. 2002, S. 19 ff). In dieser ersten Phase erfolgt teilweise auch eine Einführung in die zentralen Wertschöpfungsprozesse, die anhand eines in sich abgesteckten, praktischen Beispiels durchgeführt wird (vgl. Tramm 2010, S. 8 ff). Der eigentliche Einstieg in die Buchführung erfolgt im nächsten Schritt anhand eines Kassabuches, das als Grundmodell des Buchführens bezeichnet wird (vgl. Bouley 2017, S. 22 ff; vgl. Tramm 2005, S. 115). SchülerInnen tragen dabei Ein- und Auszahlungen in ein vorgefertigtes Kassabuch ein, die Informationen für diese Eintragungen müssen sie aus realitätsnahen Belegen herausfiltern. Am Ende der Übung wird darauf hingewiesen, ob der Soll-Stand laut Kassabuch auch mit dem Ist-Stand laut Bargeldzählliste übereinstimmt. Somit erhalten SchülerInnen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt einen Eindruck von zeitraumbezogener Bestandsfortschreibung (Führung des Kassabuches) und stichtagsbezogener Bestandsaufnahme (Zählung des Kassastandes) bzw. den Umgang mit etwaigen Differenzen (vgl. Bouley 2017, S. 22 ff; vgl. Joost et al. 2002, S. 27 ff; vgl. Tramm 2005, S. 115). Über das Beispiel der Kassastandsermittlung wird im Anschluss auf die Inventur übergeleitet. Anhand des Modellunternehmens werden die zentralen Instrumente, Verfahrensweisen und Konzepte der stichtagsbezogenen Bestandserfassung behandelt und für alle Bereiche also Inventur des Finanzierungsbereichs Vermögen und Schulden sowie Inventur des Anlage- und Umlaufvermögens sofern möglich auch durchgeführt. Das Ergebnis dieser simulierten Inventur sprich das Inventar ist eine

42 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 35 Aufstellung von Werten, aus denen sich in entsprechender Form die erste Bilanz verständlich und anschaulich bilden lässt. Somit ist der Weg von der Inventur zur Bilanz greifbar vollzogen worden (vgl. Joost et al. 2002, S ; vgl. Tramm 2005, S. 116). Im Schulbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen von Joost et al. (2002) wird eine Inventarliste und die daraus erstellte Bilanz so dargestellt: Abbildung 5: Inventarliste der BüRoComfort GmbH (Joost et al. 2002, S. 67)

43 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 36 Abbildung 6: Aus Inventarliste erstellte Bilanz der BüRoComfort GmbH (Joost et al. 2002, S. 62) Der nächste Schritt ist wohl der wichtigste, um die Ziele des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens, die Kosten- und Leistungsprozesse in den Mittelpunkt zu stellen, umzusetzen (vgl. Tramm 2005, S. 105). Es erfolgt die Einführung in ein allgemeines Unternehmensmodell, an dem die wirtschaftlichen Prozesse abgebildet werden können. Grundlage für die Verwendung ist dabei die Darstellung der Prozesse als Input- und Output-Beziehungen, die anhand von Pfeilen erfolgt und für das weitere Verständnis wichtig ist (vgl. Tramm 2005, S. 106). Für diese Darstellung wird im Lehrbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen das folgende Beispiel der Erstellung und des Verkaufs eines Keilkissens so dargestellt:

44 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 37 Abbildung 7: Darstellung Herstellungs- und Verkaufsprozess (Joost et al. 2002, S. 13) Schaumstoff (1) wird als Wertinput in den Leistungsprozess gesehen, um das Kissen produzieren zu können. Mit dem Verkauf des Kissens (2) erfolgt ein Wertoutput, der aus dem Leistungsprozess abfließt. Der Geldeingang (3) ist wiederum ein Wertinput, der in den Finanzierungsbereich eingeht, bevor eine mögliche Überweisung an den Unternehmer als Wertoutput wieder einen Ausgang aus dem Finanzierungsbereich darstellt (vgl. Joost et al. 2002, S. 13). Das Unternehmensmodell ist in weiterer Folge so aufgebaut: Das Unternehmen steht im Mittelpunkt und ist umgeben von seinen Partnern im wirtschaftlichen Umfeld. Dazu gehören u.a. die Kunden, Kreditinstitute, staatliche Einrichtungen, Lieferanten, Arbeitnehmer und der Eigentümer (vgl. Tramm 2005, S ) Das Unternehmen wird in drei Teilbereiche aufgeteilt: das Anlage- und Vorratsvermögen, der Leistungsprozess und der Finanzierungsbereich. o Im Mittelpunkt steht der Leistungsprozess, wo der Input betriebswirtschaftlicher Produktionsfaktoren und der Output in Form von Gütern und Leistungen stattfindet. o Die Zahlungsströme für Inputs und Outputs im Leistungsprozess werden im Finanzierungsbereich dargestellt. Diese Zahlungsströme sind den

45 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 38 Leistungsströmen entgegengerichtet, wobei jeder Wertzugang einem gleich hohen Wertabgang und umgekehrt entspricht. o Gehen Vermögensgegenstände nicht in einem Geschäftsjahr vollständig in den Leistungsprozess ein, sind sie als längerfristig nutzbares Leistungspotenzial im Anlage- und Vorratsvermögen darzustellen (vgl. Tramm 2005, S. 106). Somit lassen sich alle Geschäftsfälle anhand dieses Unternehmensmodells abbilden. Die Bereiche Anlage- und Vorratsvermögen sowie der Finanzierungsbereich ergeben die in Bestandskonten dargestellten Vermögens- und Schuldwerte, der Leistungsprozess dient zur Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen und somit zur Berechnung des Betriebsergebnisses (vgl. Tramm 2005, S. 106). Abbildung 8: Allgemeines Unternehmensmodell (Tramm 2005, S. 107)

46 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 39 Zum leichteren Verständnis dieses theoretischen Konzepts dient hier ein Beispiel zur Darstellung von Geschäftsfällen im Unternehmensmodell aus dem Lehrbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen von Joost et al. 2002, S Dabei werden die Wertinputs und-outputs mit Pfeilen dargestellt: 1. Bei der Gründung des Unternehmens leistet der Eigentümer eine Einzahlung auf das Girokonto des Unternehmens. 2. Die Eigenmittel des Unternehmensgründers reichen nicht, um die teuren Produktionsmaschinen zu finanzieren. Der zusätzliche Fremdkapitalbedarf wird durch ein langfristiges Darlehen der Bank gedeckt. Die Bank überweist das Geld auf das Girokonto. 3. Das Unternehmen schafft Produktionsmaschinen an und bezahlt sofort durch eine Banküberweisung. 4. Die Gehälter, der für das Unternehmen tätigen Mitarbeiter, werden überwiesen. 5. Die vom Unternehmer bestellten Rohstoffe werden geliefert. Die Rechnung ist erst in 30 Tagen fällig. 6. Der Wert der Produktionsmaschinen wird durch den Einsatz im Leistungsprozess gemindert. 7. Das Unternehmen hat eigene Erzeugnisse an einen Kunden geliefert. Die Rechnung ist erst in 30 Tagen fällig. 8. Der Kunde hat die fällige Rechnung überwiesen. 9. Das Unternehmen bezahlt die Rechnung für die Rohstoffe bar. 10. Das Unternehmen fertigt eigene Erzeugnisse für die eigenen Büroräume.

47 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 40 Abbildung 9: Wertzugänge und -abgänge im allgemeinen Unternehmensmodell (Joost et al. 2002, S. 72) Dieses Unternehmensmodell wird nun also anders als in der Bilanzmethode die Bilanz als Referenzmodell für die Buchungssystematik angewendet. Durch die Bewertung der Geschäftsfälle als Wertinput und -output kann eine komplett andere Buchungssystematik etabliert werden, die nicht auf die Auswirkungen in der Bilanz

48 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 41 sondern auf der wirtschaftlichen Interpretation der Geschäftsvorgänge im allgemeinen Unternehmensmodell basieret und trotzdem zum selben buchhalterischen Ergebnis führet (vgl. Tramm 2005, S. 117). Daraus ergeben sich folgende Merksätze: 1. Jedem Wertzugang steht immer ein gleich hoher Wertabgang gegenüber. (vgl. Tramm 2005, S. 106; vgl. Mathes 2007, S. 159; vgl. Bouley 2017, S. 23) Damit ist die Soll- und Habengleichheit in jedem Buchungssatz gemeint. 2. Wertzugänge (Inputs) werden im Soll und Wertabgänge (Outputs) im Haben gebucht. (vgl. Bouley 2017, S. 23; vgl. Mathes 2007, S. 159; vgl. Tramm 2005, S. 117) Diese Buchungsregel mag für Personen, die jahrelang mit der Buchungssystematik der Bilanzmethode gearbeitet haben, banal klingen, anhand der vorigen Übung und der nun folgenden Beispiele wird aber ersichtlich, dass sie tatsächlich flächendeckend eingesetzt werden kann. Beispiel x: Ein Kunde bezahlt eine Rechnung durch Banküberweisung Der Zugang an Zahlungsmitteln ist ein Wertzugang (Input), was eine Sollbuchung auf dem entsprechenden Bankkonto zur Folge hat. Durch die Zahlung nehmen unsere Forderungen ab. Dies entspricht einem Wertabgang (Output) und hat eine Habenbuchung auf dem Konto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zur Folge (Mathes 2007, S. 159) Beispiel y: Verkauf von Erzeugnissen an einen Kunden auf Rechnung Die Lieferung der Erzeugnisse ist für uns ein Wertabgang (Output) und daher im Haben auf dem Konto Umsatzerlöse zu buchen Die Forderung ist ein Anspruch auf eine Zahlung, also ein Wertzugang (Input). Somit wird im Soll des Kontos Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebucht (Mathes 2007, S. 159) Aus diesen Beispielen kann man erkennen, dass die Buchungssystematik anhand dieser Merksätze in Kombination mit der richtigen wirtschaftlichen Interpretation im Unternehmensmodell begründet werden kann und richtige Ergebnisse liefert (vgl. Tramm 2005, S. 106). Zudem gilt diese Vorgangsweise, wie auch die zwei Beispiele zeigen (Anm.: Beispiel x erfolgsneutral, Beispiel y erfolgswirksam), für Bestandskonten wie Erfolgskonten gleichermaßen, was eine getrennte und zeitlich unterschiedliche Behandlung der Kontentypen überflüssig macht. Bestands- und Erfolgskonten werden

49 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 42 somit praktisch zeitgleich eingeführt und es sind von Beginn an wirtschaftlich sinnvolle Geschäftsabläufe darstellbar und interpretierbar (vgl. Tramm 2005, S. 117). An dieser Stelle ist der Anfangsunterricht bis hin zur Buchungssystematik mit dem Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen abgeschlossen und unterscheidet sich teils erheblich zur Bilanzmethode Charakteristika des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens Nachdem der Ablauf des Anfangsunterrichts anhand des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens erklärt wurde, werden wie bei der Bilanzmethode die einzelnen Charakteristika der Methode nun dargestellt und mit der Anerkennung bzw. Kritik aus der Literatur versehen Modellunternehmen Das Wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen stellt den Anspruch, den Unterricht möglichst schülerinnenorientiert und anschaulich zu gestalten (vgl. Bouley 2017, S. 11). Die Verwendung eines Modellunternehmens bietet einen realistischen Erfahrungs- und Entdeckungsraum, der ermöglicht, ein umfassendes Bild über die Zusammenhänge und Prozesse in einem Unternehmen zu entwickeln (vgl. Böhme und Scholz, S. 9). Dieser durchgängige Bezug auf realistische ökonomische Strukturen und Prozesse soll durch eine konkrete und authentische Handlungsperspektive der SchülerInnen verstärkt werden. Durch die Verwendung einer Story im Lehrbuch Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen von Joost et al. ist es die Perspektive von Auszubildenden sollen sich SchülerInnen mit ihrer Rolle identifizieren können und die Aufgabenstellung glaubwürdiger wirken (vgl. Tramm 2010, S. 7). Mithilfe von realistischen Zahlen und Darstellungen in Belegen, die den Alltagserfahrungen der SchülerInnen entsprechen, entwickeln SchülerInnen kontinuierlich ein gut strukturiertes inneres Abbild des Modellunternehmens. Diese Kenntnisse können vor allem beim Aufbau neuer Inhalte als Bezugspunkt sehr hilfreich sein (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 43). Es gibt aber auch kritische Stimmen gegenüber der Konzeption mit Modellunternehmen. Da die wirtschaftliche Realität in einem Modellunternehmen abgebildet sein sollte, besteht die Gefahr, dass Lernende mit der Komplexität des Modellunternehmens und den Informationen über das Unternehmen überfordert sein könnten. Da SchülerInnen zum Zeitpunkt der Vorstellung der Unternehmen wahrscheinlich geringe

50 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 43 Vorkenntnisse über bspw. die Rechtsformen verfügen, könnte eine mangelnde Identifizierung mit dem Unternehmen die Folge sein (vgl. Bouley 2017, S. 28; vgl. Schneider 2005, S. 41) Kassabuch Als Einführungsaufgabe in die Rechnungswesen-Thematik dient im Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen das Kassabuch. Diese Aufgabenstellung scheint deshalb so passend, da sie an die Vorerfahrungen der Lernenden anknüpft (Anm.: Bargeld ausgeben und bekommen), Erwartungen bezüglich berufsorientierter und auch sonst verwertbarer Qualifikationen entspricht, bereits wesentliche Grundstrukturen des Faches erkennen lässt und zu den zentralen Arbeitstechniken hinführt (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 55). Die Aufgabenstellung sieht vor, dass Ein- und Auszahlungen, die die Lernenden aus realitätsnahen Belegen erkennen müssen, in ein Kassabuch eingetragen werden (vgl. Preiß 1999, S. 65 ff). Durch die Kontrolle des Soll-Bestands laut Kassabuch und Ist-Bestand laut der erstellten Geldzählliste (bzw. Kassastand), wird der Soll-Ist-Vergleich sowie das Verhältnis zwischen zeitraumbezogener Buchführung und stichtagsbezogener Bilanz thematisiert (vgl. Tramm 2005, S. 115). Obwohl dieser Einstieg als anschaulich bezeichnet wird (vgl. Mathes 2007, S. 149), könnten sich bei dieser Aufgabestellung Probleme mit den Belegen ergeben, die die Grundlage für die Eintragungen sind. Es könnte Schwierigkeiten bereiten, die richtigen Informationen aus den Belegen abzuleiten, zumal noch geringe Vorkenntnisse zu dieser Thematik vorliegen. Obwohl die Umsatzsteuer für die Eintragungen grundsätzlich unerheblich ist, könnte durch die ausgewiesenen Umsatzsteuerbeträge Unsicherheit bei den Lernenden erzeugt werden. Zudem wird die Realitätsnähe eines solchen Beispiels bezweifelt, wenn bei produzierenden Unternehmen untypische Kassageschäftsfälle wie Gehaltsvorauszahlungen, Reisebürorechnungen oder Telefonrechnungen bar bezahlt werden (vgl. Schneider 2005, S. 41) Behandlung des Soll-Ist-Vergleichs Im Gegensatz zur Bilanzmethode wird die Thematik des Soll-Ist-Vergleichs bereits von Beginn an behandelt. Schon bei der ersten Kassabuchsübung wird auf einen Soll- und Istbestand Wert gelegt und so das Verhältnis der stichtagsbezogenen Bestandsaufnahme (laut gezähltem Kassastand) und zeitraumbezogene Bestandsfortschreibung (laut Kassabuchseintragungen) behandelt. In weiterer Folge ist das die Grundlage für eine getrennte Behandlung von zeitraumbezogener Buchführung und

51 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 44 stichtagsbezogene Bilanzierung (vgl. Tramm 2005, S. 115). Es werden aber bereits nach der ersten Kassabuchsübung Gründe für eine mögliche Soll-Ist-Differenz beim Kassabestand erläutert (Rechen-/ Zählfehler, Fehler beim Wechselgeld, Diebstahl, Betrug und Unterschlagung) und klar gemacht, dass der Ist-Bestand maßgeblich istund der Buchwert bei Differenzen angepasst werden muss (vgl. Joost et al. 2002, S. 35) Von der Inventur zur Bilanz Da die Grundlagen der Inventur bereits im Kassabuchbeispiel durch die Geldzählung vermittelt und die Grundlagen der Soll-Ist-Rechnung (auch: Buch-Ist-Rechnung) behandelt wurden, kann durch eine tatsächlich durchgeführte (oder zumindest simulierte) Inventur auf die Bilanz hingeführt werden. Durch die stichtagsbezogene Bestandserfassung des Inventars im Modellunternehmen ergeben sich Bestandslisten, die nach einem Modellierungsprozess in Umlauf- und Anlagevermögen sowie Eigen- und Fremdkapital in die Form einer Bilanz mit Aktiv- und Passiv-Seite gebracht werden können (vgl. Tramm 2005, S. 116; vgl. Preiß und Tramm 1990, S ). Es erfolgt eine Abwendung vom eher lehrerzentrierten Frontalunterricht und ermöglicht handlungsorientiertes Lernen (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 61). Lernende können damit aktiv nachvollziehen, dass sich die Bilanzposten nicht anhand der Kontosalden, sondern anhand einer stichtagsbezogenen Erhebung ergeben. Die Bilanz dient also auch dazu, die Richtigkeit der Salden auf den Konten zu überprüfen. Somit kann auch dem Verständnisproblem entgegengewirkt werden, dass die Bilanz eine bloße Ansammlung von Kontensalden ist (vgl. Preiß und Tramm 1990, S ) Unternehmensmodell Im Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen ist das Unternehmensmodell der Ausganspunkt und das Referenzmodell aller weiterführenden Aufgaben. Die zentrale Idee der didaktischen Konzeption, betriebliche Güter- und Leistungsprozesse darzustellen und zu interpretieren, ist mit diesem Modell möglich. Durch die Darstellung mit der wirtschaftlichen Umwelt werden Beziehungen vereinfacht sichtbar, Güter- und Leistungsprozesse sowie Input- und Outputbeziehungen können mit Pfeilen eingezeichnet werden, woraus sich auch die Buchungssystematik ergibt. Dabei wird der Input (Wertzugang, bspw. Wareneinsatz) als Kosten dargestellt und der Output (Wertabgang, bspw. Warenverkauf) als erbrachte Leistung. (vgl. Mathes 2007, S ; vgl. Tramm 2005, S. 103). Jedem Wertzugang steht dabei ein gleich hoher

52 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 45 Wertabgang gegenüber (vgl. Tramm 2005, S. 106). Durch die Gliederung in Anlageund Vorratsvermögen, Leistungsprozess und Finanzierungsbereich wird ersichtlich, wo die jeweiligen Prozesse ablaufen und wie sie Auswirkung auf das Betriebsergebnis haben. Das Betriebsergebnis wird im Leistungsprozess als Gegenüberstellung von Input und Output dargestellt. Dazu werden Erfolgs- und Bestandskonten den drei Sektoren (Anlage- und Vorratsvermögen, Leistungsprozess und Finanzierungsbereich) zugewiesen (vgl. Mathes 2007, S. 158; vgl. Tramm 2005, S. 106). Kritiker sind der Meinung, die Darstellung des Unternehmensmodells sei vor allem für SchülerInnen mit geringer wirtschaftlicher Vorbildung verwirrend. Auch die Darstellung der Leistungsströme mit Pfeilen erhöht durch ihre Vielzahl nicht die Verständlichkeit, sondern wirkt irreführend (vgl. Plinke 2013, S. 22). Tramm ist sich auch selbst klar: Wirtschaftliches Verständnis der Vorgänge wird zur Voraussetzung für sachgerechte buchhalterische Erfassung bzw. Modellierung (2005, S. 106). Dies wird aber vor allem im Anfangsunterricht nicht immer vorausgesetzt werden können Buchungssystematik mit Unternehmensmodell Wie bereits des Öfteren erwähnt wurde, bildet das Unternehmensmodell das Referenzsystem für die Buchungssystematik. Um Buchungssätze richtig bilden zu können, sind allein folgende zwei Merksätze zu beachten: (1) Jedem Wertzugang steht immer ein gleich hoher Wertabgang gegenüber und (2) Wertzugänge werden im Soll und Wertabgänge im Haben gebucht. Diese Vorgehensweise gilt gleichermaßen für Erfolgs- und Bestandskonten (vgl. Mathes 2007, S. 159; Tramm 2005, S ). Wertzugänge werden als Input oder Kosten, Wertabgänge als Output oder Leistungen definiert (vgl. Joost et al. 2002, S ). Fällt die Einordnung als Input oder Output bei Standardgeschäftsfällen noch eher leicht (bspw. Kunde kauft Handelswaren gegen Barzahlung Kassaeingang ist Wertzugang Input und Verkaufserlös ist Wertabgang Output ), so machen andere Fälle schnell erhebliche Probleme (vgl. Mathes 2007, S ): 1. Warum steht der Anfangsbestand auf dem Konto Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Haben? Verbindlichkeiten werden als Anspruch gegen das Unternehmen dargestellt und sind daher ein Wertabgang, im Gegenzug war Gegenleistung bei Entstehung der Verbindlichkeit ein Wertzugang und deshalb im Soll (vgl. Mathes 2007, S. 160)

53 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite Buchung einer Eingangsrechnung für Rohstoffe (Vorsteuer nicht berücksichtigt): Aufwand für Rohstoffe ist Input in den Leistungsprozess, der Anspruch des Lieferanten ist unser Output oder Wertabgang (vgl. Mathes 2007, S. 160) 3. Wir bezahlen eine Eingangsrechnung durch Banküberweisung: Der Bankabgang ist auch ein Wertabgang (Output), da wir dem Lieferanten weniger schulden als zuvor ist es ein Wertzugang (vgl. Mathes 2007, S. 160) 4. Buchung der Abschreibung des Fuhrparks: Der Fuhrpark erfährt einen Wertabgang, der Wert, der in den Leistungsprozess eingeht, also die Abschreibung, ist ein Wertzugang (Input) (vgl. Mathes 2007, S. 160) 5. Abschlussbuchung des GuV-Kontos bei Verlust: Ein Verlust vermindert das Eigenkapital, was wiederum bedeutet, dass die Ansprüche gegen den Eigentümer verringert werden. Somit ist Verlust ein Wertzugang und auf dem Eigenkapitalkonto im Soll zu buchen. Eine sinnvolle Argumentation für die Buchung auf dem GuV-Konto als Wertabgang (weil Wertzugänge im Jahr höher waren als Wertabgänge = Verlust), ist nur nach dem Äquivalenzprinzip (Wertabgänge müssen Wertzugängen entsprechen) argumentierbar (vgl. Mathes 2007, S ; vgl. Tramm 2005, S. 117). Auch die Buchungen auf Vorsteuer- und Umsatzsteuerkonten sind schwierig einzuordnen: Vorsteuerbeträge bei einem Einkauf werden im Soll gebucht, da sie Wertzugänge sind. Das resultiert aus der Tatsache, dass Vorsteuerbeträge vom Finanzamt rückerstattet werden und daher Forderungen gegenüber dem Finanzamt sind. Umsatzsteuerbeträge aus Verkäufen sind im Umkehrschluss Wertabgänge, da sie dem Finanzamt geschuldet werden. Aus diesen Fällen wird ersichtlich, dass Buchungssätze mit dieser Buchungssystematik nicht zwangsweise leichter zu bilden sind als mit der Bilanzmethode, manchmal können sich Komplikationen in der Argumentationslogik ergeben. Diese können wiederum zu Verständnisschwierigkeiten bei Lernenden führen (vgl. Mathes 2007, S ) Gemeinsame Einführung von Bestands- und Erfolgskonten Da bei der Einführung in die Buchungssystematik eine unterschiedliche Behandlung von Bestands- und Erfolgskonten durch die Buchungsregel Wertzugänge werden im Soll, Wertabgänge im Haben gebucht nicht mehr notwendig ist, wird eine getrennte Behandlung und Einführung in die Bestands- und Erfolgskonten überflüssig (vgl.

54 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts Seite 47 Tramm 2005, S. 117). Dadurch erfolgt die Einführung in die Bestands- und Erfolgskonten praktisch zeitgleich (vgl. Bouley 2017, S. 23). Durch diese gemeinsame Einführung könnte sich aber die Komplexität erhöhen und die Gefahr einer Überforderung der Lernenden ergeben (vgl. Mathes 2007, S. 150) Belegorientierung Da beim Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen die Prozesse und die Darstellung der wirtschaftlichen Realität großen Stellenwert haben, hat auch die Verwendung von Belegen eine große Bedeutung. Durch die Verwendung eines Modellunternehmens und aus didaktischer Sicht ausgewählten Belegen wird den Lernenden eine leichtere Vorstellbarkeit der realen Vorgänge unterstellt. Speziell Einführungen zu neuen Themen sollten aus diesem Grund belegorientiert erfolgen, weiterführende Beispiele können im Anschluss auch Aufgaben in verbalisierter Form enthalten (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 74) Tramm empfiehlt zusätzlich einen ständigen Wechsel der medialen Repräsentationsformen zwischen realistischen Belegen, konkret-gegenständlichen Objekten wie der Inventur, verbalen Vorgangsbeschreibungen und Darstellungen im Unternehmensmodell (vgl. Tramm 2010, S. 7).

55 Empirischer Teil Seite 48 4 Empirischer Teil Im folgenden Abschnitt wird die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Schulbuchanalyse vorgestellt. 4.1 Beschreibung des Forschungsdesigns Obwohl in Österreich keine ausreichenden Studien über die Gestaltung des Rechnungswesenunterrichts vorliegen, kann man vom selben Ergebnis wie in deutschen Studien ausgehen: Der Unterricht ist lehrerzentriert und stark an den Schulbüchern orientiert (vgl. Helm 2016, S. 2). Da aus diesem Grund Schulbücher sehr großen Einfluss auf die Methodik und den Ablauf des Rechnungswesenunterrichts einnehmen, wird im folgenden Kapitel die Analyse der Schulbücher vorgenommen. Da speziell der Anfangsunterricht von zentraler Bedeutung ist und in dieser Phase oftmals Lernschwierigkeiten auftreten, die zu erheblichen weiterführenden Problemen führen können (vgl. Tramm et al. 1996, S. 158 ff), werde ich mich in der Analyse diesem Anfangsunterricht widmen. Um ein umfassenderes Bild durch mehrere Schulbücher verschiedener Verlage zu bekommen, wurde die Analyse von allen drei Schulbüchern im Fach Unternehmensrechnung des ersten Jahrganges Handelsakademie durchgeführt, die für die Schulbuchaktion 2018/19 zur Verfügung standen. Es waren dies: Ganz genau - Unternehmensrechnung HAK I, Verlag: Manz, Wien, 2018 Das Rechnungswesenbuch. Unternehmensrechnung HAK I, Verlag: Jugend & Volk, Wien, 2018 Unternehmensrechnung I HAK, Trauner Verlag, Linz, 2017 (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2017, S. 51) Ziel der Analyse dieser drei Bücher sollte es sein, folgende Forschungsfrage zufriedenstellend beantworten zu können: In welchem Umfang sind Elemente der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens im Anfangsunterricht des Rechnungswesens in Schulbüchern der Handelsakademie repräsentiert?

56 Empirischer Teil Seite 49 Zur Beantwortung dieser Frage lehnt sich die Analyse an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring an. Diese Methode bietet den Vorteil, dass sie die qualitativ orientierte Textanalyse mit einer quantitativen Auswertung der gewonnenen Daten verbindet und die großen Menge an Daten von mehreren Schulbüchern bewältigbar macht (vgl. Mayring und Frenzl 2014, S. 543). Grundlage für die Kodierung der Inhalte der Schulbücher bildet ein Kriterienkatalog, der sich im weitesten Sinne aus den beschriebenen Charakteristika der beiden didaktischen Ansätze und dem Kriterienkatalog von Schumacher (2017, S. 77) ableiten lässt: Tabelle 6: Kriterienkatalog zur Schulbuchanalyse Merkmal bzw. Erklärungsansatz Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen 2 Inventur nur Theorie Simulation 1 Hinführendes Beispiel Inventur Kassabuch zur Verdeutlichung der Kontoführung 3 Behandlung Soll-Ist-Vergleich (z.b. Inventur, Kassabuch, Abschluss der Konten) 4 Bilanzveränderungen/ Bilanzveränderungsaufgaben nicht thematisiert thematisiert thematisiert nicht thematisiert 5 Konteneinführung Kontenbildung durch Auflösung der Bilanz Konten = Getrennte Ermittlung von Wertbewegungen und Beständen 6 Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens 7 Einführung von Bestands- und Erfolgskonten nein getrennt ja nahezu simultan 8 Buchungsregeln aus Bilanz abgeleitet aus allgemeinem Unternehmensmodell abgeleitet 9 Bespieldesign verbalisiert belegorientiert

57 Empirischer Teil Seite 50 Man spricht bei dieser Vorgehensweise von einer strukturierenden Inhaltsanalyse oder deduktiven Kategorienanwendung, bei der sich das Kategoriensystem vorab theoriegeleitet entwickelt und dann an den Text herangetragen wird (Mayring und Frenzl 2014, S. 548). Bei meinem Kriterienkatalog handelt es sich um eine einfache Kategorienliste (nominales Skalenniveau), bei der nicht mehr zwischen Ausprägungen (z.b. wenig mittel viel) innerhalb einer Kategorie unterschieden wird (vgl. Mayring und Frenzl 2014, S. 548). Aus den Häufigkeiten der Ausprägung jeder Kategorie nach der Kodierung der Schulbuchinhalte ergeben sich Daten, die für eine weitere quantitative Analyse und Interpretation zur Verfügung stehen (vgl. Mayring und Frenzl 2014, S. 554). Folgende Mustertabelle veranschaulicht ein Ergebnis nach der qualitativen Textanalyse: Tabelle 7: Beispielergebnis nach qualitativer Inhaltsanalyse Quelle: Mayring und Frenzl (2014, S. 555) Der Lehrplan des 1. Jahrgangs Handelsakademie ist sehr umfassend und beinhaltet bspw. große Kapitel zu wirtschaftlichem Rechnen und rechtlichen Grundlagen zum Rechnungswesen inklusive Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten (vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S ). Da diese Abschnitte für meine Forschungsfrage und meine Analyse keinerlei Relevanz haben, wurden diese Bereiche nicht erfasst. Der Fokus meiner Analyse lag also auf dem Anfangsunterricht im Rechnungswesen und den ersten Berührungspunkten mit der Buchungsthematik, was den Bereichen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und Doppelte Buchführung in der Praxis laut Lehrplan entspricht (vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S. 56). Ebenso wurden Kapitel in die Analyse aufgenommen, die zwar nicht den beiden genannten Bereichen zugeordnet werden konnten, aber dennoch als einführendes Beispiel oder Hinführung zur Buchungsthematik dienten.

58 Empirischer Teil Seite 51 Da die Schulbücher nicht in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden konnten, wurde die Analyse mithilfe einer Excel-Datenbank durchgeführt und entsprechend aufgearbeitet. Dabei wurden die drei Schulbücher zunächst einzeln untersucht und die gefundenen Textstellen in die Excel-Tabelle eingetragen. Den neun Kategorien mit den jeweils beiden Unterkategorien wurden die relevanten Textstellen zugeordnet und mit einer genauen Beschreibung versehen. Zudem dienen die Buchseitenzahlen zur Orientierung und Nachvollziehbarkeit und schlussendlich die fortlaufenden Nummern der jeweiligen Textstellen in den Kategorien für die quantitative Interpretation. Tabelle 8: Beispiel Excel-Analyse (eigene Darstellung) Um die Vorgehensweise der Analysemethode und deren Umsetzbarkeit der Ausarbeitung zu überprüfen, wurde mit einem Pre-Test ein Forschungsdurchlauf des Buchs Ganz genau HAK I des Manz-Verlages durchgeführt. Dieser verlief grundsätzlich reibungslos und ohne Probleme, dennoch wurden drei der neun Kategorien aus dem Kriterienkatalog eine dritte Unterkategorie hinzugefügt, da mit den geplanten zwei Unterkategorien die Erkenntnisse der Analyse nicht abgebildet werden konnten. Es waren dies:

59 Empirischer Teil Seite 52 Tabelle 9: Änderungen am Kriterienkatalog nach Pre-Test Merkmal bzw. Erklärungsansatz Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen Alternativ 1 Hinführendes Inventur Kassabuch zur Ver- sonstiges Bei- Beispiel deutlichung der spiel (nicht Kontoführung Bilanz oder Kassabuch) aus allgemeinem 8 Buchungsregeln aus Bilanz abgeleitet Unternehmensmodell abgeleitet alternativer Ansatz 9 Bespieldesign verbalisiert belegorientiert gemischte Aufgaben (Belegund verbalisierte Aufgaben) Mit diesem geänderten Kriterienkatalog wurde die Analyse wie beschrieben durchgeführt und führte zu folgenden Ergebnissen. 4.2 Ergebnisse der Schulbuchanalyse Im folgenden Abschnitt werden die Analyseergebnisse der einzelnen Bücher der Verlage Manz, Jugend & Volk und Trauner getrennt dargestellt. Die Darstellung und Interpretation werden anhand der neun Kategorien des Kriterienkatalogs abgehandelt. Zudem werden zu jeder Kategorie die Ausprägungen bzw. Anzahl der Textstellen dargestellt, die einer Unterkategorie zugeordnet werden konnten. Diese werden am Anfang jedes Kriteriums in tabellarischer Form abgebildet Manz Da das Schulbuch Ganz genau Unternehmensrechnung HAK I des Manz-Verlages neben dem Schulbuch des Trauner-Verlages zu den beiden dominierenden Schulbüchern in Österreich im Fach Unternehmensrechnung zählt (vgl. Helm 2016, S. 2), hat es im Schulbetrieb große Bedeutung. Diese Ergebnisse liefert die Schulbuchanalyse:

60 Empirischer Teil Seite Hinführendes Beispiel Unterkategorie Inventur Kassabuch sonstiges Textstellen Das erste Kapitel im Buch beinhaltet die Thematik Haushaltsbuch, das auch als Privates Kassabuch bezeichnet wird. Somit ist das erste hinführende Beispiel dem Kassabuch zuzuordnen (vgl. Veidl et al. 2018, S. 2 5). Dies ist allerdings die einzige Textstelle zum Kassabuch. Weiters wird im Eingangskapitel das Thema Finanzplan bearbeitet, das als eine Weiterführung des Haushaltsbuches zu verstehen ist, in dem die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden und etwaige Konsequenzen wie Sparen bei Geldüberschuss oder Abheben vom Sparbuch bei Geldbedarf als Ergebnis hat (vgl. Veidl et al. 2018, S. 6 12). Alle weiteren Textstellen, die als hinführende Beispiele gesehen werden konnten, stammen aus dem Kapitel Einnahmen-Ausgaben- Rechnung. Diese Stellen wurden in die Unterkategorie Sonstiges gegliedert, da die Zuordnung zu den beiden anderen Unterkategorien nicht inhaltlich zufriedenstellend durchgeführt werden konnte. Hinführende Beispiele im klassischen Sinne mit schülerinnenfreundlichen Darstellungen oder Beispielen aus der Erfahrungsumwelt der Lernenden mit Taschengeld o.ä. (vgl. Preiß 1999, S. 55) sind mit Ausnahme des Kapitels 1 Planung der Finanzen mit Haushaltsbuch und Finanzplan und den dazugehörigen Beispielen in diesem Buch nicht zu finden. Der Einstieg in neue Kapitel erfolgt vereinfacht ohne nennenswerte hinführende Beispiele Inventur Unterkategorie nur Theorie Simulation Textstellen 5 0 Die Thematik Inventur wird im Buch des Manz-Verlages praktisch nicht behandelt (siehe gefundene Textstellen). Dies könnte daran liegen, dass die Inventur im HAK- Lehrplan für den ersten Jahrgang nicht erwähnt wird (vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S ) und dadurch eine Verknüpfung mit der Einführung in die Buchführung nicht angestrebt wird. Nur mit folgenden Erklärungen zum Thema Warenkonten abschließen wird im vorliegenden Buch auf die

61 Empirischer Teil Seite 54 Inventur eingegangen: Am Jahresende ermittelt man mithilfe der Inventur den Endbestand der Handelswaren. Bei der Inventur wird der Vorrat an Handelswaren gezählt bzw. gemessen oder gewogen. (Veidl et al. 2018, S. 155) Bei Übungsaufgaben wird ein Endbestand nur mit dem Zusatz Endbestand laut Inventur angegeben (vgl. Veidl et al. 2018, S. 157 ff). Somit wird die Inventur wenn überhaupt nur in der Theorie behandelt, eine Simulation durch physische Durchführung ist im vorliegenden Buch nicht vorgesehen Behandlung Soll-Ist-Vergleich Unterkategorie nicht thematisiert thematisiert Textstellen 4 6 Für diese Kategorie sind für beide Ausprägungen Textstellen zu finden. Im Einführungskapitel wurde der Soll-Ist-Vergleich vor allem bei Finanzplänen herangezogen, ob der angestrebte Geldmittelbestand am Ende einer Zeitspanne (Soll-Bestand) mit dem tatsächlichen Bestand (Ist-Bestand) übereinstimmt bzw. welche Maßnahmen bei Differenzen durchzuführen sind (vgl. Veidl et al. 2018, S. 7 14). Über das Eingangskapitel hinaus, bspw. bei Inventuren, Kassabeständen o.ä. wird ein Soll-Ist-Vergleich allerdings nicht weiter erwähnt. Aussagen wie Der Saldo (Anm.: auf den Konten) stellt den tatsächlichen Wert des Kontos dar (Veidl et al. 2018, S ) suggerieren den Lernenden, dass die gebuchten Salden der Bestandskonten nicht hinterfragt werden müssen. Durch die beinahe fehlende Behandlung der Inventur fehlt ihnen zudem das technische Werkzeug zum vertiefenden Verständnis des Soll-Ist-Vergleichs Bilanzveränderung und Bilanzveränderungsaufgaben Unterkategorie thematisiert nicht thematisiert Textstellen 17 0 Bereits aus den Zahlen dieser Tabelle wird klar, dass das Buch des Manz-Verlages Bilanzveränderung mit den dazugehörigen Aufgaben gewisse Aufmerksamkeit schenkt. Speziell in der Phase der ersten Berührung mit der Bilanz und den Bestandskonten wird vermittelt, dass durch Geschäftsfälle die Bilanz verändert wird. Dies wird wörtlich so beschrieben: Jeder Geschäftsfall verändert Claudia Sommers Bilanz oder Durch Geschäftsfälle wird die Bilanz verändert (Veidl et al. 2018, S. 121). Dazu

62 Empirischer Teil Seite 55 sind auch Übungen enthalten, bei denen nach jedem Geschäftsfall eine veränderte Bilanz aufgestellt werden muss (vgl. Veidl et al. 2018, S ). Auf Bilanzveränderungsübungen mit Aktiv- und Passivtausch bzw. Bilanzverlängerung und -verkürzung wird aber verzichtet. Auch bei der Einführung der Erfolgskonten wird der Eindruck erweckt, dass sich das Eigenkapital nach jeder erfolgswirksamen Buchung ändert. Erklärt wird dieser Vorgang so: Die Höhe des Eigenkapitals ändert sich laufend durch die täglichen Geschäftsfälle. Aufwände vermindern das Eigenkapital und Erträge erhöhen es. (Veidl et al. 2018, S. 140) Die darauf folgenden Übungen mit Buchungssätzen und die Kennzeichnung als erfolgsmindernd oder -erhöhend durch die Formulierung Diese Buchung vermindert das Eigenkapital (Veidl et al. 2018, S. 142) bestätigt die Erklärungsmethodik in der Anfangsphase. Diese Argumentationsweise wird vielfach kritisiert, da sie die zeitraumbezogene Buchführung und die stichtagsbezogene Bilanz vermischt. Eine Bilanz und ein Eigenkapitalkonto kann sich nach Ansicht der Kritiker also nicht mit jeder Buchung verändern (vgl. Mathes 2007, S. 151; vgl. Sloane 1996, S. 49) Konteneinführung Unterkategorie Auflösung der Bilanz getrennte Ermittlung von Wertbewegungen und Beständen Textstellen 3 0 Die Einführung der Konten erfolgt im vorliegenden Buch ausschließlich über die Auflösung der Bilanz in die Konten. Dies erfolgt verbal ( Für jede Bilanzposition wird ein Konto eingerichtet, Veidl et al. 2018, S. 127) aber auch in grafischer Form (vgl. Veidl et al. 2018, S. 128). Es werden dabei die Salden einer vorliegenden Bilanz in Bestandskonten eingetragen. Eine weitere oder tiefere Einführung der Konten passiert nicht Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens Unterkategorie nein ja Textstellen trifft zu 0 (7) Grundsätzlich ist zu diesem Thema anzumerken, dass es im vorliegenden Buch des Manz-Verlages keinen durchgängigen Einsatz eines Modellunternehmens gibt. In

63 Empirischer Teil Seite 56 Übungen werden stets wechselnde und nur marginal beschriebene oder unbeschriebene Unternehmen verwendet. Dennoch wird zumindest ab dem Kapitel 4 Auf Warenkonten buchen versucht, bei einführenden Erklärungen das Modellunternehmen Myschuh zu verwenden. Diese Kontinuität beschränkt sich aber auf einzeilige Hinweise auf das Unternehmen bzw. die Abbildung des Unternehmenslogos in grafischen Darstellungen. Außerdem erfolgt außer dem Satz Anhand des Musterunternehmens Myschuh werden die wichtigsten Abläufe im Unternehmen veranschaulicht (Veidl et al. 2018, S. 150) keinerlei Einführung in das Modellunternehmen; Rechtsform, Unternehmensverhältnisse, finanzielle Lage oder handelnde Personen bleiben unberücksichtigt. Somit kann trotz dieser beiläufigen Unterstützung an sieben Textstellen bei weitem nicht von einem durchgehenden Modellunternehmen gesprochen werden, weshalb die Anzahl 7 in der Tabelle auch in Klammer dargestellt wird Einführung von Bestands- und Erfolgskonten Unterkategorie getrennt simultan Textstellen 2 0 Die Einführung der Bestands- und Erfolgskonten erfolgt im Buch des Manz-Verlags eindeutig getrennt. Dies lässt sich leicht an den zwei Kapiteln im Buch Auf Bestandskonten buchen (vgl. Veidl et al. 2018, S ) und Auf Erfolgskonten buchen (vgl. Veidl et al. 2018, S ) erkennen. Nachdem erste Buchungen mit Bestandskonten erklärt und vorgenommen wurden, werden Buchungen auf Erfolgskonten und im Anschluss explizit auf Waren- und Privatkonten behandelt es herrscht also eine strikte Trennung bei der Einführung Buchungsregeln Unterkategorie aus Bilanz abgeleitet aus Unternehmensmodell abgeleitet alternativ Textstellen Wie die Ausprägungen der Textstellen zeigen, beschränkt sich der Erklärungsansatz der Buchungsregeln ausschließlich auf eine Ableitung aus der Bilanz. Es wird dabei mit Merksätzen gearbeitet, die eine Verknüpfung mit der Bilanz bilden. Es sind dies zum Beispiel bei Bestandskonten Auf aktiven und passiven Bestandskonten werden

64 Empirischer Teil Seite 57 Vermehrung (=Zunahme) und Verminderung (=Abnahme) auf unterschiedlichen Seiten verbucht (Veidl et al. 2018, S. 129) oder bei Erfolgskonten Bei erfolgswirksamen Geschäftsfällen ist zu überlegen, ob sich das Eigenkapital (der Gewinn) erhöht oder vermindert Aufwände werden im Soll des Aufwandskontos erfasst, Erträge im Haben des Ertragskontos. (Veidl et al. 2018, S. 142). Diese Gedankengänge werden in weiterer Folge in Lehrbeispielen und Übungen vertieft und als Routine für die Aufstellung jedes Buchungssatzes verwendet. Zudem wird durch die durchgehende Aufgabenstellung der Zuordnung jedes Buchungssatzes als erfolgsmindernd, -erhöhend, oder - neutral auf die erwähnten Merksätze geschlossen, welche Buchungen eine bestimmte Auswirkung auf das Eigenkapital und die Konten der Bilanz haben (vgl. Veidl et al. 2018, S ) Beispieldesign Unterkategorie verbalisiert belegorientiert gemischte Aufgaben Textstellen Die Aufgaben (Lehrbeispiele, Übungs- und Kontrollaufgaben) in den relevanten Kapiteln weisen eine klare Tendenz zu verbalisierten Angaben vor. Dabei wird wie im Beispiel Veidl et al. 2018, S. 143 meist durch einen Einzeiler in das Unternehmen im Beispiel hingeführt ( Im Unternehmen von Jonas Oppitz fallen im Oktober die nachfolgenden Geschäftsfälle an. ) und diese Geschäftsfälle als Textaufgabe beschrieben ( Jonas Oppitz zahlt die monatliche Miete für sein Geschäftslokal in Höhe von 700,- durch Banküberweisung ). Nur 17 der 87 erfassten Aufgaben oder umgerechnet knapp 20 % sind reine Belegbeispiele, auch bei den 16 gemischten Aufgaben herrscht bis auf wenige Ausnahmen ein Verhältnis von ca. 7 verbalisierten zu 3 belegorientierten Aufgabenstellungen. So kann das Beispieldesign im Anfangsunterricht des Rechnungswesens als überwiegend verbalisiert betrachtet werden Resümee Aufgrund der Analysedaten, die über die Ausprägungen der qualitativ kodierten Textstellen als Grundlage für einen quantitativen Vergleich dienen, ergibt sich für das Buch Ganz genau Unternehmensrechnung HAK I des Manz-Verlages folgende Verteilung:

65 Empirischer Teil Seite 58 Verteilung Merkmale, Manz-Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Abbildung 10: Verteilung der Merkmale, Manz-Verlag (eigene Darstellung) Anhand der Grafik ist ersichtlich, dass die Verteilung der Merkmale der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens stark in Richtung Bilanzmethode tendiert. In sechs Kategorien sind ausschließlich Textstellen zu Merkmalen gefunden worden, die der Bilanzmethode zugeordnet werden. Nur in der Kategorie 1 Hinführendes Beispiel macht die bilanzmethodennahe Ausprägung nicht den überwiegenden Anteil der kodierten Textstellen aus. Aus diesem Grund kann man dem vorliegenden Buch des Manz-Verlages einen starken Hang zur methodischen und didaktischen Ausrichtung der Bilanzmethode unterstellen Jugend & Volk Beim vorliegenden Schulbuch mit dem Titel Das Rechnungswesenbuch Unternehmensrechnung HAK I vom Verlag Jugend & Volk handelt es sich um eine Alternative zu den beiden dominierenden Schulbüchern des Manz- und Trauner-Verlages (vgl. Helm 2016, S. 2). Es wurde von MitarbeiterInnen des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien und PraktikerInnen entwickelt und verschreibt sich einer Einführung in die Welt des Rechnungswesens auf verständliche Art und Weise (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 3). Folgende Ergebnisse lieferte die Analyse:

66 Empirischer Teil Seite Hinführendes Beispiel Unterkategorie Inventur Kassabuch sonstiges Textstellen Im Buch des Jugend & Volk Verlages kann man folgendes Beispiel als Hinführung zur Buchungs- bzw. Bilanzthematik einordnen: Frau Stern zählt die Vermögensgegenstände, aus deren Vermögenswerten sich im Anschluss die erste Bilanz ergibt (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ). Dies kann also der Kategorie Inventur als hinführendes Beispiel zugeordnet werden. Zudem kann bspw. das Kapitel Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ) als Hinführung zur Buchungsthematik gesehen werden. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass vor jedem neuen Teilgebiet ein kurzes, sehr auf das Niveau und Vorwissen der Lernenden abgestimmtes Einführungsbeispiel gegeben wird. Dieses ist sehr verständlich verfasst, jeweils mit einem kleinen Comic untermalt und wird durch die Verwendung der immer gleichen handelnden Personen des Modellunternehmens Sport Stern kontinuierlich fortgesetzt. Als hinführendes Beispiel in Bezug auf die Buchungsthematik wurden von diesen Kurzbeispielen nur zwei kodiert, da sie der thematischen und emotionalen Einführung dienen, inhaltlich aber nicht mehr als Schlagworte des nachfolgenden Kapitels liefern Inventur Unterkategorie nur Theorie Simulation Textstellen 3 0 Die Inventur wird im Buch zwar erwähnt ( Die Inventur ist eine körperliche Bestandsaufnahme (zählen, messen, wiegen) der vorhandenen Ware eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag, Dobrovits et al. 2018, S. 292), tatsächlich durchzuführen ist sie aber in keinem Beispiel. Bei Aufgabenstellungen zur Ermittlung des Warenverbrauch sind die Endbestände lt. Inventur immer gegeben (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 292 ff). Im bereits erwähnten Beispiel zur Einführung in die Bilanz werden ebenfalls die Vermögensgegenstände gezählt, als Inventur bezeichnet wird dieser Vorgang (Annahme: aus didaktischen Reduktionsüberlegungen) aber nicht (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ).

67 Empirischer Teil Seite Behandlung Soll-Ist-Vergleich Unterkategorie nicht thematisiert thematisiert Textstellen 8 0 Bei diesem Merkmal zeigt sich ein eindeutiges Bild: Es konnte keine Textstelle gefunden werden, bei der der Soll-Ist-Vergleich thematisiert worden wäre. Vor allem bei Inventurbeispielen werden Inventurdaten bereitgestellt und kommentarlos als gegeben hingenommen, ebenso bei Abschlussarbeiten die gebuchten Salden auf den jeweiligen Konten Bilanzveränderung und Bilanzveränderungsaufgaben Unterkategorie thematisiert nicht thematisiert Textstellen 21 0 Im Buch des Jugend & Volk Verlages finden sich viele Textstellen zu Bilanzveränderungen und den dazugehörigen Übungen. Während der Einführung in die Bestandsbuchungen werden die Buchungsarten der Bilanzveränderung wie Bilanzverlängerung und -verkürzung sowie Aktiv- und Passivtausch genau beleuchtet. In weiterer Folge finden sich auch einige Beispiele dazu (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ). Auf die sofortige Auswirkung von erfolgswirksamen Buchungen auf das Eigenkapital wird ebenfalls theoretisch ( Während Erträge das Eigenkapital vermehren, wird es durch Aufwendungen vermindert, Dobrovits et al. 2018, S. 242) als auch in Übungsbeispielen hingewiesen Konteneinführung Unterkategorie Auflösung der Bilanz getrennte Ermittlung von Wertbewegungen und Beständen Textstellen 4 9 Bei der Einführung der Konten findet man im vorliegenden Buch mehrere Ansätze: Die ersten Einführungsphase mit einem Konto findet ohne Bilanz statt. Das Konto wird theoretisch als Rechenfeld mit zwei Seiten eingeführt, wobei bereits Soll- und Habenseite benannt werden und Vermehrungen und Verminderungen auf den jeweiligen Seiten thematisiert werden (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ). Im Anschluss werden

68 Empirischer Teil Seite 61 bei Übungen mit einem Taschengeldkonto bereits erste Eintragungen gemacht (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ). Schon bei der Erstellung der ersten Bilanz entwickelten sich Konten aus den Inventursummen und erst im Anschluss daraus die Bilanz (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ). Mit der Einführung der Bestandskonten wird dieser Weg allerdings wieder umgekehrt und es erfolgt ein Zerlegen der Bilanz in Bestandskonten (Dobrovits et al. 2018, S. 213). Dies passiert in grafischer sowie auch in Form von Übungen (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 213 ff). Somit werden beide Ansätze der Einführung hintereinander aufgegriffen Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens Unterkategorie nein ja Textstellen Beim Buch des Jugend & Volk Verlages kann eindeutig von einem durchgängigen Einsatz eines Modellunternehmens gesprochen werden. Das Modellunternehmen Sport Stern zieht sich durch das gesamte Buch wie ein roter Faden, an dem jede neue Thematik abgehandelt wird. Es erfolgt eine detailgetreue Einführung in das Unternehmen auf den ersten Seiten des Buches, die den Lernenden auf verständliche Weise von Beginn an einen ausgezeichneten Eindruck über das Unternehmens gibt. Die große Besonderheit des Buches liegt darin, dass neben dem Modellunternehmen Sport Stern noch weitere 13 wiederkehrende Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen herangezogen werden, an denen alle Beispiele im Buch aufgebaut sind. Jede Aufgabenstellung ist mit einer Randnotiz mit dem jeweiligen Logo des Musterunternehmens versehen, sodass auf den ersten Blick erkennbar ist, um welches Unternehmen es sich im Beispiel handelt. So finden sich in den für die Analyse relevanten Kapitel 56 Textstellen mit dem Modellunternehmen Sport Stern und 52 weitere mit den kleineren, wiederkehrenden Unternehmen. Die Identifizierung mit den Unternehmen und zugleich die Abwechslung kommt dabei sehr gut zum Tragen.

69 Empirischer Teil Seite Einführung von Bestands- und Erfolgskonten Unterkategorie getrennt simultan Textstellen 2 0 Die Einführung der Bestands- und Erfolgskonten erfolgt im vorliegenden Buch strikt getrennt voneinander. Zuerst wird im Kapitel Bestandsbuchungen in die Bestandskonten eingeführt und mit Beispielen bzw. Übungen vertieft (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ), ehe das darauf folgende Kapitel Erfolgskonten theoretisch und praktisch auf die Erfolgskonten eingeht (vgl. Dobrovits et al. 2018, S ) Buchungsregeln Unterkategorie aus Bilanz abgeleitet aus Unternehmensmodell abgeleitet alternativ Textstellen Grundsätzlich lässt sich zum Thema Buchungsregeln sagen, dass das Buch des Jugend & Volk Verlages diese aus der Bilanz ableiten lässt. Es wird vermittelt, dass Anfangsbestände der Bestandskonten immer auf jener Seite stehen, auf der das Konto in der Bilanz zu finden ist und somit aktive Bestandskonten im Soll und passive im Haben stehen (Dobrovits et al. 2018, S. 214). Auch bei Erfolgskonten wird mit Merksätzen gearbeitet, wie z.b. Ertragskonten werden im Haben vermehrt Die Vermehrung eines Ertragskontos führt zur Erhöhung des Unternehmenserfolgs und somit zur Vermehrung des Eigenkapitals. (Dobrovits et al. 2018, S. 242). In gleicher Form werden Aufwandskonten eingeführt (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 247). Dennoch gibt es eine Besonderheit: Zu den besagten, klassisch bilanzgeleiteten Merksätzen wird den Lernenden noch ein zweiter Denkansatz mitgegeben. Es wird erklärt, dass die Sollbuchung die Mittelverwendung zeigt und die Habenbuchung die Mittelherkunft. Diese leiten sich ebenfalls aus der Bilanz ab, da auf der Aktivseite die Mittelverwendung und auf der Passivseite die Mittelherkunft dargestellt wird (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 201), für die Aufstellung der Buchungssätze ist diese Fragestellung in der klassischen Bilanzmethode aber nicht zu finden. Für Sollbuchungen wird die Frage Wofür werden die Mittel verwendet? und für Habenbuchungen Woher stammen die Mittel? als Hilfestellung angeboten (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 217). Somit können SchülerInnen theoretisch auch diesen Ansatz für die Aufstellung eines Buchungssatzes

70 Empirischer Teil Seite 63 heranziehen. Bei einem Beispiel Kauf von Büroeinrichtung gegen Barzahlung würde es heißen: Wofür werden die Mittel verwendet? Um Büroeinrichtung zu kaufen, also Sollbuchung. Woher stammen die Mittel? Aus der Kassa, also Habenbuchung (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 221). Dieser Denkansatz wird neben der bilanzgeleiteten Vorgehensweise in den Übungsbeispielen (meist) als Aufgabenbestandteil, dargestellt mit Notizzetteln mit Wofür und Woher?, durchgezogen (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 231 ff). Diese zwei verschiedenen Ansätze laufen parallel ab und wirken sich nicht irritierend aufeinander aus. Dennoch kann die Denkweise mit Wofür Woher für Komplikationen bei Lernenden sorgen: Das genannte Beispiel mit Anlagenkauf gegen Barzahlung und auch Aufwandsbuchungen sollten noch leicht nachvollziehbar sein, aber vor allem bei Geschäftsfällen wie z.b. Warenverkäufe auf Ziel (Wofür? Kundenforderungen bilden; Woher? aus Warenerlösen) könnten bei Lernenden erhebliche Argumentations- und Verständnisprobleme auftreten Beispieldesign Unterkategorie verbalisiert belegorientiert gemischte Aufgaben Textstellen Knapp über die Hälfte der relevanten Beispiele sind im vorliegenden Buch verbalisierte Textaufgaben. Dennoch ist der Anteil an rein belegorientierten Aufgabenstellungen im Anfangsunterricht bemerkenswert hoch. Dabei werden aber nicht nur Belege in Form von Rechnungen und Kontoauszügen zur Verfügung gestellt, es wird auch mit anderen, lebensnahen Unterlagen gearbeitet. Beispielsweise werden u.a. Screenshots von einer Taschengeldplaner-App als Grundlage für die Eintragung ins Taschengeldkonto verwendet (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 212), sowie -Auszüge (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 167) oder Auszüge aus Anlagenverzeichnissen (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 155). Dadurch werden in vielfältiger und abwechslungsreicher Form realitätsnahe Unterlagen behandelt und bearbeitet.

71 Empirischer Teil Seite Resümee Verteilung Merkmale, Jugend & Volk Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Abbildung 11: Verteilung der Merkmale, Verlag Jugend & Volk (eigene Darstellung) Der Anteil an bilanzmethodischen Bestandteilen des Buches Das Rechnungswesenbuch des Jugend & Volk Verlages wird durch wirtschaftsinstrumentelle aber auch alternative Einflüsse verringert. Nur die drei Kategorien Inventur, Bilanzveränderungen und Einführung von Bestands- und Erfolgskonten weisen in der Analyse ausschließlich Textstellen auf, die der Bilanzmethode zuzuordnen sind. Die mehrschichtige Konteneinführung und die durchgehende Verwendung eines Modellunternehmens und vielen wiederkehrenden Unternehmen neigen in Richtung Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen. Auch der Fokus auf belegorientiertem Beispieldesign in unterschiedlichster Form trägt zur Abwechslung und zu einem realitätsnahen Unterricht bei. Bemerkenswert ist aber vor allem die Hinzunahme einer alternativen und von der Bilanzmethode losgelösten Buchungsregel mit Mittelverwendung und Mittelherkunft. Obwohl auch dieser Ansatz seine Kritikpunkte hat, scheint eine zweite Denkweise parallel zur bilanzmethodischen möglich und umsetzbar Trauner Ebenso wie das bereits behandelte Buch des Manz-Verlages gehört das Schulbuch Unternehmensrechnung I HAK des Trauner-Verlages zu den dominierenden Schulbüchern im österreichischen Buchführungsunterricht an Handelsakademien und hat entsprechenden Einfluss auf den Unterricht (vgl. Helm 2016, S. 2). Diese Ergebnisse liefert die Schulbuchanalyse:

72 Empirischer Teil Seite Hinführendes Beispiel Unterkategorie Inventur Kassabuch Sonstiges Textstellen Hinführende Beispiele kommen im Buch des Trauner-Verlages an verschiedenen Stellen und in unterschiedlichen Formen vor. Am Anfang des Buches steht das Kapitel Erfolgsfaktor Rechnungswesen, in dem in Kurzform die Wichtigkeit und der Anwendungsbereich des Rechnungswesens geschildert wird. Die Definition Nur mithilfe des Rechnungswesens können Sie feststellen, ob private oder betriebliche Geschäfte wirtschaftlich sind, sich Investitionen lohnen etc. Sie sehen, wie es um Unternehmen steht und ob Gewinne oder Verluste erzielt werden. (Berlinger et al. 2017, S. 8) erinnert dabei sehr stark an das bereits mehrmals verwendete Zitat von Tramm (2005, S. 101). Weiters werden in diesem Kapitel durch Zeitungsartikel und Firmen, die die Lernenden kennen sollten (u.a. Red Bull und Manner) ein Bezug zur Vorerfahrung der Lernenden geknüpft (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 9 12). Eine theoretische Hinführung bietet das Kapitel Wozu Rechnungswesen? bei dem u.a. die Teilbereiche und Aufgaben des Rechnungswesens präsentiert werden (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Erste Berührungspunkte mit der praktischen Anwendung der Buchführung werden im Kapitel Private Einnahmen-Ausgaben-Rechnung geknüpft, in dem das Beispiel der Aufzeichnung von Taschengeldbewegungen im Vordergrund steht (später als umfangreicheres Beispiel Haushaltsbuch; vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Somit haben die Lernenden wieder einen Anhaltspunkt aus ihrem Alltag. Als Fortführung der privaten wird mit der betrieblichen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung fortgeführt. Als Hinführung zur Bilanz ist im vorliegenden Buch der klassische Weg von der Inventur über das Inventar zu den Bilanzposten gewählt worden, der in sehr praktischer, übersichtlicher Form und auch in angemessenem Tempo das Zustandekommen einer Bilanz schildert (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Generell ist zu erwähnen, dass vor jedem neuen Unterkapitel durch Aussagen oder Fragen einer Bezugsperson des Modellunternehmens Thomas Radler e.u. auf das darauf folgende Thema eingegangen wird. Diese Aussagen sind schülerinnenfreundlich formuliert und beinhalten mögliche Verständnisschwierigkeiten oder Probleme der handelnden Personen (Anm.: eben jene Probleme oder Fragen, die auch die Lernenden haben könnten), die im Laufe des Kapitels ausgeräumt werden.

73 Empirischer Teil Seite Inventur Unterkategorie Theorie Simulation Textstellen 8 6 Das Buch des Trauner-Verlages behandelt das Thema der Inventur sowohl aus theoretischer als auch aus simulativer Sichtweise. Erste Berührungspunkte mit einer Inventur erfolgen mit der Thematik der Kontrolle des Kassastandes durch die Ermittlung des Ist-Bestandes durch Zählen. Das Wort Inventur fällt in diesem Rahmen noch nicht, es wird aber mit Aufgaben wie dem Zählen und Kontrollieren des Kassastandes eine Simulation der Inventur durchgeführt (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Im Kapitel Von der Inventur zur Bilanz wird die Inventur Schritt für Schritt theoretisch erklärt (Zeitpunkt, Grund für Inventur, Ablauf, Arten der Durchführung wie Zählen, Messen, Wiegen oder Schätzen) und durch Beispiele unterstützt (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Auch in diesem Kapitel ist eine praktische Durchführung einer Inventur durch die Lernenden vorgesehen: Bei den Übungsaufgaben Machen Sie Inventur in Ihrem Klassenzimmer! Erstellen Sie eine Liste aller Gegenstände (Berlinger et al. 2017, S. 230) und Nehmen Sie das Inventurergebnis Ihres Klassenzimmers und versuchen Sie den Wert der Gegenstände mithilfe des Internets zu schätzen (Berlinger et al. 2017, S. 233) wird auf einfachste Art ein Aufgabendesign ohne weitere Hilfsmittel und weiteres Zusatzmaterial geschaffen, das eine Simulation einer Inventur problemlos ermöglicht. Eine solche praktische Durchführung durch die Lernenden macht den Ablauf einer Inventur für diese greifbarer und daher wahrscheinlich verständlicher Behandlung Soll-Ist-Vergleich Unterkategorie nicht thematisiert thematisiert Textstellen 4 5 Dem Soll-Ist-Vergleich ist ein eigener Unterpunkt im Kapitel Betriebliche Einnahmen- Ausgaben-Rechnung gewidmet. Im Abschnitt Kontrolle des Bargeldbestandes durch Vergleich von Soll- und Istbestand wird bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Thema aufgegriffen. Dabei werden die beiden möglichen Differenzen in einer Kassa das Manko bzw. der Überschuss erklärt und mit Übungen gefestigt. Dabei wird auch

74 Empirischer Teil Seite 67 auf die möglichen Gründe einer Differenz eingegangen (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 161 ff). Es wird die Behandlung des Soll-Ist-Vergleichs an relevanten Stellen aber auch weggelassen: Bei der privaten Einnahmen-Ausgaben-Rechnung heißt es Der Saldo (Anm.: aus Einnahmen und Ausgaben) muss dem tatsächlichen Geldbestand entsprechen! (Berlinger et al. 2017, S. 130) und auch beim Abschluss der Handelswarenkonten sind die Inventurdaten kommentarlos gegeben, ohne auf einen Vergleich mit der Lagerbuchhaltung oder den Verkaufszahlen zurückzugreifen (vgl. Berlinger et al. 2017, S ) Bilanzveränderung und Bilanzveränderungsaufgaben Unterkategorie thematisiert nicht thematisiert Textstellen 23 1 Das Buch des Trauner-Verlags erwähnt zwar im ersten Satz des Kapitels Bilanzveränderungen richtigerweise, dass die Bilanz nur einmal jährlich erstellt wird, trotzdem verändere sich aber die Zusammensetzung des Vermögens und des Kapitals laufend (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 242). In ersten Übungen wird zur Veranschaulichung nach jedem Buchungssatz eine neue Bilanz aufgestellt (vgl. Berlinger et al. 2017, S ), auf klassische Bilanzveränderungsübungen wie Aktiv- und Passivtausch sowie Bilanzverlängerung und -verkürzung wird aber verzichtet. Mehrmals wird darauf hingewiesen, dass Erträge und Aufwände das Eigenkapital verändern und die Erfolgsauswirkung jedes Buchungssatzes in vielen Beispielen thematisiert (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 270 ff) Konteneinführung Unterkategorie Auflösung der Bilanz Getrennte Ermittlung von Wertbewegungen und Beständen Textstellen 3 2 Erste Berührungspunkte mit Konten haben Lernende im Buch des Trauner-Verlages im Zusammenhang mit der Inventur und dem Inventar. Aus den Beständen ergeben sich Sammelpositionen, die den Konten entsprechen, wie bspw. Kassa, Bankkonten, Forderungen Kunden oder Verbindlichkeiten Lieferanten (vgl. Berlinger et al. 2017, S.

75 Empirischer Teil Seite ff). Das Konto als Hilfsmittel wird im Anschluss daran auch theoretisch erklärt (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 246). Im zweiten Schritt werden die Konten aber wieder aus der Bilanz abgeleitet und aus der Eröffnungsbilanz gebildet (vgl. Berlinger et al. 2017, S ) Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens Unterkategorie nein ja Textstellen Beim vorliegenden Buch kann ganz klar von einem durchgängigen Einsatz eines Modellunternehmens gesprochen werden. 134 Textstellen im Zusammenhang mit dem Unternehmen Thomas Radler e.u. konnten kodiert werden. Zu Beginn des Buches erfolgt eine zweiseitige, detaillierte Einführung in das Unternehmen mit persönlichen Informationen und Beweggründen des Unternehmers sowie Informationen über Standort, Sortiment und Rechtsform. Auch die MitarbeiterInnen des Unternehmens werden vorgestellt und sind während des gesamten Buches präsent (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Jedes neue Unterkapitel wird durch eine Aussage oder Frage der Angestellten, der Praktikantin oder des Chefs begonnen, die auch Lernende haben könnten und die sich auf ihrem Vorbildungs- und Leistungsniveau befinden. Zu neuen Kapiteln werden bereits in der theoretischen Erklärung Beispiele des Sportgeschäftes Radler gegeben und auch die praktische Einführung erfolgt durch Demobeispiele des Modellunternehmens, die zum Großteil auch belegunterstützt sind. Somit zieht sich das Modellunternehmen als roter Faden durch das Buch und gibt den Lernenden gewisse gewohnte Strukturen vor. Auch die Identifikation durch die persönlichen Aussagen der MitarbeiterInnen und das tiefere Verständnis für die Unternehmensabläufe sollten durch diese Kontinuität gegeben sein Einführung von Bestands- und Erfolgskonten Unterkategorie getrennt simultan Textstellen 2 0 Auch im Buch des Trauner-Verlages erfolgt die Einführung von Bestands- und Erfolgskonten getrennt. Dies wird durch die Kapitel Bestandskonten (vgl. Berlinger et al.

76 Empirischer Teil Seite , S ) und Erfolgskonten (vgl. Berlinger et al. 2017, S ) offensichtlich Buchungsregeln Unterkategorie aus Bilanz abgeleitet aus Unternehmensmodell abgeleitet alternativ Textstellen 19 0(3) 4 Die Buchungsregeln werden im Buch des Trauner-Verlages in erster Linie aus der Bilanz abgeleitet. Merksätze wie Anfangsbestand und Vermehrungen werden bei aktiven Bestandskonten im Soll eingetragen, Verminderungen im Haben (Berlinger et al. 2017, S. 250) oder Für Aufwandskonten gilt: Aufwände werden im Soll erfasst, die Korrektur von Aufwänden wird im Haben erfasst (Berlinger et al. 2017, S. 268) prägen das Anfangsbild der Buchungsthematik. Das folgende aus diesen Regeln entwickelte Schema wird auch bei Übungen verwendet: 1. Welche Konten sind betroffen? 2. Aktives oder passives Bestandskonto bzw. Aufwands- oder Ertragskonto? 3. Vermehrt oder vermindert sich der Wert des Kontos? 4. Auf welcher Kontoseite wird gebucht, Soll oder Haben? (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 270). Auf dieses Schema wird auch im späteren Verlauf des Buches immer wieder hingewiesen (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 322). Ähnlich wie beim Buch des Jugend & Volk Verlages verwendet auch der Trauner-Verlag einen alternativen Ansatz mit den Schlagwörtern Mittelverwendung (als FÜR bezeichnet) im Soll und Mittelherkunft (als VON bezeichnet) im Haben. Diese Schlagwörter symbolisieren zwar die Aktiv- und Passivseite der Bilanz, haben aber mit der klassischen, aus der Bilanz abgeleiteten Buchungssystematik nur entfernt zu tun. Der Trauner-Verlag bietet den Lernenden diese zweite Betrachtungsweise und gibt auch den Hinweis, dass bei Buchungssätzen immer die Kontrolle gemacht werden kann, ob Mittelverwendung im Soll und Mittelherkunft im Haben steht (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 256). Somit stellen sie auch in gewisser Weise dar, dass diese Betrachtung zur Kontrolle dienen könnte, nicht aber als alleinige und vorherrschende Sichtweise was sich auch in der Anzahl der kodierten Textstellen abzeichnet. Aus dem Unternehmensmodell wurden im Buch des Trauner-Verlages keine Buchungssätze abgeleitet, dennoch ist hier eine Verbindung mit dem Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen zu erwähnen: Nach der Einführung in die Buchungssätze

77 Empirischer Teil Seite 70 mit Bestands- und Erfolgskonten, aber vor dem Kapitel Laufende Geschäftsfälle mit der Vertiefung von bspw. Wareneinkaufsbuchungen findet man ein kurzes Kapitel mit dem Titel Der Leistungsprozess ein Überblick (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 292 ff). Darin werden die Leistungsprozesse mithilfe einer Grafik beschrieben, in der die Leistungsprozesse vom Einkauf über die Produktion bis hin zum Verkauf dargestellt werden. Zusätzlich werden weitere betriebliche Stellen wie die Unternehmensführung, das Lager, das Personalwesen und das Rechnungswesen genannt. Als externe Stellen kommen Lieferanten im Beschaffungsmarkt und Kunden im Absatzmarkt in der Grafik vor (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 292). Die Grafik wird auch in späteren Kapiteln wie Einkauf zur Orientierung im Leistungsprozess in der Einführung erwähnt ( Der Einkauf bzw. die Beschaffung steht am Anfang des betrieblichen Leistungsprozesses, Berlinger et al. 2017, S. 293). Somit wurden die Buchungsregeln nicht aus dem Leistungsprozess abgeleitet, eine Verbindung ist aber trotzdem geknüpft worden Beispieldesign Unterkategorie verbalisiert belegorientiert gemischte Aufgaben Textstellen Aus den kodierten Beispielen ist ersichtlich, dass im Buch des Trauner-Verlages nur geringfügig mehr verbalisierte als belegorientierte Aufgaben vorhanden sind. Man konnte erkennen, dass das Buch immer dann realistische Belege (oft des Modellunternehmens Radler) zur Verfügung stellte, wenn es irgendwie möglich und sinnvoll erscheint. So sind z.b. fast ausschließlich alle Demobeispiele (Anm.: Lehrbeispiele, die erste Beispiele eines neuen Themengebietes darstellen) belegunterstützt. Erst zur Festigung und zur Übung von mehrmals gehörten Aufgaben wird auf verbalisiertes Beispieldesign zurückgegriffen. Diese Vorgehensweise, im Anfangsunterricht mit belegorientierten Beispielen in Kombination mit einem Modellunternehmen zu arbeiten, deckt sich mit der Sichtweise von Preiß und Tramm. Dadurch soll vor allem eine leichtere Vorstellbarkeit der realen Vorgänge für die Lernenden möglich sein (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 74).

78 Empirischer Teil Seite Resümee Verteilung Merkmale, Trauner-Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Abbildung 12: Verteilung der Merkmale, Verlag Trauner (eigene Darstellung) Aus der Grafik ist ersichtlich, dass die Merkmale des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens großen Einfluss auf das Buch Unternehmensrechnung I HAK des Trauner-Verlages haben. Nur in den Kategorien Bilanzveränderungsübungen und Getrennte Einführung von Bestands- und Erfolgskonten kann die Bilanzmethode ihrer vermeintlich dominanten Stellung (vgl. Bouley 2017, S. 10) gerecht werden. In vier Kategorien, darunter das Belegdesign und die Konteneinführung, konnten knapp die Hälfte der kodierten Textstellen dem Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen zugeschrieben werden. Zudem wurde Input zu einer Simulation der Inventur gegeben und so das sehr spärlich vorhandene Kapitel Inventur handlungsorientierter ausgestaltet. Einzig das Kriterium Hinführendes Beispiel konnte keiner der beiden Methoden eindeutig zugeordnet werden, wobei die als alternativ kodierten Aufgaben der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung wohl eher dem Einführungsbeispiel des Kassabuchs des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens entsprechen würden. Die absolut flächendeckend eingesetzte Verwendung des Modellunternehmens Thomas Radler e.u. ist sinnbildlich für den Einfluss des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens auf dieses Buch.

79 Empirischer Teil Seite Vergleich der drei Verlage Verteilung Merkmale, Manz-Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Verteilung Merkmale, Jugend & Volk Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Verteilung Merkmale, Trauner-Verlag 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6 Kat 7 Kat 8 Kat 9 Bilanzmethode Wirtschaftsinstrumentelles RW Alternativ Abbildung 13: Vergleich der Analyseergebnisse aller Verlage

80 Empirischer Teil Seite 73 Vergleicht man die Analyseergebnisse aller drei Verlage mithilfe der Diagramme, wird auf den ersten Blick sichtbar, dass sich das Buch des Manz-Verlages stärker als die beiden anderen an der Bilanzmethode orientiert. Für sechs Kategorien finden sich ausschließlich Textstellen, die der Bilanzmethode zuzurechnen sind, wobei sich darunter mit den Kategorien Bilanzveränderungsübungen (Kat 4) und Getrennte Einführung von Bestands- und Erfolgskonten (Kat 7) auch zwei befinden, die bei den Büchern von Jugend & Volk und Trauner ebenfalls beinahe zu 100 % in dieselbe Richtung zeigen. Bei der Kategorie Hinführendes Beispiel (Kat 1) lässt sich bei keinem der drei untersuchten Bücher ein klarer Trend in Richtung Bilanzmethode oder Wirtschaftsinstrumentelles Rechnungswesen erkennen. Der überwiegende Anteil der kodierten Stellen wurden mangels eindeutigen Bezugs zum Kassabuch- oder Inventurbeispiel als alternative Variante eingestuft. In allen Büchern erfolgt als Hinführung zur doppelten Buchführung lehrplanbedingt die Behandlung der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014, S. 56). Somit verlieren die methodentypischen Einführungsbeispiele an Relevanz. Die Logik einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung entspricht in ihrer Funktionsweise und Anwendung aber wohl eher dem Gedanken des Kassabuchs als Einführungsbeispiel nach wirtschaftsinstrumentellen Gesichtspunkten. Zur Kategorie Inventur (Kat 2) ist anzumerken, dass dieses Thema im Lehrplan für den ersten Jahrgang HAK nicht erwähnt wird und deshalb in den Lehrbüchern nur angeschnitten wird. Dennoch wurden Textstellen über die Inventur in allen Büchern gefunden, wobei es sich fast ausschließlich um theoretische Erwähnungen handelte. Umso bemerkenswerter geht der Trauner-Verlag vor, der mit einfachsten Mitteln eine Simulation einer Inventur im Buch zur Verfügung stellt. Unter anderem durch eine Arbeitsanweisung, die die Lernenden zu einer Inventur des Klassenzimmers auffordert (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 230), wird eine Simulation und dadurch ein handlungsorientierte Herangehensweise an die Inventur ohne zusätzliche Arbeitsmaterialien möglich gemacht. Dieser handlungsorientierte Aspekt der Simulation als wirtschaftsinstrumentelle Tendenz ist somit nur im Buch des Trauner-Verlages zu finden gewesen. Die Verteilungen in der Kategorie Behandlung des Soll-Ist-Vergleichs (Kat 3) sehen nicht in allen drei Büchern gleich aus. Es waren wenige Textstellen zu finden, die dieser Kategorie zugeordnet werden konnten, nur die Bücher der Verlage Manz und Trauner gehen teilweise auf mögliche Soll-Ist-Differenzen ein. Die Behandlung von

81 Empirischer Teil Seite 74 Differenzen erfolgt meist über die Beispiele Kassabuch (Ist-Stand laut Kassasturz entspricht nicht dem Soll-Stand laut Aufzeichnungen; vgl. Berlinger et al. 2017, S ) oder Finanzplan (ist der Ist-Geldbestand höher als der geplante Soll-Geldbestand am Ende der Periode, kann die Differenz anderweitig verwendet werden bzw. müssen zusätzliche Mittel aufgetrieben werden oder muss mehr gespart werden bei einem niedrigeren Ist-Geldbestand; vgl. Veidl et al. 2018, S. 7 14). Wie bereits erwähnt, wurden in den Kategorien Bilanzveränderungen (Kat 4) und Getrennte Einführung von Bestands- und Erfolgskonten (Kat 7) in allen Büchern ausschließlich Textstellen gefunden, die der Bilanzmethode zuzuschreiben sind. Das bedeutet, Bilanzveränderungen (auch unterjährig bzw. laufend) inklusive dazugehöriger Übungen werden in allen Büchern thematisiert und die Einführung von Bestands- und Erfolgskonten erfolgt sehr offensichtlich anhand von großen, nachgeschalteten Kapiteln. Eine Unterscheidung zwischen den Büchern sieht man an der Kategorie Konteneinführung (Kat 5). Im Buch des Manz-Verlages wird ein Konto ohne Vorerklärungen aus der Bilanz abgeleitet am Beginn steht die Bilanz und für jede Bilanzposition wird ein eigenes Konto eingerichtet (vgl. Veidl et al. 2018, S. 123). Beide anderen Bücher gehen den Weg über eine Inventur und Inventarlisten, die in weiterer Folge als Quasi- Konten (obwohl noch nicht als solche bezeichnet) Grundlage für die erste Bilanz sind, aus der sich anschließend die (auch als solche bezeichneten) Konten ableiten lassen. Im Buch des Jugend & Volk Verlages werden zudem noch verschiedene Kontentypen vorgestellt (Anm.: T-Konto, paginiertes Konto; vgl. Dobrovits et al. 2018, S ) und bereits mit ihnen gearbeitet (Anm.: Taschengeldkonto; vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 210), bevor eine Loslösung von der Bilanz vollzogen wird. Der wohl größte und offensichtlichste Unterschied des Manz-Verlages gegenüber den anderen Büchern ist in der Kategorie Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens (Kat 6) zu finden. Obwohl im Buch des Manz-Verlages sieben Stellen gefunden wurden, in denen zumindest ein Logo in einer Grafik auf das vermeintliche Modellunternehmen Myschuh hingedeutet hat, kann in keiner Weise von einer durchgängigen Verwendung gesprochen werden. Im Gegensatz dazu beweisen die Bücher von Trauner und Jugend & Volk, dass Modellunternehmen in angemessener Verwendung den logischen Aufbau und roten Faden eines Buches positiv bestimmen können. In beiden Büchern finden sich kaum Seiten ohne Modellunternehmensbezug und man hat als LeserIn das Gefühl, wirklich einen Bezug zum entsprechenden Unternehmen zu

82 Empirischer Teil Seite 75 haben. Der Hauptgedanke der Verwendung eines Modellunternehmens, dass Lernende sich mit ihrer Rolle im Modellunternehmen identifizieren können und die Aufgabenstellungen glaubwürdiger wirken (vgl. Tramm 2010, S. 7), wurde somit eindeutig erfolgreich umgesetzt. Das Buch des Jugend & Volk Verlages geht noch einen Schritt weiter und stellt neben dem vorherrschenden Modellunternehmen Sport Stern noch wiederkehrende andere Unternehmen zur Verfügung, die so der Abwechslung dienen und trotzdem den Lernenden bereits ein Begriff sind. In der Kategorie Buchungsregeln (Kat 8) ist zu erwähnen, dass sich alle drei Bücher dem bilanzmethodischen Ansatz bedienen und die Buchungsregeln grundsätzlich aus der Bilanz ableiten. Bei den Verlagen Jugend & Volk und Trauner kommt jedoch noch eine davon etwas losgelöste (Kontroll-)Variante dazu, indem die Sollseite des Buchungssatzes als Mittelverwendung ( Wofür werden die Mittel verwendet? ) und die Habenseite als Mittelherkunft ( Woher kommen die Mittel? ) bezeichnet wird. Diese zusätzliche Möglichkeit stammt zwar aus der Bilanz (Aktivseite = Mittelverwendung, Passivseite = Mittelherkunft; vgl. Veidl et al. 2018, S. 120), ist aber nicht von den traditionellen Buchungsregeln der Bilanzmethode abhängig (wie bspw. Vermehrungen werden auf aktiven Bestandskonten im Soll gebucht, weil der Anfangsbestand im Soll steht; vgl. Veidl et al. 2018, S. 128). Somit wurde eine alternative, parallele Sichtweise geschaffen. Die Buchungsregeln aus dem Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesen waren in keinem der drei Bücher zu finden, wobei zu erwähnen ist, dass das Buch des Trauner-Verlages mit einem kurzen Kapitel zum Leistungsprozess (vgl. Berlinger et al. 2017, S. 292) vor den laufenden Geschäftsfällen zumindest eine Verbindung zum wirtschaftsinstrumentellen Ansatz herzustellen versucht. In der letzten Kategorie Beispieldesign (Kat 9) sind bei allen Verlagen sowohl belegorientierte als auch verbalisierte Aufgaben zu finden. Am höchsten ausgeprägt ist der Anteil an belegorientierten Beispielen beim Trauner-Verlag mit 42,6 % aller kodierten Beispiele, gefolgt vom Verlag Jugend & Volk mit 36,8 %. Mit nur 19,5 % belegorientierten Beispielen liegt der Manz-Verlag hier abgeschlagen an dritter Stelle, wobei ein Anteil von 18,4 % an gemischten Beispielen (Anm.: verbalisiert und belegorientiert innerhalb eines Beispiels) den absoluten Wert an Belegbeispielen etwas hebt. Dennoch zweigen diese Zahlen einen Trend in Richtung praxisbezogenes und realistisches Beispieldesign, das Lernende fordert und auf die Arbeitswelt vorbereitet.

83 Interpretation und Ausblick Seite 76 5 Interpretation und Ausblick 5.1 Interpretation der Analyseergebnisse Aus den Ergebnissen der Schulbuchanalyse geht hervor, dass unterschiedlich viele Elemente der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens in einem Schulbuch zu finden sind. Dies lässt darauf schließen, dass es sich dabei um eine Kombination der beiden Ansätze handelt. Bei genauerer Betrachtung lässt sich aber erkennen, dass sich in den Kernkriterien die typischsten Wesenszüge der Bilanzmethode durch alle drei Bücher stark durchziehen. Dazu gehören folgende Kategorien: Buchungsregeln aus Bilanz abgeleitet Einführung von Bestands- und Erfolgskonten getrennt Bilanzveränderungsübungen (vgl. Sloane 1996, S. 47; vgl. Bouley 2017, S. 15) Diese Merkmale hängen inhaltlich so stark zusammen und bauen aufeinander auf, sodass sie als eine Einheit gesehen werden können: Wenn die Buchungsregeln aus der Bilanz abgeleitet werden und diese als Referenzsystem gilt, ist der nächste Schritt, Buchungen anhand der in der Bilanz enthaltenen Konten sprich Bestandskonten durchzuführen. Somit ist eine getrennte Einführung bereits gegeben. Als Kontroll- und Verständnisübungen bei Buchungen werden dem Referenzsystem entsprechende Bilanzveränderungsübungen dienen. Werden die Buchungsregeln also aus der Bilanz abgeleitet, sind die genannten Merkmale wohl zwangsläufig damit verbunden. Der zentrale Kern des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens, die Veranschaulichung der Wertflüsse im Unternehmensmodell und die Ableitung der Buchungsregeln daraus (vgl. Sloane 1996, S. 27; Bouley 2017, S. 27), bleibt daher in den analysierten Büchern komplett außer Ansatz. Selbst wenn Merkmale wie die Verwendung eines Modellunternehmens oder die Konteneinführung nach der Auffassung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens durchaus in den Büchern vorhanden sind, geht es zu weit, von einer Kombination der beiden Ansätze zu sprechen. Gemäß der Forschungsfrage In welchem Umfang sind Elemente der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens im Anfangsunterricht des Rechnungswesens in Schulbüchern der Handelsakademie repräsentiert? ist daher zu konstatieren: In allen untersuchten Büchern finden sich sowohl Elemente der Bilanzmethode als auch des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens. Das Verhältnis zwischen den

84 Interpretation und Ausblick Seite 77 beiden Ansätzen variiert von Buch zu Buch stark, wobei den Schulbüchern des Trauner- und Jugend & Volk Verlages eine verstärkte Tendenz zur Verwendung von Elementen des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens bescheinigt werden kann. Grundhaltung aller drei Bücher ist aber die Bilanzmethode, die sich in ihren Grundzügen durchzieht, jedoch durch Einflüsse des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens unterstützt wird. Zusammenfassend auf die drei untersuchten Bücher können folgende Schlüsse gezogen werden: Das Buch des Manz-Verlages zeigt anhand der Analyseergebnisse den geringsten Anteil an Elementen des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens und ist somit am stärksten bilanzmethodisch orientiert zu sehen. Das Buch des Jugend & Volk Verlages tendiert bereits nachweislich stärker in die wirtschaftsinstrumentelle Richtung, indem es sich durch das Modellunternehmen und die frühzeitige Konteneinführung ohne Bilanzbezug von der Bilanz ein Stück weit entfernt. Auch ein höherer Anteil an belegorientierten Beispielen zeugt von einem klar stärkeren wirtschaftsinstrumentellen Einfluss im Vergleich zum Manz-Verlag. Den größten Einfluss an Elementen des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens im Anfangsunterricht hat das Buch des Trauner-Verlages. Sie sind nicht nur zahlenmäßig, sondern auch inhaltlich stark ausgeprägt und nehmen eine bemerkenswerte Stellung in der Kombination mit der Grundhaltung der Bilanzmethode ein. Es werden Aspekte beider Ansätze gemeinsam verwendet und somit stellt das Buch des Trauner-Verlags für Lernende eine zeitgemäße, verständliche und abwechslungsreiche Anleitung für den Anfangsunterricht des Rechnungswesens zur Verfügung. 5.2 Ist eine Kombination aus beiden Ansätzen möglich? Da die Kernaussagen der beiden fachdidaktischen Ansätze der Bilanzmethode und des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens derartig voneinander abweichen und teilweise ins Gegenteil gehen oder zumindest gegenseitiger, großer Kritik ausgesetzt sind (siehe Kapitel 3 Methodische Ansätze des Buchführungsunterrichts), ist eine gleichwertige Kombination aus objektiv-fachlichen Sicht kaum bzw. nicht möglich. Eine Vermischung der Kernaussagen würde auch zu einer Verwässerung der Vorzüge der jeweiligen Ansätze führen, sodass die Grundgedanken beider Ansätze an Wirkung verlieren würden. Dennoch ist bei Verwendung der genannten Grundannahmen der

85 Interpretation und Ausblick Seite 78 Bilanzmethode ein unterstützendes Einbringen von Ansatzpunkten des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens nach den Erkenntnissen der Analyse nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll und wünschenswert. In den folgenden Optionen werden Möglichkeiten beschrieben, wie Elemente des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens eine bilanzmethodische Ausrichtung des Unterrichts positiv unterstützen können Option 1: Einführendes Beispiel Kassabuch Wie bereits in der Analyse sichtbar wurde, sind einige verschiedene einführende Beispiele denkbar, welche aber nicht an die später verwendete methodische Grundhaltung gebunden sind. Das Kassabuch hat aus folgenden Gründen in der Anfangsphase das wohl größte Potenzial: Diese Aufgabenstellung knüpft an die Vorerfahrungen der Lernenden an, da sie üblicherweise bereits über Taschengeld verfügen und ihr Geld selbständig verwalten (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 55). Damit wird ein zu abstrakter und theoretischer Einstieg vermieden und dieser wird für die Lernenden greifbarer. Weiters wird bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu den zentralen Arbeitstechniken der Buchhaltung hingeführt, die sich in weiterer Folge durchziehen werden. Ebenso wird die Thematik einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung zu einem sehr frühen Zeitpunkt in verständlicher Weise behandelt (vgl. Preiß und Tramm 1990, S. 55). Zudem kann bei einem Kassabuch durch die Erfassung des Ist-Bestandes auf die Inventur und daher auch auf die Bilanz hingewiesen und ein Soll-Ist-Vergleich thematisiert werden (vgl. Bouley 2017, S. 23). Ein solcher Einstieg behandelt also sehr vielschichtige Themen, die von Beginn an zum Verständnis der Lernenden positiv beitragen können Option 2: Durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens Einem besseren Verständnis und zur besseren Orientierung vor allem bei neuen Lerninhalten würde ein durchgängiger Einsatz eines Modellunternehmens unterstützen. Ein wiederkehrendes Modellunternehmen gibt ein realistisches, umfassendes Bild über die Zusammenhänge und Prozesse in diesem Unternehmen wieder (vgl. Böhme und Scholz, S. 9). Preiß und Tramm (1990, S. 43) beschreiben auch, dass mithilfe von realistischen Zahlen und Darstellungen in Belegen, die den Alltagserfahrungen der SchülerInnen entsprechen, Lernende kontinuierlich ein gut strukturiertes inneres Abbild des Modellunternehmens bilden. Das wirkt sich wiederum auf das Verständnis der Zusammenhänge aus. Bei immer wechselnden Unternehmen können Verständnisprobleme auftreten, da im Zuge der Analyse offensichtlich wurde, dass die

86 Interpretation und Ausblick Seite 79 Hintergrundinformationen für die jeweilige Unternehmen oft unzureichend sind. Das Modellunternehmen bietet den Lernenden also die Möglichkeit, vor allem neue Lerninhalte anhand eines vertrauten Beispielumfeldes umsetzen zu können, bei dem eine Vielzahl von Vorinformationen und der Bezug zum Unternehmen gegeben ist Option 3: Belegorientierte Beispiele Wie die Ergebnisse der Schulbuchanalyse zeigen, ist der überwiegende Anteil der Beispiele verbalisiert und daher die belegorientierten Übungen unterrepräsentiert. Denkt man aber an die Praxis, in der Geschäftsfälle ausschließlich anhand von Belegen verbucht und bearbeitet werden, geht die Vorgangsweise in den Schulbüchern an der Realität ein Stück weit vorbei. Es liegt daher auf der Hand, dass Lernende, die sich vor allem mit verbalisierten Beispielen konfrontiert sehen, tendenziell Probleme haben, aus Belegen die nötigen Informationen herauszufiltern. Um dem vorzubeugen und die wirtschaftliche Realität besser abzubilden, ist eine zunehmende Verwendung von realistischen Belegen im Unterricht erstrebenswert. Dabei muss es sich nicht nur um Rechnungen, Bankkontoauszüge und Quittungen handeln, auch (wie in der Schulbuchanalyse ersichtlich) Abbildungen von s, Anlageverzeichnissen, Umsatzsteuervoranmeldungen, Firmenbuchauszügen o.ä. unterstützen diesen Ansatz und tragen zu einer praxisnäheren Entwicklung bei Option 4: Parallele Verwendung einer alternativen Buchungsregel Eine Verschmelzung der beiden Ansätze wurde im Verlauf dieses Kapitels bereits kritisch gesehen, dennoch hat die Schulbuchanalyse eine Möglichkeit gezeigt, verschiedene Denkansätze der Buchungssystematik nebeneinander aber nicht in Konkurrenz zueinander aufzugreifen. Wenngleich im Schulbuch des Jugend & Volk Verlages zu den Buchungsregeln der Bilanzmethode nicht der Denkansatz des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens als parallel mitlaufende Alternative verwendet wurde, konnte mit der unabhängigen Buchungsregel Mittelverwendung im Soll und Mittelherkunft im Haben (vgl. Dobrovits et al. 2018, S. 214) bewiesen werden, dass eine zusätzliche Denkvariante ohne für Verwirrung zu sorgen parallel möglich ist. In Anlehnung an die Verarbeitung im genannten Schulbuch wäre ein ähnlicher Ansatz der Buchungsregel Input im Soll und Output im Haben (vgl. Mathes 2007, S. 159; vgl. Tramm 2005, S ) gut denkbar. Als Grundlage dieser Denkweise könnte zu Beginn der Buchungsthematik ein kurzes Exkurskapitel eingefügt werden, in dem das allgemeine Unternehmensmodell mit seinen drei Bereichen kurz thematisiert und die

87 Interpretation und Ausblick Seite 80 Zuordnung der Konten vollzogen sowie die Darstellung der Leistungsprozesse mit Input- und Output-Beziehungen erklärt wird (vgl. Tramm 2005, S. 106). Der Versuch eines solchen Exkurskapitels wurde im Buch des Trauner-Verlages mit der Einführung in den Leistungsprozess vor den laufenden Geschäftsfällen bereits angedeutet (vgl. Berlinger et al. 2017, S ). Daraus ergibt sich der Denkansatz, dass der Input immer im Soll und der Output immer im Haben verbucht wird. Im Anschluss daran könnte wie im genannten Schulbuch eine wiederkehrende Aufgabenstellung Was ist der Input, was der Output? im jeweiligen Geschäftsfall verwendet werden. Dieser zweite, unabhängige Denkansatz könnte nicht nur als Ergänzung zum bilanzmethodischen dienen, sondern könnte auch als eine Art Kontrollfunktion herangezogen werden. Somit würde auf das prozessorientierte Denken und Verständnis zusätzlich zum Denkansatz der Bilanzmethode eingegangen werden, ohne die Methoden zu viel zu vermischen und sie dadurch zu verwässern. 5.3 Ausblick In Zeiten des gesellschaftlichen, politischen und vor allem technologischen Wandels stehen wichtige Entscheidungen bevor. Die fortschreitende Digitalisierung verändert bereits eine Vielzahl von Arbeitsplätzen durch den Einsatz von Robotik, Sensorik, Big Data und spezieller Software und auch die Arbeitswelt der BuchhalterInnen wird dadurch massiv betroffen sein (vgl. Dengler und Mathes 2015, S. 4 ff). Es werden in Zukunft mehr Aufgabenbereiche von Bedeutung sein, die dem Leitbild eines denkenden Buchhalters mit Tiefenorientierung und -wissen anstatt eines ausführenden praktischen Buchhalters mit Oberflächenorientierung entsprechen (vgl. Seifried 2009, S ). Auf allen Hierarchiestufen sind Aspekte des Rechnungswesens und Controllings Kernbereiche des betriebswirtschaftlichen Handelns, was auch das Verständnis von Leistungsprozessen beinhaltet (vgl. Tramm 2005, S. 101). Aus diesem Grund ist ersichtlich, dass eine (Neu-)Ausrichtung des Buchführungsunterrichtes in die Richtung des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens eine große Chance wäre, auf die veränderte Arbeitswelt bei den heutigen Jugendlichen anzusetzen, die in wenigen Jahren oder Jahrzehnten die tragenden Säulen unserer Wirtschaft sein werden. Die Bilanzmethode hat sich nicht ohne Grund seit Anfang des 20. Jahrhunderts als die vorherrschende Methode im Buchführungsunterricht etabliert und vereint viele Vorteile für Lehrende und Lernende. Aber um auf die Veränderungen aller Art eingehen zu können und die Schwächen der Bilanzmethode auszugleichen, braucht es neue Impulse, die

88 Interpretation und Ausblick Seite 81 durch Einflüsse des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens das System Buchführungsunterricht ins 21. Jahrhundert bringen kann. Durch die Umsetzungen der beschriebenen vier Optionen zur Kombination der Methoden würde bereits ein Schritt in Richtung mehr Praxisbezug, leichter Verständlichkeit und Identifikation der Lernenden mit der Thematik bzw. neue Wege und Ansätze im Prozessbereich von Unternehmen vollzogen werden. Zum Teil erfüllen die Schulbücher des 1. Jahrganges der Handelsakademien diese Aspekte bereits recht gut, Potenzial nach oben ist natürlich noch genügend vorhanden. Selbstverständlich sind aber auch die Lehrpersonen in der Pflicht, über ihre Komfortzone hinauszublicken, sich und das ganze Umfeld zu hinterfragen und auch außerhalb des Schulbuches nach Materialien zu suchen bzw. solche selbst zu erstellen, die das Konzept des Wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens anschneiden ein Exkurskapitel zur Einführung in das allgemeine Unternehmensmodell wie in Option 4 beschrieben, wäre bspw. in einem nur wenige Seiten umfassenden Handout schnell durch eine Lehrperson zusammengestellt, hätte aber unter Umständen eine enorme Wirkung auf das Verständnis und den betriebswirtschaftlichen Horizont der Lernenden. Das Zitat Stillstand ist Rückschritt vom deutschen Topmanager Rudolf von Bennigsen-Foerder ist viel bemüht, passt aber in diesem Zusammenhang ausgezeichnet: Wenn sich unsere Umwelt teils rapide verändert, aber der Unterricht der nächsten Generation nur sehr wenig oder nicht, laufen wir Gefahr, dass diese Generation mit dem Einstieg in die Arbeitswelt und den dort vorherrschenden Bedingungen nicht zurechtkommt. Ein solcher Stillstand in der Entwicklung des Buchführungsunterrichts könnte auch längerfristige Auswirkungen auf die Qualität der handelnden Personen haben. Ergebnis könnten überforderte Arbeitskräfte, rückschrittlich denkende Führungskräfte und dadurch eine Wirtschaft sein, die ihr Potenzial im Vergleich zur überall aufkeimenden Konkurrenz nicht optimal nutzen kann. Nun liegt es an motivierten, gut ausgebildeten und weitsichtigen Lehrpersonen, den aktuellen Weg in die richtige Richtung zu leiten. Ich hoffe, ich konnte mit meinen Ausführungen dazu ein wenig beitragen.

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94 Eidesstattliche Erklärung Seite 87 7 Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit an Eides statt durch meine eigenhändige Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich den angegebenen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die vorliegende Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form noch nicht als Magister-/Master-/Diplomarbeit/Dissertation eingereicht. Datum Unterschrift

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