DR. TAN ZENTRUM FÜR NATURHEILKUNDE UND SCHMERZTHERAPIE
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- Marie Franke
- vor 7 Jahren
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2 Naturheilkundliche Strategien bei Fibromyalgie Vortrag 2. September 2012 Einblicke in die neuen interdisziplinären S3-Leitlinien April 2012 zu Fibromyalgie Warum Naturheilkunde bei Fibromyalgie? Fibromyalgietherapien aus Sicht der westlichen und asiatischen Naturheilkunde Workshop: Schröpfen Ziel: - Aufklärung und Bewusstsein schaffen über das Fibromyalgie- syndrom - Anleitungen zur Selbsthilfe geben
3 Häufige Beschwerden beim Fibromyalgiesyndrom -Muskelschmerzen wechselnder Lokalisation - Rückenschmerzen - Gelenkschmerzen wechselnder Lokalisation - Müdigkeit - nicht erholsamer Schlaf - Zerschlagenheit am Morgen - Morgensteifigkeit - Konzentrationsschwäche - Antriebsschwäche - Geringe Leistungsfähigkeit - Vergesslichkeit - Laborparameter unauffällig!!! = Fibromyalgie = Einbildung????
4 Wie definiert man nun das Fibromyalgiesyndrom? Chronic Wide Spread Pain (CWP) schon 1990 klassifiziert durch ACR: - > 3 Monate Schmerzen in der Wirbelsäule (HWS oder BWS oder LWS) - UND in der rechten und linken Körperhälfte - UND oberhalb und unterhalb der Taille UND Müdigkeit (seelisch oder körperliche) + Schlafstörungen/nicht erholsamer Schlaf + Schwellung / Steifigkeit (Hände /Füße / Gesicht) UND Ausschluß einer anderen organischen Erkrankung
5 Risikofaktoren für das Auftreten eines Fibromyalgiesyndroms -Vorliegen einer entzündlich rheumatischen Grunderkrankung - Genpolymorphismen des 5-HT2-Rezeptors (Vererbung!) - Lebensstilfaktoren: - Rauchen - Übergewicht - mangelnde körperliche Aktivität -Psychische Faktoren: - körperl. Misshandlung in Kindheit o. Erwachsenenalter - sexueller Missbrauch - Stress am Arbeitsplatz
6 Pathophysiologie des Fibromyalgiesyndroms - spezielle Autoantikörper und Interleukin-6 im Plasma und Serum erhöht - Substanz P (Neurotransmitter) erhöht und Serotonin erniedrigt (jedoch auch bei anderen chronischen Schmerzpatienten) - Lernmechanismen (Konditionierung) Das Ausbilden des Fibromyalgiesyndroms am ehesten als Endstrecke vieler organischer, psychologischer und bio-sozialer Faktoren anzusehen
7 Empfohlene Physiotherapie beim Fibromyalgiesyndrom aerobes Ausdauertraining 2-3 x pro Woche für 30 min mit geringer-mittlerer Intensität (50-85% des HF max) - schnelles Spazierengehen - Walking - Fahrradfahren / Ergometertraining - Tanzen -Aquajogging Krafttraining 2 x pro Woche für 60 min mit geringer-mittlerer Intensität (Physiotherapie /Sportstudio)
8 Funktionstraining Empfohlene Physiotherapie beim Fibromyalgiesyndrom 2 x pro Woche mind 30 min (Trocken- oder Wassergymnastik) im Rahmen von Rehasport 24 Monate verordnungsfähig Thermalbäder (Wärmeanwendungen) 5 x Woche (warmes Wasser, Whirlpool, Sauna, Dampfbad, Meerwasser, Thermal) Muskeldehnung (Stretching) 2-3 x 60 min/woche
9 Empfohlene Psychotherapien beim Fibromyalgiesyndrom Entspannungsverfahren + aerobes Training Kognitive Verhaltenstherapie (alleine) oder + aerobes Training Biofeedback Hypnose / geleitete Imagination (Freuds Sofa)
10 Empfohlene Medikamente beim Fibromyalgiesyndrom Es gibt kein Medikament, das für das Fibromyalgiesyndrom zugelassen ist! Duloxetin ( Cymbalta ) bei FMS alleine + Depression oder Angst Amitriptylin Pregabalin ( Lyrica ) Fluoxetin oder Paroxetin bei FMS + Depression oder Angst
11 Was kann man selber tun gegen Schmerzen? Ernährung (keine Empfehlung in Leitlinien) Bewegung (starke Empfehlung) europäische und chinesische Naturheilkunde (Qi Gong / Tai-Chi /Yoga und Akupunktur starke Empfehlung)
12 Ernährungsempfehlungen: was man reduzieren sollte Tierische Eiweiße = Übersäuerung Gesättigte Fette wie Butter, Sahne, Vollfettkäse, Eigelb, Nüsse, fetter Fisch (Aal, Lachs, Hering), Margarine = Arteriosklerose, Übersäuerung Weißmehlprodukte und Zucker = Übersäuerung Übermaß Zitrusfrüchte (schlecht für Ca-Einbau) übermäßig Alkohol (entzieht Vit C und E) Konservierungs-,Farbstoffe und Geschmacksverstärker = Allergie und Schwächung des Körpers
13 Ernährungsempfehlung: mediterrane Kost reich an Obst + Gemüse reich an Omega 3: Fisch, Rapsöl Vit E, Vit B = Vollwert wenig rotes Fleisch viel Fisch = Antioxidantien = antientzündlich = antientzündlich = wenig Arachidonsäure
14 Säure-Basen Haushalt Gut gegen Schmerzen und für den allgemeinen Gesundheitszustand ist ein eher basisches Körpermilieu: -Ernährung - Basentees (250 g Fenchel, 100g Anis, 50g Kümmel, 50g Süßholz, 15g Maisbart) Zwei Teelöffel dieser Mischung werden mit einem Liter kochendem Wasser übergossen. Dann lässt man den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen und seiht ihn ab. Er ist auch kalt gut trinkbar. - Basenpulver - Procain-Basen Infusionen
15 Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) Als Heil-und Hilfsmittel zur Miete verordnungsfähig!
16 Traditionelle Chinesische Medizin
17 Traditionelle Chinesische Medizin Akupunktur löst nach chinesischer Vorstellung Blockaden von Lebensenergie (Qi) und Blut (Empfehlung nach Leitlinie!) 10 x Akupunktur wird bei LWS- und Knieverschleiß von den gesetzlichen Kassen pro Jahr übernommen
18 Schröpfkopfmassage Anhand des Gummiballs wird ein Unterdruck im Glas erzeugt und die Gewebsschichten in das Glas gezogen entlang von Muskelpartien wird das Schröpfglas versetzt oder aufgesetzt die Durchblutung wird angeregt, Gewebsschichten gelockert Empfohlen bei Muskelverspannungen
19 Qi Gong (Empfehlung nach Leitlinie)
20 Qi Gong Kultivieren des Qi Körper und Geistübungen, um das qi zum freien Fließen zu bringen als Therapie oder zur Prävention Meditation in Bewegungen ( Relaxation Response ): langsame Bewegungen, oft auf Atmung konzentriert Ziel: Das qi zum freien Fließen zu bringen und qi -Blockaden zu lösen, Löst Verspannungen, beruhigt den Geist, hilft gegen Schmerz
21 Take Home Message: Eigeninitiative! Ernährung: Säure arm, antientzündlich - mediterrane Vollwertkost - Kräutertee, Basenpulver, Procain-Basen Infusionen - Stop Rauchen, Gewicht reduzieren Bewegung: 2-3 x pro Woche 30 min aerobe Bewegung (erhöht Lebensqualität durch Serotonin, gegen Muskelverkrampfungen, ) Therapien: - Reizstromgerät - Akupunktur / Akupressur (Leitlinie) - Schröpfkopfmassagen - Qi Gong (Leitlinie)
22 Anmeldung im Zentrum Patient meldet sich telefonisch im Zentrum und bekommt einen Schmerzfragebogen per Post zugesandt oder holen ihn sich ab. Den Fragebogen ausgefüllt zurücksenden oder vorbei bringen. Wir rufen an und machen mit Ihnen einen Termin im Zentrum für das Erstgespräch aus. Überweisung zur Schmerztherapie + Versichertenkarte mitbringen. Alle Vorbefunde mitbringen! Erstgespräch über mind. 1 h unter Berücksichtigung der bio-psycho-sozialen Umstände, naturheilkundliche Aspekte, körperliche Untersuchung. Gemeinsames Ausarbeiten von Therapiestrategien.
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