Risikomanagement. aus Sicht des Abschlussprüfers. Dipl. Kfm. GLP. Der Spezialist für Risikomanagement und Wirtschaftsprüfungssysteme
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- Andreas Hase
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1 Risikomanagement aus Sicht des Abschlussprüfers Christoph Gebler Dipl. Kfm. Landshut
2 Gliederung 1. Umgang mit Risiken im Unternehmen - Wie erkenne ich ein Risiko? - Strategisch vs. operativ wo ist der Unterschied? - Risikomanagement vs. Controlling vs. Kostenrechnung - Wie wird in der Realität mit Risiken umgegangen? - Praxisbeispiel: Risikomanagement wie es sein sollte 2. Umgang mit dem Prüfungsrisiko - Welche Risiken sind bei einer Prüfung zu beachten? - Was besagt der IDW PS 261? - Soll ich den Prüfungsauftrag annehmen? - Was genau macht mein Mandant? - Wie umfangreich wird die Prüfung? - Wozu die aufwendige Dokumentation? - Praxisbeispiel: Risikoorientierte Prüfung und Dokumentation
3 Wie erkenne ich ein Risiko? Risiko ist die Kombination von Krise und Chance! Die Krise: (Eigenes) Versagen Veränderung des Umfelds Verpassen von Gelegenheiten Untätigkeit Die Chance: + Situationsveränderung + Chance auf Gewinn + Minimierung von Verlusten + Überleben Bewertung: Wie wahrscheinlich ist mein Erfolg? Bewertung: Was kann ich maximal erreichen? Fokus: Heute! Verändern Taten Vertrauen Fokus: Zukunft! Erkennen Ziele Erfolg
4 Wie erkenne ich ein Risiko? Die 4 Typen einer Unternehmenskrise: => Sie sind gefragt!!
5 Wie erkenne ich ein Risiko? Die 4 Typen einer Unternehmenskrise: Absatzkrise nachlassende Marktwirkung (Umsatzrückgang, sinkende Deckungsbeiträge, geringer Anteil an Neuprodukten) Kostenkrise zu hoher Ressourceneinsatz (Fixkosten, Prozesseffizienz, Pro-Kopf-Umsatz) Liquiditätskrise (Kreditlinienüberschreitungen, steigende Kapitalintensität, steigende Vorräte, rückläufige Abschreibungen) Managementkrise mangelnde Krisenerfahrung (zu spätes Handeln, zu langes Business as usual ) Ausgelöst wird die Krise in der Regel durch Zusammentreffen interner und externer Parameter Managementfehler sind allerdings fast immer dabei! Ein vorausschauendes Unternehmen beschäftigt sich permanent und sehr bewusst mit den Anzeichen einer Krise. Das Management ist Krisenerfahren und schafft eine Risikokultur, die das Unternehmen stärkt.
6 Strategisch vs. Operativ wo ist der Unterschied? Strategisch: Umfeld Geschäftsmodell Going Concern Subjektive Bewertung Operativ: Abläufe Systematik IKS Frühwarnindikatoren Kontrollen Zuverlässigkeit
7 Risikomanagement vs. Controlling vs. Kostenrechnung Qualitative Analyse Beschreibung eines Zustands inkl. möglicher Konsequenzen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit Semi-Quantitative Analyse Zuordnung von numerischen Werten zu qualitativen Beschreibungen Quantitative Analyse Bewertung mit numerischen Werten Buha - Systeme Mgt. Info. Systeme Controlling - Systeme Balanced Scorecard Risikomanagement Rating: qualitativ und quantitativ Problem: Übersichtliche Darstellung und Kontrolle Problem: Inkonsistenzen und Fehleranfälligkeit => vermeiden! Problem: Interpretation, fehlende Hintergrundinformation (qualitative Analyse!!)
8 Wie wird in der Realität mit Risiken umgegangen? Der Faktor Mensch Erfahrung Wie? Gestandenes Management mit stabilem IKS und klarer Strategie in between Wette Glücksritter ohne Systematik Trouble Mgt. Wann? Vorausschauendes Handeln
9 Wie wird in der Realität mit Risiken umgegangen? Das Prüfungsrisiko gering Prüfungsrisiko Erfahrung Wie? Gestandenes Management mit stabilem IKS und klarer Strategie in between hoch Wette Glücksritter ohne Systematik Trouble Mgt. Wann? Vorausschauendes Handeln hoch Prüfungsrisiko gering Problem: Auseinanderklaffen von persönlicher Wahrnehmung und Realität! Beispiel: Subprime / Finanzmarktkrise Welche Anzeichen gibt es? => Sie sind gefragt!!
10 Wie wird in der Realität mit Risiken umgegangen? Problem: Auseinanderklaffen von persönlicher Wahrnehmung und Realität! Beispiel: Subprime / Finanzmarktkrise Welche Anzeichen gibt es? Gier, Neid extremer Ehrgeiz unverhältnismäßiger privater Konsum extreme Marktentwicklungen persönliche Überschätzung Bequemlichkeit unrealistische Marktwahrnehmung (z.b. Globalisierung) Einstellung: War schon immer soùwird schon nix passierenù uneingeschränktes Systemvertrauen ù Was muss das Unternehmen tun? Transparenz schaffen!
11 Praxisbeispiel: Risikomanagement wie es sein sollte Live Demo
12 Welche Risiken sind bei einer Prüfung zu beachten? => Sie sind gefragt!!
13 Welche Risiken sind bei einer Prüfung zu beachten? Internes Kontrollsystem (Unternehmen): Fehlerrisiken Betrugsrisiken Systematische Risiken Strategisches Risikomanagement (Unternehmen): Ausfallrisiken (Aufträge, Forderungen, Forschung & Entwicklung, Marketing, Supply Chain) Wettbewerbsrisiken Regulatorische Risiken Projektrisiken Zukunftsfähigkeit (Going Concern) Mandatsmanagement (Prüfer): Haftungsrisiko (eigene Fehler, Dokumentation, Nachschau, Peer Review, WPK) wirtschaftliches Risiko (Prüfungsplanung, Effizienz)
14 Welche Risiken sind bei einer Prüfung zu beachten? Die richtige Reihenfolge: Mandatsmanagement (Prüfer): 1. wirtschaftliches Risiko (Prüfungsplanung, Effizienz) Strategisches Risikomanagement (Unternehmen): Ausfallrisiken (Aufträge, Forderungen, Forschung & Entwicklung, Marketing, Supply Chain) Wettbewerbsrisiken Regulatorische Risiken Projektrisiken Zukunftsfähigkeit (Going Concern) 2. Haftungsrisiko (eigene Fehler, Dokumentation, Nachschau, Peer Review, WPK) Internes Kontrollsystem (Unternehmen): Fehlerrisiken Betrugsrisiken Systematische Risiken
15 Was besagt der IDW PS 261? Motivation: Überarbeitung des PS 260 aufgrund der ISA 315 und 330. Informationsgewinnung: Informationsgewinnung ist wesentlicher Bestandteil der Prüfungshandlungen zur Risikobeurteilung über die gesamte Dauer der Prüfung. Verstehen des Geschäftsmodells: Prüfer muss Geschäftsmodell, Umfeld, Risiken, Strategie und die Umsetzung von Maßnahmen des zu prüfenden Unternehmens verstehen. Vorher genügten lediglich Kenntnisse überù
16 Was besagt der IDW PS 261? Der Prüfer muss sich konkret mit folgenden Aspekten befassen: Branche rechtliche Rahmenbedingungen maßgebendes Rechnungslegungssystem externe Faktoren Ziele, Strategien Geschäftsrisiken hinsichtlich falscher Angaben in der Rechnungslegung Messung und Überwachung des wirtschaftlichen Erfolgs rechnungslegungsrelevantes IKS Dokumentation: Risiken sind hinsichtlich ihrer Bedeutung zu dokumentieren. Die Reaktion auf Risiken (Funktionsprüfungen, aussagebezogene Prüfungshandlungen) sind zu dokumentieren. Mehrjähriger Prüfungsplan: Die Wirksamkeit von Kontrollmaßnahmen muss spätestens alle 3 Jahre überprüft werden. Unveränderte Kontrollmaßnahmen aus Vorjahren müssen zumindest stichprobenartig hinsichtlich der Wirksamkeit überprüft werden.
17 Soll ich den Prüfungsauftrag annehmen? gering Prüfungsrisiko hoch Ja. genau planen attraktiv??? Sehr genau planen riskant Ja. Effizient planen sehr attraktiv Ja. risikoorientiert planen attraktiv Wichtige Fragen: Bin ich wirklich unabhängig? Habe ich das erforderliche Know-how? Habe ich ausreichend Zeit? Ist der Auftrag profitabel? gering hoch Dokumentation Im Unternehmen Prüfungsumfang hoch gering Ausnahme: Unternehmen ist finanziell gesund und bietet Möglichkeiten für Ergänzungsleistungen.
18 Was genau macht mein Mandant? Beurteilungsgegenstände: => Sie sind gefragt!!
19 Was genau macht mein Mandant? Beurteilungsgegenstände zur Auftragsannahmeentscheidung: Unabhängigkeit, Befangenheit Interessenkonflikte Wirtschaftliche / rechtliche Lage Prüfungshemmnisse Prüferwechsel Bestandsgefährdende Risiken Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen / Unternehmen Berufshaftpflicht Kategorien der vorläufigen Risikoeinschätzung: Geschäftsmodell Rechnungslegungspolitik Finanzielle Lage Unternehmensfortführung Manipulationen IT Komplexität
20 Wie umfangreich wird die Prüfung? => Sie sind gefragt!!
21 Wie umfangreich wird die Prüfung? Auftragsannahme Vorläufige Risikoeinschätzung Feststellungen (Risiken) Funktionstests IKS Prüfung Bestimmung der Wesentlichkeiten Prüfungsplanung Bestimmung des inhärenten Risikos eines Prüffeldes Zuordnung zu Prüffeldern Prüfung der Prüffelder Abschließende Prüfungshandlungen Aussagebezogene Prüfungshandlungen (zielgenau und so wenig wie nötig!) Prüfungsstrategie + mehrjähriger Prüfungsplan
22 Wozu die aufwendige Dokumentation? => Sie sind gefragt!!
23 Wozu die aufwendige Dokumentation? 1. Haftungsrisiko Falls nachweisbar Fehler als unbedenklich testiert werden haftet der Prüfer. Spektakulärster Fall: Enron. Hier wurde Arthur Andersen für das Testat zur Verantwortung gezogen und die damals global drittgrößte Partnerschaft musste sich auflösen. 2. Wahrung des Berufsstandes Die WPK achtet sehr streng auf die Einhaltung der Richtlinien. Peer Review und Nachschau als Mittel zur Qualitätssicherung werden sehr ernst überprüft.
24 Praxisbeispiel: Risikoorientierte Prüfung und Dokumentation Live Demo
25 Herzlichen Dank.
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Inhaltsverzeichnis S. 1/220 Vorwort 7 Kapitel A: Qualitätssicherung 11 1. Vorbemerkungen 11 2. Definitionen 11 3. Qualitätssicherungskonzept 11 4. Regelungen zur Steuerung und Überwachung der Qualität
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