Der Wechsel der Sprachen im Gehirn - Neue Einblicke in das code-switching mittels funktioneller Kernspintomographie

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Der Wechsel der Sprachen im Gehirn - Neue Einblicke in das code-switching mittels funktioneller Kernspintomographie"

Transkript

1 Der Wechsel der Sprachen im Gehirn - Neue Einblicke in das code-switching mittels funktioneller Kernspintomographie Christoph Krick und Wolfgang Reith, Neuroradiologie Sigrid Behrent und Rita Franceschini, Romanistik Zur Forschungsgeschichte Die in der Medizin und den Neurowissenschaften vorherrschende Vorstellung, unterschiedliche Areale des Gehirns seinen verantwortlich für verschiedene Komponenten der Sprachverarbeitung geht zurück auf die Beobachtungen von Pierre Paul Broca und Carl Wernicke in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Broca fand bei Patienten, die nicht mehr sprechen konnten, eine Schädigung im unteren Teil des präfrontalen Cortex der linken Hirnhälfte. Dieser Bereich wird heute als Broca-Areal bezeichnet (siehe Abb. 1). Eine rasch eintretende Schädigung dieses Areals führt zu einem Verlust der Fähigkeit zur Sprachproduktion, der motorischen Aphasie. Zum selben Zeitpunkt beschrieb Wernicke Patienten mit linksseitigen Läsionen im Übergang von parietalen und temporalen Cortex, die nicht fähig waren, gesprochene Sprache zu verstehen. Dieser Bereich wird als Wernicke-Areal bezeichnet (siehe Abb. 1), seine Schädigung führt zu einem Verlust des Sprachverständnisses, der sensorischen Aphasie (heute bestimmt man die Areale nach zytoarchitektonischen Kriterien, gemäß P. Im Rahmen eines transdiziplinären Forschungsprojektes des Romanistischen Instituts der Universität des Saarlandes und der Abteilung für Neuroradiologie der Universitätskliniken des Saarlandes 1) sollen mit Hilfe bildgebenden Verfahren, speziell mit fmri, die neurobiologischen Korrelate des Sprachwechsels (Code-switching) bestimmt werden. Beim Code-switching, das bei mehrsprachigen Personen zu beobachten ist, wechseln Sprecher innerhalb derselben Rede zwischen zwei Varietäten. Obwohl dieses Phänomen bereits seit Jahrzehnten weltweit erforscht wird, gibt es noch immer Fragen bezüglich des Mechanismuses, dem das Gehirn folgt, wenn es beim flüssigen Sprechen mit zwei unterschiedlichen Grammatiken umgeht. Brodmann, kurz BA). Dieses klassische neurologische Modell der für Sprache verantwortlichen Hirnregionen stammte ausschließlich aus der Untersuchung von Hirnverletzten. EEG-Ableitungen und Analysen der ereignisbezogenen Potenziale (ERP) unterstützen das neurologische Modell (vgl. Friederici et al. 1999a, b), aber mit geringer räumlicher Auflösung. Erst durch die Entwicklung der neuen bildgebenden Verfahren wurde es möglich, die funktionelle Anatomie der Sprachverarbeitung im Gehirn von gesunden (nicht hirngeschädigten) Probanden unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen. Für funktionelle Magnetresonanz- Untersuchungen (fmri) werden die Änderungen der regionalen Hirndurchblutung erfasst, ausgehend von der Beobachtung, dass sich neuronale Aktivität in einer Steigerung der lokalen Hirndurchblutung widerspiegelt. Eine Übersicht über das Potenzial dieser Technik und die frühen Befunde zur Sprachverarbeitung im Gehirn finden sich in der auch für Nicht-Fachleute gut lesbaren Monographie Bilder des Geistes von Posner und Raichle (1996). Die Anwendung von MRI für die Lokalisierung von Hirnfunktionen wurde erstmals von Belliveau et al beschrieben. Während diese Autoren noch Kontrastmittel benutzen, zeigte sich bald, dass es möglich ist, allein durch Messung des Blut-Sauerstoff-Gehaltes (blood-oxygen level dependent - BOLD) regionale Hirnaktivierung darzustellen (Übersicht z.b. bei Papke et al. 1999). Mit dem MRI (siehe Abb. 2) besitzen wir eine nichtinvasive, hochauflösende, anatomisch detailgetreue Technik, die es uns erlaubt, dem Gehirn Abb. 1: Mittels fmri gemessene Aktivierungen in den Spracharealen 19 gesunder Rechtshänder beim Lesen eines Fließtextes in ihrer Erstsprache (p=0.01). Quelle: C.M. Krick, Neuroradiologie der Universitätskliniken Homburg 1) Das Forschungsprojekt trägt den Titel Vom Mediziner zum Dolmetscher: Code- Switching und Sprachkompetenz in der funktionellen Bildgebung (fmri) und wird geleitet von Prof. Dr. Rita Franceschini, Lehrstuhl für Angewandte Sprachwissenschaft und Sprachlehrforschung Französisch und Italienisch und Prof. Dr. Wolfgang Reith, Abteilung für Neuroradiologie der Universitätskliniken des Saarlandes. Das Projekt wird von der Universität des Saarlandes gefördert (Beginn: , TG 84) 2 Universität des Saarlandes

2 Abb. 2: Kernspintomograph "Sonata" von Siemens in der Abteilung für Neuroradiologie der Universitätskliniken. Der Proband liegt auf der Untersuchungsliege mit dem Kopf in der Mitte der Magnetspule. Während der fmri-messung kann z.b. ein Lauftext über einen Projektor auf eine transparente Leinwand projiziert werden. Der Proband kann diesen über ein Spiegelsystem sehen. Quelle: Siemens AG sozusagen bei seiner Arbeit zuzusehen. Es ist eine noch relativ neue Technik, die Entwicklungspotenzial zeigt, v.a. was die zeitliche Auflösung angeht. Stellt man Personen eine Aufgabe, kann man mittels dieser Technik also Fragen nach der Lokalisation von Aktivierungen gut beantworten, nicht so sehr diejenigen nach dem zeitlichen Ablauf. In weniger als einem Jahrzehnt ist eine Fülle von Daten zur funktionellen Neuroanatomie des Sprachverständnisses und der Sprachproduktion erhoben worden. Es hat sich dabei gezeigt, dass neben den klassischen linksseitigen perisylvischen Arealen weitere Hirngebiete aktiviert werden (s. Übersichten bei Pulvermüller 1999). Es zeigt sich neuerdings, dass Sprache durch einen höchst komplexen Prozess zustande kommt, bei dem das Gehirn ein aufgabenspezifisches Zusammenspiel von Arealen in Gange setzt, um Information zu extrahieren und eine Antwort zu formen. Die Unterscheidungen, die auf neurobiologischer Basis pertinent sind, scheinen indes nicht unmittelbar mit den Annahmen aus den herkömmlichen Sprachtheorien übereinzustimmen. Hier muss noch einiges an Grundlagenforschung erbracht werden. Sowohl durch direkte Stimulationen als auch mittels fmri konnte nachgewiesen werden, dass die dominante Hirnhemisphäre für die Sprachverarbeitung zum Teil von der Händigkeit abhängt. Bei nicht ganz der Hälfte der Linkshänder sind überwiegend rechtshemisphärische Areale aktiv. Bei den Rechtshändern ist dies nur ganz selten der Fall. Insgesamt scheint die Sprachfunktion als eine der neusten Hirnleistungen in der Evolution kognitiver Fähigkeiten bei der Menschwerdung eine noch sehr plastische Eigenart zu besitzen. Wenn die Sprache beim Sprechen wechselt: Code-switching Im Rahmen eines transdiziplinären Forschungsprojektes des Romanistischen Instituts der Universität des Saarlandes und der Abteilung für Neuroradiologie der Universitätskliniken des Saarlandes sollen mit Hilfe bildgebender Verfahren, speziell mit fmri, die neurobiologischen Korrelate des Sprachwechsels (Code-switching) bestimmt werden. Der Begriff Code-switching beschreibt generell jenes Phänomen, wenn Sprecher innerhalb derselben Rede zwischen zwei Varietäten wechseln, wie etwa in: Ich war une fois in Strasbourg. Das war für Noël. (Bsp. M. Peter, Saarbrücken, ). Es handelt sich um ein Verhalten, das weltweit in vielen Gruppen von kompetenten mehrsprachigen Personen beobachtbar ist und zu dem seit fast drei Jahrzehnten intensiv geforscht wird (einen Überblick dazu erhält man bspw. in Milroy/Muysken 1995, Auer 1998, Muysken 2000). Man unterscheidet Sprachwechsel zwischen einzelnen Sprechern, zwischen Äusserungen desselben Sprechers und innerhalb einer Äusserung, wie im obigen Beispiel. Letzters wird als spezielles Phänomen auch unter den Begriff code-mixing gefasst. All dies geschieht immer bei ungehemmtem Sprechfluss (und meist unter informellen Bedingungen). Wortfindungsphänomene oder die eingebürgerte Verwendung eines Fachbegriffs aus einer anderen Sprache werden nicht unter den Oberbegriff Code- Switching gefasst. Kompetente Code-switcher können die beiden Sprachen auch gänzlich separiert verwenden. Beim Code-switching vermischen sich also die Sprachen nicht zu einem dritten gemischten Code, der nur einer Gruppe verständlich wäre. Die Sprachelemente werden in der ursprünglichen Form übernommen. Das Code-switching untersteht wie andere Sprachweisen auch einer besonderen Grammatik. Es hat ebenso sehr seine Regeln, gegen die man verstossen kann. So ist es nicht möglich, im obigen Beispiel aus dem saarländisch-lothringischen Sprachkontaktraum * Ich war ein fois in Strasbourg zu sagen (noch, etwa, * Das était für Noël ): im ersten Fall ist der Wechsel zwischen Artikel und Nomen blockiert, und wie im zweiten Fall gibt die deutsche Satzsyntax den übergeordneten Rahmen vor und setzt die Matrix, in welche die einzelnen Elemente eingebettet werden. Nach einer verbreiteten Theorie spricht man von einer matrix language und einer embedded language (cf. Myers- Scotton 1993). Im obigen Beispiel ist Französisch die eingebettete Sprache, die der deutschen übergeordneten Grammatik folgt (in den eingebetteten Inseln herrscht hingegen die französische Grammatik vor). Doch auch die Struktur der anderen Sprache, die Matrix-Sprache, kann wechseln: beginnend mit einem dominant deutschen Satzmuster kann im Verlauf des Gesprächs die Syntax einer anderen Sprache wirksam werden. Wie es möglich ist, dass manchmal auch kontrastierende Grammatikregeln der einen und der anderen Sprache in Wechselwirkung treten können, ist für die Sprachwissenschaft ein wichtiges Thema. Es betrifft die Frage, in welcher Weise eine gemeinsam geteilte Grammatik der involvierten Sprachen dem Code-switching zugrunde gelegt werden soll, wie einzelsprachliche Anteile davon abzugrenmagazin forschung 2/2003 3

3 zen sind, und wie sich davon Regeln unterscheiden, die das Code-switching speziell betreffen. Nebst solchen spezifisch sprachwissenschaftlichen Interessen werfen die Sprachwechselphänomene die Frage auf, wie das Gehirn mit zwei unterschiedlichen Grammatiken beim flüssigen Sprechen umgehen kann. Wie kann das Gehirn so schnell von einer Sprache in die andere wechseln? Liegt eine Grammatik zugrunde oder zwei, oder eine partiell geteilte? Wie kann dieselbe Person zwei Sprachen gleichzeitig, in einem bilingualen Modus, bereithalten und einmal im monolingualen Modus eine der beiden inhibieren? Handelt es sich um eine spezifische Kompetenz? Deutet es auf eine gemeinsame Basis der beiden Sprachen hin? Kann man ein neurobiologisches Korrelat für die Matrix-Sprache finden? In diesem Feld sind interdisziplinäre Herangehensweisen nötig - wie hier praktiziert z.b. eine Zusammenarbeit zwischen Sprachwissenschaftlern und Neuroradiologen. Angesichts der Komplexität des Phänomens ist es ratsam, schrittweise vorzugehen. So haben wir uns in unserem gemeinsamen Projekt entschieden, Sprachwechsel zu analysieren, die zwischen Sätzen stattfinden und nicht innerhalb einer einzelnen Äusserung wie im obigen Beispiel. Solche schnellen Wechsel wären für die nicht sonderlich gute Zeitlauflösung im MR Gerät (noch) mit grösseren technischen Problemen verbunden gewesen. Und offensichtliche praktische Beschränkungen liegen vor, wenn wir idealerweise zwei miteinander sprechende Code-switcher direkt messen möchten (der MR-Scanner ist sehr laut, es stehen weder zwei gleiche Tomographen zur Verfügung noch wären die Platzverhältnisse in einem Gerät für zwei Personen konfortabel...). Harry Potter im Kernspintomographen Bei unserer Studie wird zunächst nicht die mündliche Produktion, sondern die visuelle Perzeption beim Sprachwechsel gemessen. Dazu werden die Probanden gebeten, im Kernspintomographen einen Text zu lesen, der ihnen als durchgehender Lauftext präsentiert wird. Dieser Text ist eine zusammenhängende Geschichte; nach ungefähr drei Sätzen wechselt jedoch (an den Satzgrenzen) die Sprache zwischen der Erstsprache der Probanden (Deutsch) und einer ihrer Zweitsprachen 2). Bei der Geschichte, die zu lesen ist, handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem ersten Band von J.R. Knowling s Harry Potter. Dies bot sich an, weil der Text in vielen Übersetzungen vorliegt, weitum bekannt und auch mit geringerer fremdsprachlicher Kompetenz leicht lesbar ist. Darüber hinaus ist der Text spannend genug, um die Aufmerksamkeit über die Versuchsdauer von ca. 50 Min. zu sichern. Abb. 3: Sprachabhängige Aktivierungen beim Lesen in L1 (grün) und L2 (rot). Beim Lesen in L2 sind Mehraktivierungen perisylvisch im Broca- und Wernicke-Areal, in BA 9 und rechts frontoparietal ( rechtes Broca ) zu beobachten (n=24; p=0.01). Areale, die überlappend von beiden Sprachen aktiviert werden, sind gelb umrandet dargestellt. Quelle: C.M. Krick, Neuroradiologie der Universitätskliniken Homburg Die Probanden lassen sich drei verschiedenen Kompetenzgruppen zuordnen, je nachdem ob sie im Alltag wenig, viel oder sehr professionell mit Sprache umgehen. Wir nennen diese Kompetenz äussere Kompetenz, sie gibt den Grad der Expertise an, mit der die Probanden tagtäglich mit Sprache umzugehen haben. Es handelt sich um Gruppe I: Medizinstudenten, die wenig Kontakt mit der Fremdsprache haben und zu ihr tendenziell ein instrumentelles Verhältnis haben Gruppe II: Sprachstudenten, die regelmäßig die Fremdsprache sprechen und sich mit ihr auseinandersetzen Gruppe III: Dolmetscher, die zum Wechsel zwischen den Sprachen ein professionelles Verhältnis haben. Mittels eines standardisierten Selbsteinschätzungstests, der zum europäischen Referenzrahmen gehört, wird weiterhin die Sprachkompetenzprofile der Probanden erfasst. Diese Profile werden zusätzlich durch sprachbiographische Interviews verfeinert, damit wir genauer erfahren, in welchem Alter die verschiedenen Sprachen erworben wurden, ob man beispielsweise von klein auf in einer bilingualen Familie aufgewachsen ist. Der Zeitpunkt des Erwerbs ist nämlich erwiesenermaßen relevant für die zerebrale Funktionsweise des Sprachsystems und muss deshalb so gut wie möglich kontrolliert werden. Im Rahmen des Projektes sollen vor allem die folgenden Fragestellungen bearbeitet werden: Gibt es neben den schon bekannten Aktivierungen bei einer und mehr Sprachen solche, die nur beim Sprachwechsel aktiv werden? Erste Ergebnisse deuten daraufhin, dass für die Kontrolle der Erkennung des Wechsels spezifisch ein präfrontales Areal aktiv wird. Bestehen Unterschiede zwischen den drei in den Sprachexpertisen unterschiedlichen Gruppen, die auf eine automatisiertere Sprachverarbeitung beim Sprachwechsel hindeuten? Die Hypothese besteht, dass mit höherer Sprachexpertise eine Spezialisierung der Areale ausmachbar ist. Dies sollte sich beispielsweise durch eine stärkere Linkslateralisierung bemerkbar machen sowie in einer verstärkten Aktivität in BA 45. Im Folgenden werden erste Ergebnisse des Projektes vorgestellt, doch sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass 2) In der ersten Versuchsreihe ist die Zweitsprache Englisch, bei der zweiten Aufnahme geht es um den Sprachwechsel zwischen Deutsch und Französisch. 4 Universität des Saarlandes

4 Abb. 4: Korrelation der Aktivität mit abnehmender Sprachkompetenz in L2 (n=24; p=0.01). Man erkennt außer einer Aktivität in BA 9 auch Mehraktivierungen in den sekundären auditiven Zentren (BA 22 und 42) auf den Temporallappen beider Hemisphären, Mehraktivität im anterioren Gyrus cinguli (ACC) sowie eine Aktivierung der frontoparientalen Arealen (BA 44 und 45) in der rechten Hemisphäre ("rechtes Broca"). Quelle: C.M. Krick, Neuroradiologie der Universitätskliniken Homburg zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Beitrags die vollständige Versuchsreihe noch nicht abgeschlossen ist. Wir beziehen Daten aus der Vor-Studie mit ein, welche die Überprüfung der Funktionsweise des hier angewendeten Paradigmas zum Gegenstand hatte. Ein Gehirn mehrere Sprachen Hat man eine geringere Kompetenz, fällt einer Person im allgemeinen eine Aufgabe schwerer. So wird denn auch in unseren Daten mehr Aktivität in den sprachrelevanten Hirnzentren beobachtet, wenn in einer Zweitsprache (L2) gelesen wird anstatt in der besser beherrschten Erstsprache (siehe Abb. 3). Insbesondere die Mehraktivierung im Broca- und Wernicke-Areal fällt auf. Ebenso bemerkenswert ist eine Aktivierung rechts frontoparietal, welche von Abb. 5: Bei der Perzeption (Lesen) von Code-switching (A) werden sowohl Areale in BA 9 und 10, als auch verstärkt Areale der Leseaktivität (Gyrus angularis, frontale Augenfelder und Wernicke-Areal) aktiviert (n=24; p=0.01). (B,C) Vergleich der Aktivierungen im PFC zwischen dem Lesen in L2 mit niedriger Kompetenz (B) und Code-switching (C) in einer fortlaufenden Geschichte. Quelle: C.M. Krick, Neuroradiologie der Universitätskliniken Homburg magazin forschung 2/2003 5

5 Abb. 6: Links ist die laterale, rechts die mediale Ansicht auf die Gehirnhemisphäre dargestellt. Rot umrandet ist BA 9 (grau) und BA 10 (grün), blau umrandet der anteriore Anteil des Cingulums (ACC) markiert. Quelle: aus R. Bock (2000). Anatomie des Gehirns; Interaktives Lernprogramm; Version 2.0. Urban & Fischer, verändert. der Lokation her analog zum Broca- Areal auf der linken Hemisphäre auftritt. Im klinischen Alltag gibt es nicht selten die Beobachtung, dass Patienten, welche durch eine Schädigung des Broca- Areals nicht mehr fähig sind, ihre Erstsprache zu sprechen, sich mitunter noch in einer Zweit- oder Drittsprache (L2, L3) äußern können. Möglicherweise aktivieren diese Patienten das rechte Broca-Areal, das mit L2 oder L3 assoziiert ist, weil diese auf ein von der Erstsprache abgesetztes neuronales Substrat zurückgreifen, was beim späten Erwerb von Zweit- und Drittsprachen schon mehrfach nachgewiesen worden ist (als erste, weitbeachtete Studie s. Kim et al.1997). Nebst der Pionierstude von Kim et al zu früh oder spät erworbenen Sprachen haben weitere Studien, bishin zu dritten Sprachen (s. Wattendorf et al. 2001) ergeben, dass später erlernte Sprachen im Vergleich zur Erstsprache auf ein davon abgesetztes neuronales Netzwerk zurückgreifen. 3) Aktivierungen in der rechten Hemisphäre, über die wir hier zu befinden haben, konnten wohl schon früher belegt werden (Dehaene et al. 1997). In unserer Studie können wir nun beobachten, dass rechtshämisphärische Aktivität insbesondere in BA 44 und 45 ( rechtes Broca ) bei mäßig flüssigen Lesern von L2 zum Teil sogar dominierte, im Vergleich zur Aktivierung in den eigentlich linksseitig dominanten Spracharealen. Im Mittel ergeben sich deutlich höhere rechtsseitige Aktivierungen bei Probanden mit wesentlichem Kompetenzunterschied zwischen L1 und L2 (siehe Abb. 4). Wenn die Sprache im Kopf hin und her wechselt: Wo ist die Schaltzentrale? Während die Probanden den zwischen ihrer Erst- und Zweitsprache wechselnden Ausschnitt aus Harry Potter lesen, treten zu den Umschaltzeitpunkten zusätzliche Aktivierungen in BA 9 und 10 auf, die nicht identisch mit den oben dargestellten Aktivierungen beim Lesen in L2 bei niedriger Kompetenz sind (siehe Abb. 5 B,C). Auch in Experimenten mit Applikationen von Abweichungen in anderen Modalitäten (z.b. Gehör) werden Aktivierungen zur Kongruenzanalyse im präfrontalen Cortex (PFC) beobachtet (Döller et al. 2003). Der PFC gehört zu einem System von Hirnzentren, welche die Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe hin kontrollieren (siehe Abb. 6). Dazu 3) Eine Würdigung der Forschungslage zur Neuroanatomie der Mehrsprachigkeit anhand neuer bildgebender Verfahren ist in Franceschini 2002 und umfassender in Franceschini et al. (2003) dargestellt. Arbeitsgruppe Mehrsprachigkeit im Gehirn (MerGe) Die Arbeitsgruppe MerGe setzt sich zusammen aus Forscherinnen und Forscher der Abteilung für Neuroradiologie (Prof. Dr. W. Reith, Homburg) sowie Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern der Romanistik (Prof. Dr. R. Franceschini, Saarbücken). Zum festen Kern dieser interdisziplinären Arbeitsgruppe gehören Christoph Krick, Sigrid Behrent, Carsten Müller und Jan-Henning Bruns. Zur Zeit beschäftigt sich die Gruppe mit der Bestimmung der neurobiologischen Korrelaten des Sprachwechsels im Gehirn. Die Arbeitsgruppe ist eingebunden in den Arbeitskreises Funktionelle Bildgebung, die von Herrn Christoph Krick koordiniert wird und weitere Abteilungen der Saar-Universität einbezieht. Die Gruppe MerGe unterhält enge Beziehungen zur ebenfalls interdisziplinär zusammengesetzten Forschergruppe multilingualbrain an der Universität Basel, bei der Erwerb von Drittsprachen im Zentrum steht. Die neuen bildgebenden Verfahren, wie sie seit einem Jahrzehnt entwickelt werden, ermöglichen es auf eine neue Art, dem Gehirn sozusagen bei der Arbeit zuzusehen und dies ohne invasive Techniken anzuwenden. Viele sprachwissenschaftliche Annahmen erfahren auf diese Weise eine neue Überprüfung. So bspw. auch die alte Frage nach der getrennten oder gemeinsamen Verarbeitung von einer oder mehreren Sprachen sowie der Einfluss des Alters beim Zweit- und Drittspracherwerb (die sog. kritische Periode ). 6 Universität des Saarlandes

6 gehören insbesondere die Areale BA 9 und 10 sowie das anteriore Cingulum (ACC). Während der PFC mit der inneren Selbstkontrolle bezüglich einer Aufgabe bzw. mit der inneren Kongruenzanalyse bei der Sprache in Verbindung gebracht wird, reflektiert die Aktivität im ACC die Aufmerksamkeit auf die zu lösende Aufgabe selbst (Milham et al. 2003). Schlussbemerkungen Wir haben somit ein System gefunden, das beim Umschalten von einer Sprache in die andere besonders aktiv wird. Es ist aber nicht rein sprachspezifisch spezialisiert, sondern regelt zum einen die allgemeinen Funktionen, die mit der Ausrichtung der Aufmerksamkeit in Verbindung stehen und zum anderen den Vergleich und die Kontrolle. Während ersteres mit der hier zu lösenden Leseaufgabe in Verbindung gebracht werden kann, ist letzteres als Kontrollmechanismus interpretierbar, der ständig den Abgleich zwischen den beiden Sprachen und deren Grammatiken leistet. Es kann angenommen werden, das Dolmetscher in besonderem Masse dafür geschult sind. Inwieweit sich hierbei das Trainieren des Umschaltens zwischen Sprachen in einer veränderten neuronalen Aktivität des Netzwerkes niederschlägt, wird die laufende Studie noch zeigen. Weiterhin werden wir nun die Sprachkompetenzen im engeren Sinne vergleichen müssen, das Alter des Erwerbs, sowie die Geschlechtsunterschiede. Literatur Auer, P. (ed.)(1998 [ ]). Code-Switching in conversation. Language, interaction and identity. Routledge: London Belliveau J.W., Cohen M.S., Weisskoff R.M., Buchbinder B.R., Rosen B.R. (1991). Functional studies of the human brain using highspeed magnetic resonance imaging. J Neuroimaging 1(1):36-41 Brannen J.H., Badic B., Moritz C.H., Quigley M., Meyerand M.E., Haughton V.M. (2001). Reliability of Functional MR Imaging with Word-Generation Tasks for Mapping Broca s Area. AJNR Am J Neuroradiol 22: Dehaene S., Dupoux E., Mehler J., Cohen L., Paulesu E., Perani D., van de Moortele P.F., Lehericy S., Le Bihan D. (1997). Anatomical variability in the cortical representation of first and second language. Neuroreport 8: Dove A, Pollmann S, Schubert T, Wiggins CJ, von Cramon DY (2000). Prefrontal cortex activation in task switching: an event-related fmri study. Brain Res Cogn Brain Res. 9: Döller C., Opitz B., Mecklinger A., Krick C., Reith W., Schröger (2003, in press). Prefrontal cortex involvement in preattentive auditory deviance detection: Neuroimaging and electrophysiological evidence. Neuro- Image Franceschini R., Zappatore D., Nitsch C. (2003, in press). Lexicon in the Brain: What Neurobiology has to Say about Languages. In: Cenoz, J., Jessner, U., Hufeisen, B. (ed.), Multilingual Lexicon. Kluwer, Dordrecht Franceschini, R. (1999). Das Generieren von Italienisch bei Deutschsprachigen: Hinweise auf ein mehrsprachiges Netz beim Aktivieren von Zweit- und Drittsprachen. In: Kleiber, G., Kochendörfer, G., Riegel, M., Schecker, M. Cognitio 7: Kognitive Linguistik und Neurowissenschaften, Narr, Tübingen 1999, Franceschini, R. (2000). A multilingual network in the reactivation of Italian as the third language among German speakers: Evidence from interactions. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 5,1: ejournal/ejournal.html Franceschini, R., (2002). Das Gehirn als Kulturinskription, in: Müller-Lancé, J., Riehl, C.M. (eds.). Ein Kopf - viele Sprachen: Koexistenz, Interaktion und Vermittlung. Une tête, plusieurs lanngues: coexistence, interaction et enseignement, Eidtiones Euro Com, Shaker Verlag, Aachen: Friederici A.D., Steinhauer K., Frisch S. (1999 a). Lexical integration: sequential effects of syntactic and semantic information. Mem Cognit 27(3): Friederici A.D., von Cramon D.Y., Kotz S.A. (1999 b). Language related brain potentials in patients with cortical and subcortical left hemisphere lesions. Brain 122 ( Pt 6): Holodny A.I., Schulder M., Ybasco A., Liu W.C. (2002). Translocation of Broca s area to the contralateral hemisphere as the result of the growth of a left inferior frontal glioma. J Comput Assist Tomogr 26:941-3 Kim, K.H.S., Relkin, N.R., Lee, K.M. & Hirsch, J. (1997). Distinct cortical areas associated with native and second languages. Nature 388: Kim Y.-H., Ko M.H., Parrish T.B., Kim H.G. (2002). Reorganization of Cortical Language Areas in Patients with Aphasia: A Functional MRI Study. Yonsei Medical Journal 43: Krick C.M., Bruns J.H., Behrent S., Franceschini R., Reith W. (2003 a). Activations by Reading Code-Switched Continuous Text. In prep. Lazar R.M., Marshall R.S., Pile-Spellman J., Duong H.C., Mohr J.P., Young W.L., Solomon R.L.,Perera G.M., DeLaPaz R.L. (2000). Interhemispheric transfer of language in patients with left frontal cerebral arteriovenous malformation. Neuropsychologia 38: Milham MP, Banich MT, Claus ED, Cohen NJ (2003): Practice-related effects demonstrate complementary roles of anterior cingulate and prefrontal cortices in attentional control. Neuroimage. 18: Milroy L, Muysken P (ed.)(1995): One speaker, two languages. Cross-disciplinary perspectives on code-switching. CUP, Cambridge Muysken p (2000): Bilingual speech. A typology of code-mixing. CUP, Cambridge Myers-Scotton C (1992): Duelling languages: grammatical structures in codeswitching. Claredon, Oxford Ojemann G., Ojemann J., Lettich E., Berger M. (1989). Cortical language localization in left, dominant hemisphere. An electrical stimulation mapping investigation in 117 patients. Neurosurg 71(3): Papke K., Hellmann T., Renger B., Morgenroth C., Knecht S., Schuierer G., Reimer P. (1999). Clinical applications of functional MRI at 1.0 T: motor and language studies in healthy subjects and patients. Eur Radiol 9(2): Posner M.I., Raichle M.E. (1996). Bilder des Geistes, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin, Kapitel 2, S Pulvermuller F. (1999). Words in the brain s language. Behav Brain Sci 22(2):253-79; discussion Ulmer J.L., Krouwer H.G., Mueller W.M., Ugurel M.S., Kocak M., Mark L.P. (2003). Pseudo-reorganization of language cortical function at fmr imaging: a consequence of tumor-induced neurovascular uncoupling. AJNR Am J Neuroradiol 24:213-7 Wattendorf, E., Westermann, B., Zappatore, D., Franceschini, R., Lüdi, G, Radü, E.-W., Nitsch, C. (2001). Different languages activate different subfields in Broca s area. Neuroimage 13: 624. Zahn R., Huber W., Specht K., Kemeny S., Reith W., Willmes K., Schwarz M. (2002). Recovery of Semantic Word Processing in Transcortical Sensory Aphasia: a Functional Magnetic Resonance Imaging Study. Neurocase 8: Zahn R., Huber W., Specht K., Kemeny S., Reith W., Willmes K., Schwarz M. (2003). Recovery of Semantic Word Processing in Global Aphasia: a Functional Magnetic Resonance Imaging Study. Neurocase; in press magazin forschung 2/2003 7

Wörter! Wie entsteht. wo im Gehirn was wie verarbeitet wird. Sich mit dem Gehirn ein Bild vom Gehirn

Wörter! Wie entsteht. wo im Gehirn was wie verarbeitet wird. Sich mit dem Gehirn ein Bild vom Gehirn Sprache braucht mehr als nur Wörter! Wie entsteht Spracheim Gehirn? Prof. em. Dr. med. Cordula Nitsch Funktionelle Neuroanatomie Universität Basel 16.3.2018 Funktionelle Neuroanatomie beschäftigt sich

Mehr

Mehrsprachigkeit. Vortrag von Carla De Simoni Seminar: Neurokognition von Hören und Sprache

Mehrsprachigkeit. Vortrag von Carla De Simoni Seminar: Neurokognition von Hören und Sprache Mehrsprachigkeit Vortrag von Carla De Simoni Seminar: Neurokognition von Hören und Sprache 16.05.2011 Inhalt Was ist Bilingualismus? Neuronale Repräsentation von Bilingualismus Kritische Entwicklunsperioden

Mehr

Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion. Prof. Dr. Christoph Herrmann. Neuronale Korrelate der Sprache

Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion. Prof. Dr. Christoph Herrmann. Neuronale Korrelate der Sprache : Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion Prof. Dr. Christoph Herrmann Übersicht Menschliche versus nicht-menschliche Sprache Sprache und Anatomie: - Peripheranatomische

Mehr

Früher Spracherwerb und frühes Lernen: Wie nutzen wir die Chancen?

Früher Spracherwerb und frühes Lernen: Wie nutzen wir die Chancen? Frühkindliche Zweisprachigkeit plurilinguisme précoce multilingualism in early childhood Internationaler Kongress, Kongresshalle Saarbrücken, 17.-18. September 2007 Früher Spracherwerb und frühes Lernen:

Mehr

Übersicht der Themen für Abschlussarbeiten im B.Sc.-Studiengang. AE 08 Klinische Neuropsychologie mit Schwerpunkt Epilepsieforschung

Übersicht der Themen für Abschlussarbeiten im B.Sc.-Studiengang. AE 08 Klinische Neuropsychologie mit Schwerpunkt Epilepsieforschung Übersicht der Themen für Abschlussarbeiten im B.Sc.-Studiengang AE 08 Klinische Neuropsychologie mit Schwerpunkt Epilepsieforschung Jun.Prof. Kirsten Labudda: Thema 1: Zusammenhang zwischen subjektiven

Mehr

Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007)

Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007) Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007) Seminar: Forensische Neuropsychologie Referentin: Sarah Brettnacher Datum:

Mehr

Funktionelles Neuroimaging im VS/MCS Kann man Bewusstsein sichtbar machen?

Funktionelles Neuroimaging im VS/MCS Kann man Bewusstsein sichtbar machen? Jahrestagung 2008 der Österreichischen Wachkoma Gesellschaft 17. Oktober 2008, Wien Funktionelles Neuroimaging im VS/MCS Kann man Bewusstsein sichtbar machen? S.M. Golaszewski Univ.-Klinik für Neurologie

Mehr

Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs

Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs Sprachen Anonym Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 2 2 Spezifizierung von Hirnregionen für Sprachverarbeitung... 3 2.1 Sprachlateralisierung...

Mehr

9/9/2013. Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen. Jens Brauer. Hinweis

9/9/2013. Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen. Jens Brauer. Hinweis Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Hinweis Diejenigen Teile des Vortrags, die noch unveröffentlichte Daten und Ergebnisse enthalten, sind

Mehr

Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen

Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Jens Brauer Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences Hinweis Diejenigen Teile des Vortrags,

Mehr

SS 09: Klinische Linguistik

SS 09: Klinische Linguistik SS 09: Klinische Linguistik Gebärdensprache und Gehirn Helen Leuninger Gebärdensprache und Gehirn Sprache und Raum Ikonizität Speicherung der Mimik im Gehirn 2 Klassen von Studien: Läsionsstudien Bildgebende

Mehr

Biologische Psychologie II Peter Walla

Biologische Psychologie II Peter Walla Bei der vorher erwähnten Untersuchung (Apfel und Löffel!) durfte ein visueller Reiz nur für 0.1s gezeigt werden, da durch auftretende Augenbewegungen sonst nicht mehr davon auszugehen ist, dass der entsprechende

Mehr

Inhalt. Vorwort zur deutschen Übersetzung. Vorwort zur fünften amerikanischen Auflage. Einführung 1

Inhalt. Vorwort zur deutschen Übersetzung. Vorwort zur fünften amerikanischen Auflage. Einführung 1 Inhalt Vorwort zur deutschen Übersetzung Vorwort zur fünften amerikanischen Auflage XI XV Einführung 1 Teil I: Die Entdeckung der Hemisphärenasymmetrie: Befunde aus der Klinik 5 1. Hirnschädigungen und

Mehr

Sprache und Spracherwerb

Sprache und Spracherwerb Bilingualismus Carola Zirpel in Sprache und Spracherwerb 7.1.2010 Was ist Bilingualismus? Bilingualismus oder Zweisprachigkeit ist die Fähigkeit eines Sprechers oder einer Sprachgemeinschaft, h zwei oder

Mehr

Biologische Psychologie II Peter Walla

Biologische Psychologie II Peter Walla Kapitel 16 Lateralisierung, Sprache und das geteilte Gehirn Das linke und das rechte Gehirn: Das menschliche Gehirn besteht aus 2 cerebralen Hemisphären, die voneinander getrennt sind, abgesehen von den

Mehr

Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive

Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive Preface Dieses Handout enthält die im Vortrag gezeigten Folien abzüglich solcher, die noch unveröffentlichte Daten präsentierten. Wir bitten um Verständnis. Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher

Mehr

Die Verarbeitung von PSGn und FSGn: Friederici (2004) &

Die Verarbeitung von PSGn und FSGn: Friederici (2004) & Die Verarbeitung von PSGn und FSGn: Friederici (2004) & Friederici et al. (2006) Institut für Linguistik, SoSe 2008 HS Rekursion 24. Juli 2008 Frage Spiegeln sich Unterschiede zwischen PSGn und FSGn in

Mehr

Referat. Typische Phänomene der Mehrsprachigkeit: Mischungen und Code-Switching. in Deutsch als Zweitsprache. Dienstag Uhr HZ13

Referat. Typische Phänomene der Mehrsprachigkeit: Mischungen und Code-Switching. in Deutsch als Zweitsprache. Dienstag Uhr HZ13 Referat Typische Phänomene der Mehrsprachigkeit: Mischungen und Code-Switching in Deutsch als Zweitsprache Dienstag 10-12 Uhr HZ13 Dozent : Magdalena Wojtecka Wichtiger Aspekt der Kommunikation: Konzept

Mehr

Erholung von Aphasien. Hellmuth Obrig

Erholung von Aphasien. Hellmuth Obrig Erholung von Aphasien Hellmuth Obrig Sprache ist universell menschlich aber kulturspezifisch erworben Sprache ist lateralisiert Neurolinguistik und Aphasieforschung sind eng verbunden Die Beschreibung

Mehr

Erinnern und Vergessen am Beispiel der. Alzheimer Erkrankung

Erinnern und Vergessen am Beispiel der. Alzheimer Erkrankung Roland Brandt Programm: Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung Teil 1: Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung Teil 2: Diagnose und Forschung mittels bildgebender

Mehr

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Do: 11-13; Geb. B21 HS http://www.neuro.psychologie.unisaarland.de/downloads.html 1 26.04. Geschichte der kognitiven Neurowissenschaft (1) 2 3.05. Funktionelle Neuroanatomie

Mehr

Sprachen im Gehirn. Marco Monachino. Christina Backes

Sprachen im Gehirn. Marco Monachino. Christina Backes Sprachen im Gehirn Marco Monachino Christina Backes Überblick Allgemeines und Aufbau Sprachzentren Neurolinguistische Verarbeitung Methoden der Neurolinguistik 2 Allgemeines Das Gehirn wiegt bei einem

Mehr

KNP-3: Methoden der kognitiven Neuropsychologie II

KNP-3: Methoden der kognitiven Neuropsychologie II KNP-3: Methoden der kognitiven Neuropsychologie II 1 04.05. Geschichte der kognitiven Neurowissenschaft (1) 2 11.05. Funktionelle Neuroanatomie (2) & (3) 3 18.05. Methoden der kognitiven Neurowissenschaft

Mehr

Die Sprache der Musik die Musik der Sprache

Die Sprache der Musik die Musik der Sprache Neuropsychologie Die Sprache der Musik die Musik der Sprache Präsentation von Nathalie Giroud Seminar FS 2011: Neurokognition von Hören und Sprache Dozent: Dr. Martin Meyer 02.05.2011 Seite 1 Inhalt 1.

Mehr

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider 6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2 Referent: Philipp Schneider Überblick Agnosien Warringtons zweistufiges Objekterkennungsmodell Prosopagnosie Unterschiede zwischen Gesichts- und Objekterkennung

Mehr

Innovative Neuro-Bildgebung unterstützt frühe Diagnose und maßgeschneiderte Therapiestrategien

Innovative Neuro-Bildgebung unterstützt frühe Diagnose und maßgeschneiderte Therapiestrategien Kongress der European Neurological Society (ENS) 2009: Alzheimer, Kopfschmerzen, Multiple Sklerose Innovative Neuro-Bildgebung unterstützt frühe Diagnose und maßgeschneiderte Therapiestrategien Mailand,

Mehr

Mehrsprachigkeit: Herausforderung an den Standort Deutschland

Mehrsprachigkeit: Herausforderung an den Standort Deutschland Mehrsprachigkeit: Herausforderung an den Standort Deutschland Prof. Dr. Claudia Maria Riehl Zentrum Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit Universität zu Köln Normalfall Mehrsprachigkeit Die Grundannahme

Mehr

Mehrsprachigkeit Normalität, Ressource, Herausforderung Blicke aus der Perspektive (auch) der Basisbildung. thomas fritz lernraum.

Mehrsprachigkeit Normalität, Ressource, Herausforderung Blicke aus der Perspektive (auch) der Basisbildung. thomas fritz lernraum. Mehrsprachigkeit Normalität, Ressource, Herausforderung Blicke aus der Perspektive (auch) der Basisbildung thomas fritz lernraum.wien oktober 2012 was bedeutet Mehrsprachigkeit? Individuum Gesellschaft

Mehr

Audiovisual integration during speech perception

Audiovisual integration during speech perception Zusammenfassung / Abstract Audiovisual integration during speech perception Der Fakultät für Naturwissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zur Erlangung des akademischen Grades doctor

Mehr

Das mehrsprachige Gehirn

Das mehrsprachige Gehirn Das mehrsprachige Gehirn Autor(en): Quelle: Cordula Nitsch, Daniela Zappatore Basler Stadtbuch Jahr: 2003 https://www.baslerstadtbuch.ch/.permalink/stadtbuch/c9fe5e35-65df-45ce-ac3e-ab9b8633f350 Nutzungsbedingungen

Mehr

Was wissen wir über das Schmerzempfinden von Patienten im Wachkoma?

Was wissen wir über das Schmerzempfinden von Patienten im Wachkoma? Was wissen wir über das Schmerzempfinden von Patienten im Wachkoma? Carl Hermann Lücking Neurologische Universitätsklinik, Freiburg i. Br. Vortrag, Österreichische Wachkoma Gesellschaft, Wien, 24.10.2003

Mehr

Sexuelle Erregung bei Pädophilen auf neuronaler Ebene

Sexuelle Erregung bei Pädophilen auf neuronaler Ebene Sexuelle Erregung bei Pädophilen auf neuronaler Ebene Pedophilia is linked to reduced activation in hypothalamus and lateral prefrontal cortex during visual erotic stimulation (Walter et al., 2007) Annika

Mehr

Neurolinguistische Evidenz

Neurolinguistische Evidenz John L. Locke Fortsetzung (Locke, 1997) Neurolinguistische Evidenz Prof. Dr. Petra Schulz Referentin: Alisa Blume Gliederung Phasen der Sprachentwicklung Verzögerter Sprachentwicklungsverlauf Neuroanatomische

Mehr

Bilder des Gehirns Bilder der Psyche

Bilder des Gehirns Bilder der Psyche Bilder des Gehirns Bilder der Psyche Prof. Stefan Borgwardt Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel (UPK) Die Hirnforschung sucht tatsächlich ohne Rücksicht auf die Klinik und ohne je von der Psychopathologie

Mehr

Sprachverarbeitung und Integration von stereotypen Erwartungen bei auditiver Wahrnehmung

Sprachverarbeitung und Integration von stereotypen Erwartungen bei auditiver Wahrnehmung Sprachen Valentina Slaveva Sprachverarbeitung und Integration von stereotypen Erwartungen bei auditiver Wahrnehmung Studienarbeit Johannes Gutenberg Universität - Mainz Department of English and Linguistics

Mehr

Referat: Typische Phänomene der Mehrsprachigkeit: Mischungen & Codeswitching

Referat: Typische Phänomene der Mehrsprachigkeit: Mischungen & Codeswitching Goethe Universität Frankfurt am Main Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache Deutsch als Zweitsprache: Grundlagen Dozentin: Dr. ders. Doris Stolberg Referentin: Anuschka Somogyi

Mehr

Was versteht man unter exogenen Komponenten des ereigniskorrelierten Potentials?

Was versteht man unter exogenen Komponenten des ereigniskorrelierten Potentials? Was versteht man unter exogenen Komponenten des ereigniskorrelierten Potentials? 1 Was ist ein Bereitschaftspotential? 2 Psychophysiologische Indikatoren des zentralen Nervensystems: Elektroenzephalogramm

Mehr

Zur pädagogischen Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse ein Überblick über die Debatte

Zur pädagogischen Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse ein Überblick über die Debatte Zur pädagogischen Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse ein Überblick über die Debatte Vortrag im Rahmen der Tagung Wer ruft, wenn sich das Gewissen meldet? an der Evangelischen Akademie im Rheinland

Mehr

Kognitive Neurowissenschaften am Georg Elias Müller Institut für Psychologie

Kognitive Neurowissenschaften am Georg Elias Müller Institut für Psychologie Kognitive Neurowissenschaften Beteiligte Abteilungen Experimentelle Psychologie (Prof. Mattler) Biologische Persönlichkeitspsychologie (Prof. Penke) Kognitive Neurowissenschaften (Prof. Treue & Prof. Gail)

Mehr

Jungbleiben Fit durch Sprachenlernen

Jungbleiben Fit durch Sprachenlernen Kurz skizziert Marion Grein, dass Lernen - vor allem das Lernen einer Sprache - das Gehirn und damit den Menschen jung hält. Fokussiert wird dabei die enorme Rolle von Bewegung beim Lernen. Lernen - kombiniert

Mehr

Die Abbildung des mehrsprachigen Sprachsystems im Gehirn: Zum Einfluss verschiedener Variablen

Die Abbildung des mehrsprachigen Sprachsystems im Gehirn: Zum Einfluss verschiedener Variablen Published in Bulletin VALS-ASLA (Vereinigung für angewandte Linguistik in der Schweiz) 78, 61-77, 2003 which should be used for any reference to this work Die Abbildung des mehrsprachigen Sprachsystems

Mehr

Sprache III. Neuropsychologie der Sprache

Sprache III. Neuropsychologie der Sprache Fachrichtung Psychologie Professur Allgemeine Psychologie Modul A1: Kognitive Prozesse (SS 2013) Sprache III. Neuropsychologie der Sprache Thomas Goschke 1 Broca Aphasie Patient, der unfähig war zu sprechen

Mehr

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt Schizophrenie Neuronale Dysfunktion & Gewalt Seminar: Forensische Neuropsychologie Dozent: Dr. B. Schiffer Referentin: Christine Heinemann SS09 Gliederung Einführung Methode Ergebnisse Fazit 23. Mai 2009

Mehr

Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung. Vorlesung / Seminar SoSe FU Berlin

Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung. Vorlesung / Seminar SoSe FU Berlin Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung Vorlesung / Seminar SoSe 2007 FU Berlin 1 Gliederung: Freitag, 22.6.07 (vormittag): Visuelles System, Visuelle Basisleistungen, Gesichtsfeldstörungen

Mehr

Tourette-Gesellschaft e.v Aachen - online auf

Tourette-Gesellschaft e.v Aachen - online auf Tourette-Gesellschaft e.v. 06.11.2004 Aachen - online auf www.tourette.de Strukturelle und funktionelle Bildgebung bei Gilles-de-la-Tourette Patienten Vortrag Dr. I. Neuner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,

Mehr

Disturbed Prefrontal and Temporal Brain Function During Emotion and Cognition Interaction in Criminal Psychopathy (Müller et al.

Disturbed Prefrontal and Temporal Brain Function During Emotion and Cognition Interaction in Criminal Psychopathy (Müller et al. Disturbed Prefrontal and Temporal Brain Function During Emotion and Cognition Interaction in Criminal Psychopathy (Müller et al., 2008) Referent: Mario Rottorf Seminar: Forensische Neuropsychologie Leitung:

Mehr

Psycholinguistik. Definition: Psycholinguistik (synonym: Sprachpsychologie) erforscht das kognitive (mentale) System, das den Sprachgebrauch erlaubt.

Psycholinguistik. Definition: Psycholinguistik (synonym: Sprachpsychologie) erforscht das kognitive (mentale) System, das den Sprachgebrauch erlaubt. Psycholinguistik Definition: Psycholinguistik (synonym: Sprachpsychologie) erforscht das kognitive (mentale) System, das den Sprachgebrauch erlaubt. Teilgebiete der Psycholinguistik Können danach klassifiziert

Mehr

Was ist Neurolinguistik?

Was ist Neurolinguistik? Was ist Neurolinguistik? Teilgebiet der Linguistik; behandelt den Zusammenhang von alltäglicher, natürlicher Sprachverarbeitung und Gehirn bevorzugtes und traditionelles Anwendungsgebiet sind verschiedene

Mehr

Neuroinformatik Biologischer Hintergrund

Neuroinformatik Biologischer Hintergrund Neuroinformatik Biologischer Hintergrund Was will Neuroinformatik? Entwicklung von Maschinenintelligenz durch Nachbildung biologischer Informationsverarbeitungsund Lernprozesse auf neuronalem Niveau Lernfähigkeit

Mehr

Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache

Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache VL 1: Einführung, Grundlagen, Überblick 1. Die MR-Technik macht unterschiedliche Gewebe sichtbar. 2. Bildgebende Verfahren messen zeitlich-räumliche

Mehr

Bewegung als Motor für Gesundheit, Lernen und Alltag

Bewegung als Motor für Gesundheit, Lernen und Alltag Kurz skizziert Marion Grein, dass Lernen - vor allem das Lernen einer Sprache - das Gehirn und damit den Menschen jung hält. Fokussiert wird dabei die enorme Rolle von Bewegung beim Lernen. Lernen - kombiniert

Mehr

Seminar Hören und Sprache Martin Meyer

Seminar Hören und Sprache Martin Meyer Seminar Hören und Sprache Martin Meyer Lilian Aus der Au 09.05.2011 1 1. Wie lernen Kinder Sprache? a. Babysprache und sozialer Einfluss b. Strategien von Kindern Statistisches Lernen Kategorisierungen

Mehr

Andreas Kirchner. Master Medizininformatik (TU WIEN) Bachelor Philosophie (UNI WIEN)

Andreas Kirchner. Master Medizininformatik (TU WIEN) Bachelor Philosophie (UNI WIEN) Andreas Kirchner Master Medizininformatik (TU WIEN) Bachelor Philosophie (UNI WIEN) 1. Experiment von Libet (1979) 2. Haynes Verschärfung (2008) US-Physiologe (Univ. of California) Experimente über das

Mehr

Syntaktischer Transfer beim Erwerb einer Drittsprache anhand der Lernersituation L1 Deutsch, L2 Englisch, L3 Niederländisch

Syntaktischer Transfer beim Erwerb einer Drittsprache anhand der Lernersituation L1 Deutsch, L2 Englisch, L3 Niederländisch Syntaktischer Transfer beim Erwerb einer Drittsprache anhand der Lernersituation L1 Deutsch, L2 Englisch, L3 Niederländisch 52. StuTS 21.- 25.11.2012 Ausgangsüberlegung (1) *Kan ik even bellen wanner ik

Mehr

Realisierung eines neurophysiologischen Experiment in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit Hilfe eines Industrieroboters

Realisierung eines neurophysiologischen Experiment in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit Hilfe eines Industrieroboters Forschungszentrum Jülich Institut für Medizin Neurologische Klinik Realisierung eines neurophysiologischen Experiment in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit Hilfe eines Industrieroboters Die

Mehr

Modelle der Sprachrezeption serial bottleneck :

Modelle der Sprachrezeption serial bottleneck : Universität Bielefeld Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft SoSe 2008 Seminar: Theorien der Sprachproduktion und -rezeption Dozent: Dr. Hans-Jürgen Eikmeyer Referent: Robert Hild 20.06.2008

Mehr

Was passiert im Gehirn, wenn wir lesen und schreiben lernen?

Was passiert im Gehirn, wenn wir lesen und schreiben lernen? Was passiert im Gehirn, wenn wir lesen und schreiben lernen? Mag. a Birgit Peterson Vortrag VHS- Burgenland Tagung, Donnerstag, 1. Dezember 2011 Sag mal kannst net lesen? Ursachen, Hintergründe und Auswirkungen

Mehr

Rückbildung von Aphasien und Wirkung von Sprachtherapie

Rückbildung von Aphasien und Wirkung von Sprachtherapie Rückbildung von Aphasien und Wirkung von Sprachtherapie Medizinische Fakultät Basel 2. Jahreskurs, Major Clinical Medicine Wahlmodul 3 Gehirn und Sprache Dezember 2008 Seraina Locher Medical eduction,

Mehr

Psycholinguistik und Aphasie

Psycholinguistik und Aphasie Universität Leipzig, Institut für Linguistik Modul 04-006-1009 Akademische Fertigkeiten 30.01.2017 1 Ausgangsfrage 2 3 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangsfrage 2 3 4 5 Wie können psycholinguistische Erkenntnisse

Mehr

Schmerzen verändern den Blick

Schmerzen verändern den Blick Studie über Patienten mit Rücken- und Schulterschmerzen Schmerzen verändern den Blick Chronische Schmerzen beeinflussen die Wahrnehmung von Bewegungen Münster (23. Mai 2012) - Patienten mit chronischen

Mehr

Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation. Sommersemester Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation. Sommersemester Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Literatur Rosenzweig, Kap. 19 Take care of the sounds and the sense

Mehr

7 Schluss. 7.1 Zusammenfassung

7 Schluss. 7.1 Zusammenfassung 7 Schluss 7.1 Zusammenfassung In dieser Arbeit wurde die Frage untersucht, ob die Verarbeitung der Sonoritätskontur einer Äußerung lateralisiert ist. Die Hypothese, dass sich für die Lokalisierung der

Mehr

GER_C2.0606S. Bilinguale Erziehung. Education and children Speaking & Discussion Level C2 GER_C2.0606S.

GER_C2.0606S. Bilinguale Erziehung. Education and children Speaking & Discussion Level C2 GER_C2.0606S. Bilinguale Erziehung Education and children Speaking & Discussion Level C2 www.lingoda.com 1 Bilinguale Erziehung Leitfaden Inhalt Viele Kinder, deren Vater und Mutter unterschiedliche Muttersprachen sprechen,

Mehr

Natürliche Mehrsprachigkeit

Natürliche Mehrsprachigkeit Natürliche Mehrsprachigkeit Vortrag im Rahmen der Integrationskonferenz 2011 Erftstadt 10. Mai 2011 Folie 1 Natürliche Mehrsprachigkeit 1. Vorstellung 2. Natürliche Mehrsprachigkeit? Prof. Claudia Riehl,

Mehr

Erstspracherwerb. Referentin: Fouad Safaa Seminar: Deutsch als Zweitsprache Seminarleitung: Frau Schulz

Erstspracherwerb. Referentin: Fouad Safaa Seminar: Deutsch als Zweitsprache Seminarleitung: Frau Schulz Erstspracherwerb Referentin: Fouad Safaa Seminar: Deutsch als Zweitsprache Seminarleitung: Frau Schulz Überblick Die zwei großen Theoriefamilien LAD und P&P nach Chomsky Universalgrammatik Kritik Spracherwerb

Mehr

Hintergrund: Emotion & Kognition

Hintergrund: Emotion & Kognition Disturbed Prefrontal and Temporal Brain Function during Emotion and Cognition Interaction in Criminal Psychopathy Jürgen L. Müller, Monika Sommer, Katrin Döhnel, TatjanaWeber, Tobias Schmidt-Wilcke, Göran

Mehr

Sitzung 3: Das handelnde Gehirn

Sitzung 3: Das handelnde Gehirn Sitzung 3: Das handelnde Gehirn 2./3.11. 2015 Irgendwelche Fragen?? 1 Ziele der heutigen Sitzung 1. Wiederholung Methoden 2. Wie trägt der Frontalkortex zu Handlungen bei? 3. Was macht uns zu (bewußten)

Mehr

Physiologische Messungen am Gehirn bei bewussten und unbewussten Wahrnehmungen. André Rupp Sektion Biomagnetismus Neurologische Universitätsklinik

Physiologische Messungen am Gehirn bei bewussten und unbewussten Wahrnehmungen. André Rupp Sektion Biomagnetismus Neurologische Universitätsklinik Physiologische Messungen am Gehirn bei bewussten und unbewussten Wahrnehmungen André Rupp Sektion Biomagnetismus Neurologische Universitätsklinik Elektroenzephalographie - EEG Gliederung 1. Methodik -

Mehr

Modulhandbuch Bachelor of Arts (Kombination) Romanistik

Modulhandbuch Bachelor of Arts (Kombination) Romanistik Seite 1 von 15 Inhaltsverzeichnis 100 Basismodule 2 13660 Sprachwandel und Varietäten 3 13680 Literaturgeschichte 5 19450 Einführung Linguistik Nebenfach 7 19460 Einführung Literaturwissenschaft Nebenfach

Mehr

Funded by Fonds Gesundes Österreich

Funded by Fonds Gesundes Österreich Paper read at Eating Disorders Alpbach 2012, Health Promotion and Prevention in Eating Disorders and Obesity, The 20th International Conference, October 18-20, 2012 Funded by Fonds Gesundes Österreich

Mehr

Biologische Psychologie II Peter Walla

Biologische Psychologie II Peter Walla Ein 4 ½ minütiges Video (youtube) zeigt in eindrucksvoller Weise einen weiteren äußerst interessanten Aspekt einer Commissurektomie! Das unglaublich spannende Phänomen des Cross-Cuings (Buch Seite 538)!

Mehr

Sprachkontaktforschung

Sprachkontaktforschung Claudia Maria Riehl Sprachkontaktforschung Eine Einführung Vorwort 9 1 Einleitung 11 1.1 Was ist Sprachkontakt? 11 1.2 Aspekte des Sprachkontakts: Aufbau des Buchs 13 2 Wirkungen des Sprachkontakts 15

Mehr

Hirnschlag - Symptome. Stroke Summer School Hirnschlag Symptom Parese. Hirnschlag - Symptome

Hirnschlag - Symptome. Stroke Summer School Hirnschlag Symptom Parese. Hirnschlag - Symptome Hirnschlag - Stroke Summer School 2017 Die weniger offensichtlichen Stroke 17.08.2017 N. Peters Neurologische Klinik - Stroke Center Universitätsspital Basel Hirnschlag - Hirnschlag Symptom Parese /Defizite

Mehr

Geringe Verhaltensflexibilität durch Veränderungen im Gehirn

Geringe Verhaltensflexibilität durch Veränderungen im Gehirn Warum Magersüchtige an ihrem gestörten Essverhalten festhalten Geringe Verhaltensflexibilität durch Veränderungen im Gehirn Heidelberg (21. Juli 2009) - Magersüchtige Patienten schränken ihre Nahrungszufuhr

Mehr

Seminar. LV Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung. Gliederung. Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer

Seminar. LV Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung. Gliederung. Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer Seminar Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer Arbeitsbereich Entwicklungswissenschaft und Angewandte Entwicklungspsychologie LV 12-526 Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung

Mehr

Empirisches Praktikum

Empirisches Praktikum Beispielbild Empirisches Praktikum Aufmerksamkeit Definition Definition der Aufmerksamkeit:..Focalization, concentration of consciousness are of its essence. It implies withdrawal from some things in order

Mehr

Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein zweites Cochlea-Implantat? -

Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein zweites Cochlea-Implantat? - Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein zweites Cochlea-Implantat? - Überlegungen aus der neuropsychologischen Perspektive Martin Meyer Neuroplasticity and Learning in the Healthy Aging Brain (HAB LAB)

Mehr

Den anderen verstehen - Einblicke ins soziale Gehirn. Kai Vogeley

Den anderen verstehen - Einblicke ins soziale Gehirn. Kai Vogeley Kai Vogeley Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Uniklinik Köln Institut für Neurowissenschaften und Medizin Forschungszentrum Jülich Personen und Dinge Die beiden sozialen Systeme

Mehr

Biologische und kulturelle Grundlagen des Sprachenlernens

Biologische und kulturelle Grundlagen des Sprachenlernens Biologische und kulturelle Grundlagen des Sprachenlernens Dr. Thomas Vogel Europa-Universität Viadrina vogel@europa-uni.de Deutsche Wochen 2014 German Jordanian University Amman Ich möchte in meinem Vortrag

Mehr

Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter

Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter Ich habe eine andere Sprache gesprochen? Aber das habe ich nicht gemerkt wie kann ich eine andere Sprache sprechen,

Mehr

ETH Science City MRI Bilder aus dem Innern des Menschen

ETH Science City MRI Bilder aus dem Innern des Menschen MRI Bilder aus dem Innern des Menschen Prof. Peter Bösiger Institut für Biomedizinische Technik, UZH/ETH Zürich; Center for Image Science and Technology, ETH/UZH Zürich Magnetresonanz-Bildgebung MRI Magnetresonanz-Bildgebung

Mehr

Welche neuropsychologischen Störungsbilder sind nach Schädigungen des posterioren parietalen Cortex beobachtbar?

Welche neuropsychologischen Störungsbilder sind nach Schädigungen des posterioren parietalen Cortex beobachtbar? Welche neuropsychologischen Störungsbilder sind nach Schädigungen des posterioren parietalen Cortex beobachtbar? Was sind Spiegelneurone? Wo im Gehirn findet man sie? 1 23.04.08 Messmethodische Grundlagen

Mehr

Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain

Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain Brauer, Jens Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig Korrespondierender Autor E-Mail: brauer@cbs.mpg.de Zusammenfassung

Mehr

Witze, Märchen, Dialekt. Neurowissenschaft des Textverstehens. Evelyn C. Ferstl. Ein Märchen

Witze, Märchen, Dialekt. Neurowissenschaft des Textverstehens. Evelyn C. Ferstl. Ein Märchen Witze, Märchen, Dialekt Neurowissenschaft des Textverstehens Ein Märchen 1 Kommunikation Linguistische Prozesse Phonologie Semantik Syntax kalte Komp. Hintergrundwissen Arbeitsgedächtnis Aufmerksamkeit

Mehr

Reine Glückssache? Epilepsiechirurgie und ihre Chancen

Reine Glückssache? Epilepsiechirurgie und ihre Chancen Reine Glückssache? Epilepsiechirurgie und ihre Chancen Christoph Baumgartner Karl Landsteiner Institut für Klinische Epilepsieforschung und Kognitive Neurologie 2. Neurologische Abteilung, Krankenhaus

Mehr

Was bewirken Maschinen in unserem Gehirn?

Was bewirken Maschinen in unserem Gehirn? Neurorehabilitation nach Schlaganfall Was bewirken Maschinen in unserem Gehirn? Tübingen (3. August 2015) - Die Neuroprothetik beschäftigt sich damit, wie Menschen Technologien wie einen Computer, eine

Mehr

Dipl.-Psych. Sascha Purmann Titel der Dissertation: Different Mechanisms Underlying Adaptation to Frequent and Adaptation to Recent Conflict

Dipl.-Psych. Sascha Purmann Titel der Dissertation: Different Mechanisms Underlying Adaptation to Frequent and Adaptation to Recent Conflict Dipl.-Psych. Sascha Purmann Titel der Dissertation: Different Mechanisms Underlying Adaptation to Frequent and Adaptation to Recent Conflict Wenn man sich verdeutlicht, welche Menge an Informationen unseren

Mehr

MRT-basierte Perfusionsbildgebung in der Klinik und Forschung

MRT-basierte Perfusionsbildgebung in der Klinik und Forschung MRT-basierte Perfusionsbildgebung in der Klinik und Forschung Computer Assisted Clinical Medicine Medical Faculty Mannheim Heidelberg University Theodor-Kutzer-Ufer 1-3 www.umm.uni-heidelberg.de/inst/cbtm/ckm

Mehr

Module-Handbuch English Linguistics

Module-Handbuch English Linguistics Module-Handbuch English Linguistics Modulkennziffer ELI-MA-01 1 Modultitel: Descriptive Linguistics Leistungspunkte* 12 Gesamt: 360 h Kontaktzeit: 60 h Selbststudium: 300 h Seminar/Übung: 25 Vorlesung:

Mehr

Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain

Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain Sprache wächst mit dem Gehirn Language Develops With the Brain Brauer, Jens Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig Korrespondierender Autor E-Mail: brauer@cbs.mpg.de Zusammenfassung

Mehr

Psycho-/Neurolinguistik. Anja Müller

Psycho-/Neurolinguistik. Anja Müller Anja Müller Zu Beginn ein kleines Experiment 2. Sitzung: Inhalte Sprache und Gehirn Anatomische Grundlagen Spezialisierung der Hemisphären Entwicklung und Veränderung Geschlechtsunterschiede Sprachrelevante

Mehr

Neuronavigation. Lennart Stieglitz. Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital Bern

Neuronavigation. Lennart Stieglitz. Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital Bern Neuronavigation Lennart Stieglitz Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital Bern Was ist Neuronavigation...... und wozu der Aufwand? Neuronavigation / Lennart Stieglitz 2 Geschichte der Stereotaxie

Mehr

Prof. Dr. Andreas Glöckner. Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein. kultur- und sozialwissenschaften

Prof. Dr. Andreas Glöckner. Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein. kultur- und sozialwissenschaften Prof. Dr. Andreas Glöckner Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein kultur- und sozialwissenschaften Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere

Mehr

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Do: 11-13; Geb. B21 HS http://www.neuro.psychologie.unisaarland.de/downloads.html 1 26.04. Geschichte der kognitiven Neurowissenschaft (1) 2 3.05. Funktionelle Neuroanatomie

Mehr

T 93/ '03? 3. Claudia Maria Riehl. Sprachkoritaktforschung. Eine Einführung. 3., überarbeitete Auflage narr VERLAG

T 93/ '03? 3. Claudia Maria Riehl. Sprachkoritaktforschung. Eine Einführung. 3., überarbeitete Auflage narr VERLAG T 93/ '03? 3 Claudia Maria Riehl Sprachkoritaktforschung Eine Einführung 3., überarbeitete Auflage 2014 narr VERLAG Inhaltsverzeichnis Vorworte 1 Einleitung 1.1 Was ist Sprachkontakt? 1.2 Aspekte des Sprachkontakts:

Mehr

Rainer M. Bösel. Das Gehirn. Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie. Verlag W. Kohlhammer

Rainer M. Bösel. Das Gehirn. Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie. Verlag W. Kohlhammer Rainer M. Bösel Das Gehirn Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie Verlag W. Kohlhammer Vorwort 9 Teil 1 Allgemeine Grundlagen 1 Kurze Geschichte der Neuropsychologie 15 2 Biologische

Mehr

VL 17. VL16. Hyperfeinstruktur Hyperfeinstruktur Kernspinresonanz VL Elektronenspinresonanz Kernspintomographie

VL 17. VL16. Hyperfeinstruktur Hyperfeinstruktur Kernspinresonanz VL Elektronenspinresonanz Kernspintomographie VL 17 VL16. Hyperfeinstruktur 16.1. Hyperfeinstruktur 16.2. Kernspinresonanz VL 17 17.1. Elektronenspinresonanz 17.2. Kernspintomographie Wim de Boer, Karlsruhe Atome und Moleküle, 21.06.2012 1 Magnetische

Mehr

VL 17. VL16. Hyperfeinstruktur Hyperfeinstruktur Kernspinresonanz VL Elektronenspinresonanz Kernspintomographie

VL 17. VL16. Hyperfeinstruktur Hyperfeinstruktur Kernspinresonanz VL Elektronenspinresonanz Kernspintomographie VL 17 VL16. Hyperfeinstruktur 16.1. Hyperfeinstruktur 16.2. Kernspinresonanz VL 17 17.1. Elektronenspinresonanz 17.2. Kernspintomographie Wim de Boer, Karlsruhe Atome und Moleküle, 21.06.2012 1 Magnetische

Mehr