Patientensicherheit und Risikomanagement in Reha-Kliniken
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- Maria Burgstaller
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1 Patientensicherheit und Risikomanagement Patientensicherheit und Risikomanagement in Reha-Kliniken IQMG-Jahrestagung Berlin November
2 Grundlagen des Risikomanagements Die größten Risiken im Krankenhaus: Fehler bei der Verabreichung von Medikamenten Verwechslung von Befunden, Patienten oder Seiten Verlust von Informationen bei der Patientenübergabe Nicht verfügbare Informationstechnologie Fehlerhafter Umgang mit Medizinprodukten Hygiene und nosokomiale Infektionen Nicht erprobtes Notfall- und Krisenmanagement Unzureichende Patientenaufklärung Dr. oec. Bruno Brühwiler, Geschäftsführer, Dr. med. Heike Kahla-Witzsch, MBA, Euro Risk Limited, The Risk Management, Group, Talstrasse 82, CH-8022 Zürich 2
3 Eisbergprinzip 1 katastrophal 10 kritisch 100 spürbar Critical Incidents 1000 gering unbedeutend 3
4 Definition Risiko Risiko = Auswirkung von Unsicherheit auf Ziele (1) die Auswirkungen können positiv oder negativ sein, (2) die Unsicherheit bzw. Ungewissheit wird mit Wahrscheinlichkeiten geschätzt bzw. ermittelt, (3) die Kombination von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung, (4) die Ziele der Organisation oder des Systems umfassen strategische, operationelle oder finanzielle Ziele, die Sicherheit von Menschen, Sachen und der Umwelt genauso wie andere Ziele und (5) Risiko ist eine Folge von Ereignissen oder von Entwicklungen (Quelle: ONR 49000) 4
5 Risikomanagement in Reha-Kliniken Wie kann ein Risikomanagement in Reha-Kliniken aussehen welches den Gesetzlichen Vorgaben, den Zertifizierungsanforderungen und den Anforderungen der Versicherer entspricht und sinnvoll und umsetzbar ist? 5
6 Risikomanagement in Reha-Kliniken Zertifizierungsvorgaben Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben Wirtschaftliches Risikomanagement Medizinisches Risikomanagement Notfallmanagement Fehler-/Beschwerdemanagement 6
7 Risikomanagement in Reha-Kliniken Integriertes Risikomanagement Verantwortung der obersten Leitung (KL/VL) Risikomanager (QMB) Risikoeigner (Abteilungsleiter und Beauftragte) Risikomanagementkonzept (ggf. Teil des QM-Handbuches) 7
8 Vorhandene Bausteine des Risikomanagements in Reha-Kliniken 8
9 Risikomanagement in Reha-Kliniken Integriertes Risikomanagement Verantwortung der obersten Leitung (KL/VL) Risikomanager* (QMB) Risikoeigner* (Abteilungsleiter und Beauftragte) *nach ONR Risikomanagement für Organisationen und Systeme; Begriffe und Grundlagen 9
10 Risikomanagement in Reha-Kliniken Integriertes Risikomanagement Verantwortung der obersten Leitung (KL/VL) Risikomanager (QMB) Risikoeigner (Abteilungsleiter und Beauftragte) Risikomanagementkonzept (ggf. Teil des QM-Handbuches) 10
11 Risikomanagement in Reha-Kliniken Risikomanagementkonzept: Rahmenbedingungen Ziele und Verantwortlichkeiten Kennzahlen und Leistungsindikatoren Externe und interne Risiken 11
12 Risikomanagement in Reha-Kliniken Risikomanagementkonzept: Rahmenbedingungen Zielen und Verantwortlichkeiten Kennzahlen und Leistungsindikatoren Externe und interne Risiken Risikobeurteilungen 12
13 Risikomanagement in Reha-Kliniken Risikobeurteilungen durch Risikoeigner jeweils für ihren Bereich Risiken identifizieren Risiken analysieren Risiken bewerten Risiken bewältigen 13
14 Risikomanagementprozess 14
15 Risikomanagementprozess Risiken identifizieren Risiken identifizieren Systematische Bestandsaufnahme aller Risiken Schadensfallanalyse Gefahrenliste Prozessanalyse (FMEA, Ishikawa-Diagramm) 15
16 Risikomanagementprozess Risiken identifizieren Aufnahme Diagnostik Therapie Entlassung 16
17 Risikomanagementprozess Risiken analysieren Risiken analysieren Darstellung des Risikos mit Ursachen und Auswirkungen: Risikoszenario Darstellung des schlimmst-möglichen Falles (credible-worst-case) Darstellung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe 17
18 Risikomatrix 18
19 Risikoprofil Risikoprofil Darstellung mehrerer Risiken und deren Zusammenhänge in einer Risikomatrix Häufig = 5 Möglich =4 Selten = 3 Sehr selten = 2 Unwahrscheinlich = Unbe- Gering Spürbar Kritisch Katadeutend strophal
20 Risikomanagementprozess Risiken bewerten Risiken bewerten Einteilung in Risikotoleranzgrenzen: Maßnahmen zwingend erforderlich dringend zu empfehlen möglich Häufig = 5 Möglich =4 Selten = 3 Sehr selten = 2 Unwahrscheinlich = Unbe- Gering Spürbar Kritisch Katadeutend strophal
21 Eintrittswahrscheinlichkeit Eintrittswahrscheinlichkeit häufig Möglich Selten Sehr selten Unwahrscheinlich einmal pro Monat einmal im Quartal einmal im Jahr einmal in drei Jahren weniger als einmal in drei Jahren 21
22 Schadenshöhe Schadenshöhe (z.b. Patient, Reputation, wirtschaftlicher Schaden, Leistungsfähigkeit) Beispiel Patient: unbedeutend Behandlungsfehler ohne Folgen gering spürbar kritisch katastrophal leichte Verletzung, vorübergehende Beschwerden oder Schmerzen schwere Körperverletzung ohne Dauerfolgen schwere Körperverletzung mit Dauerfolgen z.b Berufseinschränkung schwere Körperverletzung mit Dauerfolgen z.b. dauerhafter Pflegebedürftigkeit, Tod des Patienten 22
23 Risikomanagementprozess Risiken bewältigen Risiken bewältigen Konkrete Aktion Verantwortlicher Termin Notwendige Ressourcen 23
24 Risiken überwachen Instrumente zur Steuerung und Überwachung von Risiken: Fehlermanagement/CIRS Beschwerdemanagement Ergebnisse aus Interne Audits Schadensfälle Unfallstatistik, Sturzstatistik, Infektionsstatistik Ergebnisse aus Begehungen Ergebnisse aus Befragungen Gefährdungsbeurteilungen aber auch Frühwarnindikatoren wie z.b. hohe Krankheitsrate hohe Fluktuation, Überlastungsanzeigen, viele Überstunden 24
25 Risikomanagementprozess 25
26 Risikomanagement in Reha-Kliniken Was ist zusätzlich zu den bereits vorhandenen Strukturen notwendig? 1. Risikomanagementkonzept/Risikomanagementprozess 2. Festlegung von Verantwortlichkeiten 3. Durchführung Risikobeurteilungen 4. Durchführung von Risikoaudits 5. Schulung der Verantwortlichen/Risikoeigner 26
27 Erstellung eines Risikoprofils Erstellung eines Risikoprofils: klinikbezogen Identifizierung und Analyse der größten internen und externen Risiken für die gesamte Klinik systematische Bestandsaufnahme abteilungs-/bereichsbezogen Identifizierung und Analyse der größten Risiken für jeden Bereich Bewertung der Risiken Darstellung der Maßnahmen zur Bewältigung der Risiken 27
28 Risikomanagement und Qualitätsmanagement 1 Einbindung des Risikomanagements in die vorhandenen Qualitätsmanagementstrukturen Verantwortung der obersten Leitung für das QM = für das RM QMB = Risikomanager Abteilungsleiter = Risikoeigner Beauftragte = Risikoeigner 28
29 Risikomanagement und Qualitätsmanagement 2 Act Strategie- und Zielplanung Risikomanagementkonzept Plan Managementbewertung Risikoüberwachung Projektmanagement Risikomanagement Check Interne Audits Risikoaudits AL-Sitzungen Risikokonferenzen Do 29
30 Leitfaden Qualitätskliniken.de Patientensicherheit Fallkonferenzen Händedesinfektion Sturzprävention Dekubitusprävention Arzneimitteltherapiesicherheit Aufklärung von Rehabilitanden Regelung zum Umgang mit Beschwerden Regelung zum Umgang mit multiresistenten Keimen Regelungen zum Umgang mit Noro-Viren Regelungen zum Umgang mit Entweichung Regelungen zum Umgang mit Selbstgefährdung Regelungen zum Umgang mit medizinischen Notfällen Regelungen zum Umgang mit nichtmedizinischen Notfällen 30
31 Risikomanagement und Unternehmensentwicklung Risikomanagement und Unternehmensentwicklung Stufe 5 Generativ Risikomanagement ist Teil unseres Geschäftsmodells, eine offene Risikokultur hilft, die Aufgaben und die Verantwortungen vorausschauend und besser wahrzunehmen Stufe 4 Proaktiv Wir arbeiten an den Problemen, die wir immer noch finden Stufe 3 Kalkulierend Systeme sind eingeführt, um mit allen Risiken umzugehen Stufe 2 Reaktiv Risikomanagement ist wichtig, wir machen immer was wenn etwas passiert ist oder jemand etwas verlangt Stufe 1 Pathologisch Was soll s, bringt sowieso nichts 31
32 Wartebergstraße Witzenhausen 05542/ Ansprechpartner: Dr. Rita Weber-Wied 05542/
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