Arzneimittelpreisbildung im Spannungsfeld zwischen Patientennutzen und marktwirtschaftlich orientierter Unternehmenskultur
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- Jasper Steinmann
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1 Arzneimittelpreisbildung im Spannungsfeld zwischen Patientennutzen und marktwirtschaftlich orientierter Unternehmenskultur Birgit Fischer, vfa-hauptgeschäftsführerin
2 Mondpreise sind ein totes Pferd. Vergessen Sie Sauerstoffzelt, Bluttransfusion und Defibrillator. Das Pferd ist wirklich tot! Arzneimittelpreise in Deutschland nähern sich europäischem Niveau Das Arzneimittelmarkt- Neuordnungsgesetz zeigt seine gewünschte preisdämpfende Wirkung. Die Preise für in Deutschland neu zugelassene verschreibungspflichtige Präparate liegen mittlerweile vielfach auf dem europäischen Durchschnittsniveau, in einigen Fällen sogar darunter. Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung online Seite 2
3 Seit AMNOG: Erstattungsniveau unter europäischem Durchschnitt 175% Prozent (mittlerer Vergleichspreis = 100%) 150% 125% Spannweite der Preise in 15 Vergleichsländern 100% 75% Erstattungsbetrag in Deutschland 50% 25% 0% Stand: Dez Produkte mit Erstattungsbeträgen in DE, sortiert nach Höhe des Erstattungsbetrags in Relation zum mittl. Vergleichspreis Quelle: ÖBIG, Lauer-Taxe 73 Prozent der deutschen Preise liegen unter dem Mittel, 34 Prozent sogar unter dem niedrigsten Vergleichspreis. 22 Opt-outs davon 16 Arzneimittel gegen chronische Erkrankungen. Seite 3
4 Langjährige Entwicklung: Arzneimittel kein Kostentreiber Seite 4
5 Arzneimittel: Kostenanteil in der GKV stabil 37,2 17,0 2015* * 2015 ergänzt durch vfa Seite 5
6 Das AMNOG spart kräftig 2 1,98 AMNOG- Abschläge [Mrd. ] 1,6 1,2 1,34 0,8 0,82 0,4 0 0,44 0,05 0, verhandelte Rabatte nach 130b SGB V auf Ebene der Umsätze zu AVP 2015: Hochrechnung auf Basis des ersten Halbjahres; 2016/2017: Prognose Seite 6
7 Arzneimittelausgaben Geringer Anteil patengeschützter Arzneimittel GKV-Gesamtausgaben 2015: 217,3 Mrd. GKV-Ausgaben ohne Arzneimittel 83% Ausgaben für AM insgesamt 17% patentgeschützte AM (Herstelleranteil) 5% patentgeschützte AM (Handel und Ust.) 1% Ausgaben für sonstige Arzneimittel 11% Patentgeschützte AM insgesamt 6% vorläufige Werte (KV Quart. 2015) Ausgaben einschl. Zuzahlungen der Versicherten Quelle: BMG, Insight Health, vfa Seite 7
8 Onkologische AM: Gleichbleibendes Niveau GKV-Umsätze: Alle Arzneimittel & Anteil Onkologika (einschl. Zubereitungen) Umsatz [Mrd. ] ,38 34,57 36,05 38,01 40, ,2% 10,0% 11,0% 10,6% 11,0% 3,49 3,45 3,95 4,02 4, * GKV-Markt brutto incl. parenterale Zubereitungen (sind erst seit 2011 ausgewiesen) gesamt Onko Seite 8
9 Innovationen haben ihren Preis Was darf Gesundheit kosten? - Wie viel Geld ist gerecht? + Investition: Forschung und Entwicklung Gewinn: Nutzen für das Unternehmen Wert: Nutzen für Patienten und Gesellschaft Gesundheitsnutzen 13 Jahre 25 Jahre Patentierung Markteinführung Patentablauf Seite 9
10 Der Richtige Preis Komponenten für die Preisbildung Preisbildung durch PU Innovationsgrad Preise vergleichbarer Therapien Preise andere Länder Patentlaufzeit / Unterlagenschutz Investitionen (R&D, Produktion, Marketing, Verwaltung) AMNOG Zusatznutzen ZVT Länderkorb Kaufkraft gewichtet mögl. Ausnahme für Reserveantibiotika Seite 10
11 Können wir uns Innovationen überhaupt noch leisten? Seite 11
12 Dominanz der Kostendiskussion drängt Anliegen der Patienten, Versorgung und Innnovationen in den Hintergrund Es ist inakzeptabel, wenn aus finanziellen Motiven sachfremde Entscheidungen über den Stand des medizinischen Wissens getroffen werden. Arzneimittelvereinbarungen der Kostenträger können die gesetzliche Verpflichtung, Patienten und Patientinnen nach dem Stand des medizinischen Wissens zu behandeln, konterkarieren. AMNOG braucht die Ergänzung einer medizinischen Einordnung einer medikamentösen Therapie. Verantwortung müssen diejenigen übernehmen, die gestalten können. Wer sich nicht einmischt, hat verloren. Allianzen schaffen für Gesundheit Seite 12
13 Forschung für das Leben Vielen Dank Seite 13
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