Der GKV-Arzneimittelmarkt 2011
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1 IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Der GKV-Arzneimittelmarkt 2011 Prof. Bertram Häussler IGES Institut 27. August 2012 Haus der Bundespressekonferenz IGES Institut GmbH Friedrichstraße Berlin Germany
2 Übersicht Ergebnisse 2011: Ausgaben der GKV und Komponenten der Ausgabenentwicklung Schwerpunkthema Diabetes: Bedarf für besser verträgliche Wirkstoffe Regionale Unterschiede: Die neue Generation des Arzneimittel-Atlas Alle GKV-Marktdaten: INSIGHTHealth IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 2 Berlin 27. August 2012
3 Die Entwicklung der Ausgaben für Arzneimittel in der GKV
4 AM-Ausgaben im dritten Jahr mit relativ geringstem Wachstum dämpfender Effekt auf die Gesamtausgaben von 5 Mrd. ( ) Anstieg der GKV-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% 7,1% 6,3% 6,5% 5,7% 6,3% Ärztliche Behandlung Arzneimittel Krankenhaus Leistungen insgesamt Geschätztes Wachstum* -0,2 Mrd. 2,7% 0,6% 4,9% * Annahme: AM-Ausgaben steigen wie der Durchschnitt der Ausgaben für Ärzte und Krankenhäuser Quelle: KJ1 (BMG; IGES-Berechnungen) 3,5% 3,5% 2,8% 3,1% 2,0% 2,3% -1,3 Mrd. -3,4 Mrd. -4,0% 2008 > > > 2011 IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 4 Berlin 27. August 2012
5 Arzneimittelrabatte von Herstellern sind Grundlage für die Einsparungen geg. dem Vorjahr Element der 2009 Ausgabenentwicklung Quelle (Mio. ) 2010 (Mio. ) 2011 (Mio. ) Differenz 09/10 Differenz 10/11 Mio. % Mio. % Arznei- und Verbandmittel aus Apotheken nach AVP IGES- Berech , ,3 Abschläge auf diese Umsätze , ,2 Darunter Zuzahlungen von Patienten KJ1/ KV , ,2 Arzneimittelrabatte von Herstellern KJ , ,3 Arzneimittelrabatte von Apothekern KJ , ,5 Sonstiges (Hilfsmittel, außerhalb vertragsärztl. Vers., etc.) KJ ,5 46 1,6 Ausgaben GKV KJ , ,0 IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 5 Berlin 27. August 2012
6 Ausgabenrückgang durch zusätzliche Rabatte kompensiert Ausgabensteigerungen durch Mehrverbrauch und Innovationen 09>10 10>11 Ausgabenänderung (Mio. ) Innovation Verbrauch Therapieansatz Analog-Wettbewerb 968 Mio. (866) 426 Mio. (497) 125,8 104,4 371,0 321,7 865,6 968,1 Darreichungsform -9,4 14,5 Technische Einsparungen Wirkstärke Packungsgröße Parallelimport -62,1-65,7-639 Mio. (-448) -59,2-105,3 38,6 34,1 Generika -204,2-350,0 Hersteller -178,1-142,5 Preis ,5-952, Mio. (-952) Rest -88,7 8,5 Gesamt , Mio. (-32) -31,6 IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health) IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 6 Berlin 27. August 2012
7 Mehrausgaben durch Verbrauch und Innovation sowie Einsparungen sind langfristig stabil Verbrauch AVP EP Innovation AVP EP >05 05>06 06>07 07>08 08>09 09>10 10> >05 05>06 06>07 07>08 08>09 09>10 10> Technische Einsparungen AVP EP 2500 Preis AVP EP >05 05>06 06>07 07>08 08>09 09>10 10> >05 05>06 06>07 07>08 08>09 09>10 10>11 IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health) IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 7 Berlin 27. August 2012
8 Mehrverbrauch hat verschiedene Ursachen: 1. Sättigung eines bisher nicht befriedigten Bedarfs 2. Mehr Patienten durch mehr Überlebende Alterung der Bevölkerung Zunahme der Erkrankungshäufigkeit 3. Neue therapeutische Möglichkeiten 4. Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 8 Berlin 27. August 2012
9 AM gegen schwere Erkrankungen bestimmen das Ausgabenwachstum durch Mehrverbrauch Antidiabetika 3% Immunsuppressiva 21% Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen 3% Analgetika 4% Andere Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel 4% Mittel gegen Hypertonie 10% Antiepileptika 4% Antihämorrhagika 4% Mittel bei Säure bedingten Erkrankungen 9% Immunstimulanzien 5% Antithrombotische Mittel 5% Psychoanaleptika 6% Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung 7% IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health) IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 9 Berlin 27. August 2012
10 Ausgabenentwicklung 2011 in Kürze 2011 Ausgabenrückgang (KJ1) gegenüber Vorjahr um 4,0%. 2,7 Mrd. Euro Einsparungen in den letzten beiden n durch Rabatte und Preismoratorium. Zusätzliche (350 Mio. in 2011) durch Patentabläufe Clopidogrel (B01), Aromatasehemmer (L02), Pantoprazol (A02)) Dennoch: kontinuierliches Wachstum des Arzneimittelverbrauchs im Hintergrund durch Bedarfslücken und steigende Morbidität Besonders durch die Gruppe der Immunsuppressiva (L04), mit denen eine Bedarfslücke in der Rheumatherapie geschlossen wird. Bedingt durch anhaltendes Verbrauchswachstum auch in diesem Morbiditätssegment ist für 2012 daher wieder mit Ausgabensteigerungen zu rechnen. IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 10 Berlin 27. August 2012
11 Schwerpunkt Diabetes
12 Mehrverbrauch an Antidiabetika hält seit 15 n an Mio. DDD : Im Mittel 30 DDD je Versicherten der GKV Nahezu Verdopplung des Verbrauchs seit 1996 Kontinuierliches Wachstum bis 2008, seither langsamer IGES-Berechnungen nach AVR und NVI (Insight Health) IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 12 Berlin 27. August 2012
13 Behandlung von Typ-2-Diabetikern mit Insulin hat stark zugenommen GKV-Diabetiker in Mio. 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 1,6 1,7 1,5 1,5 1,2 1,2 1,0 Typ-2 nur OAD Typ-2 Diät 0,5 Typ-1 0,5 0,3 Typ-2 INS IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 13 Berlin 27. August 2012
14 Neue Wirkstoffe mit günstigen Eigenschaften hinsichtlich Gewichtszunahme und Hypoglykämien sind auf dem Vormarsch Sonstige Glitazone Inkretin-assoziierte Wirkstoffe incl. Kombinationen Sulfonylharnstoffe und Analoga Metformin Insulin Bedarf für neue Wirkstoffe? Mio. DDD Metformin (Leitlinie, DMP) IGES-Berechnungen NVI (Insight Health) IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 14 Berlin 27. August 2012
15 Anteil von Menschen mit Adipositas (BMI > 30) steigt im Lauf der Zeit und mit zunehmendem Lebensalter erheblich an Adipös (BMI 30+) Übergewichtig (BMI 25-30) Anteil Personen mit BMI über Antei der Übergewichtigen und Adipösen in % bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter 70 Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus bis unter und älter Männer Frauen Gesamt IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 15 Berlin 27. August 2012
16 Fazit: Schwerpunkt Diabetes Verbrauchsanstieg seit 1996 Regulatorische Anreize (Richtgrößen, DMP) Reduzierung des Anteils Unbehandelter Intensivierung der Therapie (Zielwerte, Insulin) Anstieg der Prävalenz, Demografie Bedarf für neue Wirkstoffe Problem: Hypoglykämie und Gewichtszunahme unter bisherigen Therapieoptionen Neuere Wirkstoffklassen ohne diese Nachteile Steigender Verbrauchsanteil als Indikator für den vorhandenen Bedarf IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 16 Berlin 27. August 2012
17 Regionale Darstellungen des Arzneimittelverbrauchs
18 Einführung Neue Generation des Atlas Unterstützung bei der Aufdeckung von Versorgungsproblemen epidemiologischen Problemlagen IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 18 Berlin 27. August 2012
19 Am Beispiel Diabetes: Überdurchschnittlicher Verbrauch in den östlichen Bundesländern IGES-Berechnungen NVI (Insight Health) und BMG IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 19 Berlin 27. August 2012
20 Alter und Übergewicht (BMI) beeinflussen den Verbrauch von Antidiabetika Arzneimittelausgaben pro Kopf (2011) HH BE HE No BY WL NI BW Einflussfaktor: Demographie SH RP HB SL MV BB TH ST SN y = 1,8597x - 40,655 R² = 0, Anteil GKV-Versichten über 55 (2011, in %) Arzneimittelausgaben pro Kopf (2011) HH Einflussfaktor: Body-Mass-Index (BMI) BE BW HB SH NI BY HE WL No RP SN SL BB TH ST MV y = 3,1874x - 17,813 R² = 0, Anteil Bevölkerung mit BMI > 30 (2009, IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 20 Berlin in %) 27. August 2012 IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health), StaBu, RKI und KM6 (BMG)
21 Beispiel: Antivirale Mittel J05) (überwiegend HIV) Höchster Verbrauch in den Zentren der Versorgung (u.a. wegen hoher Attraktivität für Erkrankte) 0,006 Prävalenz HIV/AIDS Prävalenzrate HIV/AIDS 0,005 0,004 0,003 0,002 0,001 0 y = 0,0023x - 0,0002 R² = 0, ,5 1 1,5 2 2,5 3 DDD/GKV-Versicherten IGES-Berechnungen nach NVI (Insight Health), BMG und RKI IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 21 Berlin 27. August 2012
22 Fazit: Regionale Unterschiede Vielfach sind starke regionale Unterschiede erkennbar Gründe sind Morbidität bedingt durch Unterschiede bei Altersstruktur Prävalenz und Inzidenz Risikofaktoren Versorgungsstruktur Spezialversorgung Arzt-/Facharztdichte Krankenhaus-Dichte Atlas liefert Ausgangspunkte für vertiefende Untersuchungen IGES Arzneimittel-Atlas 2012 Seite 22 Berlin 27. August 2012
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Der GKV-Arzneimittelmarkt 2011
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