Qualitative Methode zur Rekonstruktion subjektiv gemeinter oder objektiver Sinnstrukturen, z.b.:
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- Carsten Keller
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1 Das nonstandardisierte, unstrukturierte Interview Qualitative Methode zur Rekonstruktion subjektiv gemeinter oder objektiver Sinnstrukturen, z.b.: > Tiefeninterview, Intensivinterview: Es sollen unbewusste Prozesse und Motive der Befragten aufgeklärt werden (Orientierung an der Psychoanalyse). > Narratives Interview (Schütze): Es sollen Erzählungen der gesamten Lebensgeschichte oder einzelner relevanter Episoden aus dem Leben der Befragten erhoben werden Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 1
2 Struktur von Erzählungen Einführender Überblick Orientierung als Themenschilderung Komplikation Evaluation als Einschätzung des Geschehens Auflösung Schlussbetrachtungen Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 2
3 Narratives Interview - Ablauf - Erzählanstoss Haupterzählung Nachfragephase Bilanzierungsphase Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 3
4 Probleme des Interviews Methodologisches Problem: > geringe Durchführungsobjektivität Probleme seitens Forscher/in: > Unterstellung einer konsistenten Einstellungsstruktur > Ausdruck eigener Einstellungen und Bewertungen Probleme seitens der befragten Person: > Nicht-Erreichbarkeit > Verweigerung > Ablehnung von Fragen > Antwortverfälschung Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 4
5 Gruppendiskussion - Zielsetzungen - Erkundung öffentlicher Meinungen und Einstellungen Untersuchung von Prozessen, die zur Meinungsbildung in Gruppen führen Erkundung von Meinungen und Einstellungen einer ganzen Gruppe Erkundung von Meinungen und Einstellungen einzelner Teilnehmer/innen (Gruppenbefragung) Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 5
6 Ablauf einer Gruppendiskussion Theoretische Vorüberlegungen Begrüßung der Teilnehmer/innen Präsentation eines Grundreizes freie Diskussion ggf. Einführung von Reizargumenten ggf. Metadiskussion Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 6
7 Einflussfaktoren bei Gruppendiskussionen Diskussionsthema Gruppengröße Zusammensetzung der Gruppe bzgl. soziodemographischer Merkmale Bekanntheitsgrad der Mitglieder Meinungsverteilung in der Gruppe Verhalten der Diskussionsleitung Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 7
8 Probleme der Gruppendiskussion Keine systematische Untersuchung von Einflussfaktoren keine Trennbarkeit von Themen- und Gruppeneffekten organisatorischer Aufwand aufwendige Auswertung ggf. soziale und sprachliche Benachteiligung einzelner Teilnehmer/innen ggf. unvollständige Beteiligung Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 8
9 Aufbereitungsverfahren Wörtliche Transkription kommentierte Transkription: Markierung paraverbaler Merkmale kommentierte Transkription: Notierung von Auffälligkeiten Zusammenfassendes Protokoll Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 9
10 Formen qualitativer Beobachtung Teilnehmende Beobachtung (s. Deskriptive Feldforschung) Einzelfallbeobachtung Rollenspiel Lautes Denken Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 10
11 Qualitative Beobachtung Qualitative Beobachtung erfolgt in der Regel frei bzw. unstandardisiert, d.h. ohne Beobachtungsschema. Es wird ein Beobachtungsprotokoll im Sinne einer möglichst umfassenden Dokumentation von Ereignisabläufen und deren situativer Einbettung erstellt. Das Beobachtungsprotokoll umfasst auch subjektive Eindrücke und Reaktionen der Forscher/innen Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 11
12 Qualitative Auswertungsverfahren Hermeneutik Sozialwissenschaftlich-hermeneutische Paraphrase Globalauswertung Objektive Hermeneutik Psychoanalytische Textinterpretation Phänomenologische Analyse Sprachwissenschaftliche Verfahren (z.b. Textanalyse, Diskursanalyse) Kodierung Qualitative Inhaltsanalyse Komplexe Inhaltsanalyse Typenbildung Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 12
13 Spektrum qualitativer Auswertungsverfahren Eher wenig regelgeleitet, induktiv z.b. sozialwissenschaftlich-hermeneutische Paraphase, Objektive Hermeneutik Stärker regelgeleitet, deduktiv-induktiv z.b. Formen der Inhaltsanalyse Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 13
14 Hermeneutik Ziel: Auslegung menschlicher Lebensäußerungen Methode: Verstehen als: > Erfassen der Bedeutung von Äußerungen und dabei > Überwindung der Differenz zwischen dem von Autor/innen Gesagten und dem Verständnis des Gesagten durch Forscher/innen Voraussetzung: Gemeinsamkeit als historischkulturelle Bedingtheit Kriterium adäquaten Verstehens: Angemessenheit der Erkenntnis an den Gegenstand Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 14
15 Hermeneutischer Zirkel I und II Hermeneutischer Zirkel I: Ineinandergreifen von Vorverständnis und Textverständnis Hermeneutischer Zirkel II: Ineinandergreifen des Verstehens von Textteil und Textganzem Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 15
16 Systematisierung der hermeneutischen Vorgehensweise Einführung von Regeln Absicherung des subjektiven Verstehens in der Gruppe Einführung in die psychologische Methodenlehre Folie Nr. 16
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