Auf dem Weg zum gläsernen Menschen?

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1 2. Tag der saarländischen Versicherungswirtschaft, Auf dem Weg zum gläsernen Menschen? Genanalysen und Selbstbestimmung Prof. Dr. med. Wolfram Henn Institut für Humangenetik Universität des Saarlandes, Homburg/Saar

2 Alle Menschen streben von Natur nach Wissen. Aristoteles : Metaphysik, um 350 v. Chr. Unsere Aufgabe in der Welt ist es nicht, alle Dinge zu wissen, wohl aber diejenigen, die unser Verhalten betreffen. John Locke: Versuch über den menschlichen Verstand, 1689 Der Patient hat das Recht, die für seine Entscheidung notwendige Information und kompetente Beratung in der dafür benötigten Zeit zu erhalten. Darüber hinaus hat er auch das Recht auf Nichtwissen und kann die Information ablehnen. Bundesärztekammer, Charta der Patientenrechte (Entwurf 1999) "Wissen ist Macht" (Francis Bacon, )

3 46 Chromosomen

4 T. Liehr, Jena

5 etwa Gene

6 DNA-Sequenzierung etwa Basenpaare

7 Genetische Normvarianten: Die ABO-Blutgruppen

8 Sequenzunterschiede im Alpha-Galaktosidase-Gen gesund Anlageträgerin Morbus Fabry Was bedeuten genetische Unterschiede für ihre Träger?

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10 Wieviel wollen wir über uns selbst wissen? Wieviel sollen andere über uns wissen dürfen? Wieviel wollen wir über unsere Nachkommen wissen?

11 Every human being of adult years and sound mind has the right to determine what shall be done with his own body. Schloendorff vs. The Society of the New York Hospitals, 1914 Das Grundrecht gewährleistet (...) die Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen. Einschränkungen dieses Rechts auf informationelle Selbstbestimmung sind nur im überwiegenden Allgemeininteresse zulässig. Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts von 1983: BVerfGE 65, 1

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13 Erblicher Darm- und Gebärmutterkrebs?? 10 L 52 10?? C 68 U 47 C 46 C 58 C 60 M U 50 C 45 2 C C = Coloncarcinom; U = Uteruscarcinom; M = Magencarcinom; L = Lebermetastase (?) 50% Risiko einer Anlageträgerschaft für Nachkommen Betroffener; dann 80% Krebsrisiko vor dem 50. Lebensjahr In klinischem Vorsorgeprogramm (jährliche Coloskopien etc.) gute Chancen auf Langzeitüberleben Gentest als Bestandteil der medizinischen Vorsorge? Gentest als Bestandteil arbeitsmedizinischer Einstellungsuntersuchungen?

14 Erblicher Brust- und Eierstockkrebs (I) Mammakarzinom mit 42 J. Ovarialkarzinom mit 50 J. Mammakarzinom mit 40 J. Zweit-Mammakarzinom mit 49 J. Ovarialkarzinom mit 54 J. BRCA1-Genmutation? 31 J. alt, klinisch gesund Konsequenz: Adäquate klinische Vorsorge oder Entlastung von Angst Konsequenzen von Test oder Nicht-Test? Kommunikationspflicht innerhalb der Familie? Schutz der Information gegen Missbrauch?

15 Erblicher Brust- und Eierstockkrebs (II) Mammakarzinom mit 42 J. Ovarialkarzinom mit 50 J. Mammakarzinom mit 40 J. Zweit-Mammakarzinom mit 49 J. Ovarialkarzinom mit 54 J. BRCA1-Genmutation! 31 J. alt, klinisch gesund BRCA1-Genmutation? 11 J. alt, klinisch gesund Prädiktive Gentests bei Minderjährigen?

16 Huntington-Krankheit: Unheilbare tödliche neurologische Abbauerkrankung 50% Wiederholungsrisiko für Nachkommen Krankheitsbeginn meist Lebensjahr; Häufigkeit 1 : mit 60 J. 48 J. Gentest durch Arbeitgeber oder Versicherer: Diskriminierung?? 24 J. Gentest vor Abschluss einer Lebensversicherung: Gegendiskriminierung?

17 Gendiagnostikgesetz (gültig ab 1. Februar 2010)

18 Hereditäre Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) häufigste genetische Stoffwechselstörung überhaupt ( etwa 1: 300 ) Ursache: Mutation im HFE-Eisentransportgen, leicht untersuchbar Folgen unbehandelter Eisenspeicherung ab ca. dem 50. Lebensjahr: Leberzirrhose, Diabetes, Arthrose und Herzmuskelschäden Einfache und sichere Vorbeugung: regelmäßige Aderlässe oder Blutspenden

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20 Hereditäre Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) häufigste genetische Stoffwechselstörung überhaupt ( etwa 1: 300 ) Ursache: Mutation im HFE-Eisentransportgen, leicht untersuchbar Folgen unbehandelter Eisenspeicherung ab ca. dem 50. Lebensjahr: Leberzirrhose, Diabetes, Arthrose und Herzmuskelschäden Einfache und sichere Vorbeugung: regelmäßige Aderlässe oder Blutspenden erste Modellversuche von Suchtests in der Allgemeinbevölkerung (Populationsscreening), von Krankenkassen unterstützt Recht auf Nicht-Wissen? Erhöhte Versicherungsprämien für Nichtteilnehmer?

21 ? Aminosäure 129 im humanen Prion-Protein: Methionin (40% der Bevölkerung) vcjk-empfänglich Valin (60% der Bevölkerung) vcjk-resistent (?) BSE? vcjk???

22 Multifaktorielle Entstehung von Volkskrankheiten Dispositions- Gen Huntington-Genmutation Huntington-Krankheit HFE-Mutation Eisenspeicherkrankheit Alzheimer? Hypertonie? Thromboseneigung? Psychosen? Epilepsien? etc... andere Faktoren Blutgruppe 0 Magengeschwür

23 Genetische Risikofaktoren für Herzinfarkt (Auswahl) Gen Polymorphismus Faktor Prothrombin G20210A 4 Glycoprotein IIIa PlL1/PLA2 2,5 Faktor V G1691A (Faktor V Leiden) 2 Östrogen-Rezeptor 1 c T>C 2 Angiotensinogen M235T 1,7 Apolipoprotein B EcoRI-Polymorphismus 1,7 Angiotensin-2-Rezeptor A1166C 1,6 Methylentetrahydrofolatreduktase C677T 1,5 Angiotensin-konvertierendes Enzym I/D-Polymorphismus 1,5 Epithelialer Natriumkanal beta T594M 1,06 Cholesterylester-Transferprotein Taq1B2-Allel 0,7 Faktor XIII Val34Leu 0,6 Plasminogen-Aktivator-Inhibitor 1 4G/4G-Polymorphismus 0,5 LDL-Rezeptor Trp23Stop? Endotheliale NO-Synthetase T786C? Alpha-Adducin G460W? Hepatische Lipase C514T?

24 Der DNA-Chip

25 Mikroskopisches Bild einer DNA-Chip-Matrix Auflösung: bis über Einzelparameter/cm 2

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28 Messung von ca SNP-Varianten mit (angeblicher) statistischer Krankheitsassoziation Validität der Assoziationen? Verstehbarkeit der Informationen? Konsequenzen für die Lebensführung? Erzeugung unbegründeter Angst? Erzeugung falscher Sicherheit? Datenschutz?

29 Test auf Mutation im Opsin-1-Gen auf Chromosom Xq28 (Deuteranopie) normal: 7 Opsin-1-Mutation: nicht lesbar normal: nicht lesbar Opsin-1-Mutation: 73 Erhebung genetischer Daten mit nicht-genetischer Methodik

30 Gendiagnostikgesetz (gültig ab 1. Februar 2010)

31 Bedeutung von Verhaltensgenen für die Arbeitsmedizin?? Bedeutung von Verhaltensgenen für die Justiz?

32 Varianten im ACE (angiotensin-converting-enzyme)-gen 287-Basenpaar-Insertion im Intron 16 des Gens: vorhanden: I-Allel, nicht vorhanden: D-Allel Populationsverteilung: D-D: 25%, I-D: 50%, I-I: 25% D-Allel assoziiert mit erhöhtem ACE-Spiegel: kardiovaskulärer Risikofaktor? I-Allel assoziiert mit erhöhter Energieeffizienz der Muskulatur: Prognosefaktor für sportliche Leistung! I I D-D Trainingseffizienz Williams et al. (2000) Autoren: - Optimal Performance Co. - Royal Defence Medical College - British Heart Foundation Bedeutung von Sportlichkeitsgenen für Krankenversicherungen?

33 Suche nach Alterungsgenen Genomweite Kopplungsanalyse chromosomaler Abschnitte in 137 Familien mit mindestens 2 Geschwistern >> 90 Jahre. Einengung einer Region auf Chromosom 4 (ca. 500 Gene), in der sich ein oder mehrere mit hoher Lebenserwartung assoziierte Gene finden. Bedeutung von Langlebigkeitsgenen für Rentenversicherungen?

34 ?

35 Über 90% Abbrüche nach der Diagnose Unter 20% genetische Beratungen vor / nach der Diagnose Trisomie 21 = Down-Syndrom

36 0,6 Psychische Belastungen für Mütter 0,5 0,4 0,3 gesundes Kind Kind mit Down-Syndrom 0,2 0,1 0 Stress Bedauern Probleme Zweifel Stress emotionale Gesamtbelastung Bedauern : Wunsch, das Kind wäre nie geboren worden Probleme : Gefühl, mehr Alltagsprobleme zu haben als andere Eltern Zweifel : Sorge, das Kind nicht optimal gefördert zu haben

37 Mir ist schon vorgeworfen worden, mein Kind sei vermeidbar gewesen 100 Down-Syndrom unklare Diagnose keine Behinderung 80 Prozent nein ja

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40 Gendiagnostikgesetz (gültig ab 1. Februar 2010)

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44 Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Khalil Gibran: Der Prophet (1923)

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