Hämophilie Symposium, März , Reitter Sylvia
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- Simon Flater
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1 Hämophilie Symposium, März 2010
2 FVIII-Gen liegt auf Xq28 (langer Arm des X-Chromosoms) x
3 Hämophilie Erbgang I
4 Hämophilie Erbgang II
5 FVIII-Gen besteht aus 26 Exons mit 186 Kilobasenpaaren (kb); Exon 14 (etwa 40 % der kodierenden Sequenz) kodiert für funktionell wenig bedeutende B-Domäne 25 Introns 6 davon länger als 14 kb; Intron 22: 32 kb
6 Hohe Heterogenität der Mutationen, welche Hämophilie A verursachen 1/3 aller Hämophilie A Mutationen treten spontan auf (sporadisch); bei 2/3 findet man eine positive Familienanamnese HAMSTeRS ( The Factor VIII Structure and Mutation Resource Site ) Referenz- Datenbank für diagnostische Labors, weltweit
7 Große Deletionen und Insertionen im kb-bereich
8 Kleine Deletionen und Insertionen: <100 bp Fehlen oder Einfügung einzelner Nukleotide; oft Verschiebung des Leserahmens Kleine Deletion Splice-site-Mutation: Kleine Insertion Herausschneiden des Introns ist gestört
9 Punktmutationen: Nonsense-Mutationen: führen zu Stopp bei der Translation Missense-Mutationen: Austausch einer AS Inversionen Inversion Punktmutation
10 Ca. 43 % der Patienten mit schwerer Hämophilie A haben eine genomische Inversion im Intron 22 des FVIII-Gens Die Ursache für die Inversion ist eine homologe Rekombination zwischen einer 9.5-kb Region im Intron 22 und Sequenzen telomer zur FVIII Intron 22 Region Inversion einer kb großen Region des X-Chromosoms; unterbricht das FVIII-Gen im Intron 22
11
12 Crossing-over der distalen extragenen Kopie mit Intron 22-FVIIIA-Gen Typ 1-Inversion (bei ca. 35 % aller Patienten mit schwerer Hämophilie A) Crossing-over zwischen der proximalen extragenen Kopie mit dem intragenen FVIIIA- Gen Typ 2-Inversion ( bei ca. 8 % aller Patienten mit schwerer Hämophilie A)
13 Ca. 1-5 % der Patienten mit schwerer Hämophilie A haben eine genomische Inversion im Intron 1 des FVIII-Gens durch Hybridisierung eines Teils des Intron 1 mit einem homologen Bereich, dem VBP1- Gen, der 10 bis 100 Kilobasen in Richtung Telomer liegt homologe Rekombination mit anschließendem Bruch und Inversion innerhalb des Intron 1 nur Exon 1 wird transkribiert
14 Wichtig für die Diagnostik von Überträgerinnen Wichtig zur Risikoabschätzung bzgl. Hemmkörperentwicklung
15 Positives Votum der Ethikkommission der Medizinischen Universität Wien Ziel: Erhebung des Mutationsspektrums in A Korrelation Mutationstyp und Schweregrad Assoziation mit Hemmkörperbildung Vergleich mit Mutationsspektrum in D, I und GB
16 239 aus 9 Zentren (Bregenz, Dornbirn, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg, St. Pölten, Wien)
17 Insgesamt aus 192 Familien 67 verwandte Patienten aus 31 Familien (hauptsächlich Brüder) Patienten bzw. ein oder beide Elternteile haben ihr schriftliches Einverständnis zur molekularbiologischen Untersuchung gegeben Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Untersuchung: 8 Monate bis 81 Jahre
18 155 Patienten (64.9 %) mit schwerer Hämophilie A (FVIII < 1 %) 21 Patienten (8.8 %) mit mittelschwerer Hämophilie A (FVIII 1-5 %) und 63 Patienten (26.4 %) mit leichter Hämophilie A (FVIII 5-40 %) FV III < 1 % FV III 1-5 % FV III 5-40 %
19 193 Patienten (80.4 %) mit positiver Familienanamnese 30 Patienten (12.6 %) mit Hemmkörper in der Anamnese 28/239 (11.7 %) der getesteten Patienten sind bereits verstorben
20 Patienten mit schwerer Hämophilie A: IVS22 IVS1 Falls kein Ergebnis, bzw. alle Patienten mit nicht-schwerer Form: Sequenzierung des FVIII-Gens (seit 2004) alle kodierenden Regionen + Exon/Intron-Übergänge + Teile des Promotors
21 Art der Mutation Anzahl der Patienten mit schwerer Hämophilia A Anzahl der Patienten mit mittelschwerer Hämophilia A Anzahl der Patienten mit leichter Hämophilia A Anzahl der Patienten mit Hemmkörper Intron 22 inversion Intron 1 inversion Kleine Deletion Kleine Insertion Große Deletion Missense Splice site Stopp Missense + kleine Deletion Unbekannt
22
23 Bisher nicht in HAMSTeRS beschrieben 33 davon assoziiert mit schwerer Hämophilie A 9 davon mit Hemmkörperentwicklung
24
25 4 Patienten mit leichter Hämophilie A, einer mit schwerer Form 3 mit positiver Familienanamnese Wurden gestestet auf vws Typ 2N Andere Formen des vws wurden aufgrund von vwf:ag, RCo und Multimeren ausgeschlossen Kein Hemmkörper; erworbene Hämophilie ist ausgeschlossen Kausale Mutation in Regionen, welche Transkription, Translation oder RNA-Stabilität beeinflussen? Mutationen in modifier genes, welche für die FVIII- Expression oder Aktivität wichtig sind
26 Missense-Mutation in Exon 4: 3 Patienten mit FVIII-Spiegel von 26 %; ein Patient mit FVIII- Spiegel von 12 % Missense-Mutation in Exon 22: 2 Patienten mit FVIII-Spiegel von 36 % und ein Patient mit FVIII-Spiegel von 20 % andere genetische Varianten, wie Mutationen in regulatorischen Sequenzen oder Mutationen in sonstigen Genloci, als Ursache für dieses Phänomen?
27 Eine Familie, drei Patienten, mit einer Missense-Mutation und einer kleinen Deletion beide in Exon 14 Beide vorbeschrieben als kausale Mutationen für schwere Hämophilie A Verstärkt die Kombination beider Mutationen den klinischen Schweregrad?
28 IVS22 in unserer Population in 31 % kausale Mutation, in D in 36 % und in I in 39 % in GB: IVS22 in 17 % IVS1 bei etwa 1-2 % aller Patienten kausale Mutation in A, D, I und GB Missense-Mutationen: kausale Mutation bei 66 % aller Patienten in GB, bei 38 % in D, 37 % in I und 42 % in A Oldenburg et al., Haemophilia 2004;10: Margaglione et al., Haematologica 2008;93: Green et al., BJH 2008;143: Einfluss des ethnischen Hintergrundes auf das Mutationsspektrum?
29 S. Reitter, R. Sturn, B. Horvath, R. Freitag, C. Male, W. Muntean, W. Streif, I. Pabinger, C. Mannhalter and the Austrian Molecular Haemophilia Study Group Accepted for publication in Thrombosis and Haemostasis
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