Vorurteile zum Nationalpark Steigerwald und die Wahrheit

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1 Vorurteile zum Nationalpark Steigerwald und die Wahrheit

2 Vorurteile zum Nationalpark Steigerwald und die Wahrheit

3 Nationalpark Steigerwald? Unsere einheimischen Buchenwälder zählen zu den weltweit am stärksten bedrohten Waldökosystemen überhaupt wir sind international verpflichtet, sie zu schützen. Im fränkischen Steigerwald haben wir die einmalige Chance, einen der letzten größeren Reste dieser Wälder als Nationalpark zu bewahren.

4 Weltnaturerbe Die fränkische Ökokostbarkeit qualifizierte sich sogar als mögliches UNESCO-Weltnaturerbe. Aber nur streng geschützt, als Nationalpark etwa, würde sie den strengen Vorgaben genügen. Zwei CSU-Landräte ergriffen die Initiative, die urigen Wälder zwischen den Welterbestädten Würzburg und Bamberg endlich als Nationalpark zu schützen. Aber...

5 Dich räuchern wir noch aus! Nationalparkgegner zu einem Nationalpark-Befürworter, Der Spiegel, 1/2008, S. 115 Die schöne Idee durchkreuzte wohl die Pläne einiger Lokalfürsten und Unternehmer. Sie gründeten den Verein Unser Steigerwald, mit dem sie massiv und teils rabiat Stimmung dagegen machen.

6 manchmal klatschen sie, wenn der Oskar * es so will. Oskar Ebert, Bürgermeister von Rauhenebrach, Der Spiegel, 1/2008, S. 114 Manche Nationalpark-Gegner sind schon als militante Schwarzhemden aufgetreten. Sie haben Nationalpark-Befürworter eingeschüchtert und verweigern sich einer sachlichen Diskussion. In Versammlungen werden die Bürger mit falschen Informationen aufgeheizt. Wir klären auf, was an den Vorurteilen tatsächlich dran ist >>>

7 Der Status Naturpark ist ausreichend! Dass nur ein Nationalpark diese einmaligen und wertvollen Buchenwälder schützen kann, zeigen Bilder aus dem Naturpark im Spessart. Hier und in anderen Naturparken wurden seltene alte Buchen einfach abgeholzt. Damit das nicht auch im Steigerwald passiert, muss der Steigerwald Nationalpark werden.

8 Im Nationalpark gibt es ein Betretungsverbot! Im Nationalpark Steigerwald soll sich jeder frei bewegen dürfen so wie zum Beispiel auch im Nationalpark Hainich: Die Bevölkerung darf den Nationalpark uneingeschränkt betreten.

9 Private Waldbesitzer werden enteignet! Der Nationalpark wird sich nur aus Staatswäldern zusammensetzen. Kein einziger privater oder anderer Waldbesitzer muss seinen Wald für den Nationalpark hergeben.

10 Das Holz reicht nicht mehr zum Heizen! Von Hektar Fläche im Naturpark Steigerwald sollen nur Hektar Nationalpark werden. Für die Holzheizungen der einheimischen Bevölkerung steht also immer noch genug Brennholz aus der Region bereit.

11 In den Sägewerken gehen Arbeitsplätze verloren! Erhard Stein (Name geändert) hat ein Sägewerk, zehn Mitarbeiter. Allerdings verarbeitet er nur Nadelholz wird er es überhaupt spüren, wenn im Laubwald nicht mehr geerntet wird? Ob ich's merke, das weiß ich nicht, sagt er nachdenklich. Und dann schnell hinterher: Na ja, ein, zwei Arbeitsplätze verlier ich mit Sicherheit. Erhard Stein (Name geändert) vor Nationalparkgegnern, Der SPIEGEL, 1/2008, S. 114 Nur ca. 20 Prozent des Waldes im Naturpark Steigerwald sollen Nationalpark werden. Und selbst dieser geringe Anteil wird erst nach und nach aus der Nutzung genommen. Arbeitsplätze sind deshalb kaum bedroht vielmehr entstehen durch den Nationalpark zahlreiche neue Arbeitsplätze.

12 Der Borkenkäfer wird riesige Schäden anrichten! Der Borkenkäfer stellt keine Gefahr für Buchen dar. In ganz Europa gibt es kein einziges Beispiel für ein großflächiges Absterben von Buchenwäldern, auch nicht in unbewirtschafteten Buchenwäldern.

13 Im Nationalpark darf nicht gejagt werden! Sowohl der Bestand an Rehwild als auch an Wildschweinen wird in Nationalparken streng reguliert. Bäume und andere Waldpflanzen sollen im Nationalpark nicht durch überhöhte Wildbestände bedroht werden.

14 Durch ein bisschen Totholz wird kein Tourist kommen! In Nationalparken bleiben dicke, alte Bäume stehen und dürfen in Würde sterben. Dank dieses besonderen Waldbildes locken Nationalparke jährlich Hunderttausende Besucher in strukturschwache Regionen. Sie sind damit zu den größten Jobmotoren vor Ort geworden. Wirtschaftlich gesehen könnte auch der Steigerwald eine solche Dynamik sehr gut brauchen. Die Nationalpark-Gegner wollen das verhindern und den Bewohnern im Steigerwald vorenthalten.

15 Klimaschutz Nationalpark wäre kontraproduktiv Das Gegenteil ist richtig: Ein Buchennationalpark mit mächtigen Bäumen wie der Steigerwald wäre sogar ein besonders effektiver Kohlenstoffspeicher.

16 Warum dann dieser erbitterte Kampf gegen den Nationalpark?

17 Was Generationen mit Fleiß geschaffen, wird der Nationalpark uns schnell wegraffen. Durch die einst zurückhaltende und behutsame Bewirtschaftung des ehemaligen Kirchengrunds findet sich im Steigerwald heute ein Buchenwald von weltweiter Bedeutung. Doch wie lange noch? Die Wahrscheinlichkeit, dass die alten Bäume des Profits wegen abgeholzt werden, nimmt immer mehr zu. Ein Nationalpark würde dieses Naturerbe bewahren und weiter aufwerten zum Nutzen der gesamten Region.

18 Wir wollen keine Machbarkeitsstudie! Eine Machbarkeitsstudie würde prüfen, wie gut oder schlecht der Steigerwald als Nationalpark geeignet ist. Obwohl das Geld von der Bayerischen Staatsregierung schon bewilligt wurde, lehnen die Gegner dieses neutrale Gutachten ab. Warum wohl?

19 Die Schönheit unserer Heimat bewahren Diesen Satz prägt der Bürgermeister von Donnersdorf, erbitterter Nationalpark-Gegner. Mitten in das unmittelbare Vorland des Steigerwaldes ließ er ein 600 m langes Kaufland-Logistikzentrum bauen. Offenbar gab es auch Pläne, auf dem naturbelassenen Zabelstein ein Hotel zu errichten. Solche Pläne würde ein Nationalpark-Status natürlich etwas beeinträchtigen. Wie in diesem Fall wenden sich meist Menschen gegen den Nationalpark, die ihre Einzelinteressen durchsetzen wollen. Welch positiven Effekt der Park für das Gemeinwohl hätte, ist ihnen egal.

20 JA zum Nationalpark Steigerwald! Überlassen wir die Diskussion nicht einigen wenigen Scharfmachern! Maile die Datei an Freunde weiter. Mach mit! Alle Infos im Web unter: