Unterschrift des Prüfers:
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- Reiner Bieber
- vor 7 Jahren
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1 FERNUNIVERSITÄT IN HAGEN FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT MATRIKELNUMMER: NAME: VORNAME: UNTERSCHRIFT: KLAUSUR: Ökonomie der Umweltpolitik TERMIN: Uhr PRÜFER: Prof. Dr. A. Endres Aufgabe 1 Maximale Punktzahl 100 Erreichte Punktzahl Note: Datum: Unterschrift des Prüfers:
2 Prüfungstermin März 2008 Ökonomie der Umweltpolitik Hinweise zur Klausur - bitte unbedingt beachten! 1. Die Klausurunterlagen, die verteilt worden sind, bestehen aus 21 Seiten (Deckblatt, 5 Seiten mit Hinweisen und Aufgabentext und 15 Lösungsbögen). Bitte kontrollieren Sie sofort, ob Sie ein vollständiges Klausurexemplar erhalten haben und tragen Sie auf dem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer ein und unterschreiben Sie. 2. Es empfiehlt sich, dass Sie auf jeden Lösungsbogen Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer schreiben. Wenn Sie dies nicht tun, tragen Sie das Risiko, dass Seiten sich aus der Heftung lösen und hinterher nicht mehr Ihrer Klausur zugeordnet werden können. 3. Sie dürfen diese Seite mit den Hinweisen und die Seiten mit dem Aufgabentext aus dem Klausurheft heraustrennen (nicht jedoch das Deckblatt). 4. Außer Schreibgeräten (Kugelschreiber, Füllhalter, Zeichendreieck u. ä.) und einem nicht-programmierbaren Taschenrechner sind keine Hilfsmittel zugelassen. 5. Formulieren Sie Ihre Lösungen auf den Lösungsbögen Nr. 1 bis 15. Wenn Sie mehr Platz benötigen oder wenn Sie für Grafiken unliniertes Papier benutzen wollen, können Sie auch die Rückseiten der 15 Lösungsbögen verwenden. 6. Nur Ihre Ausführungen auf den Vorder- und Rückseiten der Lösungsbögen Nr. 1 bis 15 werden bewertet. Für Notizen, Berechnungen, Skizzen u. ä., die nicht bewertet werden sollen, benutzen Sie bitte die Rückseiten des Deckblatts und der Seiten mit Hinweisen und Aufgabentext (der ersten sechs Seiten dieser Klausurunterlagen). 7. Sie haben für diese Klausur 120 Minuten Zeit. 8. Die Klausur besteht aus einer Aufgabe. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 100. Die Klausur ist bestanden, wenn Sie mindestens 50 Punkte erzielen. 9. Der Rechenweg, mit dem Sie auf Ergebnisse kommen, muss nachvollziehbar sein. Ist dies nicht der Fall, werden sie nicht oder nur mit Punktabzug gewertet. 10. Definieren Sie kurz von Ihnen verwendete Symbole, die nicht in der Aufgabenstellung genannt wurden, z. B. G = Gewinn.
3 Prüfungstermin März 2008 Ökonomie der Umweltpolitik 11. Anträge auf Einsichtnahme in die Klausur oder Nachkorrektur der Klausur müssen innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse gestellt werden! Spätere Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Bitte stellen Sie Ihren Antrag an: FernUniversität in Hagen Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie Nikolai Jarre Profilstr. 8 D Hagen oder per an: nikolai.jarre@fernuni-hagen.de Geben Sie bitte Ihre Telefonnummer und möglichst auch Ihre -Adresse an. Es wird Ihnen dann ein Termin mitgeteilt, zu dem Sie Ihre Klausur in Hagen einsehen können. Über das Ergebnis einer Nachkorrektur werden Sie schriftlich unterrichtet. Viel Erfolg!
4 Prüfungstermin März 2008 Ökonomie der Umweltpolitik Aufgabe (100 Punkte): Die Krawall AG möchte gerne auf einer einsamen Karibikinsel Rohstoffe abbauen. Die Insel wird von Romea und Julian bewohnt, einem Liebespärchen, das den Irrungen und Wirrungen des industrialisierten Lebens entfliehen wollte. Durch den Rohstoffabbau entstehen Lärmemissionen x, die die örtliche Lebensqualität für Romea und Julian mindern. Die Insel fällt unter die Jurisdiktion der Gemäßigt-libertären Allianz der karibischen Liebes-Inseln (GlAdKLI), in der Umweltprobleme dieser Art durch Verhandlungen zwischen den Beteiligten gelöst werden. Es gilt dabei die Verursacherregel. Das Unternehmen kennt seine Vermeidungskosten, die gegeben seien durch unkorrigierte Ausgangsniveau liegt bei * x = VK( x) (80 ) 40 2 = x für 0 x 80. Das Aus Sicht der Krawall AG sind zwei verschiedene Schadensfunktionen von Romea und Julian möglich, nämlich Schadensfunktionen des Typs H oder des Typs N. Der AG ist allerdings bekannt, dass Romea und Julian beide den gleichen Typ Schadensfunktion haben. Beim Typ H treten relativ hohe Schäden von R 1 SH ( x) x 25 2 = bei Romea und J 1 SH ( x) x 50 2 = bei Julian auf: Die AG geht davon aus, dass die beiden in diesem Fall empört wären über den Eingriff in ihr bisher idyllisches Paradies, welches sie fortan mit Ohrenstöpseln nur noch sehr eingeschränkt genießen könnten. Die Krawall AG berücksichtigt jedoch auch die Möglichkeit, dass die Liebenden des Lebens in der zivilisationsfernen Einsamkeit ohnehin überdrüssig sein könnten und den morgendlichen Gesang der Kreissägen dann nicht sonderlich irritierend fänden, da er sie an die gute alte Zeit im heimatlichen Baggerhausen erinnern würde. In diesem Fall hätten sie unter Abwägung aller positiven und negativen Aspekte des Industrielärms insgesamt die Schadensfunktionen vom Typ N mit relativ niedrigen Schäden in Höhe von R 1 SN ( x) x = bei Romea und J 1 SN ( x) x = bei Julian. Die Krawall AG ist risikoneutral und gewinnmaximierend. Sie geht davon aus, dass Romea und Julian mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % beide die Schadensfunktion des Typs H und mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 % beide die Schadensfunktion des Typs N haben. Romea und Julian kennen ihre Schadensfunktion sowie die Schadensfunktion des jeweils anderen. Sie sind die einzigen Lebewesen, die durch den Rohstoffabbau im Rahmen dieser Aufgabe relevante Schäden erleiden. Diese resultieren ausschließlich aus Lärmemissionen.
5 Prüfungstermin März 2008 Ökonomie der Umweltpolitik Die beiden verhandeln nicht einzeln mit der Krawall AG, sondern treten ihr gegenüber ausschließlich als gemeinsam handelnder Akteur auf. Die Krawall AG fragt das Pärchen nach dem Typ ihrer Schadensfunktionen und unterbreitet ihm auf Basis der Antwort eine Take-it-or-leave-it-Offerte für eine Kompensationszahlung an beide zusammen zur Genehmigung der gesamten Lärmemission. Es soll davon ausgegangen werden, dass Romea und Julian diese Offerte annehmen, wenn sie die bei ihnen zusammen angerichteten Schäden durch die Lärmemission um ein kleines Incentive-ε übersteigt. Dieses ε braucht aber der Einfachheit halber in Ihren Berechnungen nicht berücksichtigt zu werden. Tipp 1: Wenn Sie die Grenzvermeidungskostenfunktion ermitteln wollen, drücken Sie zunächst die Vermeidungskostenfunktion als Funktion in Abhängigkeit der vermiedenen Emissionen v= 80 x aus. Tipp 2: Lassen Sie sich nicht verunsichern, falls Sie bei verschiedenen Teillösungen krumme Zahlen als Ergebnisse erhalten. Diese können durchaus richtig sein und sind kein Zeichen dafür, dass Sie sich verrechnet haben. a) Wie heißt das Verfahren, mit dem Sie aus den beiden Schadensfunktionen von Romea und Julian eine Gesamtschadensfunktion bilden können? (2 Punkte) G G b) Wie lauten die Gesamtschadensfunktionen S ( x ) (des Typs H) und S ( x ) (des Typs N)? (8 Punkte) c) Wie lauten die sozial optimalen Emissionsmengen H ** x H und N ** x N (jeweils für den Fall, dass Romea und Julian beide eine Schadensfunktion vom Typ H bzw. N haben)? (24 Punkte) d) Wie lauten die aus Sicht der Krawall AG optimalen Kompensationsgrenzen x + H und x + N? (Unter diesen Kompensationsgrenzen ist das Emissionsniveau zu verstehen, für das die Krawall AG Romea und Julian eine Kompensationszahlung anbietet, wenn diese angeben, eine Schadensfunktion vom Typ H bzw. Typ N zu haben.) Wie lautet die zugehörige Ehrlichkeitsprämie P N für den Fall, dass das Pärchen sich als des ruhigen Paradieses überdrüssig outet und zugibt, dass ihre Schadensfunktionen vom Typ N sind? (25 Punkte)
6 Prüfungstermin März 2008 Ökonomie der Umweltpolitik e) Betrachten Sie den Fall, dass die beiden keine Schadensfunktion des Typs N, sondern des Typs H haben und dies auch angeben. Die Krawall AG stößt daraufhin Emissionen von x + H aus. Wie groß ist der Wohlfahrtsverlust gegenüber dem sozialen Optimum? (10 Punkte) f) Stellen Sie die Lösungen der Aufgabenteile c) bis e) grafisch dar. (16 Punkte) Neben den Lärmemissionen ist ein weiteres umweltpolitisch relevantes Phänomen der Tätigkeit der Krawall AG der Abbau von Ressourcen. Es sei davon ausgegangen, dass die Krawall AG ausschließlich erneuerbare Ressourcen abbaut, auf die auf den Inseln der GlAdKLI in einem Open-Access-Regime zugegriffen werden kann. Neben den externen Effekten in Form von Lärmemissionen (die im Rahmen der bisherigen Unteraufgaben als die einzigen externen Effekte angesehen wurden) seien jetzt zusätzlich noch negative intertemporale externe Effekte betrachtet, die daraus resultieren, dass die Krawall AG die regenerierbare Ressource stärker abbaut, als sie sich regenerieren kann. Dadurch sinkt der Bestand und die Abbaukosten in zukünftigen Perioden erhöhen sich. R + bezeichne den sich nach den Verhandlungen mit Romea und Julian einstellenden Ressourcenbestand auf der Insel. ** R bezeichne den wohlfahrtsoptimalen Bestand der Ressource, bei dem alle externen Effekte voll internalisiert sind. Es sei davon ausgegangen, dass unter Einbeziehung der intertemporalen externen Effekte (von denen Romea und Julian annahmegemäß nicht betroffen sind) und der Tatsache, dass die Lärmemissionen auch durch leisere Kreissägen statt durch Verzicht auf Ressourcenabbau gesenkt werden können gilt R + ** < R. Es soll das Konzept der kritischen Nachhaltigkeit angewendet werden. K R bezeichne den kritischen Mindestbestand der regenerierbaren Ressourcen, der zur Erfüllung des Kriteriums der kritischen Nachhaltigkeit nicht unterschritten werden darf. g) Untersuchen Sie die folgenden drei Fälle jeweils auf die beiden nachstehenden Fragen: Fall I: Fall II: Fall III: K R R + K ** R R R R + < < R ** K Sind zur Erreichung des Wohlfahrtsoptimums ** R politische Maßnahmen erforderlich? Erfordert das Nachhaltigkeitsziel nach dem Konzept der kritischen Nachhaltigkeit über das Ziel der Wohlfahrtsmaximierung hinaus politische Maßnahmen? (15 Punkte)
7 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 1
8 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 2
9 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 3
10 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 4
11 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 5
12 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 6
13 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 7
14 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 8
15 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 9
16 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 10
17 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 11
18 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 12
19 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 13
20 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 14
21 Ökonomie der Umweltpolitik Lösungsbogen Nr. 15
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