Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik Frühkindliche Regulationsstörungen
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- Judith Schräder
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1 linik für inder- und Jugendpsychosomatik egulationsstörungen im Säuglings- und leinkindalter: N. v. Hofacker Brixen, 4. April egulationsstörungen im Säuglingsalter - und leinkindalter Schlafstörungen Fütterstörungen Übermäßige Ängste, rennungsängste, exzessives lammern Übermäßiges rotzverhalten Aggressiv-oppositionelle Verhaltensprobleme Hyperkinetisches Syndrom im Vorschulalter Freudlosigkeit, ummer, depressive Stimmungslage onzept der egulationsstörung: rias aus indlicher regulatorischer Problematik Beziehungsbelastung Elterlich-familiärem psychosozialem Belastungssyndrom Allgemeine riterien kindliche regulatorische Problematik in einem oder mehreren Verhaltensbereichen dysfunktionale Eltern-ind-Interaktion Mögliche Beeinträchtigung kindlicher Entwicklungsaufgaben Dauer mindestens 1 Monat 1
2 indliche Belastungen Prä- und perinatale isiken Frühgeburt Akute und chronische Erkrankungen Anpassungsprobleme Neurologische Unreife Schwieriges emperament Entstehungsgeschichte: organische Ursachen Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (nur in 5 10%) GÖ (ca. 5%) Insgesamt organische Faktoren in 10 12% zu finden Vermehrte intraabdominelle Gasansammlung eher Folge als Ursache Ursache und Folge: an Schütteltrauma denken! Häufungsgipfel SBS ( LW) zeitlich kurz nach Gipfel Schreidauer (6. LW) In 88.5% vor SBS inderarzt/hausarzt wg. exzessivem Schreien aufgesucht (alvik et al., 2008) 15% waren Zwillingskinder (alvik et al., 2008) 2
3 Elterliche Belastungen Schwangerschaft: Nikotin! Akute oder chronische Erkrankungen Psychische/psychosoziale Belastungen in Schwangerschaft und Postpartalzeit: Unerwünschtes ind Partnerschaftsbelastungen Postpartale Anpassungsprobleme an Postpartumdepression denken! (Aktivierung der HPA- Achse bei Mutter und ind!) Mangelnde soziale Unterstützung Belastete eigene indheit Erziehungsunsicherheiten : Zeichen einer Postpartaldepression Depressive Verstimmung / eizbarkeit / Agitiertheit Energielosigkeit / Handlungsunfähigkeit /Freudlosigkeit Sozialer ückzug und Isolation Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen Essstörungen, Appetitstörungen Probleme mit Gedächtnis, onzentration, kohärentem Denken Desorientierung, Verwirrtheit, Angst Psychosomatische Symptome Verzerrte Wahrnehmung und Interpretation des kindlichen Verhaltens Bonding-Störung als typisches Symptom ompensation S C H U Z F A E N Passung ulturelle Umwelt Soziale Umwelt Familie Eltern ind Entwicklung Belastung I S I F A E N Diagnostik Peripartal-Anamnese Entwicklung der kindlichen Verhaltensregulation Schlaf-Wach-egulation, Selbstregulation Schlafgewohnheiten Still- und Fütteranamnese Biologische und psychosoziale kindliche und familiäre Belastungen Elterliches subjektives Erleben Verhaltensprotokolle, Fragebögen (emperament, elt. Belastungen) Verhaltensbeobachtung 3
4 Diagnostische riterien elterliche Belastungsempfindung Schreien mehr als 3 Stunden an mehr als 3 agen der Woche (3-egel nach Wessel, 1954) Interaktionsbeobachtung (in unterschiedlichen ontexten): auf was achten? indliche Dialog-/Spielbereitschaft indlicher Erregungs-/Verhaltenszustand Blickverhalten kindliche und mütterliche/elterliche Grundstimmung Intuitive elterliche Fähigkeiten Ausprägung Abstimmung beiläufige ommentare, elt. Bedeutungszuschreibungen Umgang mit Belastungssituationen, reparative apazitäten Interaktionen zu dritt: wechselseitige Unterstützung vs. Ausgrenzung Mehrebenenansatz je nach Belastungs- und essourcenprofil indzentriert Unterstützung der kindlichen Selbstregulation Interaktions- und beziehungsfokussiert Abbau dysfunktionaler Interaktionsmuster Eltern- und familienzentriert Stärkung der Paarebene onsequente Behandlung ev. Postpartumdepressionen Entlastung der Eltern essourcenorientiert Interaktions und beziehungsfokussierte Maßnahmen Entlastung der primären Bezugspersonen eizreduktion Übermüdung des indes vermeiden hythmus im agesablauf Ausnutzen von ruhigen Wachphasen ritische Schreistunden überbrücken ime-out primäre Bezugsperson, Entspannungstechniken & Selbstfürsorge d. Bezugspersonen fördern Präventionsprogramme Don t shake your baby 4
5 Was wirkt (evidenzbasiert)? Sab Simplex nutzlos ein Hinweis auf Wirksamkeit manualtherapeutischer Verfahren ( chiropractic interventions ) Diätmodifikation bei Müttern nicht sicher wirksam, beim ind (Hydrolysatnahrung) wirksam (signifikante eduktion der Schreiphasen) aber nicht unter < 3 Std./ag (klinisch bedeutsam?) Maßnahmen zur Verhaltensmodifikation (eduktion von Stimulation etc.) wirksam urz- und Langzeitfolgen? isiko für Schütteltrauma und indsmisshandlung erhöht Vermehrt regulatorische Probleme im Entwicklungsverlauf, insbesondere, wenn Persistenz jenseits 6. LM isiko für ADHS und externalisierende Verhaltensauffälligkeiten möglicherweise erhöht (Wolke et al., 2002) Mannheimer-isikokinderstudie: nur, wenn multiple regulatorische Probleme, Effekt verschwindet bei ontrolle für familiäre psychosoziale isikofaktoren (Becker et al., 2004) isiko erhöht bei persistierendem Schreien jenseits 3. Lebensmonat (Hemmi et al., 2011) FAZI Ernst nehmen, Eltern nicht vertrösten, sondern als Belastung/Störung der Eltern-ind-Interaktion auffassen und behandeln! Entlastung der Eltern, regulatorische Unterstützung des indes, bis reifungsbedingte selbstregulatorische apazität des indes ausreichend Ziel Förderung gelingender Eltern-ind-Interaktion, Unterstützung eines positiven Beziehungsaufbaus Hinreichend (nicht immer optimal!) gelingende Interaktionen fördern die Selbstregulation! Prävention von indsmisshandlung 5
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