I N F O R M A T I O N
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- Leopold Hofer
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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober Valentin Thurn Dokumentarfilmer Univ.-Prof. DDr. Herbert Kalb Vizerektor Johannes Kepler Universität Linz 7. Juni 2013 zum Thema "Foodsharing Schluss mit Unmengen an Lebensmitteln im Müll! Schwerpunkt BESSER ESSEN: Lebensmittel teilen und tauschen statt wegwerfen"
2 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 2 Foodsharing Schluss mit Unmengen an Lebensmitteln im Müll! Schwerpunkt BESSER ESSEN: Lebensmittel teilen und tauschen statt wegwerfen Täglich landen Unmengen an genießbaren Lebensmitteln im Mistkübel statt auf dem Teller. Jeder oberösterreichische Haushalt wirft jährlich im Durchschnitt Lebensmittel im Wert von 277 Euro weg. Im Rahmen des Schwerpunkts BESSER ESSEN hat Umwelt-Landesrat Rudi Anschober eine Reihe von Initiativen auch gegen Lebensmittel im Müll gestartet. Daher unterstützt er jetzt auch die Initiative "Foodsharing" des deutschen Dokumentarfilmers Valentin Thurn ("Taste the Waste"). Foodsharing bietet Privatpersonen, Händler/innen und Interessierten die einfache und kostenlose Möglichkeit, überschüssige Lebensmittel anzubieten oder abzuholen. Dafür stehen sogenannte Fair-Teiler an öffentlich zugänglichen Orten zur Verfügung. Dankenswerterweise unterstützt auch die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz die Initiative Foodsharing, indem sie sich spontan und kurzfristig bereit erklärt hat, einen Fair-Teiler (Kühlschrank) im JKU-Gebäude aufzustellen. Weitere Universitäten, Initiativen und Privatpersonen werden folgen. Die Internetplattform myfoodsharing.at dient als Informationsbörse, über die man sich auch zum gemeinsamen Kochen verabreden kann. Erst vor einer Woche ist die Internet-Plattform myfoodsharing.at online gegangen. Oberösterreich startet heute mit dem ersten Fair-Teiler. Der allgemein zugängliche Kühlschrank steht im Kopfgebäude der Johannes Kepler Universität Linz im Erdgeschoß beim Portier. Das Konzept läuft in Deutschland seit Ende vergangenen Jahres bereits sehr erfolgreich. Einwandfreie, genusstaugliche Lebensmittel können von Privat zu Privat weitergegeben werden, denn Lebensmittel sind zu wertvoll für den Müll. Dabei soll kein Geld fließen, denn Teilen hat auch eine ethische Dimension. Foodsharing will den Lebensmitteln wieder ihren ideellen Wert geben, denn sie sind mehr als bloß eine Ware.
3 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 3 In Fair-Teilern können Menschen und Firmen, die gute Lebensmittel übrig haben, sie für Interessent/innen hinterlegen, die sich im Internet unter myfoodsharing.at dafür gemeldet haben. Damit kann die Verschwendung von Lebensmitteln reduziert werden. Mit der Website myfoodsharing.at wird ein Verwenden statt Verschwenden von Essen noch einfacher. Wer Lebensmittel übrig hat, bietet sie auf der Datenbank an, anstatt sie wegzuwerfen. Wer sich dafür interessiert, reserviert sich das Essen und holt es ab. Ein halbes Jahr nach dem Start in Deutschland ziehen die Organisator/innen von Foodsharing eine erste Zwischenbilanz. Wir haben Millionen von Seitenaufrufen, schon Menschen, die sich registriert haben, und bisher Kilogramm Essen gerettet. Allein in den ersten 24 Stunden nach dem Relaunch haben sich mehr als Leute unsere Seite angesehen. Sie bleiben durchschnittlich rund fünf Minuten das sind phänomenale Zahlen. Und wir beginnen ja gerade erst, erklärt Valentin Thurn, Vorsitzender des gemeinnützigen Foodsharing-Vereins, der die Seite betreibt. Mehr als Facebook- Fans hat die Seite inzwischen, täglich werden es mehr. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: "Im Rahmen unseres Schwerpunktes 'Besser essen' ist die Vermeidung von Essen im Müll ein wichtiger Punkt. Wir haben bereits erfolgreiche Initiativen wie den Verzicht auf Multipack-Angebote gestartet und sind mit unserer Kochshow 'Kochtopf statt Mistkübel' erfolgreich im ganzen Land auf Info- Tour. 'Fair teilen' ist nun ein nächstes Projekt, das in Oberösterreich vor allem auch aber nicht nur Junge ansprechen soll, um aktiv zu werden." Univ.-Prof. DDr. Herbert Kalb, Vizerektor für Lehre an der JKU: "Es ist sehr bedauerlich, dass in Österreich die Lebensmittelverschwendung so
4 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 4 ausgeprägt ist, während nach wie vor zu viele Menschen in Armut leben müssen und sich die notwendigsten Nahrungsmittel nicht leisten können. Daher begrüßt die JKU die Foodsharing-Idee, weil sie auf einfache Art und Weise der Öffentlichkeit die Möglichkeit bietet, Lebensmittel zu tauschen und nicht wegzuwerfen. Wir sind sehr froh darüber, dass der erste Foodsharing-Kühlschrank in Oberösterreich am JKU-Campus aufgestellt wurde, weil wir so auch unter unseren mehr als Studierenden mehr Bewusstsein für die Problematik schaffen können." Der Film Taste the Waste des Dokumentarfilmers Thurn hatte 2011 eine breite öffentliche Debatte über die Lebensmittelverschwendung ausgelöst. Um gegen diese Vernichtung von Essen konkret etwas zu tun, hatte Thurn mit seinen Mitstreiter/innen das Foodsharing-Projekt gegründet. Dabei wurde er vom Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Der Foodsharing-Verein hat nicht nur die weltweit erste Seite aufgebaut, die das Essenteilen ermöglicht, sondern will das kostenlose Angebot auch ins Ausland ausdehnen. Nach Österreich soll auch die Schweiz online gehen, im Laufe des Jahres weitere, nicht-deutschsprachige Länder. In Vorbereitung ist auch eine App für Smartphones, die ein mobiles Teilen ermöglichen wird. Die Internet-Datenbank betrachtet Thurn als Werkzeug, um Menschen ein Engagement gegen die Verschwendung zu ermöglichen. Sie werde um ein Freiwilligen-Programm erweitert, erklärt der Regisseur: Wir erhalten unglaublich viele Angebote von Menschen, die sich gegen diesen Wahnsinn einsetzen wollen. Wir bieten ihnen die Möglichkeit dazu. Freiwillige können beispielsweise einen Fair-Teiler gründen und betreuen, Werbung für das Essenteilen machen, oder als Essensretter/in im Lebensmittelhandel nach genießbarer Ware fragen, die sonst
5 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 5 vernichtet würde. Diese wird dann weiterverteilt, selbst verbraucht oder übers Internet angeboten. Thurns Erfahrung: Obwohl die Tafeln schon sehr viel erhalten, das sie an Bedürftige weitergeben, wird immer noch wahnsinnig viel gute Nahrung weggeworfen. Das stört auch viele Mitarbeiter/innen im Handel oder bei Catering-Firmen. Sie können sich an uns wenden und die enorme Müll-Menge reduzieren helfen. Sein Ziel ist es, nicht nur den einzelnen Salatkopf zu retten, sondern auch die Köpfe der Verbraucher/innen und in der Lebensmittel-Branche zu erreichen. Sie sollten mehr Wertschätzung im Umgang mit unserem Essen entwickeln. Die Vision des Foodsharing-Vereins ist, dass viel mehr Lebensmittel tatsächlich auf den Teller kommen und nicht schon auf dem Weg vom Acker in den Kochtopf vernichtet werden. Damit könnten sowohl der weltweite Hunger bekämpft, als auch die Umwelt erheblich entlastet werden. FOODSHARING So funktioniert's: #1 GEBEN Der Urlaub steht vor der Tür, doch der Kühlschrank ist noch voll? Von der gestrigen Party sind noch jede Menge Reste übrig? Oder du hast einen Bauernhof, eine Bäckerei oder einen Shop und willst noch haltbare Lebensmittel nicht wegwerfen? Gib solche Lebensmittel in den Fair-Teiler (Kühlschrank) oder trag sie auf myfoodsharing.at ein! #2 NEHMEN Du bist auf dem Weg nach Hause und dir fehlt noch der Käse? Es ist Sonntag, dir fehlen noch 2 Eier fürs Kuchenbacken? Du hast beim Lernen die Zeit übersehen und die Geschäfte haben schon geschlossen?
6 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 6 Hol dir Lebensmittel aus dem Fair-Teiler oder auf myfoodsharing.at #3 TEILEN Du bist alleine zu Hause, willst dir eine Lasagne machen, dir fehlt aber die Hälfte der Zutaten? Über die Foodsharing-Community findest du nette Leute in deiner Nachbarschaft, die auch gerade kochen wollen. Triff Leute über myfoodsharing.at Welche Lebensmittel darf ich teilen? Bitte teilt nur Lebensmittel, die ihr selbst auch essen würdet! Es können auch Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weitergegeben werden, wenn sie noch gut sind, aber NICHT nach Ablauf des Verbrauchsdatums. Der Unterschied steht über oder vor dem Datum: "mindestens haltbar bis" oder "zu verbrauchen bis" (nach Ablauf besteht ein Gesundheitsrisiko). Diese Lebensmittel bitte nur gekühlt übergeben: Nudel- und Kartoffelsalat Kuchen mit nicht durchgebackener Füllung (z.b. Bienenstich) Cremetorten Torten und Kuchen mit Schlagobersfüllung bzw. belag Lebensmittel, die laut Verpackung bei +2 bis +8 C gelagert werden sollen Nutzt bitte eine Kühltasche oder Kühlbox mit Kühlakku für den Transport solcher Lebensmittel. Lebensmittel können Keime enthalten, die sich bereits ab +10 C stark vermehren und dann gesundheitsschädlich sind.
7 LR Rudi Anschober + Valentin Thurn + Univ.-Prod. DDr. Herbert Kalb Seite 7 Diese Lebensmittel dürfen nicht über Foodsharing geteilt werden, weil sie ein potentielles Gesundheitsrisiko bergen: Schweinemett Rinderfaschiertes Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch Frisch zubereitete Speisen, die rohes Ei enthalten Cremes und Puddings, Tiramisu und Mayonnaise (wenn mit Ei und Milch sowie selbst hergestellt) Weitere Informationen: Kontakt Foodsharing: info@foodsharing.de
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