Erfolgreiche Integration ist kein Zufall Realisieren: Vom Nischenthema zum Standortfaktor
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- Annika Christel Goldschmidt
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1 Realisieren: Vom Nischenthema zum Standortfaktor Gülcan Yoksulabakan, Jürgen Schlicher Norderstedt, Kommunale Integrationspolitik im Dialog Ziele Welche Chancen bieten zugewanderte Menschen für die deutsche Gesellschaft? Wie kann strategische Steuerung hier angelegt werden? Welche Jahresziele und Projektideen könnten für die kommunale Integrationsarbeit formuliert und umgesetzt werden? Welche relevanten Kennzahlen und Wirkungen sind hinzuzufügen, damit Integration messbar wird? Wie könnte das kommunale Projektmanagement vor Ort aussehen? Wie lauten die Eckpunkte der Netzwerkarbeit kommunaler Integrationspolitik? Welche Ideen für die Organisation des Veränderungsprozesses vor Ort wirken Prozess verstärkend? Welche konkreten Umsetzungsschritte sind zu planen? Wie könnte dieser Prozess reflektiert und kontrolliert werden? Seite 2
2 Kommunale Integrationspolitik im Dialog Bestandsaufnahme Norderstedt Weitere Projekte aus Norderstedt Fahrrad-Projekt für Frauen mit Migrationshintergrund - Frau Schmidt, Büro der Gleichstellungsbeauftragten Projekt: Plan haben- Herr Banse, Polizei, Prävention) Mondfrauen- Frau Siebert Seite 3 Realisieren: Vom Nischenthema zum Standortfaktor Gülcan Yoksulabakan, Jürgen Schlicher Norderstedt,
3 Quelle: Rhein-Erft-Rundschau vom Seite 5 Quelle: Die Welt vom Seite 6
4 Wozu dient strategische Steuerung? Strategisch zu handeln bedeutet 1. Der Realität ins Gesicht zu sehen, ohne den Mut zu verlieren. Die Fakten nicht zurückzuweisen, nur, weil einem nicht gefällt, was sie aufzeigen. 2. Zu entscheiden, was man tut, und was man nicht (mehr) tut. Seite 7 Raus aus der Nische Integrationspolitik strategisch steuern! 1 Leitbilder entwickeln, Ziele bestimmen 4 Zielerreichung überprüfen 2 Berichtswesen erarbeiten und Daten erheben 3 Daten auswerten und Handlungskonzepte entwickeln Seite 8
5 Raus aus der Nische Integrationspolitik strategisch steuern! Ziele 1 Leitbilder entwickeln, Ziele bestimmen Evaluation 4 Zielerreichung überprüfen Analyse 2 Berichtswesen erarbeiten und Daten erheben 3 Daten auswerten und Handlungskonzepte entwickeln Maßnahmen Seite 9 Wozu dient strategische Steuerung durch Ziele? Vier Vorteile 1. Das Ziel gibt die Richtung vor 2. Das Ziel bündelt Aktivitäten 3. Das Ziel definiert die Organisation 4. Das Ziel sorgt für Beständigkeit Seite 10
6 Drei kreative Strategien 1. Querdenken - Wer tut Ähnliches wie wir aber besser? - Welche Lösungen haben andere Städte gefunden? - Wie würden Menschen mit anderer Kulturgeschichte das Problem lösen? 2. Hinein-Denken - Wie genau Kennen wir die betroffenen Zielgruppen? - Was sind die hilfreichen Fragen? - Wie sehen die Herausforderungen in den Augen der anderen aus? - Welche Probleme haben die Bürger/innen hier? Seite 11 Drei kreative Strategien 3. Vor-Denken Große Schwester - Was passiert in den USA? - Wie entwickeln sich größere Städte? - Was unternehmen Megastädte: New York, Singapur Kleine Schwester - Wie lösen die Niederlande und Dänemark das Problem? - Was unternehmen kleinere Städte? Wirtschaft - Welche Veränderungen haben Auswirkungen auf unsere Kommune? - Welche Bedarfe entstehen neu? Seite 12
7 Drei kreative Strategien am Beispiel Stuttgarts 1. Querdenken Interreligiöser Dialog Ziel: Den interreligiösen Dialog in Stuttgart zu fördern, um so das friedliche Zusammenleben von Stuttgarterinnen und Stuttgartern verschiedener Glaubensrichtungen zu sichern. Dies jedoch nicht im Sinne der Auseinandersetzung mit den religiösen Inhalten. Der interreligiöse Dialog zwischen den Religionen bleibt in der Zuständigkeit der Glaubensgemeinschaften. Erreicht wurde: - Innermuslimischer Konsens über Lehrpläne für Islamunterricht an Grundschulen in Baden-Württemberg. Erprobung an zwei Stuttgarter Schulen. - Islamische Gemeinschaft der Bosnier bietet Koranunterricht in deutscher Sprache an. Damit öffnet sich die Moschee für Muslime anderer ethnischer Herkunft und gibt neue Impulse für einen innermuslimischen Dialog. - Stuttgarter Leitfaden zur Zusammenarbeit von Polizei und Moscheevereinen. Zusammenarbeit der Bundeszentrale für politische Bildung mit den Polizeipräsidien Berlin, Essen, Stuttgart. Er bietet Orientierung für polizeiliche Führungskräfte bei der Präventionsarbeit mit muslimischen Gemeinden. Seite 13 Drei kreative Strategien am Beispiel Stuttgarts 2. Hineindenken - Mama lernt Deutsch Kurse an Stuttgarter Schulen, meist Vormittags im Stadtteil an der Schule des Kindes; Positiv: Kurse bringen verbesserte Sprachkenntnisse und Wissen über Schule und Schulsystem. Häufig der Einstieg für Kontakte und Zusammenarbeit mit der Schule. - Sprachkurse für Eltern - Elternseminar organisiert auf Anfrage der Schulen muttersprachliche Elternabende und Informationsveranstaltungen zu bestimmten Themen. - Gesundheitsamt viele Klienten /Besucher haben Migrationshintergrund - Umgestaltung der Eingangshalle mit Willkommensgruß in verschiedenen Sprachen wird positiv registriert. (Gesundheitslotse Lübeck) - Stadtteilbücherei Neugereut unterstützt Integrations- und Deutschkurse und hilft gerade Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen. - Stadtgeschichte: nicht mehr geschlossener Begriff Heimat sondern verschiedene Heimaten : Stadtarchiv neben amtlichen Unterlagen wird auch die private bzw. verbandliche Überlieferung der Migranten bzw. ihrer Vereinigungen, Verbände dokumentiert. Seite 14
8 Drei kreative Strategien am Beispiel Stuttgarts 3. Vor-Denken Wirtschaft - Integration als Standortfaktor! Im Hinblick auf Standortentscheidungen werden Städte zunehmend aufgrund Ihres internationalen Flairs, Ihrer Innovationsbereitschaft und Ihrer Offenheit gegenüber modernen interkulturellen Lebensformen beurteilt. Stuttgart spielt mit einer Exportquote von 50 Prozent eine wichtige Rolle im internationalen Wettbewerb der Städte. Wettbewerb um kreative Köpfe und Bildungseliten wird zunehmen. Führungsetagen werden zunehmend internationaler. Richard Florida, US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler: Toleranz und Offenheit gegenüber einer ethnisch-kulturellen Vielfalt sind entscheidende Wohlstands- und Standortkriterien für die Metropolen dieser Welt. Drei große T machen Standortvorteil aus: Talente, Toleranz, Technologien. Bild von Stuttgart in der Welt hängt eng damit zusammen, wie wir mit der Welt in Stuttgart umgehen. Seite 15 Ziele formulieren - Das SMART - Modell Die SMART-Formel ist eine sehr einprägsame Formel zur Zielformulierung und - überprüfung. Danach sollten die Ziele SMART sein: S = spezifisch konkret M = messbar A = angemessen und attraktiv R = realistisch und (selbst) realisierbar T = terminiert Seite 16
9 10 Handlungsempfehlungen für kommunale Integrationspolitik 1. Strategie und Konzeption entwickeln 2. Integration als Querschnittsaufgabe verankern 3. Politische Verbindlichkeit herstellen 4. Partizipation sicherstellen und bürgerschaftliches Engagement aktivieren 5. Netzwerke aufbauen Seite Handlungsempfehlungen für kommunale Integrationspolitik 6. Auf Stadtteilebene planen 7. Handlungsfelder bearbeiten: Bildung und Sprache, Beschäftigung und Dialog 8. Arbeitgeber Kommune: Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung vorantreiben 9. Dienstleister Kommune: Zugangsbarrieren abbauen 10. Erfolg messen: Evaluation und Controlling Seite 18
10 Realisieren: Vom Nischenthema zum Standortfaktor Gülcan Yoksulabakan, Jürgen Schlicher Norderstedt, Beispiel für Leit- und Jahresziele: Wirtschaft und Arbeit Leitziel 1: Die Aktivitäten und Potenziale von Unternehmen mit Zuwanderungsgeschichte werden erkannt, wertgeschätzt und bei Bedarf gefördert. Jahresziel 1: Strukturdaten werden bis September 2010 erhoben. Jahresziel 2: Wirtschaftsförderung lädt zu einer Diskussionsveranstaltung für Unternehmen mit Zuwanderungsgeschichte ein. (bis Januar 2011) Jahresziel 3: Migrantenunternehmen werden in den zuständigen Fachausschuss der Stadt eingeladen (bis März 2011) Jahresziel 4: Migrantenunternehmen werden bei städtischen feierlichen Anlässen berücksichtigt und eingeladen. (generell, z. B. Neujahrsempfang) Seite 20
11 Beispiel für Leit- und Jahresziele: Wirtschaft und Arbeit Leitziel 2: Beratungs- und Unterstützungssystem der Wirtschaftsförderung, der Kammern, der Agentur für Arbeit sind vernetzt und interkulturell ausgerichtet auf die besonderen Bedarf von Unternehmen mit Zuwanderungsgeschichte. Jahresziel 1: Es gibt eine Analyse, welche Medien als Informationsmittler für die Zielgruppe genutzt werden können. (Indikator: bis September 2010 liegt Übersicht vor.) Jahresziel 2: Die Wirtschaftsförderung der Stadt positioniert sich in der Öffentlichkeit als Ansprechpartner der KMU s mit Zuwanderergeschichte. (Indikator: bis Dezember 2010 werden fünf redaktionelle Berichte in drei spezifischen Medien erschienen sein.) Seite 21 Beispiel für Leit- und Jahresziele: Wirtschaft und Arbeit Leitziel 3: Betriebe ohne Migrationshintergrund werden dazu bewegt, Personen mit Migrationshintergrund auszubilden und einzustellen. Jahresziel 1: Ermittlung der Betriebe, die ausbilden. (bis Juli 2010) Jahresziel 2: Der Oberbürgermeister lädt die in Frage kommenden Betriebe ein zu einer Aufklärungs-/Informationsveranstaltung. (bis November 2010) Jahresziel 3: Ab Januar 2011: Projekt, mit dem Ziel ein Patensystem zu installieren. Jahresziel 4: Einrichtung eines Ansprechpartners für Betriebe, der diese Betriebe betreuen und nach Installation des Patensystems vermittelnd helfen soll Jahresziel 5: Bei Bedarf: Weitergehende Informationsveranstaltung für ausbildende Berufe (Herbst 2010) Jahresziel 6: Erfassung der tatsächlich ausbildenden Betriebe und Einladung zu weiteren Veranstaltungen während der Ausbildungszeit Seite 22
12 Ziele der Integrationspolitik formulieren Formulieren Sie bitte drei bis fünf Leitziele - gemeinsam in Ihrer Gruppe erarbeiten Sammeln Sie Projektideen und Jahresziele (Titel/Themen und Inhalte benennen). Wählen Sie 2-3 Projektideen oder Jahresziele aus, die Sie weiter bearbeiten möchten. Formulieren Sie bitte für jedes Jahresziel mindestens einen Indikator oder eine Kennzahl, an der Sie erkennen, dass Sie das Ziel erreicht haben. Seite 23 Anregungen zur Gruppenarbeit Verzichten Sie auf lange Diskussionen und Erklärungen! Jede Idee ist hilfreich und wichtig es muss kein Gruppenkonsens hergestellt werden! Erzählen Sie von sich selbst am besten in konkreten Beispielen! Bleiben Sie bei Ihrer Aufgabe bzw. bei Ihrem Thema! Schreiben Sie alle Aussagen, Hinweise etc. auf! Entscheiden Sie, wer das Ergebnis im Plenum präsentiert. Seite 24
13 Arbeitsblatt für die Entwicklung von Jahreszielen oder Projektideen Name/Titel des Jahreszieles oder der Projektidee: Was ist zu tun? Welche Umsetzungsschritte sind denkbar? Wer muss einbezogen werden? Was muss berücksichtigt werden? Wer soll es umsetzen? Welche Ressourcen (Finanzen, Personal, Zeit ) müssen zur Verfügung stehen? Wann soll genau was geschehen? Seite 25 Mittagspause bis 14:00 Uhr! Guten Appetit Seite 26
14 Realisieren: Vom Nischenthema zum Standortfaktor Gülcan Yoksulabakan, Jürgen Schlicher Norderstedt, 28.- Seite 28
15 Weiterarbeit in den Handlungsfeldern Was muss bei der Weiterentwicklung des Handlungsfeldes beachtet werden? Wer übernimmt mit wem für was die Verantwortung? Wer holt sich von wem den Auftrag oder die Erlaubnis zum Handeln? Welche sonstigen lokalen Prozesse, Projekte, Initiativen müssen eingebunden oder berücksichtigt werden? Seite 29 Einschätzungen zum bisherigen Ergebnis Wie realistisch ist die Umsetzung der Projektideen? Welche Aspekte sind noch zu berücksichtigen? - Prozessstruktur? - Steuerungsfragen? - Ergebnissicherung? Seite 30
16 Viel Erfolg für die Weiterarbeit wünschen Gülcan Yoksulabakan Jürgen Schlicher /
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