Prognosesysteme für das Hepatozelluläre Karzinom

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Prognosesysteme für das Hepatozelluläre Karzinom"

Transkript

1 Medizinische Klinik 1 Universitätsklinikum Erlangen Gastroenterologie, Endokrinologie, Pneumologie Direktor: Professor Dr. E. G. Hahn Prognosesysteme für das Hepatozelluläre Karzinom Ergebnisse einer retrospektiven Studie Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich - Alexander - Universität Erlangen - Nürnberg vorgelegt von Rahman Özcan aus Erlangen

2 Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg Dekan: Referent: Korreferent: Prof. Dr. J. Schüttler Prof. Dr. Ch. Herold Prof. Dr. E. G. Hahn Tag der mündlichen Prüfung: 13. Januar 2010

3 Für meine geliebte Familie

4 Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Material und Methoden Ergebnisse Praktische Schlussfolgerungen Summary Background and aims Material and methods Results Conclusion Einleitung Ätiologie Diagnostik Histologie Bildgebung Labordiagnostik Therapieverfahren Othotope Lebertransplantation Leberteilresektion Perkutane Ethanolinjektion Radiofrequenz Thermoablation Transarterielle Chemoembolisation Aufgabenstellung... 14

5 3. Material und Methoden Untersuchungsgegenstand Risikofaktoren Diagnostische Verfahren Therapeutische Verfahren Klassifikationssysteme Stadieneinteilung nach Child Pugh Stadieneinteilung nach Okuda Stadieneinteilung nach Cancer of the Liver Italian Program Stadieneinteilung nach Barcelona Clinic Liver Cancer Stadieneinteilung nach Japan Integrated Staging TNM-Klassifikation Statistische Methoden Ergebnisse Biometrie Klinik Ätiologie Diagnostik Virusserologie Labor Bildgebung Sonographien Computertomographien Angiographien Kernspintomographien Ergebnisse der Bildgebung Histologie Stadieneinteilungen des Hepatozellulären Karzinoms Stadien nach Child - Pugh Stadien nach Okuda... 41

6 Stadien nach Cancer of the Liver Italian Program Stadien nach Japan Integrated Staging Stadien nach Barcelona Clinic Liver Cancer Überlebenszeitanalyse Überlebenszeitgraphen nach Kaplan-Meier und log-rank-test Child - Pugh Okuda Cancer of the Liver Italian Program Japan Integrated Staging Barcelona Clinic Liver Cancer Mediane Überlebenszeiten Diskussion Beurteilung der Prognosescores Child Pugh Okuda CLIP (Cancer of the Liver Italian Program) JIS (Japan Integrated Staging) BCLC (Barcelona Clinic Liver Cancer) Literaturverzeichnis Danksagung... 75

7 1 1. Zusammenfassung 1.1. Hintergrund und Ziele Ein HCC ist mit einer schlechten Prognose behaftet. Es gibt unterschiedliche Therapieansätze. Patienten sollten rational ihren Überlebenszeiten entsprechend und weiteren Gründen, wie dem Alter, adäquaten Therapien zugeführt werden, um die Prognose bei tolerabler Belastung zu optimieren. Die Prognosesysteme helfen diese Entscheidung zu treffen. Diese Systeme müssen einem Vergleichstest unterzogen werden, um das System ausfindig zu machen, das dem ungleichen Patientenkollektiv gerecht wird. Idealerweise sollte anhand der Scores ein Rückschluss auf die zu wählende Therapie möglich sein. Als Folge ist eine Verlängerung des Lebens zu erwarten Material und Methoden Grundlage dieser Arbeit sind Daten von 136 Patienten, die sich zwischen den Jahren 1998 und 2003 an der hiesigen Medizinischen Klinik I mit Poliklinik und Chirurgischen Klinik mit Poliklinik vorstellten und behandeln ließen. Fünf verschiedene Systeme (BCLC, JIS, CLIP, Okuda, Child-Pugh) kamen zum Einsatz, die mit Hilfe statistischer Methoden verglichen wurden. Ein zusätzlicher Vergleich der Überlebensraten zur früheren Arbeit, zeigt die sich gebesserten Prognosen an diesem Zentrum Ergebnisse Von den evaluierten Prognosesystemen ist nur die BCLC Klassifikationen fähig, die Patienten in signifikant zu differenzierende Gruppen einzuteilen. Es spricht einiges für den BCLC als Prognosehilfe für HCC Erkrankte. Die Stadien sind gleichzeitig signifikant und hoch signifikant unterschiedlich voneinander. Die Erfahrung der Kliniker, die ihn entwickelt haben zeigt sich an der Anordnung prognostisch relevanter Parameter, die durchaus qualitativ verschieden wiegen und in Relation zueinander nur schwer quantitativ darstellbar scheinen. Hinzu kommt mit dem PST ein Parameter, der die Gesamtsituation des Patienten einschließt, zusätzlicher Erkrankungen eingedenk, die unbestritten die Prognose mit beeinflussen. Somit lässt sich

8 2 schlussfolgern, dass die auf Empirie basierende Graduierung von Parametern dem rein additiven Verfahren, das in den übrigen Klassifkationssystemen angewandt wird, zumindest in dieser Arbeit überlegen scheint. Hinsichtlich der epidemiologischen Entwicklung zeigt sich im Vergleich mit der Patientengruppe, die im gleichen Haus 1988 bis 1998 beurteilt wurde, ein Anstieg der Patienten mit HCV Infektion, wie es auch z.b. in der Universitätsklinik Düsseldorf beobachtet wurde. Allerdings ist zu bemerken, dass die Vorauswahl an Patienten, deren Schwergewicht durchaus bei den viralen Hepatitiden liegt, verfälschend wirken kann. Auf die Verbesserung der Screeninguntersuchungen weist der signifikant höhere Anteil von Patienten hin, der in frühen therapierbaren Tumorstadien diagnostiziert wurde Praktische Schlussfolgerung Für die Klinik und die Therapieentscheidung scheint der BCLC Score am ehesten durchführbar. Die dafür erforderlichen Parameter entsprechen den bei HCC Erkrankungen ohnehin üblichen laborchemischen und bildgebenden Verfahren und einer klinischen Untersuchung. Problematisch erscheint lediglich die Beurteilung von Patienten mit schwieriger Tumorlokalisation wie z.b. in Gefäßnähe, die weiterhin individuell betrachtet werden müssen. Solange es keine kurative, systemische Therapie für das HCC gibt, ist die Weiterentwicklung der Screeningverfahren zur möglichst frühen Diagnostik essentiell.

9 3 1. Summary 1.1. Background and aims HCC (hepatocellular carcinoma) has a poor prognosis. There are different therapy strategies. Prognostic systems help estimating the survival time and deciding the correct therapy. There is no comparison, which prognosis system is the best in clinical setting and the most helpful for therapeutic decision. As a result of therapy, extension of lifetime must be expected Material and methods In this study data of 136 patients which attended our medical department as well as the surgical department during the years 1998 and 2003 was collected. Five different prognostic scores (BCLC, JIS, CLIP, Okuda, Child-Pugh) were used and compared with the help of statistical tests. An additional comparison between this and an earlier cohort shows the improvement of prognosis of HCC patients at our hospital Results Only the BCLC classification system is able to devide patients in significantly different prognostic groups. According to our results the BCLC score is best for definition of prognosis for HCC patients. Its prognostic stages are significantly and even highly significant different. In conclusion, as seen in this study, a score founding on empirical graduation of parameters is superior to those other scores which depend on pure numeric addition und building sums. A comparison with patients seen between 1988 and 1998 shows a rise in the number of hepatitis C infections as also seen for instance at the university hospital of Düsseldorf (Germany). The patients attending our department, mainly hepatitis suffering patients, may have falsifiying effects, as a result of selection, on our study. Improvements in screening strategies over the last few years are seen because a higher number of patients was diagnosed in early and because of that curable tumor stages.

10 Conclusion The BCLC score is practicable relating to clinical management and therapy decision. Laboratory tests, morphological procedures as well as a clinical examination are needed, which are normaly routinely done for each HCC patients. Patients with difficult tumor localisations, for instance close to a vessel, remain problematic and should be evaluated individually. As long as there is no curative systemic therapy option for HCC, the development of effective screening strategies is essential for diagnosis at the earliest stage possible.

11 5 2. Einleitung Mit mehr als 1 Million Erkrankungsfällen pro Jahr ist das hepatozelluläre Karzinom (HCC) weltweit eines der häufigsten Malignome [7]. Während die Inzidenz in westlichen Ländern niedrig ist, stellt das HCC in Regionen Afrikas oder Chinas die Tumorerkrankung dar, die am häufigsten zum Tode führt [24]. In der westlichen Welt hat jedoch in den letzten Jahren die Inzidenz des HCC zugenommen. Entscheidende Ursachen für diese Entwicklung liegen in der wachsenden Anzahl von Patienten mit einer prädisponierenden Leberzirrhose und der entsprechenden zugrunde liegenden Erkrankungen wie der chronischen Hepatitis C oder auch den alkoholassoziierten Leberschäden [15, 4]. Da die Entwicklung einer Zirrhose und konsekutiv eines hepatozellulären Karzinoms auf dem Boden einer chronischen Hepatitis C Infektion 20 bis 30 Jahre benötigt, lässt sich abschätzen, dass die Inzidenz in den westlichen Industrienationen in ungefähr diesem Zeitraum weiter stark ansteigen wird. Dabei gilt das HCC als Tumor mit hoher Therapieresistenz, rascher Progredienz und aufgrund der oft späten Diagnose limitierten therapeutischen Optionen [6]. Je früher die Diagnose eines HCC gestellt wird, desto eher sind kurative Therapieverfahren durchführbar. Dabei basieren die kurativen Verfahren auf Entfernung des Tumors durch Tumorresektion (je nach Lage des Tumors Leberteilresektion oder atypische Segmentresektion), perkutane Ablation (kleine Tumore bis 3 cm) oder auch die orthotope Lebertransplantation. Palliative Therapieverfahren sind vornehmlich interventionelle Methoden, die auf die Tumorverkleinerung abzielen. Ein solches Verfahren ist die Perkutane Ethanolinjektion (PEI) oder die Radiofrequenz Thermoablation (RFTA). Bei letzterem beruht das Prinzip auf dem Setzen einer Thermoläsion durch lokale Hyperthermie. In jüngerer Zeit gilt die RFTA kleinerer Herde als kurative Therapieoption [31]. Die Indikation der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) [46, 58] liegt bei der palliativen Behandlung großer (> 5 cm) oder ungünstig lokalisierter Tumoren. Problematisch ist hierbei oft die im Rahmen der Lebergrunderkrankung reduzierte Leberrestfunktion, so dass es durch die

12 6 Zerstörung des Tumors und des umliegenden Lebergewebes zum Leberversagen kommen kann. Die Entscheidung für oder gegen eines der Verfahren sollte also auf der Tumorgröße, der Anzahl der Tumorknoten, etwaiger Gefäßinfiltration, der Leberfunktion und dem Zustand des Patienten beruhen [3]. Leider sind die etablierten Scores oft nur auf Teilaspekte ausgerichtet, so dass sie zur Therapieentscheidung und zum Teil auch zur Beurteilung der Gesamtprognose nicht geeignet sind. So wird das HCC entweder nach den klassischen Schemata wie der TNM- oder der Okuda-Klassifikation [42, 43] oder neueren wie CLIP, JIS oder BCLC eingeteilt [59, 27, 33]. Die Leberfunktion wird bei Patienten mit Leberzirrhose nach dem Child Pugh Index beurteilt, der ursprünglich jedoch als Maß für das perioperative Risiko von Patienten mit Leberzirrhose bei Baucheingriffen einwickelt wurde [60]. Da für das Verständnis der Arbeit die Kenntnis der Ätiologie, Diagnostik und der therapeutischen Optionen Voraussetzung ist, werden diese in den nächsten Abschnitten ausführlich vorgestellt Ätiologie Der wichtigste und häufigste Risikofaktor für die Entstehung eines HCC ist die Leberzirrhose. In 80% der HCC-Fälle in der Literatur liegt eine Zirrhose [25] vor. In der westlichen Welt gehört Alkoholkonsum zu den wichtigsten Faktoren. Wichtiger ist die Tatsache, dass die Noxe, die zur Leberschädigung geführt hat zusätzlich auch die Entwicklung eines HCC beeinflussen kann, wie am Beispiel der Hepatitis B ersichtlich wurde. So wird Patienten mit positivem Hepatitis-B-surface-Antigen ein 100-fach erhöhtes HCC- Risiko im Rahmen einer Chronischen Hepatitis B Infektion zugesprochen [4]. Dabei weist ein nachweisbares HBeAg, als Zeichen einer hohen Replikationsrate, auf das höchste Risiko hin. Die mit Hepatitis B vergesellschaftete Hepatitis D Infektion führt zu einem früheren auftreten eines HCC, jedoch zu keiner höheren Inzidenz [24]. Ebenfalls gehört eine chronische Hepatitis C Infektion in die Gruppe der Krankheiten, die ein höheres Risiko tragen, ein HCC zu verursachen.

13 7 Erkrankungen des Stoffwechsels wie die Hämochromatose sind ebenso mit einem höheren Risiko behaftet. Dagegen weisen ein Morbus Wilson, eine Autoimmunhepatitis, eine primär biliäre Zirrhose bzw. eine primär sklerosierende Cholangitis auch im Stadium der Zirrhose ein vergleichsweise niedrigeres Risiko der HCC Entwicklung auf [3]. Seltenere Ursachen sind in der westlichen Welt Kanzerogene. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Röntgenkontrastmittel Thorotrast (α-teilchen Emitter) verwendet, das nun als Risikofaktor für die Karzinogenese gilt [24]. Weiterhin ist die kanzerogene Wirkung des Aflatoxins zu nennen, das Gift des Schimmelpilzes Aspergillus fungus. Aflatoxin löst im Tumorsuppressorgen p53 eine Mutation aus. Diese Mutation findet man sehr häufig in HCC`s von Patienten aus Afrika oder China, aber nicht in HCC`s von Patienten aus Amerika oder Europa [8, 2, 1, 26] Diagnostik Nach den Empfehlungen der europäischen Gesellschaft für Lebererkrankungen sollte bei Patienten mit manifester Leberzirrhose halbjährlich ein Ultraschall und eine Bestimmung des Tumormarkers AFP durchgeführt werden, da durch den parallelen Einsatz Sensitivität und Spezifität zu steigern sind [9]. Häufig steht dann am Anfang der Diagnose eines HCC eine Raumforderung in der sonographischen Vorsorgeuntersuchung, die besonders im Rahmen vorhandener Grunderkrankungen wie einer Zirrhose weiter abklärungsbedürftig ist. Dies geschieht mit Hilfe weiterer Bildgebung, Labordiagnostik sowie histologischer Untersuchung Histologie Auf jeden Fall dient die histologische Aufarbeitung von Leberproben der Klärung, ob im vorliegenden Fall ein malignes HCC vorliegt. Die Histologie ist vor allem essentiell, wenn die Bildgebung und das AFP allein nicht zur Diagnose führten. Im Rahmen unserer Überlegungen über die Prognose sind weiterhin Informationen zum Infiltrationsvermögen und der Fähigkeit zur Metastasierung von Bedeutung. Zweitrangig sind dahingegen die Zuordnung

14 8 zu einem bestimmten histologischen Typ eines HCC und der Differenzierungsgrad. Das letztere, da keine signifikante Korrelation zwischen Grading und Überlebenszeit bestehen [3] Bildgebung Durch die Bildgebung können Aussagen gemacht werden über die Anzahl der Tumorläsionen, deren Ausdehnung und Anordnung. Eine besondere Bedeutung hinsichtlich der HCC-Diagnostik gilt Verfahren, die die früharterielle Durchblutung der Tumoren nachweisen können, die für hepatozelluläre Karzinome als typisch gelten. Dies gilt für die kontrasmittelverstärkte Sonographie, ein hochauflösendes CT und MRT mit Beurteilung der früharteriellen Phase [22, 41, 17, 54, 52]. a. b. Abbildung 1: 75-jähriger Patient: CT mit Kontrastmittel während der arteriellen Phase (a) neben dem infiltrativ wachsenden HCC (Pfeil) ist die versorgende Arterie zu erkennen. (b) Weiter kaudal im rechten Ast der Pfortader zeigt sich intraluminal ein hypervaskularisierter Tumorthrombus (Pfeil) [52]. Zur Diagnose eines HCC`s sind, entsprechend den aktuellen Richtlinien, bei Tumorherden von mehr als 2 cm Durchmesser, ein positiver AFP von >200ng/ml in Kombination mit einem, oder bei negativem AFP zwei bildgebender Verfahren ausreichend [9]. In allen weiteren Fällen sind eine Punktion und die Durchführung einer Histologie indiziert.

15 9 Weiterhin klären bildgebende Verfahren das Vorliegen von Metastasen, möglichen Infiltrationen, das Vorhandensein eines thrombotischen oder tumorösen Pfortaderverschlusses, oder geben Anhaltspunkte auf indirekte Anzeichen einer portalen Hypertension Labordiagnostik Der AFP Wert (Alpha-Fetoprotein) ist der einzig evaluierte Tumormarker [57]. In 40 % der Fälle fällt er positiv aus. Albumin, Bilirubin und Thromboplastinzeit (Quick) sind als Maß für die Leberfunktion zu sehen. Diese sind in den Prognosesystemen (insbesondere im Child-Pugh Score) enthalten. Im Rahmen der Konstruktion von Prognosesystemen wurde durch die verschiedensten Autoren die signifikanten Korrelationen dieser Werte zur Überlebenszeitdauer der Patienten herausgearbeitet [43, 59, 27, 33, 11, 30] Therapieverfahren Orthotope Lebertransplantation Die orthotope Lebertransplantation (OLT) ist ein kuratives Therapieverfahren mit dem Ziel das HCC und die zugrunde liegende Lebererkrankung zu heilen. Eine Transplantation ist allerdings nur bei limitiertem Tumorbefall entsprechend den Milan-Kriterien (3 Knoten bis 3 cm, 1 Knoten bis 5 cm [38]) möglich, da sonst die Wahrscheinlichkeit von Metastasen zu hoch ist. Bei der orthotopen Lebertransplantation wird den Gefäßen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Darstellung, das Präparieren, Abklemmen, Absetzen und schließlich Anastomisieren sind die Hauptarbeit [19]. Die postoperative Immunsuppression ist zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen essentiell, unterstützt aber auch die Bildung von Rezidiven, die zu einem Großteil aus Mikrometastasen im Bereich der Gefäße stammen [63]. Ein großes Problem der HCC Behandlung mit OLT ist jedoch die lange Wartezeit von aktuell > 1 Jahr, so dass ein Grossteil der Patienten auf der Warteliste verstirbt. Dementsprechend ist die Listung zur Lebertransplantation (LTX) oft mit einem neoadjuvanten lokal interventionellen Verfahren verbunden.

16 10 Eine weitere Option bietet die inzwischen zwischen Verwandten mögliche Lebendspende, die die Auswahl des optimalen Operationszeitpunktes und die Gewährleistung einer geringen Ischämiezeit für das Organ garantiert [40] Leberteilresektion Auch bei diesem Verfahren ist die Darstellung der Gefäße mit entscheidend. Tumorversorgende Äste aus der Arteria hepatica propria und Vena portae werden durchtrennt [3]. Die sich entwickelnde Verfärbungszone weist auf das betroffene und abzutrennende Areal hin. Andererseits orientiert man sich für segmentale Resektionen am Verlauf der Lebervenen, deren mittlere die Leberhälften abgrenzt und bei Hemihepatektomien berücksichtigt wird. Ein Problem der Leberresektion bei HCC`s ist die oft schlechte Leberfunktion, so dass bei zu großen Tumoren, aufgrund des Verlusts von Leberzellmasse, mit einem Leberversagen gerechnet werden muss [55]. Deshalb profitieren nur Patienten mit gut erhaltener Leberfunktion, wie sie bei einem Child-Pugh A Wert bzw. HCC`s in nicht zirrhotischer Leber vorkommen, von diesem Verfahren. Der Tumor sollte nicht größer als 5 cm sein bzw. sollten nicht mehr als drei Läsionen größer 3 cm vorliegen (= Milan Kriterien). Eine Fernmetastasierung sollte ausgeschlossen sein [38, 53, 51]. Ein weiteres Problem ist das Wiederauftreten von HCC`s bzw. die Ausbildung von Zweittumoren, da durch die Leberresektion der Leberschaden an sich nicht geheilt werden kann [35] Perkutane Ethanolinjektion Für Patienten, die keiner Resektion respektive Transplantation zugeführt werden können, stehen noch lokal interventionelle Verfahren zur Verfügung. Das sind vornehmlich interventionelle Methoden, die auf die lokale Tumornekrose abzielen. Ein solches Verfahren ist die Perkutane Ethanolinjektion, kurz PEI [32]. Hierbei werden nach Lokalanästhesie Tumorherde unter sonographischer Kontrolle mittels Hohlnadeln punktiert. Durch diese wird steriler Alkohol in das Tumorzentrum injiziert. Bei größeren Tumoren werden Nadeln mit mehreren seitlich angebrachten Löchern verwendet um größere Ethanolmengen

17 11 applizieren zu können. Proportional gilt, dass sich mit einer Nadel mit einziger Perforation an der Spitze, zwar weniger dafür aber punktgenau, Alkohol in kleinere Tumore instillieren lässt. Der Effekt ist die lokale Tumornekrose, bedingt durch Proteindenaturierung, zelluläre Dehydratation sowie Gefäßthrombosierung mit konsekutiver Ischämie. Hierfür ist eine gleichmäßige und vollständige Verteilung des Ethanols im Tumor von Nutzen. Diese kann als echogene Wolke mittels Ultraschallgerät verfolgt werden. Die Verteilung ist bei Tumoren ab 5 cm eingeschränkt, da Septen im Tumor den Alkoholdurchsatz behindern können [62]. Behindert wird die Penetration ebenfalls in zirrhotischer Leber. Da das Tumorgewebe eher weich, die Zirrhose eher härter ist, ergibt sich hierbei jedoch eine günstige Alkoholverteilung unter Schonung des umliegenden Gewebes. Auf diese Weise sollten alle betroffenen Areale gleichmäßig behandelt werden. Die Behandlung wird beendet, wenn echogene Reflexe außerhalb des Tumors sichtbar werden oder sich Schmerzen einstellen [3]. Nebenwirkungen sind das durch die Nekrose verursachte Fieber sowie eine passagere Verschlechterung der Leberfunktion. Seltener sind Hämoperitoneum oder gar Stichkanal-Metastasen [16]. Üblicherweise werden mehrere Sitzungen verordnet, so zum Beispiel alle drei Tage bis zu 4-8 Sitzungen insgesamt. Nach Abschluss der PEI wird im Abstand von etwa einer Woche zur Verlaufskontrolle die Bildgebung mit Kontrastmittelapplikation zu Rate gezogen, also Computertomographie bzw. Kernspintomographie. Bei einem Erfolg wird der Verlauf alle drei Monate mit einer sonographischen Untersuchung, sowie alle 6 Monate mit CT bzw. MRT kontrolliert [3].

18 12 a. b. Abbildung 2: 68-jähriger Mann mit einem nodulären HCC. (a.) Das transversale kontrastmittelverstärkte CT Bild während der arteriellen Phase zeigt ein hypervaskularisiertes HCC (Pfeile) und die versorgende Hauptarterie (Pfeilkopf). (b.) Links: transversale Ultraschallaufnahme bei Punktion der versorgenden Arterie (Pfeil) mit hyperechogenen Zonen als Hinweis für die beginnende Ethanolinjektion. Rechts: einige Sekunden später zeigt sich im Inneren des Tumors ein hyperechogenes Muster, was als optimale Verteilung des Ethanols mit Hilfe der arteriellen Versorgung gedeutet werden kann [52]. c. (c) 1 Monat später zeigt das CT während der arteriellen Phase keine verbliebene Tumorkontrastierung (Pfeile), was für die komplette Nekrose dieser Läsion spricht [52]. Bei kleinerem Tumorbefall (Milankriterien) sind die Langzeitergebnisse hinsichtlich des Wiederauftretens des Tumors (Patientenzahlen) ähnlich denen der Tumorresektion, so dass von einem kurativen Therapieverfahren auszugehen ist. Erst bei ausgedehntem Tumorbefall ist lediglich eine Palliation möglich.

19 Radiofrequenz Thermoablation (RFTA) Das Prinzip, als perkutanes und lokal ablatives Verfahren, beruht auf dem Setzen einer Thermoläsion durch lokale Hyperthermie. Hierfür wird nach Lokalanästhesie, gegebenenfalls Analgesie bzw. Sedierung, perkutan eine Sonde eingeführt. Bei der Sonde handelt es sich um eine Elektrode mit nicht isolierter Spitze. Der Kreislauf wird durch Neutralelektroden an der Hautoberfläche geschlossen. Somit ist der Körper des Patienten Bestandteil des Radiofrequenz-Kreislaufs. Durch den hochfrequenten Wechselstrom von bis zu 500 khz können Temperaturen um 110 C konstant im Tumor erzeugt werden. Durch Wärmediffusion kommt es zur Koagulation und schließlich zur Nekrose. Diese kann sonographisch durch ein hyperechogenes Muster erkannt werden. Um auf diesem Weg möglichst große Volumina behandeln zu können, gibt es Elektroden mit Haken, die ein- und ausgefahren werden können. Die Haken bedeuten eine Vergrößerung der Elektrodenoberfläche und somit des Nekrosevolumens [3]. Dabei ist die Nekrose, wie bei den anderen Verfahren auch, die Ursache für die häufigste Nebenwirkung, das postinterventionelle Fieber. Seltener kommt es durch Regenerationsprozesse zu arterio-venösen Umgehungskreisläufen [39]. Umgekehrt kann es zu Gefäßverschlüßen kommen, wenn der Tumor nahe einem Gefäß liegt und diese mitkoaguliert wird. Nachsorge und Effektivität entspricht der perkutanen Ethanolinjektion [3]. Direkte Vergleiche zwischen beiden perkutanen Techniken zeigen evtl. leichte Vorteile auf Seiten der RFTA [44, 28] Transarterielle Chemoembolisation (TACE) Die Indikation der TACE liegt bei der palliativen Behandlung großer (> 5 cm) oder ungünstig lokalisierter Tumoren. Dabei beruht dieses Verfahren, wie die anderen auch, auf dem Prinzip der Tumornekrose. Dies wird in zwei Schritten erreicht. Erstens durch interarterielle Gabe einer Medikamentenkombination aus Chemotherapeutikum gemischt mit einer öligen Iodemulsion. Und zweitens durch die darauf folgende temporäre Okklusion tumorversorgender Leberarterien mit Gelatine-Schwammpartikeln. Das verringert die Auswaschung des Chemotherapeutikums und reduziert die Gefäßversorgung des Tumors. Für beide Teilschritte ist ein Zugang zu den versorgenden

20 14 Arterien notwendig. Hierfür führt man den Katheter transfemoral über die abdominelle Aorta in den Truncus coeliacus. Zur Klärung der vorliegenden arteriellen Versorgungsverhältnisse wird eine Arteriographie durchgeführt. Weiter geht es über die Arteria hepatica propria zu den Lappen- oder Segmentversorgenden Ästen. Dort wird lokal zuerst das Chemotherapeutikum und anschließend die gefäßverschließende Komponente (z.b. Gelfoam) appliziert [3]. Dabei ist, den aktuell gültigen Metaanalysen nach, für die Effektivität der Therapie eher der Verschluß des tumorversorgenden Gefäßes als die lokale Applikation von Chemotherapie verantwortlich. Der Patient wird darüber aufgeklärt, dass Verletzungen der Gefäße durch den Katheter möglich sind. Ebenso kann es zu arteriellen Thrombenbildungen kommen. Weiterhin seien noch Gefäßirritationen und Toxizität der Chemotherapeutika erwähnt. Epirubicin, Doxorubicin, Mitomycin-C, Cis-Platin oder Carboplatin finden mit der öligen Iodemulsion, dem Lipiodol Anwendung [3] Aufgabenstellung Es werden in dieser Arbeit retrospektiv die Prognosen, anhand verschiedener Scores, sowie die dafür benötigten Parameter (wie z.b. das Tumorstadium bei Diagnose) von allen Patienten mit hepatozellulärem Karzinom aus dem Universitätsklinikum Erlangen zwischen 1998 und 2003 bestimmt Hierbei werden verschiedene Ziele verfolgt. Durch den Vergleich mit einer ähnlichen Untersuchung an einer Kohorte von 1988 bis 1998 ist die Entwicklung von Inzidenz, Zeitpunkt der Diagnose, Prognose und Behandlungsstrategien in einem süddeutschen Zentrum zu bewerten. Desweiteren dient die Untersuchung auch der Beurteilung neuerer Therapiestrategien vor dem Hintergrund der entsprechenden Krankheitsstadien. Zudem sind in den letzten Jahren neue Prognosesysteme vorgestellt worden. Diese werden zur Gegenüberstellung mit älteren Schemata gebracht. Dadurch wird sichtbar, welche Schemata differenziertere Angaben über das Patientenkollektiv treffen, somit die genaueste Prognose erlauben und eine Basis für die Therapieentscheidung bilden könnten.

21 15 3. Material und Methoden 3.1. Untersuchungsgegenstand Eingeschlossen wurden Patientinnen und Patienten, die konsekutiv zwischen den Jahren 1998 und 2003 wegen eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) an der Medizinischen Klinik I mit Poliklinik bzw. der Chirurgischen Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg behandelt wurden. Die Quellen dieser Arbeit sind zum einen eine an der Medizinischen Klinik I mit Poliklinik geführte Datenbank zum hepatozellulären Karzinom. Ergänzend wurden Daten aus dem Laborsystem, dem Befundauskunftssystem der Medizinischen Klinik I sowie den Patientenakten mit den entsprechenden Briefen herangezogen. Diese betreffen den Tumor hinsichtlich Anzahl der Tumorknoten, Anordnung, Größe und Invasivität, sowie Vorliegen einer Gefäßinvasion, Pfortaderthrombose oder portalen Hypertension. Weiterhin wurden Daten zum Lymphknotenstatus und Fernmetastasen erhoben. Laborwerte wie Albumin, gesamtes Bilirubin, Thromboplastinzeit (Quick-Wert) und Alpha-Fetoprotein (AFP) zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme wurden den Berechnungen zugrunde gelegt. Der folgende Abschnitt listet die Risikofaktoren sowie die eingesetzten diagnostischen und therapeutischen Verfahren auf. Nachfolgend werden die berechneten Klassifikationssysteme dargelegt. Abschließend erfolgen Angaben zu den eingesetzten statistischen Methoden Risikofaktoren Die in dieser Arbeit zu betrachtende Gruppe von Patienten wurde auf das Vorliegen von Risikofaktoren hin untersucht. Tab. 1: Risikofaktoren Leberzirrhose Hepatitis B Hepatitis C Alkoholabusus

22 16 Hämochromatose Morbus Wilson Primär biliäre Zirrhose Primär sklerosierende Cholangitis CAH (chronische Autoimmunhepatitis) Diagnostische Verfahren Die folgenden Tabellen zeigen im Überblick die am Patientenkollektiv angewandten bildgebenden Verfahren und die eingehenden Laborparameter. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Laborparametern mit Relevanz im Hinblick auf die zu berechnenden Scores und die Laborparameter, die zur Einordnung der Ätiologie dienen. Tab. 2: Bildgebende Verfahren MRT mit KM MRT nativ CT nativ CT mit KM 3 Phasen - CT Portalvenöses CT (Portographie) Angiographie Sonographie Farbkodierter Dopplersonographie Tab. 3: Laborparameter Referenzbereich Einheit Albumin 3,5 5,5 g / dl Bilirubin (gesamt) < 1,0 mg / dl Thromboplastinzeit > 70 % Alphafetoprotein (AFP) < 10,0 ng / ml

23 17 Tab. 4: Virusserologie HBs-Ag HBe-Ag HBe-Ak HBV - DNA HCV - Ak HCV - RNA HDV - Ak Therapeutische Verfahren In Erlangen werden Patienten in der Chirurgie der OLT und der Leberresektion zugeführt. Als perkutane Technik wird ausschließlich die sonographisch bzw. computertomographisch gesteuerte RFTA eingesetzt. Zur Palliation wird die TACE eingesetzt, während im vorliegenden Patientengut weit fortgeschrittene Tumorstadien lediglich supportiv behandelt wurden Klassifikationssysteme Neben den älteren Klassifikationssystemen nach Okuda (1985) [43] oder nach Hermanek und Sobin (TNM) aus den Jahren 1992 [20] und 1997 [19], gibt es neuere. Im Jahre 1998 wurde das CLIP System (The Cancer of the Liver Italian Program) vorgestellt [59]. Ein Jahr darauf folgte durch Llovet das BCLC-Einteilungsschema [33]. Seine Abkürzung steht für Barcelona Clinic Liver Cancer. JIS hingegen steht für Japan Integrated Staging und ist das jüngste Schema, das 2003 von Kudo et al. publiziert wurden [27]. Neben diesen Schemata, denen sich diese Arbeit annehmen wird, sind noch weitere veröffentlicht worden, wie nach Chevret (1999) [11] oder das Vienna survival model (2003), die wie das TNM - System hier ausgeklammert bleiben werden Stadieneinteilung nach Child - Pugh Die Prognose der HCC-Patienten korreliert eng mit der Leberfunktion, die allgemein mit dem Child-Pugh Score evaluiert wird. Dieses System besteht aus den laborchemischen Parametern Albumin, gesamtes Bilirubin und Thromboplastinzeit sowie der Frage nach dem Vorliegen von Aszites und einer Enzephalopathie (Tab. 6). Günstige Werte werden mit einem Punkt,

24 18 ungünstige mit 2 oder gar 3 Punkten bewertet [60]. Die folgende Tabelle zeigt die Kriterien in den Einzelheiten. Tab. 5: Child-Pugh: Parameter und Punkte Albumin (g/l) > 3,5 2,8 3,5 < 2,8 Bilirubin (mg/dl) < 2,0 2,0 3,0 >3,0 Quick (%) > < 40 Aszites kein mäßig viel Enzephalopathie keine Grad I-II Grad III-IV Tab. 6: Stadien der hepatischen Enzephalopathie Stadien Klinik Stadium 0 nur durch psychomotorische Tests erkennbar Stadium I leichte Schläfrigkeit, Depression, Merkstörungen Stadium II starke Schläfrigkeit, Apathie, verändertes Schriftbild, Tremor, EEG- Veränderungen Stadium III Dauerschlaf, aber weckbar, Reflexe erhalten, Foetor hepaticus Stadium IV Koma, keine Reaktion auf Schmerzreiz, Reflexe erloschen, tiefe Atmung, Fötor Beim Child Pugh Score geht es um die Beurteilung der Leberfunktion. Je besser diese ist, desto niedriger ist die Summe der erzielten Punkte. Somit sind Werte zur Syntheseleistung der Leber für Albumin > 3,5 mg/dl, Quick > 70 % und Werte zum Metabolismus von Bilirubin mit < 2,0 mg/dl, als am günstigsten zu bewerten, sofern Enzephalopathie und Aszites ausgeschlossen wurden. Die Summe ergibt das Child - Pugh Stadium wie folgt: Tab. 7: Child Pugh Stadien Summe Stadium 5 6 Punkte Child - Pugh A 7 9 Punkte Child - Pugh B Punkte Child - Pugh C

25 Stadieneinteilung nach Okuda Drei von vier Parametern der Okuda - Klassifikation stimmen mit Parametern aus dem Child - Pugh - Schema überein. Diese sind gesamtes Bilirubin, Albumin und Aszites. Der vierte Parameter ist die Tumorausdehnung [43]. Auch dieses Schema beinhaltet entsprechend dem Child - Pugh eine Punkteverteilung Bei einer maximalen Punktzahl von drei bis vier Punkten entspricht dies einem Stadium III nach Okuda. Für das Stadium II sind ein bis zwei, für das Stadium I keine Punkte erforderlich. Sind die Fähigkeiten Synthese und Metabolismus der Leber erhalten, so resultiert, wie anhand der Tabelle ersichtlich, bestens ein Stadium I, sofern der Tumor weniger als die Hälfte der Leber eingenommen hat. Tab. 8: Okuda: Parameter und Punkte 0 1 Albumin (g/l) > 3 3 Bilirubin (mg/dl) < 3 3 Aszites Nein ja Tumorausdehnung < 50 % der Leber 50 % der Leber Tab. 9: Okuda Stadien Summe Stadium 0 Punkte I 1 2 Punkte II 3 4 Punkte III Somit wird im Vergleich zum Child - Pugh neben der Leberfunktion auch ein Tumormerkmal, nämlich seine Ausdehnung in dieser Klassifikation berücksichtigt.

26 Stadieneinteilung nach Cancer of the Liver Italian Program Der CLIP - Score ist der erste der drei folgenden Schemata, der andere Klassifikationssysteme inkorporiert hat. Der Child - Pugh Wert stellt einen wesentlichen Parameter dar, neben AFP-Wert, Anwesenheit einer Pfortaderthrombose und der HCC-Morphologie. In letztgenannten gehen, die Ausdehnung des Tumors, die Infiltrativität sowie die Anordnung innerhalb der Leber ein [59]. Tab. 10: Parameter und Punkte nach CLIP Child-Pugh Stadium A B C HCC-Morphologie solitär, Ausdehnung 50 % multilokulär, Ausdehnung 50 % infiltrativ oder Ausdehnung > 50 % AFP (ng/ml) < Pfortaderthrombose nein ja Der CLIP - Score ergibt sich durch Addition der einzelnen erzielten Punkte. Dabei reicht die Skala von am wenigsten 0 bis zu maximal 6 möglichen Punkten. Dadurch ergeben sich gleichzeitig sieben Stadien. Da häufig die Stadien vier, fünf und sechs zusammengefasst werden ergeben sich 5 Stadien. Hierzu folgende Tabelle: Tab. 11: Stadieneinteilung des HCC nach CLIP CLIP Score (= Summe der erzielten Punkte) Stadium 0 Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4-6

27 Stadieneinteilung nach Barcelona Clinic Liver Cancer Das BCLC Schema beinhaltet gleich zwei vorher erwähnte Klassifikationssysteme. Der Okuda - Score ist für sich einer von vier Parametern. Der Child - Pugh Score findet Eingang in den als Leberfunktion bezeichneten Parameter. Der Bilirubin Wert und die Beurteilung einer portalen Hypertension ergänzen die Leberfunktion. Die verbliebenen zwei Parameter heißen PST (performance status) und Tumor. Der Begriff Tumor umfasst Angaben über Anordnung, Anzahl und Größe des oder der Tumoren. Das Vorliegen einer Gefäßinvasion oder einer Fernmetastase sind entscheidende Tumor-Kriterien. Entscheidend deswegen, weil dieses Unterkriterium ausreicht, das vorliegende Stadium (Stadium C: fortgeschrittenes HCC) nach BCLC zu bestimmen (vgl. Tabelle 12) [33]. Tab. 12: Parametersystematik und Stadieneinteilung nach BCLC Parameter Stadium A¹: frühes HCC PST* Tumor Okuda- Stadium Leberfunktion A1 0 solitär I keine PH**, Bilirubin normal A2 0 solitär I PH und Bilirubin normal A3 0 solitär I PH und Bilirubin erhöht A4 0 3 Tumoren < 3cm I - II Child Pugh A B B¹: intermediäres HCC 0 groß, multilokulär I - II Child Pugh A B C²: fortgeschrittenes HCC 1 2 Gefäßinvasion oder Fernmetastasen I - II Child Pugh A B D³: Endstadium 3-4 alle III Child Pugh C * performance status, ** portale Hypertension, ¹ alle Kriterien sollten erfüllt sein, ² mindestens ein Kriterium liegt vor (PST 1-2 oder Gefäßinvasion/Fernmetastasen), ³ mindestens ein Kriterium liegt vor (PST 3-4 oder Okuda III oder Child - Pugh C)

28 22 Dahingegen sollten alle in den oberen Zeilen erwähnten Kriterien für eine Einstufung als A oder B erfüllt sein. Somit ist eine Einstufung in C, bei Vorliegen einer Gefäßinvasion oder Fernmetastase oder einem PST von 1 bis 2 gerechtfertigt. Eine Einstufung als BCLC Stadium D liegt vor, wenn ein Okuda Stadium III vorliegt, oder ein Child - Pugh C bzw. PST von 3 bis 4. Dabei steht PST für performance status. Neben der Beurteilung der Leberfunktion und Tumormorphologie ist auch die Abschätzung der klinischen Leistungsfähigkeit des Patienten maßgebend. Die folgende Tabelle beinhaltet die Beschreibung des PST Grades. Tab. 13: performance status -Aktivitätsgrade PST-Grad Beschreibung 0 Normale Aktivität 1 Symptome, aber nahezu vollständig ambulant betreubar Manchmal Notwendigkeit zur Bettruhe, Patient verbringt 2 aber < 50 % der Tageszeit im Bett Notwendigkeit > 50 % der Tageszeit im Bett zu 3 verbringen 4 Unfähigkeit das Bett zu verlassen Diese Gliederung der Aktivität geht auf Sorensen und der Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG) aus dem Jahr 1993 zurück [56].

29 Stadieneinteilung nach Japan Integrated Staging Seit 1992 gibt es die TNM Einteilungskriterien der Liver Cancer Study Group of Japan kurz LCSGJ (eine komplexere Einteilung mit unter anderem 12 Subgruppen). Auf ihr basiert die namentlich gleiche TNM Einteilung, die eine Hälfte des JIS Schemas darstellt. Die andere Hälfte ist der Child-Pugh Score. Beide zusammen ergeben das Japan Integrated Staging Schema, welches von Kudo 2003 vorgestellt wurde [27]. Folgende Tabelle zeigt die TNM - Einteilung basierend auf den Kriterien der LCSGJ. Tab. 14: TNM Einteilung nach LCSGJ Faktoren 1. solitär 2. Größe < 2 cm 3. keine Gefäßinvasion T - Bestimmung wenn drei Faktoren zutreffen wenn zwei Faktoren zutreffen wenn ein Faktor zutrifft wenn kein Faktor zutrifft T1 T2 T3 T4 Bestimmung des TNM-Stadiums nach LCSGJ T1 N0 M0 Stadium I T2 N0 M0 Stadium II T3 N0 M0 Stadium III T4 N0 M0 oder T1-T4 N+ M0 Stadium IV-A T1-T4, N0 oder N1, M1 Stadium IV-B Hierbei stehen T1 bis T4 als Kurzbezeichnungen für die Erfüllung der drei Faktoren. Ist der Tumor solitär, kleiner als 2 cm und zeigt er keine Gefäßinvasion, so entspricht er T1. Wenn dann noch keine Metastasen vorliegen, weder in nächste Lymphknoten noch in der Ferne, so entspricht T1 N0 M0 gleichzeitig einem Stadium I. Sobald ein Lymphknoten befallen ist und/oder eine Fernmetastase besteht, liegt automatisch ein Stadium IV vor.

30 24 Tab. 15: Parameter und Punkte nach JIS TNM Stadium nach LCSGJ I II III IV Child-Pugh Stadium A B C Liegt für dieses HCC noch ein Child-Pugh Stadium C vor, so ergeben sich die maximal möglichen 5 Punkte. Die Summe aus TNM Stadium nach LCSGJ und Child-Pugh Stadium ergibt das gleichnamige JIS-Stadium. Tab. 16: JIS Stadien JIS Stadium (= Summe aus TNM n. LCSGJ und Child-Pugh-Stadium)

31 TNM-Klassifikation Tab. 17: TNM Klassifikation [20, 19] T Status T0 kein Tumor nachweisbar T1 ein Tumor < 2 cm ohne Gefäßinvasion T2 T3 ein Tumor < 2 cm mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, keiner > 2 cm, ohne Gefäßinvasion oder einzelner Tumor > 2 cm ohne Gefäßinvasion ein Tumor > 2 cm mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, keiner > 2 cm, mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, einer > 2 cm, mit oder ohne Gefäßinvasion T4 multiple Tumoren in mehr als einem Lappen oder Tumor mit Befall eines größeren Astes der V. portae oder Vv. hepaticae Lymphknotenstatus N0 keine regionalen Lymphknotenmetastasen N1 regionale Lymphknotenmetastasen Fernmetastasen M0 keine Fernmetastasen M1 Fernmetastasen

32 Statistische Methoden Die Überlebenszeiten der Patienten, die sich aus den unterschiedlichen Klassifikationsschemata ergeben, werden miteinander verglichen. Diese werden nach Kaplan-Meier berechnet und als Mediane mit zugehörigen Standardabweichungen dargestellt. Die Überlebenszeitkurven werden mit Hilfe des Log-Rank-Tests paarweise miteinander verglichen. Signifikante Unterschiede der Kurven ergeben sich ab einem p-wert < 0,05. Solche mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit < 0,01 besitzen hoch signifikante Unterschiede. Die Analysen erfolgten anhand SPSS 11.5 für Windows in der deutschen Ausgabe.

33 27 4. Ergebnisse Folgende Ergebnisse stützen sich auf Daten von 134 Patienten, die an einem HCC erkrankt sind und sich in den Jahren 1999 bis 2003 zur Behandlung in der Medizinischen Klinik I mit Poliklinik und der Chirurgischen Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg vorgestellt haben Biometrie Bei den 134 Patienten, mit 16 (11,9 %) Frauen und 118 (88,1 %) Männern, zeigte sich in der Altersverteilung folgendes Bild. Bei einem durchschnittlichen Alter von 65,5 Jahren des gesamten Kollektivs, sind die Frauen im Mittel 68,5 Jahre gegenüber 65,1 Jahren der Männer alt (Tab 18). Tab. 18: Altersverteilung (in Jahren) Männer Frauen Kollektiv Mittelwert 65,1 68,5 65,5 Standardabweichung 8,6 15,2 9,6 Spannweite 41,3 80,9 27,6 81,8 27,6 81,8 Betrachten wir alle Patienten, so ist festzustellen, dass noch 35 (26,1 %) leben, während 99 Patienten (73,9 %) zum Zeitpunkt der Auswertung bereits verstorben sind. Die Aufteilung auf die Geschlechter stellt sich folgendermaßen dar. Tab. 19: verstorben / lebend (absolut) Männer Frauen Kollektiv verstorben lebend Der Beobachtungszeitraum beträgt im Mittel 19,3 Monate. Wobei der kürzeste Zeitabschnitt mit 0,07 und der längste mit 144,17 Monaten anzugeben sind, bei einer Standardabweichung von 20,1 Monaten.

34 Klinik Zwei für die Einteilung der Patienten in Stadien wesentliche Parameter, sind die Enzephalopathie und der PST. Die folgenden Ergebnisse resultieren aus der Beobachtung und Testung des klinischen Zustandes der Patienten durch Ärzte und Pflegepersonal. Von 134 wiesen 7 (5,2 %) eine Enzephalopathie ersten Grades auf. In dieser Hinsicht waren 127 (94,8 %) unauffällig. Die Aktivität gemäß des performance status verteilt sich auf das Kollektiv wie folgt. Tab. 20: Häufigkeit der Aktivitätsgrade Aktivitätsgrad Häufigkeit in Prozent ( % ) Grad ,1 Grad ,7 Grad ,2 Grad 3 3 2,2 Grad 4 4 3,0 Fehlend 1 0,7 Summe

35 Ätiologie Im Folgenden werden die für das Entstehen eines HCC gefundenen Ursachen mit ihren Häufigkeiten aufgezeigt. Tab. 21: Ätiologie Ätiologie Häufigkeit in Prozent ( % ) Alkoholabusus 70 52,2 Chronische Hepatitis C 27 20,1 Chronische Hepatitis B 7 5,2 Zustand nach Hepatitis B 4 3,0 Zustand nach Hepatitis C 3 2,2 Hämochromatose 2 1,5 Autoimmunhepatitis 1 0,7 Primär sklerosierende Cholangiopathie 0 0 Primär biliäre Zirrhose 0 0 Morbus Wilson 0 0 Kryptogen 0 0

36 Diagnostik Virusserologie Das Patientenkollektiv wies im Rahmen der Beurteilung des Hepatitis-Typs und dessen Aktivität serologisch folgende Werte auf. Tab. 22 Virusserologie Häufigkeit in Prozent % HBs - Ag 7 5,2 HBe - Ak 6 4,5 HBe - Ag 1 0,7 HBV - DNA 7 5,2 HCV - Ak 27 20,1 HCV - RNA 27 20,1 HDV - Ak 1 0,7

37 Labor Die vor allem für die Child-Pugh- sowie Okuda-Klassifikationen wichtigen Laborwerte werden nun aufgezeigt. Hierzu soll einerseits die Häufigkeit der Werte in und außerhalb des Referenzbereiches dargestellt werden, und zweitens die Verteilung hinsichtlich der Grenzwerte aus den Scores (Child- Pugh, Okuda, CLIP). Tab. 23: Albumin Albumin (in g /dl) Häufigkeit in Prozent % im Referenzbereich von 3,5-5,5 gemäß Child - Pugh ja 78 58,2 nein 56 41,8 Summe > 3, ,8 2,8 3, ,2 < 2,8 12 9,0 Summe Tab. 24: Bilirubin Bilirubin (in mg /dl) Häufigkeit in Prozent % im Referenzbereich von < 1,0 gemäß Child - Pugh ja 35 26,1 nein 99 73,9 Summe < 2, ,4 2,0 3, ,4 > 3, ,2 Summe

38 32 Tab. 25: Quick Quick (in %) Häufigkeit in Prozent % im Referenzbereich von > 70 % gemäß Child - Pugh ja 68 50,7 nein 66 49,3 Summe > , ,8 < ,5 Summe Tab. 26: AFP AFP (in ng/ml) Häufigkeit in Prozent % im Referenzbereich von < 10,0 gemäß CLIP ja 37 27,6 nein 92 68,7 Summe < , ,4 Summe ,3 Angabe fehlend 5 3,7

39 Bildgebung Im Folgenden sind bildgebende Methoden mit Angaben zur Häufigkeit ihrer Anwendung aufgeführt Sonographien Tab. 27: Sonographien Sonographien Häufigkeit in Prozent % durchgeführt ,3 fehlend 9 6,7 Summe Tab.28: Farbkodierte Dopplersonographie (FKDS) FKDS Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 27 20,1 fehlend ,9 Summe Computertomographien (CT) Tab. 29: Computertomographien nativ CT nativ Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 71 53,0 fehlend 63 47,0 Summe Tab.30: Computertomographie mit Kontrastmittel (KM) CT KM Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 30 22,4 fehlend ,6 Summe

40 Angiographien Tab. 31: Angiographien Angiographie Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 8 6,0 fehlend ,0 Summe Kernspintomographien (MRT) Tab. 32: MRT nativ MRT Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 58 43,3 fehlend 76 56,7 Summe Tab.33: MRT mit KM MRT Häufigkeit in Prozent % durchgeführt 27 20,1 fehlend ,9 Summe

41 Ergebnisse der Bildgebung Durch die Bildgebung wurden Aussagen möglich über Anzahl und Größe, Lage und Ausdehnung von Tumoren, sowie Aussagen über Komplikationen wie portaler Hypertension, Aszites, Pfortaderthrombose sowie Metastasierung. Von Interesse ist ebenso das Vorhandensein einer Gefäßinvasion und Zeichen der Infiltrativität. Tab. 34: Anzahl der Tumorherde Anzahl Häufigkeit in Prozent % , , , ,1 > ,2 fehlend 3 2,2 Summe Tab.35: Größe der Tumoren Größe Häufigkeit in Prozent % > 3 cm ,4 3 cm 33 24,6 Summe Tab.36: Anordnung der Tumoren Anordnung Häufigkeit in Prozent % solitär 46 34,3 multilokulär 87 64,9 fehlende Angaben 1 0,7 Summe

42 36 Tab.37: Ausdehnung des Tumors / der Tumoren Ausdehnung Häufigkeit in Prozent % < 50 % ,8 = 50 % 9 6,7 > 50 % 14 10,4 Summe Die Tumorausdehnung wird durch den Vergleich aus Tumorvolumen und Volumen der Gesamtleber abgeschätzt. Neben der Betrachtung des Lebergewebes und des Tumors ist die Beurteilung von Nachbarstrukturen wichtig, vor allem ob und inwieweit sie vom Tumor infiltriert werden. In diesem Sinne werden nun Ergebnisse der TNM Klassifikation aufgezeigt. Die Auswertung ergab folgende Verteilung der Häufigkeiten. Tab. 38: Tumorausbreitung T Häufigkeit in Prozent % T1 5 3,7 T ,7 T ,4 T ,5 Z.n. HCC 1 0,7 Summe Tab.39: Lymphknotenstatus N Häufigkeit in Prozent % N ,1 N ,9 Summe

43 37 Tab.40: Fernmetastasen M-Status Häufigkeit in Prozent % M ,5 M1 10 7,5 Summe Tab. 41: Gefäßinvasion Invasion Häufigkeit in Prozent % ja 19 14,2 nein ,8 Summe Als weitere komplizierende Faktoren sind die Pfortaderthrombose und Infiltrativität zu sehen. Tab. 42: Pfortaderthrombose Pfortaderthrombose Häufigkeit in Prozent % ja 23 17,2 nein ,8 Summe Tab. 43: Infiltrativität infiltrativ Häufigkeit in Prozent % ja 26 19,4 nein ,6 Summe

44 38 Es ergaben sich aus der Bildgebung Hinweise auf das Vorliegen von Aszites. Die Einteilung in kein, mäßig und viel Aszites ist dem Sprachgebrauch der Untersucher entlehnt, ohne dass spezifische Angaben zur genauen Bestimmung der Aszitesmenge vorliegen. Tab. 44: Aszitesmenge Menge Häufigkeit in Prozent % kein 81 60,4 mäßig 45 33,6 viel 8 6,0 Summe Zuletzt trägt die Bildgebung dazu bei, das Vorliegen einer portalen Hypertension zu klären. Hierzu dient die Bestimmung der Flussgeschwindigkeit in der Pfortader und sekundäre Zeichen, wie Kollateralkreisläufe, Vergrößerung der Milz und ähnliches. Tab.45: Portale Hypertension Vorliegen Häufigkeit in Prozent % ja 49 36,6 nein 85 63,4 Summe

45 Histologie Ob und in wie vielen Fällen ein HCC insgesamt histologisch nachgewiesen werde konnte, zeigt folgende Tabelle. Eingeschlossen sind auch histologische Befunde, die außerhalb des Pathologischen Instituts des Universitätsklinikum Erlangen erhoben wurden. Tab. 46: Histologische HCC-Beurteilung Beurteilung Häufigkeit in Prozent % HCC ,6 V. a. HCC 17 12,7 Z. n. HCC 1 0,7 Summe In 17 Fällen bestand der Verdacht auf ein HCC. Bei einem Patienten handelt es sich um den Zustand nach einer HCC Erkrankung. Darüber hinaus zeigen sich, soweit vorhanden, folgende Differenzierungsgrade der HCC`s. Tab. 47: Differenzierungsgrade Grad Häufigkeit in Prozent % hoch differenziert 31 23,1 mäßig differenziert 32 23,9 keine Aussage 71 53,0 Summe

46 Stadieneinteilungen der HCC`s Nachdem man die für die Berechnung der einzelnen Stadien notwendigen Parameter bestimmt hat, kann man anhand der Klassifikationssysteme folgende Einteilung der HCC`s in Stadien vornehmen Stadien nach Child - Pugh Tab. 48: Child-Pugh Stadien Stadium Häufigkeit in Prozent % A 58 43,3 B 54 40,3 C 22 16,4 Summe Es finden sich 83,6 % der Patienten in den Stadien A und B, 16,4 % im Stadium C. Abb.1: Child-Pugh Stadien C 16,4% A 43,3% B 40,3%

47 Stadien nach Okuda Tab. 49: Stadien nach Okuda Stadium Häufigkeit in Prozent % I 58 43,3 II 62 46,3 III 14 10,4 Summe Es finden sich 89,6 % der Patienten in den Stadien I und II, 10,4 % im Stadium III. Abb. 2: Stadien nach Okuda III 10,4% I 43,3% II 46,3%

48 Stadien nach Cancer of the Liver Italian Program Tab. 50: CLIP Stadien Stadium Häufigkeit in Prozent % , , , , ,9 Fehlende Angaben 6 4,5 Summe Wie weiter oben bereits aufgeführt, existieren hier fünf Stadien. Abb. 3: CLIP Stadien ,8% 0 13,3% 3 16,4% 1 26,6% 2 25,0%

49 Stadien nach Japan Integrated Staging Tab. 51: JIS Stadien Stadium Häufigkeit in Prozent % 0 3 2, , , , , ,5 Summe Abb. 4: JIS Stadien 0 5 2,2% 7,5% ,7% 16,4% ,6% 33,6%

50 Stadien nach Barcelona Clinic Liver Cancer Tab. 52: BCLC Stadien Stadium Häufigkeit in Prozent % A 24 17,9 B 18 13,4 C 85 63,4 D 7 5,2 Summe der Patienten (63,4 %) besitzen ein Stadium C HCC. Stadium D Patienten sind 7 auszumachen, das entspricht 5,2 % des Kollektivs. Abb. 5: BCLC Stadien D 5,2% A 17,9% B 13,4% C 63,4%

51 Überlebenszeitanalyse Überlebenszeitgraphen nach Kaplan-Meier und log-rank-test Im Folgenden werden neben der graphischen Darstellung, ebenfalls Werte des log-rank-tests aufgeführt, zur Findung, ob signifikante Unterschiede zwischen zwei Kurven bestehen. Hierbei werden die Graphen paarweise miteinander in Beziehung gesetzt.

52 Child - Pugh Die Abszisse ist eingeteilt in Schritte von 20 Monaten bis zu 160 Monaten. Die Ordinate gibt den Anteil der Überlebenden zu einem bestimmten Zeitpunkt in Relation zur Gesamtzahl der Patienten wieder. Abb. 6: Child-Pugh Der log-rank-test zeigt durchweg p-werte unterhalb des Signifikanzniveaus von 0,05 wie folgenderweise zu ersehen ist. Tab. 53: p-werte (Child-Pugh-Stadien) A B B 0,0023 C <0,0001 0,0001

53 Okuda Abb. 7: Okuda-Stadien Die Kurven zu den Stadien II und III haben einen Schnittpunkt im unteren Bereich der Ordinate. Hinsichtlich des log-rank-tests fällt hierzu ein p-wert von > 0,05 mit 0,074 auf. Tab. 54: p-werte (Okuda-Stadien) I II II <0,0001 III <0,0001 0,0740

54 Cancer of the Liver Italian Program Abb. 8: CLIP-Stadien Unterschiede zeigen sich zwischen den Stadien 1 und 2 sowie 4 und 5 (hochsignifikant). Die anderen Stadienpaare (fett unterlegt) sind nicht signifikant unterschiedlich. Tab. 55: p-werte (CLIP-Stadien) , ,0149 0, ,0031 0,0028 0, ,0009 <0,0001 0,0521 0, <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 0, <0,0001 <0,0001 <0,0001 0,0002 0,0061 0,6662

55 Japan Integrated Staging Abb. 9: JIS-Stadien Von 15 p-werten zeigen sich 7 oberhalb vom Signifikanzniveau. Dabei zeigen sich zwischen den Kurven der Stadien 3 und 4 hoch signifikante Unterschiede, aber nicht zwischen den Stadien 0,1 und 2, sowie zwischen Stadium 2 und 3 oder 4 und 5. Tab. 56: p-werte (JIS-Stadien) , ,3270 0, ,2348 0,0178 0, ,0419 0,0000 0,0001 0, ,0608 0,0002 0,0005 0,0020 0,5286

56 Barcelona Clinic Liver Cancer Abb. 10: BCLC-Stadien Die Kurven liegen überschneidungsfrei. Die p-werte sind alle unterhalb des Signifikanzniveaus. Die p-werte zwischen C und D sind sogar hochsignifikant unterschiedlich. Tab. 57: p-werte (BCLC-Stadien) A B C B 0,0353 C <0,0001 0,0380 D <0,0001 <0,0001 <0,0001 Die weitere Einteilung des Stadiums A in Subklassen A1 bis A4 erbrachte keine signifikanten unterschiede innerhalb dieses Stadiums sowie in Relation zu den Stadien B bis D. Deswegen wird im Folgenden das Stadium A zusammengefasst betrachtet.

57 Mediane Überlebenszeiten Es wurde für alle Stadien das mediane Überleben mit Standardabweichungen berechnet. Abb. 11. Child - Pugh Stadien und medianes Überleben Zeit in Monaten ,6 2 A B C Tab. 58 Child Pugh Stadien Medianes Überleben (in Monaten) Standardabweichung A 24,0 5,4 B 10,6 2,7 C 2,0 0,5

58 52 Abb. 12. Okuda Stadien und medianes Überleben Zeit in Monaten ,3 8,3 1,3 Stadium I Stadium II Stadium III Tab. 59 Okuda Stadien Medianes Überleben (in Monaten) Standardabweichung I 29,3 6,1 II 8,3 1,5 III 1,3 0,6

59 53 Abb. 13. CLIP - Stadien und Medianes Überleben Zeit in Monaten ,1 29,4 11,2 13,6 8,3 1,3 1,3 Stadium 0 Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Stadium 5 Stadium 6 Tab. 60 CLIP Stadien Medianes Überleben (in Monaten) Standardabweichung 0 53,1 19,1 1 29,4 6,3 2 11,2 3,1 3 13,6 3,9 4 8,3 5,4 5 1,3 0,1 6 1,3 0,6

60 54 Abb. 14. JIS Stadien und medianes Überleben Zeit in Monaten ,7 16, Stadium 0 Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Stadium 5 Tab. 61 JIS Stadien Medianes Überleben (in Monaten) Standardabweichung ,7 10,1 2 16,7 5,8 3 16,0 6,0 4 3,0 1,2 5 2,0 0,5

61 55 Abb ,1 BCLC Stadien und medianes Überleben Zeit in Monaten ,7 9,5 0,2 Stadium A Stadium B Stadium C Stadium D Tab. 62 BCLC-Stadien Medianes Überleben (in Monaten) Standardabweichung A 53,1 - B 16,7 7,9 C 9,5 1,7 D 0,2 0,1

62 56 5. Diskussion Das HCC ist weltweit eines der häufigsten Malignome [7] und die am häufigsten zum Tode führende Erkrankung in Regionen Afrikas oder Chinas. In den letzten Jahren stieg die Inzidenz des HCC in den Industrienationen [18]. Das HCC gilt als schwer zu behandelnde Tumorentität [6]. Die Überlebenszeiten hängen maßgeblich vom Diagnosezeitpunkt ab, da die relevanten Behandlungsmethoden auf operativen oder lokal interventionellen Verfahren basieren. Eine medikamentöse Behandlung des HCC existiert nicht. Die Effektivität und Überlebenszeit basiert somit auf der Leberrestfunktion, der Tumorausdehnung und einem etwaigen extrahepatischen Befall. Es wurden dementsprechend Prognosescores entwickelt, um eben diese Parameter zu beurteilen [59, 27, 33]. Mit Scores können individuelle Prognosen berechnet werden und Rückschlüsse auf die bestmögliche Therapie abgeleitet werden. Mit Hilfe des Child-Pugh Scores wird die residuale Leberfunktion bewertet. Ursprünglich diente der Child Pugh Score zur Beurteilung des Risikos in der Abdominalchirurgie von Zirrhosepatienten. Aufgrund des Einflusses der Leberfunktion auf das Gesamtüberleben von Zirrhosepatienten wurde der Einsatz des Scores jedoch z.b. auf Patienten vor Lebertransplantation oder Patienten mit HCC ausgeweitet. Daneben existieren Tumorscores wie der ältere Okuda-Score oder die neueren namens CLIP, JIS und BCLC. Der Okuda Score kann die Prognosen grob unterteilen in drei Stadien mit sehr guter, mittlerer und schlechter Überlebenszeit. Frühere Untersuchungen zeigten jedoch dass die genannten Scores wie auch die klassische TNM Einteilung [20] zwar Patienten mit sehr guter und sehr schlechter Prognose differenzieren, nicht jedoch die Patienten mit mittelgradigen Tumorstadien sicher identifizieren konnten. Ein Rückschluss zwischen den Scores und der Therapiefähigkeit der Patienten war kaum möglich [34, 37]. Dementsprechend gehen in die neueren Scores eine größere Anzahl von Werten ein, um eine feinere Differenzierung zu ermöglichen. Durch Verwendung zusätzlicher Parameter wie dem performance status ist erstmals der BCLC Score von einem reinem Prognosesystem auf ein patientenorientiertes Therapiefindungsystem

63 57 ausgeweitet worden [33, 56]. Die vorliegende Arbeit beurteilt zum einen die Einsetzbarkeit der zur Verfügung stehenden Scores im klinischen Alltag. Zum anderen werden epidemiologische Daten aller 134 HCC Patienten der Universität Erlangen zwischen 1999 und 2003 ausgewertet und in den Vergleich mit früheren Daten (281 Patienten aus den Jahren ) gebracht Beurteilung der Prognosescores Child-Pugh Der Child-Pugh teilt die residuale Leberfunktion in drei Stadien ein, ohne ein Tumormerkmal einzubeziehen [43]. In der Literatur werden Prognosen von 2 Jahren für Kategorie A Patienten vorausgesagt, 10 Monate und 2 Monate für Patienten im Stadium B und C [21]. Das mediane Überleben in der vorliegenden Kohorte für Child-Pugh A Patienten mit hepatozellulärem Karzinom verbesserte sich von 13.3 Monaten, wie es noch in den Jahren 1988 bis 1998 der Fall war, auf gut 24 Monate und liegt damit deutlich über den Angaben der Literatur. Child-Pugh B Patienten haben nunmehr ein Überleben von 10,6 Monaten im Mittel gegenüber 6,2 Monaten zu früher und Child-Pugh C Patienten sind konstant bei gut 2 Monaten Überleben geblieben. Tab. 63: Medianes Überleben (in Monaten) im Vergleich Child Pugh Stadien 1988 bis bis 2003 A 13,3 24,0 B 6,2 10,6 C 2,4 2,0 Dabei zeigt sich gleichzeitig ein höherer Anteil an Patienten in den früheren Stadien bei Erstdiagnose. Während in den Jahren 1988 bis 1998 ca. 37 % der Kohorte als Child-Pugh A klassifiziert waren, sind es nunmehr 43 % des Kollektivs. Vergleichsweise sind weniger Patienten mit Child-Pugh C aktuell klassifiziert (früher ca. 22 %, aktuell ca. 16 %). Der Anteil der Child-Pugh B blieb gleich (41 % zu 40 %).

64 58 Tab. 64: Anteil der Patienten in den einzelnen Stadien (in %) Child Pugh Stadien 1988 bis bis 2003 A 37, B ,3 C 21,6 16, Okuda Wie beim Child-Pugh Score teilt die Okuda Klassifikation in 3 Stadien ein. Hierbei geht neben Parametern, die die Leberfunktion beurteilen, auch die Tumorausdehnung ein [42, 43]. Somit ermöglicht der Okuda Score eine recht grobe Einteilung der Stadien, deren Prognose sich aufgrund der nahezu deckungsgleichen Parameter nur gering von den Child-Pugh Stadien unterscheidet. Die aktuellen Überlebensraten betragen ca. 29 und 8 Monate sowie 1 Monat für die Okuda Stadien I bis III. Im log-rank Test zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Okuda Stadien II und III, während im Child-Pugh Score sich alle Stadien signifikant unterscheiden. Der Grund hierfür liegt damit wahrscheinlich im vierten Parameter, der Tumorausdehnung. In früheren Arbeiten wurde bereits auf die zu grobe Unterteilung der Tumorgröße in kleiner oder gleich, sowie größer als 50 % des Lebervolumens aufmerksam gemacht [3]. Jedoch zeigte sich auch die TNM Klassifikation, die ausschließlich Parameter für Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Fernmetastasierung beinhaltet, unzureichend zur Prognoseeinteilung des HCC`s [19, 20]. Da jedoch die Therapiefähigkeit und damit die Überlebenswarhscheinlichkeit der Patienten maßgeblich von der Leberrestfunktion abhängt, wurde auch die UICC Klassifikation schon früh als unzureichend eingestuft und wird nicht mehr eingesetzt [50]. Dementsprechend wurde die TNM Klassifikation in der vorliegenden Arbeit nicht mehr berücksichtigt. Aufgrund der eben angeführten Mängel der drei existierenden Einteilungsysteme wurden in den letzten Jahren, basierend auf zusätzlichen Prognosefaktoren wie z.b. dem AFP, weitere Klassifikationen entwickelt, deren Eignung wir jetzt beurteilen wollen.

65 CLIP (Cancer of the Liver Italian Program) Der CLIP Score ist im Grunde eine Weiterentwicklung des Okuda-Scores, der neben dem Child-Pugh-Index, die Tumoreinteilung in < bzw. > 50% des Lebervolumens übernimmt und als weitere Prognosefaktoren eine Thrombose der Pfortader und die Höhe des AFP`s einbezieht [59]. Schon aufgrund der Tatsache, dass 40% der HCC Fälle keine Erhöhung des Tumormarkers AFP aufweisen, ist die Eignung der Einteilung für alle HCC Fälle kritisch zu werten. Der Faktor Pfortaderthrombose ist jedoch sicher ein deutlich negativer Prädiktor, da hier ein deutlicher Einfluss auf die Leberdurchblutung und die Leberfunktion und, im Falle eine tumorösen Thrombose, auch auf die Metastasierung vorliegt. In der Originalpublikation werden signifikant unterschiedliche Stadien beschrieben mit einer jeweiligen Überlebensprognose von ca. 42, 32, 17, 5 und 1 bis 3 Monaten. In der jüngeren Sekundärliteratur konnten diese Daten im Großen nachvollzogen werden [59, 10, 12, 29]. In der aktuell untersuchten Kohorte zeigte sich allerdings eine Verbesserung der Überlebensprognose vom CLIP Stadium 2 zu 3 mit ca.11 vs. 14 Monaten. Tab. 65: Überlebensprognosen (in Monaten) im Vergleich CLIP-Stadium Gallo et al., ,5 32,0 16,5 4,5 1,0 2,5 Aktuelle Kohorte 53,1 29,4 11,2 13,6 1,3 8,3 Cillo et al., Levy et al., ,6 12,7 7,0 1,0 3,2 Caselitz et al., ,4 17,8 9,7 7,1 1-3 Betrachtet man die CLIP Stadien 0 bis 6, so sind nur zwischen den Stadien 1 und 2 sowie 4 und 5 Unterschiede in der untersuchten Kohorte auffällig. Die anderen Stadien unterscheiden sich nicht signifikant voneinander. 53,1 Monate für das CLIP Stadium 0 sind die längste Zeitdauer, die in dieser Arbeit berechnet werden konnte und kann bei einer Überlebensrate von fast 5 Jahren mit einer Heilung des Malignoms gleichgesetzt werden. Die übrigen CLIP Stadien betrachend, zeigen sich in den Kaplan-Meier-Kurven und p

66 60 Werten deutliche Schwächen in der scharfen Trennung des Kollektivs, in signifikant unterschiedliche Prognosestufen. Nur die Stadien CLIP 1 und 2, sowie 4 und 5 haben p Werte < 0,05. Dabei setzt sich die Schwäche des Okuda (bezüglich Tumorausdehnung) im CLIP fort. Es kommen noch zwei mögliche Ursachen für diese Unschärfe in Betracht. Die Grenze zwischen pathologischem und normalem AFP-Wert liegt sehr weit oben in der Skala. Im Gegensatz zu der hier eingesetzten Grenze von 400 ng/ml wird beispielsweise in den aktuellen Richtlinien zur Diagnose des HCC von einem 200 ng/ml Grenzwert ausgegangen [9]. AFP negative HCC`s werden in der Klassifikation ohnehin generell aufgewertet. Als letzter Kritikpunkt am CLIP Score ergibt sich eine unzureichende Abschätzbarkeit der Prognose anhand der Stadien. In der aktuellen Kohorte fallen die in der Kaplan-Meier-Kurve dargestellten Überlebenszeiten deutlich vom Stadium 0 mit 53 Monaten auf gut 29 Monaten im Stadium 1 herab. In den nächsten beiden Stadien verbessert sich die Prognose, wie auch vom CLIP 5 zum CLIP 6. Zu Erklären ist dieses Phänomen eventuell mit der niedrigeren Patientenzahl in den entsprechenden Stadien. Dennoch ist dieses System im klinischen Alltag offenbar nicht einsetzbar JIS (Japan Integrated Staging) Dabei handelt es auch um ein System nach Punkten. Die Punkte werden den Parametern Child-Pugh und den Stadien nach LCSGJ vergeben [27]. Die letzteren werden über Befunde der Lymphknoten und Fernmetastasen, sowie dem T-Status bestimmt. Man beachte, dass die T Einteilung auf gleichen Kriterien aufgebaut ist wie im TNM nach Hermanek und Sobin [20]. Aussagen über Größe (< 2 cm), Gefäßinvasion und Anzahl der Tumoren finden sich in beiden. Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht das.

67 61 Tab. 66: T-Status (Hermanek et al. und LCSGJ im Vergleich) T-Status nach Hermanek und Sobin [20] T0 kein Tumor nachweisbar T1 ein Tumor < 2cm ohne Gefäßinvasion T2 ein Tumor < 2 cm mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, keiner > 2 cm, ohne Gefäßinvasion oder einzelner Tumor > 2 cm ohne Gefäßinvasion T3 ein Tumor > 2 cm mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, keiner > 2 cm, mit Gefäßinvasion oder multiple Tumoren begrenzt auf einen Lappen, einer > 2 cm, mit oder ohne Gefäßinvasion T4 multiple Tumoren in mehr als einem Lappen oder Tumor mit Befall eines größeren Astes der V. portae oder Vv. hepaticae T-Status lt. LCSGJ nach Faktoren: 1. solitär 2. Größe < 2 cm 3.keine Gefäßinvasion T1 T2 T2 T3 T2 T3 T3 T4 T3 T4 T4 T4 Somit versucht der JIS Score im Gegensatz zu den bisher dargestellten Klassifikationen, die möglichst differenzierte Beschreibung des Tumors und die Einteilung der Leberfunktion zu verbinden. Durch die hohe Anzahl verschiedener Stadien (6) verringert sich jedoch die Spezifität für das einzelne Stadium. So zeigen sich in der vorliegenden Kohorte lediglich die Stadien 3 und 4 hoch signifikant unterschiedlich (p< 0,0001), während die übrigen Stadien nicht sicher abgrenzbar sind. Bestätigt wird das durch die Kurven nach Kaplan-Meier, wo sich teilweise parallele Verläufe und damit Überlappungen für die unterschiedlichen JIS-Stadien ergeben, wie es bereits beim CLIP Score deutlich wurde. Ebenso wie dort ist auch im JIS ein kontinuierlicher Abfall in den Überlebenszeiten nicht gegeben, da die Überlappungen der Stadien zu groß sind. Somit ist auch der JIS Score gerade für Patienten in einem mittleren Tumorstadium nicht sicher in der Lage die Prognose abzuschätzen.

68 BCLC (Barcelona Clinic Liver Cancer) Im Gegensatz zum Child-Pugh, Okuda und CLIP basiert der BCLC Score nicht auf einem Punktesystem. Vielmehr entscheidet hier das Muster an Parametern (Tumorgröße, Child-Pugh Score, PST, Pfortaderthrombose) das Stadium [33]. Ein einzelner schwer wiegender Parameter allein kann eine Einteilung in ein schlechteres Stadium rechtfertigen. Nach dem Child-Pugh ist der BCLC der einzige mit signifikanten Unterschieden in den Überlebenszeiten aller Stadien. Hierbei sind insbesondere die höheren, die Stadien C und D, hochsignifikant verschieden. Ein Child-Pugh C macht nach BCLC ein Endstadium HCC aus, genauso wie ein Okuda Stadium III oder ein Patient, der mehr als die Hälfte der Tageszeit im Bett verbringt oder gar nicht mehr mobil ist, entsprechend PST 3 und 4. Die in unserem Patientenkollektiv mit den tatsächlich kürzesten Überlebenszeiten beispielsweise wurden souverän in das Stadium D, ein Endstadium HCC eingeteilt. Als Kritikpunkt bleibt die schwere Standardisierbarkeit des PST (Performance Status Test), der durch den subjektiven Eindruck des Arztes bestimmt wird, nicht jedoch durch objektivierbare Messungen. Dennoch wurde der PST miteinbezogen, da Komorbidität und Allgemeinzustand des Patienten maßgeblich die Therapierbarkeit und damit die Prognose bestimmen. Hier wird auch das Ziel des BCLC Scores deutlich. Erstmals wurde versucht ein System zu entwickeln, das Prognoseabschätzung und Therapieoption miteinander verbindet, da beide ohnehin einander bedingen. Dies wurde schon in der Arbeit von Herold et al. deutlich, wo die errechnete Prognose von verschiedenen Tumorstadien parallel mit den verschiedenen Behandlungsoptionen verlief [21]. Das folgende Schema zeigt die Stadien und Algorithmen zur Findung der geeigneten Therapiemethode.

69 63 Abb.: 16 (nach Llovet JM. et al [33]) Zusammenfassend lässt sich also zum einen bestätigen, dass die HCC Prognose zum einen von der Tumorausdehnung, zum anderen von der Leberfunktion und natürlich auch vom körperlichen Zustand der Patienten abhängt. Eine Einteilung in möglichst viele Tumorstadien ist zwar wünschenswert. Hier konnte jedoch eine unzureichende Spezifität bei der Zuordnung festgestellt werden, was die Effektivität der entsprechen Scores (CLIP und JIS) deutlich reduziert. Erst der BCLC Score verbindet die zur Beurteilung der Therapierbarkeit erforderlichen Parameter mit der Prognoseabschätzung. In der hiesigen Untersuchung zeigte sich letztlich nur der BCLC Score als geeignet, die bisherigen Tumorklassifikationen sinnvoll zu ergänzen und zu erweitern. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch in der jüngsten Literatur [45, 13, 36]. Es ergab sich eine Überlegenheit des BCLC gegenüber CLIP, Okuda, TNM und JIS in einer prospektiven Studie an Patienten eines chirurgischen Zentrums [13]. Dabei werden in sehr guter Übereinstimmung mediane Überlebensraten beschrieben von 53, 16, 7 und 3 Monaten gegenüber 53, 17, 9 und 1 Monaten in unserer aktuellen Kohorte für die Stadien A, B, C und D.

Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen. H. Diepolder

Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen. H. Diepolder Diagnostisches Vorgehen bei Leberraumforderungen H. Diepolder Bei 20% aller Routinesonographien fällt eine Leberraumforderung auf Problem Problem Bei 20% aller Routinesonographien fällt eine Leberraumforderung

Mehr

4.1 Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

4.1 Hepatozelluläres Karzinom (HCC) 4.1 Hepatozelluläres Karzinom (HCC) Hepatozelluläre Karzinome (HCC) sind die häufigsten primären Lebertumoren und machen etwa 85 % der primären Lebermalignome aus. In Europa tritt das HCC zumeist bei Patienten

Mehr

Management des hepatozellulären Karzinoms

Management des hepatozellulären Karzinoms Management des hepatozellulären Karzinoms Diagnose, Staging und Behandlungsstrategien Das hepatozelluläre Karzinom (engl. hepatocellular carcinoma, HCC) ist weltweit gesehen der fünfthäufigste Krebs und

Mehr

in vivo -- Das Magazin der Deutschen Krebshilfe vom

in vivo -- Das Magazin der Deutschen Krebshilfe vom Seite 1/5 in vivo -- Das Magazin der Deutschen Krebshilfe vom 11.11.2008 Expertengespräch zum Thema Leberkrebs Und zu diesem Thema begrüße ich jetzt Prof. Dr. Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie,

Mehr

Darum liegt in mehr als der Hälfte der Fälle bereits bei Diagnosestellung ein fortgeschritteneres Stadium der Erkrankung vor.

Darum liegt in mehr als der Hälfte der Fälle bereits bei Diagnosestellung ein fortgeschritteneres Stadium der Erkrankung vor. OVARIALKARZINOM EPIDEMIOLOGIE Das Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) stellt die häufigste Todesursache durch ein Malignom bei der Frau dar. In Österreich erkranken jährlich rund 936 Frauen an einem Eierstockkrebs.

Mehr

3 Ergebnisse 3.1 Charakterisierung der untersuchten Melanome

3 Ergebnisse 3.1 Charakterisierung der untersuchten Melanome 3 Ergebnisse 3.1 Charakterisierung der untersuchten Melanome Untersucht wurden insgesamt 26 Melanome, die zwischen 1991 und 1997 in der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie

Mehr

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse 7 8400 Winterthur Fall (Klinik) 48 jähriger Patient, Wirtschaftsmanager, Vater von 3 Kindern, bisher immer bei guter

Mehr

Hepatozelluläres Karzinom

Hepatozelluläres Karzinom Hepatozelluläres Karzinom Assistentenfortbildung 3.11.04 P. Janiak Hepatozelluläres Karzinom Epidemiologie Risikofaktoren Screening wann und wie? Staging Therapie OLT Resektion Perkutane Verfahren Chemoembolisation

Mehr

Therapie: wenn ja, wann?

Therapie: wenn ja, wann? Klinikum Stuttgart Medizin fürs Leben Neues zum Thema Prostatakrebs Universitätsklinikum Tübingen, 13. Juli 2008 Therapie: wenn ja, wann? Ulrich Humke, Urologische Klinik, Katharinenhospital Prof. Dr.

Mehr

TACE - Welche Partikel wie oft, wieviel, wann wieder?

TACE - Welche Partikel wie oft, wieviel, wann wieder? Institut für Röntgendiagnostik TACE - Welche Partikel wie oft, wieviel, wann wieder? Philipp Wiggermann Institut für Röntgendiagnostik Universitätsklinikum Regensburg Prinzip der TACE BCLC-Klassifikation

Mehr

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S

kontrolliert wurden. Es erfolgte zudem kein Ausschluss einer sekundären Genese der Eisenüberladung. Erhöhte Ferritinkonzentrationen wurden in dieser S 5.8 Zusammenfassung Auf der Grundlage der dargestellten Ergebnisse dieser Studie erscheint die laborchemische Bestimmung der Transferrinsättigung zur Abklärung einer unklaren Lebererkrankung und Verdacht

Mehr

Verbesserung des Tuberkulose-Screenings bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen vor Beginn einer Therapie mit TNFα-Blockern

Verbesserung des Tuberkulose-Screenings bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen vor Beginn einer Therapie mit TNFα-Blockern Rheumatologie / Klinische Immunologie Prof. Dr. H.P. Tony (Leiter des Schwerpunktes) Prof. Dr. med. Ch. Kneitz Medizinische Poliklinik Klinikstr. 6-8 97070 Würzburg Abstract: 1 / 10 Verbesserung des Tuberkulose-Screenings

Mehr

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf:

Bei näherer Betrachtung des Diagramms Nr. 3 fällt folgendes auf: 18 3 Ergebnisse In diesem Kapitel werden nun zunächst die Ergebnisse der Korrelationen dargelegt und anschließend die Bedingungen der Gruppenbildung sowie die Ergebnisse der weiteren Analysen. 3.1 Ergebnisse

Mehr

Therapie metastasierter Hodentumoren

Therapie metastasierter Hodentumoren Therapie metastasierter Hodentumoren Prof. Dr. Jörg Beyer Vivantes Klinikum Am Urban Dieffenbachstrasse 1 joerg.beyer@vivantes.de Fall No 1: Patient 33 Jahre Hodentumor rechts Z.n. Orchidektomie reines

Mehr

Die Pankreasoperation - Indikation zur Operation nach Whipple PD Dr. med. Jan Langrehr

Die Pankreasoperation - Indikation zur Operation nach Whipple PD Dr. med. Jan Langrehr Die Pankreasoperation - Indikation zur Operation nach Whipple PD Dr. med. Jan Langrehr Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow-Klinikum Universitätsmedizin

Mehr

Aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik II Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Direktor: Prof. Dr. med.

Aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik II Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Direktor: Prof. Dr. med. Aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik II Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München Direktor: Prof. Dr. med. Burkhard Göke Identifizierung von prognostischen Markern des Hepatozellulären Karzinoms.

Mehr

Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag,

Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag, Magen-Darm-Trakt und Sjögren-Syndrom 7. Deutscher Sjögren Tag, 08.03.2008 Dr. med. J. Rosendahl Department für Innere Medizin Medizinische Klinik & Poliklinik II Übersicht I -Speiseröhre - Schluckstörungen

Mehr

Diagnostik und Therapie primärer und metastasierter Mammakarzinome

Diagnostik und Therapie primärer und metastasierter Mammakarzinome Diagnostik und Therapie primärer und metastasierter Mammakarzinome Loko-regionäres Rezidiv Version 2002-2009: Brunnert / Simon/ Audretsch / Bauerfeind / Costa / Dall/ Gerber / Göhring / Lisboa / Rezai

Mehr

kurativ (Ziel der langdauernden Tumorfreiheit, z. B. nach 5 oder 10 Jahren) bei lokal begrenztem Karzinom, Alternative zur Prostatektomie palliativ

kurativ (Ziel der langdauernden Tumorfreiheit, z. B. nach 5 oder 10 Jahren) bei lokal begrenztem Karzinom, Alternative zur Prostatektomie palliativ WS 2014/2015 kurativ (Ziel der langdauernden Tumorfreiheit, z. B. nach 5 oder 10 Jahren) bei lokal begrenztem Karzinom, Alternative zur Prostatektomie palliativ (zur Symptomlinderung) wenn lokale Beschwerden

Mehr

Nachsorge und adjuvante Chemotherapie des Dickdarmkarzinoms. Sankt Marien-Hospital Buer

Nachsorge und adjuvante Chemotherapie des Dickdarmkarzinoms. Sankt Marien-Hospital Buer Nachsorge und adjuvante Chemotherapie des Dickdarmkarzinoms Grundlagen und Ziele Nachsorgemethoden Wertigkeit der Nachsorgetests Stadienadaptierte Nachsorgepläne Adjuvante Chemotherapie Leitliniengemässe

Mehr

Ösophagus. 3.2 Ösophaguskarzinom

Ösophagus. 3.2 Ösophaguskarzinom 55 3.2 karzinom Das karzinom ist mit einer Inzidenzrate von ca. 8 je 100.000 bzw. 2% aller Krebsneuerkrankungen bei Männern und 2,1 bzw. 0,4% bei Frauen eine seltene Erkrankungsform. 82% der Erkrankten

Mehr

Informationsblatt für Überweiser Qualitätssicherungsbericht FDG-PET/CT bei Bronchialcarcinom Januar 2015

Informationsblatt für Überweiser Qualitätssicherungsbericht FDG-PET/CT bei Bronchialcarcinom Januar 2015 Informationsblatt für Überweiser Qualitätssicherungsbericht FDG-PET/CT bei Bronchialcarcinom Januar 2015 Das Bronchialcarcinom ist mit einem Anteil von 25% aller Malignomerkrankungen die häufigste Krebserkrankung

Mehr

Indikationsspezifischer Bericht zum Mammakarzinom für die Gemeinsame Einrichtung

Indikationsspezifischer Bericht zum Mammakarzinom für die Gemeinsame Einrichtung Indikationsspezifischer Bericht zum Mammakarzinom für die Gemeinsame Einrichtung Ausgabe für den Berichtszeitraum 01.01.2006 bis 30.06.2006 Erstellungstag: 30.06.2006 Erstellungssoftware: Rückmeldesystem

Mehr

Langzeitergebnisse der multimodalen Therapie des Hepatocellulären Carcinoms

Langzeitergebnisse der multimodalen Therapie des Hepatocellulären Carcinoms Universitätsklinikum Ulm Zentrum für Chirurgie Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns Langzeitergebnisse der multimodalen

Mehr

Monate Präop Tabelle 20: Verteilung der NYHA-Klassen in Gruppe 1 (alle Patienten)

Monate Präop Tabelle 20: Verteilung der NYHA-Klassen in Gruppe 1 (alle Patienten) Parameter zur Beschreibung der Leistungsfähigkeit Klassifikation der New-York-Heart-Association (NYHA) Gruppe 1 (alle Patienten): Die Eingruppierung der Patienten in NYHA-Klassen als Abbild der Schwere

Mehr

3.1. Überlebenszeiten Zum Ende der Nachuntersuchung waren 19 Patienten (17,8%) am Leben und 88 (82,2%) verstorben (Tab. 3.1.).

3.1. Überlebenszeiten Zum Ende der Nachuntersuchung waren 19 Patienten (17,8%) am Leben und 88 (82,2%) verstorben (Tab. 3.1.). 18 3. Ergebnisse 3.1. Überlebenszeiten Zum Ende der Nachuntersuchung waren 19 Patienten (17%) am Leben und 88 (82%) verstorben (Tab. 3.1.). Tabelle 3.1. Häufigkeit der lebenden und verstorbenen Patienten

Mehr

3 Ergebnisse zur Prävalenz nach ICD-10

3 Ergebnisse zur Prävalenz nach ICD-10 ICD-C10 C00 C14 Ergebnisse zur 13 3 Ergebnisse zur nach ICD-10 3.1 Mundhöhle und Rachen Kernaussagen Inzidenz und Mortalität: Seit der tausendwende erkrankten jährlich etwa 2.800 und etwa 7.600 an bösartigen

Mehr

Besondere Situationen und Lokalisationen in der metastasierten Situation

Besondere Situationen und Lokalisationen in der metastasierten Situation Diagnostik Diagnosis und and Therapie Treatment primärer of Patients und with metastasierter Primary and Metastatic Mammakarzinome Breast Cancer Besondere Situationen und Lokalisationen in der metastasierten

Mehr

Was Sie über Gelbsucht wissen sollten!

Was Sie über Gelbsucht wissen sollten! Was Sie über Gelbsucht wissen sollten! Frankfurter Gesundheitstage B. Kronenberger Samstag, 15. Juni 2013 von 15:00 bis 15:15 Uhr Sonntag, 16. Juni 2013 von 11:30 bis 11:45 Uhr Was ist eine Gelbsucht?

Mehr

Medizin im Vortrag. Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich. Kolorektales Karzinom

Medizin im Vortrag. Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich. Kolorektales Karzinom Medizin im Vortrag Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich Kolorektales Karzinom Autoren: Dr. med. Stefan Krüger Dr. med. Edgar Hartung Kerstin Siehr Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich

Mehr

Sonographie bei portaler Hypertonie

Sonographie bei portaler Hypertonie Sonographie bei portaler Hypertonie Gian-Marco Semadeni 2 Klinik Hepatische Encephalopathie Spontane bakterielle Peritonitis Hepatorenale Syndrom 3 Posthepatisch Intrahepatisch Prähepatisch HVPG norm

Mehr

Hepatitis B. Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur. Aerztefortbildung im April 2006 in Horgen

Hepatitis B. Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur. Aerztefortbildung im April 2006 in Horgen Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse 7 8400 Winterthur Aerztefortbildung im April 2006 in Horgen Interpretation serologischer Befunde Marker Anti-HBc+ HBsAg+ HBeAg+ HBV-DNA Anti-HBs+ Interpretation

Mehr

Watchful waiting- Strategie

Watchful waiting- Strategie Watchful waiting- Strategie Individualisierte Behandlung beim lokalisierten Prostatakarzinom- Welche Kriterien erlauben den Entscheid für eine watch und wait Strategie? Dr. Rudolf Morant, ärztlicher Leiter

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD-1 C91.1: Chron. lymphat. Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 488 3 136 Erkrankungen 488 3 14 Fälle

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C61: Prostatakarzinom Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-214 Patienten 7 399 46 513 Erkrankungen 7 399 46 514 Fälle in

Mehr

Inaugural Dissertation zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert Ludwigs Universität Freiburg i. Br.

Inaugural Dissertation zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert Ludwigs Universität Freiburg i. Br. Aus der Abteilung Innere Medizin II (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie) der Medizinischen Universitätsklinik der Albert Ludwigs Universität Freiburg im Breisgau Randomisierter Vergleich der

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C91.: Akute lymphat. Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 179 751 Erkrankungen 179 751 Fälle in Auswertung

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Basisstatistiken Auswahlmatrix Homepage English Tumorregister München am Tumorzentrum München Marchioninistr. 15 81377 München Deutschland http://www.tumorregister-muenchen.de Tumorstatistik:

Mehr

Universitätsklinikum Regensburg. Hepatozelluläres Karzinom (HCC) 2012 State of the art. Martina Müller-Schilling

Universitätsklinikum Regensburg. Hepatozelluläres Karzinom (HCC) 2012 State of the art. Martina Müller-Schilling Universitätsklinikum Regensburg Hepatozelluläres Karzinom (HCC) 2012 State of the art Martina Müller-Schilling München, 20.10.2012 Universitätsklinikum Regensburg Universitätsklinikum Regensburg Chronisches

Mehr

Was ist die beste Nachsorge? 2. Berliner Tag des Eierstock- und Bauchfellkrebses am 11. September 2010

Was ist die beste Nachsorge? 2. Berliner Tag des Eierstock- und Bauchfellkrebses am 11. September 2010 Was ist die beste Nachsorge? 2. Berliner Tag des Eierstock- und Bauchfellkrebses am 11. September 2010 Jochem Potenberg Ev. Waldkrankenhaus Berlin Einführung 8500 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr

Mehr

Therapeutisches Drug Monitoring der Antidepressiva Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin und Maprotilin unter naturalistischen Bedingungen

Therapeutisches Drug Monitoring der Antidepressiva Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin und Maprotilin unter naturalistischen Bedingungen Aus der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg Direktor: Professor Dr. med. J. Deckert Therapeutisches Drug Monitoring der Antidepressiva Amitriptylin,

Mehr

Die aktuelle S3-Leitlinie zur Diagnsotik, Therapie und Nachsorge des Ovarialkarzinoms. Diagnostik

Die aktuelle S3-Leitlinie zur Diagnsotik, Therapie und Nachsorge des Ovarialkarzinoms. Diagnostik Die aktuelle S3-Leitlinie zur Diagnsotik, Therapie und Nachsorge des Ovarialkarzinoms Diagnostik Diagnostik: Zielsetzung und Fragestellungen Diagnostik (siehe Kapitel 3.3) Welche Symptome weisen auf ein

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C61: Prostatakarzinom Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 7 41 46 855 Erkrankungen 7 41 46 856 Fälle in Auswertung

Mehr

CHIRURGISCHE THERAPIEVERFAHREN BEI HEPATOZELLULÄREM UND INTRAHEPATISCHEM CHOLANGIOZELLULÄREN CARCINOM

CHIRURGISCHE THERAPIEVERFAHREN BEI HEPATOZELLULÄREM UND INTRAHEPATISCHEM CHOLANGIOZELLULÄREN CARCINOM CHIRURGISCHE THERAPIEVERFAHREN BEI HEPATOZELLULÄREM UND INTRAHEPATISCHEM CHOLANGIOZELLULÄREN CARCINOM Walter Mark Klinische Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie Medizinische Universität

Mehr

Die Computertomographie

Die Computertomographie Ratgeber für Patienten Die Computertomographie des Bauchraumes (Abdomen-CT) Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C92: Myeloische Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 436 3 653 Erkrankungen 436 3 667 Fälle in Auswertung

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD-1 C91.: Akute lymphat. Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 179 752 Erkrankungen 179 752 Fälle in

Mehr

Herausforderungen der kombinierten Transplantation von Leber und Niere

Herausforderungen der kombinierten Transplantation von Leber und Niere Herausforderungen der kombinierten Transplantation von Leber und Niere N. Speidel Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Mehr

Krebs - was kann ich tun?

Krebs - was kann ich tun? Krebs - was kann ich tun? von Dr. Ursula Vehling-Kaiser 1. Auflage Krebs - was kann ich tun? Vehling-Kaiser schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG W. Zuckschwerdt 2010 Verlag

Mehr

Leberkarzinom. Dr.Klara Werling

Leberkarzinom. Dr.Klara Werling Leberkarzinom Dr.Klara Werling Die primäre Lebertumoren Hepatozelluläres Karziom Intrahepatisches Cholangiokarzinom Hepatocholangiokarzinom (gemischtes oder kombiniertes hepatozelluläres und Cholangiokarzinom)

Mehr

Lymphknotenzytologie t bei benignen Erkrankungen. Klinische Zytologie in der Pneumologie Grundlagenkurs Teil II Bernhard Opitz

Lymphknotenzytologie t bei benignen Erkrankungen. Klinische Zytologie in der Pneumologie Grundlagenkurs Teil II Bernhard Opitz Lymphknotenzytologie t bei benignen Erkrankungen Klinische Zytologie in der Pneumologie Grundlagenkurs Teil II 31.05. Bernhard Opitz Lymphknotenzytologie tologie Simple Methode Wenig Traumatisch (fast)

Mehr

Lungenmetastasen Chirurgie

Lungenmetastasen Chirurgie Lungenmetastasen Chirurgie Definition Als Metastasierung (griechisch: meta weg; stase: Ort; Übersiedlung) bezeichnet man die Absiedlungen bösartiger Zellen eines Tumors, stammend aus einer anderen primären

Mehr

MRT Prostata (3 Tesla) Sicher und angenehm ohne Endorektalspule. Früherkennung Lokalisation Verlaufskontrolle

MRT Prostata (3 Tesla) Sicher und angenehm ohne Endorektalspule. Früherkennung Lokalisation Verlaufskontrolle MRT Prostata (3 Tesla) Sicher und angenehm ohne Endorektalspule Früherkennung Lokalisation Verlaufskontrolle Klinikum St. Georg > Allgemein Im Klinikum St. Georg ggmbh wurden seit 2008 über 250 diagnostische

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C12, C13: Hypopharynxtumor Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 4 1 5 Erkrankungen 451 1 5 Fälle in Auswertung

Mehr

Therapie und Nachsorge differenzierter Schilddrüsenkarzinome in Göttingen Abteilung Nuklearmedizin

Therapie und Nachsorge differenzierter Schilddrüsenkarzinome in Göttingen Abteilung Nuklearmedizin Therapie und Nachsorge differenzierter Schilddrüsenkarzinome in Göttingen 1990-2008 Abteilung Nuklearmedizin Hintergrund Therapie differenzierter SD-CAs: multimodal und interdisziplinär (Chirurgie und

Mehr

ERGEBNISSE Dusch-PUVA vs. Berliner Schema Patientenkollektive

ERGEBNISSE Dusch-PUVA vs. Berliner Schema Patientenkollektive - 51 Bedingungen (Trennsäule, Zusammensetzung und Fließgeschwindigkeit der mobilen Phase, Probengröße, Temperatur) gleich groß. Zur qualitativen Identifizierung eines Peaks wurden die Reinsubstanzen injiziert

Mehr

Paraklinische Befunde bei gemischten Episoden bipolar affektiver und schizoaffektiver Erkrankungen. Dissertation

Paraklinische Befunde bei gemischten Episoden bipolar affektiver und schizoaffektiver Erkrankungen. Dissertation Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Marneros) Paraklinische Befunde

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C91.1: Chron. lymphat. Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 489 3 1 Erkrankungen 489 3 164 Fälle

Mehr

Medizin im Vortrag. Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich. Bronchialkarzinom

Medizin im Vortrag. Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich. Bronchialkarzinom Medizin im Vortrag Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich Bronchialkarzinom Autoren: Dr. med. Stefan Krüger Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich Text- und Grafikbausteine für die patientengerechte

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English iep-net: iastr.ent.pankr. neuroend. Tumor Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 163 2 512 Erkrankungen 163 2 538

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English icd- C43: Malignes Melanom Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 3 153 15 857 Erkrankungen 3 218 16 618 Fälle in

Mehr

3.8 Malignes Melanom der Haut

3.8 Malignes Melanom der Haut ICD-10 C43 Ergebnisse zur 69 3.8 Malignes Melanom der Haut Kernaussagen Inzidenz: Im 2004 erkrankten in Deutschland etwa 8.400 und 6.500 an einem malignen Melanom der Haut. Seit 1980 sind die Erkrankungsraten

Mehr

Pro und contra Früherkennung. Thomas Enzmann Steffen Lebentrau Klinik für Urologie und Kinderurologie

Pro und contra Früherkennung. Thomas Enzmann Steffen Lebentrau Klinik für Urologie und Kinderurologie Pro und contra Früherkennung Prostatakarzinom Thomas Enzmann Steffen Lebentrau Klinik für Urologie und Kinderurologie Prostatakarzinom Inzidenz Neuerkrankungen: 70100 Männer in BRD Robert Koch Institut

Mehr

Tab. 4.1: Altersverteilung der Gesamtstichprobe BASG SASG BAS SAS UDS SCH AVP Mittelwert Median Standardabweichung 44,36 43,00 11,84

Tab. 4.1: Altersverteilung der Gesamtstichprobe BASG SASG BAS SAS UDS SCH AVP Mittelwert Median Standardabweichung 44,36 43,00 11,84 Im weiteren wird gemäß den allgemeinen statistischen Regeln zufolge bei Vorliegen von p=,5 und

Mehr

Tumordokumentationssystem Nein. Transplantation

Tumordokumentationssystem Nein. Transplantation Anlage EB Version G1.1 (Auditjahr 2017 / Kennzahlenjahr 2016) Basisdaten Leber Reg.-Nr. (Muster Zertifikat) Zentrum Standort Ansprechpartner Erstelldatum Datum Erstzertifizierung Kennzahlenjahr 2016 Bundesland

Mehr

Nichtoperative Therapie beim hepatozellulären Karzinom und bei Lebermetastasen kolorektaler Karzinome

Nichtoperative Therapie beim hepatozellulären Karzinom und bei Lebermetastasen kolorektaler Karzinome AMB 1997, 31, 65 Nichtoperative Therapie beim hepatozellulären Karzinom und bei Lebermetastasen kolorektaler Karzinome Zusammenfassung: Das therapeutische Vorgehen bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom

Mehr

Universität zu Lübeck Institut für Krebsepidemiologie e.v.

Universität zu Lübeck Institut für Krebsepidemiologie e.v. Universität zu Lübeck Institut für Krebsepidemiologie e.v. Gibt es Unterschiede in der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs, Malignem Melanom der Haut oder Prostatakrebs

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C5: Mammakarzinom (Männer) Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 59 425 Erkrankungen 59 429 Fälle in Auswertung

Mehr

Neuentwicklungen der Sonographie Möglichkeiten und Grenzen

Neuentwicklungen der Sonographie Möglichkeiten und Grenzen Neuentwicklungen der Sonographie Möglichkeiten und Grenzen Doris Schacherer GERÄTETECHNIK Gerätetechnik High-end Geräte Miniaturisierung von Ultraschallgeräten heute... 1964 Gerätetechnik Acuson P10 Taschenformatgerät

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD- C2: Zungentumor (ohne Zungengrund) Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 325 1 112 Erkrankungen 326 1 115 Fälle

Mehr

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. habil. Bernd Osten Bedeutung der Osteodensitometrie mittels Ultraschall

Mehr

TACE (Trans - Arterielle Chemo - Embolisation)

TACE (Trans - Arterielle Chemo - Embolisation) TACE (Trans - Arterielle Chemo - Embolisation) Indikation und Anwendung bei HCC und Lebermetastasen Stefan Erpenbach Institut für Radiologische Diagnostik und Intervention Klinikum Stuttgart Definition

Mehr

Leitliniengerechte Therapie bei metastasiertem kolorektalem Karzinom

Leitliniengerechte Therapie bei metastasiertem kolorektalem Karzinom Leitliniengerechte Therapie bei metastasiertem kolorektalem Karzinom Case Report NZW Dresden 2010 Stefan Schalbaba stefan.schalbaba@klinikum-memmingen.de Patientenidentität und Subjektive Daten Patient

Mehr

Therapie von Lebererkrankungen. Ivo Graziadei Gastroenterologie & Hepatologie Medizinische Universität Innsbruck

Therapie von Lebererkrankungen. Ivo Graziadei Gastroenterologie & Hepatologie Medizinische Universität Innsbruck Therapie von Lebererkrankungen Ivo Graziadei Gastroenterologie & Hepatologie Medizinische Universität Innsbruck Virus Fett Alkohol Eisen/Kupfer Medikamente gesunde LEBER Akute Hepatitis Therapieziele Chronische

Mehr

Organbegrenztes Prostatakarzinom

Organbegrenztes Prostatakarzinom Organbegrenztes Prostatakarzinom Michael Stöckle Klinik für Urologie und Kinderurologie Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar Seite Ausgangssituation Prostata-Ca ist häufigh 3% aller Männer

Mehr

Stärke-TACE / EmboCept S

Stärke-TACE / EmboCept S Stärke-TACE / Flussuntersuchungen unter EmboCept S in Tier und Patient K. Wilhelm Radiologische Universitätsklinik Bonn Direktor: Univ.-Prof.Dr.H.H.Schild DSM-TACE Ausnutzung der tumor-bedingten Änderungen

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English ICD-1 C9: Plasmozytom Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 445 3 754 Erkrankungen 445 3 757 Fälle in Auswertung

Mehr

Virale Hepatitis. Dienstag, Fortbildung Kinderärzte -Vereinigung Zentralschweiz Virale Hepatitis - Hepatitis A - B- C

Virale Hepatitis. Dienstag, Fortbildung Kinderärzte -Vereinigung Zentralschweiz Virale Hepatitis - Hepatitis A - B- C Fortbildung Kinderärzte -Vereinigung Zentralschweiz Fortbildung Kinderärzte Vereinigung Zentralschweiz Dienstag 26. Juni 2012 Beurteilung Leberfunktion Virale Hepatitis Virale Hepatitis Hepatitis A Hepatitis

Mehr

Kolorektale Lebermetastasen

Kolorektale Lebermetastasen Kolorektale Lebermetastasen: Häufigkeit profitiert der Patient von einer Resektion? Inzidenz Lebermetastasen Kolorektales Karzinom synchron 1520% metachron (3 Jahre) 40% Resezierbar ~10% Miyazaki Am J

Mehr

Karzinoms. Die Unterscheidung des follikulären Karzinoms vom follikulären Adenom ist in der histologischen Untersuchung oft schwierig.

Karzinoms. Die Unterscheidung des follikulären Karzinoms vom follikulären Adenom ist in der histologischen Untersuchung oft schwierig. 1 Einleitung Die Erkrankungen der Schilddrüse erfordern im diagnostischen und therapeutischen Bereich eine interdiziplinäre Vorgehensweise. In Strumaendemiegebieten wie der Bundesrepublik Deutschland stellt

Mehr

5 Diskussion 5.1 Beurteilung des klinischen Verlaufs des Prostatakarzinoms anhand verschiedener Prognosefaktoren

5 Diskussion 5.1 Beurteilung des klinischen Verlaufs des Prostatakarzinoms anhand verschiedener Prognosefaktoren 5 Diskussion 5.1 Beurteilung des klinischen Verlaufs des Prostatakarzinoms anhand verschiedener Prognosefaktoren Die Klinik wie die Erwartung des betroffenen Patienten suchen nach einer möglichst genauen

Mehr

TUMORMARKER "Serumbank"

TUMORMARKER Serumbank TUMORMARKER Tumormarker haben in den letzten Jahren die Differentialdiagnostik und insbesondere die Verlaufskontrolle der genannten Tumore wesentlich verbessert. Darüber hinaus konnten die Nachweisverfahren

Mehr

S3-Leitlinie Exokrines Pankreaskarzinom : Empfehlung für die Kombinationstherapie mit Tarceva

S3-Leitlinie Exokrines Pankreaskarzinom : Empfehlung für die Kombinationstherapie mit Tarceva S3-Leitlinie Exokrines Pankreaskarzinom : Empfehlung für die Kombinationstherapie mit Tarceva München (20. Mai 2008) - Die Zulassung von Erlotinib (Tarceva ) in der Indikation Pankreaskarzinom gilt als

Mehr

Ultraschalldiagnostik ermöglicht Früherkennung der Parkinson-Krankheit

Ultraschalldiagnostik ermöglicht Früherkennung der Parkinson-Krankheit Der neue Blick in das Gehirn Ultraschalldiagnostik ermöglicht Früherkennung der Parkinson-Krankheit Hamburg (23. Juni 2009) - Manchmal hilft der Zufall der Wissenschaft. So hat sich der Ultraschall in

Mehr

Medizinische Hochschule Hannover. Tumorzentrum Hannover Klinik für Urologie und Urologische Onkologie

Medizinische Hochschule Hannover. Tumorzentrum Hannover Klinik für Urologie und Urologische Onkologie Tumorzentrum Klinik für Urologie und Urologische Onkologie Das TNM-System und andere Prognosefaktoren in der Arbeit eines klinischen Krebsregisters am Beispiel des Nierenkarzinoms Tumorzentrum, Klinisches

Mehr

Die Klassifikation gilt nur für Karzinome. Histologische Diagnosesicherung

Die Klassifikation gilt nur für Karzinome. Histologische Diagnosesicherung Magen 59 Magen (ICD-O C16) Regeln zur Klassifikation Die Klassifikation gilt nur für Karzinome. Histologische Diagnosesicherung ist erforderlich. Verfahren zur Bestimmung der T-, N- und M-Kategorien sind:

Mehr

Schlaganfalldiagnostik

Schlaganfalldiagnostik Schlaganfalldiagnostik Michael Kirsch Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Schlaganfall Definition Als Schlaganfall bezeichnet man die Folge

Mehr

Manometrie des Ösophagus mit heliumperfundierten Kathetern im Kindesalter

Manometrie des Ösophagus mit heliumperfundierten Kathetern im Kindesalter Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinderchirurgie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. habil. R. Finke Manometrie des Ösophagus mit heliumperfundierten

Mehr

Was tun, wenn der Tumor wieder ausbricht

Was tun, wenn der Tumor wieder ausbricht Was tun, wenn der Tumor wieder ausbricht Sindelfingen 22.10.2016 Dr. Ulrich Haag, Urologie, Kliniken Nagold S3-Leitlinie Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie

Mehr

Autoimmune Lebererkrankungen

Autoimmune Lebererkrankungen Autoimmune Lebererkrankungen Arzt-Patienten-Seminar der YAEL-Stiftung 27. Juni 2009 Dr. med. Christina Weiler-Normann I. Medizinische Klinik und Poliklinik Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Autoimmune

Mehr

Cervix uteri. 3.5 Cervix uteri

Cervix uteri. 3.5 Cervix uteri 87 3.5 Das Zervixkarzinom ist der zweithäufigste bösartige Tumor der Frau in der Welt [Par97]. In Deutschland steht es an sechster Stelle (nach Brust- und Darmkrebs, Tumoren der Atmungsorgane und der Gebärmutter,

Mehr

Gastrointestinale Blutungen Bildgebung Peter Heiss

Gastrointestinale Blutungen Bildgebung Peter Heiss Institut für Röntgendiagnostik Gastrointestinale Blutungen Bildgebung Peter Heiss 2 Gastrointestinale Blutungen: Bildgebung Indikationen für die Bildgebung (Angiographie, CT, MRT): 1) Major-Blutung oder

Mehr

3. Methodik Retrospektive Datenanalyse

3. Methodik Retrospektive Datenanalyse Methodik 27 3. Methodik 3. 1. Retrospektive Datenanalyse Datenbasis ist die Datenbank MUSIS (Multiple Sklerose Informationssystem) [Schröder, 1999] des Jüdischen Krankenhauses Berlin, die Daten von Patienten

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English P-NET: Neuroendokr. Pankreastu. Survival Diagnosejahr 1998-14 Patienten 368 Erkrankungen 368 Fälle in Auswertung 292 Erstellungsdatum

Mehr

Interdisziplinäres Management von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom

Interdisziplinäres Management von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom Interdisziplinäres Management von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom PD Dr. Wolfgang Sieghart Medizinische Universität Wien Abteilung f. Gastroenterologie und Hepatologie Inzidenz des Hepatozellulären

Mehr

Was kostet die Hepatitis-C- Infektion? Eine gesamtökonomische Betrachtung

Was kostet die Hepatitis-C- Infektion? Eine gesamtökonomische Betrachtung Was kostet die Hepatitis-C- Infektion? Eine gesamtökonomische Betrachtung Prof. Dr. med. Siegbert Rossol M.Sc., Frankfurt/M. Dr. Jona Stahmeyer, Hannover Präsentation Eco-Hep Report, Berlin, 23. Februar

Mehr

Früherkennung und Diagnostik

Früherkennung und Diagnostik Diagnostik und Therapie primärer und metastasierter Mammakarzinome Früherkennung und Diagnostik Früherkennung und Diagnostik Version 2005 2012: Albert / Blohmer / Junkermann / Maass / Scharl / Schreer

Mehr

Dossierbewertung A16-10 Version 1.0 Ramucirumab (Kolorektalkarzinom)

Dossierbewertung A16-10 Version 1.0 Ramucirumab (Kolorektalkarzinom) 2 Nutzenbewertung 2.1 Kurzfassung der Nutzenbewertung Hintergrund Der G-BA hat das IQWiG mit der Nutzenbewertung des Wirkstoffs Ramucirumab gemäß 35a SGB V beauftragt. Die Bewertung erfolgte auf Basis

Mehr

Bildgebung beim Multiplen Myelom - MRT/ CT/ Röntgen Dr. Jens Hillengaß

Bildgebung beim Multiplen Myelom - MRT/ CT/ Röntgen Dr. Jens Hillengaß Bildgebung beim Multiplen Myelom - MRT/ CT/ Röntgen Dr. Jens Hillengaß Sektion Multiples Myelom Medizinische Universitätsklinik Heidelberg und Abteilung E010 Radiologie Deutsches Krebsforschungszentrum

Mehr

Tumorregister München

Tumorregister München Tumorregister München Inzidenz und Mortalität Auswahlmatrix Homepage English icd-1 C91.1: Chron. lymphat. Leukämie Survival Diagnosejahr 1988-1997 1998-14 Patienten 489 3 196 Erkrankungen 489 3 Fälle in

Mehr