Gesundheitszirkel als Instrument des betrieblichen Gesundheitsmanagement
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- Justus Geiger
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Folie-Nr. 1
2 Übersicht 1. Das wesentliche der Gesundheitszirkel - Definitionen 2. Das wesentliche der Gesundheitszirkel - Grundgedanken 3. Das wesentliche der Gesundheitszirkel - Ziele 4. Prinzipien der Gesundheitszirkelarbeit 5. Prinzipien und Ablauf der Gesundheitszirkelarbeit 6. Zusammensetzung der Gesundheitszirkel 7. Verfahrensmodus der Gesundheitszirkel 8. Verfahrensablauf im Gesundheitszirkel 9. Regeln der Gesundheitszirkelarbeit 10. Evaluation der Gesundheitszirkelarbeit Folie-Nr. 2
3 Das Wesentliche der Gesundheitszirkel - Definitionen Gesundheitszirkel sind arbeitsplatznahe Gesprächskreise, in denen das Erfahrungs- und Veränderungswissen der Betroffenen selbst gefragt ist. (Jürgens-Scholz 1993:137) Angst macht stumm. Warum Arbeit krank macht, wissen die Betroffenen ganz genau. Doch meist behalten sie ihre Erfahrungen für sich. Gesundheitszirkel könnten helfen, den Gründen auf die Spur zu kommen und die Arbeitssituation der Betroffenen zu verbessern. (Steuer 1994:81) Folie-Nr. 3
4 Das Wesentliche der Gesundheitszirkel - Grundgedanken kooperative Mitgestaltung der Beschäftigten die Beschäftigten sind die wahren Experten ihrer Arbeit die Beschäftigten sind die Experten der Probleme ihrer Arbeit die Beschäftigten verfügen über wesentliches Erfahrungs- und Veränderungswissen die Beschäftigten können gemeinsam ihre Arbeitssituation verbessern Folie-Nr. 4
5 Das Wesentliche der Gesundheitszirkel - Ziele Verringerung gesundheitlicher Beschwerden Verbesserung des des Gesundheitszustandes Senkung von von Krankenstand und und Fehlzeiten Reduzierung von von Erhöhung der der Arbeitsbelastungen Ressourcen der der Beschäftigten Steigerung des des Wohlbefindens Mehr Mehr Freude an an der der Arbeit Arbeit Senkung der der Betriebskosten Erhöhung der der Motivation Verbesserung der der Arbeitsbeziehungen Folie-Nr. 5
6 Prinzipien der Gesundheitszirkelarbeit Partizipation mit Nutzung des Erfahrungs- und Veränderungswissen der Beschäftigten Integration von Erfahrungs- und Veränderungswissen mit professionellem Fachwissen Transparenz für alle Betroffenen und Beteiligten Ganzheitlichkeit vom Mensch und Arbeitssystem Prozesshaftigkeit, da Gesundheit kein statischer Zustand ist Gender Mainstreaming Evaluation und kontinuierliche Verbesserung Win-Win-Prinzip Folie-Nr. 6
7 Ablauf und Prinzipien der Gesundheitszirkelarbeit WIN-WIN-PRINZIP EVALUATION GANZHEITLICHKEIT GESTALTUNG / VERÄNDERUNG PROZESSHAFTIGKEIT KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG ANALYSE UND LÖSUNGEN PLANUNG UND TRANZPARENZ SCHWERPUNKTE INTEGRATION GENDER MAINSTREAMING PARTIZIPATION VORBEREITUNG UND INFORMATION ERFAHRUNGS- UND VERÄNDERUNGSWISSEN Folie-Nr. 7
8 Zusammensetzung der Gesundheitszirkel Führungskraft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitglieder des Gesundheitszirkels M ermitteln gemeinsam Belastungen und M erarbeiten gemeinsam Lösungen gesundheitsförderlicher Arbeits(platz) (platz)gestaltung Moderator/in Personalverwaltung Betriebsarzt/ -ärztin Fachkraft für Arbeitssicherheit Personalvertretung Gleichstellungsstelle Schwerbehindertenvertretung Organisation-/ Personalentwicklung obligatorisch optional Folie-Nr. 8
9 Verfahrensmodus der Gesundheitszirkel Entscheidung zur Einrichtung eines Gesundheitszirkels in Abstimmung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Teilnehmerzahl in den zentralen Arbeitsphasen max Personen bei größeren Organisationseinheiten Delegation der TeilnehmerInnen durch namentliche Nennung Teilnahme ist freiwillig in der erweiterten Arbeitsphase kann der Teilnehmerkreis bis auf 15 Personen erweitert werden (Führungskräfte, Fachkräfte der Gesundheitsförderung etc.) die Gesundheitszirkel tagen während der Arbeitszeit die Arbeit im Gesundheitszirkel sollte nach 8 12 Sitzungen abgeschlossen sein die Sitzungen der Gesundheitszirkel werden von einer/m Moderator/in geleitet Folie-Nr. 9
10 Verfahrensablauf im Gesundheitszirkel Evaluation von Veränderungen z.b. Haben sich die Veränderungen bewährt? Konnten Belastungen reduziert werden? Themenwahl z.b. Was belastet mich? Was erzeugt am meisten Stress? Planung und Umsetzung von Veränderungen z.b. Wie können die Arbeitsvorgänge konkret verändert werden? Welche erweiterten Kompetenzen brauche ich? Zielvorstellungen formulieren z.b. Was soll erreicht werden? Was können wir realistisch fordern? Dokumentation des Alltagshandeln z.b. Woran merke ich die Belastungen? Wie zeigt sich der Stress? Analyse der Arbeitsrealität z.b. Wie sehen die belastenden Arbeitsvorgänge konkret aus? Was ist bei Arbeitsvorgängen anders, die nicht so belasten? siehe hierzu: Modellprojekt Qualitätszirkel in der Gesundheitsförderung BZgA Köln / Universität Göttingen; Göttingen 2000 Folie-Nr. 10
11 Der Ablauf im Einzelnen: von der Themenfindung bis zur Evaluation Themenfindung und Themenwahl Sammeln der unendlichen Themen und erstellen einer Prioritätenliste. Beschreibung der Schwierigkeiten und Konkretisierung der Fragestellungen. Bestandsaufnahme und Dokumentation Auswahl der Möglichkeiten der Bestandsaufnahme und Dokumentation der Problembereiche sowie Durchführung der Dokumentation, Beobachtung, Fragebogenerhebung o.ä. Analyse der Arbeitsrealität Auf der Basis der gesammelten Daten Konkretisierung der Probleme und Prioritäten. Wesentlich ist hier die kritische Analyse des alltäglichen Routinehandelns aus der empirischen Distanz. Folie-Nr. 11
12 Der Ablauf im Einzelnen: von der Themenfindung bis zur Evaluation Formulierung von Zielvorstellungen Auf der Basis der Problemanalyse werden nach Themen zusammengefasste Resümees gezogen sowie konkrete Ziele formuliert. Hinsichtlich der Ziele wird der Konsens der Beteiligten angestrebt. Da ein Konsens nicht immer zu erzielen ist, sollte auch ein möglicher Dissens festgehalten werden. Planung und Umsetzung von Veränderungen Ausgehend von Problemanalyse und Zielformulierung werden mögliche Veränderungsschritte diskutiert und konkretisiert. Die erarbeiteten Lösungsvorschläge sind sodann auf ihre Machbarkeit und Praktikabilität zu überprüfen. Evaluation der Veränderungen Zu überprüfen ist, inwieweit tatsächlich Veränderungen der ursprünglich formulierten Problembereiche erfolgt sind und inwieweit die Probleme reduziert werden konnten. Dabei ist auch das Verhältnis von erzielter Verbesserung und getätigtem Aufwand zu bewerten. Folie-Nr. 12
13 Regeln der Gesundheitszirkelarbeit Jede/r ist Experte auf ihrem/seinem Gebiet Was im Gesundheitszirkel gesagt wird, soll im Gesundheitszirkel bleiben Die Diskussion sollte themenzentriert bleiben und nicht ausufern Nicht alle Meinungen und Vorschläge können realisiert werden Es geht darum, gemeinsame Vorschläge zu erarbeiten Wer im Gesundheitszirkel mitarbeiten will, sollte kontinuierlich teilnehmen Der eigene Chairman sein Mit den eigenen Fähigkeiten experimentieren Störungen haben Vorrang Ich statt man oder wir Die eigene Meinung sagen statt Fragen stellen Direkte Meinungsäußerung, statt um die Ecke zu sprechen Feedback geben Einem Feedback in Ruhe zuhören Folie-Nr. 13
14 Evaluation der Gesundheitszirkelarbeit Definition Evaluation ist die systematische Informationssammlung für die Bewertung von Programmen (BZgA 1999) Evaluation ist das zentrale, rationale und zielorientierte, Gesundheitsförderung von bloßem Aktivismus unterscheidende, Element. (Badura/Ritter 1998:233) Folie-Nr. 14
15 Evaluation der Gesundheitszirkelarbeit Qualitätsprüfung und bewertung von Dienstleistungen Trichotomie der Dienstleistungsqualität nach A.Donabedian: Structure Process Outcome Qualifikation Ausrüstung Personal Organisatorische Bedingungen Räumlichkeiten etc. Gesamtheit aller Aktivitäten während der Dienstleistungs- erstellung Dienstleistungs- ergebnis; ; z.b. Reduzierung der Belastungs- situation am Arbeitsplatz Die drei Dimensionen der Qualitätsprüfung und bewertung von Dienstleistungen und Einrichtungen Struktur, Prozess und Ergebnis bilden auch die Grundlage für die Evaluation und Qualitätssicherung von Gesundheitszirkeln. (Pfaff/Slesina 2001:79) Folie-Nr. 15
16 Evaluation der Gesundheitszirkelarbeit Struktur Prozess - Ergebnis Die Evaluation von Gesundheitszirkelprojekten sollte sich auf folgende Aspekte beziehen: Strukturaspekte wie Zusammensetzung des Gesundheitszirkels, Ressourcen, Anzahl und Dauer der Treffen, Moderationskompetenz Methoden: Befragungen, Auswertungen, Zirkelprotokolle Prozessaspekte wie das Teilnahmeverhalten, die Interaktions- und Kommunikationsqualität, die Moderationsqualität, den Informationstransfer Methoden: Befragungen, Auswertungen, Zirkelprotokolle Ergebnisaspekte wie Identifikation von Belastungen, Lösungsfindung, Realisierung von Veränderungsvorschlägen, Belastungsreduzierung, Verbesserung von Ressourcen Methoden: Befragungen, Vorher-Nachher Nachher-Vergleiche, Expertenurteile Folie-Nr. 16
17 Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, mit Ihnen eine produktive und anregende Arbeitsphase im Gesundheitszirkel zu erleben! Folie-Nr. 17
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