Dr. Dr. Rahim Schmidt 1
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- Stefanie Hoch
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1 Dr. Dr. Rahim Schmidt 1
2 Historie Anwerbeabkommen für Arbeitsmigrant*innen BRD: Italien (1955) Türkei (1961) DDR: Vietnam (1950) Angola, Kuba Auswahluntersuchungen in Gruppen Arbeit in Bergbau und Produktion Wohnen in Massenunterkünften Dr. Dr. Rahim Schmidt 2
3 Statistik 11,5 Millionen aus Europa, davon 3 Millionen aus der Türkei 2,6 Millionen aus Asien, Australien und Ozeanien 16,3 Millionen MMH aus Afrika aus Amerika Dr. Dr. Rahim Schmidt rahim.schmidt@gmx.de 3
4 Gesellschaftsformen (G. Hofstede) Individualistische Gesellschaften (USA, Australien, viele europäische Länder) Familien- und kollektivistische Gesellschaften (Südeuropäische und lateinamerikanische Länder, naher Osten) Dr. Dr. Rahim Schmidt 4
5 Soziale Normen und Werte Soziale Normen werden durch Erziehung verinnerlicht und bestimmen das Verhalten und die Erwartungen der Gesellschaftsmitglieder (z.b.: im Buddhismus: Toleranz üben, Islam: Ehre wahren). Werte einer Gesellschaft beschreiben erstrebenswerte Ziele (z.b. USA: Freiheit, Japan: Gruppenharmonie, Arabien: Familie). Dr. Dr. Rahim Schmidt 5
6 Kommunikation Verbale und non-verbal Die Art und Weise der Kommunikation wird von den Normen und Werten der Gesellschaft bestimmt. Erfolgreiche Kommunikation zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Kulturen kann nur mit transkultureller Kompetenz gelingen. Dr. Dr. Rahim Schmidt 6
7 Kultureisberg Sprache Kleidung Gefühle Nicht alle kulturellen Unterschiede sind sichtbar Werte Tabus Dr. Dr. Rahim Schmidt 7
8 Transkulturelle Kompetenz Gesundheit und Krankheit werden in kulturell vermittelten Vorstellungen erlebt, in kulturelle verordneten Bildern visualisiert und in Begriffen beschrieben, die sowohl sprachlich als auch kulturell unterschiedlich sind. (Prof. Susanne Schröter, Ff) Dr. Dr. Rahim Schmidt 8
9 Hausarzt (Beziehungsmedizin) Orientalischer Patient mit Schnupfen (ÜTW) Deutscher Patient Ellenbogen- Schmerzen Dr. Dr. Rahim Schmidt 9
10 Migration und Gesundheit I Migrationsphasen Vorbereitungsphase (Interesse und Angst) Erste Begegnung (Kulturschock, Verunsicherung, Schlafstörung) Kritische Integration (Diskriminierung, Opferrolle) Anpassungsphase (suche nach Identität, somatische Beschwerden). Dr. Dr. Rahim Schmidt rahim.schmidt@gmx.de 10
11 Psychosomatik Krankheit als Ausdruck unterdrückter Emotionen: Strenge Eltern mit Angst um Kontrollverlust. Arrangiertes Heiraten und Flucht in die Psychosomatische Erkrankung. Wer was sagt, verlässt die Opferrolle, geteiltes Leid ist halbes Leid. Schweigt der Mensch, spricht sein Körper Dr. Dr. Rahim Schmidt 11
12 Resilienz Resilienz = die seelische Kraft Beispiel: Viktor Frankl, der Mensch auf der Suche nach Sinn. Therapeutisch wichtig für psychische und physische Gesundheit Dr. Dr. Rahim Schmidt rahim.schmidt@gmx.de 12
13 Resilienzfaktoren/Ressourcen Lösungsorientierte und positive Bewältigungsstrategien Humor, Rituale (Nein-Danke-Grübeln) soziale Kontakte Selbstachtsamkeit Emotionsregulation Sport, Entspannung, Hobbies Dr. Dr. Rahim Schmidt 13
14 Fallbeispiel: Resilienz 45-jährige Afghanin, anerkannte Asylantin, 4-fache Mutter, mit ihren drei Kindern und Ehemann nach Deutschland geflüchtet (war Zuhause tätig bei der Polizei, als Strafe wurde der älteste Sohn von Taliban entführt). Zuweisungsdiagnose: Schuldgefühle, Angst (der Sohn als Selbstmordkandidat), Panikattacken, PTBS. Therapie: Tagesstruktur, Versorgung der Kinder, Engagement in Schule, will keine Medikamente (wachsam bleiben), Deutsch lernen (fast Analphabetin, Suche nach Sohn, Distanzierungsübungen), Fahrrad fahren. Dr. Dr. Rahim Schmidt 14
15 Fallbeispiel: Schamgefühl Ein Tag in der Ambulanz ohne Grenzen in Mainz ( Junge Patientin aus Bulgarien, kaputte und schwarze Zähne Behandlung der Frontzähne (schwarz) gewünscht gebrochenes Deutsch: Bitte nix weg Körpersprache: Kopfschütteln Ja und Nicken Nein Dr. Dr. Rahim Schmidt 15
16 Ausblick Aus-/Fortbildung, Studium und Forschung Institut für Interkulturelle Medizin Pflege und Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen Leichte Sprache Supervision Integrationsbeauftragte für Krankenhäuser Gesundheitsmediatoren Professionelle /Video-Dolmetscher Dr. Dr. Rahim Schmidt 16
17 Literatur (Auswahl) Ilkilic, Ilhan, 2007: Medizinische Aspekte im Umgang mit muslimischen Patienten. Kizilhan, Jan Ilhan, 2009: Subjektive Krankheitswahrnehmung bei Migrantinnen aus familienorientierten Gesellschaften. Knipper, Michael & Bilgin, Yasar, 2009: Migration und Gesundheit. Berlin: Konrad Adenauer Stiftung e.v. (Hrsg.). Kumbier, Dagmar & Schulz von Thun, Friedemann (Hrsg.), 2006: Interkulturelle Kommunikation: Methoden, Modelle, Beispiele. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. Müller, Stefan & Gelbrich, Katja, 2014: Interkulturelle Kommunikation. München: Vahlen Verlag. Dr. Dr. Rahim Schmidt 17
18 Humor auf Rezept Fragt ein Patient seinen Arzt: Warum sollte ich eigentlich die ganze Zeit meine Zunge herausstrecken und sie haben nicht einmal in meinen Mund geschaut? Antwortet der Arzt: Ich wollte nur in Ruhe das Rezept aufschreiben. Dr. Dr. Rahim Schmidt 18
19 Humor auf Rezept Sagt der Arzt zum Patienten: "Sie haben eine sehr seltene, sehr ansteckende Krankheit. Leider müssen wir Sie auf die Isolierstation verlegen. Dort bekommen Sie nur Pfannkuchen und Spiegeleier zu essen." Wundert sich der Patient: "Werde ich davon wieder gesund?" Der Arzt: "Nein, aber das ist das Einzige, das unter der Tür durch passt." Dr. Dr. Rahim Schmidt 19
20 Die ständige Sorge um die Gesundheit ist auch eine Krankheit. (Platon) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Dr. Rahim Schmidt 20
Marianne Keller, Fachstelle für interkulturelle Fragen Claudia Schönbächler Marcar, Kommission für Diversität
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