Einnahmeaufteilungsverfahren in Verkehrsverbünden. Dipl.-Kfm. Nils Hansen Prokurist mobilité Unternehmensberatung GmbH, Köln
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- Bärbel Baumgartner
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1 Einnahmeaufteilungsverfahren in Verkehrsverbünden Dipl.-Kfm. Nils Hansen Prokurist mobilité Unternehmensberatung GmbH, Köln
2 Einnahmeaufteilungsverfahren in Verkehrsverbünden Relevanz der Einnahmenaufteilung Handlungsdruck auf die EAV Herausforderungen bei der Neugestaltung Lösungsansätze 2
3 Einnahmeaufteilungsverfahren in Verkehrsverbünden Relevanz der Einnahmenaufteilung Handlungsdruck auf die EAV Herausforderungen bei der Neugestaltung Lösungsansätze 3
4 Ist die millardenschwere Umverteilung durch die Einnahmenaufteilung gesamtwirtschaftlich ein Null-Summen-Spiel? "Ihr Geld ist nicht weg, mein Freund, es hat nur ein anderer." (J.M. de Rothschild ( ), Bankier) 4
5 Die EAV hat direkten Einfluss auf die unternehmerische Aktivität und die Finanzausstattung der einzelnen Betriebszweige Allokation von Finanzmitteln Solidarisierung von Erlösentwicklungen EAV Anreize für / gegen unternehmerisches Handeln Faktor der Wettbewerbsattraktivität Anreiz für / gegen Innovationen 5
6 Agenda Relevanz der Einnahmenaufteilung Handlungsdruck auf die EAV Herausforderungen bei der Neugestaltung Lösungsansätze 6
7 Die Digitalisierung wird eine neue Epoche in der Einnahmenaufteilung einläuten nur wann? Genauigkeit / Dynamik Evolution der EAV Vertriebsdatengestützt Big Data: Fahrtenscharfe Bewegungsprofile Erhebungsbasiert Alteinnahmenbasiert Zeit 7
8 Die mittel- oder unmittelbar beteiligten Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen verfolgen z. T. gegensätzliche Interessen Finanzierung SPNV Erlösverantwortung für Brutto-Verträge Bundesländer Landkreise Finanzierung Regionalbusse und insbes. Schülerverkehr Sicherung Eigenwirtschaftlichkeit EAV Finanzierung Stadtverkehr Städte Verkehrsunternehmen Netto-Verträge Defizite der kommunalen Stadtverkehrsunternehmen Eigenwirtschaftlichkeit 8
9 Auf einige grundsätzliche Anforderungen an das EAV können sich die Akteure meist einigen 1. Fair Gleiche Tatbestände müssen auch gleich behandelt werden Solidarische Elemente können gewünscht sein Planungssicherheit für alle Akteure Transparent Wirtschaftlich Dynamisch Jeder Akteur muss in der Lage sein, die Ergebnisse des Verfahrens nachzuvollziehen Wirkungsmechanismen müssen klar verständlich sein Ausgewogenes Verhältnis zwischen Verfahrenskosten und erzielter Genauigkeit und Transparenz Größter Kostentreiber: Erhebungen Veränderungen der Eingangsgrößen sollen leicht in das Verfahren eingearbeitet werden können 9
10 Die Ausgestaltung der EAV ist immer eine Verhandlungslösung es gibt kein Richtig und kein Falsch! Nach welchen Parametern werden Fahrgelder aufgeteilt? Betriebsleistung Betriebskosten Verkehrsleistung Fahrplankilometer Wagenkilometer betriebsbedingte Kostenstruktur systembedingte Kostenstruktur beförderte Personen Personenkilometer Platzkilometer Qualitätsniveau Ertragskraft (Preis) Ertragskraft (Zonen) Diverse Mischformen und weitere Parameter denkbar 10
11 Mit der Integration multimodaler Angebote erweitert sich der Kreis der EAV-Akteure noch weiter Neue EAV-Akteure kommen hinzu Klarer EAV-Rahmen nötig A B Stadt- und Regionalbusse SPNV Transparenz Neue Mobilitätsangebote C Dynamik Fairness Carsharing 11
12 Agenda Relevanz der Einnahmenaufteilung Handlungsdruck auf die EAV Herausforderungen bei der Neugestaltung Lösungsansätze 12
13 In allen Verbundorganisationen ist eine Änderung der EAV meist nur einstimmig möglich Verbundorganisation EAV-Entscheidungen Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat / Beirat Köpfe Stimmen DB NE DB DB DB NE DB DB DB DB DB NE NE NE DB DB DB DB NE NE Köpfe Geschäftsführung DB NE DB NE DB NE Bei EAV- Änderungen ist eine einstimmige Entscheidung notwendig! Geschäftstelle Fachreferate / Arbeitskreise 13
14 Dieses Zitat verdeutlich das Paradoxon der EAV-Neugestaltung Auch uns ist daran gelegen, die Einnahmenaufteilung an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen es muss nur klar sein, dass unser Unternehmen nicht schlechter dasteht als vorher. (Geschäftsführer eines Verkehrsunternehmens) 14
15 Die EAV-Neugestaltung kann es nur im Konsens geben und den gibt es nur ohne Verlierer Kein Konsens zwischen den Beteiligten Verlierer können die Neugestaltung verhindern Führt zu Unsicherheit, Unzufriedenheit und Stillstand Erarbeitung neue EAV Kann zum Auseinanderbrechen des Verbundes führen Gemeinsame Lösung Verlierer werden über Migrationspfade und Kompensationen eingefangen Verbund geht gestärkt aus der Neugestaltung hervor Planungssicherheit für Investitionen und Innovationen 15
16 Agenda Relevanz der Einnahmenaufteilung Handlungsdruck auf die EAV Herausforderungen bei der Neugestaltung Lösungsansätze 16
17 Gerade bei unterschiedlichen großen Partnern können relativ kleine Verschiebungen existentiell sein Verschiebung Erlösanteile 100% VU 1 50,0% + 10% 55,0% VU 2 30,0% +/- 0% 30,0% VU 3 20,0% - 25% 15,0% VU 3 wird keiner neuen EAV zustimmen Alte EAV Neue EAV 17
18 Bei steigenden Tarifeinnahmen kann durch eine Fixierung der Status Quo- Erlöse zumindest ein nomineller Erlösrückgang vermieden werden 140 Erlösentwicklung (+3% p. a.) % 55% VU 1 Nur Mehrerlöse werden von VU 3 zu VU 1 umverteilt 40 30% 20 20% % VU 2 15% VU Erlös wird absolut fixiert 18
19 Bei Ausschreibungsnetzen kann die Erlösanpassung auf die Neuvergabe vertagt werden. Dies wäre eine Verlagerung auf die Aufgabenträger Erlösentwicklung (+3% p. a.) % 55% VU % 20 20% % 15% Neuvergabe VU 2 VU 3 Erlös wird zu einem definierten Datum angepasst 19
20 Verbindliche Ziele und ein konsensfähiges Migrationskonzept sind Voraussetzung für die Realisierung einer neuen Einnahmenaufteilung 1. Verbindliche Anforderungen und Ziele Konzeption und Ausarbeitung Konsensfähiges Migrationskonzept Eckpunkte verbindlich abstimmen: Welche Ziele werden mit der Neugestaltung der EAV verfolgt? Welche Prämissen bestehen an die Neugestaltung der EAV? LOI neue EAV Detaillierungsgrad (inhaltlich und zeitlich) Aufteilungsparameter und Gewichtung Durchführung Erlöskalkulation Erlösverschiebung je Verkehrsunternehmen VU 1 Verschiebung Erlösanteile 50,0% + 10% 55,0% 100% Entwicklung eines konsensfähigen Migrationskonzeptes Transparente Darstellung der Migrationsschritte insbes. auch für die Neuvergabe Planungssicherheit für alle Akteure schaffen % Erlösentwicklung (3% p. a.) 55% VU 1 Verkehrsverbund XY VU 2 VU 3 30,0% +/- 0% 30,0% 20,0% - 25% 15,0% Alte EAV Neue EAV 40 30% VU 2 30% 20 20% 15% VU Neuvergabe Projektmanagement und Moderation 20
21 "Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt." (Albert Einstein) 21
22 Unternehmen bewegen. 22
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