Verpflegung von Menschen mit Demenz Theorie und Praxis
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- Lars Schmitt
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1 Verpflegung von Menschen mit Demenz Theorie und Praxis Ricarda Holtorf, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. DGE ALTENPFLEGE Connect Verpflegung und Hauswirtschaft 27. April 2017
2 Übersicht 1. Fit im Alter Gesund essen, besser leben 2. Verpflegung von Menschen mit Demenz
3 Vorstellung Fit im Alter Fit im Alter Gesund essen, besser leben. Start: September 2003 Ziel: Optimierung der Verpflegungsqualität in stationären Senioreneinrichtungen und bei Essen auf Rädern Zielgruppe: Fachkräfte der Seniorenverpflegung
4 Vorstellung Fit im Alter im Rahmen von IN FORM Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung gefördert durch Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung dauerhaft zu verbessern
5 Vorstellung Fit im Alter Inhalte: Unterstützung bei der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards Fachmedien für Multiplikatoren Seminarangebot Homepage: Veranstaltungen, Messen, Fachanfragen Kooperation mit der BAGSO
6 Vorstellung Fit im Alter DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen DGE-Qualitätsstandard für Essen auf Rädern
7 Vorstellung Fit im Alter Essen und Trinken im Alter Trinken im Alter Essen und Trinken bei Demenz Mangelernährung im Alter Kau- und Schluckstörungen im Alter Essen und Trinken bei Diabetes mellitus im Alter Genussvolle Rezepte bei Kau- und Schluckstörungen
8 Übersicht 1. Fit im Alter Gesund essen, besser leben 2. Verpflegung von Menschen mit Demenz
9 Manchmal stelle ich mir seltsame Fragen. Wenn ich keine Frau mehr bin, warum fühle ich mich wie eine? Wenn das Festhalten keinen Sinn mehr hat, weshalb will ich es denn mit aller Gewalt? Wenn meine Sinne nichts mehr empfinden, warum genieße ich dann immer noch das Gefühl von Satin und Seide auf meiner Haut? Wenn ich nicht mehr sensibel bin, weshalb bringen bewegende Liedertexte Saiten in mir zum Klingen? Jedes einzelne Molekül in mir scheint in die Welt herauszuschreien, dass ich existiere und dass diese Existenz für irgendeinen Menschen von Wert sein muss. Diana Friel McGowin, 1994, US-amerikanische Autorin und Alzheimer-Patientin
10 Demenz als Ernährungsrisiko Menschen mit Demenz: hohes Risiko für Mangelernährung und Austrocknung, auch bei Übergewicht grundsätzlich zunächst kein Unterschied bezüglich der Ernährung im Vergleich zu gesunden Senioren Anforderungen am die Verpflegung ergeben sich aus der individuellen Entwicklung der Krankheit Notwendig ist jemand, der für sie und in ihrem Sinne mitdenkt und entsprechend handelt.
11 DGE-Qualitätsstandard Warum ist der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen relevant?
12 Inhalt DGE-Qualitätsstandard Sieben Kapitel: Kapitel 1: Hintergründe und Ziele Kapitel 2: Gestaltung der Verpflegung Kapitel 3: Rahmenbedingungen in stationären Senioreneinrichtungen Kapitel 4: Rahmenbedingungen für die Verpflegung Kapitel 5: Nachhaltigkeit Kapitel 6: Zertifizierung Kapitel 7: Weiterführende Informationen
13 Gestaltung der Verpflegung Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen. 3. Auflage, Bonn (2014) S.13
14 Gestaltung der Verpflegung Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen. 3. Auflage, Bonn (2014) S.16
15 Umsetzung in die Praxis Vollkorn warum und wie? Schmelzflocken Vollkornbrot aus fein gemahlenem Mehl, Vollkorntoast oder Schwarzbrot Vollkornzwieback einweichen Vollkornnudeln weich kochen Vollkorngrieß
16 Umsetzung in die Praxis Gemüse 3 Portionen am Tag: Mittagessen Gemüse(creme)suppen Abendmahlzeit Smoothie
17 Umsetzung in die Praxis Obst 2 Portionen am Tag: Frühstück/Zwischenmahlzeit Fruchtspiegel zum Dessert Obst zum Kuchen
18 Gestaltung der Verpflegung Getränkeauswahl auf individuelle Wüsche (geeignete Hilfsmittel, wenn nötig) Essatmosphäre ruhig und entspannt Umgebung anpassen Ess- und Trinkbiografie ist Quelle für Informationen Anpassung der Speisenauswahl an individuelle Bedürfnisse Senior mit Demenz Auswahl der geeigneten Konsistenz, geschnitten, weich, püriert Anregung der Sinne Gestaltung des Essplatzes Beachtung von Gewohnheiten
19 Ess-/Trinkbiografie Essbiografie Kindheit, Wohnorte, Arbeitsplätze (Nacht-, Schichtarbeit) Gewohnheiten, Traditionen rund um Essen und Trinken Vorlieben, Abneigungen, Allergien, Unverträglichkeiten Lieblingsspeisen zu besonderen Anlässen, die mit positiven Gefühlen behaftet sind tröstende Speisen beobachten, ausprobieren, ergänzen
20 Getränkeversorgung/Trinkhilfen Getränke Wasser/farblose Getränke (farbige Gefäße) attraktive Getränke anbieten z. B. farbig, süß saure Säfte werden bitter empfunden (zimmer-)warme Getränke bevorzugt Vorsicht bei heißen/kalten Getränken Getränke bei Schluckstörungen andicken Trinkrituale, Trinklieder, Gesellschaft
21 Hilfsmittel Getränkeversorgung/Trinkhilfen
22 Gestaltung der Essatmosphäre Essatmosphäre Quelle: Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.), Powell, J. Hilfen zur Kommunikation bei Demenz 7. Auflage, Köln (2013) S.81 Quelle: Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.), Powell, J. Hilfen zur Kommunikation bei Demenz 7. Auflage, Köln (2013) S.80
23 Gestaltung der Esssituation Eat by Walking Essstation mit Fingerfood
24 Anregung der Sinne möglichst alle Sinne anregen Genuss schaffen und damit Wohlgefühl und Wertschätzung geben Je nachhaltiger die Sinneseindrücke, um so besser die Erinnerung!
25 Gestaltung des Essplatzes
26 Individuelle Anpassung der Speisenauswahl passierte Kost in Form gebracht Fingerfood hochkalorische Kost
27 Umsetzung in die Praxis Bei Gewichtsverlust Anreicherung von Lieblings- oder bekannten Speisen mit energiedichten Lebensmitteln wie Pflanzenöle, Nüsse (Nussmus), Ei, Sahne, Butter, Trockenfrüchte Ausreichende Zufuhr von Protein z. B. aus Milch, Milchprodukten, Fleisch, Fisch, Eiern, Getreide und Hülsenfrüchten
28 Gestaltung der Verpflegung Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen. 3. Auflage, Bonn (2014) S.22
29 Umgang mit Aggression Aggression ist häufig Unverständnis ruhig/professionell bleiben erklären, Situation beschreiben Verständnis/Interesse zeigen Notfallplan bereit haben Überlegen Sie, welchen Umgang Sie sich mit Ihnen in dieser Situation wünschen würden! Quelle: Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.), Powell, J. Hilfen zur Kommunikation bei Demenz 7. Auflage, Köln (2013) S.17
30 Weitere Informationen: Halle 5 Stand C 45 oder unter: Ricarda Holtorf Godesberger Allee Bonn Tel: 0228/ holtorf@dge.de
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