Warum begehen Männer Suizid. Anworten (und Fragen) aus Sicht der Männerarbeit
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- Julia Müller
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1 Warum begehen Männer Suizid. Anworten (und Fragen) aus Sicht der Männerarbeit
2 Vorannahme1: Es gibt Männer zumindest als soziale Tatsache. Männliche Sozialisation wirkt. Vorannahme 2: Ätiologisch und therapeutisch sind zwingend männerspezifische Aspekte zu differenzieren/beachten.
3 Zahlen und Fakten* 4. Suizidrate: Suizide pro Einwohner der entsprechenden Altersgruppe nach Geschlecht (Durchschnitt ) Frauen Männer Suizid: relativ zu allen Todesfällen (Durchschnitt ) Alter Total *aus: Bundesamt für Gesundheit, Konferenz der kantonalen GesundheitsdirektorInnen & Gesundheitsförderung Schweiz (2016). Suizidprävention in der Schweiz. Ausgangslage, Handlungsbedarf und Aktionsplan. Bern total 6 % 28 % 19 % 12 % 6 % 2 % 1 % <0.5 % <0.5 % 2 % Männer 8 % 31 % 22 % 14 % 7 % 3 % 1 % 1 % <0.5 % 3 % Frauen 3 % 22 % 15 % 9 % 5 % 2 % 1 % <0.5 % Markus <0.5 % Theunert 1 % Quelle der Abbildungen dieser Seite: BFS Todesursachenstatistik, Auswertung: BAG 2015
4 Zahlen und Fakten* 2. Assistierter Suizide nach Alter und Geschlecht, Periode (absolute Zahlen) Quelle: Assistierter Suizid (Sterbehilfe) und Suizid in der Schweiz, BFS 2016 *aus: Bundesamt für Gesundheit, Konferenz der kantonalen GesundheitsdirektorInnen & Gesundheitsförderung Schweiz (2016). Suizidprävention in der Schweiz. Ausgangslage, Handlungsbedarf und Aktionsplan. Bern en Versorgung. Zudem verfolgt der Bundesrat das Nationale Forschungsprogramm «Lebensende» (NFP 67), welches bis Ende 2018 läuft und die in Angriff genommenen Revisionsarbeiten der
5 Zahlen und Fakten* Männer : Frauen 73% : 27% *aus: Bundesamt für Gesundheit, Konferenz der kantonalen GesundheitsdirektorInnen & Gesundheitsförderung Schweiz (2016). Suizidprävention in der Schweiz. Ausgangslage, Handlungsbedarf und Aktionsplan. Bern
6 Zahlen und Fakten* Männer : Frauen 73% : 27% Bericht BAG/GDK/GF-CH: «Der hohe Männeranteil kann unter anderem auch auf das gesellschaftliche Männerbild von Härte, Erfolg und Leistung zurückgeführt werden (Hollstein 2015)» *aus: Bundesamt für Gesundheit, Konferenz der kantonalen GesundheitsdirektorInnen & Gesundheitsförderung Schweiz (2016). Suizidprävention in der Schweiz. Ausgangslage, Handlungsbedarf und Aktionsplan. Bern
7 Reicht diese analytische Tiefe, um die geschlechtsspezifischen Dynamiken zu verstehen?
8 Beobachtbarkeit Überprüfbarkeit Zugänglichkeit Veränderbarkeit
9 1. Sichtbar und offensichtlich: kulturelle Tatsachen 2. Sichtbar, aber nicht offensichtlich: biografische Tatsachen 3. Weder sichtbar noch offensichtlich: epigenetische/transgener ationale Tatsachen
10 Leistungsorientierung Selbstoptimierung Verfügbarkeit Performancedruck Individualisierung Vereinzelung Einsamkeit Spass-Gesellschaft Erlebniszwang Sinnlosigkeit Konsumdruck Virtualisierung Entfremdung seelische Verwahrlosung
11 Leistungsorientierung Selbstoptimierung Verfügbarkeit Performancedruck Individualisierung Vereinzelung Einsamkeit Spass-Gesellschaft Erlebniszwang Sinnlosigkeit Konsumdruck Virtualisierung Entfremdung seelische Verwahrlosung Männliche Sozialisation & Verwehrung des Selbst Männliche Identität & Patriachales Trauma
12 Männliche Sozialisation Grundproblem Männlichkeit(en) = gesellschaftliches Verständnis Mannsein = individueller Entwurf Mann sein heisst, an unerreichbaren Männlichkeitsidealen zu scheitern. Grundbefindlichkeit: Druck und Versagensangst ( So wie ich bin, genüge ich nicht )
13 Männliche Sozialisation Körperferne als Sozialisationsprinzip Statt Ich bin mein Körper gilt Ich habe einen Körper -> Instrumentelles Gesundheitsverständnis Solange ich nicht krank bin, bin ich gesund. Und wenn ich krank bin, dann mache ich mich gesund.
14 Verwehrung des Selbst Externalisierung / Leistung als Sozialisationsprinzip Jungs weinen nicht -> Abwehr von (nicht-aggressiven) Gefühlen Aber: Männer haben nicht weniger Gefühle. Sondern einen weniger geübten Zugang zu ihren Gefühlen. -> in unserer Kultur ist ein richtiger Mann Gefangener und Wärter in Personalunion.
15 Männliche Identität Die doppelte Negation Mann-Sein heisst: nicht unmännlich sein.
16 Patriarchales Trauma Mein Gegenüber: das Nichts
17 Zusammenfassung
18 Du bist ungenügend!
19 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Neue Normen Alte Normen
20 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Richtige Männer sind Arschlöcher Gesellschaftlich: vom Sockel gestossene Machtträger ernten Kritik/Spott Neue Normen Alte Normen
21 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Richtige Männer sind Arschlöcher Neue Normen Alte Normen Mach mehr aus dir! Gesellschaftlich: vom Sockel gestossene Machtträger ernten Kritik/Spott Ökonomisch: Männer werden zur Zielgruppe Defizitäres Selbsterleben ist umsatzförderlich
22 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Richtige Männer sind Arschlöcher Neue Normen Alte Normen Mach mehr aus dir! Gesellschaftlich: vom Sockel gestossene Machtträger ernten Kritik/Spott Ökonomisch: Männer werden zur Zielgruppe Defizitäres Selbsterleben ist umsatzförderlich
23 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Richtige Männer sind Arschlöcher Neue Normen Alte Normen Mach mehr aus dir! Gesellschaftlich: vom Sockel gestossene Machtträger ernten Kritik/Spott Ökonomisch: Männer werden zur Zielgruppe Defizitäres Selbsterleben ist umsatzförderlich Aber spür einfach nichts!
24 Du bist ungenügend! Sei ein richtiger Mann! Richtige Männer sind Arschlöcher Neue Normen Alte Normen Mach mehr aus dir! Gesellschaftlich: vom Sockel gestossene Machtträger ernten Kritik/Spott Ökonomisch: Männer werden zur Zielgruppe Defizitäres Selbsterleben ist umsatzförderlich Und lass dir bloss nichts anmerken!
25 Thesen 1. Suizidprävention ohne Berücksichtigung der Geschlechterdimension bleibt oberflächlich. 2. Buben-, Männer-, Väterarbeit = Suizidprävention 3. Auch Fachleute haben die Aufgabe, den Paradigmenwechsel zu fördern. Caring Men = das neue Normal.
26 (d/f)
27 Lancement du programme national Men Care en Suisse romande Vernissage de l exposition Papas en Suisse suivi du Débat Petite enfance en Suisse: où sont les hommes? Programme détaillé : LUNDI de 18h00 à 20h00 Stade de la Maladière Espace Gilbert Facchinetti Rue de la Pierre-à-Mazel 10 Neuchâtel Faîtière des organisations suisses dêhommes et de pères
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