Lernen (an) Hochschulen? Ein interdisziplinärer Austausch am Beispiel der. Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin
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- Matilde Neumann
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1 Ein interdisziplinärer Austausch am Beispiel der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin 1
2 Vortragsstruktur 1. Ausgangssituation / Fragestellung 2. Situation an Hochschulen / Aufgaben und Herausforderungen 3. Bildung / Bildungsauftrag an Hochschulen 4. Ziele für Hochschulen und Studierende 5. Cultural Diversity an der HWR Berlin 6. Best Practice: Cross P - Ablauf und Eindrücke 7. Ausblick 8. Publikationen 2
3 1. Ausgangssituation / Fragestellung 1. Welche Aufgaben haben Hochschulen, wenn sie den Anspruch besitzen Bildungseinrichtungen in der Welt für die Welt (HRK 2008, S. 1) zu sein? 2. Welche Bedeutung hat Bildung im Sinne des Bildungsauftrags an Hochschulen im Kontext der driving forces der Globalisierung? 3. Welche und wessen Ziele verfolgen Hochschulen in Zeiten des Wandels? 3
4 2. Situation an Hochschulen / Aufgaben und Herausforderungen 4. Hochschulen sind auf Märkten wie dem Ausbildungs-, dem Wissens- und dem Arbeitsmarkt tätig. Forschung, Lehre und Weiterbildung definiert Müller-Böling (2007, S. 13) als die Kernprodukte einer Hochschule. Der Umgang mit Vielfalt an Hochschulen setzt einen Kulturwandel voraus, der vor allem im Kontext der jeweiligen Fachkulturen und deren Funktionslogiken (Nickel 2012, S. 279) im Sinne einer Eigengesetzlichkeit der Wissenschaft (Müller-Böling 2007, S. 13) betrachtet werden soll. 4
5 2. Situation an Hochschulen / Aufgaben und Herausforderungen Herausforderungen sind hierbei nach der HRK (2008, S. 3ff.) : 4. Ausbildung zum Weltbürgertum und Forschung für die Gesellschaft Hochschulen sollen Menschen nicht nur auf einen Beruf vorbereiten, sondern sie für die Wahrnehmung eines Weltbürgertums ( global citizenship ) qualifizieren. Neben der Rationalität, der Methodologie und der Logik der Wissenschaften sollen sie sich den Werten einer Zivilgesellschaft verpflichtet fühlen und dadurch neues Wissen für die Gesellschaft generieren. Herausforderungen der Globalisierung Kulturelle Diversität, marktfähige Berufsausbildung, Generationswechsel, Zugang zu akademischen und wissenschaftlichen Bildungsquellen Transnationalität der modernen Hochschule als Folge der Globalisierung Welthochschulsystem Die Internationalisierungsstrategie einer Hochschule soll in das Leitbild der Institution durch Spezifika im regionalen und nationalen Kontext eingebettet sein. 5
6 3. Bildung /Bildungsauftrag an Hochschulen Hochschulen sind im Sinne ihres Bildungsauftrages verpflichtet, Studierende zu Weltbürger/innen zu machen und die Forschung im Sinne der Weiterentwicklung der Gesellschaften zu fördern (HRK 2008, S. 10). Gesellschaftliche Phänomene lassen sich nicht von heute auf morgen verändern. Der Bildungsauftrag der Hochschule besteht jedoch darin, diese zumindest wahrzunehmen. Die positive Einstellung gegenüber Heterogenität und die Vermarktung der Andersartigkeit im Sinne der Chancengleichheit (Elkana/Klöpper 2012, S. 103) sind hochschulpolitische Ziele. Bei der Beteiligung von Hochschulen an gesellschaftlichen Themen sind soziale Überlegungen neben ökonomischen Aspekten relevant. Die Aufgabe der Forschung hierbei ist es, innovative Instrumente zu entwickeln, sie zu begleiten und zu evaluieren. 6
7 4. Ziele für Hochschulen Die Globalisierung verlangt eine enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Ziel der Hochschulen im Wandel ist die Veränderung ihrer Identität und demnach ihrer Akzeptanz (Einstellung) und Wahrnehmung gegenüber komplexen gesellschaftlichen Phänomen. Dies erfolgt, wenn sie neue Räume betritt in denen Bildung und Wissen(sformen) im Plural aushandelbar sind und wenn sie Ressourcen verfügbar macht (also sie sich bereit erklärt (Wissens)Räume zu teilen). Die Kulturbedingtheit von Wissen und Lehrinhalten rückt in den Vordergrund. Bildungsangebote bedürfen der Berücksichtigung langfristiger Perspektiven - neue Bildungsangebote werden gebraucht (Hahn 2004, S. 34). Long Life-Learning wird zum Ziel für alle Hochschulangehörige, seien es Studierende, Mitarbeiter/innen mit und/oder ohne Lehraufgaben. 7
8 4. Ziele für Studierende Bildung zu erlangen ist ein dynamischer Vorgang, der sich über das ganze Leben erstreckt (Rüchardt 1990, S. 18). Universitäre Bildung ist weitaus mehr als reine Wissensvermittlung. (ebd.) Bildung soll ein Weltbild schaffen und Studierende in ihrem Wissen erweitern, sie zu einer selbstständigen Persönlichkeit formen, damit sie ihr Wissen und ihre Ansichten selbst zu erarbeiten vermögen. Freies Denken und Handeln stellen hier das Fundament. Die Entwicklung von eigenen individuellen Einstellungen und Anschauungen, sowie eigenständiges Arbeiten und verantwortungsbewusstes Handeln sind wichtige Kompetenzen. 8
9 5. Cultural Diversity an der HWR Berlin Die Verwirklichung von Chancengleichheit für alle Studierenden im Bildungssystem sowie die interkulturelle Annäherung und Anerkennung steht im Vordergrund. Vielfalt wird an der Hochschule gelehrt und vor allem vorgelebt (von allen Akteur/innen auf allen Ebenen). Das setzt voraus, dass Diversity als selbstverständlich betrachtet und in die Strukturen integriert wird (Ehmsen 2010, S. 6). Vielfalt ist sowohl im Rahmen der Internationalisierungsbestrebungen, als auch in der Wahrnehmung und Wertschätzung der Vielfalt vor Ort (domestic diversity) als Ressource konnotiert. Leben Sie Diversity vor! wird als Motto für die Sensibilisierung der Wahrnehmung im Rahmen von Vielfalt kommuniziert, um Hochschulangehörige zum Mut zur Vielfalt zu motivieren. 9
10 6. Best Practice: Cross P Veränderungen setzen Umdenken voraus: Sich dem Wandel anzunähern ist möglich, wenn Raum für Störungen in der Organisation geschaffen wird. Hier setzt ein zielgerichteter Change Management-Ansatz an. Die Sensibilisierung von Personen, Gruppen und Organisationen stellt eine Herausforderung dar, denn Pluralität, Anerkennung und Wertschätzung von Unterschieden soll erstmal on the job gelernt werden. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des weiteren Entwicklungsprozesses von Hochschulen ist, dass die in Wissenschaft und Verwaltung tätigen Personen einerseits mehr voneinander wissen, andererseits aber auch verstehen, warum sich ihre Tätigkeitsbereiche derzeit so massiv verändern und mehr Schnittstellen entstehen. (Nickel 2012, S. 289) Eine positive Einstellung zur Vielfalt setzt voraus, dass Personen sich bereit erklären, ihr bisheriges Wissen mit Neuem zu ergänzen (kognitive Ebene), Neues auszuprobieren und ihre bisherigen Interaktionsmöglichkeiten in Frage zu stellen (konative Ebene), damit sie sich letztlich auf das Neue einlassen können (affektive Ebene) und davon profitieren. 10
11 6. Cross P_Ablauf und Eindrücke Unterschiedlich zu sein ist gut, das ist die Stärke der HWR Berlin, wir können voneinander lernen anstatt alle über einen Kamm zu scheren Die Diversität der HWR Berlin wurde in Verbindung von Chancen und dem Profil der Personen besprochen Die Atmosphäre hat gestimmt, wir befanden uns in einem sicheren Raum, in dem Allianzen möglich wurden. Am Ende des Workshops haben wir unsere ausgetauscht Es hat Spaß gemacht Ich kann sowohl persönlich als auch für meine Arbeit Konkretes mitnehmen 11
12 7. Ausblick Hochschulen haben die Aufgabe, lernende Organisationen zu werden (Zimmermann 2008). Das bedingt eine kritische Betrachtung der Hochschulstrukturen. Es sind Instrumente gefragt, um unterschiedlichen Stakeholder (z.b. Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Behörden, aber auch anderen Hochschulen und Studierenden) mit voneinander abweichenden Interessen, auf der gleichen Ebene zu begegnen. Dies bedingt eine kritische Betrachtung des Diversity-Diskurses. Kommunikationsziele sind zu verwirklichen, um Verhalten zu verändern: Förderung eines Bewusstseins, das eine transnationale Denkweise im Sinne von global citizenship durch prozessgestützte Begegnungen und die Betrachtung kognitiver, konativer und affektiver Aspekte. Wahrnehmung und Anerkennung von domestic diversity also der Vielfalt vor Ort, bejaht eine interne und externe Internationalisierung Potenziale der Studierenden miteinbeziehen: Third Culture Kids (Pollok/Van Reken 2009) als Botschafter/innen für Vielfalt als Normalität wahrnehmen und anerkennen. 12
13 8. Publikationen E. Brandalise, P. Schuchert-Güler (2013): Wir tun Gesellschaft und Wissenschaft zusammen!, S Im Band: Exzellenz - Pakt - Lehre: Rückblicke auf die 13. Jahrestagung des Arbeitskreises Evaluation und Qualitätssicherung Berliner und Brandenburger Hochschulen (24./25. Mai 2012) von Philip Polenz und Antje Oppermann (Hrsg.), erschienen als Taschenbuch im Verlag: UVW Universitätsverlag, Reihe Qualität, Evaluation, Akkreditierung, ISBN-10: , ISBN-13: E. Brandalise, P. Schuchert-Güler (2015): Leben Sie Diversity vor! Vielfalt und Internationalität vor Ort - am Beispiel der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, S In: Hanappi-Egger E., Bendl R. (2015): Diversität, Diversifizierung und (Ent)Solidarisierung: Eine Standortbestimmung der Diversitätsforschung im deutschen Sprachraum, Wiesbaden: Springer VS. P. Schuchert-Güler, E. Brandalise (2015): Wie lernen (an) Hochschulen? Ein interdisziplinärer Austausch am Beispiel der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin. In: Wie verändern Projekte die Hochschulen?, Fachtagung Hochschulwege an der Bauhaus Universität in Weimar (erscheinend). 13
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Pakize Schuchert-Güler Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin Professur für Marketing, insbes. Konsumentenverhalten Badensche Straße Berlin Elena Brandalise Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ZR Hochschulentwicklung Alt Friedrichsfelde Berlin 14
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