Intelligenzdiagnostik und was dann?
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- Sophie Walter
- vor 6 Jahren
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1 Intelligenzdiagnostik und was dann? Soest 2016 Manfred Mickley SPZ Rostock und Berlin Die Idee CHC-Theorie, CHC-Modell CHC steht für die Initialen der Intelligenzforscher Raymond B. Cattell, John L. Horn und John B. Carroll Analyse bisheriger Intelligenztests und Aufgaben, theoretische Sortierung, Integration verschiedener Führendes Intelligenz-Modell 1
2 CHC-Modell 3 hierarchische Ebenen Stratum III g allgemeine Intelligenz General-Faktor Stratum II Stratum I breite Faktoren Gf enge Faktoren etc. sequent. Induktion Schlussf. breite Faktoren Gc enge Faktoren etc. allg. Wissen Sprachentwicklg. + Gv, Gs, Glr Gsm insgesamt > 80 enge Faktoren insgesamt 16 Faktoren in den meisten breit angelegten (US-) Intelligenztests bis zu 9 der breiten und an die 35 enge Faktoren repräsentiert vgl. Mickley & Renner, 2010 Intelligenz ist? W i s s e n s b e r e i c h e Wahrnehmungssysteme Langzeit- Speicher verschiedene Formen nonverbalen Wissens Speicherqualität Abrufqualität Effizienz der Wahrnehmung Verarbeitung Arbeitsgedächtnis Kapazität Handlungssysteme Geschwindigk. der Wahrnehmung Umwelt CHC-Modell funktionell gegliedert Intelligenz Stratum II Gf Glr Gsm schlussfolgerndes Denken Prozess- Gedächtnisleistungen Geschwindigkeit Gs allgemeine bereichsunabhängige Fähigkeiten Gt Gkn Gc Gq Grw Gkn erworbene Wissenssysteme Ga Go Gk Gv Gh sensorische/motorische bereichs-spezifische Fähigkeiten 2
3 Zeit für Arbeitsgruppen Jede AG schaut sich einen Steckbrief über einen breiten Intelligenz-Faktor genauer an Im Anschluss Vorstellung für die Gesamt-Gruppe Gc Ga Gsm Glr Gv Gf Ihre Fragen: Was wird da eigentlich gemessen? Um welche Fähigkeit geht es? Wie wird das gemessen? Typischer Weise im (Unter-)Test..? Hat das welche? Bedeutung für Schule, Lernen in der Schule? Welcher Intelligenztest erfasst was? Testverfahren Ga Gc Gf Glr Gs Gsm Gv WISC-IV KABC-II SON-R WNV 0 0 (+) 0 (+) (+) + WPPSI-III IDS-P 0 (+) (+) 0 0 (+) + SON-R 2 ½ WISC-V WJ IV CHC-orientierte Einordnung Intelligenzdiagnostischer Befunde 3
4 Profilanalyse ebenfalls CHC-orientiert Im Prinzip Aufgabe von hierfür gut ausgebildeten PsychologInnen und SonderpädagogInnen im Rahmen ihrer Intelligenz-Diagnostik Ziel: nicht nur nach Bauchgefühl bestimmen, ob und wo ein Kind intraindividuelle Stärken oder Schwächen hat, sondern nach festgelegten nachvollziehbaren, wissenschaftlichen Kriterien Prinzip: überprüfen, ob vorhandene Unterschiede zwischen Intelligenz-Subskalen (im Prinzip Stratum-II-Bereiche) statistisch bedeutsam sind und auch klinisch bedeutsam CHC-orientierte Einordnung intelligenz-diagnostischer Befunde Fallbeispiel Jakob: KABC-II Profil-Analyse Fallbeispiel Jakob (10;6, Kl. 5)Beschreibung schulischer Probleme Zur Erstvorstellung kommt Jakob in Begleitung seiner Mutter. Diese zeigt sich besorgt hinsichtlich Jakobs Schulleistungen. Jakob selbst sagt, er habe Verständnisprobleme. Es sei bereits ein Nachteilsausgleich erfolgt aufgrund einer Lese- Rechtschreibschwäche sowie Dyskalkulie. Jakob mache seit ca. einem Jahr 1 x wöchentlich eine Psychotherapie mit lerntherapeutischen Anteilen. Sein Psychotherapeut bemerke, dass die Merkfähigkeit eingeschränkt sei und er sich weg träume. Kindsmutter und Kind wünschen sich Abklärung im Sinne eines ADS sowie den Ausschluss von Absencen. 4
5 Platz für Ihre Beschreibungen Ihre Themen: Welcher Schüler, welche Schülerin fällt Ihnen ein? Welche (Lern-)Schwierigkeiten liegen vor? Wie sind diese zu beschreiben? Welche Zuordnung von CHC-Stratum-II-Faktoren sind vorstellbar? Welche Intelligenz-Tests wären auf dieser Überlegung sinnvoll einzusetzen? Ihre Beispiele Lernschwierigkeiten Evtl. CHC-Zuordnung Anleitungs- Spezifika Lernumgebungs- Faktoren Unterrichts- Materialien Explizite Lernstrategien Weiteres? 5
6 Ihre Fragen: Wieder Zeit für Arbeitsgruppen Jede AG schaut sich die Förderideen für einen breiten Intelligenz- Faktor genauer an Im Anschluss, Austausch in der Gesamt-Gruppe Was fehlt? Ist das realistisch oder kommt das Totschlag-Argument : bei so großen Schülerzahlen pro Klasse geht das nicht? Der Hauptwunsch von mir: Weiterentwicklung der Fördervorschläge Verbreitung Verbesserung Erfahrungsaustausch Gc Ga Gsm Glr Gv Gf Fördervorschläge - Diskussion Allgemeine Eindrücke Geht das? Was fehlt? Wie weiter? Literatur: Dehn, Milton J. (2010): Long-Term Memory Problems in Children and Adolescents. Assessment, Intervention and Effective Instruction. Hoboken New Jersey: John Wiley & Sons. Dehn, Milton J. (2014): Essentials of processing assessment. Hoboken New Jersey: John Wiley & Sons. Flanagan, Dawn P. (2015): Identification of Specific Learning Disabilities Using the Pattern of Strenghtsand Weaknesses (PSW) Approach. Online verfügbar unter SLD_pattern_of_strengths_and_weaknesses.pdf&usg=AFQjCNEOvOpqJB3fcLN_y7kWPoB0Ycqkfg&bvm=bv ,d.bGg&cad=rja. Krajewski, Kristin; Ennemoser, Marco (2010): Die BerücksichtigungbegrenzterArbeitsgedächtnisressourcenin Unterrichtund Lernförderung. In: Hans-Peter Trolldenier, Wolfgang Lenhardund Peter Marx (Hg.): Brennpunkteder Gedächtnisforschung: Entwicklungsund pädagogisch-psychologischeperspektiven. Göttingen: Hogrefe, S Kretschmann, Rudolf (2000): Was tun bei Motivationsproblemen? Förderung und Diagnose bei Störungen der Lernmotivation; mit Kopiervorlagen. 1. Aufl. Horneburg: Persen(Bergedorfer Förderprogramme, 10). Mascolo, J. T.; Alfonso, V. C.; Flanagan, D. P. (2014): Essentials of planning, selecting, and tailoring interventions for unique learners. Hoboken New Jersey: John Wiley & Sons. McCloskey, George; Perkins, Lisa A.; van Diviner, Bob (2009): Assessment and Intervention for Executive Function Difficulties. New York: Routledge Taylor & Francis Group. Ortiz, Samuel O. (2015): CHC Theory of Intelligence. In: Sam Goldstein, Dana Princiottaund Jack A. Naglieri (Hg.): Handbook of Intelligence. Evolutionary Theory, Historical Perspective, and Current Concepts. New York: Springer, S Renner, Gerolf; Mickley, Manfred (2015): IntelligenzdiagnostikimVorschulalter. CHC-theoretischfundierteUntersuchungsplanungund Cross-battery-assessment. In: FI 34 (2), S. 67. DOI: /fi2015.art07d. Schmatz, Vera C.; Hagemeister, Carmen (2014): "Es soll uns weiterhelfen und nicht nur Nerven kosten!". Wie wünschen sich Grundschullehrer und-lehrerinnenpsychologische Gutachten? In: report psychologie 39 (3), S Trolldenier, Hans-Peter; Lenhard, Wolfgang; Marx, Peter (Hg.)(2010): Brennpunkteder Gedächtnisforschung: Entwicklungs-und pädagogisch-psychologischeperspektiven. Göttingen: Hogrefe. Wendling, Barbara J.; Mather, Nancy (2009): Essentials of Evidence-Based Academic Interventions. Hoboken New Jersey: John Wiley & Sons. 6
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